[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft Stoffgemische auf Basis wenigstens eines Komplexbildners
sowie wenigstens eines Enzyms und deren Verwendung in Flüssigwaschmitteln und Flüssigreinigungsmitteln,
wobei der Komplexbildner eine Komplexbildungskonstante zu Calcium von 3 bis 6 und
das Calcium-bindende Enzym ein Calcium-Bindevermögen von wenigstens 1 Moläquivalent
Calcium pro Moläquivalent Enzym aufweist.
[0002] In Wasch- und Reinigungsmitteln werden verschiedene Komplexbildner zum Binden der
Härtebildner des Wassers, insbesondere von Calcium- und Magnesiumionen eingesetzt,
um das Entstehen unlöslicher Salze (Ablagerungen) und Seifen (Kalkseifen) zu verhindern.
Bekannte Vertreter sogenannter organischer Buildersubstanzen sind Ethylendiamin-N,N'-disuccinat
(EDDS), Iminodisuccinat (IDS), Hydroxyiminodisuccinat (HIDS), Glycerindisuccinate,
Glycerintrisuccinate, Ethylendiamintetraessigsäure (EDTA) oder Methylglycindiessigsäure
(MGDA), deren Derivate oder deren Salze mit Alkalimetallen, bevorzugt mit Natrium
und/oder Kalium. Mit den Härtebildnern des Wassers bilden diese Komplexiermittel sogenannte
Chelate und verhindern auf diese Weise die unerwünschte Bildung von Ablagerungen und
Seifen.
[0003] So ist beispielsweise die Kombination von Komplexiermitteln, bevorzugt von IDS, mit
Enzymen in Flüssigwaschmitteln aus
US 2002/0004475 A1 bekannt.
WO 2005 052 108 A1 offenbart ein Gemisch aus Tetranatriumiminodisuccinat und Enzym in einer nicht-wässrigen
Carrier Komponente, einem Öl oder einem Gel. Auch
US 2007/0129277 A1 offenbart eine Geschirrreinigungsmittelformulierung auf Basis von IDS, Enzym und
einer nicht-wässrigen Carrier Komponente, einem Mineralöl.
[0004] Nachteilig an den im Stand der Technik beschriebenen Flüssigwaschmitteln auf Basis
von IDS und Enzym ist ihre mangelnde Lagerstabilität, wenn diese als Flüssigwaschmittel
oder Flüssigreiniger konfektioniert werden. Gerade Einflüsse von Temperatur und Protolyse
oder Autolyse erschweren jedoch den Einsatz von IDS und Enzymen in Flüssigwaschmitteln
und Flüssigreinigern.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung war daher die Bereitstellung Komplexbildner basierter,
Enzym-haltiger Flüssigwaschmittel oder Flüssigreiniger die einerseits Temperatureinflüssen,
Protolyse oder Autolyse auch bei längerer Lagerung widerstehen, andererseits aber
auch die Erfordernisse an moderne Wasch- und Reinigungsmittel, nämlich die Entfaltung
ihrer vollen wasch- bzw. reinigungsaktiven Wirksamkeit bei niedrigen Wasch- bzw. Reinigungstemperaturen,
erfüllen.
[0006] Die Lösung und somit Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Stoffgemisch das
eine Kombination wenigstens eines Komplexbildners mit einer Komplexbildungskonstanten
zu Calcium von 3 bis 6, bevorzugt von 3,1 bis 5,9, besonders bevorzugt von 3,5 bis
5,2 mit wenigstens einem Calcium-bindenden Enzym mit einem Calcium-Bindevermögen von
wenigstens 1 Moläquivalent Calcium pro Moläquivalent Enzym, bevorzugt von 1 bis 5
Moläquivalent Calcium pro Moläquivalent Enzym, besonders bevorzugt von 1 bis 3 Moläquivalent
Calcium pro Moläquivalent Enzym enthält. In einer bevorzugten Ausführungsform besteht
das Stoffgemisch aus den beiden Komponenten Komplexbildner und Calcium-bindendem Enzym
mit einem Calcium-Bindevermögen von wenigstens 1 Moläquivalent Calcium pro Moläquivalent
Enzym.
[0007] Zur Klarstellung sei angemerkt, dass vom Rahmen der Erfindung alle nachfolgenden
aufgeführten, allgemeinen oder in Vorzugsbereichen genannten Definitionen und Parameter
in beliebigen Kombinationen umfasst sind.
[0008] Erfindungsgemäß bevorzugte Komplexbildner sind IDS, HEIDA (N-(2-Hydroxyethylimino-diessigsäure)-di-natriumsalz)
und/oder EDDS, deren Derivate und/oder deren Salze mit Alkalimetallen. Erfindungsgemäß
besonders bevorzugt wird IDS, dessen Derivate oder dessen Salze mit Alkalimetallen,
insbesondere Kalium oder Natrium. Erfindungsgemäß besonders bevorzugt wird aber auch
HEIDA eingesetzt.
[0009] Erfindungsgemäß bevorzugt wird das Stoffgemisch enthaltend Komplexbildner und Calcium-bindendes
Enzym konfektioniert in Flüssigwaschmitteln oder Flüssigreinigungsmitteln, in Reinigungslösungen
oder Waschflotten bei Temperaturen von 10 bis 65 °C, besonders bevorzugt bei 15 bis
40 °C, insbesondere bevorzugt bei 20 bis 30 °C eingesetzt. Die wässrigen Reinigungslösungen
oder Waschflotten weisen dabei bevorzugt einen pH-Wert von 6 bis 14, besonders bevorzugt
einen pH-Wert von 7 bis 13, insbesondere bevorzugt einen pH-Wert von 8 bis 10 auf.
[0010] Bevorzugte Calcium-bindende Enzyme im Sinne der vorliegenden Erfindung mit dem oben
definierten Calcium-Bindevermögen sind Lipasen, Cellulasen, Proteasen oder alpha-Amylasen.
[0011] Erfindungsgemäß besonders bevorzugte Lipasen stammen von Humicola oder Pseudomonas,
insbsondere bevorzugt von Humicola lanuginosa (
EP-A 0 258 068), Humicola insolens (
WO 96/13580), Pseudomonas alcaligenes, Pseudomonas pseudoalcaligens (
EP-A 0 218 272), Pseudomonas cepacia (
EP-A 0 331 376), Pseudomonas stutzeri (
GB 1,372,034), Pseudomonas fluorescens, Pseudomonas sp strain SD 705 (
WO 95/06720 und
WO 96/27002) oder Pseudomonas wisconsinensis (
WO 96/12012) ab. Erfindungsgemäß insbesondere ganz besonders bevorzugt sind aus Humicola lanuginosa
erhältliche bzw. mit Aminosäureaustausch D 96 h weiterentwickelte Lipasen, insbesondere
solche unter dem Handelsnamen Lipex® (hier Lipex®100) oder Lumafast®.
[0012] Erfindungsgemäß besonders bevorzugte Proteasen sind alkalische, mikrobielle Proteasen
oder Trypsin-artige Proteasen, ganz besonders bevorzugt von Bacillus subtilisin Novo,
Bacillus subtilisin Carlsberg, Bacillus subtilisin 309, Bacillus. subtilisin 147,
Bacillus. subtilisin 168 (
WO 89/06279), Fusarium proteasen (
WO89/06270 und
WO 94/25583), besonders bevorzugt Varianten aus
WO 92/19729,
WO 98/20115,
WO 98/20116 oder
WO 98/34946, insbesondere bevorzugt mit Substitutionen in den Positionen 27, 36, 57, 68, 76,
87, 97, 101, 104, 106, 120, 123, 167, 170, 194, 206, 218, 222, 224, 235, 245, 252
und 274, insbesondere ganz besonders bevorzugt solche unter dem Handelsnamen Polarzyme®
(hier Polarzyme®12), Purafect® oder Properase®.
[0013] Erfindungsgemäß besonders bevorzugte alpha-Amylasen stammen von Bacillus licheniformis
(
GB 1,296,839), ganz besonders bevorzugt von Varianten mit Substitutionen in einer oder mehreren
der Positionen 15, 23, 105, 106, 124, 128, 133, 154, 156, 181, 188, 190, 197, 202,
208, 209, 243, 264, 304, 305, 391, 408 und 444 ab. Insbesondere besonders bevorzugt
werden solche unter dem Handelsnamen Stainzyme® (hier Stainzyme®12) oder Purastar®
eingesetzt.
[0014] Erfindungsgemäß besonders bevorzugte Cellulasen stammen von Bacillus, Pseudomonas,
Humicola, Fusarium, Thielavia, Acremonium, ganz besonders bevorzugt von Humicola insolens,
Myceliophthora thermophila, Fusarium oxysporum (
US 4,435,307;
US 5,648,263;
US 5,691,178;
US 5,776,757;
WO 89/09259) ab. Insbesondere besonders bevorzugt werden Varianten aus
EP 0 495 257,
EP 0 531 372,
WO 96/11262,
WO 96/29397,
WO 98/08940,
WO 94/07998,
EP 0 531 315,
US 5,457,046,
US 5,686,593,
US 5,763,254,
WO 95/24471,
WO 98/12307 und
PCT/DK98/00299, insbesondere ganz besonders bevorzugt werden solche unter dem Handelsnamen Celluzyme®
(hier Celluzyme®0,7), Genencor detergent cellulase L oder IndiAge® Neutra eingesetzt.
[0015] Überraschenderweise zeigt ein Stoffgemisch enthaltend wenigstens einen Komplexbildner
mit einer Komplexbildungskonstanten zu Calcium von 3 bis 6 und wenigstens ein Calcium-bindendes
Enzym mit einem Calcium Bindevermögen von wenigstens 1 Moläquivalent Calcium pro Moläquivalent
Enzym hervorragende Reinigungsleistungen bei der Anwendung in Reinigern oder Waschmitteln,
auch bei niedrigen Waschtemperaturen, und erlaubt eine Lagerung entsprechender Reinigungsformulierungen
in flüssiger Form über einen längeren Zeitraum ohne Aktivitätsverluste der Enzyme
herbeigeführt durch Temperatureinflüsse, Protolyse oder Autolyse. Niedrige Temperaturen
im Sinne der vorliegenden Erfindung sind die oben definierten, üblicherweise bei Wasch-
und Reinigungsvorgängen angewandten Temperaturen.
