[0001] Die Erfindung betrifft eine Bogenstanz- und -prägemaschine mit Transportsystem gemäß
dem Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] Als Stanzen wird das Schneiden mit in sich geschlossenen geometrischen Zuschnittsformen
bezeichnet, die kreisförmig, oval oder mehreckig sowie Phantasieformen aller Art sein
können. Auch die in der Druckweiterverarbeitung geübten Praktiken, wie Stanzen mit
Locheisen, Eckenabstoßen und Registerstanzen werden zu diesem Bereich gezählt. Die
Stanzung erfolgt gegen eine Stanzunterlage oder gegen Stempel, teilweise sind es auch
Schervorgänge. Verpackungsmaterialien aus Papier, Karton, Pappe oder Wellpappe werden
hauptsächlich im Bogenformat gestanzt. Beim Stanzvorgang können zusätzlich aber auch
Rilllinien oder Blindprägungen in den Nutzen eingebracht werden. Dieser komplexe Prozess
macht es unabdingbar, die Bogen einzeln zu stanzen. Da es sich bei den Endprodukten
um anspruchsvolle Verpackungen hinsichtlich technischer und graphischer Ausführung
handelt (etwa Verpackungen für Kosmetik, Zigaretten, Pharmazie, Lebensmittel, etc.),
werden besondere Anforderungen nicht nur an die Verpackungsmaterialien selbst gestellt,
sondern es sind für optimale Resultate auch Stanzwerkzeuge mit geringsten Toleranzen
und äußerst präzise und zuverlässig arbeitende Stanzmaschinen erforderlich. Diesen
Ansprüchen wird das Flachbettstanzen am besten gerecht. Dabei werden die gedruckten
und auf einer Palette gestapelten Bogen der Stanzmaschine zugeführt. In der Maschine
werden in einer Ausrichteinrichtung die zu stanzenden Bogen passgenau ausgerichtet,
von einem Greiferwagen übernommen und exakt in der Stanzeinrichtung zwischen einem
fest gelagerten Untertisch und einem über einen Kniehebel oder Exzentergetriebe vertikal
bewegbaren Obertisch positioniert.
[0003] In bekannten Bogenstanz- und Prägemaschinen, die zum Stanzen, Ausbrechen, Prägen
und Ablegen von Bögen aus Papier, Pappe und der gleichen eingesetzt werden, ist es
bekannt die Bögen mittels Greiferwagen durch die einzelnen Stationen der Maschine
zu bewegen. Ein jeweiliger Greiferwagen besitzt eine Greiferbrücke, an der Greifer
befestigt sind, die die Bögen an einem vorderen Ende ergreifen. Ein Greiferwagen besitzt
weiterhin seitliche Fahrwagen, welche mit endlosen Ketten des Transportsystems verbunden
sind und wodurch die Greiferwagen durch die Maschine bewegt werden. Durch diese Art
der Bewegung der Bögen durch die Maschine wird ein kontinuierliches Arbeiten in den
einzelnen hintereinander angeordneten Stationen der Maschine, insbesondere Stanz-,
Ausbrech- und Nutzentrennstation, ermöglicht.
[0004] Eine derartige Flachbettstanze ist beispielsweise aus der
DE 30 44 083 A1 bekannt. Die beiden Tische sind mit Schneid- und Rillwerkzeugen bzw. entsprechenden
Gegenwerkzeugen bestückt, mit denen aus dem taktweise zwischen die Tischfläche geführten
Bögen die Nutzen ausgestanzt und gleichzeitig die zum sauberen Falten notwendigen
Rillen eingedrückt werden. In der nachfolgenden Ausbrecheinrichtung wird der Abfall
über Ausbrechwerkzeuge maschinell entfernt. Je nach Ausstattung der Maschine können
schließlich die gestanzten Nutzen in einer hierfür vorgesehenen Nutzentrenneinrichtung
separiert werden.
[0005] Aus der
DE 103 17 022 B4 ist eine Stanzmaschine bekannt, bei der Bogen mittels linear angetriebenen Greifern
durch die Maschine bewegt werden. Die Greifer werden mindestens einseitig durch Halteelemente
geführt, wobei die Halteelemente parallel zu einer Bewegungsbahn der Bögen angeordnet
sind. Die Halteelemente wiederum werden durch einen Linearantrieb in und entgegen
der Transportrichtung bewegt. Greifer und Halteelement sind miteinander gekoppelt.
