[0001] Zur Erschliessung von Produktionen mit höheren Qualitätsanforderungen bezüglich Farbdichte,
Kontrast und Detailwiedergabe auf mehrere Bahnen parallel bedruckenden Rotationen
für Zeitungen und Magazine, beschreibt die Patentschrift
DE 10 2006 024 898.8 die Anwendung einer wirtschaftlichen Trockner- Kompaktbauweise, bei der bevorzugt
das chemische Prinzip der Strahlungstrocknung verwendet wird. Gemäss dem aktuellen
Stand der Technik steht hierzu praktisch ausschliesslich das UV- Verfahren im Vordergrund.
[0002] Beim UV- Verfahren kommen, wie in der
DE 10 2006 024 898.8 dargelegt, pro zu trocknender Bahnseite je ein UV- Trockner zur Anwendung, wobei
diese Trockner je nach Anordnung der Druckstellen, einzeln oder kombiniert in ein
Gehäuse eingebaut werden können. So befinden sich beispielsweise in den Anwendungen
gemäss Figuren 1 und 2 die zwei Trockner (11) und (12) zur seriellen Trocknung von
zwei Bahnseiten einer Bahn in getrennten Gehäusen, während die Trockner (13) und (14)
in der Anwendung zur parallelen Trocknung von zwei Bahnseiten einer Bahn gemäss Figuren
3 und 4 kompakt in einem Gehäuse untergebracht sind. Zur Anwendung der UV- Technologie
ist das eine bewährte und wirtschaftliche Bauweise.
[0003] Mögliche Ausprägungen von Anlagenbausteinen, die sich praktisch beliebig in Rotationen
mit vertikaler Bahnführung einfügen lassen und die je nach Bedarf auch noch später
ausgebaut werden können, ferner Verfahrensvarianten und auch ein Heft eines Zeitungsexemplars
werden nachfolgend anhand von Figuren erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- einen Teil einer Rollenrotationsdruckmaschine mit einem Druckturm mit integriertem
Trockner in einem ersten Ausfuhrungsbespiel,
- Figur 2
- einen Teil einer Rollenrotationsdruckmaschine mit einem Druckturm mit integriertem
Trockner in einem zweiten Ausüfhrungsbeispiel,
- Figur 3
- einen Teil einer Rollenrotationsdruckmaschine mit einem Druckturm mit integriertem
Trockner in einem dritten Ausführungsbeispiel,
- Figur 4
- eine Modifikation des Druckturms der Figur 3,
- Figur 5
- ein Heft eines Zeitungsexemplars und
- Figuren 6 bis 12
- Ausführungsbeispiele der Erfindung.
[0004] In den Figuren 1 und 2 ist je ein Druckturm 3 und 7, bestehend aus zwei Satelliten-Druckeinheiten
5 und 6 für den 4/0- und 0/4-Farbendruck dargestellt. Nach dem 4/0- oder Schöndruck
durch die Druckeinheit 5, passiert die von einem Rollenwechsler 1 abwickelnde Bahn
B
1 einen Trockner 11 und nach dem 0/4- oder Wiederdruck durch die Druckeinheit 6 einen
weiteren Trockner 11. Die Trockner 11 sind je der gleichen Seite der Bahn B
1 zugewandt Neben dem Druckturm 3 oder 7 steht ein weiterer Druckturm 4, der in den
Ausführungsbeispielen der Figuren 1 und 2 jeweils gleich ausgeführt ist. Im Druckturm
4 wird eine zweite Bahn B
2, die von einem weiteren Rollenwechsler 2 abwickelt, in der unteren Satelliten-Druckeinheit
5 im 4/0- und in der oberen Satelliten-Druckeinheit 6 im 0/4-Farbendruck bedruckt.