[0016] Die erfindungsgemäß zu lösende Aufgabe der Lagerstabilität bezieht sich dabei auf
Flüssigwaschoder Flüssigreinigungsmittel die unter Normaldruck in einem Temperaturbereich
von 0 bis 50°C, bevorzugt 10 bis 35°C über einen Zeitraum von bis zu 90 Tagen, bevorzugt
70 bis 90 Tagen, gelagert werden und selber einen pH-Wert von 7,5 - 10, bevorzugt
8-9 aufweisen.
[0017] Die Erfindung betrifft aber auch flüssige Wasch- oder flüssige Reinigungsformulierungen
die ein solches Stoffgemisch enthaltend wenigstens einen Komplexbildner mit einer
Komplexbildungskonstanten zu Calcium von 3 bis 6 mit wenigstens einem Calcium-bindenden
Enzym mit einem Calcium Bindevermögen von wenigstens 1 Moläquivalent Calcium pro Moläquivalent
Enzym aus einer der oben genannten Enzym-Klassen enthalten.
[0018] Erfindungsgemäß besonders bevorzugt sind flüssige Wasch- oder Reinigungsformulierungen
die ein solches Stoffgemisch enthaltend wenigstens einen Komplexbildner mit einer
Komplexbildungskonstanten zu Calcium von 3 bis 6 mit wenigstens drei Calcium-bindenden
Enzymen mit jeweils einem Calcium Bindevermögen von wenigstens 1 Moläquivalent Calcium
pro Moläquivalent Enzym aus jeweils einer der oben genannten Enzym-Klassen enthalten.
[0019] Erfindungsgemäß ganz besonders bevorzugt sind Wasch- und Reinigungsformulierungen,
die ein solches Stoffgemisch enthaltend wenigstens einen Komplexbildner mit einer
Komplexbildungskonstanten zu Calcium von 3 bis 6 und vier Calcium-bindende Enzyme
mit jeweils einem Calcium Bindevermögen von wenigstens 1 Moläquivalent Calcium pro
Moläquivalent Enzym aus jeweils einer der vier oben genannten Enzym-Klassen enthalten.
[0020] Insbesondere besonders bevorzugt sind Stoffgemische enthaltend die Kombination wenigstens
eines Komplexbildners der Reihe IDS, HEIDA oder EDDS mit den von Novozymes A/S erhältlichen
Calcium-bindenden Enzymen Lipex® 100, Stainzyme® 12, Polarzyme® 12 und Celluzyme®
0,7 oder den oben genannten Enzymen der Firma Genencor. Erfindungsgemäß insbesondere
ganz besonders bevorzugt sind Stoffgemische enthaltend die Kombination von IDS mit
einem oder mehreren der vorgenannten Calcium-bindenden Enzyme. Erfindungsgemäß insbesondere
ganz besonders bevorzugt sind auch Stoffgemische enthaltend die Kombination von HEIDA
mit einem oder mehreren der vorgenannten Calcium-bindenden Enzyme oder der oben genannten
Enzyme der Firma Genencor. Entsprechend bevorzugt sind erfindungsgemäß flüssige Wasch-
oder Reinigungsmittel die die erfindungsgemäßen Stoffgemische auf Basis der von Novozymes
A/S erhältlichen L-Varianten oben genannter Calcium-bindender Enzyme enthalten.
[0021] In den Flüssigwasch- bzw. Flüssigreinigungsmitteln sind der Komplexbildner mit einer
Komplexbildungskonstanten zu Calcium von 3 bis 6 bevorzugt zu 0.01 bis 25 Gew.-%,
besonders bevorzugt zu 1 bis 10 Gew.-% enthalten. Neben diesem Komplexbildner mit
einer Komplexbildungskonstanten zu Calcium von 3 bis 6 können aber durchaus auch weitere
Komplexbildner in den Flüssigwasch- oder Flüssigreinigungsmitteln eingesetzt werden.
[0022] In den Flüssigwasch- bzw. Flüssigreinigungsmitteln liegt der Anteil einzusetzender
Enzyme mit einem Calcium Bindevermögen von wenigstens 1 Moläquivalent Calcium pro
Moläquivalent Enzym bevorzugt bei 0,1 bis 5 Gew.-%, besonders bevorzugt bei 0,11 bis
2,5 Gew.-%.
[0023] Erfindungsgemäße Flüssigwasch- bzw. Flüssigreinigungsmittel enthalten in einer bevorzugten
Ausführungsform neben dem Stoffgemisch wenigstens eines Komplexbildners mit einer
Komplexbildungskonstanten zu Calcium von 3 bis 6 und Calcium-bindendem Enzym mit einem
Calcium Bindevermögen von wenigstens 1 Moläquivalent Calcium pro Moläquivalent Enzym
Wasser in Mengen - bezogen auf das gesamte Mittel - von vorzugsweise bis zu etwa 85
Gew.-% und insbesondere von 40 Gew.-% bis 75 Gew.-%, wobei dieses gewünschtenfalls
auch anteilsweise gegen eine wasserlösliche Lösungsmittelkomponente ausgetauscht werden
kann. Nichtwässrige Lösungsmittel, die in den flüssigen Mitteln eingesetzt werden
können, stammen beispielsweise aus der Gruppe ein- oder mehrwertiger Alkohole, Alkanolamine
oder Glykolether, sofern sie im angegebenen Konzentrationsbereich mit Wasser mischbar
sind. Vorzugsweise werden die Lösungsmittel ausgewählt aus Ethanol, n- oder i-Propanol,
den Butanolen, Ethylenglykol, Butandiol, Glycerin, Diethylenglykol, Butyldiglykol,
Hexylenglykol, Ethylenglykolmethylether, Ethylenglykolethylether, Ethylenglykolpropylether,
Ethylenglykolmonobutylether, Diethylenglykolmethylether, Diethylenglykolethylether,
Propylenglykolmethyl-, -ethyl- oder -propylether, Dipropylenglykolmonomethyl- oder
-ethylether, Diisopropylenglykolmonomethyl- oder -ethylether, Methoxy-, Ethoxy- oder
Butoxytriglykol, 1-Butoxyethoxy-2-propanol, 3-Methyl-3-methoxybutanol, Propylenglykol-t-butylether
sowie Mischungen aus diesen. Die Menge der nicht-wässrigen wasserlöslichen Lösungsmittelkomponente
bezogen auf die Gesamtmenge des Wasch- und Reinigungsmittels beträgt vorzugsweise
bis zu 15 Gew.-%, insbesondere 0,5 Gew.-% bis 10 Gew.-%.
[0024] In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform können die flüssigen Wasch- und flüssigen
Reinigungsmittel zudem Tensid enthalten, wobei anionische, nichtionische, kationische
und/oder amphotere Tenside eingesetzt werden können. Bevorzugt ist die Anwesenheit
anionischer Tenside, wobei aus anwendungstechnischer Sicht Mischungen aus anionischen
und nichtionischen Tensiden besonders vorteilhaft sind. Der Gesamttensidgehalt des
flüssigen Mittels liegt vorzugsweise im Bereich von 10 Gew.-% bis 60 Gew.-%, insbesondere
15 Gew.-% bis 50 Gew.-%, jeweils bezogen auf das gesamte flüssige Mittel.
[0025] Als nichtionische Tenside werden vorzugsweise Alkoholalkoxylate, das heißt alkoxylierte
Alkohole, vorteilhafterweise ethoxylierte Alkohole, insbesondere primäre Alkohole
mit vorzugsweise 8 bis 18 C-Atomen und durchschnittlich 1 bis 12 Mol Ethylenoxid (EO)
pro Mol Alkohol eingesetzt, in denen der Alkoholrest linear oder bevorzugt in 2-Stellung
methylverzweigt sein kann bzw. lineare und methylverzweigte Reste im Gemisch enthalten
kann, so wie sie üblicherweise in Oxoalkoholresten vorliegen. Insbesondere sind jedoch
Alkoholethoxylate mit linearen Resten aus Alkoholen nativen Ursprungs mit 12 bis 18
C-Atomen, zum Beispiel aus Kokos-, Palm-, Talgfett- oder Oleylalkohol, und durchschnittlich
2 bis 8 EO pro Mol Alkohol bevorzugt. Zu den bevorzugten ethoxylierten Alkoholen gehören
beispielsweise C12-14-Alkohole mit 3 EO, 4 EO oder 7 EO, C9-11-Alkohol mit 7 EO, C13-15-Alkohole
mit 3 EO, 5 EO, 7 EO oder 8 EO, C12-18-Alkohole mit 3 EO, 5 EO oder 7 EO und Mischungen
aus diesen, wie Mischungen aus C12-14-Alkohol mit 3 EO und C12-C18-Alkohol mit 7 EO.
Die angegebenen Ethoxylierungsgrade stellen statistische Mittelwerte dar, die für
ein spezielles Produkt eine ganze oder eine gebrochene Zahl sein können. Bevorzugte
Alkoholethoxylate weisen eine eingeengte Homologenverteilung auf (narrow range ethoxylates,
NRE). Zusätzlich zu diesen nichtionischen Tensiden können auch Fettalkohole mit mehr
als 12 EO Einheiten eingesetzt werden. Beispiele hierfür sind Talgfettalkohol mit
14 EO, 25 EO, 30 EO oder 40 EO. Auch nichtionische Tenside, die EO- und PO-Gruppen
zusammen im Molekül enthalten, sind erfindungsgemäß einsetzbar. Hierbei können Blockcopolymere
mit EO-PO-Blockeinheiten bzw. PO-EO-Blockeinheiten eingesetzt werden, aber auch EO-PO-EO-Copolymere
bzw. PO-EO-PO-Copolymere. Auch gemischt alkoxylierte nichtionische Tenside sind einsetzbar,
in denen EO- und PO-Einheiten nicht blockweise, sondern statistisch verteilt sind.
