[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Verschwenkung einer Hochschwenkwand wobei
die Hochschwenkwand in einer Schließlage ein Gebäude, etwa eine Garage, oder ein Gebäudeteil,
etwa einen Giebel oder eine Schwimmbadüberdachung, vorzugsweise frontseitig, abschließt
und der Hochschwenkwand eine Antriebsvorrichtung oder ein Kraftspeicher zur Verschwenkung
der Hochschwenkwand derart zugeordnet ist, dass die Hochschwenkwand aus der Schließlage
in eine Lage derart schwenkbar ist, dass die Hochschwenkwand mittels der Antriebsvorrichtung
oder des Kraftspeichers in eine beidseitig im oberen Bereich des Gebäudes oder des
Gebäudeteils angeordnete Schienenführung unter Verschwenkung der Hochschwenkwand gezogen
wird.
[0002] Derartige Vorrichtungen sind beispielsweise in Verbindung mit Garagentoren bekannt.
Es handelt sich dabei üblicherweise um elektromotorische Antriebe mit denen ein Rolltor,
das etwa mit einer Gliedervorrichtung, wie bei einem Rollladen, versehen ist, um eine
im Sturzbereich der Garage angeordnete Rolle mittels des elektromotorischen Antrieb
aufgewickelt werden kann.
[0003] In alternativer Ausgestaltung ist es auch bekannt, starre Hochschwenkwände mittels
einer entsprechenden Lenkeranordnung, die üblicherweise ein Kniegelenk aufweist, beispielsweise
mittels eines Spindelantriebs, der auf wenigstens einen der Lenker einwirkt, derart
zu verschwenken, dass das Kniegelenk gebeugt wird und im Weiteren die Hochschwenkwand
in eine im oberen Bereich der Garage, des Gebäudes oder des Gebäudeteils angeordnete
beidseitige Schienenführung für die starre Hochschwenkwand, die hierzu beidseitig
mit entsprechenden korrespondierenden Führungselementen, die in die Schienen eingreifen,
versehen sind, eingeschwenkt und in den Schienen zurückgezogen wird, so dass im Ergebnis
die Hochschwenkwand in der Offenlage mehr oder minder parallel zur Decke des Gebäudes
oder des Gebäudeteils angeordnet ist.
[0004] Es ist ferner bekannt, anstelle des elektromotorischen Antriebs eine oder mehrere
Gasdruckfedern anzuordnen, die nach Einleitung des Verschwenkvorgangs von Hand, das
jeweilige Weiterverschwenken und schließlich entlang der Schienenführung in die Offenlage
ziehen.
[0005] Es ist auch bekannt, für den Fall, dass elektromotorische Antriebe eingesetzt werden,
diesen für den Fall, dass eine Inselversorgung oder netzunabhängige Versorgung gewünscht
ist oder notwendig ist, einen Stromspeicher zuzuordnen und diesen beispielsweise mit
einer Solarpanel-Anordnung zu speisen.
[0006] Oftmals kann der elektromotorische Antrieb mittels einer drahtlosen Fernsteuerung
angesteuert werden und somit die Rolltore oder Hochschwenkwände mit der Fernsteuerung
aus einem definierten Abstand heraus geöffnet werden.
[0007] Es ist also aus dem Stand der Technik grundsätzlich bekannt, Gebäude oder Gebäudeteile,
die mit einer Hochschwenkwand versehen sind, mittels eines elektromotorischen Antriebs
oder eines Kraftspeichers selbsttätig zu öffnen.
[0008] Die aus dem Stand der Technik vorbekannten Lösungen sind aber nicht für alle Gebäude
bzw. Gebäudeteile bzw. Anforderungen in diesen Bereichen geeignet. Die vorbekannten
Lösungen mit den Rolltoren erfordern einen sehr hohen Sturz, in dem die Rolle zur
Aufnahme der Rollwand angeordnet ist. Die erwähnte Sturzhöhe beschränkt bei niedrigen
Bauten die Fensterhöhe und wird allgemein als unschön empfunden. Die vorbekannten
Lenkeranordnungen sind ebenfalls bei transparenten Lösungen, also etwa transparent
ausgebildeten Schwimmbadüberdachungen deplaziert. Letztlich genügen alle vorbekannten
Lösungen nicht den Anforderungen eines gesteigerten Designs bzw. einer transparenten
Lösung.