Die Bahn B
2 ist ein offenes Papier mit einer durch entsprechende Porosität und Rauhigkeit ausreichenden
Ölaufnalmmefähigkeit, so dass die Bahn B
2 durch Wegschlagen, d. h. im Cold-Set, trocknen kann. Bei dem Druckturm 4 handelt
es sich um einen in Zeitungsdruck üblichen Druckturm für den 4/4-Farbendruck. Vorteilhaft
an diesen Konfigurationen ist, dass durch die Verwendung von Satelliten-Druckeinheiten
insbesondere der Seitenpasser aufgrund des reduzierten Fan-Out's bei größeren Bahnbreiten
und der Verwendung verschiedener Papiere besser beherrscht wird.
[0005] Bahnabwärts von den Drucktürmen 3 und 4 werden die Bahnen B
1 und B
2 in bekannter Weise zu einem Zeitungsexemplar weiterverarbeitet. In der Weiterverarbeitung
werden die Bahnen B
1 und B
2 oder durch Längsschneiden der Bahnen B
1 und B
2 erhaltene Teilbahnen, wobei die Teilbahnen nach oder vorzugsweise bereits vor dem
Druck gebildet werden können, durch Wendeoperationen in einem Wendebereich 15 zu einem
oder mehreren Bahnsträngen zusammengeführt und über eine oder mehrere Längsfalzeinrichtungen,
vorzugsweise Längsfalztrichter, gefördert und dabei gefalzt, in einem Falzapparat
16 quer zur Bahnlaufrichtung geschnitten und gefalzt und schließlich als Zeitungsexemplare
ausgelegt. Die Zylinder der Druckeinheiten können insbesondere 4- oder 6-Seiten breit
sein.
[0006] Während die Bahn B
2 von einer im Zeitungsoffsetdruck bekannten Papierqualität ist, handelt es sich bei
der Bahn B
1 um eine deutlich glattere, vorzugsweise kalandrierte und glanzgestrichene Papierbahn
für einen Hochglanzdruck. Die Trockner 11 sind im Ausführungsbeispiel der Figur 1
in dem Druckturm 3 zwischen den Druckeinheiten 5 und 6 angeordnet. Die Bahn B
1 läuft somit auf einem sehr kurzen Bahnweg von der unteren Druckeinheit 5 durch den
ersten Trockner 11, anschließend durch die vier Druckspalte der Druckeinheit 6 und
von dort auf kurzem Wege wieder nach unten und durch den zweiten Trockner 11, Die
Trockner 11 sind hinsichtlich der Horizontalen in vollständiger oder nahezu vollständiger
Überlappung zu den Druckeinheiten 5 und 6 angeordnet. Hinter dem zweiten Trockner
11 verlässt die Bahn B1 den Druckturm 3 und läuft zum Wendebereich 15. Anstatt eine
komplette Bahn im Druckturm 3 zu bedrucken, kann die Bahn B
1 wie bereits erwähnt hinter dem Rollenwechsler und vor der Druckeinheit 5 in mehrere
Teilbahnen, beispielsweise zwei oder drei Teilbahnen längsgeschnitten werden, die
nebeneinander den Druckturm 3 mit dem integrierten Trocknersystem aus den Trocknern
11 durchlaufen. Für die Bahn B
2 gilt sinngemäß das Gleiche. Die beiden Trockner 11 sind zur Vertikalen geneigt, so
dass die Bahn B
1 oder die daraus bereits zuvor gebildeten Teilbahnen die Trockener 11 jeweils auf
geradem Wege und entsprechend der Neigung der Trockner 11 mit einer Neigung zur Vertikalen
durchläuft oder durchlaufen. Bei dem Durchlaufen der Trockner 11 wird die Bahn B
1 oder werden die Teilbahnen berührungslos durch Wärmebeaufschlagung oder bevorzugter
durch eine kombinierte Strahlungs- und Wärmebeaufschlagung oder noch bevorzugter durch
reine Strahlungsbeaufschlagung jeweils einseitig getrocknet. Dem ersten Trockner 11
ist ein Leitelement, beispielsweise eine Leitwalze vorgeordnet und ein weiteres Leitelement,
beispielsweise eine Leitwalze, nachgeordnet. Die Leitelemente sind an der in der Druckeinheit
5 nicht bedruckten Seite der Bahn B
1 angeordnet. Zwischen dem vorgeordneten und dem nachgeordneten Leitelement sind keine
weiteren, die Bahn berührenden Elemente angeordnet. Dem zweiten Trockner 11 ist ein
derartiges Leitelement lediglich nachgeordnet. Die Bahn B
1 oder die daraus gebildeten Teilbahnen werden dementsprechend vom letzten Druckspalt
der Druckeinheit 6 auf geradem Wege berührungslos durch den zweiten Trockner 11 geführt
und über das nachgeordnete Leitelement umgelenkt. Das nachgeordnete Leitelement ist
auf der Seite der Bahn B
1 angeordnet, die bereits im ersten Trockner 11 getrocknet wurde.
