[0001] Die Erfindung betrifft eine Auspressvorrichtung mit einer Auspresseinheit, die einen
Vorschubmechanismus mit zumindest einer Kolbenstange aufweist, und mit einer Aufnahmeeinheit
mit einer Aufnahme für ein mit der zumindest einen Kolbenstange auspressbares Gebinde,
wobei die Aufnahme an einem Ende von einem Kopfteil begrenzt ist und ein dem Kopfteil
abgewandtes Ende aufweist, und wobei die Aufnahmeeinheit mit einer an der Auspresseinheit
angeordneten Halteeinrichtung lösbar an der Auspresseinheit festgelegt ist.
[0002] Eine derartige Auspressvorrichtung dient dem Ausbringen von in Gebinden, wie z. B.
in Folienbeutel oder Kartuschen, verpackten Massen, wie Mörtel- oder Dichtmassen,
an einem Applikationsort. Durch Betätigung des Vorschubmechanismus wird die zumindest
eine Kolbenstange über ein vorbestimmtes Mass vorgeschoben, wobei ein an der Kolbenstange
angeordneter Druckteller auf das Gebinde einwirkt und eine entsprechende Menge der
darin vorhandenen Masse durch eine Ausgabeöffnung im Kopfteil ausgebracht wird.
[0003] Aus der
EP 0 543 776 A1 ist eine Auspressvorrichtung bekannt, die eine Auspresseinheit mit einem Vorschubmechanismus
mit zwei Kolbenstangen und eine Aufnahmeeinheit mit einer Aufnahme für ein mit den
Kolbenstangen auspressbare Kartusche aufweist. Die Aufnahme ist an einem Ende von
einem Kopfteil begrenzt und weist ein dem Kopfteil abgewandtes Ende auf. Die Aufnahmeeinheit
ist mit einer an der Auspresseinheit angeordneten Halteeinrichtung lösbar an der Auspresseinheit
festgelegt. An dem dem Kopfteil abgewandten Ende ist ein Flansch vorgesehen, der in
drei, U-förmig zueinander ausgerichteten Nuten an der Auspresseinheit eingreift und
der an seiner vierten Seite von einem an der Auspresseinheit angeordneten Schnapphebel
hintergriffen wird. Die Nuten und der Schnapphebel bilden die an der Auspresseinheit
angeordnete Halteeinrichtung zur lösbaren Festlegung der Aufnahmeeinheit an der Auspresseinheit
und somit eine Schnittstelle der Auspressvorrichtung aus.
[0004] Verschiedene Arten und Grössen von Gebinden beziehungsweise Kartuschen können an
einer Auspresseinheit festgelegt werden.
[0005] Nachteilig an der bekannten Lösung ist, dass die Ausgestaltung des betreffenden Endes
der Aufnahme aufwändig ist. Bei gattungsgemässen Auspressvorrichtungen wirken hohe
Kräfte auf die Schnittstelle der Auspressvorrichtung, was nach einer gewissen Gebrauchsdauer
derselben zu einer Verbindung mit Spiel zwischen der Auspresseinheit und der Aufnahmeeinheit
führen kann.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Auspressvorrichtung mit einer lösbaren Schnittstelle
zwischen der Auspresseinheit und der Aufnahmeeinheit zu schaffen, die eine zuverlässige
Verbindung und hohe Gebrauchsdauer aufweist.
[0007] Die Aufgabe ist durch die Merkmale des unabhängigen Anspruchs gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen sind in den Unteransprüchen dargelegt.
[0008] Gemäss der Erfindung sind an der Aufnahmeeinheit längs der Aufnahme verlaufende,
an dem Kopfteil festgelegte Zugelemente mit jeweils einem Hintergreifabschnitt an
ihrem, dem Kopfteil abgewandten Ende vorgesehen und die Halteeinrichtung weist Rastmittel
auf, die zur Verriegelung der Aufnahmeeinheit mit der Auspresseinheit mit den Hintergreifabschnitten
der Zugelemente verrastbar sind.
[0009] Die erfindungsgemässe Schnittstelle zeichnet sich durch eine einfache Ausgestaltung
und eine sichere Verbindung zwischen der Auspresseinheit und der Aufnahmeeinheit aus.
Beispielsweise lassen sich verschiedene Längen von Aufnahmeeinheiten zur Aufnahme
von unterschiedlichen Gebinden, wie Folienbeutel oder Kartuschen, einfach an der Auspresseinheit
lösbar festlegen.
