[0001] Die Erfindung betrifft einen Fahrkorb für einen Aufzug, umfassend eine relativ zum
Fahrkorb bewegliche Fahrkorbtür und ein unterhalb der Fahrkorbtür ausfahrbares Schwellenelement
zur Überbrückung eines Schwellenspaltes zwischen dem Fahrkorb und einem Stockwerksboden
sowie ein Verfahren zum Betrieb eines Aufzugs, wobei ein Fahrkorb des Aufzugs eine
relativ zum Fahrkorb bewegliche Fahrkorbtür und ein unterhalb der Fahrkorbtür ausfahrbares
Schwellenelement zur Überbrückung eines Schwellenspaltes zwischen dem Fahrkorb und
einem Stockwerksboden umfasst.
[0002] Heute gebräuchliche Aufzüge, insbesondere solche für die Personenbeförderung, verfügen
in der Regel über Schachtabschlusstüren, die fest in den einzelnen Stockwerken eingebaut
sind, und Fahrkorbtüren, die am Fahrkorb montiert sind und mit diesem durch den Schacht
fahren. Beim Halt in einem Stockwerk stehen sich Fahrkorb- und Schachtabschlusstür
genau gegenüber, wobei der Boden des Fahrkorbs im Wesentlichen bündig mit dem Etagenboden
ist. Der begehbare Bereich der Türen wird dabei jeweils als Schwelle bezeichnet.
[0003] Üblicherweise verfügt die Fahrkorbtür über einen eigenen Türantrieb, der die Fahrkorbtür
und die Schachtabschlusstür gemeinsam öffnet, wobei die Bewegung von der Fahrkorbtür
auf die Schachtabschlusstür mittels eines Mitnehmers oder Klappschwerts übertragen
wird. Die Position der Fahrkorbtür wird durch einen Sicherheitskreis überwacht, so
dass ein Anfahren des Aufzugs bei geöffneter Fahrkorbtür verhindert werden kann.
[0004] Ein Aufzug benötigt einen angemessenen Freiraum zwischen dem Fahrkorb und den Schachtwänden,
um verschleißarm und komfortabel betrieben werden zu können. Dieser Freiraum bedingt
allerdings auch beim Halt in einem Stockwerk einen bestimmten Mindestabstand zwischen
der Fahrkorbtürschwelle und der Schachttürschwelle, der als Schwellenspalt bezeichnet
wird. Dieser Schwellenspalt beträgt in der Regel zwischen 20 und 35 mm. Aus Gründen
der Sicherheit und des Komforts beim Betreten oder Verlassen des Fahrkorbs soll der
Schwellenspalt minimiert werden oder möglichst gar nicht vorhanden sein. So soll zum
Beispiel in einem Krankenhaus beim Ein-oder Ausfahren eines mit einem Patienten belegten
Krankenbettes ein durch den Schwellenspalt verursachtes Holpern verhindert werden,
da dieses für den Patienten unangenehm oder schmerzhaft sein kann. Aber auch in anderen
Umgebungen birgt ein zu großer Schwellenspalt stets die Gefahr, dass eine Person stolpert
oder sich einklemmt oder kleinere Gegenstände durch ihn in den Schacht fallen können.
[0005] Zur Eliminierung des Schwellenspalts offenbart die
WO 2005/035421 A1 einen Fahrkorb für einen Aufzug mit einer ausfahrbaren Schwelle, die von unterhalb
des Fahrkorbbodens in einer linearen Bewegung ausgefahren und/oder heruntergeklappt
werden kann. Dabei ist es offenbarungsgemäß vorgesehen, nach dem Halt des Fahrkorbs
in einem Stockwerk zunächst die Schwelle auszufahren und am Stockwerksboden zu verankern,
bevor die Fahrkorbtüren geöffnet werden. Die Verankerung kann dabei mittels Haken
oder Bolzen oder magnetisch erfolgen.
[0006] Nach diesem Stand der Technik sind allerdings ein separater Antrieb für die ausfahrbare
Schwelle und ein Verankerungsmechanismus mit dem Stockwerksboden erforderlich. Weiterhin
muss neben dem Sicherheitskreis für die Überwachung der Türöffnung ein weiterer Sicherheitskreis
zur Überwachung der Schwelle, die auch erst nach Schließen der Tür wieder eingefahren
wird, eingerichtet werden, um ein Anfahren des Aufzugs bei ausgefahrener Schwelle
zu verhindern. Es ergibt sich also ein erhöhter konstruktiver Aufwand, der auch mögliche
Fehlerquellen in sich birgt.
[0007] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Aufzug umfassend einen Fahrkorb
mit ausfahrbarer Schwelle zur Verfügung zu stellen, bei dem der konstruktive Aufwand
und potentielle Fehlerquellen möglichst gering gehalten werden.