[0007] Die Druckmaschine der Figur 2 unterscheidet sich von der Druckmaschine der Figur
1 lediglich durch die Anordnung der Trockner 11 und 12 links und rechts neben dem
Druckturm 7 und durch die Anordnung der sonst gleichen Trockner 11 und 12 auf unterschiedlichen
Bahnseiten. Die Trockner 11 und 12 sind unmittelbar neben dem Druckturm angeordnet
und vorzugsweise am Druckturmgestell abgestützt. Der Druckturm 7 bildet in diesem
Sinne ebenfalls einen Druckturm mit integrierten Trocknern. Die Trockner 11 und 12
sind exakt vertikal ausgerichtet. Da die Trockner 11 und 12 in horizontaler Richtung
aus der Überlappung mit den Druckeinheiten 5 und 6 gerückt sind, ist der Druckturm
7 niedriger als der Druckturm 3, andererseits jedoch breiter und erfordert einen längeren
Bahnweg. Hinsichtlich der Bahnführung ist der Druckturm 3 des Ausführungsbeispiels
der Figur 1 optimal.
[0008] Figur 3 zeigt einen Druckturm 10 in der sogenannten Achterturmbauweise, bei welcher
die Bahn B
1 in vertikaler Bahnführung, vor der Trocknung der linken und rechten Bahnseite, zwei
Gummi- Gummi-Druckeinheiten 9 für je den 2/2- Druck durchläuft. Zum stabilen Bahnlauf
ist es in analog gebauten, herkömmlichen Drucktürmen üblich, dass die Bahn zwischen
den beiden Druckeinheiten über mindestens eine Leitwalze umgelenkt wird. Weil dies
zur Berührung der frisch bedruckten Bahnseite führen würde, wird in einer Modifikation
die geforderte Bahnstabilisierung durch einen leichten horizontalen Versatz der oberen
zur unteren Druckeinheit 9 erreicht.
[0009] Figur 4 zeigt einen entsprechend modifizierten Druckturm 17, in dem die beiden Gummi-Gummi-Druckeinheiten
9, oder allgemeiner Druchtuch-Drucktuch-Einheiten 9, zueinander einen horizontalen
Versatz aufweisen, der vorzugsweise wenigstens einen halben Zylinderdurchmesser und
vorzugsweise höchstens den doppelten Zylinderdurchmesser eines der Drucktuchzylinder
beträgt, wenn man den Versatz als horizontalen Abstand zwischen den beiden nächstbenachbarten
Druckspalten der Druckeinheiten 9 misst. Durch den Versatz gelingt es, die im 2/2-Farbendruck
bedruckte(n) Bahn B
1 oder Teilbahnen ohne Führungsmittel von der unteren Druckeinheit 9 zur oberen Druckeinheit
9 zu fördern. Die Drucktuchzylinder, welche die einander nächstbenachbarten Druckspalte
der Druckeinheiten 9 bilden, dienen gleichzeitig auch als die Führungsmittel für die
Bahn B
1 oder die daraus bereits vor dem Druck gebildeten Teilbahnen. Die beiden Trockner
13 und 14 sind zu einer Sandwichanordnung zusammengefasst und einander gegenüberliegend
auf je eine der beiden Bahnseiten wirkend angeordnet. Die Bahn B
1 oder die daraus zuvor gebildeten Teilbahnen wird oder werden vom letzten Druckspalt
des Druckturms 17 aus berührungslos bis zu einem dem Trocknersystem 13, 14 nachgeordneten
Leitelement, beispielsweise eine Leitwalze, gefördert. Einer der beiden Drucktuchzylinder,
die den letzten Druckspalt der oberen Druckeinheit 9 bilden, und das betreffende Leitelement
bilden die Leiteinrichtung für die Bahn B
1 oder die Teilbahnen auf dem das Trocknersystem 13, 14 enthaltenden Wegabschnitt.