[0009] Der Erfindung liegt also die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Verschwenkung
einer Hochschwenkwand zu schaffen, die im Bereich architektonisch anspruchsvoller
Bereiche eine filigrane und schlanke Lösung darstellt, die die Transparenz der Architektur,
etwa im Bereich von transparenten Glas oder Kunststoffbauten, offenen Giebeln und
ähnlichen Gebäuden bzw. Gebäudeteilen nicht beeinträchtigt und gleichzeitig eine komfortable,
robuste und dauerhaft funktionsfähige Lösung darstellt.
[0010] Die Lösung dieser Aufgabe gelingt mit einer Vorrichtung mit den Merkmalen des Hauptanspruchs.
Vorteilhafte Ausgestaltungen dieser Lösung können den abhängigen Unteransprüchen entnommen
werden.
[0011] Gemäß Hauptanspruch ist einer gattungsgemäßen Vorrichtung zur Verschwenkung einer
Hochschwenkwand ein elektromotorischer Antrieb oder ein Kraftspeicher zugeordnet,
der über einen Seilzug auf die starre Hochschwenkwand einwirkt, wobei hierzu jeweils
ein Ende des Seilzugs mit der Hochschwenkwand in geeigneter Weise verbunden ist und
das jeweils andere Ende des Seilzugs mit dem Kraftspeicher oder der Antriebsvorrichtung
verbunden ist. Vorzugsweise ist jeweils ein Seilzug an jeder Seite der Hochschwenkwand
angeordnet, so dass eine beidseitige Krafteinleitung auf die Hochschwenkwand erfolgt.
Durch den Einsatz eines Seilzuges anstelle der vorstehend beschriebenen Lenkeranordnung
ist eine ausgesprochen filigrane und mit einigem Abstand gar nicht erkennbare Kraftübertragung
möglich. Eine solche Lösung genügt den gesteigerten Designansprüchen in dem vorstehend
erwähnten Bereich. Die Verwendung eines Seilzuges bietet darüber hinaus noch eine
weitere Reihe von Vorteilen, die nachstehend näher erläutert werden.
[0012] In weiterer Ausgestaltung der fraglichen Vorrichtung ist der Hochschwenkwand beidseitig
jeweils im Außenbereich und im oberen Verschwenkbereich der Hochschwenkwand ein in
Richtung des Gebäudes bzw. des Gebäudeteils, also jeweils ein nach innen vorspringender
Beschlag zugeordnet, wobei dieser Beschlag einen in Richtung der Hochschwenkwandmitte
vorspringenden Schwenkbolzen besitzt. Dieser Schwenkbolzen gerät beim Anzug der Antriebsvorrichtung
oder des Kraftspeichers und der hierdurch bewirkten Spannung des Seilzugs mit dem
jeweiligen Seilzug in Eingriff, wobei der Seilzug relativ zu dem Schwenkbolzen weiter
entfernt im inneren des Gebäudeteils bzw. des Gebäudes angeordnet ist und somit die
Hochschwenkwand im Bereich des Angriffs des Seilzuges über den Schwenkbolzen, also
im oberen Verschwenkbereich, nach hinten in Richtung des Gebäudeinneren gezogen wird
und hierdurch die Verschwenkung der Hochschwenkwand eingeleitet wird. Es handelt sich
hierbei um eine Punktumlenkung der Hochschwenkwand im Bereich des beidseitigen Angriffs
des gespannten Seilzugs bzw. der gespannten Seilzüge.
[0013] Der Schwenkbolzen und die resultierende Punktumlenkung sind auch bei dem umgekehrten
Vorgang, also dem Schließen der Hochschwenkwand sehr hilfreich, da die Hochschwenkwand
in der Abschlussphase des Verschwenkens zum Schließen noch einmal abgebremst wird.
[0014] Im Ergebnis ist also durch den Anzug des Seilzuges mit vergleichsweise geringem Kraftaufwand
der Verschwenkungsvorgang der Hochschwenkwand bestimmungsgemäß eingeleitet.
[0015] Im Weiteren wird dann die Hochschwenkwand in noch weiter zu erläuternder Weise im
oberen Bereich des Gebäudes bzw. des Gebäudeteils nach hinten in eine Offenlage gezogen.
