[0001] Die Erfindung betrifft die ferngesteuerte Bedienung von Infanteriewaffen insbesondere
die von Maschinengewehren. Hierzu wird das Maschinengewehr in einer Vorrichtung, beispielsweise
in einer Lafette, gehalten, welche einen Sicherungsaktuator zum Sichern bzw. Entsichern
des Maschinengewehrs und einem Abzugsaktuator zum Abfeuern des Maschinengewehrs enthält.
[0002] Als eingeführtes Gerät werden Maschinengewehre bezeichnet, welche die Waffen- und
Sicherheitsqualifikation bestanden und in die Nutzung übergegangen sind. Die Qualifikationen
müssen mit dem Ändern waffenkritischer Teile wiederholt werden. Die Schulterstütze,
der Handgriff und das Dreibein, welche im Rahmen der Massenkompensation demontiert
werden, zählen nicht zu den waffenkritischen Teilen.
[0003] Durch Fehler an oder in der Fernsteuerung des Maschinengewehrs, beispielsweise durch
Drahtbruch, Notstopp u. ä., kann es zu einer Veränderung der Bedienreihenfolge kommen,
die im regulären Funktionsablauf sich aus den Funktionsschritten "Entsichern" - "Feuern"
- "Feuer beenden" - "Wartezeit" - "Sichern" zusammensetzt. Die Änderung dieser Bedienreihenfolge
kann ein ununterbrechbares Dauerfeuer zur Folge haben. Ursache hierfür ist der bei
all diesen Waffen gleiche Mechanismus im Griffstück. Das Bewegen des Sicherungshebels/-flügels
von der Feuerstellung in die Sicherstellung bei gedrücktem Abzug verklemmt die Fangklinge,
wodurch der Verschluss nicht gefangen werden kann. Das ununterbrechbare Dauerfeuer
kann zu kollateralen Schäden im Zielgebiet und zur Zerstörung von Maschinengewehr
und Lafette als Folge schussbedingter Überlastung führen. In jedem Fall führt es zum
Verlust des Munitionsvorrats.
[0004] Aus
DE 102 15 910 B4 ist eine Vorrichtung zur Erhöhung der Sicherheit der Bedienung einer zuschießenden
Waffe bekannt. Bekanntlich geht bei derartigen Waffen der Verschluss bei Dauerfeuer
immer nach vorne und nimmt die Patrone mit, so auch, wenn der letzte Schuss des Dauerfeuers
fällt. Daher wird ein zweiter Magnet eingebunden, der dazu dient, dass, wie beim Einzelfeuer,
der Verschluss nach dem letzten Schuss nach hinten in den sicheren Zustand geführt
wird.
[0005] DE 102 04 292 A1 betrifft gleichfalls eine Vorrichtung zur Erhöhung der Sicherheit der Bedienung einer
Maschinenwaffe mit einem zweiten im Pfad des Abfeuermagneten, um eine erhöhte Sicherheit
bei Fehlern im Abfeuerkreis zu schaffen und eine unbeabsichtigte Schussauslösung zu
vermeiden.
[0006] Die nicht vor veröffentlichte
DE 10 2007 011 591.3 schlägt vor, als elektrischen Aktuator der Sicherung nur einen Hub-Halte-Magneten
zu verwenden. Zwischen dem Magneten und dem Drehschalter befindet sich ein Übertragungsgestänge,
dessen Übersetzungsverhältnis bevorzugt manuell geändert werden kann. Bei gesicherter
Waffe, wenn sich der Magnet in Ruhestellung und der Drehschalter auf "Sicher" befinden,
kann die Übersetzung auf "Einzelfeuer" oder "Dauerfeuer" voreingestellt werden, da
diese Wahl in der Regel nicht zeitkritisch und somit diese Bedienung an der Waffe
akzeptabel ist. Beim Schalten des Magneten wird die Waffe in der Folge in den vorgewählten
Zustand entsichert. Bei Ausfall des Magneten kehrt die Waffe automatisch in den gesicherten
Zustand zurück.
[0007] Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, die Einhaltung der Bedienreihenfolge sowohl
im Fehlerfall als auch unter extremen Umwelt- bzw. Einsatzbedingungen mit einfachen
Mitteln zu gewährleisten.