In einer Ausführungsform sind die Greifer an Greiferbarren befestigt, welche nach
ihrer Bewegung durch die Stanzmaschine wieder zurücktransportiert werden. Der Linearantrieb
der Halteelemente kann entweder durch eine parallel zur Bewegungsbahn der Bögen verlaufende
Spindel oder durch ein elektromagnetisches Antriebssystems ausgebildet sein. Nachteilig
an dieser Maschine ist, dass während des Rücktransports der Greiferbarren keine Bogen
bearbeitet werden können, was die Produktivität der Maschine begrenzt.
[0006] Aus der Gebrauchsmusterschrift
DE 80 31 209 U1 geht eine Greifereinrichtung für bogenverarbeitende Maschinen hervor, in der Bogen
von Greifern einer von angetriebenen Ketten mitgenommenen Greifereinrichtung intermittierend
von einer Bearbeitungsstation zur nächsten transportiert werden. Die Ketten werden
dabei in einer Kettenbahn und die Greifereinrichtung mittels Rollen in einer von der
Kettenbahn unabhängigen Führungsbahn geführt. Durch diesen Aufbau wird ermöglicht,
dass in den Bearbeitungsstationen der Bogen verarbeitenden Maschine, beispielsweise
in Stanz- und Ausbrechstation, der zu bearbeitende Bogen abgesenkt werden kann und
damit auf dem Bearbeitungswerkzeug aufliegt. Durch das Ablegen des Bogens, beispielsweise
auf die Stanzgegenplatte oder den Ausbrechrahmen, wird die Bearbeitungsqualität erhöht.
Nachteilig an dieser Greifereinrichtung ist, dass durch die auftretende Kettenlängung
der Antriebsketten eine exakte Positionierung der Greifereinrichtung in den Bearbeitungsstationen
erschwert wird.
[0007] Die
DE 34 09 314 A1 zeigt einen Bogenausleger mit getrennter Ketten- und Greiferwagenbahn, wobei ein
jeweiliger Greiferwagen über eine Koppel mit der Kette verbunden ist. Im Bereich der
Umlenkung besitzen Ketten- und Greiferwagenbahn deutlich unterschiedliche Bahngeometrien.
Dieser Aufbau trägt dazu bei, dass der durch die Greiferwagenverlangsamung im Bogenablagebereich
und anschließender Beschleunigung auftretende Schwingungseintrag, welcher verschleißfördernd
wirkt, minimiert werden kann. Ein derartiger Bogenausleger erhöht zwar die Laufruhe
und die Lebensdauer, trägt jedoch nicht zu einer exakteren Positionierung der Bogen
bei.
[0008] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es deshalb, eine Bogenstanz- und -prägemaschine
zu schaffen, die sich durch exakte Positionierung der Bogen in den Bearbeitungsstationen
und eine hohe Produktionsleistung auszeichnet.
[0009] Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Bogenstanz- und -prägemaschine mit den kennzeichnenden
Merkmalen von Anspruch 1.
[0010] Eine erfindungsgemäße Bogenstanz- und -prägemaschine dient dem Bearbeiten von Bogen
aus Papier, Pappe und dergleichen in einer Stanzstation und mindestens einer weiteren
Bearbeitungsstation. Die Bogenstanz- und -prägemaschine besitzt ein umlaufendes Transportsystem
zum Transport der Bogen durch die Maschine, wobei das Transportsystem Greiferwagen
umfasst. Ein jeweiliger Greiferwagen besitzt zwei Fahrwagen und eine dazwischen angeordnete
Greiferstange mit Greifern zum Ergreifen der Bogen. Die Fahrwagen eines Greiferwagens
werden auf zwei parallelen Transportbahnen, einer bedienerseitigen und einer antriebsseitigen
Transportbahn, durch die Maschine bewegt. Das Transportbahnenpaar ist vorteilhafter
Weise in mehrere Teilstrecken unterteilt und jeder Teilstrecke ist ein eigener Greiferwagenantrieb
zugeordnet.
