[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Montagebauteils zur Erstellung
einer selbsttragenden Dachtafel oder Wandplatte nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 sowie eine Anlage zur Durchführung des Verfahrens nach dem Oberbegriff des Anspruchs
21.
[0002] Selbsttragende vorgefertigte Dachtafeln sind z. B. aus der
EP 0 494 612 B1 bekannt. Sie sind unter anderem aus bewehrtem Leichtbeton ausgebildet. Die Bewehrung
besteht aus in Richtung Dachgefälle verlaufenden, nebeneinander angeordneten, gegebenenfalls
durch Querstäbe oder Gittermatten in Querrichtung verstrebten Trägern, z. B. T- oder
I-Trägern oder Gitterträgern, z. B. aus Metall, wobei der Untergurt der Träger innerhalb
der Dachtafel angeordnet ist und die Stege der Träger den Beton durchgreifen, so dass
die Stege teilbereichsweise und der Obergurt vollständig außerhalb des Betons angeordnet
sind. Am Obergurt sind Querträger befestigt, die die Dacheindeckung tragen.
[0003] Zur Wärmedämmung ist die Dachtafel mehrteilig ausgebildet, wobei auf der Betonplatte
dachaußenseitig eine Isolierung aus z. B. Isoliermatten vorgesehen ist. Die Isolierung
kann aber auch durch direktes Aufschäumen auf die Platte erzeugt sein. Die Stegelemente
der Bewehrung werden dabei von der Isolierung umschlossen, ragen aber gleichwohl noch
überstehend ebenso wie die Obergurte und Querträger aus der Isolierung heraus.
[0004] Nachteilig ist, dass die Isolierung an der Baustelle erfolgt. Dies erfordert einen
zusätzlichen Fachmann, ist kontrollbedürftig und zeitaufwändig.
[0005] Nachteilig ist zudem, dass die aus der Tafel herausragenden bzw. überstehenden Teile
der Bewehrung, nämlich die Stege, die Obergurte und die Querträger, die Bauteile sperrig
machen und deren Stapelbarkeit sowie insbesondere auch den Transport zur Baustelle
beeinträchtigen.
[0006] Nachteilig ist ferner, dass das Isoliermaterial von Nagetieren zerstört werden kann,
wobei die Isolierung zumindest verschlechtert wird.
[0007] Aufgabe der Erfindung ist, ein vorgefertigtes bewehrtes Montagebauteil für eine selbsttragende
Dachtafel zu schaffen, dessen Wärme dämmend Isolierung keinen zusätzlichen Aufwand
an der Baustelle erfordert und das insbesondere gut stapelbar und durch Nagetiere
nicht gefährdet ist.
[0008] Diese Aufgabe wird durch die Merkmal der Ansprüche und 22 gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung werden in den Von diesen Ansprüchen abhängigen Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0009] Die Erfindung schafft ein im Herstellerwerk nach der Porenbetontechnologie einteilig
in einem Herstellungszyklus bzw. in einem Arbeitsgang als Fertigbauteil erzeugtes,
mit einem Bewehrungsträger bewehrtes Montagebauteil mit einer einteilig integrierten
Wärmedämmschicht aus gleichartigem mineralischem Material, nämlich Porenbeton, wobei
die als Wärmedämmschicht fungierende Porenbetonschicht eine erheblich geringere Wärmeleitung
aufweist als die tragende, die Festigkeit des Bauteils im wesentlichen gewährleistende
Porenbetongrundschicht, in der sich der Untergurt des Bewehrungsträgers befindet.
[0010] Es reicht grundsätzlich aus, wenn das erfindungsgemäß hergestellte Montagebauteil
zweischichtig ausgebildet wird. Gleichwohl liegt es im Rahmen der Erfindung, mehr
als eine Isolierschicht bzw. Wärmedämmschicht aus Porenbeton herzustellen, wobei diese
Schichten vorzugsweise unterschiedliche Wärmeleitfähigkeiten haben. Die weitere Schicht
kann auch eine Porenbetonschicht sein, die eine höhere Rohdichte aufweist.