[0010] Vorteilhaft sind die Zugelemente als Zugstangen ausgebildet, die an dem dem Kopfteil
zugewandten Ende einen Gewindeabschnitt aufweisen, an dem ein Spannelement, wie z.
B. eine Mutter, zur Festlegung der Zugstangen an dem Kopfteil angeordnet werden kann.
In die Aufnahme wird vorteilhaft eine Kartusche aufgenommen, die zumindest einen rohrförmigen
Aufnahmeraum für die auszupressende Masse aufweist. Die Kartusche liegt im festgelegten
Zustand der Aufnahmeeinheit an der Auspresseinheit vorteilhaft an dem Kopfteil der
Aufnahmeeinheit und an einer Anschlagfläche an der Auspresseinheit an und ist axial
unverschieblich in der Aufnahme gehalten. Vorteilhaft ist die Kartusche klemmend in
der Aufnahme gehalten.
[0011] Der Hintergreifabschnitt an den Zugelementen in Verbindung mit dem diese hintergreifenden
Rastmittel gewährleistet eine spielfreie Verbindung, wobei die Verbindung zwischen
der Aufnahmeeinheit und der Auspresseinheit beim Verriegeln vorteilhaft zentriert
wird. Beim Entriegeln der Verbindung gibt das Rastmittel die Hintergreifabschnitte
an den Zugelementen wieder frei und die Aufnahmeeinheit ist von der Auspresseinheit
entfernbar.
[0012] Vorzugsweise sind die Hintergreifabschnitte der Zugelemente Ösen mit jeweils einer
Hintergreiföffnung und die Rastmittel um eine Schwenkachse verschwenkbare Riegelhaken
mit Rastabschnitten, die zur Verriegelung der Aufnahmeeinheit mit der Auspresseinheit
in die Hintergreiföffnungen der Ösen einschwenkbar sind. Durch Verschwenken der Haken
um die Schwenkachse wird die Verbindung zwischen der Aufnahmeeinheit und der Auspresseinheit
verriegelt beziehungsweise entriegelt. Beim Verriegeln dringen die Halteabschnitte
der Haken in die Hintergreiföffnungen der Ösen der Zugstangen ein und gewährleisten
eine sichere und spielfreie Verbindung der Aufnahmeeinheit an der Auspresseinheit.
Beim Einschwenken der Riegelhaken werden die Zugelemente in Richtung der Auspresseinheit
gespannt, was ein sicheres Halten des in der Aufnahme eingelegten Gebindes insbesondere
während dem Auspressvorgang gewährleistet. Beim Entriegeln schwenken die Rastabschnitte
der Riegelhaken aus den Hintergreiföffnungen der Ösen der Zugelemente heraus, womit
die Aufnahmeeinheit von der Auspresseinheit entkoppelt ist.
[0013] Bevorzugt ist an den Riegelhaken jeweils eine Führungsschräge vorgesehen und die
Riegelhaken sind in Richtung der Verriegelungsstellung federbeaufschlagt. Beim Zusammenführen
der Aufnahmeeinheit mit der Auspresseinheit kommen die freien Enden der Ösen an den
Zugelementen mit der Führungsschräge des betreffenden Riegelhakens in Anlage und zwingen
diesen in eine Stellung, in welcher der Rastabschnitt des Riegelhakens in die Hintergreiföffnungen
der Ösen für eine Verriegelung der Aufnahmeeinheit mit der Auspresseinheit eindringen
kann. Infolge der Federbeaufschlagung der Riegelhaken wird sichergestellt, dass der
beim Zusammenführen der Aufnahmeeinheit mit der Auspresseinheit verschwenkte Riegelhaken
in eine die Hintergreiföffnung der Öse hintergreifende Stellung kommt und die Aufnahmeeinheit
mit der Auspresseinheit automatisch verriegelt.
[0014] Vorzugsweise weist die Halteeinrichtung ein auf die Rastmittel einwirkendes Betätigungselement
zur Entriegelung der Aufnahmeeinheit von der Auspresseinheit auf. Bei der Betätigung
des Betätigungselementes werden die Rastmittel der Halteeinrichtung mit den Hintergreifabschnitten
der Zugelementen ausser Eingriff gebracht. Mit dem Betätigungselement wird ein Schnellwechselverschluss
zwischen der Aufnahmeeinheit und der Auspresseinheit geschaffen.
