[0001] Die Erfindung betrifft eine Thermoluft-Trocknungseinrichtung nach dem Oberbegriff
von Anspruch 1.
[0002] Solche Trocknungseinrichtungen sind für eine Bogen- oder Rollendruckmaschine geeignet
und können dort insbesondere im Nachgang zu einem Lack- oder Farbwerk im Bereich der
Druckmaschine oder des Aufgangs eines Auslegers angeordnet sein. Die Trocknungswirkung
wird durch Beaufschlagung des Bedruckstoffes mit einem erhitzten Gas, insbesondere
Trocknerluft, hier auch häufig als Thermolust bezeichnet, herbeigeführt wird.
[0003] Um etwaige infolge der Erwärmung des Bedruckstoffes eintretende Verformungen desselben
möglichst gering zu halten ist es bekannt, den Bedruckstoff im Bereich seiner der
Trockenluftbeaufschlagungsseite abgewandten Rückseite durch Kühlung einer hier angeordneten
Bogenbahn zu kühlen.
[0004] Aus der
DE 33 24 130 A1 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Trocknen bedruckter oder gefärbter Bahnen
mittels Wärme bekannt. Das Verfahren zum Trocknen bedruckter oder gefärbter Bahnen
mit Wärme soll sich dadurch kennzeichnen, dass die bedruckte Bahn in einer ersten
Stufe einem kontaktlosen Hitzeschock unterworfen wird, danach in einer zweiten Stufe
mit geringerer Temperatur als in der ersten Stufe kontaktbeheizt wird und im Anschluss
daran in einer dritten Stufe über direkten Kontakt gekühlt wird. Dabei wird die bei
der Kühlung gewonnene Energie mittels eines Kühlaggregates in andere Anlagenteile
transferiert.
[0005] Aus der
DE 202 06 407 U1 ist eine Druckmaschine mit einer Trocknungsstation bekannt. Die Druckmaschine ist
mit mehreren in Reihenbauweise angeordneten und von einer Bedruckstoffbahn durchlaufenen
Druckwerken ausgestattet. Jedem Druckwerk ist eine Trocknungsstation nachgeordnet.
Jede der Trocknungsstationen ist jeweils am Umfang einer einzelnen, die Bedruckstoffbahn
abstützenden Temperierwalze angeordnet. Hierin ist vorgesehen, dass die von der Temperierwalze
abgeführte Wärme für die Vorheizung von Trocknungsluft verwendet wird.
[0006] Weiterhin ist in der
DE 298 19 202 U1 eine Vorrichtung zum Trocknen und Kühlen frisch bedruckter Papierbahnen beschrieben.
Die Vorrichtung zum Trocknen und Kühlen frisch bedruckter Papierbahnen ist mit einem
Trockner, einem in Durchlaufrichtung an den Trockner anschließenden Kühler, längs
der Durchlaufstrecke angeordneten Düsen zum Aufblasen von heißem Trocknungsgas oder
kalter Luft auf die durchlaufende Papierbahn; einer Nachbrennkammer mit einer Absaugleitung
für mit flüchtigen öl- oder harzartigen Substanzen angereichertes Trocknungsgas aus
dem Innern des Trockners und mit Zuleitungen für Reingas zu den Düsen und einem Abgaskanal
für überschüssiges Reingas versehen. Eine Absorptionskälteanlage mit Kältemittel ist
mit dem Trockner und dem Kühler in der Weise wärmetechnisch verknüpft, dass dem Kältemittel
Wärme zugeführt wird, die dem durch den Abgaskanal abströmenden Reingas entzogen wird.
Außerdem wird dem Verdampfer der Kälteanlage Wärme zugeführt, die der im Kühler befindlichen
kalten Luft oder der dem Kühler zuströmenden Frischluft entzogen wird.
[0007] Die bekannten Vorrichtungen weisen aufwändige Bauformen auf, um Wärmeenergie, die
bei der Kühlung von Anlagenteilen anfällt, in anderen Anlageteilen, wie einem Trockner
wieder einzusetzen.