[0011] Die beiden Porenbetonschichten sind herstellungsbedingt an ihren Grenzflächen untrennbar
miteinander "verwachsen". Dies resultiert aus dem erfindungsgemäßen Herstellungsverfahren,
wonach die zweite Wärmedämmschicht auf die noch nicht autoklavierte, insbesondere
auf die bereits angesteifte, insbesondere auch expandierte erste Schicht gegossen
wird. Im Autoklavprozess, der sich bekanntlich an den Treibprozess anschließt und
in dem die Erhärtung durch Calciumsilikathydratphasen-bildung erfolgt, verwachsen
die Calciumsilikathydratphasen im Grenzbereich der Schichten miteinander, woraus eine
besonders innige Verbindung resultiert, die durch Witterungseinflüsse oder Wasser
und Wasserdampfeinwirkung sowie mechanische Einwirkungen nicht beeinträchtigt wird.
[0012] Da das erfindungsgemäßhergestellte Montagebauteils vollständig mineralisch aufgebaut
ist, ist es auch nagetiersicher, wärmedämmend und vor allem auch schalldämmend.
[0013] Die erfindungsgemäßhergestellten Montagebauteile können mit für Rohbau- und Fertigteilbauweise
üblichen Abmessungen hergestellt werden. Es können aber auch Montagebauteile mit übermäßigen,
bisher noch nicht möglichen Abmessungen hergestellt werden. Vorzugsweise werden folgende
Abmessungen gewählt:
| Höhe: |
200 bis 500, insbesondere 250 bis 400 mm |
| Breite: |
625 bis 2500, insbesondere 1500 bis 2250 mm |
| Länge: |
1000 bis 9000, insbesondere 6000 bis 8000 mm |
[0014] Vorzugsweise weist die Grundschicht eine Rohdichte zwischen 500 und 1000, insbesondere
zwischen 700 und 800 kg/m
3 auf.
[0015] Die Rohdichte der Wärmedämmschicht liegt vorzugsweise zwischen 60 und 200, insbesondere
zwischen 80 und 120 kg/m
3.
[0016] Die Wärmeleitfähigkeiten λ der beiden Schichten betragen zweckmäßigerweise wie folgt:
| Wärmedämmschicht: |
| 0,030 bis 0,050, insbesondere 0,035 bis 0,045 W/(mK) |
| Grundschicht: |
| 0,12 bis 0,20, insbesondere 0,14 bis 0,18 W/(mK) |
[0017] Die Druckfestigkeiten der beiden Schichten betragen zweckmäßigerweise:
| Wärmedämmschicht: |
0,1 bis 1, 0, insbesondere 0,2 bis 0,4 N/mm2 |
| Grundschicht: |
5 bis 12, insbesondere 7,5 bis 10 N/mm2 |
[0018] Die Dicke der Schichten beträgt zum Beispiel:
| Wärmedämmschicht: |
50 bis 400, insbesondere 150 bis 300 mm |
| Grundschicht: |
50 bis 200, insbesondere 70 bis 90 mm |
[0019] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung sieht vor, dass die Montagebauteile
quaderförmig hergestellt werden, wobei weder Bewehrungsteile noch Querträger irgend
eine Oberfläche überragen. Andere Formen als Sonderelemente sind ebenfalls herstellbar.
[0020] Als Bewehrung können T-Träger und I-Träger verwendet werden. Vorzugsweise werden
jedoch sogenannte Gitterträger verwendet, wie sie z. B. in der
EP 0 494 612 B1 offenbart sind. Diese Gitterträger weisen zwei Untergurtträgerstränge auf, an die
jeweils Stege unter einem Winkel von z. B. 45° zur Wärmedämmschicht hin abstehend
angeordnet sind. Die Stege der Untergurtstränge sind firstartig gegeneinander geneigt
angeordnet, wobei an den freien Enden der Stege ein Obergurtelement vorgesehen ist.
Am Obergurtelement sind Querträgerelemente befestigt, deren Außenkonturen oder Außenfläche
mit der Außenfläche des Montagebauteils fluchten, in die sie münden. Insofern sind
alle Bewehrungsteile und insbesondere auch die Querträgerelemente innerhalb der Quaderform
bzw. der Außenkontur des Montagebauteil angeordnet.
[0021] Die Querträgerelemente sind z. B. quer durch das Montagebauteil gehende Querkonterlatten
oder sich in Längsrichtung des Montagebauteils erstreckende Längskonterlatten, auf
die jeweils Querträgerlatten oder Längsträgerlatten einer Dacheindeckung befestigbar,
z. B. nagelbar sind. Zwischen dem Montagebauteil und den Trägerlatten können weitere
Schichten, z. B. Dachbahnen, angeordnet werden.