[0011] In einer vorteilhaften Ausführungsform der erfindungsgemäßen Bogenstanz- und -prägemaschine
besitzt jeder Greiferwagen ein Koppelelement zum Verbinden des Greiferwagens mit dem
jeweiligen Greiferwagenantrieb. Wenn sich ein Greiferwagen in einer bestimmten Teilstrecke
befindet, so kann der Greiferwagen mit dem der Teilstrecke zugeordneten Greiferwagenantrieb
gekoppelt werden. Verlässt ein Greiferwagen eine Teilstrecke, so wird der Greiferwagen
vom Greiferwagenantrieb wieder entkoppelt. In einer alternativen Ausführungsform besitzt
jeder Greiferwagenantrieb ein Koppelelement. In einer weiteren alternativen Ausführungsform
besitzen sowohl Greiferwagen als auch Greiferwagenantrieb jeweils Koppelelemente.
[0012] In einer vorteilhaften Ausführungsform der Bogenstanz- und -prägemaschine erstreckt
sich eine erste Teilstrecke im Bereich der Stanzstation und je eine weitere Teilstrecke
im Bereich der mindestens einen weiteren Bearbeitungsstation. Damit ist jeder Bearbeitungsstation
ein eigener Greiferwagenantrieb zugeordnet. In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform
besitzt die Transportbahn der Bogenstanz- und - prägemaschine mindestens zwei gekrümmte
Bereiche und je eine Teilstrecke erstreckt sich auf je einen gekrümmten Bereich der
Transportbahn. Dadurch kann für den gekrümmten Bereich ein Greiferwagenantrieb eingesetzt
werden, welcher auf die Krümmung abgestimmt ist. In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform
erstreckt sich eine Teilstrecke auf den Bereich der Rückführung der Greiferwagen.
In diesem Bereich sind keine Positionierungen der Greiferwagen notwendig, so dass
ein konstruktiv einfacher Antrieb eingesetzt werden kann.
[0013] Bei den Greiferwagenantrieben kann es sich vorteilhafter Weise um Linearantriebe
mit Wanderfeldmotor, angetriebene Mitnehmerstifte, ein angetriebenes Rad oder einen
konventionellen Kettenantrieb handeln. Vorteilhaft an einem Linearantrieb ist, dass
mittels des Linearantriebs der Greiferwagen exakt positioniert werden kann. Deshalb
werden Linearantriebe vorteilhafter Weise in Teilstrecken im Bereich der Stanzstation
und weiterer Bearbeitungsstationen eingesetzt. Vorteilhaft an angetriebenen Mitnehmerstiften
ist, dass es sich dabei um einen konstruktiv einfachen Antrieb handelt. Angetriebene
Mitnehmerstifte werden deshalb vorteilhafter Weise im Bereich der Rückführung der
Greiferwagen eingesetzt. Vorteilhaft an angetriebenen Rädern ist, dass diese kreisförmige
oder teilkreisförmige Umlenkbewegungen einfach ermöglichen. Angetriebene Räder kommen
deshalb vorteilhafter Weise in den gekrümmten Bereichen der Transportbahn zum Einsatz.
[0014] In einer vorteilhaften Weiterbildung des Bogenstanz- und -prägemaschine ist eine
jeweilige Transportbahn als Greiferwagenführungsbahn ausgebildet und die Bogenstanz-
und -prägemaschine besitzt im Bereich der Teilstrecke, der ein Linearantrieb als Greiferwagenantrieb
zugeordnet ist, mindestens eine bedienerseitige und eine antriebsseitige Linearantriebsführungsbahn.
Greiferwagen- und Linearantriebsführungsbahn haben unabhängige Bahngeometrien. Dadurch
wird beispielsweise die Absenkung eines Bogens in der Bearbeitungsstation ermöglicht,
so dass der Bogen auf dem jeweiligen Bearbeitungswerkzeug aufliegt.
[0015] Hinsichtlich weiterer vorteilhafter Ausgestaltungen der Erfindung wird auf die Unteransprüche
sowie die Beschreibung eines Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Zeichnungen verwiesen.
Ausführungsbeispiel
[0016] Die Erfindung soll an Hand eines Ausführungsbeispiels noch näher erläutert werden.
Es zeigen in schematischer Darstellung
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Bogenstanz- und -prägemaschine
- Fig. 2
- ein Detail aus Fig. 1 im Bereich der Umlenkung
- Fig. 3
- die Kopplung von Greiferwagen und Greiferwagenantrieb
- Fig. 4
- eine Variante der erfindungsgemäßen Bogenstanz- und -prägemaschine
[0017] In Figur 1 ist der prinzipielle Aufbau einer Bogenstanz- und -prägemaschine 100 zum
Stanzen, Ausbrechen und Ablegen von Bögen aus Papier, Pappe und dergleichen dargestellt.
