[0001] Die Erfindung betrifft einen Transport- und Lagerbehälter für flüssige, explosive
Materialien. Derartige Materialien, beispielsweise gebrauchte Spray- oder Aerosoldosen,
werden bislang in Fässern oder Kisten gesammelt. Diese werden für Transportzwecke
geschlossen. Dabei besteht die Gefahr, dass während des Transportes Gase austreten,
die im Behälterinneren zu einem Überdruck und zu einer entzündlichen Mischung führen
können. Im Ernstfall können diese Kisten oder Fässer bersten und hierdurch oder beim
Öffnen das Bedienpersonal oder zufällig umherstehende Dritte gefährden.
[0002] Aus dem deutschen Gebrauchsmuster
DE 88 01 027 U1 ist bereits ein gattungsgemäßer, quaderförmiger Sammelbehälter zur Abfallentsorgung
bekannt, der eine die Seitenwände überrangende Bodengruppe aufweist, die mit dem Boden
verbunden ist. Weiter ist eine rahmenförmige, obere Einfassung des Behälterschusses
im Bereich eines Oberbodens bzw. Deckels vorhanden. Die Seitenwände sind in einem
bestimmten Radius gewölbt. Nachteilig ist, dass auch dieser Behälter allseits verschlossen
ist und etwaig austretenden Gasen oder explosiven Gemischen keine Austrittsmöglichkeit
lässt.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist daher, einen Transport- und Lagerbehälter anzugeben, der
für flüssige, explosive Materialien geeignet ist, ohne dass eine Berstgefahr oder
eine Gefährdung von Personen besteht.
[0004] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, dass der Behälter mit einer
Vielzahl von Druckstößen durch eine Explosion passierenlassende Ausnahmen in den Seitenwänden
versehen ist, wobei die Ausnahmen mit einer flüssigkeitsdichten, durch die Druckstöße
zerstörbaren Folie versehen sind. Mit dem erfindungsgemäßen Behälter wird - unter
Beibehaltung der aus dem Stand der Technik bekannten Boden- und Oberbodengruppe -
eine Lösung geschaffen, bei der flüssige, explosive Materialien gefahrlos gesammelt
und transportiert werden können. Die flüssigkeitsdichte, in den Behälter eingehängte
Folie verhindert in der normalen Gebrauchslage das Austreten von Restflüssigkeiten
aus dem Behälter in die Umwelt. Kommt es aufgrund austretender Gase und Aerosole zu
einem entzündlichen Luft-Gasgemisch, mit der Folge einer sich anschließenden Explosion,
so gestatten die eine entsprechende Explosion passierenlassenden Ausnahmen in den
Seitenwänden ein Entweichen des kritischen Gasgemisches, ohne dass der Behälter birst
oder Personen gefährdet werden. vielmehr zerreißt es lediglich die durch die Druckstöße
zerstörbare Folie. Es kommt also zu einem kontrollierten, vordefinierten Entweichen
der explosiven Stoffe bzw. der explosiven Mischung aus dem Behälter.
[0005] In bevorzugter Ausgestaltung ist vorgesehen, dass die Folie eine Vielzahl von den
Luftaustausch gestattenden Durchtrittsöffnungen aufweist. Hierdurch wird erreicht,
dass sich von vornherein keine explosive Mischung bildet, sondern explosive Stoffe
aus dem Behälter entweichen können.
[0006] In Ausgestaltung weist der Behälter eine Auffangwanne zur Aufnahme von auslaufenden
Flüssigkeiten auf. Hierdurch wird erreicht, dass etwaige Restinhaltsstoffe aufgefangen
werden und nicht unkontrolliert auslaufen und in die Umwelt gelangen können.
[0007] Um das Auffangen und Fixieren derartiger Restflüssigkeiten zu verbessern, kann in
die Auffangwanne auch noch eine flüssigkeitsabsorbierende Einlage eingebracht werden.
Diese verhindert insbesondere beim Transport und beim Auf- und Abladen der Container
das Auslaufen bzw. Überschwappen etwaig in der Auffangwanne befindlicher Restflüssigkeiten.
[0008] Der Behälter kann auch deckenseitig eine öffenbare Abdeckung zur Aufnahme eines weiteren
Behälters aufweisen. Hiermit wird erreicht, dass mehrere Behälter, beispielsweise
zu Lagerzwekken, übereinander gestapelt werden können. Wird der Behälter zum Sammeln
von Spray- und Aerosoldosen an einem dafür vorgesehenen Sammelplatz abgestellt, wird
die Abdeckung geöffnet, um den Einwurf entsprechender Dosen zu ermöglichen. Zum Transport
wird die Abdeckung dann verschlossen.