[0008] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, Lösungen zu schaffen durch welche ein geforderter
Trocknungseffekt auf einfache Weise in einer verfahrenstechnisch und insbesondere
hinsichtlich der Maschinenbetriebskosten gegenüber bisherigen Ansätzen vorteilhafteren
Weise erreicht werden kann.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst mit den Merkmalen des Anspruchs 1.
[0010] Dabei ist vorgesehen eine mit Thermoluft arbeitende Trocknungseinrichtung für eine
Druckmaschine zu verwenden. Diese weist eine Aufblaseinrichtung zur Aufleitung eines
Trockenluftstromes auf einen Bedruckstoff, eine Fördereinrichtung zur Förderung des
Trockenluftstromes durch die Aufblaseinrichtung, eine Heizeinrichtung zum Aufheizen
des Trockenluftstromes bzw. Thermoluftstromes, eine Regeleinrichtung zur Einstellung
der Temperatur des Trockenluftstromes, und einer Kühleinrichtung zum Kühlen einer
zur Führung des Bedruckstoffes durch die Thermoluft-Trocknungseinrichtung vorgesehenen
Bogenbahn auf.
Die mit Thermoluft arbeitende Trocknungseinrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass
eine Vorwärmwärmetauschereinrichtung vorgesehen ist, die zur Vorwärmung des Trockenluftstromes
unter Nutzung eines im Bereich der Bogenbahn durch die Kühleinrichtung aufgegriffenen
Wärmestroms dient.
[0011] Dadurch wird es auf vorteilhafte Weise möglich, unmittelbar im Bereich der mit Thermoluft
arbeitenden Trocknungseinrichtung einen aus der Bogenbahnkühlung abgegriffenen Wärmestrom
zur Vorheizung der Trockenluft zu verwenden. Insgesamt ergibt sich hierdurch eine
erhebliche Reduktion des Abwärmeanfalls der Druckmaschine sowie auch des Energieverbrauchs
der Trocknungseinrichtung und damit der Maschine an sich.
[0012] Insbesondere wird es möglich, die durch etwaige im Bereich des Auslegers installierte
IR/TL-Trockner erzeugte intensive Wärmeleistung, die sich auch auf die sehr intensive
Erwärmung der darunter liegenden Bogenbahn auswirkt zur Vorheizung des Trockenluftstromes
zu verwenden. Die zur Aufheizung der Trocknerluft vorgesehene Heizeinrichtung ist
im Luftströmungsweg der Vorwärmwärmetauschereinrichtung nachgeordneten. Die Heizeinrichtung
muss damit nur noch den zur Aufheizung der Trocknerluft auf die geforderte Endtemperatur
erforderlichen Energieeintrag in die bereits vorgewärmte Trocknerluft leisten.
[0013] Die Kühleinrichtung ist vorzugsweise als Bogenlaufbahnkühler ausgeführt, wobei der
Abzug von Wärme aus der Bogenlaufbahn vorzugsweise mittels eines flüssigen Wärmeträgermediums
erfolgt. Dieses Wärmeträgermedium wird vorzugsweise durch eine Umwälzeinrichtung durch
den erfindungsgemäß zur Vorwärmung des Trockenluftstromes verwendeten Vorwärmwärmetauscher
geführt.
[0014] Es ist möglich, das Wärmeträgermedium weiterhin auch durch ein weiteres Kühlgitter
oder auch ein Kühlaggregat zu führen. Bei der weiteren Führung des Wärmeträgermediums
durch ein Kühlaggregat wird es insbesondere möglich, auch die im Bereich des Kühlaggregats
anfallende Abwärme zur Vorwärmung des Trockenluftstroms heranzuziehen. Die Aufheizung
des Trockenluftstromes erfolgt dabei vorzugsweise nach dem Prinzip einer Wärmepumpe,
wobei das durch den Bogenlaufbahnkühler geführte Wärmeträgermedium vorzugsweise auch
das Arbeitsmedium des Kühlaggregats bildet.
[0015] Die erfindungsgemäße Trocknereinrichtung ist vorzugsweise thermisch weitgehend gekapselt.