[0008] Gelöst wird die Aufgabe durch die Merkmale des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte Ausführungen
sind in den Unteransprüchen aufgezeigt.
[0009] Der Erfindung liegt die Idee zugrunde, einmal mittels einem adaptierbarer Magnetträgerrahmen
am hinteren Ende bzw. an das Bodenstück, vorzugsweise anstelle der Schulterstütze
eines Maschinengewehres austauschbar zu machen und in diesen einen Abzugsmagneten
sowie einen Sicherungsmagneten Idealerweise einzuhängen. Durch beide Magneten wird
das Erreichen des sicheren Betriebszustandes im Fehlerfall sichergestellt. Zudem darf
es keinen Einstieg in die Bedienreihenfolge geben, wenn ein Fehler vorliegt.
[0010] Als Sicherungsmagnet wird dazu ein bekannter Hubhaltemagnet durch einen Hubhaltemagnet
mit redundanter Haltewicklung ersetzt. Die Versorgung der Haltewicklungen wird jeweils
durch einen kapazitiven Energiespeicher, im Folgenden Pufferkondensator genannt, um
die Wartezeit in der Bedienreihenfolge einhalten zu können. Diese Redundanz lässt
die kontinuierlich alternierende Prüfung beider Haltewicklung-Pufferkondensator-Anordnung
in Bezug auf Leitungsbruch und Kapazitätsverlust zu. Die Gefahr der Unterbrechung
beider Haltewicklungen durch Lockern einer möglichen Steckverbindung zwischen Sicherungsmagnet
und Pufferkondensatoren wird sensorisch über rückeilende (gekürzte) Steckerkontakte
erfasst. Ab dem ersten Fehler wird das Abfeuern unterbrochen bzw. unterbunden, um
die Bedienreihenfolge einzuhalten, bzw. ihre Einleitung nicht zuzulassen.
[0011] Des Weiteren wird die Anzugswicklung des Sicherungsmagneten über einen kapazitiven
Energiespeicher, im Folgenden Glättungskondensator genannt, versorgt, welcher die
Energie für die Dauer des Anzuges, also die Dauer der eingeschalteten Anzugswicklung,
bereitstellt. Der Glättungskondensator reduziert erheblich den Zuleitungsstrom zum
Vorteil der Zuleitungsauslegung und liefert einen großen Wicklungsstrom zum Vorteil
der Anzugswicklungsauslegung. Mit der Amperewindungszahl der Anzugswicklung wird die
Hubarbeit eines Magneten festgelegt. Der Bauraum der Anzugswicklung ist hierbei umgekehrt
proportional zum Wicklungsstrom. Je größer der Wicklungsstrom ist, desto kleiner und
leichter ist der Magnet bei gleicher Hubarbeit.
[0012] Des Weiteren wird der Glättungskondensator über einen Spannungswandler auf eine festgelegte
Spannung aufgeladen, um unabhängig einer Bordnetzspannung (17,5 V bis 32 V) eine konstante
Energie, zum Vorteil der Magnetauslegung, bereitstellen zu können. Mit definiertem
Energievorrat bei möglichst hoher Ladespannung lässt sich der Magnet klein und leicht
auslegen.
[0013] Des Weiteren wird als Abzugsmagnet der bisherige Hubmagnet durch einen Umkehrhubmagneten
ersetzt, wodurch ein Einzelfeuerschießen und ein schnelles Einzelfeuerschießen ermöglicht
werden. Die Energie für den Hub und Rückhub liefert der beschriebene Glättungskondensator.
Die Doppelnutzung des Glättungskondensators spart hierbei Bauraum und Masse.
[0014] Des Weiteren wird mit einem Stromkonstanter der Anzugsstrom im Abzugsmagnet auf einen
Haltestrom reduziert, sobald sich dessen Anker in der Arbeitsposition befindet. Der
Haltestrom reicht aus, den Anker in der Arbeitsposition zu halten. Der Stromkonstanter
reduziert erheblich den Zuleitungsstrom, insbesondere im Falle des Dauerfeuers oder
des aussetzenden Dauerfeuers (Dauerfeuerschießrhythmen) zum Vorteil der Zuleitungsauslegung.
[0015] Wahlweise zum Stromkonstanter ist der Einbau eines Haltemagneten mit dem Vorteil
des kleinsten Haltestroms möglich. Der Nachteil einer haltemagnetbedingten Rückhubverzögerung
und der eines komplexeren Magnetaufbaus sind separat abzuwägen.
