[0001] Die Erfindung bezeichnet eine Handwerkzeugmaschine mit einer Pleuelstange und einer
axial drehbaren Kurbelwelle, insbesondere einen zumindest teilweise schlagenden Kombihammer
oder einen Meisselhammer.
[0002] Das Kurbelgetriebe dient zur Umsetzung der Rotationsbewegung in eine Hin- und Herbewegung
zum Antrieb des Erregerkolbens, der über eine Luftfeder den Schagkolben antreibt,
der den Schlag auf das Werkzeug erzeugt.
[0003] Üblicherweise sind die Pleuelstange und die, diese über einen exzentrischen Kurbelzapfen
antreibende, axial drehbare Kurbelwelle massiv ausgebildet, um eine hinreichende Bauteilsteifigkeit
und Bauteilfestigkeit zu erzielen.
[0004] Bei der Pleuelstange handelt es sich um ein stark (wechselnd) beschleunigtes Bauteil.
Eine Verringerung ihrer Masse führt somit zu Skaleneffekten in der Masseverringerung
bei anderen Bauteilen. Deshalb ist bspw. nach der
DE3910599 die Pleuelstange hohl ausgebildet.
[0005] Bei den rotierenden Bauteilen wie dem Läufer des antreibenden Elektromotors, der
Zahnräder des Getriebes und der Kurbelwelle hingegen trägt eine hohe Masse dieser
Teile zu einem hohen Rotationsträgheitsmoment bei, welches als solches wegen der gespeicherten
Rotationsenergie für den Gleichlauf prinzipiell erwünscht ist. Andererseits erhöht
eine hohe Masse, ohne einen Zusatznutzen zu erbringen, wie das bspw. bei der Leitung
des magnetischen Flusses im Läufer der Fall ist, die gesamte Maschinenmasse.
[0006] Nach der
DE3120834 ist eine auf einem Gehäusezapfen innengelagerte einstückige Kurbelwelle koaxial hohl
ausgebildet. Nach der
EP1355764 ist eine aussengelagerte einstückige Kurbelwelle vollständig koaxial hohl ausgebildet.
Um bei diesem vollständig koaxial hohl ausgebildeten Raumformen eine hinreichende
Bauteilsteifigkeit und Bauteilfestigkeit zu erzielen, beträgt die verbleibende Wandstärke
jeweils etwa ein Fünftel des Durchmessers.
[0007] Die Aufgabe besteht in der Verringerung der Maschinenmasse durch eine hohle, hinreichend
steife und feste Kurbelwelle.
[0008] Die Aufgabe wird im Wesentlichen durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0009] So weist eine Handwerkzeugmaschine ein Kurbelgetriebe mit einer Pleuelstange und
eine, die Pleuelstange an einem Kurbelzapfen lagernde, axial drehbaren Kurbelwelle
auf, die koaxial hohl ausgebildet und axial beidseitig geschlossen ist.
[0010] Durch die Ausbildung der Kurbelwelle als koaxial hohle, jedoch axial beidseitig geschlossene
Raumform bildet diese eine dreidimensional geschlossene Oberfläche aus (topologisch
ähnlich einer Kugeloberfläche). Dadurch wird im Vergleich zu den (topologisch) zweifach
axial offenen Raumformen bei gegebenem Material, gegebener Wandstärke und (bis auf
den axialen Abschluss) gegebener Raumform eine wesentliche Steigerung der Bauteilsteifigkeit
und Bauteilfestigkeit erzielt, bzw. eine Verringerung der Wandstärke und somit der
Bauteilmasse ermöglicht. Dies trägt zur Verringerung der Maschinenmasse bei.
[0011] Vorteilhaft ist die Kurbelwelle zweiteilig ausgebildet, insbesondere ist an dem zum
Kurbelzapfen gegenüberliegenden axialen Ende ein Pfropfen vorhanden, welcher die ansonsten
(topologisch) einfache offene Raumform der restlichen Kurbelwelle verschliesst, wodurch
sich letztere durch Innenhochdruckumformen (engl. Hydroforming) kostengünstig und
technologisch einfach herstellen lässt.
[0012] Vorteilhaft beträgt die Wandstärke der restlichen Kurbelwelle (bis auf den Pfropfen)
weniger als ein Zehntel des zugeordneten Wellendurchmessers, wodurch die Bauteilmasse
der Kurbelwelle weiter verringert wird.
[0013] Vorteilhaft ist der Kurbelzapfen selbst hohl ausgebildet, wodurch die Bauteilmasse
und Exzentrizität der Kurbelwelle weiter verringert wird.
[0014] Vorteil ist ein den Kurbelzapfen tragender Kurbelteller hohl ausgebildet, wodurch
die Bauteilmasse der Kurbelwelle weiter verringert wird.
