[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Erfassen von Fehlerstellen
in mit einem Querversatz-Muster versehenener Tufting-Ware mit einer optischen Erfassungseinrichtung
zum Überwachen der Oberfläche der Tufting-Ware.
Stand der Technik
[0002] Tufting ist eines der gängigen Produktionsverfahren zur Herstellung von Teppich.
Dabei stechen vertikal bewegte, an einer Nadelbarre angeordnete Nadeln einen Polmaterial-Faden
von oben in ein zugeführtes flächiges Trägermaterial, vorzugsweise ein gewebtes Trägermaterial
oder ein vliesartiges Trägermaterial. Beim Zurückziehen der Nadeln bildet sich an
jeder Nadel auf der Nutzseite (Funktionsseite) der Tufting-Ware, die während der Produktion
üblicherweise nach unten weist und nach Auslegen des Teppichs dann die Oberseite bildet,
eine Schlinge, die von einem Greifer, auch "Looper" genannt, festgehalten wird. Die
Nadeln sind üblicherweise im Abstand weniger Millimeter auf der sich über mehrere
Meter erstreckenden Nadelbarre befestigt und werden gemeinsam bewegt. Wird der Teppich
als Velours produziert, was heutzutage etwa 70 - 80 % der Produktion ausmacht, so
werden die Polmaterial-Schlingen mittels wenigstens eines zyklisch bewegten Messers
aufgeschnitten, solange sie sich noch auf den Greifern befinden.
[0003] Oftmals ist es bei der Herstellung von Tufting-Ware erwünscht, das Polmaterial in
einem vorbestimmten Muster in das Trägermaterial einzuarbeiten. Hierzu werden die
Nadelbarre und das Trägermaterial entsprechend dem Muster zwischen den Hüben der Nadelbarre
quer zu einer Förderrichtung des Trägermaterials relativ zueinander verschoben, was
zu einem Querversatz des Polmaterial-Fadens auf dem Trägermaterial führt. Reißt ein
Polmaterial-Faden, so ist es bei einer derartigen mit Mustern versehenen Tufting-Ware
schwierig, diesen als Fadenbruch bezeichneten Fehler schnell zu erkennen. Dies liegt
insbesondere daran, dass aufgrund des Querversatzes des Polmaterial-Fadens der Fehler
in der fertiggestellten Tufting-Ware entsprechend dem Muster ständig seine Position
ändert. Es kommt hinzu, dass eine einzige fehlende oder fehlerhafte Schlinge nicht
ausreicht, um zuverlässig einen tatsächlich auftretenden Produktionsfehler erkennen
zu können.
[0004] Aus dem Dokument
US 5,550,384 sind eine Vorrichtung und ein Verfahren der vorstehend genannten Art bekannt, wobei
die Tufting-Ware einseitig durch die Lichtquelle bestrahlt wird und mittels der optischen
Erfassungseinrichtung auf der entgegengesetzten Seite der Tufting-Ware das hindurchtretende
Licht erfasst wird. Diese Vorrichtung hat den Nachteil, dass ihre Komponenten auf
beiden Seiten der Tufting-Ware angebracht werden müssen, was den Aufbau einer entsprechend
ausgerüsteten Tufting-Maschine kompliziert macht. Darüber hinaus lassen sich auch
mit dieser Vorrichtung die vorstehend angesprochenen Produktionsfehler, die durch
unkontrolliertes Abreißen von Polmaterial-Fäden oder einzelner Filamente davon entstehen,
nicht mit hinreichender Zuverlässigkeit ermitteln. Schließlich ist die optische Erfassungseinrichtung
verhältnismäßig kompliziert aufgebaut und erfordert eine Vielzahl von Sensoren.
Aufgabe und Lösung
[0005] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Vorrichtung der eingangs bezeichneten
Art und ein entsprechendes Verfahren bereitzustellen, welche eine zuverlässige Erfassung
von Produktionsfehlern in Tufting-Ware unter verhältnismäßig geringem konstruktivem
Aufwand zu einem frühen Zeitpunkt bei oder unmittelbar nach deren Entstehung ermöglichen.
[0006] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß von einer Vorrichtung zum Erfassen von Produktionsfehlern
in mit einem Querversatz-Muster versehenener Tufting-Ware gelöst, die mit einer optischen
Erfassungseinrichtung zum Überwachen des Verlaufs von Tufting-Fäden der Tufting-Ware
ausgeführt ist, wobei die Vorrichtung die Tufting-Fäden im Bereich der Rückseite der
Tufting-Ware bei oder nach einer Bearbeitung durch eine Nadelbarre mittels der optischen
Erfassungseinrichtung quer zu einer Förderrichtung der Tufting-Ware zeilenweise abtastet
und dabei wenigstens ein Zeilenbild erfasst, wobei weiter die Vorrichtung wenigstens
zwei Zeilenbilder zum Erfassen von Produktionsfehlern auswertet und wobei die Vorrichtung
den musterbedingten Querversatz der Tufting-Fäden bei der Auswertung berücksichtigt.
Erfindungsgemäß wird also bereits bei der Überwachung der Tufting-Ware während oder
unmittelbar nach deren Herstellung mittels der die Tufting-Ware zeilenweise abtastenden
optischen Erfassungseinrichtung das auf das Trägermaterial der herzustellenden Tufting-Ware
mit dem Polmaterial-Faden applizierte Muster berücksichtigt, so dass im Falle eines
tatsächlichen Produktionsfehlers, wie beispielsweise einem Fadenbruch, ein musterbedingt
auftretender Positionswechsel der daraus resultierenden Fehlerstellen berücksichtigt
werden kann.