Die Stanz- und Prägemaschine 100 besitzt einen Anleger 1, eine Stanzstation 2, eine
Ausbrechstation 3 und einen Ausleger 4, die von einem gemeinsamen Maschinengehäuse
5 getragen und umschlossen werden.
[0018] Die Bögen 6 werden durch einen Anleger 1 von einem Stapel vereinzelt, dem Transportsystem
7 zugeführt und von an Greiferbrücken eines Greiferwagens 8 befestigten Greifern an
ihrer Vorderkante ergriffen und in Bogentransportrichtung B intermittierend durch
die verschiedenen Stationen 2, 3 und 4 der Stanz- und Prägemaschine 100 hindurchgezogen.
Die Transportbahn der Greiferwagen 8 ist dabei durch eine strichpunktierte Linie angedeutet.
[0019] Die Stanzstation 2 besteht aus einem Untertisch 9 und einem Obertisch 10. Der Untertisch
9 ist fest im Maschinengestell gelagert und mit einer Gegenplatte zum Stanzmesser
versehen. Der Obertisch 10 ist vertikal hin- und herbewegbar gelagert.
[0020] Ein Greiferwagen 8 transportiert den Bogen 6 von der Stanz- und Prägestation 2 in
die nachfolgende Ausbrechstation 3, die mit Ausbrechwerkzeugen ausgestattet ist. In
der Ausbrechstation 3 werden mit Hilfe der Ausbrechwerkzeuge die nicht benötigten
Abfallstücke aus dem Bogen 6 nach unten herausgestoßen, wodurch die Abfallstücke 11
in einen unter der Station eingeschobenen behälterartigen Wagen 12 fallen.
[0021] Von der Ausbrechstation 3 gelangt der Bogen 6 in den Ausleger 4, wo der Bogen 6 entweder
nur einfach abgelegt wird, oder aber gleichzeitig eine Trennung der einzelnen Nutzen
erfolgt. Der Ausleger 4 kann auch eine Palette 13 enthalten, auf der die einzelnen
Bögen 6 in Form eines Stapels 14 aufgestapelt werden, so dass nach Erreichen einer
bestimmten Stapelhöhe die Paletten 14 mit den aufgestapelten Bögen 6 aus dem Bereich
der Stanz- und Prägemaschine 100 weggefahren werden können.
[0022] Wie zu erkennen ist besitzt das Transportsystem 7 mehrere Greiferwagen 8, so dass
mehrere Bögen 6 gleichzeitig in den verschiedenen Stationen 2, 3 und 4 bearbeitet
werden können. Weiter ist die Transportbahn des Transportsystems 7 in mehrere Teilstrecken
S1-S6 unterteilt. Die Teilstrecke S 1 erstreckt sich auf den Bereich der Stanzstation
2, die Teilstrecke S2 erstreckt sich auf den Bereich der Ausbrechstation 3, die Teilstrecke
S3 erstreckt sich auf den Bereich des Auslegers 4, die Teilstrecke S4 erstreckt sich
auf den Bereich der Umlenkung der Greiferwagen 8 nach Ablage des Bogens 6, die Teilstrecke
S5 erstreckt sich auf den Bereich der Rückführung der Greiferwagen 8 und die Teilstrecke
S6 erstreckt sich auf den Bereich der Umlenkung der Greiferwagen 8 vor Übernahme des
Bogens 6 vom Zuführtisch 16.
[0023] Fig. 2 zeigt einen Ausschnitt aus Fig. 1 im Detail. Ein Bogen 6 wird in Bogentransportrichtung
B in der Bogentransportebene E von rechts kommend durch die Bogenstanz- und -prägemaschine
100 transportiert. Dargestellt ist ein Linearantrieb A1, welcher den Bogen 6 im Bereich
des Auslegers 4 bewegt. Der Linearantrieb A1 verfügt über einen linearangetriebenen
Fahrwagen 18, welcher in und entgegen der Bogentransportrichtung B bewegt werden kann.
Am rechten Ende der Teilstrecke S3 wird der linearangetriebene Fahrwagen 18 mit dem
Greiferwagen 8 gekoppelt. Der linearangetriebene Fahrwagen 18 wird mittels eines Wanderfeldes
in Bogentransportrichtung B bewegt und führt damit den Bogen 6 bis zum Ausleger 4.
