[0001] Die Erfindung betrifft eine Nähmaschine nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Eine derartige Nähmaschine ist bekannt aus der
EP 1 394 310 B1. Die dort vorgeschlagene Unterfaden-Vorratskontrolle über einen Lichtempfänger und
eine nachfolgende Auswertung ist aufwändig.
[0003] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Nähmaschine der eingangs genannten
Art derart weiterzubilden, dass die Unterfaden-Vorratskontrolle vereinfacht ist.
[0004] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß gelöst durch eine Nähmaschine mit den im Kennzeichnungsteil
des Anspruchs 1 angegebenen Merkmalen.
[0005] Erfindungsgemäß wurde erkannt, dass Lichtdurchtrittsöffnungen sowie ein Sichtfenster
eine einfache Sichtkontrolle des Unterfadenvorrats während des Nähmaschinenbetriebs
gewährleisten. Bei sich nicht mit einem Greifer mitdrehendem Vorratsgehäuse wird die
mindestens eine Lichtdurchtrittsöffnung im Vorratsgehäuse so angeordnet, dass diese
während des Betriebs der Nähmaschine nicht ständig verdeckt ist und insbesondere beim
Stillstand der Nähmaschine, insbesondere in einer Betriebsposition zum Einlegen und
Entnehmen des Nähgutes freiliegt, so dass eine Sichtkontrolle gewährleistet ist. Im
prinzipiell auch möglichen Fall eines mitdrehenden Vorratsgehäuses kann ausgenutzt
werden, dass sich das Unterfaden-Vorratsgehäuse in der Regel so schnell dreht, dass
auch relativ kleine Lichtdurchtrittsöffnungen einerseits für eine ausreichende Beleuchtung
des Innenraums des Vorratsgehäuses sorgen und andererseits eine ausreichende Sichtkontrolle
ermöglichen. Zum Vorratsgehäuse kann neben einem beispielsweise in einem Greifer aufgenommenen
Spulengehäuse auch ein Deckel und/oder ein Boden einer den Fadenvorrat aufnehmenden
Spule gehören.
[0006] Ein Lichtführungselement nach den Ansprüchen 2 oder 3 vergrößert den Anteil des zur
Beleuchtung des Innenraums des Vorratsgehäuses nutzbaren Lichts der Lichtquelle. Der
Reflektor nach Anspruch 3 kann als von der Lichtquelle separat angeordnete Komponente
ausgeführt sein.
[0007] Eine LED nach Anspruch 4 ist kostengünstig und standfest und verbraucht zudem wenig
Energie.
[0008] Ein Sichtfenster nach Anspruch 5 vermeidet störende Reflexe, wobei dennoch, insbesondere
dann, wenn das Sichtfenster in der Auflageplatte ausgeführt ist, die Auflageplatte
ohne störende Durchbrechungen ausgerührt sein kann.
[0009] Eine Linse nach Anspruch 6 kann so ausgeführt sein, dass der zu kontrollierende Bereich
eines Außenumfangs des Fadenvorrats vergrößert dargestellt wird. Dies erleichtert
die Sichtkontrolle. Das Sichtfenster selbst kann die optische Linse darstellen.
[0010] Eine lichtstreuende Oberfläche nach Anspruch 7 verbessert die Ausleuchtung des Innenraums
des Vorratsgehäuses.
[0011] Eine Einfärbung nach Anspruch 8 kann einerseits die Lichtwirkung bei der Beleuchtung
des Innenraums des Vorratsgehäuses verbessern und andererseits zu einem verbesserten
Kontrast zwischen dem Vorratsgehäuse und dem Unterfadenvorrat führen, was wiederum
die Sichtkontrolle vereinfacht.
[0012] Ein Sichtfenster in der Auflageplatte nach Anspruch 9 ermöglicht eine bequeme Unterfaden-Sichtkontrolle
durch die Bedienperson der Nähmaschine. Alternativ oder zusätzlich kann das Sichtfenster
oder ein zusätzliches Sichtfenster auch im Nähmaschinengehäuse untergebracht sein.