Diese thermische Kapselung kann insbesondere durch eine Verkleidungseinrichtung erreicht
werden, die als solche die Aufblaseinrichtung und vorzugsweise auch den Bogenbahnkühler
von der weiteren Umgebung der Druckmaschine, soweit möglich, abschirmt. Zur weiteren
Unterstützung der Trocknerwirkung ist vorzugsweise auch eine Strahlereinrichtung vorgesehen
zur Beaufschlagung des Bedruckstoffes mit einer den Trocknungsvorgang unterstützenden
Strahlung. Diese Strahlung kann insbesondere durch einen IR-Strahler oder auch einen
UV-Strahler generiert werden.
[0016] Insbesondere zur Ableitung der im Bereich der Trocknungsvorrichtung anfallenden,
mit Emissionen befrachteten Abluft ist vorzugsweise eine Abführungseinrichtung vorgesehen.
Diese Abluftabführungseinrichtung ist vorzugsweise so gestaltet, dass hierbei eine
weitere Führung der Abluft über eine Wärmetauschereinrichtung erfolgt, wobei der hierbei
aus der Abluft abgegriffene Wärmestrom ebenfalls zur Vorwärmung der Trocknerluft herangezogen
werden kann.
[0017] Die zum Aufblasen der erhitzten Trocknerluft auf den Bedruckstoff vorgesehene Düsenanordnung
kann insbesondere durch einen Blaskasten gebildet sein, wobei dieser Blaskasten vorzugsweise
eine Ausblasdüsenplatte umfasst, durch welche eine hinreichend gleichmäßige Aufblasung
der erhitzten Luft auf den Bedruckstoff erreicht wird. Insbesondere bei der Realisierung
der Aufblaseinrichtung unter Verwendung eines Blaskastens ist es möglich, die erfindungsgemäß
zur Vorwärmung der Trocknerluft vorgesehene Vorwärmwärmetauschereinrichtung und ggf.
auch die beispielsweise als elektrische Heizschlange ausgebildete Heizeinrichtung
auch noch in diesen Blaskasten einzubinden.
[0018] Gemäß einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die eingangs angegebenen
Aufgabe auch gelöst durch ein Verfahren zur Bewerkstelligung der Trocknung eines durch
eine Druckmaschine geführten Bedruckstoffes, bei welchem mittels einer Aufblaseinrichtung
ein Trockenluftstrom auf einen Bedruckstoff aufgeleitet wird, und eine zur Führung
eines Bedruckstoffes vorgesehene Bogenbahn gekühlt wird, wobei der Trockenluftstrom
unter Nutzung der im Bereich der Bogenbahn aufgegriffenen Wärme vorgewärmt wird.
[0019] Es ist möglich, den Trockner so zu betreiben, dass die durch die Blasdüsen auf den
Bedruckstoff abgeblasene Luft in der Nähe des Aufblasbereiches, also noch im Umgriffsbereich
des Blaskastens wieder aufgegriffen und über einen im wesentlichen geschlossenen Luftumwälzkreis
umgewälzt wird. Um einer übermäßigen Befrachtung dieser "geschlossen" umgewälzten
Trocknerluft mit abgedünsteten Medien vorzubeugen kann aus diesem geschlossenen Kreislauf
ein Luftteilstrom abgezogen und über einen Trocknerluftwäscher, insbesondere Niedertemperaturkondensator
geführt werden um kondensierbare Fraktionen der Trockerluft abzuscheiden. Der hierbei
generierte, gewaschene und tiefgekühlte Kaltluftstrom kann in den Bogenbahnkühler
eingeleitet und damit zur Kühlung der Bogenbahn herangezogen, ggf. gefiltert und wieder
in den Kreislauf zurückgeführt werden. Der Trockner kann insoweit als weitgehend emissionsneutrales
Bogenbehandlungsmodul betrieben werden.
[0020] Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden
Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung. Es zeigt:
- Figur 1
- eine Schemadarstellung des Aufbaus einer erfindungsgemäßen Trocknungseinrichtung zur
Bewerkstelligung der Trocknung eines vorzugsweise bogenförmigen Bedruckstoffes und
- Figur 2
- eine Variante zur Schemadarstellung nach Figur 1.