[0008] Diese Aufgabe wird bei einem Fahrkorb der eingangs genannten Art gelöst durch eine
Kopplung zwischen der Fahrkorbtür und dem Schwellenelement, die so eingerichtet ist,
dass das Schwellenelement während oder nach dem Öffnen der Fahrkorbtür ausgefahren
und vor oder während dem Schließen der Fahrkorbtür eingefahren wird. Diese direkte
Kopplung ermöglicht einen einfachen und wenig fehleranfälligen konstruktiven Aufbau
der ausfahrbaren Schwelle, wie aus dem Untenstehenden ersichtlich wird. Insbesondere
kann diese Kopplung vorteilhaft sein, wenn eine Einrichtung zur Überwachung der Position
mindestens eines Türblatts der Fahrkorbtür vorgesehen ist. Da das Schwellenelement
gemeinsam mit oder vor dem Schließen der Fahrkorbtür eingefahren wird, reicht es aus,
die Position der Fahrkorbtür zu überwachen, um das Anfahren des Aufzugs freizugeben
oder zu unterbinden.
[0009] Gemäß einer bevorzugten Ausbildungsform umfasst das ausfahrbare Schwellenelement
einen Antrieb zum Aus- und/oder Einfahren, wobei das Schwellenelement und der Antrieb
so eingerichtet sind, dass beim Ausfahren verschieden breite Schwellenspalte überbrückt
werden können. Je nach Art der Fahrkorbführung oder abhängig von anderen baulichen
Gegebenheiten kann es vorkommen, dass sich im Betrieb von Stockwerk zu Stockwerk oder
auch zeitlich abhängig unterschiedliche Schwellenspalte ergeben. Diese Gegebenheiten
können so erfindungsgemäß berücksichtigt werden, um in jedem Fall eine vollständige
Überbrückung des Schwellenspalts zu gewährleisten. Es ist dabei vorteilhafterweise
vorzusehen, dass der maximal mögliche Ausfahrweg des Schwellenelements gleich oder
größer dem maximal zu erwartenden Schwellenspalt ist.
[0010] Die Kopplung zwischen der Fahrkorbtür und dem ausfahrbaren Schwellenelement kann
elektronisch stattfinden, etwa mittels einer geeigneten Daten-übertragungseinrichtung
oder einer elektronischen Ansteuerung. Entsprechende Einrichtungen können vom Fachmann
ohne Weiteres vorgesehen werden. In diesem Fall ist allerdings neben dem Türantrieb
ein separater Antrieb zum Aus- und/ oder Einfahren des Schwellenelements vorzusehen.
[0011] Erfindungsgemäß bevorzugt kann allerdings auch eine mechanische Kopplung zwischen
der Fahrkorbtür und dem ausfahrbaren Schwellenelement vorgesehen werden. Diese Kopplung
kann insbesondere einen durch die Fahrkorbtür zu betätigenden Auslösehebel sowie ein
mit dem Auslösehebel verbundenes, zum Aus- und/oder Einfahren des Schwellenelements
eingerichtetes Schubgestänge und/oder -getriebe umfassen. Es erübrigt sich somit die
Notwendigkeit, einen separaten Antrieb für das Schwellenelement vorzusehen, da die
Bewegung des Schwellenelements unmittelbar mit der Bewegung der Fahrkorbtür gekoppelt
ist, deren Antrieb gegebenenfalls entsprechend zu dimensionieren ist.
[0012] Insbesondere als vorteilhaft wird eine Ausbildungsform angesehen, bei der das Schubgestänge
und/oder -getriebe eine Einrichtung zur Begrenzung der Schubkraft, etwa in Form eines
Federpuffers, umfasst. Mit dieser Einrichtung kann auf einfache Weise die Überbrückung
verschieden breiter Schwellenspalte ermöglicht werden. Wenn der maximal mögliche Ausfahrweg
des Schwellenelements gleich oder größer dem maximal zu erwartenden Schwellenspalt
ist, wird das Schwellenelement durch das Schubgestände und/oder -getriebe stets so
weit ausgefahren, bis es an der entsprechenden Stockwerksschwelle anschlägt. Aufgrund
der Einrichtung zur Kraftbegrenzung kommt der Vorschub hier zum Stehen, während der
vor dem Federpuffer liegende Teil des Schubgestänges oder -getriebes sich weiter bewegen
kann und so in keinem Fall eine Hemmung der damit gekoppelten Türöffnung eintreten
kann. Eine Verankerung des ausfahrbaren Schwellenelements am Stockwerksboden, wie
sie im angeführten Stand der Technik vorgesehen ist, erübrigt sich, da in der Regel
das Schwellenelement mit einer gewissen Mindestkraft gegen die Stockwerksschwelle
drückt und so eine Relativbewegung zwischen Fahrkorbtürschwelle und Stockwerksboden
mindestens teilweise unterbunden wird. Ein erfindungsgemäßer Fahrkorb kann somit auch
in jedem bereits vorhandenen Aufzugschacht nachgerüstet werden, ohne diesen anpassen
zu müssen, also etwa in ihm Einrichtungen zur Verankerung vorsehen zu müssen. Zudem
entfällt im Betrieb die Notwendigkeit, die Verankerung wieder lösen zu müssen, wodurch
die Abfahrt des Fahrkorbs von einem Stockwerk beschleunigt werden kann und Wartezeiten
verringert werden können.