Das dem Trocknersystem 13, 14 nachgeordnet Leitelement ist mit einem entsprechenden
horizontalen Versatz zu dem letzten Druckspalt angeordnet. Die Bahn B
1 oder die daraus bereits gebildeten Teilbahnen wird oder werden daher mit einer Neigung
zur Vertikalen durch das aus den Trocknern 13 und 14 bestehende Trocknersystem 13,
14 gefördert. Der Druckturm 17 erlaubt einen besonders einfachen, kurzen Bahnweg und
die kompakte Sandwich-Anordnung für die beiden Trockner 13 und 14.
[0010] Figur 5 zeigt in schematischer Darstellung ein Heft eines Zeitungsexemplars, wie
es mit einer erfindungsgemäßen Druckmaschine beispielsweise erzeugbar ist. Das Heft
umfasst mehrere längsgefalzte Bögen 20, 21, 22 und 23. Wenigstens einer der Bögen
wurde in einem der Drucktürme mit integriertem Trockner bedruckt und getrocknet. Wenigstens
ein anderer der Bögen wurde in dem wenigstens einen anderen Druckturm bedruckt und
durch Wegschlagen getrocknet. Falls nur einer der Bögen 20 bis 23 in dem Druckturm
mit integriertem Trockner bedruckt und getrocknet wurde, handelt es sich vorzugsweise
um wahlweise den innersten Bogen 2.3 oder den äußersten Bogen 20. Falls zwei der Bogen
20 bis 23 in dem Druckturm mit integriertem Trockner bedruckt und getrocknet wurden,
handelt es sich vorzugsweise um den äußersten Bogen 20 und den innersten Bogen 23.
Der wenigstens eine aktiv getrocknete Bogen, beispielsweise der Bogen 23, ist ein
Hochglanzbogen und kann insbesondere im Panoramaformat bedruckt, d. h. über die gesamte
Bogenbreite mit einem Druckbild versehen sein. Der oder die im Cold-Set-Verfahren,
d. h. durch Wegschlagen getrocknete Bogen oder Bögen ist oder sind vorzugsweise (eine)
Doppelseite(n), d. h. er oder sie tragen zu beiden Seiten des Falzes je ein Druckbild,
wie im Zeitungsdruck üblich. Es wird somit ein Zeitungsexemplar mit wenigstens einem
Heft erhalten, das aus Bögen und/oder Seiten mit unterschiedlicher Papierqualität
und unterschiedlicher Druckqualität besteht. Bei einem Zeitungsexemplar mit mehreren
Heften können mehrere dieser Hefte in solcher Weise als gemischte Hefte und das Zeitungsexemplar
dementsprechend als Mischprodukt gebildet sein. Zusätzlich zu einem oder mehreren
gemischten Heften oder stattdessen kann auch ein komplett in der höheren Qualität
hergestelltes Heft oder können mehrere solche Hefte Bestandteil eines erfindungsgemäß
erzeugten Zeitungsexemplars sein. Schließlich kann die erfindungsgemäße Druckmaschine
auch eine Zeitungsproduktion komplett im Cold-Set-Verfahren und eine Magazinproduktion
komplett mit aktiver Trocknung fahren, entweder parallel oder zeitlich nacheinander.
Für eine Parallelproduktion müssen nur die dem Druck nachgelagerten Stationen, wie
Wendeeinrichtung und Falzeinrichtung, entsprechend vorhanden sein.