[0022] Anhand der Zeichnung wird die Erfindung im folgenden beispielhaft näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- schematisch einen Querschnitt durch ein erfindungsgemäßhergestelltes Montagebauteil;
- Fig. 2
- schematisch einen Teil-Querschnitt durch einen Bereich des Montagebauteils, in dem
ein Gitterträger angeordnet ist;
- Fig. 3
- schematisch einen Teil-Längsschnitt durch ein Montagebauteil im Bereich eines Gitterträgers;
- Fig. 4
- schematisch das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Montagebauteilen.
[0023] Gitterträger, die für die Zwecke der Erfindung verwendbar sind, sind in der Regel
Sonderanfertigungen und zweckmäßigerweise mit einem Korrosionsschutzmittel beschichtet.
[0024] Ein erfindungsgemäßhergestelltes Montagebauteil 1 aus Porenbeton (Fig. 1) ist im
wesentlichen quaderförmig mit einer für die Dachinnenseite bestimmten Grundfläche
2, einer für die Dachaußenseite bestimmten Außenfläche 3 und zwei Seitenflächen 4,
5. An den Seitenflächen 4, 5 können Nut-Federelemente 6 vorgesehen sein.
[0025] Das Montagebauteil 1 weist eine dachinnenseitige Porenbetongrundschicht 7 mit einer
relativ dichten und festen Porenbetonstruktur und zur Dachaußenseite hin eine Porenbetondämmschicht
8 mit einer deutlich geringeren Rohdichte und einer geringeren Festigkeit auf.
[0026] In Querrichtung parallel nebeneinander sind mehrere, im dargestellten Beispiel vier,
sich in Längsrichtung des Montagebauteils erstreckende Gitterträger 9 vollständig
in die Porenbetonschichten 7, 8 eingebettet, wobei die Gitterträger 9 zweckmäßigerweise
identisch ausgebildet sind. Sie weisen jeweils zwei, die Grundschicht 7 durchsetzende
parallel zueinander, in einer parallel zur Grundfläche 2 sich befindenden Ebene angeordnete
Untergurtstränge 10, 11 auf, an denen jeweils Gitterträgerstege 12, 13 angeordnet
sind, die konisch bzw. schräg aufeinander zu laufend geneigt angeordnet sind und kurz
unterhalb der Außenfläche 3 enden.
[0027] Im freien Endbereich tragen die Stege 12, 13 ein Obergurtelement 14, das z. B. ein
Strang aus einem Armierungsstahl sein kann. Zweckmäßigerweise ist das Obergurtelement
14 ein U-Profil 15, in dem eine Konterlattung 16 aus z. B. Holz lagert (Fig. 2, 3).
Die Stege 12, 13 können z. B. aus wellenförmig gebogenen Strängen bestehen (Fig. 3),
die jeweils in Bogenbereichen 17 am Obergurt- sowie Untergurtelement befestigt sind.
[0028] Vorteilhafterweise besteht der Gitterträger 9 hauptsächlich aus Bewehrungsstahlsträngen.
[0029] Zweckmäßigerweise sitzen an den Untergurtsträngen 10, 11 Abstandlialterelemente 18,
die sich bis zur Grundfläche 2 erstrecken. Diese können aus Metall, Porenbeton, Beton
oder Kunststoff bestehen.
[0030] Vorzugsweise ist in der Grundschicht 7 noch mindestens ein Querbewehrungselement
7a vorgesehen, das z. B. im Bereich der Untergurtelemente der Gitterträger 9 angeordnet
ist und die Bewehrung in Querrichtung des Montagebauteils unterstützt bzw. gewährleistet.
Das Querbewehrungselement kann z. B. aus mehreren auf Abstand nebeneinander angeordneten
Armierungsstählen oder aus Gittermatten bestehen.
[0031] Die unten liegende Querbewehrung 7a kann ein kammartiges Element oder Lochblech (nicht
dargestellt) sein, das Spreizungen der Gitterträger verhindert und einfach zum Beispiel
durch Stecken montierbar ist.
[0032] Das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren zur Herstellung von Montagebauteilen nach
der an sich bekannten Porenbetontechnologie wird in Fig. 4 schematisch in Form eines
Layouts einer Porenbetonanlage dargestellt.