[0007] Im Zusammenhang mit der Erfindung ist der Begriff "Rückseite" der Tufting-Ware so
zu verstehen, dass damit die von der späteren Nutzseite (Funktionsseite) der Tufting-Ware
abgewandte Seite gemeint ist, die bei Verlegen der Tufting-Ware auf dem Untergrund
aufliegt. Ferner bedeutet im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung ein zeilenweises
Abtasten, dass entweder nur einzelne Zeilen quer zur Förderrichtung der Tufting-Ware
zeitlich nacheinander abgetastet werden, oder dass gleichzeitig mehrere Zeilen abgetastet
werden, wobei die erhaltenen wenigstens zwei Zeilenbilder zur Erfassung von Produktionsfehlern
jeweils ausgewertet werden.
[0008] So kann bereits durch Auswertung einer geringen Anzahl von unmittelbar nach einem
erstmaligen Auftreten eines Produktionsfehlers, wie beispielsweise eines Fadenbruchs,
erfolgten Zeilenabtastungen mittels der optischen Erfassungseinrichtung zuverlässig
beurteilt werden, ob tatsächlich ein Produktionsfehler vorliegt. Hat die optische
Erfassungseinrichtung bei einer Zeilenabtastung an einer bestimmten Stelle einen Fehler
registriert und wird ein entsprechender Fehler bei einer darauf folgenden Zeilenabtastung
an der Stelle nicht mehr erfasst, an der sich der vermeintlich gebrochene Polmaterial-Faden
entsprechend dem applizierten Muster befinden würde, so hat es sich bei dem vermeintlichen
erfassten Fehler um einen Erfassungsfehler der optischen Erfassungseinrichtung gehandelt,
ohne dass ein tatsächlicher Produktionsfehler vorliegt. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
erkennt auch schnell, dass es sich in dem letztgenannten Fall lediglich um einen Erfassungsfehler,
also einen rein statistischen Fehler, der optischen Erfassungseinrichtung handelt
und dass keine weiteren Vorkehrungen getroffen werden müssen, da tatsächlich kein
Produktionsfehler vorliegt.
[0009] Bei einer Weiterbildung weist die erfindungsgemäße Vorrichtung eine Steuereinheit
auf, die mit der optischen Erfassungseinrichtung gekoppelt ist. Die Steuereinheit
kann beispielsweise von einem PC oder dergleichen gebildet sein und mit einer entsprechenden
Auswerte-Software sowie einer Steuer- bzw. Regellogik versehen sein, mit welcher die
Vorrichtung sowie eine mit dieser gekoppelten Tufting-Maschine gesteuert werden kann.
Die Steuereinheit kann auch als Steuersoftware implementiert sein, die auf einem Rechner
läuft.
[0010] Ferner kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass die Steuereinheit Informationen
über einen musterbedingten Querversatz verwertet. Hierzu kann sie mit einem Querversatzmelder
gekoppelt sein, welcher die Informationen über den musterbedingten Querversatz an
die Steuereinheit ausgibt. Solche Informationen können anhand einer erfassten Relativbewegung
zwischen Nadelbarre und Tufting-Ware ermittelt werden. Dies kann beispielsweise dadurch
erfolgen, dass der Querversatzmelder wenigstens einen der Nadelbarre zugeordneten
Sensor aufweist, der eine musterbedingte Querbewegung der Nadelbarre erfasst und ein
der Querbewegung der Nadelbarre entsprechendes Signal an den Querversatzmelder ausgibt.
Wie eingangs bereits dargelegt, wird das erwünschte Muster durch eine Relativbewegung
zwischen Tufting-Ware und Nadelbarre auf das Trägermaterial appliziert. Diese Relativbewegung
wird gemäß dieser Ausführungsvariante der Erfindung durch eine Querbewegung der Nadelbarre
bezüglich der Förderrichtung des Trägermaterials und damit der Tufting-Ware erreicht.
[0011] Alternativ oder zusätzlich zu einer Überwachung der Bewegung der Nadelbarre sieht
eine Weiterbildung der Erfindung vor, dass der Querversatzmelder wenigstens einen
die Bewegung der Tufting-Ware überwachenden Sensor aufweist, der eine musterbedingte
Querbewegung der Tufting-Ware erfasst und ein der Querbewegung der Tufting-Ware entsprechendes
Signal an die Steuereinheit ausgibt.
[0012] Ferner ist es alternativ bei der Erfindung auch möglich, dass die Steuereinheit die
Informationen über den Querversatz nicht aus einer direkten Erfassung einer Relativbewegung
zwischen Nadelbarre und Tufting-Ware erhält, sondern aus anderen Informationsquellen.