Dabei kann die Hochschwenkwand aus den genannten Gründen sehr deckennah nach hinten
gezogen werden, da die fragliche Lösung mit einer äußerst geringen Sturzhöhe auskommt.
[0016] Den hierzu beidseits der Hochschwenkwand angreifenden Seilzügen ist zur Realisierung
eines Flaschenzug-Prinzips eine Mehrfachumlenkung zugeordnet, die zu einer weiteren
Reduktion der zur Verschwenkung der Hochschwenkwand einzusetzenden Kräfte geeignet
ist. Auch dies ist ein Vorteil der fraglichen Seilzuglösung, da das Flaschenzug-Prinzip
bei starren Lenkeranordnungen nicht realisierbar ist.
[0017] In vorteilhafter Ausgestaltung ist der Seilzug parallel der Schienenführung der Hochschwenkwand
in einer zumindest weitgehend geschlossen ausgebildeten Seilführung angeordnet. Die
geschlossene Seilführung hat zunächst den Vorteil, dass die bewegten Teile, also die
Seilzüge den Blicken, aber auch gegebenenfalls den Händen entzogen sind und somit
einer etwaigen Unfallgefahr vorgebeugt ist. Die geschlossene Ausbildung der Seilführung
stellt überdies einen Beitrag zur Meidung vorschneller Verschmutzungen, die die Leichtgängigkeit
der Seilführung beeinträchtigen könnten, dar. Dabei kann die Seilführung sehr schlank
ausgebildet sein, so dass auch insoweit die deckennahe Seilführung die Ästhetik, die
in dem hier interessierenden Bereich zu fordern ist, gewahrt bleibt.
[0018] In vorteilhafter Ausgestaltung kann als Antriebsvorrichtung ein elektromotorischer
Antrieb, etwa ein Linearmotor, eingesetzt werden.
[0019] Der elektromotorische Antrieb wird mit Vorteil in Verbindung mit einem Stromspeicher
betrieben, dem gegebenenfalls eine Solarpanel-Anordnung zur Einspeisung zugeordnet
sein kann. Eine solche Einrichtung kann auch im Inselbetrieb, also netzunabhängig
betrieben werden.
[0020] In weiterer, vorteilhafter Ausbildung kann der elektromotorische Antrieb ferngesteuert
gestartet oder gestoppt werden, gegebenenfalls können auch definierte Zwischenstellungen
mit der Fernsteuerung angefahren werden. Definierte Zwischenstellungen meinen den
Verschwenkbereich der Hochschwenkwand zwischen der definierten Schließlage und der
definierten Offenlage.
[0021] Die Steuerung des elektromotorischen Antriebs ist mit einem Temperatursensor verbunden.
Hierdurch kann bei entsprechender Programmierung des Steuerungsgerätes sichergestellt
werden, dass die Hochschwenkwand bei Überschreitung einer definierten Temperaturgrenze
leicht angestellt wird. Entweder durch Anzug des Seilzugs, also einer Lüfterstellung,
angefahren wird und nach vorgegebener Zeit oder bei Erreichung einer vorgegebenen
Temperatur die Hochschwenkwand wieder geschlossen wird.
[0022] In alternativer Ausgestaltung kann der Seilzug auch mittels einer Gasdruckfeder angetrieben
werden. Nachdem eine Gasdruckfeder einen Kraftspeicher darstellt, der mehr oder minder
eine permanent einwirkende Kraftwirkung hat, ist es sinnvoll, die Kraftwirkung der
Gasdruckfeder so auszulegen, dass diese nicht zur selbsttätigen Verschwenkung der
Hochschwenkwand ausreicht, aber nach Einleitung des Verschwenkvorgangs dann den selbsttätigen
Einzug der Hochschwenkwand in die deckennah angeordnete Schienenführung für die Hochschwenkwand
bewirken kann. Alternativ ist es auch denkbar, die Gasdruckfeder mit einer nicht linearen
Kraftlinie über den gesamten Federwerk der Gasdruckfeder auszulegen, so dass die Kraftwirkung
der Gasdruckfeder mit zunehmenden Federweg zunimmt, so dass auf diese Weise ebenfalls
durch einen leichten, manuellen Anzug der erste Federweg überwunden werden kann und
im weiteren der weitere Federweg von der Gasdruckfeder mit erhöhter Kraftwirkung zurückgelegt
wird und hierdurch der Anzug der Hochschwenkwand in der bestimmungsgemäßen Weise bewirkt
wird.