[0011] Einer breiteren Anwendung der bezüglich Kompaktheit und Anlageninvestitionskosten
sehr vorteilhaften UV- Technologie stehen jedoch die relativ hohen Farbenkosten entgegen,
welche im wesentlichen im Preis der erforderliche Rohstoffe, wie Photoinitiatoren,
begründet ist. Diesem Nachteil könnte nun mit der Anwendung des Elektronen- Strahl-
Härte-(Trocknungs-) Verfahren (ESH) massgebend begegnet werden, da bei diesem Verfahren
Farben ohne Photoinitiatoren verwendet werden können.
[0012] Beim ESH- Verfahren werden die zu "trocknenden" Farbschichten nicht durch UV- strahlen,
sondern mit Elektronenstrahlung polymerisierend verfestigt. Hierzu werden Elektronen
aus einem Wolfram- Glühdraht im Vakuum emittiert und über ein Spannungsfeld abgezogen
und nachbeschleunigt. Zur Erreichung der zu verfestigenden Farbschichten ist die Vakuum-
von der Trocknungskammer am Elektronenaustrittsfenster durch eine dünne Titanfolie
getrennt. Ähnlich wie beim UV- System können auch ESH- Trockner sehr kompakt gebaut
werden. Ein besonderer Nachteil von ESH- Anlagen sind jedoch die im Vergleich zu UV-
Anlagen relativ sehr hohen Anlageninvestitionskosten, womit die Aufgabe zur Synthese
von relativ günstigen Farb- und Investitions- Kosten ansteht.
[0013] Dieser Herausforderung wird nun mit den, anhand der Figuren 6, 7 und 8, beschriebene
ESH- Systemvarianten begegnet:
- Die Figur 6 zeigt ein ESH- System zur parallelen Trocknung der Vorder- und RückSeite
einer Bahn mit einem Elektronen- Strahler, im wesentlichen bestehend aus Kathode (25),
Vakuum (26) und Anode mit Titanfolienaustrittsfenster (27). Die zweiseitig zu trocknende
Bahn passiert vor der Trocknungskammer (29) ein Inertisierungssystem bestehend aus
zwei Modulen (28) für die Bahn- Vorder- und Rück- Seite. Dieses Inertisierungssystem
löst die Aufgabe, den für die Polymerisation (Farbtrocknung) störenden Luftsauerstoff
von der zu trocknenden Bahnoberfläche abzuschälen und durch eine inerte Stickstoffschicht
zu ersetzen. Die Funktionsweise eines solchen Systems ist in der Publikation "INNOCURE-
UV- Technologie- eine Lösung für breiten Einsatz", Deutscher Drucker Nr. 12 vom 13.4.2006,
für den Einsatz in UV- Trocknern beschrieben. Vom Wirkprinzip her ist das zitierte
Inertisierungssystem, welches den Luftsauerstoff an der Bahnoberfläche mit einem Ionenstrom
abschält, auch in Verbindung mit ESH- Strahlern einsetzbar. Da die Bahn vor dem Trocknereintritt
beidseitig mit nasser Farbe belegt ist, muss die Papierleitwalze (30) mit einer farbabweisenden
Oberfläche versehen werden.
- Die Figur 7 zeigt ein ESH- System zur parallelen Trocknung der Vorder- und RückSeite
von zwei Bahnen. Da hier vier Bahnseiten inertisiert werden müssen, sind dem Elektronenstrahler
(25), (26), (27) vier Inertisierungsmodule (28) vorgeschaltet. Für die Durchdringung
von den zwei Bahndicken und des inertisierten Zwischenraumes muss die Elektronen-
Strahl- Beschleunigungs- Spannung entsprechend erhöht werden.
- Die Figur 8 zeigt ein ESH- System zur seriellen Trocknung der Vorder- und RückSeite
einer Bahn. Zu dieser Anwendung sind Inertisierungmodule (28) auf beiden Seiten des
Elektronen- Strahlers (25), (26), (27) erforderlich.