Solche Produkte sind durch gleichzeitige Einwirkung von Ethylen- und Propylenoxid
auf Fettalkohole erhältlich.
[0026] Außerdem können als nichtionische Tenside auch Alkylglykoside insbesondere der allgemeinen
Formel RO(G)x eingesetzt werden, in der R einen primären geradkettigen oder methylverzweigten,
insbesondere in 2-Stellung methylverzweigten aliphatischen Rest mit 8 bis 22, vorzugsweise
12 bis 18 C-Atomen bedeutet und G das Symbol ist, das für eine Glykoseeinheit mit
5 oder 6 C-Atomen, vorzugsweise für Glucose, steht. Der Oligomerisierungsgrad x, der
die Verteilung von Monoglykosiden und Oligoglykosiden angibt, ist eine beliebige Zahl
zwischen 1 und 10; vorzugsweise liegt x bei 1,2 bis 1,4.
[0027] Eine weitere Klasse bevorzugt einzusetzender nichtionischer Tenside, die entweder
als alleiniges nichtionisches Tensid oder in Kombination mit anderen nichtionischen
Tensiden eingesetzt werden, sind alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte oder ethoxylierte
und propoxylierte Fettsäurealkylester, vorzugsweise mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
in der Alkylkette, insbesondere Fettsäuremethylester.
[0028] Auch nichtionische Tenside vom Typ der Aminoxide, beispielsweise N-Kokosalkyl-N,N-dimethylaminoxid
und N-Talgalkyl-N,N-dihydroxyethylaminoxid, und der Fettsäurealkanolamide können geeignet
sein. Die Menge dieser nichtionischen Tenside beträgt vorzugsweise nicht mehr als
die der Alkoholalkoxylate, insbesondere nicht mehr als die Hälfte davon.
[0029] Weitere geeignete nichtionische Tenside sind Polyhydroxyfettsäureamide der Formel
(I),
R-CO-NR1-[Z] (I)
in der RCO für einen aliphatischen Acylrest mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, R1 für
Wasserstoff, einen Alkyl-oder Hydroxyalkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und [Z]
für einen linearen oder verzweigten Polyhydroxyalkylrest mit 3 bis 10 Kohlenstoffatomen
und 3 bis 10 Hydroxylgruppen steht. Bei den Polyhydroxyfettsäureamiden handelt es
sich um bekannte Stoffe, die üblicherweise durch reduktive Aminierung eines reduzierenden
Zuckers mit Ammoniak, einem Alkylamin oder einem Alkanolamin und nachfolgender Acylierung
mit einer Fettsäure, einem Fettsäurealkylester oder einem Fettsäurechlorid erhalten
werden können. Zur Gruppe der Polyhydroxyfettsäureamide gehören auch Verbindungen
der Formel (II),
R-CO-N(-R1-O-R2) -[Z] (II)
in der R für einen linearen oder verzweigten Alkyl- oder Alkenylrest mit 7 bis 12
Kohlenstoffatomen, R1 für einen linearen, verzweigten oder cyclischen Alkylrest oder
einen Arylrest mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen und R2 für einen linearen, verzweigten
oder cyclischen Alkylrest oder einen Arylrest oder einen Oxy-Alkylrest mit 1 bis 8
Kohlenstoffatomen steht, wobei C1-C4-Alkyl- oder Phenylreste bevorzugt sind und [Z]
für einen linearen Polyhydroxyalkylrest steht, dessen Alkylkette mit mindestens zwei
Hydroxylgruppen substituiert ist, oder alkoxylierte, vorzugsweise ethoxylierte oder
propoxylierte Derivate dieses Restes. [Z] wird vorzugsweise durch reduktive Aminierung
eines Zuckers erhalten, beispielsweise Glucose, Fructose, Maltose, Lactose, Galactose,
Mannose oder Xylose. Die N-Alkoxy- oder N-Aryloxysubstituierten Verbindungen können
dann durch Umsetzung mit Fettsäuremethylestern in Gegenwart eines Alkoxids als Katalysator
in die gewünschten Polyhydroxyfettsäureamide überführt werden.
[0030] Der Gehalt an nichtionischen Tensiden beträgt in den flüssigen Waschmitteln und Reinigungsmitteln
vorzugsweise 5 Gew.-% bis 30 Gew.-%, insbesondere 7 Gew.-% bis 20 Gew.-% und besonders
bevorzugt 9 Gew.-% bis 15 Gew.-%, jeweils bezogen auf das gesamte Mittel. In einer
bevorzugten Ausführungsform wird das nichtionische Tensid ausgewählt aus Alkoholalkoxylat
und Alkylpolyglykosid und deren Mischungen.
[0031] Als anionische Tenside können beispielsweise solche vom Typ der Sulfonate und Sulfate
eingesetzt werden. Als Tenside vom Sulfonat-Typ kommen dabei vorzugsweise C9-C13-Alkylbenzolsulfonate,
Olefinsulfonate, d.h. Gemische aus Alken- und Hydroxyalkansulfonaten sowie Disulfonaten,
wie man sie beispielsweise aus C12-C18-Monoolefinen mit end- oder innenständiger Doppelbindung
durch Sulfonieren mit gasförmigem Schwefeltrioxid und anschließende alkalische oder
saure Hydrolyse der Sulfonierungsprodukte erhält, in Betracht.
[0032] Geeignet sind auch Alkansulfonate, die aus C12-C18-Alkanen beispielsweise durch Sulfochlorierung
oder Sulfoxidation mit anschließender Hydrolyse bzw. Neutralisation gewonnen werden.
Ebenso sind auch die Ester von α-Sulfofettsäuren (Estersulfonate), zum Beispiel die
αsulfonierten Methylester der hydrierten Kokos-, Palmkern- oder Talgfettsäuren geeignet.
[0033] Weitere geeignete Aniontenside sind sulfierte Fettsäureglycerinester. Unter Fettsäureglycerinestern
sind die Mono-, Di- und Triester sowie deren Gemische zu verstehen, wie sie bei der
Herstellung durch Veresterung von einem Monoglycerin mit 1 bis 3 Mol Fettsäure oder
bei der Umesterung von Triglyceriden mit 0,3 bis 2 Mol Glycerin erhalten werden. Bevorzugte
sulfierte Fettsäureglycerinester sind dabei die Sulfonierungsprodukte von gesättigten
Fettsäuren mit 6 bis 22 Kohlenstoffatomen, beispielsweise der Capronsäure, Caprylsäure,
Caprinsäure, Myristinsäure, Laurinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure oder Behensäure.
[0034] Als Alk(en)ylsulfate werden die Alkali- und insbesondere die Natriumsalze der Schwefelsäurehalbester
der C12-C18-Fettalkohole, beispielsweise aus Kokosfettalkohol, Talgfettalkohol, Lauryl-,
Myristyl-, Cetyl- oder Stearylalkohol oder der C10-C20-Oxoalkohole und diejenigen
Halbester sekundärer Alkohole dieser Kettenlängen bevorzugt. Weiterhin bevorzugt sind
Alk(en)ylsulfate der genannten Kettenlänge, welche einen synthetischen, auf petrochemischer
Basis hergestellten geradkettigen Alkylrest enthalten, die ein analoges Abbauverhalten
besitzen wie die adäquaten Verbindungen auf der Basis von fettchemischen Rohstoffen.
Aus wasch-technischem Interesse sind die C12-C16-Alkylsulfate und C12-C15-Alkylsulfate
sowie C14-C15-Alkylsulfate bevorzugt. Auch 2,3-Alkylsulfate, die beispielsweise als
Handelsprodukte der Shell Oil Company unter dem Namen DAN® erhalten werden können,
sind geeignete Aniontenside.
[0035] Auch die Schwefelsäuremonoester der oben genannten Alkoholalkoxylate, beispielsweise
der mit 1 bis 6 Mol Ethylenoxid ethoxylierten geradkettigen oder verzweigten C
7-C
21-Alkohole, wie 2-Methyl-verzweigte C9-C11-Alkohole mit im Durchschnitt 3,5 Mol Ethylenoxid
(EO) oder C12-C18-Fettalkohole mit 1 bis 4 EO, sind geeignet. Diese werden oft auch
als Ethersulfate bezeichnet.
[0036] Weitere geeignete Aniontenside sind auch die Salze der Alkylsulfobernsteinsäure,
die auch als Sulfosuccinate oder als Sulfobernsteinsäureester bezeichnet werden und
die Monoester und/oder Diester der Sulfobernsteinsäure mit Alkoholen, vorzugsweise
Fettalkoholen und insbesondere ethoxylierten Fettalkoholen darstellen. Bevorzugte
Sulfosuccinate enthalten C8-C18-Fettalkoholreste oder Mischungen aus diesen. Insbesondere
bevorzugte Sulfosuccinate enthalten einen Fettalkoholrest, der sich von ethoxylierten
Fettalkoholen ableitet, die für sich betrachtet nichtionische Tenside darstellen (Beschreibung
siehe unten). Dabei sind wiederum Sulfosuccinate, deren Fettalkohol-Reste sich von
ethoxylierten Fettalkoholen mit eingeengter Homologenverteilung ableiten, besonders
bevorzugt. Ebenso ist es auch möglich, Alk(en)ylbernsteinsäure mit vorzugsweise 8
bis 18 Kohlenstoffatomen in der Alk(en)ylkette oder deren Salze einzusetzen.
[0037] Bevorzugte anionische Tenside sind Seifen. Geeignet sind gesättigte und ungesättigte
Fettsäureseifen, wie die Salze der Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure, Stearinsäure,
(hydrierten) Erucasäure und Behensäure sowie insbesondere aus natürlichen Fettsäuren,
zum Beispiel Kokos-, Palmkern-, Olivenöl- oder Talgfettsäuren, abgeleitete Seifengemische.