So ist es im Rahmen verschiedener Ausführungsformen der Erfindung gleichsam denkbar,
dass die Steuereinheit die Informationen über den Querversatz unmittelbar aus der
Steuersoftware zur Erstellung des zu applizierenden Musters, aus einem Eingabemedium,
beispielsweise einem Datenträger-Lesegerät oder einer manuellen Eingabeeinheit, direkt
aus dem Fadenverlauf, z. B. einem im Randbereich der Tufting-Ware angebrachten Führungsfaden,
oder dergleichen ableitet. Da das Muster bei der Herstellung der Tufting-Ware bereits
bekannt ist, beispielsweise in Form eines in der elektronischen Steuereinheit gespeicherten
Muster-Datensatzes, können diese bereits bekannten Daten auch zur Berücksichtigung
des musterbedingten Querversatzes genutzt werden. Eine Weiterbildung der Erfindung
kann ferner einen Querversatzdaten-Speicher vorsehen, der aktuelle Querversatzdaten
zwischenspeichert und diese bei der Auswertung der den Querversatzdaten entsprechenden
Zeilenbilder an die Steuereinheit ausgibt. Dieser Aspekt kommt dann zum Einsatz, wenn
zwischen der Nadelbarre und dem überwachten Bereich der Tufting-Ware ein wesentlicher
Abstand liegt, der eine Zwischenspeicherung der Daten erforderlich macht.
[0013] Um eine hinreichende Zuverlässigkeit bei der Erfassung von Produktionsfehlern erreichen
zu können, kann erfindungsgemäß vorgesehen sein, dass die Vorrichtung eine vorgegebene
Mindestzahl, beispielsweise wenigstens fünf, aufeinandefolgende Zeilenbilder auswertet.
[0014] Als optische Erfassungseinrichtung kann eine Kamera, insbesondere eine Zeilenkamera,
eingesetzt werden. Neben der Verwendung einer kostengünstig verfügbaren und verhältnismäßig
einfach ansteuerbaren sowie signalmäßig einfach auswertbaren Zeilenkamera kann jedoch
auch eine Flächenkamera eingesetzt werden, die eine gleichzeitige Erfassung mehrerer
Zeilenbilder zulässt . aufgrund ihrer kostengünstigen Verfügbarkeit sind bevorzugt
CMOS- oder CCD-Kameras einsetzbar.
[0015] Um die Erfassung weiter zu verbessern, wird gemäß einer Weiterbildung der Erfindung
eine die Tufting-Fäden der Tufting-Ware im Abtastbereich der Kamera beleuchtende Lichtquelle
vorgesehen. Es sei darauf hingewiesen, dass die Tufting-Fäden auch unmittelbar beim
Tuften, also beim Einnadeln in das Trägermaterial, überwacht werden können, was eine
besonders frühzeitige Erkennung von Produktionsfehlern erlaubt.
[0016] Tastet eine Zeilenkamera oder eine Flächenkamera die Rückseite der Tufting-Ware quer
zu deren Förderrichtung ab, so liefert dies insbesondere bei Einstrahlung von parallel
gerichtetem Licht mit Strahlungsrichtung quer zur Bewegungsrichtung des Teppichs aufgrund
der sich einstellenden Intensitätsunterschiede und Kontraste Vorteile bei der Erfassung
von Produktionsfehlern. Es sei in diesem Zusammenhang darauf hingewiesen, dass mit
der Erfindung bereits nach wenigen Zeilenabtastungen sicher erfasst werden kann, ob
ein tatsächlicher Produktionsfehler aufgetreten ist oder nicht. Mit einer Verbesserung
der Ausleuchtung des abgetasteten Bereichs der Tufting-Ware kann die Zahl erforderlicher
Zeilenabtastungen zur zuverlässigen Erfassung tatsächlicher Produktionsfehler weiter
reduziert werden.
[0017] Grundsätzlich kann unter dem Begriff "Licht" jegliche elektromagnetische Strahlung
verstanden werden. So ist es möglich, Licht im sichtbaren Bereich zu verwenden. Vorzugsweise
sieht die Erfindung jedoch in einer Weiterbildung vor, dass das Licht im Infrarot-Bereich
liegt, insbesondere mit einer Wellenlänge von 10
-3m bis 7,8·10
-7m. Dadurch lassen sich Farbunterschiede von Polmaterial und Trägermaterial der Tufting-Ware
und andere Einflüsse von einfallendem sichtbarem Störlicht nivellieren. Erfindungsgemäß
kann die Lichtquelle auf der Rückseite oder auf der Funktionsseite der Tufting-Ware
angeordnet sein. Im zweitgenannten Fall wird die Tufting-Ware mit Durchlicht durchstrahlt.
[0018] Gemäß einer einfachen Ausführungsvariante die Erfindung ist es möglich, Lichtquelle
und Erfassungseinrichtung kontinuierlich zu betreiben. In einer vorteilhaften Weiterbildung
der Erfindung ist hingegen vorgesehen, dass die Lichtquelle oder/und die Erfassungseinrichtung
zu dem Arbeitstakt einer Nadelbarre zum Einnadeln des Polmaterials in ein Trägermaterial
der Tufting-Ware synchronisiert sind.
[0019] Ferner kann eine Ausführungsform der Erfindung vorsehen, dass die Erfassungseinrichtung
ein elektronisches Signalfilter, insbesondere ein Digitalfilter, umfasst. Darüber
hinaus kann erfindungsgemäß die Nadelbarre von einer Einfach-Nadelbarre, einer Mehrfach-Nadelbarre,
zum Beispiel einer Doppel-Nadelbarre (englisch: "double sliding needle barr"), mit
wenigstens zwei unabhängig voneinander und zueinander bewegbaren Nagelbarren oder
von einer Versatz-Nadelbarre (englisch: "staggered needle barr") mit wenigstens zwei
zueinander versetzten Nadelreihen gebildet sein. Je nach Einsatzfall wird je Nadelreihe
ein eigener Querversatzmelder und oder Querversatzspeicher eingesetzt und bei der
Auswertung der erfassten Zeilenbilder berücksichtigt.