[0021] Die in Figur 1 dargestellte Trocknungseinrichtung dient als solche der Trocknung
eines durch die Trocknungseinrichtung geführten Bedruckstoffes. Die Trocknungseinrichtung
umfasst eine Aufblaseinrichtung 1, die bei diesem Ausführungsbeispiel als kombinierter
IR/Trockenlufttrockner ausgeführt ist und zur Erzeugung einer so genannten Thermoluft
für die Trocknung geeignet ist. Über diese Aufblaseinrichtung wird es möglich, einen
hier durch die Pfeilsymbole angedeuteten Trockenluftstrom auf den Bedruckstoff aufzublasen.
Zur Einspeisung des Trockenluftstromes in die Aufblaseinrichtung 1 ist eine Fördereinrichtung
2 vorgesehen, die bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel als Gebläseeinrichtung
ausgeführt ist. Die Aufheizung des Trockenluftstromes auf die erforderliche Trocknungstemperatur
erfolgt durch eine Heizeinrichtung 3. Die Heizleistung dieser Heizeinrichtung 3 wird
durch eine Regeleinrichtung 4 geregelt.
[0022] Als Bedruckstoff sind Bahnen oder Bogen aus unterschiedlichsten Materialien bekannt
und geeignet. Dabei wird der Bedruckstoff jeweils im Bereich der Trocknungseinrichtungen
von Führungsflächen geführt, die als Führungsbahn oder als Bogenbahn ausgeführt sein
können. Im Folgenden wird hierzu die Ausführung für bogenförmige Bedruckstoffe beschrieben.
[0023] Die Trocknungseinrichtung umfasst demgemäß weiterhin eine als Bogenbahnkühler oder
Führungsbahnkühler ausgeführte Kühleinrichtung 5, die als solche der Kühlung der zur
Führung des Bedruckstoffes im Bereich der Trocknungseinrichtung vorgesehenen Bogenbahn
dient.
[0024] Die erfindungsgemäße Trocknungseinrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass eine Vorwärmwärmetauschereinrichtung
6 vorgesehen ist zur Vorwärmung des Trockenluftstromes unter Nutzung eines aus der
Bogenbahn abgegriffenen Wärmestroms. Die über die Kühleinrichtung 5 generierte Kühlwirkung
wird durch eine Kühlerregeleinrichtung 7 geregelt.
[0025] Bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel befindet sich die Heizeinrichtung 3 in
einem im Luftströmungsweg der Vorwärmwärmetauschereinrichtung 6 nachgeordneten Luftpfadabschnitt.
Hierdurch wird sichergestellt, dass die Heizeinrichtung 3 die bereits durch die Vorwärmwärmetauschereinrichtung
6 vorgewärmte Luft - soweit noch erforderlich - auf die geforderte Endtemperatur aufheizen
kann.
[0026] Die Kühleinrichtung 5, die hier als Bogenlaufbahnkühler ausgeführt ist, ist konstruktiv
so gestaltet, dass der Abzug von Wärme aus der Bogenlaufbahn unter Verwendung eines
durch ein Rohrleitungssystem 8 geführten Wärmeträgermediums erfolgt. Bei diesem Wärmeträgermedium
kann es sich um ein vorzugsweise flüssiges Wärmeträgermedium, oder insbesondere ein
Kältemittel handeln, das durch den Bogenlaufbahnkühler und den zur Vorwärmung der
Trocknerluft verwendeten Vorwärmwärmetauscher 6 zirkuliert. Dieses Wärmeträgermedium
kann weiterhin auch noch durch ein Zusatzkühlaggregat geführt werden, um erforderlichenfalls
besonders tiefe Kühltemperaturen sicherzustellen. Dieses Kühlaggregat kann so gestaltet
sein, dass die im Bereich des Kühlaggregates anfallende Abwärme ebenfalls noch zur
Vorwärmung des Trockenluftstroms herangezogen wird. Ansonsten ist es auch möglich,
die im Rahmen der Vorwärmung der Trockenluft noch nicht hinreichend aus dem Wärmeträgermedium
abgeführte Abwärme über den hier beispielhaft dargestellten Zusatzwärmetauscher 9
abzuführen. Bei dem hier gezeigten Ausführungsbeispiel befindet sich die Aufblaseinrichtung
1 in unmittelbarer Nachbarschaft zu einem Bogenlaufpfad und ist hierzu zwischen den
Seitengestellen 10, 11 der Druckmaschine oder gegebenenfalls auch eines Auslegers
angeordnet.