[0015] Bevorzugt ist an dem Betätigungselement ein Übertragungselement vorgesehen, das mit
dem Rastmittel in Anlage bringbare Übertragungsflächen aufweist. Die Übertragungsflächen
sind vorteilhaft an einem senkrecht zur Längserstreckung der Zugelementen beziehungsweise
der zumindest einen Kolbenstange abragenden Teil des Übertragungselementes vorgesehen.
Besonders vorteilhaft ist das Übertragungselement U-förmig ausgebildet, wobei die
mit dem Rastmittel in Anlage bringbaren Übertragungsflächen vorteilhaft am freien
Ende des U-förmig ausgebildeten Übertragungselementes vorgesehen sind.
[0016] Ist das Haltemittel als um eine Schwenkachse verschwenkbarer Riegelhaken mit einem
Rastabschnitt ausgebildet, wirkt das Übertragungselement des Betätigungselementes
zur Entriegelung der Aufnahmeeinheit vorteilhaft zwischen der Schwenkachse und dem
Rastabschnitt auf den Riegelhaken.
[0017] Vorzugsweise ist das Betätigungselement federbeaufschlagt und muss zur Entriegelung
der Verriegelung zwischen der Aufnahmeeinheit und der Auspresseinheit entgegen der
Federkraft eines Federelementes bewegt werden. Nach einer Betätigung des Betätigungselementes
kehrt dieses wieder in eine Ausgangsstellung zurück, in welcher das Betätigungselement
nicht mehr auf das Rastmittel einwirkt.
[0018] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- Eine Auspressvorrichtung in perspektivischer Ansicht;
- Fig. 2
- die Schnittstelle zwischen der Aufnahmeeinheit und der Auspresseinheit im verriegelten
Zustand in perspektivischer Teilansicht; und
- Fig.3
- die in Fig. 2 gezeigte Schnittstelle zwischen der Aufnahmeeinheit und der Auspresseinheit
im entriegelten Zustand in perspektivischer Teilansicht.
[0019] Grundsätzlich sind in den Figuren gleiche Teile mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
[0020] Die in den Figuren 1 bis 3 dargestellte Auspressvorrichtung 11 weist eine Auspresseinheit
12 und eine Aufnahmeeinheit 32 mit einer Aufnahme 34 für ein Gebinde 33 auf. Das Gebinde
33 ist eine Mehrkammerkartusche mit zwei, nebeneinander angeordneten rohrförmigen
Aufnahmekörpern zur direkten Aufnahme der auspressbaren Masse oder zur indirekten
Aufnahme der auspressbaren Masse, die dem Anwender in Folienbeutel verpackt zur Verfügung
gestellt wird. Die Auspresseinheit 12 umfasst einen Vorschubmechanismus mit zwei Kolbenstangen
13, an deren freien Enden Druckteller vorgesehen sind. Über einen manuell betätigbaren
Hebel 14 an einem Handgriff 15 wird der Vorschubmechanismus betätigt und die Kolbenstange
13 über ein durch den Vorschubmechanismus bestimmtes Mass in Richtung der Aufnahmeeinheit
32 vorgeschoben.
[0021] Die Aufnahme 34 der Aufnahmeeinheit 32 ist an einem Ende 36 von einem Kopfteil 35
begrenzt und weist ein dem Kopfteil 35 abgewandtes Ende 37 auf. Das Kopfteil 35 weist
eine Austrittsöffnung mit einer Ausbringdüse 42 auf, in der ein Mischelement für die
aus dem Gebinde 33 auszupressende Masse vorgesehen ist. An der Aufnahmeeinheit 32
sind zwei seitlich, längs der Aufnahme 34 verlaufende Zugstangen als Zugelemente 38
mit jeweils einem Hintergreifabschnitt 39 an ihrem, dem Kopfteil 35 abgewandten Ende
vorgesehen. Die Hintergreifabschnitte 39 der Zugelemente 38 sind jeweils als Ösen
40 mit jeweils einer Hintergreiföffnung 43 ausgebildet. Die Zugelemente 38 weisen
jeweils am Ende im Bereich des Kopfteils 35 Gewindeabschnitte auf und sind mit Muttern
41 an dem Kopfteil 35 festgelegt.