[0020] Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zum Überwachen der Herstellung von Tufting-Ware
und zum Erfassen von Produktionsfehlern in mit einem Querversatz-Muster versehenener
Tufting-Ware mit einer optischen Erfassungseinrichtung zum Überwachen der Oberfläche
der Tufting-Ware, gekennzeichet durch die Schritte:
- a) zeilenweises Abtasten von Tufting-Fäden auf der Rückseite der Tufting-Ware bei
oder nach einer Bearbeitung durch eine Nadelbarre durch die optischen Erfassungseinrichtung
quer zu einer Förderrichtung der Tufting-Ware,
- b) Erfassen von wenigstens zwei Zeilenbildern,
- c) Auswerten der wenigstens zwei Zeilenbilder,
- d) Berücksichtigen eines musterbedingten Querversatzes in der Tufting-Ware bei der
Auswertung der wenigstens zwei Zeilenbilder und
- e) Ausgeben eines Fehlersignals nach Maßgabe wenigstens eines erfassten Produktionsfehlers.
[0021] Bei diesem Verfahren kann vorgesehen sein, dass eine Steuereinheit zum Auswerten
der Zeilenbilder vorgesehen und mit einem Querversatzmelder oder einer Querversatzinformationsquelle
gekoppelt ist, wobei die zentrale Steuereinheit Informationen über einen musterbedingten
Querversatz von dem Querversatzmelder oder über die Querversatzinformationsquelle
erhält und beim Auswerten berücksichtigt. Eine Weiterbildung dieser Erfindungsvariante
sieht vor, dass der Querversatzmelder oder die Querversatzinformationsquelle ein einer
musterbedingten Querbewegung der Nadelbarre entsprechendes Signal an die Steuereinheit
ausgibt. Zusätzlich oder alternativ hierzu kann der Querversatzmelder oder die Querversatzinformationsquelle
ein einer musterbedingten Querbewegung der der Tufting-Ware entsprechendes Signal
an die zentrale Steuereinheit ausgeben. Eine alternative Weiterbildung des erfindungsgemäßen
Verfahrens sieht vor, dass der Querversatzmelder mit einer elektronischen Speichereinheit
gekoppelt ist, in welcher Querversatzdaten zu einem auf die Tufting-Ware zu applizierenden
Muster gespeichert sind, wobei der Querversatzmelder die Querversatzdaten zumindest
bezüglich einer aktuellen musterbedingten Querbewegung der Nadelbarre oder/und der
Tufting-Ware an die Steuereinheit ausgibt.
[0022] Die Erfindung betrifft schließlich auch eine Tufting-Maschine zum Herstellen von
Tufting-Ware, insbesondere von Veloursteppich-Ware, mit einer Nadelbarre zum Einnadeln
von Polmaterial in ein Trägermaterial der Tufting-Ware, wenigstens einem Greifer zum
Festhalten von Polmaterial-Schlingen und wenigstens einem Messer zum Aufschneiden
der Polmaterial-Schlingen an der Vorderseite der Tufting-Ware und mit einer Vorrichtung
der vorstehend beschriebenen Art.
[0023] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der beiliegenden Figuren beispielhaft erläutert.
Es stellen dar:
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung einer erfindungsgemäßen Tufting- Maschine in einer Betriebsphase,
in der sich die Nadelbarre im Bereich ihrer oberen Totpunkt-Stellung befindet;
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung eines Verlaufs mehrerer Polmaterial- Fäden auf der Rückseite
einer fertig gestellten Tufting-Ware;
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung mehrerer Zeilenbilder, die bei Abtastung der Rückseite
der Tufting-Ware gemäß Figur 2 aufgenommen wurden;
- Fig. 4
- eine vergrößerte schematische Darstellung der Situation bei der Her- stellung von
Tufting-Ware
[0024] Zur Erläuterung der Herstellung von Tufting-Ware soll zunächst auf die allgemeine
Darstellung gemäß Figur 4 Bezug genommen werden. In Fig. 4 ist die Situation der Herstellung
von Tufting-Ware schematisch in der Seitenansicht dargestellt. Eine Tufting-Waren-Bahn
10 bewegt sich entsprechend Pfeil 12 in Fig. 1 in einer Förderrichtung nach links,
beispielsweise mit einer Geschwindigkeit von 3 m/min. Die Tufting-Ware 10 setzt sich
zusammen aus einem Trägermaterial 14 und einem Polmaterial 16, das fadenförmig zugeführt
wird. Das Polmaterial 16 wird über eine Vielzahl von Nadeln 18, die an einer in Fig.
4 nicht gezeigten Nadelbarre fixiert sind, in das Trägermaterial 14 eingebracht, man
spricht auch von "Einnadeln". Dies erfolgt dadurch, dass die Nadeln 18 zyklisch entsprechend
Pfeil 20 nach oben und nach unten bewegt werden und bei ihrer Bewegung nach unten
das Trägermaterial 14 durchdringen, wobei sie den Polmaterial-Faden 16 mitnehmen.
Bei ihrer zyklischen Bewegung nach oben und nach unten bilden sich auf der Funktionsseite
38 (auch "Nutzseite" oder "Vorderseite" genannt) der Tufting-Ware 10 Polmaterial-Schleifen
22, 24, 26, 28, 30, die von einem fingerartigen Fortsatz 32 eines metallischen Greifers
34 festgehalten werden. Der metallische Greifer 34 bewegt sich ebenfalls gemäß Pfeil
35 zyklisch parallel zu der Tufting-Ware 10 in Fig. 1 nach links oder nach rechts.