[0027] In Figur 2 ist eine sehr sinnvoll Ergänzung der Ausführungsform der Trocknungseinrichtung
nach Fig. 1 gezeigt, die sich auf die Vorbehandlung der für die Trocknung bereitzustellenden
Luft bezieht.
[0028] Hier ist vorgesehen, dass die Luftversorgung für die zu erzeugende Thermoluft zusätzlich
am Eingang zur Trocknungseinrichtung konditioniert werden kann. Das grundlegende Ziel
dieser Behandlung ist, dass zur Steigerung der erreichbaren Trocknungswirkung ein
Feuchtigkeitsentzug der für die Trocknung zu gewinnenden Thermoluft durchgeführt wird.
[0029] Daher ist das folgende in Figur 2 dargestellte Modell für die Trocknungseinrichtung
vorgesehen:
Die Luftversorgung erfolgt nicht mehr direkt durch einfachen Bezug von unbehandelter
Außenluft, sondern wird über eine Konditioniereinrichtung 12 durchgeführt. Die Konditioniereinrichtung
12 ist in Verbindung mit einem mit Kondenswasserabscheider ausgebildet. An dieser
Stelle des Aufbereitungsprozesses der Trocknungsluft bzw. Thermoluft sinkt die Temperatur
T ab, da die Feuchtigkeit ψ über Kältezufuhr bzw. Wärmeabfuhr zum Kondensieren gebracht
wird. Ebenso sinkt die die Feuchtigkeit ψ der Trocknungsluft bzw. Thermoluft, da Wasser
abgeschieden und entsorgt wird. Dieser thermodynamische grundlegende Prozess ist dem
Mollier-Diagramm zu entnehmen.
[0030] Die mit der Konditionierung einhergehenden Temperaturverluste der Trocknungsluft
bzw. der Thermoluft im Bereich der primären Luftversorgung können auf relativ einfache
Weise im Rahmen des bereits beschriebenen Systems zur Wärmerückgewinnung wieder über
die Wärmetauscher 6, 9 durch den Transfer überschüssiger Wärmeenergie ergänzt werden.
[0031] Dazu ist es möglich, die zur Temperaturerhöhung der rohen Luft erforderliche Wärmeenergie
- von der Kühleinrichtung 5 (z.B. einer Wasserkühlung) an der zu kühlenden Bogenführungsbahn
oder
- als abzweigenden Teilluftstrom der Warmluftversorgung an der Trocknereinrichtung 1
für die Trockenstrecke
- oder
- von einer Warmluftabsaugung 13 überschüssiger Warmluft an der Trocknerstrecke als
Nachwärmeeinrichtung 14 abgeführten Energie
wieder zu gewinnen und in der Trocknungsluft zu ergänzen.
[0032] Dabei steigt die Temperatur T wieder der zugeführten und inzwischen getrockneten
Trocknungsluft bzw. Thermoluft wieder an. Die Luftfeuchtigkeit ψ bleibt nun aber konstant.
[0033] Die Lufterhitzung auf die für die jeweils anstehende Trocknungsoperation optimale
Temperatur T
Optimum erfolgt danach in einem handelsüblichen und einfachen Heizregister 3 direkt vor der
Trocknungsdüse 1. Der Luftaustritt aus der Trocknungsdüse 1 erfolgt dabei über auf
das Trocknungsergebnis sowie auf den Bogenlauf strömungsoptimiert abgestimmte Abströmöffnungen.
[0034] Als Vorteile einer derartigen Einrichtung stellen sich vor allem dar, dass die erzeugte
trockene und heiße Luft hat folgende Eigenschaften hat:
- Zum Einen ist eine auf einen Standard bezogen unveränderte und hoher Thermolufttemperatur
vorhanden und
- es ist zusätzlich eine deutlich vergrößerte Feuchtigkeitsaufnahmefähigkeit vorhanden
als zuvor.