[0014] Zur Anwendung der ESH- Systemvariante zur parallelen Trocknung der Vorder- und RückSeite
einer Bahn gemäss Figur 6, zeigt die Figur 9 am Druckturm (17) eine bevorzugte Bahnführung,
die in prinzipiell gleicher Weise auch am Druckturm (10) von Figur 3 anwendbar ist.
Das Bezugszeichen (31) in Figur 9 entspricht der Figur 6.
[0015] Zur Anwendung der ESH- Systemvariante zur parallelen Trocknung der Vorder- und RückSeite
von zwei Bahnen gemäss Figur 7, zeigt die Figur (10) eine bevorzugte Bahnführung mit
zwei nebeneinanderstehenden Drucktürmen (17) oder (10). Das Bezugszeichen (32) in
Figur 10 entspricht der Figur 7.
[0016] Zur Anwendung der ESH- Systemvariante zur seriellen Trocknung der Vorder- und RückSeite
einer Bahn gemäss Figur 8, zeigen die Figuren 11 und 12 bevorzugte Bahnführungsvarianten
am Druckturm (3), beziehungsweise mit zwei nebeneinanderstehenden Satelliten- Druckeinheiten
(5) und (6). Das Bezugszeichen (33) in Figuren 11 und 12 entspricht der Figur 8.
1. Rollenrotationsmaschine mit mindestens einem Elektronen- Strahler (25), (26), (27)
mit mindestens zwei Inertisierungsmodulen (28) zur parallelen oder seriellen Trocknung
von mindestens zwei bedruckten Bahnseiten.
2. Rotationsdruckmaschine zum Bedrucken von Bahnen, umfassend:
a) erste Druckeinheiten (5; 9), die je für eine der Bahnen (B1, B2) zwei Druckspalte bilden,
b) zweite Druckeinheiten (6; 9), die je wenigstens einen Druckspalt bilden,
c) wobei je eine der ersten Druckeinheiten (5; 9) und eine der zweiten Druckeinheiten
(6; 9) in einem Abstand übereinander in Drucktürmen (3, 4; 7, 4; 8, 10; 17) angeordnet
sind,
d) und wobei in, neben oder über wenigstens einem der Drucktürme auf dem Weg von einer
der Bahnen wenigstens ein Trockner (11; 13) angeordnet ist.
3. Rotationsdruckmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Trockner (11; 13) auf dem Weg der Bahn (B1) hinter einer der ersten Druckeinheiten und vor einer der zweiten Druckeinheiten
des gleichen Druckturms (3; 7) angeordnet ist; und/oder dass der Trockner (11) in
dem Druckturm (3) über einer der ersten Druckeinheiten und unter einer der zweiten
Druckeinheiten angeordnet ist, so dass Zylinder der Druckeinheiten des Druckturms
(3) zumindest einen Teil des Trockners, vorzugsweise den größeren Teil oder den gesamten
Trockner (11) überlappen; und/oder dass der Trockner (11; 13) von einem Druckturmgestell
abgestützt wird, das auch die Druckspalte des Druckturms (3; 7; 10; 17) bildende Druck-
und Gegendruckzylinder lagert; und/oder dass der Trockner (11; 13) in Bezug auf die
Bahnführung vertikal oder mit einer Neigung zur Vertikalen ausgerichtet ist.
4. Rotationsdruckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Bahn (B1) mit zumindest einer vertikalen Richtungskomponente, vorzugsweise vertikal oder mit
überwiegend vertikaler Richtungskomponente, durch den Trockner (11; 13) förderbar
ist; und/oder dass die Bahn (B1) auf einem geraden Bahnweg durch den Trockner (11; 13) förderbar ist; und/oder dass
die Bahn (B1) berührungslos durch den Trockner (11; 13) förderbar ist.
5. Rotationsdruckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass für die Bahn (B1) ein weiterer Trockner (11; 12; 14) vorgesehen ist und die Trockner (11; 11, 12;
13, 14) auf unterschiedliche Seiten der Bahn (B1) wirkend angeordnet sind.