[0025] Bei der Herstellung von Velours-Tufting-Ware sind die einzelnen Polmaterial-Schleifen
22, 24, 26, 28, 30 mit einem Messer 36 aufzuschneiden. Das Messer 36 bewegt sich dabei
gemäß Pfeil 37 zyklisch nach oben und nach unten, d.h. im Wesentlichen orthogonal
zu der Bewegungsrichtung 12 der Tufting-Ware 10, um die von dem Greifer 34 aufgenommenen
und festgehaltenen Polmaterial-Schleifen 22 bis 30 zu durchtrennen. Nach einem vollständigen
Durchtrennen der Polmaterial-Schleifen 22, 24, 26, 28, 30 ergibt sich auf der Funktionsseite
38 der Tufting-Ware 10 eine Vielzahl von Fäden 40. Die Fäden 40 sind über obenliegende
Schlaufen, die im Folgenden aufgrund ihrer Festigkeit Noppen 42 genannt werden, auf
der Rückseite 44 jeweils paarweise miteinander verbunden. Die Fäden 40 weisen auf
der Funktionsseite 38 bei ordnungsgemäß funktionierendem Messer 36 ein klar definiertes
Schnittende auf, wobei alle Filamente der Fäden gleich weit von dem Trägermaterial
14 auf der Funktionsseite 38 vorstehen.
[0026] Bei der Darstellung gemäß Figur 4 wird der Polmaterial-Faden 16 parallel zur Förderrichtung
12 in das Trägermaterial 14 eingenadelt. Im Folgenden soll jedoch der Fall diskutiert
werden, dass der Polmaterial-Faden 16 in Richtung quer zur Förderrichtung 12, d. h.
in Richtung orthogonal zur Zeichenebene gemäß Figur 4, versetzt in das Trägermaterial
eingenadelt wird.
[0027] Hierzu wird auf Fig. 1 Bezug genommen. Fig. 1 zeigt eine perspektivische Ansicht
einer erfindungsgemäßen Tufting-Maschine 50. Diese weist zwei Führungsrollen 52 und
54 auf, die eine Trägermaterialbahn 14 über einen zwischen den Führungsrolle 52 und
54 liegenden Bearbeitungsbereich gespannt führen. In diesem Bereich ist eine Nadelbarre
56 angeordnet, die sich quer zur Förderrichtung 12 über die Trägermaterial-Bahn 14
erstreckt und eine Vielzahl von Nadeln 18 aufweist. Jede der Nadeln 18 funktioniert
entsprechend dem in Fig. 4 gezeigten und vorstehend beschriebenen Funktionsschema.
Zum Einnadeln wird die Nadelbarre 56 entsprechend Pfeil 20 hubweise in Richtung senkrecht
zu der Trägermaterial-Bahn 14 bewegt, wobei die Nadeln 18 in das Trägermaterial 14
eindringen und Schlaufen 22 entsprechend Fig. 4 ausbilden. In Fig. 1 sind im linken
Bereich Einstichlöcher 19 der Nadeln 18 inder Tufting-Ware angedeutet.
[0028] Um die jeweiligen Polmaterial-Fäden 16 entsprechend eines vorbestimmten Musters in
das Trägermaterial 14 einzunadeln, muss die Nadelbarre 56 jeweils bei Erreichen ihrer
oberen Totpunkt-Stellung gemäß Figur 1, in welcher die einzelnen Nadeln 18 nicht in
das Trägermaterial 14 eingreifen, entsprechend Pfeil 58 in ihrer Längsrichtung bewegt
werden, d. h. orthogonal zu der Förderrichtung 12 des Trägermaterials 14. Das Ausmaß
dieser Querbewegung - in diesem Zusammenhang wird auch von einem Querversatz gesprochen
- wird durch das vorgegebene Muster bestimmt und führt zu einem dem gewünschten Muster
entsprechenden Fadenverlauf auf der Tufting-Ware.
[0029] Die Querbewegung entsprechend Pfeil 58 wird über eine Querbewegung-Antriebseinrichtung
60 auf die Nadelbarre 56 appliziert. Die Querbewegung-Antriebseinrichtung 60 kann
beispielsweise ein numerisch gesteuerter Linearmotor oder eine Paarung aus Kurvenscheibe
und zugeordneter Schubstange sein. Die Querbewegung wird von der Querbewegung-Antriebseinrichtung
60 über eine Führungsstange 62 auf die Nadelbarre 56 übertragen. Die Nadelbarre 56
ist über die Führungsstange 62 in einem Linearlager 64 linear geführt und an ihrem
anderen Ende mit einer weiteren Führungsstange 66 versehen, die in einem weiteren
Linearlager 68 linear geführt ist. Die Linearlager 64 und 68 der schematischen Darstellung
gemäß Figur 1 lassen die Bewegung gemäß Pfeil 20 zu.
[0030] Die Tufting-Maschine 50 umfasst ferner eine fest installierte Zeilenkamera 70, die
entsprechend dem mit Strichlinien gezeichneten Blickfeld die Rückseite 44 der Tufting-Ware
10 entlang der Zeile S abtastet. Eie Position der Erfassung mit der Zeilenkamera ist
auch in Figur 4 anhand des Pfeils E
1, sowie der angedeuteten Zeile S gekennzeichnet. Alternativ ist es aber auch möglich,
die Polmaterial-Fäden 16 bereits vor dem Einnadeln in das Trägermaterial 14 zu überwachen,
wie durch den Pfeil E
2 angedeutet. Die Zeilenkamera 70 ist mit einer elektronischen Steuereinheit 72 versehen.