[0009] Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung beispielhaft näher erläutert.
Diese zeigt in:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen, quaderförmigen Behälters,
- Fig. 2
- eine Stirnansicht des Behälters gemäß Fig. 1.
[0010] Ein insgesamt mit 1 bezeichneter, quaderförmiger Transport- und Lagerbehälter weist
eine rahmenförmige Bodengruppe 2 auf, auf der eine Rahmenkonstruktion 3 mit zwischen
jeweils zwei Seitenwänden 4, 4' liegenden Eckbereichen 5a-5d aufgeschweißt ist. Obere,
waagerechte Rahmenteile 6a-6d bilden den oberen Abschlussrahmen. An zwei gegenüberliegenden
Seiten 6a, 6c sind hieran über Scharniere 8, 8' öffenbare Abdeckungen 9a, 9b angelenkt.
In die Rahmenkonstruktion sind Seitenwände 7a-7d eingefügt. Sie weisen zumindest bereichsweise
beispielsweise gitterförmige Ausnahmen 10 auf. Diese Ausnahmen 10 lassen eine Vielzahl
von Druckstößen durch eine Explosion passieren. Die Seitenwände 7a-7d können, wie
nicht näher dargestellt, auch vollständig als Gitterflächen ausgebildet sein.
[0011] In den Behälter ist eine nicht näher dargestellte, flüssigkeitsdichte, durch die
Druckstöße zerstörbare Folie 14, beispielsweise ein Foliensack eingehängt bzw. darin
angeordnet. Diese Folie 14 kann bevorzugt auch bereits mit einer Vielzahl von den
Luftaustausch gestattenden Durchtrittsöffnungen ausgerüstet sein.
[0012] Der Behälter weist bodenseitig eine Auffangwanne 11 zur Aufnahme von auslaufenden
Flüssigkeiten auf und kann darüber hinaus eine nicht näher dargestellte Befestigung,
beispielsweise Klemme für die Befestigung einer flüssigkeitsabsorbierenden, Einlage
15 aufweisen.
[0013] Die Bodengruppe 2 weist zwei stirnseitige, bis zur gegenüberliegenden Seite durchgehende,
waagerechte rechteckige Öffnungen 12, 12' zum Eingriff der Hubzinken eines Transportgerätes,
beispielsweise eines Hub- oder Gabelstaplers, eines Hubwagens oder dgl. auf. Mit diesen
kann der Behälter aufgenommen und umgesetzt bzw. verladen oder gestapelt werden. Auf
die öffenbaren Abdeckungen 9a, 9b kann ein weiterer gleichartiger Behälter zu Transport-
oder Lagerzwecken aufgesetzt werden. Dabei sind die statischen Grenzen des untersten
Behälters zu beachten. Außerdem sind in den senkrechten Eckbereichen 5a-5d Eingriffsausnehmungen
13 für Hebezeuge oder dgl. vorgesehen.
[0014] Natürlich ist die Erfindung nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt.
Weitere Ausgestaltungen sind möglich, ohne den Grundgedanken zu verlassen.
1. Transport- und Lagerbehälter für flüssige, explosive Materialien,
gekennzeichnet durch
mit einer Vielzahl von Druckstößen durch eine Explosion passierenlassende Ausnahmen (10) in den Seitenwänden (7a-7d), die
mit einer flüssigkeitsdichten, durch die Druckstöße zerstörbaren Folie (14) versehen sind.
2. Transport- und Lagerbehälter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Folie (14) eine Vielzahl von den Luftaustausch gestattenden Durchtrittsöffnungen
aufweist.
3. Transport- und Lagerbehälter nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass dieser eine Auffangwanne (11) zur Aufnahme von auslaufenden Flüssigkeiten aufweist.
4. Transport- und Lagerbehälter nach Anspruch 1, 2 und 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass dieser eine flüssigkeitsabsorbierende Einlage (15) aufweist.
5. Transport- und Lagerbehälter nach Anspruch 1 oder einem der folgenden,
dadurch gekennzeichnet,
dass dieser deckenseitig eine öffenbare Abdeckung (9a, 9b) zur Aufnahme eines weiteren
Behälters (1) aufweist.
IN DER BESCHREIBUNG AUFGEFÜHRTE DOKUMENTE
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