6. Rotationsdruckmaschine nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die Trockner (13, 14) in Bezug auf den Weg der Bahn (B1) auf zumindest im Wesentlichen gleicher Höhe einander gegenüberliegend angeordnet
sind; und/oder dass die Trockner (13, 14) über die Bahn (B1) einander gegenüberliegend in kompakter Sandwich-Anordnung zusammengefasst sind.
7. Rotationsdruckmaschine nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Weg der Bahn (B1) zwischen den Trocknern (11; 11, 12) wenigstens ein Druckspalt gebildet ist.
8. Rotationsdruckmaschine nach Anspruch 4 oder 6, dadurch gekennzeichnet, dass der eine Trockner (11) links neben dem Druckturm (7) und der weitere Trockner (12)
rechts neben dem Druckturm (7) angeordnet ist, wobei die Trockner (11, 12) vorzugsweise
vertikal zueinander versetzt sind.
9. Rotationsdruckmaschine nach einem der vier vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der weitere Trockner (11; 12; 14) nach einem der Ansprüche 1 bis 4 gebildet oder
angeordnet ist und die Trockner (11; 11, 12; 13, 14) abgesehen von ihrer Ausrichtung
auf unterschiedliche Seiten der Bahn (B1) vorzugsweise gleich sind.
10. Rotationsdruckmaschine nach einem der fünf vorhergehenden Ansprüche in Kombination
mit einem der Ansprüche 3 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Trockner (11) zur Vertikalen unterschiedlich geneigt angeordnet sind.
11. Rotationsdruckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine der Druckeinheiten eine Satelliten-Druckeinheit (5, 6), vorzugsweise
eine 9- oder 10-Zylinder-Druckeinheit, ist; und/oder dass wenigstens eine der Druckeinheiten
eine Drucktuch-Drucktuch-Einheit (9) für beidseitigen Druck ist.
12. Rotationsdruckmaschine nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Druckturm (3; 7; 10; 17), der den oder die Trockner (11; 11, 12; 13, 14) umfasst
oder dem der oder die Trockner (11; 11, 12; 13, 14) zugeordnet sind, wenigstens zwei
übereinander angeordnete, vorzugsweise gestapelte, Drucktuch-Drucktuch-Einheiten (9)
für je einen 2/2-Farbendruck oder Satelliiten-Druckeinheiten (5, 6) umfasst.
13. Rotationsdruckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nur auf dem Weg einer der Bahnen oder einer Untergruppe der Bahnen ein Trockner (11;
11, 12; 13, 14) angeordnet ist.
14. Rotationsdruckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Druckeinheiten (9) des Druckturms (17), dem der oder die Trockner (13) zugeordnet
ist oder sind, in einem seitlichen Versatz zueinander angeordnet sind.
15. Rotationsdruckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Trockner (11; 13), im Falle mehrerer Trockner (11; 11, 12; 13, 14) vorzugsweise
jeder der Trockner, ein Strahlungstrockner oder ein kombinierter Strahlung- und Heißgastrockner,
insbesondere Heißlufttrockner, ist, wobei der Strahlungstrockner oder ein Strahlungsteil
des kombinierten Trockners vorzugsweise ein UV- oder IR- oder Elektronen(ESH)-Strahlungstrockner
ist.
16. Rotationsdruckmaschine nach dem vorhergehenden Anspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der ESH-Trockner mit einer Beschleunigungsspannung von 75-155 kV (Kilovolt) betreibbar
ist.
17. Rotationsdruckmaschine nach einem der zwei vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der ESH-Trockner lediglich auf einer Seite der Bahn (B1, B2) angeordnet ist, wobei der ESH-Trockner so eingestellt oder einstellbar ist, dass
sowohl die zum ESH-Trockner weisende Seite als auch die andere, d, h, vom ESH-Trockner
wegweisende Seite der Bahn (B1, B2) getrocknet werden kann.
18. Rotationsdruckmaschine nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Trockner eine Begasungseinheit aufweist, so dass die Bahn (B1, B2) im Trockner (11; 13) von einer sauerstoffarmen Atmosphäre umgebbar ist.