Ferner ist mit der elektronischen Steuereinheit 72 ein Bewegungssensor 74 gekoppelt,
der die Querbewegung der Nadelbarre 56 entsprechend Pfeil 58 erfasst.
[0031] Wie in Figur 4 durch punktierte Pfeile L
1, L
2 und L
3 angedeutet, wird der Erfassungsbereich zur Verbesserung der Erfassungsgüte mit parallel
gerichtetem Licht bestrahlt wird. Dabei kann die nicht gezeigte Lichtquelle entweder
auf der Rückseite der Nadelbarre angeordnet sein und die Rückseite der Tufting-Ware
10 bestrahlen, wie durch Pfeile L
1 und L
2 gezeigt. Dabei dient das das Trägermaterial 14 als der Reflektor. Alternativ hierzu
kann aber auch vorgesehen sein, dass die Lichtquelle auf der entgegengesetzten Seite
der Tufting-Ware 10 angeordnet ist, wobei dann die Tufting-Ware 10 im Erfassungsbereich
von dem eingestrahlten Licht durchleuchtet wird, wie durch Pfeil L
3 angedeutet.
[0032] Zur weiteren Erläuterung der Herstellung von Tufting-Ware gemäß einem vorgegebenen
Muster wird zusätzlich auf Figuren 2 und 3 Bezug genommen. Fig. 2 zeigt neun Polmaterial-Fäden
F1 bis F9, die beispielsweise vermittels der Nadeln aus dem Bereich 75 in das Trägermaterial
14 eingebracht wurden. Genauer gesagt zeigt Fig. 2 einen Ausschnitt der Rückseite
44 der Tufting-Ware 10, in dem die Polmaterial-Fäden F1 bis F9 verlaufen. Die in Fig.
2 fett eingezeichneten Punkte sind Stellen, an denen die Polmaterial-Fäden F1 bis
F9 das Trägermaterial 14 durchdringen. Die in Fig. 2 fett eingezeichneten Verbindungslinien
zwischen zwei fett eingezeichneten Punkten geben die Noppen 44 aus Fig. 4 wieder.
Ferner zeigt Fig. 2 eine Reihe von Zeilenbildern S1 bis S11, wie sie nacheinander
mit der Zeilenkamera 70 entlang der Abtastzeile S aufgenommen wurden.
[0033] Betrachtet man in Fig. 2 beispielsweise den Polmaterial-Faden F1, so erkennt man,
dass dieser im Bereich der Zeile S1 zunächst linear (in Förderrichtung) auf dem Trägermaterial
14 verläuft, sodann im Bereich der Zeile S2 so eingenadelt wurde, dass er um zwei
Fadenabstände d nach rechts quer versetzt auf dem Trägermaterial 14 verläuft, in der
Folge im Bereich der Zeile S3 wieder linear in auf dem Trägermaterial 14 verläuft
und dann im Bereich der Zeile S4 erneut so eingenadelt wurde, dass er um zwei Fadenabstände
d nach rechts quer versetzt auf dem Trägermaterial 14 verläuft. Im Bereich der Zeile
S5 verläuft der Polmaterial-Faden F1 dann wieder linear auf dem Trägermaterial 14,
sodann verläuft er im Bereich der Zeile S6 um zwei Fadenabstände d nach links quer
versetzt, in der Folge im Bereich der Zeile S7 wieder linear in das Trägermaterial
14 und dann im Bereich der Zeile S8 erneut um zwei Fadenabstände d nach links quer
versetzt. Die Zeilen S1 bis S8 bilden das Grundmuster, man spricht auch von Rapport.
Ab der Zeile S9 wiederholt sich der Fadenverlauf entsprechend der vorstehenden Schilderung
bezüglich der Zeilen S1 bis S8.
[0034] Betrachtet man nun den Polmaterial-Faden F5, so erkennt man, dass dieser zwischen
den Abtastzeilen S2 und S3 gebrochen ist, so dass in der Folge ab der Abtastzeile
S3 in dem Mustern entsprechend der Soll-Position des Polmaterial-Fadens F5 ein Produktionsfehler
76 mit ständig wechselnder Position entsteht.
[0035] In Fig. 3 sind die Zeilenbilder der einzelnen Abtastzeilen S1 bis S11 dargestellt.
Entsprechend den von den Polmaterial-Fäden F1 bis F9 gebildeten Noppen und den zwischen
diesen verlaufenden Zwischenräumen sind in jeder Abtastzeile in Fig. 3 eine Gruppe
78 von schwarzen Pixeln für einen erfassten Polmaterial-Faden und eine Gruppe 80 von
weißen Pixeln für einen der Zwischenräume erkennbar. Der Produktionsfehler 76 zeigt
sich erstmals in der Abtastzeile S3 und wechselt seine Position entsprechend dem durch
das Muster vorgegebenen Fadenverlauf des Fadens F5.
[0036] Dieser Produktionsfehler 76 ist aufgrund seiner ständig wechselnden Position nur
sehr schwer zu erfassen. Herkömmlichen Erfassungseinrichtungen können erst nach einer
Vielzahl von erfassten Abtastzeilen erkennen, dass ein bestimmter Faden gerissen ist.