[0016] Um die Funktion und Treffgenauigkeit herzustellen, müssen für das Maschinengewehr
in der Lafette die gleichen Bedingungen gelten wie für das vom Infanteristen bediente
Maschinengewehr. Die Einheit aus rücklaufender Masse und Rücklaufweg darf nicht signifikant
von der Einheit aus Maschinengewehrmasse im Schulteranschlag des Infanteristen abweichen.
Andernfalls ändert sich das funktionale Verhalten der Waffe, gefolgt von geringerer
Treffgenauigkeit, erhöhtem Verschleiß und Fehlfunktionen.
[0017] In Weiterführung der Erfindung ist vorgesehen, die nunmehr kleinen und leichten Magnete
gegenüber bisherigen Lösungen statt der Schulterstütze am Maschinengewehr anzubringen.
Hierdurch verbessert sich der Wirkungsgrad in der Kraftübertragung ohne die Behinderung
des geforderten schnellen werkzeugfreien Ein- und Ausbau des Maschinengewehrs. Mit
dem besseren Wirkungsgrad sind folglich kleinere und leichtere Magnete verwendbar,
wodurch die rücklaufende Masse sich der Originären nähert. Beim Anbringen der Magnete
an der Schulterstützenschnittstelle koppelt der die Kraft von den Magneten auf den
Abzug und Sicherungsflügel/-hebel übertragende Mechanismus zwangsgeführt in den Abzugsbügel
und die Waffensicherung ein. Die Kraftübertragung ist derart gestaltet, dass die Querkräfte
auf die Ankerwelle der Magnete im Sinne der Lebensdauer minimal werden.
[0018] Als weiterer Vorteil dieser Lösung ist festzuhalten, dass das Maschinengewehr des
Infanteristen und das in der Lafette identischen und folglich auswechselbar bleiben.
Insbesondere funktionale Eingriffe im waffenkritischen Griffstück zur Einhaltung der
Bedienreihenfolge müssen nicht vorgenommen werden. Zudem fallen die Anschluss- und
Schaltelemente aufgrund geringeren Zuleitungsstromes kleiner, leichter und preiswerter
aus. Das Gesamtgewicht der Lafette sinkt gegenüber dem bekannter Lafetten. Die Magnetkräfte
lassen sich genauer dosieren, da sie unabhängiger von der Bordnetzspannung sind. Es
lassen sich reproduzierbare Mindestwartezeiten erzeugen. Der neue Abzugmagnet (Umkehrhubmagnet)
ermöglicht das für Maschinengewehre bisher nicht realisierte Einzelfeuer. Die Einheit
aus Magneten und Mechanismus wird unter der Verwendung von Steckern zum Vorteil der
logistischen Unterstützung zur leicht austauschbaren Einheit (LRE). Die gemäß Verteidigungsgerätenorm
VG 95 287 geforderte Funktionsprüfung (FP) lässt sich sowohl elektrisch als auch manuell
durchführen.
[0019] Anhand zweier Ausführungsbeispiele soll die Erfindung näher erläutert werden.
Es zeigt:
[0020]
- Fig. 1
- eine flussdiagrammartige Darstellung der Bedienerfolge eines Maschinengewehrs,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht von rechts auf ein bekanntes Maschinengewehr mit der Befestigung
für einen Abzugs- und einen Sicherungsmagneten,
- Fig. 3
- eine Ansicht von hinten zu Fig. 2,
- Fig. 4
- eine Ansicht von links zu Fig. 2,
- Fig. 5
- eine Befestigung an einem anderen Maschinengewehr.
[0021] Originalteile des jeweiligen Maschinengewehrs (selber nicht näher dargestellt, da
bekannt) sind zum besseren Verständnis in Fig. 2 bis Fig. 5 mit Texten kennzeichnet.