[0013] Ein seitlicher Versatz des Sichtfensters nach Anspruch 10 ermöglicht eine Sichtkontrolle
aus der normalen Bedienhaltung der Bedienperson heraus. Die Bedienperson muss sich
dann nicht senkrecht über das Sichtfenster beugen.
[0014] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnung näher
erläutert. In dieser zeigen:
- Fig. 1
- eine teilweise innere Details freigebende Vorderansicht einer Nähmaschine;
- Fig. 2
- vergrößert und stärker im Detail einen Stichbildungsbereich der Nähmaschine nach Fig.1
zusammen mit einem darunter angeordneten Greifergehäuse;
- Fig. 3
- eine Ansicht gemäß Blickrichtung III in Fig. 2.
[0015] Eine Nähmaschine 1 weist eine Grundplatte 2 mit einem sich davon aufwärts erstreckenden
Ständer 3 und einem abgewinkelten Arm 4 auf. Letzterer endet in einem Kopf 5. In dem
Arm 4 ist drehbar eine Armwelle 6 gelagert, die in dem Kopf 5 einen Kurbeltrieb 7
mit einem Fadenhebel 8 antreibt. Der Kurbeltrieb 7 steht antriebsmäßig mit einer in
dem Kopf 5 verschiebbar gelagerten Nadelstange 9 in Verbindung. Letztere hat an ihrem
unteren Ende eine Nähnadel 10. Die Nähnadel 10 ist vom Kurbeltrieb 7 auf und ab bewegbar.
Die Nähnadel 10 führt in einem Öhr einen von einer Spule 12 über eine Fadenspannvorrichtung
und den Fadenhebel 8 zugeführten Nadelfaden 13. Auf der Grundplatte 2 ist eine Auflageplatte
14 montiert, auf der ein Nähgutteil 15 aufliegt. Die Auflageplatte 14 hat eine Stoffschieber-Öffnung,
die für den Durchtritt eines Stoffschiebers 16 ausgebildet ist. Der Stoffschieber
16 hat ein Stichloch 17 für den Durchtritt der Nähnadel 10. Der Stoffschieber 16 ist
über ein unterhalb der Grundplatte 2 angeordnetes Schub- und Hubgetriebe angetrieben.
[0016] Unterhalb der Auflageplatte 14 ist ein Greifer 18 angeordnet, der einen Greiferkörper
19 mit einer Greiferspitze 20 aufweist. In einer topfförmigen Gehäuseaufnahme des
Greiferkörpers 19 ist ein Spulengehäuse 21 verdrehgesichert angeordnet, in dem eine
Spule 21 a mit einem aufgewickelten Fadenvorrat 22 (vgl. Fig. 3) aufgenommen ist.
Der Fadenvorrat 22 stellt einen Unterfaden bereit. Dieser verläuft vom Zentrum eines
Deckels 23 der Spule 21a durch das Stichloch 17 und wird im Nähgut 15 mit dem Nadelfaden
13 verknotet. Der Deckel 23 sowie ein Boden der Spule 21 a stellen neben dem Spulengehäuse
21 weitere Begrenzungswände eines Vorratsgehäuses für den Fadenvorrat 22 dar.
[0017] Der Greiferkörper 19 ist fest mit einer Welle verbunden, die eine sich parallel zur
Nadelstange 9 erstreckende, vertikale Drehachse 24 aufweist. Gelagert ist diese Welle
drehbar in einem mit der Grundplatte 2 verschraubten Lagerbock 25. In diesem ist zudem
eine Antriebswelle 26 gelagert, die mit einem im Inneren des Lagerbocks 25 angeordneten
Zahnradgetriebe verbunden ist. Die Antriebswelle 26 ist über einen Riementrieb 27
antriebsmäßig mit der Armwelle 6 verbunden.