Dies liegt daran, dass bei herkömmlichen Erfassungseinrichtungen zur Erfassung von
Produktionsfehlern in Tufting-Ware immer nur dieselben Positionen der Abtastzeilen
miteinander verglichen werden. So kann bei der Herstellung von Tufting-Ware mit Mustern
erst dann ein Produktionsfehler tatsächlich und zuverlässig erfasst werden, wenn dieser
an ein und derselben Stelle der erfassten Abtastzeilen mehrmals aufgetreten ist. Es
sind also eine Vielzahl erfasster Abtastzeilen erforderlich, um den Fehler hinreichend
oft an derselben Position erfassen zu können.
[0037] Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel der Erfindung kann durch die Berücksichtigung
der Bewegung der Nadelbarre 56 entsprechend Pfeil 58 vermittels des Bewegungssensors
74 und durch Ausgabe eines entsprechenden Signals an die Steuereinheit 72 gewährleistet
werden, dass die Steuereinheit 72 stets über den gegenwärtigen musterbedingten Querversatz
der Polmaterial-Fäden informiert ist. Wird an einer bestimmten Stelle während einer
bestimmten Zeilenabtastung ein Fehler registriert, beispielsweise der Fadenbruch-Fehler
76 in dem Zeilenbild S3, so kann die Steuereinheit 72 anhand der Information über
den in dieser Zeile vorliegenden Querversatz den in dem Zeilenbild S4 enthaltenen
Produktionsfehler 82 dahingehend interpretieren, dass es sich um ein und denselben
Polmaterial-Faden handelt, nämlich der Faden F5, der aufrgund des Fadenbruchs bereits
in dem Zeilenbild S3 nicht mehr an seiner Soll-Position war. Auch bei der Auswertung
der folgenden Zeilenbilder S5 bis S7 wird die Information über den in diesen Zeilen
musterbedingten Querversatz der Polmaterial-Fäden berücksichtigt und jeweils erkannt,
dass an der Soll-Position des Polmaterial-Fadens F5 ein Produktionsfehler vorliegt.
So kann bei dieser Ausführungsform bereits nach fünf erfassten Zeilenabtastungen innerhalb
desselben Rapports aber auch unabhängig von der Phasenlage des Rapports mit an Sicherheit
grenzender Wahrscheinlichkeit ein Fadenbruch erkannt werden und entsprechende Maßnahmen,
wie beispielsweise ein Abschalten der Tufting-Maschine 50, ergriffen werden.
[0038] Mit der Erfindung wird eine Überwachungsvorrichtung, ein Verfahren zur Überwachung
der Herstellung von Tufting-Ware sowie eine Tufting-Maschine bereitgestellt, mit welchen
Produktionsfehlern, die aufgrund eines Fadenbruchs bei der Herstellung von Tufting-Ware
entstehen, schnell und zuverlässig bei oder unmittelbar nach ihrer Entstehung erfasst
werden können und entsprechende Maßnahmen an der Tufting-Maschine vorgenommen werden
können, bevor längere Materialabschnitte von Tufting-Ware minderer Qualität erzeugt
werden.
[0039] In einer vereinfachten Ausführungsform der Erfindung kann auf eine Querversatzerfassung
und Berücksichtigung des Querversatzes auch verzichtet werden, wenn eine musterfreie
Tufting-Ware hergestellt wird, das heißt dann, wenn die Polmaterial-Fäden linear in
das Trägermaterial eingenadelt werden.
1. Vorrichtung zum Erfassen von Produktionsfehlern (76, 82) in mit einem Querversatz-Muster
versehenener Tufting-Ware (10), die mit einer optischen Erfassungseinrichtung (70)
zum Überwachen des Verlaufs von Tufting-Fäden (16) der Tufting-Ware (10) ausgeführt
ist, wobei die Vorrichtung die Tufting-Fäden (16) im Bereich der Rückseite der Tufting-Ware
(10) bei oder nach einer Bearbeitung durch eine Nadelbarre (56) mittels der optischen
Erfassungseinrichtung (70) quer zu einer Förderrichtung (12) der Tufting-Ware (10)
zeilenweise abtastet und dabei wenigstens ein Zeilenbild erfasst, wobei weiter die
Vorrichtung wenigstens zwei Zeilenbilder zum Erfassen von Produktionsfehlern auswertet
und wobei die Vorrichtung den musterbedingten Querversatz der Tufting-Fäden (16) bei
der Auswertung berücksichtigt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch eine Steuereinheit (72), die mit der optischen Erfassungseinrichtung (70) gekoppelt
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit (72) ferner mit einem Querversatzmelder (74) oder einer Querversatzinformationsquelle
gekoppelt ist, welcher bzw. welche Informationen über einen musterbedingten Querversatz
an die Steuereinheit (72) ausgibt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, dass der Querversatzmelder (74) wenigstens einen der Nadelbarre (56) zugeordneten Sensor
(74) aufweist, der eine musterbedingte Querbewegung der Nadelbarre (56) erfasst und
ein der Querbewegung der Nadelbarre (56) entsprechendes Signal an die Steuereinheit
(72) ausgibt.