[0022] Fig. 1 zeigt in allgemeiner Form die Bedienreihenfolge eines automatischen Maschinengewehrs
(MG), wobei im Falle eines Fehlers ein automatischer Ablauf eingeleitet wird. Hierbei
wird zwischen Fehlern in der Spannungsversorgung F1 (Spannungsunterbrechung, Not-Aus,
Unterspannung) und sensorisch erkannten Fehlern F2 unterschieden. Bei Fehlern in der
Spannungsversorgung wird das Maschinengewehr in den gesicherten Zustand überführt
(MG AUS und gesichert). Bei sensorisch erkannten Fehler, welche sich aus der Funktionsüberwachung
FÜ gemäß Verteidigungsgerätenorm VG 95 287 ableiten und die mechanischen Baugruppen
einschließen, wird das Maschinengewehr in den gesicherten Zustand überführt (MG Störung
und gesichert) und der Fehler durch das integrierte Prüfsystem IPS dem Bediener mitgeteilt.
Die Energien für den Hub aus der Arbeits- in die Ruheposition entnehmen beide Magnete
der jeweils ihnen integrierten Feder. Das Spannen dieser Federn erfolgt während des
Arbeitshubes.
[0023] Fig. 2 zeigt die Seitenansicht von rechts des in Schussrichtung hinteren Teils eines
Maschinengewehrs ohne Schulterstütze. Teile des Maschinengewehrs 11.n sind zum besseren
Verständnis in Fig. 2 mit Texten kennzeichnet. Am Bodenstück ist anstelle der Schulterstütze
(nicht dargestellt) der Magnetträgerrahmen 6 vorzugsweise werkzeugfrei eingehängt.
Der Magnetrahmen 6 trägt den Abzugsmagneten 1, den Sicherungsmagneten 7 und den Mechanismus
zur Kraftübertragung zwischen Magneten und Maschinengewehr. Die Ankerwelle des Abzugsmagneten
1 endet vorzugsweise in einem Gelenk 1.2. Im Gelenk 1.2 wird eine im Rahmen 6 geführte
vorzugsweise U-förmige, dem Griffstück linksseitig ausweichende, Stange 3 eingehängt.
Beim Einhängen und Abstecken vom Rahmen 6 am Bodenstück legt sich das in Schussrichtung
vordere Ende der Stange 3 gleich einem Finger vor den Abzug. Das vordere Ende der
Stange 3 ist gleitend oder vorzugsweise mit einer Walze 3.1 versehen, so dass es sich
bei der Hubbewegung auf dem Abzug gleitet bzw. abrollt. Der Magnet 1 verfügt vorzugsweise
über einen Anschlussstecker 1.1, welcher wie dargestellt fest eingebaut oder an einem
Kabelschwanz montiert ist. Alternativ endet die Ankerwelle in einer Verbindung, an
der die elastische Stange 3 befestigt wird. Bauraumbedingt kann es erforderlich werden,
dass der Anker des Abzugsmagneten 1 bzw. des Sicherungsmagneten 7 durch das Lagerschild
B 1.3 bzw. 7.3 verlängert und mit einem Handgriff zur manuellen Bedienung des Abzuges
bzw. der Waffensicherung versehen wird.
[0024] Fig. 3 zeigt den Bolzen, mit dem Rahmen 6 am Maschinengewehr abgesteckt wird. Die
Anordnung der beiden Magnete 1 und 7 ist bestimmt durch die äußeren Platzverhältnisse,
eine Verschiebung der Magnete 1 und 7 zueinander oder übereinander ist möglich und
zulässig.
[0025] Fig. 4 zeigt die Seitenansicht von links des Maschinengewehrs. Die Ankerwelle des
Sicherungsmagneten 7 endet vorzugsweise in einem Gelenk 7.2. Von diesem wird die Magnetkraft
mittels einer Stange 8 über ein weiteres Gelenk 9.1 auf eine Schwinge 9 übertragen.
Die Schwinge 9 ist im Rahmen 6 gelagert. Über die Lagerstelle 9.2 wird die Drehbewegung
auf Sicherungsflügelmatrize 9.3 übertragen. Beim Einhängen und Abstecken des Rahmens
6 am Bodenstück findet der Kraftschluss zwischen der Matrize 9.3 und dem Sicherungsflügel
statt. Die Ausformung der Matrize 9.3 genügt dem sicheren Kraftschluss. Alternativ
endet die Ankerwelle in einer Verbindung, an der eine Zahnstange befestigt ist. Die
Hubbewegung des Sicherungsmagneten 7 wird mittels der Zahnstange in eine Drehbewegung
der Schwinge 9 umgesetzt. Alternativ hierzu kann das Gelenk 9.1 als Langloch ausgeführt
werden, in dem die verlängerte Ankerwelle abgesteckt wird.