[0033] In einer Gitterträgerbeladestation 22 werden Gitterträger 9 vorgehalten und z. B.
vollautomatisch auf den Härteboden einer Porenbetonform gestellt, wobei die Abstandhalter
18 auf den Boden der Porenbetonform gesetzt werden. Die Porenbetonformen, die rechteckig
wannenförmig ausgebildet sind, werden in einen Wärmetunnel 24 gefahren und vorgewärmt,
z. B. auf Temperaturen zwischen 40 und 60°C. Die Formen durchlaufen den Wärmetunnel
24 bis zu einer Arbeitsstation 23, in der sie mit einer Gießeinrichtung 21 mit Porenbetonschlempe
für die Grundschicht gefüllt werden. Die gefüllten Formen wandern wiederum in den
Wärmetunnel 24 und verlassen den Wärmetunnel 24 an der Arbeitsstation 23 nach 1 bis
3 Stunden. In dieser Zeit ist das Porenbetonmaterial dieser ersten Schicht expandiert.
In der Arbeitsstation 23 wird nun die zweite Porenbetonschlempe für die Wärmedämmschicht
eingegossen und die Form wiederum in den Wärmetunnel 24 eingefahren. Nach etwa 5 bis
24 Stunden im Wärmetunnel 24, währenddessen das Expandieren bzw. Treiben der beiden
Schichten des Porenbetonkuchens erfolgt, wird an einer Arbeitsstation 25 ausgeschalt
und der sich noch auf dem Härteboden der Form befindende, eigensteife Porenbetonkuchen
in einen Autoklaven 6 befördert. Nach etwa 8 bis 14 Stunden Härtezeit, während der
eine hydrothermale Verfestigungsreaktion der beiden unterschiedlichen Porenbetonmassen
und eine hydrothermale Verbindungsreaktion im Grenzbereich zwischen den Porenbetonmassen
- jeweils durch Calciumsilikathydratbildung - erfolgt, werden die Härteböden mit dem
erhärteten Porenbeton-Montagebauteil aus dem Autoklaven 6 gezogen und mit einem Fördersystem
29 an eine Lagerstelle 31 befördert. Auf dem Weg an die Lagerstelle 31 kann z. B.
bei einer Arbeitsstelle 10 eine an sich bekannte Nachbearbeitung der Porenbeton-Montagebauteile
erfolgen. Die Formen, die vom erhärteten Porenbetonblock befreit sind, werden über
eine Formenrückfördereinrichtung 28 zurückgefördert.
[0034] Es liegt im Rahmen der Erfindung, zunächst die Wärmedämmschicht zu gießen und wie
oben beschrieben zu wärmen und expandieren und ansteifen zu lassen. Dabei können die
Gitterträger vor dem Gießen der Wärmedämmschicht oder nach dem Gießen in die Porenbetonform
eingebracht werden. Im Falle des nachträglichen Einbringens erfolgt das Einsetzen
der Gitterträger vor dem Wärmen, vor dem Expandieren und Ansteifen. Anschließend wird
als zweite Schicht die Grundschicht auf die Wärmedämmschicht gegossen und wie oben
beschrieben behandelt.
[0035] Das erfindungsgemäß hergestellte Montagebauteil ist insbesondere auch verwendbar
als Wandplatte, indem es an entsprechenden vertikalen Pfeilern oder horizontalen Balken
befestigt wird. Dabei gewährleistet das Montagebauteil Wärme-, Feuchte- und Schallschutz.