[0035] Auf diese Weise kann die Leistung der Trocknereinrichtung zusätzlich gesteigert werden.
Dies gilt vor allem für Anwendungen, bei denen über keinerlei weiter beeinflussbare
Parametern noch mehr Leistung zu erzielen wäre. In diesem Zusammenhang sind beispielhaft
zu nennen,
- Betrieb bei hohen Maschinenlaufgeschwindigkeiten,
- veranschlagtes sehr breites Produktionsspektrum oder
- die Ausführung von Druckaufträgen, bei denen Prozessstabilität von besonders großer
Bedeutung ist.
[0036] Ebenso einfach ergibt sich der Vorteil, dass gegenüber den Werten bei Standardprozessen
bei unveränderter Luftfeuchtigkeit eine deutlich niedrigere notwendige Thermolufttemperatur
ermöglicht wird.
[0037] Hier bei niedrigeren Temperaturen können empfindliche Materialien, bzw. Farben /
Lacke effizient getrocknet werden. Unter beiden Betrachtungsweisen wird es möglich
einen großen Teil der Heizenergie durch die beschriebenen Mittel auf relativ einfache
Weise einzusparen.
[0038] Generell wird es durch Einsatz der in Verbindung mit Fig. 2 beschriebenen Einrichtung
mit einer Konditioniereinrichtung 12 möglich, konstante Prozessparameter zu erreichen,
da letzten Endes sowohl die Temperatur T als auch die Luftfeuchtigkeit ψ konstant
gehalten werden.
Diese Aussage gilt für die gezeigte Vorrichtung sowohl im Bezug auf einen beliebigen
Aufstellungsort einer damit ausgerüsteten Druckmaschine irgendwo auf der Welt, sowie
auch für den Produktionsverlauf während einer Produktionsschicht.
[0039] Damit wird also die eingesetzte Wärmeenergie inklusive der umgesetzten Energierückgewinnung
in einer präziseren und effizienteren Weise genutzt. Dies bedeutet eine deutliche
Energieeinsparung und die Verwendung des erfindungsgemäßen Trocknersystems leistet
einen Beitrag zur Gestaltung und zum Betrieb einer energie- und damit auch kostensparenden
Druckmaschine. Da das Trocknungssystem modular aufgebaut ist und parametrisiert werden
kann, ermöglicht es schon bei der Entwicklung und erst recht bei der Anwendung eine
flexible und preiswerte Optimierung der Trocknungsergebnisse für diverse Anwendungsfelder.
[0040] Es ist möglich, die hier gezeigte Trocknereinrichtung durch hier nicht näher dargestellte
Verkleidungselemente thermisch von der Umgebung der Druckmaschine abzukoppeln, sodass
der Abwärmeaustrag aus der erfindungsgemäßen Thermoluft-Trocknungseinrichtung in den
Umgebungsbereich der Druckmaschine möglichst gering ist.
[0041] Die zur thermischen Konditionierung der Trocknerluft vorgesehenen Module, insbesondere
der Vorwärmwärmetauscher 6 und das Heizregister 3 können im Seitenbereich der Druckmaschine
angeordnet sein. Die Aufblaseinrichtung 1 und der Bogenbahnkühler 5 können als Plug-In
Module ausgeführt sein, die auf einfache Weise in die Maschine eingesetzt, oder aus
dieser entnommen werden können, wobei zur Einbindung dieser Module in das hier gezeigte
System vorzugsweise Schnittstellen an der Maschine vorbereitet sind die entweder einen
funktionalen Zusammenschluss der Module durch einfaches Einstecken ("Plug and Play"),
oder in anderweitig, rasch und ohne besonderen Montageaufwand abwickelbarer Weise
ermöglichen.