[0026] Die Funktionsweise ist wie folgt: Fig. 5 zeigt die Seitenansicht von rechts auf den
hinteren Teil eines weiteren Maschinengewehrs. Der dargestellte Aufbau ist äquivalent
zu derjenigen in Fig. 2 bis Fig. 4 dargestellten. Am Bodenstück ist anstelle der Schulterstütze
(nicht dargestellt) der Magnetträgerrahmen 6 vorzugsweise werkzeugfrei an der Bajonettkupplung
der Schulterstütze eingehängt und mit einer Bajonettüberwurfmutter 10 verriegelt.
Der Magnetrahmen 6 trägt den Abzugsmagneten 1, den Sicherungsmagneten 7 und den Mechanismus
zur Kraftübertragung zwischen Magneten und Maschinengewehr. Die Ankerwelle des Abzugsmagneten
1 endet vorzugsweise in einem Gelenk 1.2. Im Gelenk 1.2 wird die im Rahmen 6 geführte
vorzugsweise U-förmige, dem Griffstück linksseitig ausweichende, Stange 3 eingehängt.
Beim Aufstecken und Verriegeln des Rahmens 6 am Bodenstück greift das in Schussrichtung
vordere Ende der Stange 3 gleich einem Finger zwangsgeführt vor den Abzug. Das vordere
Ende der Stange 3 ist gleitend oder vorzugsweise mit einer Walze 3.1 versehen, so
dass es sich bei der Hubbewegung auf dem Abzug gleitet bzw. abrollt. Der Abzugsmagnet
1 verfügt auch hier vorzugsweise über einen Anschlussstecker 1.1, welcher wie dargestellt
fest eingebaut oder an einem Kabelschwanz montiert ist. Gleiches gilt für den Stecker
7.1 des Sicherungsmagneten 7. Die Anordnung der Magnete 1 und 7 ist bestimmt durch
die äußeren Platzverhältnisse, eine Verschiebung beider zueinander oder übereinander
ist möglich und zulässig. Die Ankerwelle des Sicherungsmagneten 7 endet vorzugsweise
im Gelenk 7.2. Von diesem wird die Magnetkraft mittels einer im Rahmen 6 geführten
Konturgabel 5 auf den Sicherungsschieber übertragen. Beim Aufstecken und Verriegeln
des Rahmens 6 am Bodenstück findet der Kraftschluss zwischen der Konturgabel 5 und
dem Sicherungsschieber statt. Die Hubbewegung des Sicherungsmagneten 7 wird durch
die Konturgabel 5 in eine Querbewegung umgesetzt, durch welche der Sicherungsschieber
zwischen den Stellungen gesichert und entsichert wechselt.
[0027] Anzugswicklungen werden für die Dauer der Hubbewegung (<100 ms), Haltewicklungen
für die Dauer des Haltens in der Arbeitsposition mit Spannung versorgt. Der Anker
des Sicherungsmagneten 7 wird aus der Ruheposition in die Arbeitsposition bewegt,
wenn der Schütze den Sicherungsschalter am Bediengerät einschaltet. Beim Ausschalten
fällt der Anker des Sicherungsmagneten 7 um die Mindestwartezeit verzögert in die
Ruheposition zurück.
[0028] Die sich aus der Pufferkondensator-Haltewicklung-Anordnung ermittelnde Mindestwartezeit
ist größer als die Rückhubbewegungsdauer des Anzugsmagnetenankers zuzüglich einer
Reservezeit > 1 / Kadenz. Auf diese Art wird die Bedienreihenfolge gemäß Fig. 1 eingehalten.
Die Hubbewegung des Sicherungsmagneten wird unterbunden, wenn sich der Anker des Abzugsmagneten,
sensorisch erfasst, nicht in der Grundstellung befindet.
