[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine autonome Bahnschrankenanlage nach den
Oberbegriffen der Ansprüche 1 und 6.
[0002] Bei bekannten autonomen Bahnschrankenanlagen ist die netzunabhängige Stromversorgung
so ausgelegt, dass bei Netzausfall die gesamten Funktionalitäten der Bahnschrankenanlage
für eine bestimmte Autonomiezeit gewährleistet sind. Da die Schrankenantriebe einen
relativ hohen Anlaufstrom haben, muss die netzunabhängige Stromversorgung für diese
hohe Last ausgelegt sein, wodurch sie relativ teuer ist.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betrieb einer ans Stromnetz
angeschlossenen autonomen Bahnschrankenanlage und eine autonome Bahnschrankenanlage
mit einem reduzierten Aufwand für die netzunabhängige Stromversorgung zu schaffen.
[0004] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale der Ansprüche 1 und 6 gelöst.
Dabei ist die netzunabhängige Stromversorgung nur für den Betrieb der Lichtsignalanlage
und der Steuerung der Bahnschrankenanlage ausgelegt. Bei Netzausfall und Annäherung
des Zuges wird nur die Lichtsignalanlage zur Anzeige des Haltesignals aktiviert, wobei
der Zug wegen des fehlenden Bestätigungssignals für die geschlossene Schranke die
Bahnschrankenanlage nur mit reduzierter Geschwindigkeit passieren darf. Damit muss
die netzunabhängige Stromversorgung nicht mehr für den hohen Einschaltstrom der Schrankenantriebe
ausgelegt sein, sondern sie muss nur noch die Steuerung und die Lichtsignalanlage
der Bahnschrankenanlage stützen.
[0005] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen dargelegt.
[0006] Zeigt die Lichtsignalanlage zusätzlich ein Fahrtsignal, z.B. mit der Farbe Grün,
an, wenn sich kein Zug der Bahnschrankenanlage nähert, so ist es vorteilhaft, bei
Netzausfall das Fahrtsignal zur Stromersparnis abzuschalten.
[0007] Vorteilhaft für einen sicheren Betrieb ist es, wenn die Reduzierung der Zuggeschwindigkeit
in der Lok automatisch ausgelöst wird.
[0008] Vorteilhaft für eine aufwandsarme Ausführung ist es auch, wenn der Lokführer bei
Netzausfall an der jeweiligen Schrankenanlage ein Signal zur Geschwindigkeitsreduzierung
erhält.
[0009] Die Zuggeschwindigkeit wird vorteilhaft auf Schrittgeschwindigkeit reduziert.
[0010] Anschließend wird die Erfindung in einem Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung
erläutert.
[0011] Dabei zeigen
FIG 1 ein schematisches Diagramm der Abfolge der Verfahrensschritte
[0012] Bei Annäherung eines Zuges an die Bahnschrankenanlage wird in festgelegter Entfernung
vor der Bahnschrankenanlage vom Zug ein erstes Signal ausgelöst und an die Steuerung
der Bahnschrankenanlage übertragen 1. Diese aktiviert daraufhin die Lichtsignalanlage
2 zur Anzeige eines Haltesignals. Dieses Haltesignal, z.B. durch ein rotes Licht,
kann sowohl als Dauersignal als auch als Blinksignal bzw. als Wechselblinksignal angezeigt
werden. Dann wird durch die Steuerung überprüft, ob die netzabhängige Stromversorgung
gewährleistet ist 3. Wenn ja, erfolgt der weitere Ablauf gemäß des Standes der Technik,
d.h. nach festgelegter Verzögerung wird der Schrankenantrieb zum Schließen der Schranke
aktiviert 4. Dann erfolgt eine Überprüfung, ob die Schranke geschlossen ist oder nicht
5.Ist die Schranke geschlossen, so sendet die Steuerung ein Bestätigungssignal an
die Lok des sich noch vor der Bahnschrankenanlage befindlichen Zuges, dass dieser
die Bahnschrankenanlage mit normaler Streckengeschwindigkeit passieren kann 6. Wird
dieses Signal nicht oder nicht rechtzeitig ausgelöst, so wird die Zuggeschwindigkeit
auf Schrittgeschwindigkeit reduziert 7. Wird vom Zug nach Passieren der Schrankenanlage
ein zweites Signal ausgelöst und an die Steuerung übertragen, so wird das Haltesignal
der Lichtsignalanlage deaktiviert 8 und die Schranke ggf. geöffnet 9. Ist aber die
netzabhängige Stromversorgung ausgefallen, so wird nach der Aktivierung der Lichtsignalanlage
2 für das Haltesignal der Antrieb der Schranke nicht zum Schließen angesteuert, sondern
ein Signal an die Lok zur Geschwindigkeitsreduzierung auf Schrittgeschwindigkeit gesendet
10. Nach Durchfahrt des Zuges und Auslösung des zweiten Zugsignals wird das Haltesignal
der Lichtsignalanlage wieder deaktiviert 11. Darüber hinaus ist es möglich, wenn sich
kein Zug der Bahnschrankenanlage nähert, ein grünes Fahrtsignal anzuzeigen. Im Falle
eines Netzausfalls wird diese Signal zur Stromersparnis deaktiviert.