[0018] Auf Höhe einer Lichtdurchtrittsöffnung 28 im Spulengehäuse 21 ist auf dem Lagerbock
25 eine Lichtquelle in Form einer LED (lichtemittierende Diode) 29 montiert. Zwischen
der LED 29 und dem Spulengehäuse 21 ist ein Halteelement 30 für ein Lichtführungselement
in Form eines Reflektors 31 angeordnet. Sowohl das Halteelement 30 als auch der Reflektor
31 weisen miteinander fluchtende, in der Zeichnung nicht dargestellte, Durchtrittsöffnungen
bzw. Aussparungen für das sichtbare, zum Beispiel rote oder weiße Licht der LED 29
hin zum Spulengehäuse 21 auf. Die LED 29 dient somit zur Beleuchtung eines Innenraums
32 des Spulengehäuses 21. Der Reflektor 31 dient dazu, Licht, welches beispielsweise
vom Spulengehäuse 21 hin zum Reflektor 31 zurück reflektiert wurde, wieder auf das
Spulengehäuse 21 und durch die Lichtdurchtrittsöffnung 28 hindurch zu reflektieren,
so dass ein größerer Anteil des Lichts der LED 29 zur Beleuchtung des Innenraums 32
genutzt werden kann. Alternativ oder zusätzlich kann der Reflektor 31 oder ein zusätzlicher
Reflektor oder eine Linse so angeordnet sein, dass das Licht der LED 29 durch die
Lichtdurchtrittsöffnung 28 hindurch kollimiert ist.
[0019] Der Deckel 23 der Spule 21a weist drei in Umfangsrichtung verteilt angeordnete und
sich radial erstreckende weitere Lichtdurchtrittsöffnungen 33 auf, von denen in der
Fig. 3 zwei sichtbar sind. Die Lichtdurchtrittsöffnungen 33 können gefräst und/oder
gebohrt sein. Entsprechendes gilt für die Lichtdurchtrittsöffnung 28 im Spulengehäuse
21. Die Radialerstreckung der Lichtdurchtriusöffnungen 33 ist so , dass ein äußerer
Umfang das Fadenvorrats 22, also der aufgewickelten Unterfadenspule, insbesondere
dann sichtbar ist, wenn der Fadenvorrat 22 zur Neige geht.
[0020] In der Auflageplatte 14 ist über dem Deckel 23 ein Sichtfenster 34 angeordnet. Über
das Sichtfenster 34 und zumindest eine unterhalb des Sichtfensters angeordnete Lichtdurchtrittsöffnung
33 ist eine Sichtkontrolle des Unterfadenvorrats 22, der über die LED 29 beleuchtet
ist, möglich. Das Sichtfenster 34 kann alternativ auch in einem anderen Abschnitt
des durch die Grundplatte 2 vorgegebenen Gehäuses der Nähmaschine 1 angeordnet sein.
[0021] Im Sichtfenster 34 ist eine konvexe Linse, insbesondere eine plankonvexe Linse, angeordnet.
Diese Linse ist optisch entspiegelt und aus einem für die Lichtwellenlänge der LED
transparenten Material.
[0022] Das Zentrum des Sichtfensters 34 ist seitlich versetzt zum darunter liegenden Zentrum
des Spulengehäuses 21 angeordnet. Die Drehachse des Greiferkörpers 19 durchtritt also
nicht das Zentrum des runden Sichtfensters 34. Dieser seitliche Versatz berücksichtigt,
dass die Bedienperson bei der Unterfaden-Sichtkontrolle nicht senkrecht von oben auf
das Sichtfenster 34 blickt, sondern schräg von der Seite her.
[0023] Eine Innenwand des Vorratsgehäuses, insbesondere die innere Deckelwand und die innere
Bodenwand der Spule 21a, weisen eine lichtstreuende Oberfläche auf, so dass über das
durch die Lichteintrittsöffnung 28 einfallende Licht der LED 29 eine im Wesentlichen
homogene Ausleuchtung des gesamten Innenraums 32 aufgrund der Streuwirkung gegeben
ist.