[0023] Die Erfindung wird anhand zweier Ausführungsbeispiele nachstehend, wie folgt, beispielhaft
gemäß den beiliegenden Figuren erläutert. Die nachstehenden Ausführungsbeispiele stellen
lediglich vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung dar, ohne jedoch deren Schutzbereich
auf diese konkreten Beispiele in irgendeiner Weise zu beschränken.
[0024] Es zeigen:
- Fig. 1:
- Einen Ausschnitt einer Vorrichtung zur Verschwenkung einer Hochschwenkwand in Schließlage
in einer Seitenansicht,
- Fig. 2:
- eine in Fig. 1 mit II bezeichnete Detailansicht der Vorrichtung zur Ver- schwenkung
einer Hochschwenkwand, eben- falls in der Seitenansicht,
- Fig. 3:
- einen in Fig. 1 mit III-III bezeichne- ten Querschnitt durch die Vorrichtung zur Verschwenkung
einer Hochschwenk- wand,
- Fig. 4:
- einen in Fig. 1 mit IV-IV bezeichneten weiteren Querschnitt der Vorrichtung zur Verschwenkung
einer Hochschwenk- wand,
- Fig. 5:
- eine Schienenführung der Vorrichtung zur Verschwenkung der Hochschwenkwand in einer
Draufsicht,
- Fig. 6:
- ein in Fig. 5 mit VI bezeichnetes Detail der Schienenführung und
- Fig. 7:
- ein in Fig. 5 mit VII-VII bezeichneten Querschnitt durch die Schienenführung,
- Fig. 8:
- einen Ausschnitt einer alternativen Vorrichtung zur Verschwenkung einer Hochschwenkwand
mit einer Gasdruckfeder als Antriebsvorrichtung,
- Fig. 9:
- ein in Fig. 8 mit IX bezeichnetes Detail der in Fig. 8 gezeigten Vorrichtung,
- Fig. 10:
- einen in Fig. 8 mit X-X bezeichneten Querschnitt durch die Vorrichtung zur Verschwenkung
einer Hochschwenkwand,
- Fig. 11:
- eine Schienenführung der in Fig. 8 ge- zeigten Vorrichtung zur Verschwenkung einer
Hochschwenkwand in einer Drauf- sicht,
- Fig. 12:
- ein in Fig. 11 mit XII bezeichnetes De- tail der in Fig. 11 gezeigten Schienen- führung,
- Fig. 13:
- ein in Fig. 11 mit XIII bezeichnetes Detail der in Fig. 11 gezeigten Schienenführung,
- Fig. 14:
- eine Schwimmbadüberdachung mit einer Hoch- schwenkwand in einer perspektivischen Ansicht.
[0025] Figur 1 zeigt eine Vorrichtung zur Verschwenkung einer Hochschwenkwand 1, wobei die
Hochschwenkwand 1 in dieser Darstellung sich in der Schließlage befindet. Die Hochschwenkwand
1 besitzt im unteren Bereich einen Beschlag 2, an dem ein Seilzug 3 angreift, der
relativ zur Hochschwenkwand 1 im Gebäudeinneren angeordnet ist und zum einen parallel
der Hochschwenkwand 1 geführt ist und in einem oberen Verschwenkbereich derart umgelenkt
ist, dass er in einer Seilführung 4 parallel zu einer Schienenführung 5 für die Hochschwenkwand
1 angeordnet ist. Hierzu ist die Schienenführung 5 in dem oberen Verschwenkbereich
9 nach unten abgekröpft, um so eine Einführung der verschwenkten Hochschwenkwand aus
der lotrechten Schienenführung 8 in die horizontale Schienenführung 5 zu ermögen.
Dabei sind die Seilführung 4 und die parallele Schienenführung 5 bei richtigem Verständnis
der Darstellung in Figur 1 jeweils beidseits der Hochschwenkwand 1 angeordnet, so
dass auch der Seilzug 3 an beiden Seiten der Hochschwenkwand 1 über den Beschlag 2
angreift. Dementsprechend ist die Hochschwenkwand 1 auch in der Schienenführung 5
beidseitig geführt.