[0042] Durch das erfindungsgemäße Konzept wird die Umgebungsluft im Vorwärmwärmetauscher
vom Kühlkreis der Bogenbahn vorgeheizt. Die Betriebstemperatur des Thermolufttrockners
wird anschließend im Heizregister weiter erhöht und auf den geforderten Temperaturwert
eingestellt. Damit diese Temperatur TL einen bestimmten Sollwert erreicht, wird das
Heizregister 3 mit der Regelgröße TL geregelt. Mit der steigenden Betriebstemperatur
in der Maschine nimmt auch die Leistung des Wärmetauschers zu. Die Luftvorheizung
wird damit immer intensiver. Das Heizregister wird dann leistungsmäßig vorzugsweise
nach unten geregelt. Die zugeführte elektrische Leistung wird damit reduziert
[0043] Das Heizregister und der Wärmetauscher sind vorzugsweise direkt am Trockner installiert,
damit der Weg für die Thermoluft vom Heizregister zum Trockner und der Weg für das
Kühlmedium von der Bogenbahn zum Wärmetauscher so kurz wie möglich gehalten werden
kann, wodurch der Wirkungsgrad der Anlage verbessert wird.
[0044] Aufgabe des erfindungsgemäßen Thermoluftkastens ist es, den in seinen Eigenschaften
geforderten Heißluftstrom (Gleichmäßigkeit, Intensität, Profil, Richtung) zu erzeugen
und den Bogen entsprechend mit Trocknerluft zu beaufschlagen. Dieser Kasten ist vorzugsweise
als Blechkonstruktion ausgeführt und kann damit relativ kostengünstig gefertigt werden.
[0045] Die Ausführung des erfindungsgemäßen Trocknersystems kann als kombiniertes IR/UV-Strahlertrocknungssystem
mit integrierter Warmluftabsaugung ausgeführt werden. Insgesamt kann das erfindungsgemäße
Blaskastensystem universell und kostengünstig in Kassettenform gefertigt werden.
[0046] Der erfindungsgemäß vorgesehene Vorwärmwärmetauscher soll zumindest gewährleisten,
dass die Temperatur im Bereich der Bogenkühlungsführung TB geringer ist als die maximale
Temperatur T max. Gegebenenfalls kann der Wärmetauscher 6 über ein Steuerglied 7 mit
der Steuergröße T
B zugeschaltet werden.
[0047] Der erfindungsgemäße Aufbau des Trocknersystems leistet einen erheblichen Beitrag
zur Gestaltung einer energiesparenden Druckmaschine. Das erfindungsgemäße System kann
modular aufgebaut werden und ermöglicht die flexible und preiswerte Optimierung der
Trockenergebnisse. Die im Rahmen der Kühlung der Bogenlaufebene abgeführte Wärmeleistung
wird erfindungsgemäß zur Vorheizung der Trocknerluft verwendet. Durch das erfindungsgemäße
Konzept wird der Verbrauch der für die Erwärmung der Thermoluft notwendigen elektrischen
Energie reduziert indem man die zum Heizregister zugeführte Umgebungsluft dank Vorwärmwärmetauscher
im Kühlkreis der Bogenbahn vorheizt. Dank dieser Maßnahme lässt sich ein großer Teil
der zum System zugeführten Energie für die Trocknung wiedergewinnen, der Wirkungsgrad
wird verbessert.
[0048] Die Erfindung kann in Verbindung mit Trocknern verwendet werden, in denen IR-Strahler,
UV-Strahler oder Mikrowellenstrahler zur Energieumsetzung verwendet werden.
Bezugszeichenliste
[0049]
- 1
- Aufblaseinrichtung
- 2
- Fördereinrichtung
- 3
- Heizeinrichtung
- 4
- Regeleinrichtung
- 5
- Kühleinrichtung
- 6
- Vorwärmwärmetauscher
- 7
- Kühlerregeleinrichtung
- 8
- Rohrleitungssystem
- 9
- Zusatzwärmetauscher
- 10
- Seitengestell
- 11
- Seitengestell
- 12
- Konditioniereinrichtung
- 13
- Warmluftabsaugung
- 14
- Nachwärmung
- TL
- Temperatur der Luft
- TB
- Temperatur des Bedruckstoffes
- Tmax
- maximale Temperatur im Trockner
1. Mit Thermoluft arbeitende Trocknungseinrichtung für eine Bahnen oder Bogen verarbeitende
Druckmaschine, mit:
einer Aufblaseinrichtung (1) zur Aufleitung eines Trockenluftstromes auf einen Bedruckstoff
und einer Fördereinrichtung (2) zur Förderung des Trockenluftstromes durch die Aufblaseinrichtung
(1),
- einer Heizeinrichtung (3) zum Aufheizen des Trockenluftstromes,
- einer Regeleinrichtung (4) zur Einstellung der Temperatur des Trockenluftstromes,
und
- einer Kühleinrichtung (5) zum Kühlen einer zur Führung des Bedruckstoffes durch
die Trocknungseinrichtung vorgesehenen Führungs- oder Bogenbahn,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Vorwärmwärmetauscher (6) vorgesehen ist, zur Vorwärmung des Trockenluftstromes
unter Nutzung eines im Bereich der Führungs- oder Bogenbahn durch die Kühleinrichtung
(5) aufgegriffenen Wärmestroms und dass die Heizeinrichtung (3) in einem im Luftströmungsweg
der Vorwärmwärmetauschereinrichtung (6) nachgeordneten Luftabschnitt angeordnet ist.
2. Trocknungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Kühleinrichtung (5) als Führungsbahn- oder Bogenlaufbahnkühler ausgeführt ist,
und dass der Abzug von Wärme aus der Führungsbahn oder Bogenlaufbahn unter Verwendung
eines Wärmeträgermediums erfolgt.
3. Trocknungseinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass als Wärmeträgermedium ein Fluid verwendet wird das durch den Führungsbahn- oder Bogenlaufbahnkühler
und den Vorwärmwärmetauscher (6) geführt ist.
4. Trocknungseinrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Wärmeträgermedium durch ein Kühlaggregat geführt wird und dessen Arbeitsmedium
bildet.
5. Trocknungseinrichtung nach einem oder allen der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die im Bereich des Kühlaggregats anfallende Abwärme zur Vorwärmung des Trockenluftstroms
herangezogen wird.
6. Trocknungseinrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass eine Verkleidungseinrichtung vorgesehen ist, zur thermischen Abschottung der Aufblaseinrichtung
(1) und/oder des Bogenbahnkühlers von der Umgebung.
7. Trocknungseinrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Strahlereinrichtung vorgesehen ist, zur Beaufschlagung des Bedruckstoffes mit
einer den Trocknungsvorgang unterstützenden Strahlung und dass die Strahlereinrichtung
als IR- oder als UV-oder als Mikrowellen-Strahler ausgeführt ist.
8. Trocknungseinrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass eine Abluftabführungseinrichtung vorgesehen ist.
9. Trocknungseinrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Abluft ebenfalls über eine Wärmetauschereinrichtung geführt wird, zur Vorwärmung
der Trocknerluft mit einem aus der Abluftwärmetauschereinrichtung abgegriffenen Wärmestrom.
10. Trocknungseinrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Aufblaseinrichtung einen Blaskasten umfasst.
11. Trocknungseinrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorwärmwärmetauschereinrichtung in diesen Blaskasten eingebunden ist.
12. Trocknungseinrichtung nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass dem Vorwärmwärmetauscher (6) eine Einrichtung (12) zur Konditionierung der Trocknerluft
zugeordnet ist.
13. Trocknungseinrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung (12) zur Konditionierung der Trocknerluft eine Einrichtung zur Verringerung
der Feuchtigkeit der Luft aufweist und dass die Einrichtung einen Wasserabscheider
aufweist.
14. Verfahren zur Bewerkstelligung der Trocknung eines durch eine Druckmaschine geführten
Bedruckstoffes, bei welchem:
- mittels einer Aufblaseinrichtung ein Trockenluftstrom auf einen Bedruckstoff aufgeleitet
wird, und
- eine zur Führung eines Bedruckstoffes vorgesehene Bogenbahn gekühlt wird,
wobei der Trockenluftstrom unter Nutzung der im Bereich der Bogenbahn aufgegriffenen
Wärme vorgewärmt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Trockenluftstrom
- unter Kühlungswirkung entfeuchtet und
- danach unter Nutzung der im Bereich der Bogenbahn oder der Abwärme der Trocknungseinrichtung
aufgegriffenen Wärme wieder erwärmt und danach weiter vorgewärmt und auf Betriebstemperatur
gebracht wird.