Dort wird der linearangetriebene Fahrwagen 18 angehalten und der Bogen 6 damit abgebremst,
so dass der Bogen 6 exakt abgelegt werden kann. Der linearangetriebene Fahrwagen 18
wird weiter in Bogentransportrichtung B bis zum Ende der Teilstrecke S3 bewegt und
dort vom Greiferwagen 8 entkoppelt. Anschließend an die Entkopplung fährt der linearangetriebene
Greiferwagen 8 zurück an das rechte Ende der Teilstrecke S3 um einen nachfolgenden
Greiferwagen 8 mit Bogen 6 zu übernehmen. Der vom Linearantrieb A1 entkoppelte Greiferwagen
8 wird am linken Ende der Teilstrecke S3 an ein Rad A3mit Klemmen zum Klemmen der
Greiferwagen 8 übergeben, welches den Greiferwagen 8 im Bereich der Umlenkung die
gekrümmte Teilstrecke S4 transportiert. Das Rad mit Klemmen A3 rotiert dabei im Uhrzeigersinn.
Nach einer in etwa halben Umdrehung des Rads mit Klemmen A3 wird der Greiferwagen
8 an den Greiferwagenantrieb mit Mitnehmerstiften A2 übergeben und entlang der Teilstrecke
S5 transportiert. Die Mitnehmerstifte des Greiferwagenantriebs A2 schieben den Greiferwagen
8 dabei auf einer Greiferwagentransportbahn. Der Greiferwagenantrieb mit Mitnehmerstiften
A2 kann beispielsweise als umlaufendes Förderband oder als umlaufende Kette ausgebildet
sein.
[0024] Fig. 3 zeigt einen Linearantrieb A1 im Bereich einer Teilstrecke S 1 im Detail. Der
Linearantrieb A1 besitzt einen linearangetriebenen Fahrwagen 18, welcher entlang einer
Linearantriebsführungsbahn FL bewegt wird. Der Fahrwagen 18 ist über ein Koppelelement
17 mit einem Greiferwagen 8 koppelbar. Der Greiferwagen 8 wird entlang einer Greiferwagenführungsbahn
FG bewegt. Die Greiferwagenführungsbahn FG besitzt eine Absenkung 20. Diese Absenkung
20 bewirkt eine Greiferwagenabsenkung, so dass der Bogen 6 auf dem Untertisch 9 zum
Aufliegen kommt. Während des Bearbeitungsvorgangs, d. h. während der Obertisch 10
abgesenkt und der Bogen 6 gestanzt wird, befindet sich der linearangetriebene Fahrwagen
18 in einer Ruhestellung. Nach Abschluss des Bearbeitungsvorgangs wird der durch die
Greifer eines Greiferwagens 8 ergriffene Bogen 6 mittels des Linearantriebs A1 zur
nächsten Teilstrecke S2 (nicht dargestellt) weiterbewegt.
[0025] In Fig. 4 ist eine alternative Ausführungsform der erfindungsgemäßen Bogenstanz-
und -prägemaschine 100 schematisch dargestellt. Die Transportbahn besteht hierbei
aus einer durchgehenden Teilstrecke, welcher als Greiferwagenantrieb ein Linearantrieb
A1 zugeordnet ist. Die Linearantriebsführungsbahn FL besitzt im Bereich der Umlenkungen,
d. h. in den gekrümmten Bereichen, konstante Kreisradien. Die Krümmung der Greiferwagenführungsbahn
FG hingegen ist in den Bereichen der Umlenkung nicht konstant. Die unabhängigen Bahngeometrien
von Greiferwagenführungsbahn FG und Linearantriebsführungsbahn FL gestatten, dass
die Führungsbahnen jeweils getrennt optimiert werden können. So besitzt die Greiferwagenführungsbahn
FG im Bereich der Stanzstation 2 eine Absenkung 20, welche die Greiferbrückenabsenkung
bewirkt. Weiter besitzt die Greiferwagenführungsbahn FG eine erste Weiche 19 zum Abzweigen
einer zweiten Greiferwagenführungsbahn FG', welche im Bereich einer Teilstrecke in
etwa parallel zur Greiferwagenführungsbahn FG verläuft. Über eine zweite Weiche 19
werden beide Greiferwagenführungsbahnen FG, FG' wieder zusammengeführt. Im Bereich
der Greiferwagenführungsbahn FG' kann sich beispielsweise eine zusätzliche Bearbeitungsstation
befinden, defekte Greiferwagen können ausgeschleust oder fehlerhafte Bogen 6 aussortiert
werden. Die Kopplung von Greiferwagen 8 und linearangetriebenem Fahrwagen 18 erfolgt
wie in Fig. 3 dargestellt.