[0026] Sowohl die Seilführung 4, wie auch die Schienenführung 5 sind, wie aus Figur 1 nicht
ersichtlich, im oberen Bereich des mit der Hochschwenkwand 1 verschlossenen Gebäudes
bzw.
[0027] Gebäudeteils, etwa einer Schwimmbadüberdachung, mehr oder minder unmittelbar unter
der Dachhöhe angeordnet. Nachdem in diesem Bereich üblicherweise eh ein Querholm verläuft,
sind sie von außen mehr oder minder unsichtbar.
[0028] Darüber hinaus weist die Hochschwenkwand 1 in einem oberen Verschwenkbereich, der
in Figur 2 ebenfalls in der Seitenansicht detaillierter dargestellt ist, einen weiteren
Beschlag 6 auf, der sich von der Hochschwenkwand 1 in das Gebäudeinnere erstreckt
und mit einem im rechten Winkel in Richtung der Mitte der Hochschwenkwand 1 vorspringenden
Schwenkbolzen 7 versehen ist. Auch dieser weitere Beschlag 6 sowie der Schwenkbolzen
7 sind jeweils beidseits der Hochschwenkwand 1 angeordnet, so dass beide Seilführungen
4 jeweils über diesen Schwenkbolzen 7 verlaufen.
[0029] Aus der Detailansicht in Figur 2 ist ersichtlich, dass wenn mittels des noch zu erläuternden
elektromotorischen Antriebs der Seilzug 3 angezogen wird, die Hochschwenkwand 1 in
dem in Figur 2 gezeigten oberen Verschwenkbereich nach hinten in Richtung des Gebäudeinneren
gezogen wird und damit der Verschwenkvorgang eingeleitet wird. Hierdurch wird die
Hochschwenkwand 1 aus einer in der Schließlage parallel zur Hochschwenkwand 1 beidseitig
der Hochschwenkwand 1 angeordneten lotrechten Schienenführung 8 in eine beidseits
zumindest annähernd horizontal verlaufende Schienenführung 5 verschwenkt, die, wie
bereits ausgeführt wurde, mehr oder minder unmittelbar unterhalb des Dachs angeordnet
ist. Hierbei ist es hilfreich, dass die horizontal verlaufende Schienenführung 5 im
oberen Verschwenkbereich 9 nach unten abgekröpft ist.
[0030] Hierzu weist die Hochschwenkwand 1 gemäß der Querschnittdarstellung in Figur 3 ein
mit der Hochschwenkwand 1 verbundenes Winkelprofil 10 auf, das bei Verschwenkung der
Hochschwenkwand 1 in den Bereich der horizontalen Schienenführung 5 mit dieser Schienenführung
5 bestimmungsgemäß in Eingriff gelangt.
[0031] Der Längsschnitt in Figur 3 zeigt die horizontale Schienenführung 5, die mit dem
Winkelprofil 10 bestimmungsgemäß in Eingriff gerät. Dabei ist in einer Seilführung
4 eine Mehrfachumlenkung 12 des Seilzuges zur Realisierung eines Flaschenzug-Prinzips
und damit zur Reduzierung der über den elektromotorischen Antrieb, hier ein Linearantrieb
13, einzuleitenden Kraft realisiert.
[0032] Dabei umfasst die Mehrfachumlenkung 12 in dem hier vorliegenden Beispiel drei Umlenkrollen
14, 14' und 14''. Die Rollen 14 und 14" sind gemäß der Darstellung in Figur 4 lotrecht
angeordnet, während die Umlenkrolle 14' waagrecht angeordnet ist. Dabei ist die Mehrfachumlenkung
12 in jeder Seilführung, also links und rechts der Hochschwenkwand 1, jeweils angeordnet.
Aufgrund dieser Rollenanordnung wird der Seilzug innerhalb der Seilführung 4 insgesamt
viermal umgelenkt. Dabei sind die Rollen gemäß der detaillierten Darstellungen in
den Figuren 5 bis 7, die eine Draufsicht auf die Seilführung 4 zeigen, entlang der
Längserstreckung der Seilführung 4 jeweils voneinander beabstandet angeordnet.