[0029] Eine erste Überwachung prüft die Pufferkondensator1-Haltewicklung1-Anordnung des
Sicherungsmagneten. Eine zweite Überwachung prüft die Pufferkondensator-Haltewicklung-Anordnung
des Sicherungsmagneten 7. Die Überwachungen prüfen alternierend, wodurch der laufende
Betrieb nicht unterbrochen werden muss. Der - somit sensorisch erfasste - Ausfall
einer der beiden Anordnungen überführt das Maschinengewehr in den gesicherten Zustand
unter Einhaltung der Bedienreihenfolge gemäß Fig. 1. Die erkannte Störung wird durch
das integrierte Prüfsystem dem Nutzer mitgeteilt.
[0030] Einzelfeuer und Dauerfeuer sind dann möglich, wenn keine Fehler im Sicherungskreis
vorliegen, wenn keine der Überwachungen einen Fehler meldet. Überwacht werden auch
die Positionssignale der Magnete 1 und 7.
[0031] Das Einzelfeuer wird initiiert, wenn der Schütze die Feuertaste am Richtgriff drückt.
Die Anzugswicklung des Abzugmagneten 1 wird für die Dauer der Hubbewegung und eine
Haltezeit mit Spannung versorgt. Anschließend wird Rückzugswicklung die für die Dauer
der Rückhubbewegung mit Spannung versorgt. Je nach Waffetyp, also in Abhängigkeit
der Waffenkadenz, werden sich diese Versorgungszeiten mehr oder weniger überschneiden.
Hierzu wird die Energie eines Glättungskondensators genutzt, welcher auf den schnellen
Vorgang ausgelegt ist.
[0032] Das Dauerfeuer wird ebenfalls durch Drücken der Feuertaste am Richtgriff eingeleitet.
Hierbei wird die Anzugswicklung des Abzugmagneten 1 so lange mit Spannung, bis der
Schütze die Feuertaste loslässt. Der Abzugsmagnet 1 führt den Hubvorgang mit der Energie
des Pufferkondensators aus und ist derart ausgelegt, dass der mit dem nachfolgend
niedrigeren Strom in der Feuerposition gehalten werden kann. Wenn der Schütze die
Feuertaste loslässt, dann fällt der Abzugsmagnet über seine interne Feder in die Grundstellung
zurück. Wahlweise kann über einen zweiten nur an die Rückzugswicklung angeschlossenen
Pufferkondensator der Rückhub schnell erfolgen. Diese Anordnung wird für das schnelle
Einzelfeuer verwendet.
[0033] Anstelle von Kondensatoren sind auch andere Energiespeicher nutzbar, die dieselben
vom System benötigten Leistungswerte aufbringen können. Die Kondensatoren können in
Abhängigkeit von Bauraum und Kosten auch aus mehreren und aus unterschiedlichen Typen
von Kondensatoren zusammengesetzt werden.
1. Fernsteuerbare Bedienung für eine Maschinenwaffe mit einem Abzug (11.4, 12.4) und
einem Abzugbügel (11.5, 12.5), dadurch gekennzeichnet, dass ein adaptierbarer Magnetträgerrahmen (6) am hinteren Ende bzw. an das Bodenstück
(5), vorzugsweise anstelle der Schulterstütze eines Maschinengewehres (20, 25) mit
einem Abzugsmagneten (1) sowie einem Sicherungsmagneten (7) eingehängt werden kann.
2. Bedienung nach Anspruch1, dadurch gekennzeichnet, dass als Sicherungsmagnet (7) ein Hubhaltemagnet mit redundanter Haltewicklung fungiert.
3. Bedienung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Versorgung der Haltewicklungen jeweils durch einen kapazitiven Energiespeicher
erfolgt.
4. Bedienung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass ein Lockern einer möglichen Steckverbindung zwischen Sicherungsmagnet (7) und Pufferkondensatoren
sensorisch über rückeilende Steckerkontakte erfasst wird.
5. Bedienung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzugswicklung des Sicherungsmagneten (7) über einen kapazitiven Energiespeicher
versorgt wird.
6. Bedienung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass als Abzugsmagnet (1) einen Umkehrhubmagneten eingesetzt wird.
7. Bedienung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass mit einem Stromkonstanter der Anzugsstrom im Abzugsmagnet auf einen Haltestrom reduziert
wird, sobald sich dessen Anker in der Arbeitsposition befindet.
8. Bedienung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Glättungskondensator über einen Spannungswandler auf eine festgelegte Spannung
aufgeladen wird, um unabhängig einer Bordnetzspannung eine konstante Energie bereitstellen
zu können.