Bezugszeichenliste
[0026]
- 1
- Anleger
- 2
- Stanzstation
- 3
- Ausbrechstation
- 4
- Ausleger
- 5
- Maschinengehäuse
- 6
- Bogen
- 7
- Transportsystem
- 8
- Greiferwagen
- 9
- Untertisch
- 10
- Obertisch
- 11
- Abfallstücke
- 12
- Wagen
- 13
- Palette
- 14
- Auslagestapel
- 15
- Steuerung mit Interface und Eingabegeräten
- 16
- Zuführtisch
- 17
- Koppelelement
- 18
- linearangetriebener Fahrwagen
- 19
- Weiche
- 20
- Absenkung
- 100
- Bogenstanz- und -prägemaschine
- B
- Bogentransportrichtung
- E
- Bogentransportebene
- S1-S6
- Teilstrecken
- A1
- Linearantrieb
- A2
- Greiferwagenantrieb mit Mitnehmerstiften
- A3
- Rad mit Klemmen
- FG
- Greiferwagenführungsbahn
- FG'
- Greiferwagenführungsbahn
- FL
- Linearantriebsführungsbahn
1. Bogenstanz- und -prägemaschine (100) zum Bearbeiten von Bogen (6) aus Papier, Pappe
und dergleichen in einer Stanzstation (2) und mindestens einer weiteren Bearbeitungsstation
(3, 4) mit einem umlaufenden Transportsystem (7) zum Transport der Bogen (6) durch
die Maschine (100), wobei das Transportsystem (7) Greiferwagen (8) umfasst und ein
jeweiliger Greiferwagen (8) mindestens zwei Fahrwagen und eine dazwischen angeordnete
Greiferstange mit Greifern zum Ergreifen der Bogen (6) besitzt und die Fahrwagen eines
Greiferwagens (8) auf zwei parallelen Transportbahnen, einer bedienerseitigen und
einer antriebsseitigen Transportbahn, durch die Maschine (100) bewegt werden,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Transportbahnenpaar in Teilstrecken (S1, S2, S3, S4, S5, S6) unterteilt ist und
jeder Teilstrecke ein eigener Greiferwagenantrieb (A1, A2, A3) zugeordnet ist.
2. Bogenstanz- und -prägemaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass jeder Greiferwagen (8) und / oder jeder Greiferwagenantrieb (A1, A2, A3) ein Koppelelement
(17) zum Verbinden des Greiferwagens (8) mit dem jeweiligen Greiferwagenantrieb (A1,
A2, A3) besitzt.
3. Bogenstanz- und -prägemaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich eine erste Teilstrecke (S1) auf den Bereich der Stanzstation (2) und je eine
weitere Teilstrecke (S2, S3) auf den Bereich der mindestens einen weiteren Bearbeitungsstation
(3, 4) erstreckt.
4. Bogenstanz- und -prägemaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Transportbahn mindestens zwei gekrümmte Bereiche besitzt und sich je eine Teilstrecke
(S4, S6) auf je einen gekrümmten Bereich der Transportbahn erstreckt.
5. Bogenstanz- und -prägemaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass sich eine Teilstrecke (S5) auf den Bereich der Rückführung der Greiferwagen (8) erstreckt.
6. Bogenstanz- und -prägemaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass es sich bei dem Greiferwagenantrieb (A1) um einen Linearantrieb mit Wanderfeldmotor
handelt.
7. Bogenstanz- und -prägemaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass es sich bei dem Greiferwagenantrieb (A2) um angetriebene Mitnehmerstifte handelt.
8. Bogenstanz- und -prägemaschine nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass es sich bei dem Greiferwagenantrieb(A3) um ein angetriebenes Rad handelt.
9. Bogenstanz- und -prägemaschine nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine jeweilige Transportbahn als Greiferwagenführungsbahn (FG) ausgebildet ist und
die Bogenstanz- und -prägemaschine (100) mindestens eine bedienerseitige und eine
antriebsseitige Linearantriebsführungsbahn (FL) aufweist, wobei Greiferwagen- und
Linearantriebsführungsbahn unabhängige Bahngeometrien besitzen.