[0015] Vorteilhaft sind auf der Kurbelwelle zwei zylindrische Lagerführungen ausgebildet,
denen weiter vorteilhaft jeweils ein Axialanschlag zugeordnet ist, wodurch (über je
ein zugeordnetes Radiallager) eine aussengeführte Lagerung im Gehäuse unterstützt
wird.
[0016] Vorteilhaft ist die Kurbelwelle axial zwischen den Lagerführungen radial verjüngt,
wodurch die Bauteilmasse der Kurbelwelle minimiert wird.
[0017] Vorteilhaft ist die Kurbelwelle zumindest teilweise ein Innenhochdruckumformbauteil,
weiter vorteilhaft aus einer Aluminiumlegierung, wodurch es in hohen Stückzahlen aus
rohrförmigen Rohlingen technologisch einfach herstellbar ist.
[0018] Die Erfindung wird bezüglich eines vorteilhaften Ausführungsbeispiels näher erläutert
mit:
Fig. 1 als Handwerkzeugmaschine
Fig. 2 als Kurbelwelle
[0019] Nach Fig. 1 weist eine drehende und schlagende Handwerkzeugmaschine 1 in Form eines
Kombihammers ein Kurbelgetriebe 2 zur Umsetzung der Rotationsbewegung eines Läufers
13 des Elektromotors 14 in eine Hin- und Herbewegung zum Antrieb des Erregerkolbens
3 auf, der über eine Luftfeder 4 den Schagkolben 5 antreibt, der über einen Döpper
6 den Schlag auf ein Werkzeug 7 in Form eines Bohrmeissels erzeugt. Das Kurbelgetriebe
2 weist eine Pleuelstange 8 und eine, diese über einen exzentrischen Kurbelzapfen
9 antreibende, axial drehbaren Kurbelwelle 10 auf, die in einem Radiallager 11 im
Gehäuse 12 geführt ist.
[0020] Nach Fig. 2 ist die zweiteilig ausgebildete Kurbelwelle 10 bezüglich einer Kurbelachse
A koaxial hohl ausgebildet und axial beidseitig geschlossen, wobei an dem zum Kurbelzapfen
9 gegenüberliegenden axialen Ende ein Pfropfen 15 vorhanden ist, welcher die ansonsten
einfach offene Raumform der restlichen Kurbelwelle 10 verschliesst. Die restliche
Kurbelwelle 10 ist dabei durch Innenhochdruckumformen aus einem rohrförmigen Rohling
(nicht dargestellt) aus einer Aluminiumlegierung hergestellt. Die Wandstärke W dieser
restlichen Kurbelwelle 10 beträgt weniger als ein Zehntel des zugeordneten Wellendurchmessers
D. Zudem ist der Kurbelzapfen 9 sowie ein diesen tragender Kurbelteller 16 selbst
hohl ausgebildet. Auf der Kurbelwelle 10 sind zwei axial beabstandete zylindrische
Lagerführungen 17 für Radiallager 11 (Fig. 1) ausgebildet, denen jeweils ein Axialanschlag
18 zugeordnet ist. Die Kurbelwelle 10 ist axial zwischen den Lagerführungen 17 radial
verjüngt.
1. Eine Handwerkzeugmaschine mit einem Kurbelgetriebe (2) mit einer Pleuelstange (8)
und mit einer, die Pleuelstange (8) an einem Kurbelzapfen (9) lagernde, axial drehbaren
Kurbelwelle (10), wobei die Kurbelwelle (10) koaxial hohl ausgebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Kurbelwelle (10) axial beidseitig geschlossen ist.
2. Handwerkzeugmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kurbelwelle (10) zweiteilig ausgebildet ist.
3. Handwerkzeugmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass an dem dem Kurbelzapfen (9) gegenüberliegenden axialen Ende der Kurbelwelle (10)
ein Pfropfen (15) vorhanden ist, welcher die ansonsten einfach offene restliche Kurbelwelle
(10) verschliesst.
4. Handwerkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Wandstärke (W) der hohlen Kurbelwelle (10) weniger als ein Zehntel des zugeordneten
Wellendurchmessers (D) beträgt.
5. Handwerkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Kurbelzapfen (9) selbst hohl ausgebildet ist.
6. Handwerkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein den Kurbelzapfen (9) tragender Kurbelteller (16) hohl ausgebildet ist.
7. Handwerkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Kurbelwelle (10) zwei zylindrische Lagerführungen (17) ausgebildet sind.
8. Handwerkzeugmaschine nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Lagerführung (17) ein Axialanschlag (18) zugeordnet ist.
9. Handwerkzeugmaschine nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Kurbelwelle (10) axial zwischen den Lagerführungen (18) radial verjüngt ist.
10. Handwerkzeugmaschine nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Kurbelwelle (10) zumindest teilweise ein Innenhochdruckumformbauteil ist.