In einer bevorzugten Ausführungsform enthält das Waschmittel 2 Gew.-% bis 20 Gew.-%,
insbesondere 3 Gew.-% bis 15 Gew.-% und besonders bevorzugt 5 Gew.-% bis 10 Gew.-%
Fettsäureseife. Fettsäureseifen sind ein wichtiger Bestandteil für die Waschkraft
eines flüssigen, insbesondere wässrigen, Wasch- und Reinigungsmittels. Überraschend
hat sich gezeigt, dass bei Verwendung des niedrig methylierten Carboxymethylcelluloseethers
auch in Gegenwart hoher Mengen an Fettsäureseife klare und stabile flüssige Waschmittel
erhalten werden. Üblicherweise führt der Einsatz von hohen Mengen (≥ 2 Gew.-%) Fettsäureseife
in derartigen Systemen zu trüben und/oder instabilen Produkten.
[0038] Die anionischen Tenside, einschließlich der Seifen, können in Form ihrer Natrium-,
Kalium- oder Ammoniumsalze sowie als lösliche Salze organischer Basen, wie Mono-,
Di- oder Triethanolamin, vorliegen. Vorzugsweise liegen die anionischen Tenside in
Form ihrer Natrium- oder Kaliumsalze, insbesondere in Form der Natriumsalze vor.
[0039] Der Gehalt bevorzugter flüssiger Wasch- oder Reinigungsmittel an anionischen Tensiden
beträgt 5 Gew.-% bis 35 Gew.-%, insbesondere 8 Gew.-% bis 30 Gew.-% und besonders
bevorzugt 10 Gew.-% bis 25 Gew.-%, jeweils bezogen auf das gesamte Mittel. Es ist
besonders bevorzugt, dass die Menge an Fettsäureseife mindestens 2 Gew.-%, besonders
bevorzugt mindestens 3 Gew.-% und insbesondere von 4 Gew.-% bis 10 Gew.-% beträgt.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthalten die Mittel mindestens 2, insbesondere
3, verschiedene Aniontenside, ausgewählt aus Alkylbenzolsulfonat, Ethersulfat und
Fettsäureseife.
[0040] Ein erfindungsgemäßes flüssiges Wasch- oder flüssiges Reinigungsmittel kann in einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform ein als Cobuilder wirkende(s) Polyacrylat bzw.
eine Polyasparaginsäure und gegebenenfalls auch als Verdicker wirkendes Polyacrylat
enthalten. Zu den Polyacrylaten zählen Polyacrylat- oder Polymethacrylat-Verdickern,
wie beispielsweise die hochmolekularen mit einem Polyalkenylpolyether, insbesondere
einem Allylether von Saccharose, Pentaerythrit oder Propylen, vernetzten Homopolymere
der Acrylsäure (INCI- Bezeichnung gemäß "International Dictionary of Cosmetic Ingredients"
der "The Cosmetic, Toiletry and Fragrance Association (CTFA)": Carbomer), die auch
als Carboxyvinylpolymere bezeichnet werden. Solche Polyacrylsäuren sind u.a. von der
Fa. 3V Sigma unter dem Handelsnamen Polygel®, z.B. Polygel DA, und von der Fa. Noveon
unter dem Handelsnamen Carbopol® erhältlich, z.B. Carbopol 940 (Molekulargewicht ca.
4.000.000), Carbopol 941 (Molekulargewicht ca. 1. 250.000) oder Carbopol 934 (Molekulargewicht
ca. 3.000.000). Weiterhin fallen darunter folgende Acrylsäure-Copolymere: (i) Copolymere
von zwei oder mehr Monomeren aus der Gruppe der Acrylsäure, Methacryl-säure und ihrer
einfachen, vorzugsweise mit C
1-C
4-Alkanolen gebildeten, Ester (INCI Acrylates Copolymer), zu denen etwa die Copolymere
von Methacrylsäure, Butylacrylat und Methylmethacrylat (CAS-Bezeichnung gemäß
Chemical Abstracts Service: 25035-69-2) oder von Butylacrylat und Methylmethacrylat (CAS 25852-37-3) gehören und die beispielsweise
von der Fa. Rohm & Haas unter den Handelsnamen Aculyn® und Acusol® sowie von der Firma
Degussa (Goldschmidt) unter dem Handelsnamen Tego® Polymer erhältlich sind, z.B. die
anionischen nicht-assoziativen Polymere Aculyn 22, Aculyn 28, Aculyn 33 (vernetzt),
Acusol 810, Acusol 823 und Acusol 830 (CAS 25852-37-3); (ii) vernetzte hochmolekulare
Acrylsäure-Copolymere, zu denen etwa die mit einem Allylether der Saccharose oder
des Pentaerythrits vernetzten Copolymere von C
10-C
30-Alkylacrylaten mit einem oder mehreren Monomeren aus der Gruppe der Acrylsäure, Methacrylsäure
und ihrer einfachen, vorzugsweise mit C
1-C
4-Alkanolen gebildeten, Ester (INCI Acrylates/C
10-C
30 Alkyl Acrylate Crosspolymer) gehören und die beispielsweise von der Fa. Noveon unter
dem Handelsnamen Carbopol® erhältlich sind, z.B. das hydrophobierte Carbopol ETD 2623
und Carbopol 1382 (INCI Acrylates/C
10-C
30 Alkyl Acrylate Crosspolymer) sowie Carbopol Aqua 30 (früher Carbopol EX 473). Bevorzugte
flüssige Waschmittel enthalten das Polyacrylat bzw. Polyasparaginsäure in einer Menge
bis zu 5 Gew.-%, insbesondere von 0,1 Gew.-% bis 2,5 Gew.-%. Es ist von Vorteil, wenn
das Polyacrylat ein Copolymer einer ungesättigten Mono- oder Dicarbonsäuren und eines
oder mehr C1-C30-Alkylestern der (Meth)acrylsäure ist.
[0041] Die Viskosität der erfindungsgemäßen flüssigen Wasch- und Reinigungsmittel kann mit
üblichen Standardmethoden (beispielsweise Brookfield-Viskosimeter LVT-II bei 20 U/min
und 20°C, Spindel 3) gemessen werden und liegt vorzugsweise im Bereich von 150 mPas
bis 5000 mPas. Bevorzugte Mittel haben Viskositäten von 500 mPas bis 4000 mPas, wobei
Werte von 1000 mPas bis 3500 mPas besonders bevorzugt sind.
[0042] Zusätzlich können die erfindungsgemäßen flüssigen Wasch- und Reinigungsmittel in
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weitere Inhaltsstoffe enthalten, die ihre
anwendungstechnischen und/oder ästhetischen Eigenschaften weiter verbessern. Im Rahmen
der vorliegenden Erfindung enthalten bevorzugte Mittel einen oder mehrere Stoffe aus
der Gruppe der Gerüststoffe, Bleichmittel, Bleichaktivatoren, Enzyme, Elektrolyte,
pH-Stellmittel, Duftstoffe, Parfümträger, Fluoreszenzmittel, Farbstoffe, Hydrotrope,
Schauminhibitoren, zusätzlichen Antiredepositionsmittel oder Vergrauungsinhibitoren,
optischen Aufheller, Einlaufverhinderer, Knitterschutzmittel, Farbübertragungsinhibitoren,
antimikrobiellen Wirkstoffen, Germiziden, Fungiziden, Antioxidantien, Korrosionsinhibitoren,
Antistatika, Bügelhilfsmittel, Phobier- und Imprägniermittel, Quell- und Schiebefestmittel
sowie UV-Absorber.
[0043] Als Gerüststoffe, die in den flüssigen Mitteln enthalten sein können, sind insbesondere
Silikate, Aluminiumsilikate (insbesondere Zeolithe), Carbonate, Salze organischer
Di- und Polycarbonsäuren sowie Mischungen dieser Stoffe zu nennen.
[0044] Geeignete kristalline, schichtförmige Natriumsilikate besitzen die allgemeine Formel
NaMSixO2x+1·yH
2O, wobei M Natrium oder Wasserstoff bedeutet, x eine Zahl von 1,9 bis 4 und y eine
Zahl von 0 bis 20 ist und bevorzugte Werte für x 2, 3 oder 4 sind. Bevorzugte kristalline
Schichtsilikate der angegebenen Formel sind solche, in denen M für Natrium steht und
x die Werte 2 oder 3 annimmt. Insbesondere sind sowohl β- als auch δ-Natriumdisilikate
Na
2Si
2O
5yH
2O bevorzugt.
[0045] Einsetzbar sind auch amorphe Natriumsilikate mit einem Modul Na
2O : SiO
2 von 1 : 2 bis 1 : 3,3, vorzugsweise von 1 : 2 bis 1 : 2,8 und insbesondere von 1
: 2 bis 1 : 2,6, welche löseverzögert sind und Sekundärwascheigenschaften aufweisen.
Die Löseverzögerung gegenüber herkömmlichen amorphen Natriumsilikaten kann dabei auf
verschiedene Weise, beispielsweise durch Oberflächenbehandlung, Compoundierung, Kompaktierung/Verdichtung
oder durch Übertrocknung hervorgerufen worden sein. Im Rahmen dieser Erfindung wird
unter dem Begriff "amorph" auch "röntgenamorph" verstanden. Dies heißt, dass die Silikate
bei Röntgenbeugungsexperimenten keine scharfen Röntgenreflexe liefern, wie sie für
kristalline Substanzen typisch sind, sondern allenfalls ein oder mehrere Maxima der
gestreuten Röntgenstrahlung, die eine Breite von mehreren Gradeinheiten des Beugungswinkels
aufweisen. Es kann jedoch sehr wohl sogar zu besonders guten Buildereigenschaften
führen, wenn die Silikatpartikel bei Elektronenbeugungsexperimenten verwaschene oder
sogar scharfe Beugungsmaxima liefern. Dies ist so zu interpretieren, dass die Produkte
mikrokristalline Bereiche der Größe 10 bis einige Hundert nm aufweisen, wobei Werte
bis maximal 50 nm und insbesondere bis maximal 20 nm bevorzugt sind. Derartige so
genannte röntgenamorphe Silikate, weisen ebenfalls eine Löseverzögerung gegenüber
den herkömmlichen Wassergläsern auf. Insbesondere bevorzugt sind verdichtete/kompaktierte
amorphe Silikate, compoundierte amorphe Silikate und übertrocknete röntgenamorphe
Silikate.