1. Verfahren zum Betrieb einer ans Stromnetz angeschlossenen autonomen Bahnschrankenanlage,
die neben der Schranke eine Lichtsignalanlage aufweist, mit einer zusätzlichen netzunabhängigen
Stromversorgung, wobei die Bahnschrankenanlage im Netzbetrieb bei Annäherung eines
Zuges ein Signal erhält (1), welches die Lichtsignalanlage zur Anzeige eines Haltesignals
(2) und den Antrieb der Schranke zum Schließen der Schranke aktiviert (4) und wobei
bei geschlossener Schranke ein Bestätigungssignal an die Lok des Zuges übertragen
wird (6) als Voraussetzung für das Passieren der Bahnschrankenanlage mit der vorgesehenen
Normalgeschwindigkeit, dadurch gekennzeichnet, dass die netzunabhängige Stromversorgung nur zum Betrieb der Lichtsignalanlage und der
Steuerung der Bahnschrankenanlage ausgelegt ist und bei Netzausfall und Annäherung
des Zuges (1) nur die Lichtsignalanlage zur Anzeige des Haltesignals aktiviert wird
(2) und die Geschwindigkeit des Zuges, mit der er die Bahnschrankenanlage passiert,
wegen des fehlenden Bestätigungssignals für die geschlossene Schranke auf eine festgelegte
geringe Geschwindigkeit reduziert wird (10).
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtsignalanlage, wenn sich kein Zug der Bahnschrankenanlage nähert, zusätzlich
ein Fahrtsignal anzeigt, das bei Netzausfall abgeschaltet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Reduzierung der Zuggeschwindigkeit in der Lok automatisch ausgelöst wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Lokführer bei Netzausfall an der jeweiligen Schrankenanlage ein Signal zur Geschwindigkeitsreduzierung
erhält.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuggeschwindigkeit auf Schrittgeschwindigkeit reduziert wird.
6. Autonome Bahnschrankenanlage, die neben der Schranke eine Lichtsignalanlage aufweist,
mit einer zusätzlichen netzunabhängigen Stromversorgung, wobei die Steuerung der Bahnschrankenanlage
bei Annäherung eines Zuges ein Signal erhält (1), wodurch im Netzbetrieb die Lichtsignalanlage
zur Anzeige eines Haltesignals (2) und der Antrieb der Schranke zum Schließen der
Schranke aktiviert wird (4), wobei die Steuerung bei geschlossener Schranke die Übertragung
eines Bestätigungssignals an die Lok des Zuges auslöst (6), damit der Zug die Bahnschrankenanlage
mit der vorgesehenen Streckengeschwindigkeit passieren kann, dadurch gekennzeichnet, dass die netzunabhängige Stromversorgung nur zum Betrieb der Lichtsignalanlage und der
Steuerung der Bahnschrankenanlage ausgelegt ist und bei Netzausfall und Annäherung
des Zuges (1) die Steuerung nur die Lichtsignalanlage zur Anzeige des Haltesignals
ansteuert (2), wobei der Zug wegen des fehlenden Bestätigungssignals für die geschlossene
Schranke die Bahnschrankenanlage nur mit reduzierter Geschwindigkeit passiert (10).
7. Autonome Bahnschranke nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerung der Bahnschrankenanlage und die Lichtsignalanlage so ausgebildet sind,
dass die Lichtsignalanlage, wenn sich kein Zug der Bahnschrankenanlage nähert, ein
Fahrtsignal anzeigt, das bei Netzausfall abgeschaltet wird.