1. Verfahren zur Herstellung eines Montagebauteils aus Porenbeton zur Erstellung einer
selbsttragenden Dachtafel oder Wandplatte, aufweisend ein mineralisches, mit mindestens
einem mindestens ein Untergurtelement (10, 11), mindestens ein Obergurtelement (14)
sowie mindestens ein Stegelement (12, 13) dazwischen aufweisenden Gitterträger (9)
bewehrtes Plattenelement, auf dem schichtartig ein Wärmedämmelement angeordnet ist,
wobei das Untergurtelement des Bewehrungsträgers im Plattenelement eingebettet ist
und das Stegelement des Bewehrungsträgers das Plattenelement und das Wärmedämmelement
durchgreift, nach der an sich bekannten Porenbetontechnologie, wobei eine wasserhaltige,
gießfähige, hydrothermalverfestigende Calciumsilikat-hydratphasen bildende, auftreibbare
Schlempe in eine einen Härteboden aufweisende, wannenartige Porenbetonform gegossen,
auftreiben und zu einem Porenbetonkuchen ansteifen gelassen wird, anschließend der
angesteifte porenbetonkuchen in einem Autoklaven hydrothermale beaufschlagt wird,
so dass er durch Calciumsilikathydratphasenbildung verfestigt wird und danach dem
Autoklaven entnommen und abgekühlt wird,
dadurch gekennzeichnet, dass
a) die Gitterträger (9) in die Porenbetonform eingebracht werden,
b) die Porenbetonform und die Gitterträger(9) auf Temperaturen zwischen 40 und 60,
insbesondere zwischen 45 und 55 °C aufgewärmt wird,
c) in die Porenbetonform eine erste Schlempe für eine das Plattenelement bildende
Porenbetongrundschicht (7) gegossen wird,
d) die Porenbetonform mit Schlempe, insbesondere in einer Zeitspanne wischen 1 und
3 Stunden gewärmt wird, bis die Schlempe eine Temperatur z. B. zwischen 40 und insbesondere
zwischen 45 und 55 °C aufweist und expandiert und angesteift ist,
e) die zweite Schlempe für eine das Wärmedämmelement bildende Porenbetondämmschicht
(8) auf die erwärmte, angesteifte und expandierte erste Schlempe gegossen wird,
f) vorzugsweise unter Wärmezufuhr bei Temperaturen zwischen 40 und 60, insbesondere
zwischen 45 und 55°C die zweite Schlempe auftreiben und ansteifen gelassen wird, woraus
ein einteiliger Porenbetonkuchen resultiert,
g) anschließend der Porenbetonkuchen auf dem Härteboden in einen Autoklaven eingebracht
und insbesondere in einer Zeitspanne zwischen 8 und 14 Stunden hydrothermal beaufschlagt
wird, wobei er zu einem Porenbeton-Montagebauteil verfestigt,
h) das verfestigte Montagebauteil dem Autoklaven entnommen und abgekühlt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Verfahrensschritte e) und f) vor den Verfahrensschritten c) und d) ausgeführt
werden, wobei die Gitterträger (9) entweder vor dem Gießen der Wärmedämmschicht (8)
oder nach dem Gießen der Porenbetondämmschicht in die Form eingebracht werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass Gitterträger (9) verwendet werden, die Abstandhalter (18) aufweisen, wobei die Abstandhalter
auf den Härteboden der Porenbetonform aufgesetzt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass ein Montagebauteil (1) hergestellt wird, das eine Porenbetongrundschicht (7) mit
einer Rohdichte zwischen 500 und 1000, insbesondere zwischen 700 und 800 kg/m3 eine Porenbetondämmschicht (8) mit einer Rohdichte zwischen 60 und 200, insbesondere
zwischen 80 und 120 kg/m3 durch hydrothermale Verfestigungsreaktionen einteilig kombiniert aufweist.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine weitere Porenbetonschicht auf die Porenbetondämmschicht (8) aufgebracht
und hydrothermal kombiniert wird, die eine andere Rohdichte aufweist.
6. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass die Porenbetonform derart gefüllt wird, dass keine Bestandteile des Bewehrungsträgers
oder Bestandteile von mit dem Bewehrungsträger verbundenen Funktionsteilen aus der
Außenkontur des Porenbetonkörpers des Montagebauteils herausragen.
7. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass Montagebauteile mit folgenden Abmessungen hergestellt werden:
| Höhe: |
200 bis 500, insbesondere 250 bis 400 mm |
| Breite: |
625 bis 2500, insbesondere 1500 bis 2250 mm |
| Länge: |
1000 bis 9000, insbesondere 6000 bis 8000 mm |
8. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet , dass Montagebauteile mit folgenden Wärmeleitfähigkeiten hergestellt werden:
| λ-Wärmedämmschicht: |
0,030 bis 0,050, insbesondere 0,035 bis 0,045 W/(mK) |
| λ-Grundschicht: |
0,12 bis 0,20, insbesondere 0,14 bis 0,18 W/(mK) |
9. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass Montagebauteile mit folgenden Druckfestigkeiten hergestellt werden:
| Wärmedämmschicht: |
0,1 bis 1, 0, insbesondere 0, 2 bis 0,4 N/mm2 |
| Grundschicht: |
5 bis 12, insbesondere 7,5 bis 10 N/mm2 |
10. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet , dass Montagebauteile hergestellt werden mit folgenden Schichtdicken:
| Wärmedämmschicht: |
50 bis 400, insbesondere 150 bis 300 mm |
| Grundschicht: |
50 bis 200, insbesondere 70 bis 90 mm |
11. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, dass eine ebene, für die Dachinnenseite bestimmte Grundfläche (2), eine ebene, für die
Dachaußenseite bestimmte Außenfläche (3) und zwei Seitenflächen (4, 5) ausgebildet
werden.
12. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, dass an den Seitenflächen (4, 5) sich in Längsrichtung erstreckende Nut-Federelemente
(6) ausgebildet werden.
13. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass in Querrichtung parallel nebeneinander mehrere sich in Längsrichtung des Montagebauteils
erstreckende Gitterträger (9) als Bewehrungsträger vollständig in den Porenbetonschichten
(7, 8) eingebettet werden, wobei zweckmäßigerweise identisch ausgebildete Gitterträger
(9) verwendet werden.
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, dass Gitterträger (9) verwendet werden, die jeweils zwei die Grundschicht (7) durchsetzende,
parallel zueinander angeordnete Untergurtstränge (10, 11) aufweisen, an denen jeweils
Gitterträgerstege (12, 13) angeordnet sind, die konisch bzw. schräg aufeinander zulaufend
geneigt angeordnet sind und kurz unterhalb der Außenfläche (3) enden.
15. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, dass Gitterträger (9) verwendet werden, derenStege (12, 13) in ihrem freien Endbereich
ein Obergurtelement (14) tragen, das z. B. ein Strang aus einem Armierungsstahl sein
kann.
16. Verfahren nach Anspruch 15,
dadurch gekennzeichnet, dass Gitterträger (9) verwendet werden, deren Obergurtelement (14) mit einem U-Profil
(15) kombiniert oder als U-profil (15) ausgebildet ist, in dem eine Konterlattung
(16) aus z. B. Holz lagert.
17. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 13 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, dass Gitterträger (9) verwendet werden, derenStege (12, 13) aus wellenförmig gebogenen
Strängen bestehen, die jeweils in Bogenbereichen (17) am Obergurt- sowie Untergurtelement
befestigt sind.
18. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 13 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, dass Gitterträger (9) verwendet werden, die hauptsächlich aus Bewehrungsstahlsträngen
bestehen.
19. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 13 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, dass Gitterträger (9) verwendet werden, bei denen an mindestens einem Untergurtelement
mindestens ein Abstandhalterelement (18) angeordnet ist, das sich bis zur Grundfläche
(2) erstreckt.
20. Verfahren nach einem oder mehreren der Ansprüche 13 bis 19,
dadurch gekennzeichnet, dass in die Grundschicht (7) mindestens ein Querbewehrungselement (7a) eingebracht und
vorzugsweise im Bereich der Untergurtelemente der Gitterträger (9) angeordnet wird.
21. Verfahren nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet, dass als Querbewehrungselement (7a) mehrere auf Abstand nebeneinander angeordnete Armierungsstäbe
und/oder Armierungsgittermatten verwendet werden.
22. Porenbetonanlage zur Durchführung des Verfahrens nach einem oder mehreren der Ansprüche
1 bis 21 mit üblichen Anlageelementen zur Herstellung von Porenbeton, wie mindestens
eine Mischeinrichtung, eine Gießeinrichtung, eine Transporteinrichtung, eine Einrichteeinrichtung
für Porenbetonformen, einen Autoklaven, einen Lagerplatz, eine Dampferzeugereinrichtung,
gekennzeichnet durch die folgende räumlich und funktionell enge Zusammenstellung folgender besonderer
Anlageelemente:
a) eine Gitterträgerbeladestation, in der Porenbetonformen mit Gitterträgern beladen
werden und die Einrichtungen zum Händeln der Gitterträger aufweist,
b) eine Wärmetunneleinrichtung (24) für das Aufwärmen von Porenbetonformen samt Inhalt,
c) eine Gießeinrichtung (21) mit mindestens zwei Gießbehältern gefüllt mit Porenbetongießmassen
unterschiedlicher Zusammensetzung, eingerichtet zum unabhängigen und nacheinander
Gießen in eine einzelne Porenbetonform .