[0022] Die Aufnahmeeinheit 32 ist mit einer an der Auspresseinheit 12 angeordneten Halteeinrichtung
21 lösbar an der Auspresseinheit 12 festgelegt. Die Halteeinrichtung 21 weist als
Rastmittel um eine Schwenkachse 23 verschwenkbare Riegelhaken 22 mit Rastabschnitten
24 auf, die zur Verriegelung der Aufnahmeeinheit 32 mit der Auspresseinheit 12 in
die Hintergreiföffnungen 43 der Ösen 40 hintergreifen. Die Ösen 40 bilden die Hintergreifabschnitte
39 der Zugelemente 38 aus. Die Rastabschnitte 24 sind in die Hintergreiföffnungen
43 der Ösen 40 einschwenkbar. Die Riegelhaken 22 weisen jeweils eine Führungsschräge
25 auf und sind in Richtung der Verriegelungsstellung (siehe Fig. 2) federbeaufschlagt.
[0023] Weiter weist die Halteeinrichtung 21 ein auf die Rastmittel einwirkendes Betätigungselement
26 mit einem U-förmigen Übertragungselement 28 zur Entriegelung der Aufnahmeeinheit
32 von der Auspresseinheit 12 auf. Durch Druck auf das Betätigungselement 26 in Richtung
des Pfeils 27 wirken die freien Enden 29 des Übertragungselementes 28 zwischen der
Schwenkachse 23 und dem Rastabschnitt 24 auf die Riegelhaken 22, wodurch diese entgegen
einer Federkraft verschwenkt und die Aufnahmeeinheit 32 von der Auspresseinheit 12
entkoppelt wird (siehe Fig. 3). Auf das Betätigungselement 26 wirkt ein Federelement
30, welches das Betätigungselement 26 nach Druckentlastung in seine Ausgangsstellung
entgegen der Richtung des Pfeils 27 bringt.
1. Auspressvorrichtung mit einer Auspresseinheit (12), die einen Vorschubmechanismus
mit zumindest einer Kolbenstange (13) aufweist, und
mit einer Aufnahmeeinheit (32) mit einer Aufnahme (34) für ein mit der zumindest einen
Kolbenstange (13) auspressbares Gebinde (33), wobei die Aufnahme (34) an einem Ende
(36) von einem Kopfteil (35) begrenzt ist und ein dem Kopfteil (35) abgewandtes Ende
(37) aufweist, und wobei
die Aufnahmeeinheit (32) mit einer an der Auspresseinheit (12) angeordneten Halteeinrichtung
(21) lösbar an der Auspresseinheit (12) festgelegt ist, dadurch
gekennzeichnet, dass
an der Aufnahmeeinheit (32) längs der Aufnahme (34) verlaufende, an dem Kopfteil (35)
festgelegte Zugelemente (38) mit jeweils einem Hintergreifabschnitt (39) an ihrem,
dem Kopfteil (35) abgewandten Ende vorgesehen sind und
die Halteeinrichtung (21) Rastmittel aufweist, die zur Verriegelung der Aufnahmeeinheit
(32) mit der Auspresseinheit (12) mit den Hintergreifabschnitten (39) der Zugelemente
(38) verrastbar sind.
2. Auspressvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Hintergreifabschnitte (39) der Zugelemente (38) Ösen (40) mit jeweils einer Hintergreiföffnung
und die Rastmittel um eine Schwenkachse (23) verschwenkbare Riegelhaken (22) mit Rastabschnitten
(24) sind, die zur Verriegelung der Aufnahmeeinheit (32) mit der Auspresseinheit (12)
in die Hintergreiföffnungen der Ösen (40) einschwenkbar sind.
3. Auspressvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass an den Riegelhaken (22) jeweils eine Führungsschräge (25) vorgesehen ist und die
Riegelhaken (22) in Richtung der Verriegelungsstellung federbeaufschlagt sind.
4. Auspressvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Halteeinrichtung (21) ein auf die Rastmittel einwirkendes Betätigungselement
(26) zur Entriegelung der Aufnahmeeinheit (32) von der Auspresseinheit (12) aufweist.
5. Auspressvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Betätigungselement (26) ein Übertragungselement (28) vorgesehen ist, das mit
dem Rastmittel in Anlage bringbare Übertragungsflächen aufweist.
6. Auspressvorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das Betätigungselement (26) federbeaufschlagt ist.