[0046] Der eingesetzte feinkristalline, synthetische und gebundenes Wasser enthaltende Zeolith
ist vorzugsweise Zeolith A und/oder P. Als Zeolith P wird Zeolith MAP® (Handelsprodukt
der Firma Crosfield) besonders bevorzugt. Geeignet sind jedoch auch Zeolith X sowie
Mischungen aus A, X und/oder P. Kommerziell erhältlich und im Rahmen der vorliegenden
Erfindung bevorzugt einsetzbar ist beispielsweise auch ein Co-Kristallisat aus Zeolith
X und Zeolith A (ca. 80 Gew.-% Zeolith X), das von der Firma SASOL unter dem Markennamen
VEGOBOND AX® vertrieben wird und durch die Formel nNa
2O·(1-n)K
2O·Al
2O
3·(2-2,5)SiO
2·(3,5-5,5)·H
2O mit n = 0,90-1,0 beschrieben werden kann. Der Zeolith kann als sprühgetrocknetes
Pulver oder auch als ungetrocknete, von ihrer Herstellung noch feuchte, stabilisierte
Suspension zum Einsatz kommen. Für den Fall, dass der Zeolith als Suspension eingesetzt
wird, kann diese geringe Zusätze an nichtionischen Tensiden als Stabilisatoren enthalten,
beispielsweise 1 bis 3 Gew.-%, bezogen auf Zeolith, an ethoxylierten C12-C18-Fettalkoholen
mit 2 bis 5 Ethylenoxidgruppen, C12-C14-Fettalkoholen mit 4 bis 5 Ethylenoxidgruppen
oder ethoxylierten Isotridecanolen. Geeignete Zeolithe weisen eine mittlere Teilchengröße
von weniger als 10 µm (Volumenverteilung; Meßmethode: Coulter Counter) auf und enthalten
vorzugsweise 18 bis 22 Gew.-%, insbesondere 20 bis 22 Gew.-% an gebundenem Wasser.
[0047] Auch ein Einsatz der allgemein bekannten Phosphate als Buildersubstanzen ist möglich,
sofern ein derartiger Einsatz nicht aus ökologischen Gründen vermieden werden soll.
Geeignet sind insbesondere die Natriumsalze der Orthophosphate, der Pyrophosphate
und insbesondere der Tripolyphosphate.
[0048] Unter den als Bleichmittel dienenden, in Wasser H
2O
2 liefernden Verbindungen haben das Natriumperborattetrahydrat und das Natriumperboratmonohydrat
besondere Bedeutung. Weitere brauchbare Bleichmittel sind beispielsweise Natriumpercarbonat,
Peroxypyrophosphate, Citratperhydrate sowie H
2O
2 liefernde persaure Salze oder Persäuren, wie Perbenzoate, Peroxophthalate, Diperazelainsäure,
Phthaliminopersäure oder Diperdodecandisäure. Falls vorhanden werden diese vorzugsweise
in umhüllter Form eingesetzt, um sie gegen Zerfall bei Lagerung zu schützen.
[0049] Um beim Waschen bei Temperaturen von 60°C und darunter eine verbesserte Bleichwirkung
zu erreichen, können Bleichaktivatoren in die Wasch- und Reinigungsmittel eingearbeitet
werden. Als Bleichaktivatoren können Verbindungen, die unter Perhydrolysebedingungen
aliphatische Peroxocarbonsäuren mit vorzugsweise 1 bis 10 C-Atomen, insbesondere 2
bis 4 C-Atomen, und/oder gegebenenfalls substituierte Perbenzoesäure ergeben, eingesetzt
werden. Geeignet sind Substanzen, die O- und/oder N-Acylgruppen der genannten C-Atomzahl
und/oder gegebenenfalls substituierte Benzoylgruppen tragen. Bevorzugt sind mehrfach
acylierte Alkylendiamine, insbesondere Tetraacetylethylendiamin (TAED), acylierte
Triazinderivate, insbesondere 1,5-Diacetyl-2,4-dioxohexahydro-1,3,5-triazin (DADHT),
acylierte Glykolurile, insbesondere Tetraacetylglyko-luril (TAGU), N-Acylimide, insbesondere
N-Nonanoylsuccinimid (NOSI), acylierte Phenolsulfonate, insbesondere n-Nonanoyl- oder
Isononanoyloxybenzolsulfonat (n- bzw. iso-NOBS), Carbonsäureanhydride, insbesondere
Phthalsäureanhydrid, acylierte mehrwertige Alkohole, insbesondere Triacetin, Ethylenglykoldiacetat
und 2,5-Diacetoxy-2,5-dihydrofuran.
[0050] Zusätzlich zu den konventionellen Bleichaktivatoren oder an deren Stelle können auch
so genannte Bleichkatalysatoren in die flüssigen Wasch- und flüssigen Reinigungsmittel
eingearbeitet werden. Bei diesen Stoffen handelt es sich um bleichverstärkende Übergangsmetallsalze
bzw. Übergangsmetallkomplexe wie beispielsweise Mn-, Fe-, Co-, Ru- oder Mo-Salenkomplexe
oder -carbonylkomplexe. Auch Mn-, Fe-, Co-, Ru-, Mo-, Ti-, V- und Cu-Komplexe mit
stickstoffhaltigen Tripod-Liganden sowie Co-, Fe-, Cu- und Ru-Amminkomplexe sind als
Bleichkatalysatoren verwendbar.
[0051] Als gegebenenfalls zusätzlich zu dem oder den erfindungsgemäß einzusetztenden Calcium-bindenden
Enzym(en) mit einem Calcium Bindevermögen von wenigstens 1 Moläquivalent Calcium pro
Moläquivalent Enzym kommen insbesondere solche aus der Klassen der Hydrolasen wie
der Proteasen, Esterasen, Lipasen bzw. lipolytisch wirkende Enzyme, Amylasen, Cellulasen
bzw. andere Glykosylhydrolasen und Gemische der genannten Enzyme in Frage. Im Gegensatz
zu den erfindungsgemäß einzusetzenden Enzymen mit dem speziellen Calcium-Bindvermögen
tragen diese, gegebenenfalls zusätzlich einzusetzenden Hydrolasen in der Wäsche zur
Entfernung von Verfleckungen wie protein-, fett- oder stärkehaltigen Verfleckungen
und Vergrauungen bei. Cellulasen und andere Glykosylhydrolasen können darüber hinaus
durch das Entfernen von Pilling und Mikrofibrillen zur Farberhaltung und zur Erhöhung
der Weichheit eines Textils beitragen. Zur Bleiche bzw. zur Hemmung der Farbübertragung
können auch Oxidreduktasen eingesetzt werden. Besonders gut geeignet sind aus Bakterienstämmen
oder Pilzen wie Bacillus subtilis, Bacillus licheniformis, Streptomyceus griseus und
Humicola insolens gewonnene enzymatische Wirkstoffe. Vorzugsweise werden Proteasen
vom Subtilisin-Typ und insbesondere Proteasen, die aus Bacillus lentus gewonnen werden,
eingesetzt. Dabei sind Enzymmischungen, beispielsweise aus Protease und Amylase oder
Protease und Lipase bzw. lipolytisch wirkende Enzyme oder Protease und Cellulase oder
aus Cellulase und Lipase bzw. lipolytisch wirkende Enzyme oder aus Protease, Amylase
und Lipase bzw. lipolytisch wirkende Enzyme oder Protease, Lipase bzw. lipolytisch
wirkende Enzyme und Cellulase, insbesondere jedoch Protease und/oder Lipasehaltige
Mischungen bzw. Mischungen mit lipolytisch wirkenden Enzymen von besonderem Interesse.
Beispiele für derartige lipolytisch wirkende Enzyme sind die bekannten Cutinasen.
Auch Peroxidasen oder Oxidasen haben sich in einigen Fällen als geeignet erwiesen.
Zu den geeigneten Amylasen zählen insbesondere α-Amylasen, Iso-Amylasen, Pullulanasen
und Pektinasen. Als Cellulasen werden vorzugsweise Cellobiohydrolasen, Endoglucanasen
und β-Glucosidasen, die auch Cellobiasen genannt werden, bzw. Mischungen aus diesen
eingesetzt. Da sich verschiedene Cellulase-Typen durch ihre CMCase- und Avicelase-Aktivitäten
unterscheiden, können durch gezielte Mischungen der Cellulasen die gewünschten Aktivitäten
eingestellt werden.
[0052] Die Bleichaktivatoren, -katalysatoren und/oder Enzyme können an Trägerstoffen adsorbiert
und/oder umhüllt sein, um sie gegen vorzeitige Zersetzung zu schützen. Der Anteil
dieser zusätzlich zu den Calcium-bindenden Enzymen einzusetzenden Enzyme, Enzymflüssigformulierungen,
Enzymmischungen oder Enzymgranulate kann beispielsweise etwa 0,1 Gew.-% bis 5 Gew.-%,
vorzugsweise 0,12 Gew.-% bis etwa 2,5 Gew.-%, jeweils bezogen auf das gesamte Flüssigwasch-
oder Flüssigreinigungsmittel, betragen.
[0053] Als Elektrolyte aus der Gruppe der anorganischen Salze kann eine breite Anzahl der
verschiedensten Salze eingesetzt werden. Bevorzugte Kationen sind die Alkali- und
Erdalkalimetalle, bevorzugte Anionen sind die Halogenide und Sulfate. Aus herstellungstechnischer
Sicht ist der Einsatz von NaCl oder MgCl
2 in den Mitteln bevorzugt. Der Anteil an Elektrolyten in den Mitteln beträgt üblicherweise
nicht mehr als 8 Gew.-%, insbesondere 0,5 Gew.-% bis 5 Gew.-%.