[0033] Dabei kann aus der Draufsicht in Figur 5 ersehen werden, dass in der Seilführung
ein Linearantrieb 13 mit einem Zugkolben 15 angeordnet ist, wobei dieser Zugkolben
15 mit dem Seilzug 3 verbunden ist. Durch die Mehrfachumlenkung 12 der Seile und deren
hierdurch bewirkte Parallelführung innerhalb der Schienenführung 4 ist es möglich,
einen im Bereich derartiger Verschwenktore 1 benötigten Gesamthub von 2 m beispielsweise
mit einer Kolbenlänge von ca. 50 cm zu realisieren.
[0034] Eine alternative Ausgestaltung der in den Figuren 1 bis 7 dargestellten Verschwenkvorrichtung
für eine Hochschwenkwand 1 ist in den Figuren 8 bis 13 gemäß der nachfolgenden Darstellung
abgebildet.
[0035] Erneut zeigt Figur 8 eine Hochschwenkwand 1 in der Schließlage, wobei die Hochschwenkwand
1 über einen Beschlag 2 mit einem Seilzug 3 in Eingriff steht. Der Aufbau der Verschwenkvorrichtung
ist insoweit analog zu der in den vorstehenden Figuren 1 bis 7 beschriebenen Verschwenkvorrichtung.
Erneut zeigt Figur 9 den oberen Verschwenkbereich 9 der Verschwenkvorrichtung in einer
Detailansicht gemäß der Bezeichnung IX in Figur 8.
[0036] Gemäß der Querschnittdarstellung in Figur 10, deren Verlauf in Figur 8 mit X-X bezeichnet
ist, ist auch bei dieser Ausgestaltung eine Mehrfachumlenkung 12 realisiert. Auch
hier bewirkt die Mehrfachumlenkung 12 eine Reduktion des aufzuwendenden Hubs sowie
der einzuleitenden Kraft zur Verschwenkung der Hochschwenkwand 1.
[0037] Die Unterschiede zwischen den in den Figuren 1 bis 7 und in den Figuren 8 bis 13
dargestellten Ausführungen der Vorrichtung zur Verschwenkung der Hochschwenkwand 1
werden insbesondere in den Figuren 11 bis 13 deutlich. Anstelle des Linearantriebs
13 ist hier eine Gasdruckfeder 16 in der Seilführung 4 angeordnet. Die Gasdruckfeder
16 ist gemäß der Draufsicht in Figur 11 in Zugrichtung gesehen vor der Mehrfachumlenkung
12 angeordnet und wirkt über einen Druckkolben 17 auf den Seilzug 3 ein. Im Unterschied
zu dem Linearantrieb 13, der an der Seilführung 3 zieht, drückt die Gasdruckfeder
16 über Ihren Druckkolben 17 den Seilzug 3 mit der Seilführung 4 in Zugrichtung nach
hinten.
[0038] Zum besseren Gesamtverständnis der Gesamtvorrichtung ist in Figur 14 in einer perspektivischen
Darstellung als Beispiel für ein Gebäude bzw. ein Gebäudeteil eine Schwimmbadüberdachung
20 gezeigt, deren eine Öffnung mit einer Verschwenkbaren Hochschwenkwand 1 frontseitig
abgeschlossen ist. Wie aus dieser perspektivischen Darstellung ersichtlich, sind derartige
Schwimmbadüberdachungen 20 üblicherweise soweit als möglich transparent ausgeführt.