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, dass der Querversatzmelder wenigstens einen die Bewegung der Tufting-Ware überwachenden
Sensor aufweist, der eine musterbedingte Querbewegung der Tufting-Ware erfasst und
ein der Querbewegung der Tufting-Ware entsprechendes Signal an den Querversatzmelder
ausgibt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinheit mit einer elektronischen Speichereinheit gekoppelt ist, in welcher
Querversatzdaten zu einem auf die Tufting-Ware zu applizierenden Muster gespeichert
sind, wobei die Querversatzdaten Informationen zumindest bezüglich einer musterbedingten
Querbewegung der Nadelbarre oder/und der Tufting-Ware der elektronischen Steuereinheit
enthalten.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 6,
gekennzeichnet durch einen Querversatzdaten-Speicher, der aktuelle Querversatzdaten zwischenspeichert
und diese bei der Auswertung der den Querversatzdaten entsprechenden Zeilenbilder
an die Steuereinheit ausgibt.
8. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Vorrichtung eine Mindestzahl, beispielsweise wenigstens fünf, aufeinander folgende
Zeilenbilder (S1-S11) auswertet.
9. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die optische Erfassungseinrichtung eine Kamera (70), insbesondere eine Zeilenkamera
oder eine Flächenkamera, umfasst.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
gekennzeichnet durch eine die Tufting-Fäden (10) im Abtastbereich der Kamera (70) beleuchtende Lichtquelle.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass das von der Lichtquelle ausgehende Licht parallel gerichtet ist und quer zur Förderrichtung
der Tufting-Ware eingestrahlt wird.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtquelle auf der Rückseite oder auf der Funktionsseite der Tufting-Ware angeordnet
ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass das Licht der Lichtquelle im Infrarot-Bereich, insbesondere mit einer Wellenlänge
von 10-3m bis 7,8·10-7m liegt.
14. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Erfassungseinrichtung ein elektronisches Signalfilter, insbesondere ein Digitalfilter,
umfasst.
15. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Lichtquelle und/oder die optische Erfassungseinrichtung zu dem Arbeitstakt einer
Nadelbarre (56) zum Einnadeln des Polmaterials (16) in ein Trägermaterial (14) der
Tufting-Ware (10) synchronisiert sind.
16. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass die Nadelbarre von einer einfach-Nadelbarre, einer Mehrfach-Nadelbarre mit wenigstens
zwei unabhängig voneinander bewegbaren Nagelbarren oder von einer Versatz-Nadelbarre
mit wenigstens zwei zueinander versetzten Nadelreihen gebildet ist.
17. Verfahren zum Überwachen der Herstellung von mit einem Querversatz-Muster versehenener
Tufting-Ware (10) und zum Erfassen von Produktionsfehlern (76, 82) in der Tufting-Ware
(10) mit einer optischen Erfassungseinrichtung (70) zum Überwachen von Tufting-Fäden
der Tufting-Ware (10),
gekennzeichet durch die Schritte:
a) zeilenweises Abtasten von Tuftingfäden auf der Rückseite (44) der Tufting-Ware
(10) bei oder nach einer Bearbeitung durch eine Nadelbarre (56) vermittels der optischen
Erfassungseinrichtung (70) quer zu einer Förderrichtung der Tufting-Ware (10),
b) Erfassen von wenigstens zwei Zeilenbildern (S1-S11),
c) Auswerten der wenigstens zwei Zeilenbilder (S1-S11),
d) Berücksichtigen eines musterbedingten Querversatzes in der Tufting-Ware (10) bei
der Auswertung der wenigstens zwei Zeilenbilder (S1-S11)und
e) Ausgeben eines Fehlersignals nach Maßgabe wenigstens einer erfassten Produktionsfehler
(76, 82).
18. Verfahren nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet, eine Steuereinheit (72) zum Auswerten der Zeilenbilder (S1-S11) vorgesehen und mit
einem Querversatzmelder (74) oder einer Querversatzinformationsquelle gekoppelt ist
gekoppelt ist, wobei die zentrale Steuereinheit (72) Informationen über einen musterbedingten
Querversatz von dem Querversatzmelder (74) oder über die Querversatzinformationsquelle
erhält und beim Auswerten berücksichtigt.
19. Verfahren nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet, dass der Querversatzmelder (74) ein einer musterbedingten Querbewegung der Nadelbarre
(56) entsprechendes Signal an die zentrale Steuereinheit (72) ausgibt.
20. Verfahren nach Anspruch 18 oder 19,
dadurch gekennzeichnet, dass der Querversatzmelder (74) oder die Querversatzinformationsquelle ein einer musterbedingten
Querbewegung der der Tufting-Ware (10) entsprechendes Signal an die zentrale Steuereinheit
(72) ausgibt.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis 20,
dadurch gekennzeichnet, dass aktuelle Querversatzdaten in einem Querversatzdaten-Speicher zwischenspeichert werden
und bei der Auswertung der den Querversatzdaten entsprechenden Zeilenbilder an die
Steuereinheit ausgegeben werden.
22. Tufting-Maschine zum Herstellen von Tufting-Ware (10), insbesondere von Veloursteppich-Ware,
mit einer Nadelbarre (56) zum Einnadeln von Polmaterial (16) in ein Trägermaterial
(14) der Tufting-Ware (10), wenigstens einem Greifer (34) zum Festhalten von Polmaterial-Schlingen
(22-30) und wenigstens einem Messer (36) zum Aufschneiden der Polmaterial-Schlingen
(22-30) an der Vorderseite (38) der Tufting-Ware (10) und mit einer Vorrichtung nach
einem der Ansprüche 1 bis 16.