[0054] Um den pH-Wert der flüssigen Mittel in den gewünschten Bereich zu bringen, kann der
Einsatz von pH-Stellmitteln angezeigt sein. Einsetzbar sind hier sämtliche bekannten
Säuren bzw. Laugen, sofern sich ihr Einsatz nicht aus anwendungstechnischen oder ökologischen
Gründen bzw. aus Gründen des Verbraucherschutzes verbietet. Üblicherweise überschreitet
die Menge dieser Stellmittel 10 Gew.-% der Gesamtformulierung nicht.
[0055] Eine weitere gegebenenfalls aber auch erfindungsgemäß bevorzugt gewünscht enthaltene
Komponente in den erfindungsgemäßen Flüssigwasch- oder Flüssigreinigungsmitteln ist
ein Hydrotrop. Bevorzugte Hydrotrope umfassen die sulfonierten Hydrotrope wie zum
Beispiel die Alkylarylsulfonate oder Alkylarylsulfonsäuren. Bevorzugte Hydrotrope
sind aus Xylol-, Toluol-, Cumol-, Naphthalinsulfonat oder Naphthalinsulfonsäure und
Mischungen hiervon gewählt. Gegenionen sind vorzugsweise aus Natrium, Calcium und
Ammonium gewählt. Gegebenenfalls können die flüssigen Mittel bis zu 20 Gew.-% eines
Hydrotrops, insbesondere 0,05 Gew.-% bis 10 Gew.-%, umfassen.
[0056] Um den ästhetischen Eindruck der flüssigen Mittel zu verbessern, können sie in einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform mit geeigneten Farbstoffen eingefärbt werden.
Bevorzugte Farbstoffe, deren Auswahl dem Fachmann keine Schwierigkeit bereitet, besitzen
eine hohe Lagerstabilität und Unempfindlichkeit gegenüber den übrigen Inhaltsstoffen
der Mittel und gegen Licht sowie keine ausgeprägte Substantivität gegenüber Textilfasern,
um diese nicht anzufärben.
[0057] Als Schauminhibitoren, die in den flüssigen Wasch- und Reinigungsmitteln in einer
weiteren bevorzugten Ausführungsform eingesetzt werden können, kommen beispielsweise
Seifen, Paraffine oder Silikonöle in Betracht, die gegebenenfalls auch auf Trägermaterialien
aufgebracht worden sein können.
[0058] Geeignete, in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der flüssigen Mittel einzusetzende
Antiredepositionsmittel, die auch als "soil repellents" bezeichnet werden, sind beispielsweise
die aus dem Stand der Technik bekannten Polymere der Phthalsäure und/oder Terephthalsäure
bzw. von deren Derivaten, insbesondere Polymere aus Ethylenterephthalaten und/oder
Polyethylenglycolterephthalaten oder anionisch und/oder nichtionisch modifizierten
Derivaten von diesen. Insbesondere bevorzugt von diesen sind die sulfonierten Derivate
der Phthalsäure- und Terephthalsäure-Polymere.
[0059] Optische Aufheller können den flüssigen Wasch- und Reinigungsmitteln in einer weiteren
bevorzugten Ausführungsform zugesetzt werden, um Vergilbungen der behandelten textilen
Flächengebilde zu beseitigen. Diese Stoffe ziehen auf die Faser auf und bewirken eine
Aufhellung, indem sie für das menschliche Auge unsichtbare Ultraviolettstrahlung in
sichtbares längerwelliges Licht umwandeln, wobei das aus dem Sonnenlicht absorbierte
ultraviolette Licht als schwach bläuliche Fluoreszenz abgestrahlt wird und mit dem
Gelbton vergilbter Wäsche reines Weiß ergibt. Geeignete Verbindungen stammen beispielsweise
aus den Substanzklassen der 4,4'-Diamino-2,2'-stilbendisulfonsäuren (Flavonsäuren),
4,4'-Distyryl-biphenylen, Methylumbelliferone, Cumarine, Dihydrochinolinone, 1,3-Diarylpyrazoline,
Naphthalsäureimide, Benzoxazol-, Benzisoxazol- und Benzimidazol-Systeme sowie der
durch Heterocyclen substituierten Pyrenderivate. Optische Aufheller werden normalerweise
in Mengen bis zu 0,5 Gew.-%, insbesondere von 0,03 Gew.-% bis 0,3 Gew.-%, bezogen
auf das fertige Mittel, eingesetzt.
[0060] Da textile Flächengebilde, insbesondere solche aus Reyon, Zellwolle, Baumwolle und
deren Mischungen, zum Knittern neigen können, weil die Einzelfasern gegen Durchbiegen,
Knicken, Pressen und Quetschen quer zur Faserrichtung empfindlich sind, können die
erfindungsgemäßen Mittel in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform synthetische
Knitterschutzmittel enthalten. Hierzu zählen beispielsweise synthetische Produkte
auf der Basis von Fettsäuren, Fettsäureestern, Fettsäureamiden, Fettsäurealkylolestern,
Fettsäurealkylolamiden oder Fettalkoholen, die meist mit Ethylenoxid umgesetzt sind,
oder Produkte auf der Basis von Lecithin oder modifizierter Phosphorsäureester.
[0061] Zur Bekämpfung von Mikroorganismen können die flüssigen Wasch- und Reinigungsmittel
in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform antimikrobielle Wirkstoffe enthalten.
Hierbei unterscheidet man je nach antimikrobiellem Spektrum und Wirkungsmechanismus
zwischen Bakteriostatika und Bakteriziden, Fungistatika und Fungiziden usw. Wichtige
Stoffe aus diesen Gruppen sind beispielsweise Benzalkoniumchloride, Alkylarylsulfonate,
Halogenphenole und Phenolmercuriacetat, wobei bei den erfindungsgemäßen Mitteln auch
gänzlich auf diese Verbindungen verzichtet werden kann.
[0062] Um unerwünschte, durch Sauerstoffeinwirkung und andere oxidative Prozesse verursachte
Veränderungen an den flüssigen Wasch- und Reinigungsmitteln und/oder den behandelten
textilen Flächegebilden zu verhindern, können die Mittel in einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform Antioxidantien enthalten. Zu dieser Verbindungsklasse gehören beispielsweise
substituierte Phenole, Hydrochinone, Brenzcatechine und aromatische Amine sowie organische
Sulfide, Polysulfide, Dithiocarbamate, Phosphite und Phosphonate. Bei Einsatz solcher
Antioxidantien sind die erfindungsgemäßen Mittel naturgemäß frei von oxidierenden
Bleichmitteln.
[0063] Ein erhöhter Tragekomfort kann aus der zusätzlichen Verwendung von Antistatika resultieren,
die den flüssigen Wasch- und Reinigungsmitteln in einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
zusätzlich beigefügt werden. Antistatika vergrößern die Oberflächenleitfähigkeit und
ermöglichen damit ein verbessertes Abfließen gebildeter Ladungen. Äußere Antistatika
sind in der Regel Substanzen mit wenigstens einem hydrophilen Molekülliganden und
geben auf den Oberflächen einen mehr oder minder hygroskopischen Film. Diese zumeist
grenzflächenaktiven Antistatika lassen sich in stickstoffhaltige (Amine, Amide, quartäre
Ammoniumverbindungen), phosphorhaltige (Phosphorsäureester) und schwefelhaltige (Alkylsulfonate,
Alkylsulfate) Antistatika unterteilen. Externe Antistatika sind beispielsweise Lauryl-
(bzw. Stearyl-)dimethylbenzylammoniumchloride, die sich als Antistatika für textile
Flächengebilde bzw. als Zusatz zu Waschmitteln, wobei zusätzlich ein Avivageeffekt
erzielt wird, eignen.
[0064] Zur Verbesserung des Wasserabsorptionsvermögens, der Wiederbenetzbarkeit der behandelten
textilen Flächengebilde und zur Erleichterung des Bügelns der behandelten textilen
Flächengebilde können in den flüssigen Wasch- und Reinigungsmitteln in einer weiteren
bevorzugten Ausführungsform beispielsweise Silikonderivate eingesetzt werden. Diese
verbessern zusätzlich das Ausspülverhalten der Mittel durch ihre schauminhibierenden
Eigenschaften. Bevorzugte Silikonderivate sind beispielsweise Polydialkyl- oder Alkylarylsiloxane,
bei denen die Alkylgruppen ein bis fünf C-Atome aufweisen und ganz oder teilweise
fluoriert sind. Bevorzugte Silikone sind Polydimethylsiloxane, die gegebenenfalls
derivatisiert sein können und dann aminofunktionell oder quaterniert sind bzw. Si-OH-,
Si-H-und/oder Si-Cl-Bindungen aufweisen. Die Viskositäten der bevorzugten Silikone
liegen bei 25°C im Bereich zwischen 100 und 100.000 mPas, wobei die Silikone in Mengen
zwischen 0,2 und 5 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel eingesetzt werden können.
[0065] Schließlich können die flüssigen Wasch- und Reinigungsmittel in einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform auch UV-Absorber enthalten, die auf die behandelten textilen Flächengebilde
aufziehen und die Lichtbeständigkeit der Fasern verbessern. Verbindungen, die diese
gewünschten Eigenschaften aufweisen, sind beispielsweise die durch strahlungslose
Desaktivierung wirksamen Verbindungen und Derivate des Benzophenons mit Substituenten
in 2- und/oder 4-Stellung. Weiterhin sind auch substituierte Benzotriazole, in 3-Stellung
Phenylsubstituierte Acrylate (Zimtsäurederivate), gegebenenfalls mit Cyanogruppen
in 2-Stellung substituierte Salicylate, organische Ni-Komplexe sowie Naturstoffe wie
Umbelliferon und Urocansäure geeignet.