[0024] Bei einer Variante des Vorratsgehäuses ist eine Innenwand von diesem zumindest abschnittsweise
eingefärbt, so dass eine verbesserte Lichtwirkung bzw. ein guter Farbkontrast zwischen
der Farbe des Unterfadens einerseits und der Farbe der eingefärbten Innenwand, insbesondere
der eingefärbten inneren Bodenwand der Spule 21a, gegeben ist.
[0025] Im Betrieb der Nähmaschine dreht sich der Greiferkörper 19 mit einer Drehzahl von
mehreren hundert Umdrehungen pro Minute. Der Greiferkörper 19 rotiert dabei um das
sich nicht drehende Spulengehäuse 21. Während etwa eines halben Umlaufs gibt der Greiferkörper
19 die Lichtdurchtrittsöffnung 28 und damit den Lichtweg zwischen der LED 29 und dem
Sichtfenster 34 frei. Auch dann, wenn zum Einlegen und zum Entnehmen des Nähguts 15
die Nähmaschine 1 in einer Hochstellung der Nähnadel 10 positioniert ist, gibt der
Greiferkörper 19 die Lichtdurchtrittsöffnung 28 frei. Über das Sichtfenster 34 ist
auf diese Weise eine ständige Kontrolle des über die LED 29 beleuchteten Umfangs des
Unterfadenvorrats 22 und damit des verbleibenden Unterfadenvorrats möglich.
[0026] Auch eine sensorische Erfassung des Lichts der LED 29 im vom verbleibenden Unterfadenvorrat
abhängigen Lichtweg zwischen der LED 29 und dem Sichtfenster 34 ist möglich. Ein entsprechender
Lichtsensor kann an der Unterseite der Auflageplatte 14 und beispielsweise unter einem
Stichplattenschieber angeordnet sein.
1. Nähmaschine (1)
- mit einem Gehäuse,
- mit einer auf und ab antreibbaren Nadelstange (9) mit einer Nähnadel (10),
- mit einer Auflageplatte (14) für Nähgut (15),
- mit einem Vorratsgehäuse (21, 23) für einen Unterfadenvorrat (22),
- mit einer Lichtquelle (29) zur Beleuchtung eines Innenraums (32) des Vorratsgehäuses
(21, 23) durch eine Lichtdurchtrittsöffnung (28) im Vorratsgehäuse (21, 23),
gekennzeichnet durch ein Sichtfenster (34) zur Sichtkontrolle des beleuchteten Unterfadenvorrats (22)
über das Sichtfenster (34) einerseits und die Lichtdurchtrittsöffnung (28) und/oder
eine weitere Lichtdurchtrittsöffnung (33) im Vorratsgehäuse (21, 23) andererseits.
2. Nähmaschine nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein Lichtführungselement (31) zur Führung von Licht der Lichtquelle (29) in das Vorratsgehäuse
(21, 23).
3. Nähmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Lichtführungselement (31) als Reflektor ausgebildet ist.
4. Nähmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtquelle (29) als LED ausgebildet ist.
5. Nähmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Sichtfenster (34) ein optisch entspiegeltes transparentes Material aufweist.
6. Nähmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass im Sichtfenster (34) eine optische Linse angeordnet ist.
7. Nähmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Innenwand des Vorratsgehäuses (21, 23) zumindest abschnittsweise eine lichtstreuende
Oberfläche aufweist.
8. Nähmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Innenwand des Vorratsgehäuses (21, 23) zumindest abschnittsweise eingefärbt
ist.
9. Nähmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Sichtfenster (34) in einer Nähgut-Auflageplatte (14) angeordnet ist.
10. Nähmaschine nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass ein Zentrum des Sichtfensters (34) seitlich versetzt oberhalb eines Zentrums des
Faden-Vorratsgehäuses (21, 23) angeordnet ist.