Es versteht sich, dass bei einer derartigen Vorrichtung kein übliches Rolltor mit
einer entsprechenden Sturzhöhe oder einer entsprechenden, robusten Lenkeranordnung
installiert werden kann, da hierdurch der transparente und filigrane Eindruck der
Gesamtkonstruktion vollkommen zerstört würde. Im Ergebnis würde die an sich mögliche
lichte Innenhöhe der Überdachung mit einer solchen Lenkeranordnung nicht realisiert
werden können. Alternative Anwendungsbereiche der vorstehend beschriebenen Verschwenkvorrichtung
für Hochschwenkwände 1 sind im Möbelbereich oder beispielsweise bei offenen Giebeln
von Gebäuden denkbar.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0039]
- 1
- Hochschwenkwand
- 2
- Beschlag
- 3
- Seilzug
- 4
- Seilführung
- 5
- Schienenführung
- 6
- weiterer Beschlag
- 7
- Schwenkbolzen
- 8
- lotrechte Schienenführung
- 9
- oberer Verschwenkbereich
- 10
- Winkelprofil
- 12
- Mehrfachumlenkung
- 13
- Linearantrieb
- 14, 14', 14"
- Umlenkrolle
- 15
- Zugkolben
- 16
- Gasdruckfeder
- 17
- Druckkolben
- 20
- Schwimmbadüberdachung
1. Vorrichtung zur Verschwenkung einer Hochschwenkwand, wobei die Hochschwenkwand (1)
in einer Schließlage ein Gebäude, etwa eine Garage, oder ein Gebäudeteil, etwa einen
Giebel oder eine Schwimmbadüberdachung, vorzugsweise frontseitig, abschließt und der
Hochschwenkwand (1) eine Antriebsvorrichtung oder ein Kraftspeicher zur Verschwenkung
der Hochschwenkwand (1) derart zugeordnet ist, dass die Hochschwenkwand (1) aus der
Schließlage in eine Lage derart schwenkbar ist, dass die Hochschwenkwand (1) mittels
der Antriebsvorrichtung oder des Kraftspeichers in eine beidseitig im oberen Bereich
des Gebäudes oder des Gebäudeteils angeordnete Schienenführung (5) unter Verschwenkung
der Hochschwenkwand (1) gezogen wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Hochschwenkwand (1) beidseitig je ein Seilzug (3) zugeordnet ist, deren eines
Seilende mit der Hochschwenkwand (1) jeweils verbunden sind und deren anderes Seilende
jeweils mit dem Kraftspeicher oder der Antriebsvorrichtung verbunden ist.
2. Vorrichtung zur Verschwenkung einer Hochschwenkwand nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hochschwenkwand (1) beidseits in einem oberen Verschwenkbereich der Hochschwenkwand
(1) jeweils mit einem in Richtung des Gebäudes bzw. des Gebäudeteils vorspringenden
Beschlag (6) mit einem in Richtung der Hochschwenkwand (1) mittig vorspringenden Schwenkbolzen
(7) vorgesehen ist, der zumindest beim Anzug der Antriebsvorrichtung oder des Kraftspeichers
mit dem insoweit in Kraft beauftragten Seilzug (3) derart in Eingriff gelangt, dass
hierdurch eine Verschwenkung der Hochschwenkwand (1) bewirkt bzw. eingeleitet wird.
3. Vorrichtung zur Verschwenkung einer Hochschwenkwand nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass den beidseits der Hochschwenkwand (1) angreifenden Seilzügen (3) jeweils eine Mehrfachumlenkung
(12) zur Realisierung eines Flaschenzug-Prinzip zugeordnet sind.
4. Vorrichtung zur Verschwenkung einer Hochschwenkwand nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die beidseitig angeordneten Seilzüge (3) jeweils in einer im oberen Bereich des Gebäudes
bzw. des Gebäudeteils parallel der Schienenführung (5) angeordneten, weitgehend geschlossen
ausgebildeten Seilführung (4) angeordnet sind.
5. Vorrichtung zur Verschwenkung einer Hochschwenkwand nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, dass die Antriebsvorrichtung als elektromotorischer Antrieb, vorzugsweise als Linearantrieb
(13), ausgebildet ist.
6. Vorrichtung zur Verschwenkung einer Hochschwenkwand nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass dem elektromotorischen Antrieb ein Speicher zugeordnet ist, der mittels einer Solarpanel-Anordnung
gespeist ist.
7. Vorrichtung zur Verschwenkung der Hochschwenkwand nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass dem Linearantrieb (13) eine Steuerung zugeordnet ist, die mit wenigstens einem Temperatursensor
verbunden ist.
8. Vorrichtung zur Verschwenkung einer Hochschwenkwand nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, dass der Kraftspeicher eine Gasdruckfeder (16) ist, wobei die Gasdruckfeder (16) derart
ausgelegt ist, dass die Anziehungskraft nicht zur selbsttätigen Ausführung eines Verschwenkvorgangs
der Hochschwenkwand (1), aber nach manueller Einleitung des Verschwendvorgangs zumindest
zum anschließenden Einzug der Hochschwenkwand (1) entlang der beidseits angeordneten
Schienenführung (4) ausreicht.