[0066] Die flüssigen Waschmittel und Reinigungsmittel sind vorzugsweise klar, das heißt
sie weisen keinen Bodensatz auf und sind transparent oder zumindest transluzent. Vorzugsweise
weisen die flüssigen Wasch- und Reinigungsmittel ohne Zugabe eines Farbstoffes eine
Transmission des sichtbaren Lichtes (410 bis 800 nm) von mindestens 30%, vorzugsweise
mindestens 50% und insbesondere bevorzugt mindestens 75% auf.
[0067] Neben den genannten Bestandteilen kann ein flüssiges Wasch- und Reinigungsmittel
aber auch darin dispergierte Partikel, deren Durchmesser entlang ihrer größten räumlichen
Ausdehnung beispielsweise 0,01 µm bis 10.000 µm beträgt, enthalten. Solche Partikel
können sowohl Mikrokapseln oder Speckles als auch Granulate, Compounds und Duftperlen
sein, wobei Mikrokapseln oder Speckles bevorzugt sind.
[0068] Unter dem Begriff "Mikrokapsel" werden Aggregate verstanden, die mindestens einen
festen oder flüssigen Kern enthalten, der von mindestens einer kontinuierlichen Hülle,
insbesondere einer Hülle aus Polymer(en), umschlossen ist. Üblicherweise handelt es
sich um mit filmbildenden Polymeren umhüllte feindisperse flüssige oder feste Phasen,
bei deren Herstellung sich die Polymere nach Emulgierung und Koazervation oder Grenzflächenpolymerisation
auf dem einzuhüllenden Material niederschlagen. Die mikroskopisch kleinen Kapseln
lassen sich wie Pulver trocknen. Neben einkernigen Mikrokapseln sind auch mehrkernige
Aggregate, auch Mikrosphären genannt, bekannt, die zwei oder mehr Kerne im kontinuierlichen
Hüllmaterial verteilt enthalten. Ein- oder mehrkernige Mikrokapseln können zudem von
einer zusätzlichen zweiten, dritten etc. Hülle umschlossen sein. Bevorzugt sind einkernige
Mikrokapseln mit einer kontinuierlichen Hülle. Die Hülle kann aus natürlichen, halbsynthetischen
oder synthetischen Materialien bestehen. Natürliche Hüllmaterialien sind beispielsweise
Gummi arabicum, Agar Agar, Agarose, Maltodextrine, Alginsäure bzw. ihre Salze, z.B.
Natrium-oder Calciumalginat, Fette und Fettsäuren, Cetylalkohol, Collagen, Chitosan,
Lecithine, Gelatine, Albumin, Schellack, Polysaccharide, wie Stärke oder Dextran,
Sucrose und Wachse. Halbsynthetische Hüllmaterialien sind unter anderem chemisch modifizierte
Cellulosen, insbesondere Celluloseester und -ether, z.B. Celluloseacetat, Ethylcellulose,
Hydroxypropylcellulose, Hydroxypropylmethylcellulose und Carboxymethylcellulose, sowie
Stärkederivate, insbesondere Stärkeether und -ester. Synthetische Hüllmaterialien
sind beispielsweise Polymere wie Polyacrylate, Polyamide, Polyvinylalkohol oder Polyvinylpyrrolidon.
[0069] Im Inneren der Mikrokapsel können empfindliche, chemisch oder physikalisch inkompatible
sowie flüchtige Komponenten (= Wirkstoffe) des flüssigen Mittels lager- und transportstabil
eingeschlossen werden. In den Mikrokapseln können sich beispielsweise optische Aufheller,
Tenside, Komplexbildner, Bleichmittel, Bleichaktivatoren, Farb- und Duftstoffe, Antioxidantien,
Gerüststoffe, Enzyme, Enzym-Stabilisatoren, antimikrobielle Wirkstoffe, Antiredepositionsmittel,
pH-Stellmittel, Elektrolyte, Schauminhibitoren und/oder UV-Absorber befinden. Zusätzlich
zu den oben als Inhaltsstoffe der erfindungsgemäßen wässrigen flüssigen Mittel genannten
Bestandteile können die Mikrokapseln beispielsweise Vitamine, Proteine, Konservierungsmittel,
Waschkraftverstärker oder Perlglanzgeber enthalten. Die Füllungen der Mikrokapseln
können Feststoffe oder Flüssigkeiten in Form von Lösungen oder Emulsionen bzw. Suspensionen
sein.
[0070] Die Mikrokapseln können im herstellungsbedingten Rahmen eine beliebige Form aufweisen,
sie sind jedoch bevorzugt näherungsweise kugelförmig. Ihr Durchmesser entlang ihrer
größten räumlichen Ausdehnung kann je nach den in ihrem Inneren enthaltenen Komponenten
und der Anwendung zwischen 0,01 µm (visuell nicht als Kapsel erkennbar) und 10.000
µm liegen. Bevorzugt sind sichtbare Mikrokapseln mit einem Durchmesser im Bereich
von 100 µm bis 7.000 µm, insbesondere von 400 µm bis 5.000 µm. Die Mikrokapseln sind
nach im Stand der Technik bekannten Verfahren zugänglich, wobei der Koazervation und
der Grenzflächenpolymerisation die größte Bedeutung zukommt. Als Mikrokapseln lassen
sich sämtliche auf dem Markt angebotenen tensidstabilen Mikrokapseln einsetzen, beispielsweise
die Handelsprodukte (in Klammern angegeben ist jeweils das Hüllmaterial) Hallcrest
Microcapsules (Gelatine, Gummi Arabicum), Coletica Thalaspheres (maritimes Collagen),
Lipotec Millicapseln (Alginsäure, Agar-Agar), Induchem Unispheres (Lactose, mikrokristalline
Cellulose, Hydroxypropylmethylcellulose); Unicerin C30 (Lactose, mikrokristalline
Cellulose, Hydroxypropylmethylcellulose), Kobo Glycospheres (modifizierte Stärke,
Fettsäureester, Phospholipide), Softspheres (modifiziertes Agar Agar) und Kuhs Probiol
Nanospheres (Phospholipide).
[0071] Alternativ können auch Partikel eingesetzt werden, die keine Kern-Hülle-Struktur
aufweisen, sondern in denen der Wirkstoff in einer Matrix aus einem matrixbildenden
Material verteilt ist. Solche Partikel werden auch als "Speckles" bezeichnet. Ein
bevorzugtes matrixbildendes Material ist Alginat. Zur Herstellung Alginatbasierter
Speckles wird eine wässrige Alginat-Lösung, welche auch den einzuschließenden Wirkstoff
bzw. die einzuschließenden Wirkstoffe enthält, vertropft und anschließend in einem
Ca2+-Ionen oder Al3+-Ionen enthaltendem Fällbad ausgehärtet. Es kann vorteilhaft sein,
dass die Alginatbasierten Speckles anschließend mit Wasser gewaschen und dann in einer
wässrigen Lösung mit einem Komplexbildner gewaschen werden, um freie Ca2+-Ionen oder
freie Al3+-Ionen, welche unerwünschte Wechselwirkungen mit Inhaltsstoffen des flüssigen
Wasch- und Reinigungsmittels, z.B. den Fettsäureseifen, eingehen können, auszuwaschen.
Anschließend werden die Alginat-basierten Speckles mit Wasser gewaschen, um überschüssigen
Komplexbildner zu entfernen. Alternativ können anstelle von Alginat andere, matrixbildende
Materialien eingesetzt werden. Beispiele für matrixbildende Materialien umfassen Polyethylenglykol,
Polyvinylpyrrolidon, Polymethacrylat, Polylysin, Poloxamer, Polyvinylalkohol, Polyacrylsäure,
Polyethylenoxid, Polyethoxyoxazolin, Albumin, Gelatine, Acacia, Chitosan, Cellulose,
Dextran, Ficoll®, Stärke, Hydroxyethylcellulose, Hydroxypropylcellulose, Hydroxypropyl-methylcellulose,
Hyaluronsäure, Carboxymethylcellulose, deacetyliertes Chitosan, Dextransulfat und
Derivate dieser Materialien. Die Matrixbildung erfolgt bei diesen Materialien beispielsweise
über Gelierung, Polyanion-Polykation-Wechselwirkungen oder Polyelektrolyt-Metallion-Wechselwirkungen
und ist im Stand der Technik genauso wie die Herstellung von Partikeln mit diesen
matrixbildenden Materialien wohl bekannt. Die Partikel können stabil in den wässrigen
flüssigen Wasch- und Reinigungsmittel dispergiert werden. Stabil bedeutet, dass die
Mittel bei Raumtemperatur und bei 40°C über einen Zeitraum von mindestens 4 Wochen
und bevorzugt von mindestens 6 Wochen stabil sind, ohne dass die Mittel aufrahmen
oder sedimentieren.
[0072] Die Freisetzung der Wirkstoffe aus den Mikrokapseln oder Speckles erfolgt üblicherweise
während der Anwendung der sie enthaltenden Mittel durch Zerstörung der Hülle bzw.
der Matrix infolge mechanischer, thermischer, chemischer oder enzymatischer Einwirkung.
In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthalten die flüssigen Waschmittel
gleiche oder verschiedene Partikel in Mengen von 0,01 bis 10 Gew.-%, insbesondere
0,2 bis 8 Gew.-% und äußerst bevorzugt 0,5 bis 5 Gew.-%.
[0073] Die erfindungsgemäßen flüssigen Wasch- und Reinigungsmittel lassen sich preiswert
und einfach in üblichen Misch- und Abfüllanlagen herstellen. Vorzugsweise werden zur
Herstellung der flüssigen Mittel, falls vorhanden, zunächst die sauren Komponenten
wie beispielsweise die linearen Alkylsulfonate, Zitronensäure, Borsäure, Phosphonsäure,
die Fettalkoholethersulfate, und die nichtionischen Tenside vorgelegt. Die Lösungsmittelkomponente
wird vorzugsweise auch zu diesem Zeitpunkt hinzugegeben, die Zugabe kann aber auch
zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen. Zu diesen Komponenten wird der erfindungsgemäß
einzusetzende Komplexbildner sowie eines oder mehrere der oben genannten erfindungsgemäß
einzusetzenden Calcium-bindenden Enzyme gegeben. Anschließend wird eine Base wie beispielsweise
NaOH, KOH, Triethanolamin oder Monoethanolamin, gefolgt von einer Fettsäure, falls
vorhanden, zugegeben. Darauf folgend werden die restlichen Inhaltsstoffe und gegebenenfalls
die restlichen Lösungsmittel des wässrigen flüssigen Mittels zu der Mischung gegeben
und der pH-Wert auf den gewünschten Wert eingestellt. Abschließend können gewünschtenfalls
die zu dispergierenden Partikel zugegeben und durch Mischen homogen in dem wässrigen
flüssigen Mittel verteilt werden. Bevorzugt geschieht dies ohne Zuführung von Wärmeenergie,
besonders bevorzugt bei Temperaturen im Bereich von 18 bis 23°C.
[0074] Die vorliegende Erfindung betrifft aber auch die Verwendung der erfindungsgemäßen
flüssigen Wasch- und Reinigungsmittel in Apparaten für die Reinigung von Wäsche, Fasern,
Textilien, Geschirr, Glas sowie metallenen Behältern oder Kunststoffbehältern für
die Aufbewahrung von Speisen oder Getränken. Geeignete Apparate sind beispielsweise
Waschmaschinen oder Geschirrspüler.
Beispiele
[0075] In Tabelle 1 ist die Zusammensetzung (Inhaltsstoffe in Gewichtsprozent, jeweils bezogen
auf das gesamte Mittel) für ein erfindungsgemäßes Flüssigwaschmittel angegeben:
Tabelle 1
C11-C12 LAS |
9,5% |
C12-C15-Alkohol 9 EO Ethoxylat |
16% |
Fettsäure (Ölsäure-Kokosnuss 6:4) |
9,5% |
IDS-Natriumsalz |
1-4% |
Polyasparaginsäure Na-Salz |
0-3% |
Citronensäure |
0-6% |
Natronlauge |
0-6% |
Lipex® 100 L |
0,25% |
Stainzyme® 12 L |
0,25% |
Celluzyme® 0,7 L |
0,25% |
Polarzyme® 12 L |
0,25% |
pH |
8-9 |
Wasser und Restbestandteile (z. B. Salz) |
Rest zu 100% |
[0076] LAS bedeutet lineares Alkylsulfonat, EO bedeutet Ethylenoxid_Einheiten in einem Polyglykol
oder einem Ethoxylat (Umsetzungsprodukt eines Alkohols oder Amins mit Ethylenoxid)
[0077] Tabelle 2 zeigt vier verschiedene mit Subtilisin A(Subtilisin Carlsberg) stabilisierte
nicht erfindungsgemäße Flüssigformulierungen ohne Komplexbildner zur Bestimmung der
für die Stabilität entscheidenden Faktoren.
Tabelle 2
Zusammensetzung |
A |
B |
C |
D |
Wasser in Gew.-% |
9,0 |
19,1 |
18,8 |
18,8 |
Formiat(mol/kg) |
- |
- |
0,48 |
0,52 |
Calcium (Gew.-%) |
0,01 |
0,059 |
0,068 |
0,1 |
Aktivität AU*/g |
2,81 |
2,93 |
2,78 |
2,85 |
RA in % nach 1 Wo |
89 |
96 |
97 |
99 |
RA in % nach 2 Wo |
87 |
95 |
97 |
98 |
RA in % nach 3 Wo |
79 |
94 |
95 |
97 |
RA in % nach 4 Wo |
76 |
91 |
94 |
95 |
RA in % nach 6 Wo |
67 |
85 |
92 |
93 |
RA in % nach 8 Wo |
64 |
82 |
90 |
94 |
RA in % nach 10 Wo |
61 |
80 |
89 |
93 |
[0078] Wie aus Tabelle 2 ersichtlich spielt Calcium eine entscheidende Rolle; Formiat kann
den Effekt noch unterstützen. Die Formulierung D ohne Formiat diente als Grundlage
für die Versuche mit den entsprechenden Komplexbildnern (siehe Tabelle 3).
[0079] Tabelle 3 zeigt in Konsequenz aus Tebelle 2 die Kombination verschiedener erfindungsgemäßer
Komplexiermittel als Stoffgemisch mit einer Calcium-bindenden erfindungsgemäßen Protease,
hier Subtilisin, aus dem sich die erfindungsgemäß einzusetzenden Komplexiermittel
durch ihre besondere Stabilität hervorheben.
Tabelle 3
Zusammensetzung |
IDS |
EDDS |
EDTA |
MGDA |
Wasser in Gew.-% |
18,8 |
18,8 |
18,8 |
18,8 |
Komplexbildner in Gew.-% |
1 |
1 |
1 |
1 |
Calcium in Gew.-% |
0,1 |
0,1 |
0,1 |
0,1 |
Puffer |
0,5 |
0,5 |
0,5 |
0,5 |
pH |
6,4 |
6,4 |
6,4 |
6,4 |
Aktivität, AU*/g |
2,85 |
2,85 |
2,85 |
2,85 |
RA in % nach 1 Wo |
97 |
97 |
70 |
90 |
RA in % nach 2 Wo |
97 |
95 |
49 |
82 |
RA in % nach 3 Wo |
95 |
93 |
37 |
77 |
RA in % nach 4 Wo |
94 |
93 |
30 |
73 |
RA in % nach 6 Wo |
92 |
89 |
18 |
70 |
RA in % nach 8 Wo |
90 |
87 |
10 |
68 |
RA in % nach 10 Wo |
86 |
85 |
2 |
65 |
[0080] In den Tabellen 2 und 3 steht AU für Anson Unit, RA für Restaktivität und Wo für
Woche(n). Eine Anson Unit ist definiert als diejenige Enzymmenge, die unter standardisierten
Bedingungen Harnstoff-denaturiertes Hämoglobin abbaut, so dass eine Menge von TCA-löslichem
Produkt pro Minute entsteht, die mit Folin-Ciocalteu-Phenol dieselbe Farbe ergibt
wie 1 milliäquivalent von Tyrosin bei 25 °C und pH 7,5. (TCA= Trichloressigsäure).
1. Stoffgemisch, dadurch gekennzeichnet, dass dieses eine Kombination wenigstens eines Komplexbildners mit einer Komplexbildungskonstanten
zu Calcium von 3 bis 6 mit wenigstens einem Calcium-bindenden Enzym mit einem Calcium-Bindevermögen
von wenigstens 1 Moläquivalent Calcium pro Moläquivalent Enzym enthält.
2. Stoffgemisch gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass als Komplexbildner IDS, EDDS oder HEIDA, deren Derivate und/oder deren Salze mit
Alkalimetallen eingesetzt werden.
3. Stoffgemisch gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Komplexbildner IDS, dessen Derivate oder dessen Salze mit Alkalimetallen, insbesondere
Kalium und Natrium eingesetzt wird.
4. Stoffgemisch gemäß einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Komplexbildner HEIDA eingesetzt wird.
5. Stoffgemische gemäß einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass als Calcium-bindendes Enzym Lipasen, Cellulasen, Proteasen oder alpha-Amylasen eingesetzt
werden.
6. Stoffgemische gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass Lipasen von Humicola oder Pseudomonas, bevorzugt von Humicola lanuginosa, Humicola
insolens, Pseudomonas alcaligenes, Pseudomonas pseudoalcaligens, Pseudomonas cepacia,
Pseudomonas stutzeri, Pseudomonas fluorescens, Pseudomonas sp strain SD 705 oder Pseudomonas
wisconsinensis eingesetzt werden.
7. Stoffgemische gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass als Proteasen alkalische, mikrobielle Proteasen oder Trypsin-artige Proteasen, bevorzugt
von Bacillus subtilisin Novo, Bacillus subtilisin Carlsberg, Bacillus subtilisin 309,
B. subtilisin 147, B. subtilisin 168, Fusarium proteasen eingesetzt werden.
8. Stoffgemische gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass alpha-Amylasen von Bacillus licheniformis bevorzugt von Varianten mit Substitutionen
in einer oder mehreren der Positionen 15, 23, 105, 106, 124, 128, 133, 154, 156, 181,
188, 190, 197, 202, 208, 209, 243, 264, 304, 305, 391, 408 und 444 eingesetzt werden.
9. Stoffgemische gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass Cellulasen von Bacillus, Pseudomonas, Humicola, Fusarium, Thielavia, Acremonium,
bevorzugt von Humicola insolens, Myceliophthora thermophila, Fusarium oxysporum eingesetzt
werden.
10. Verwendung der Stoffgemische gemäß der Ansprüche 1 bis 9 in Flüssigwaschmitteln oder
Flüssigreinigungsmitteln, bevorzugt bei Temperaturen von 10 bis 65 °C.
11. Verwendung der Stoffgemische gemäß Anspruch 10 , dadurch gekennzeichnet, dass die wässrigen Reinigungslösungen oder Waschflotten, in denen die Flüssigwaschmittel
oder Flüssigreinigungsmittel eingesetzt werden, einen pH-Wert von 6 bis 14 aufweisen.
12. Mittel, bevorzugt Flüssigwaschmittel oder Flüssigreinigungsmittel, enthaltend ein
Stoffgemisch das eine Kombination eines Komplexbildners mit einer Komplexbildungskonstanten
zu Calcium von 3 bis 6 mit wenigstens einem Calcium-bindenden Enzym mit einem Calcium-Bindevermögen
von wenigstens 1 Moläquivalent Calcium pro Moläquivalent Enzym enthält.
13. Verwendung der Flüssigwaschmittel oder Flüssigreinigungsmittel gemäß Anspruch 12 in
Apparaten für die Reinigung von Wäsche, Fasern, Textilien, Geschirr, Glas sowie metallenen
Behältern oder Kunststoffbehältern für die Aufbewahrung von Speisen oder Getränken.