[0013] Weiterhin kann vorgesehen werden, dass der Auslösehebel ein Spiel gegenüber der geöffneten
Fahrkorbtür aufweist. So kann gewährleistet werden, dass die Schwelle eingezogen werden
kann, ohne mit der noch geöffneten Fahrkorbtür zu kollidieren. Es ist ersichtlich,
dass bei einer erfindungsgemäßen Ausbildung des Fahrkorbs die Fahrkorbtür erst geschlossen
werden kann, wenn das Schwellenelement wieder eingefahren ist.
[0014] Eine bevorzugte Ausbildungsform des erfindungsgemäßen Fahrkorbs umfasst eine Einrichtung
zur selbsttätigen Rückstellung des Schwellenelements in die eingefahrene Position,
etwa mittels mindestens eines Federelements. Dabei kann das mindestens eine Federelement
bereits im eingefahrenen Zustand des Schwellenelements vorgespannt sein, so dass sich
bei ausgefahrenem Schwellenelement stets eine Mindestrückstellkraft einstellt. Es
kann so auf einen zum Einfahren des Schwellenelements eingerichteten Antrieb verzichtet
werden. Sobald die Fahrkorbtür den Auslösehebel bzw. das Schubgestänge oder -getriebe
freigibt, wird das Schwellenelement selbsttätig eingefahren.
[0015] Das Schwellenelement kann sich beim Ein- und Ausfahren mittels einer rollenden oder
gleitenden Lagerung an einer entsprechend eingerichteten Struktur des Fahrkorbbodens,
etwa an einem nach unten geöffneten U-Profil, abstützen.
[0016] Gemäß einer bevorzugten Ausbildungsform der Erfindung umfasst der Fahrkorb eine Einrichtung
zum Deaktivieren der Kopplung zwischen der Fahrkorbtür und dem Schwellenelement. So
kann bei etwaigen Störungen das Schwellenelement außer Funktion gesetzt werden, so
dass im Störungsfall ein Betrieb des Aufzugs auch ohne ausfahrbares Schwellenelement
möglich ist.
[0017] Vorzugsweise wird der erfindungsgemäße Fahrkorb mit einer verdeckten unteren Führung
der Fahrkorbtür ausgestattet. Diese kann beispielsweise in Form eines nach unten geöffneten
U-Profils ausgeführt sein. Dadurch wird verhindert, dass sich Schmutz und Kleinteile
in einer Führungsschiene der Fahrkorbtür ablagern können und diese blockieren.
[0018] Die vorgenannte Aufgabe wird des Weiteren bei einem Verfahren der eingangs genannten
Art dadurch gelöst, dass das Schwellenelement während oder nach dem Öffnen der Fahrkorbtür
ausgefahren und vor oder während dem Schließen der Fahrkorbtür eingefahren wird. Dabei
kann das Ausfahren des Schwellenelements durch die sich öffnende Fahrkorbtür und das
Einfahren des Schwellenelements durch die sich schließende Fahrkorbtür ausgelöst werden.
Die sich ergebenden Vorteile entsprechen den oben angeführten.
[0019] Das Verfahren umfasst vorzugsweise die Überwachung der Position mindestens eines
Türblattes der Fahrkorbtür. Weiterhin kann in einem erfindungsgemäßen Verfahren vorgesehen
werden, dass das Ausfahren der Schwelle außer Funktion gesetzt werden kann.
[0020] Bei der Ausführung des Verfahrens kann vorzugsweise ein erfindungsgemäßer Fahrkorb
Verwendung finden.
[0021] Eine Ausbildungsform eines erfindungsgemäßen Fahrkorbs und die Ausführung eines erfindungsgemäßen
Verfahrens werden im Folgenden anhand von Figuren näher erläutert.
Es zeigen:
[0022]
- Fig. 1
- eine 3D-Ansicht einer Fahrkorbtürschwelle bei geschlossener Fahrkorbtür,
- Fig. 2
- eine 3D-Ansicht einer Fahrkorbtürschwelle mit ausgefahrenem Schwellenelement,
- Fig. 3
- die aufgeschnittene Fahrkorbtürschwelle aus Fig. 1 mit eingefahrenem Schwellenelement,
- Fig. 4
- die aufgeschnittene Fahrkorbschwelle aus Fig. 1 ohne Schwellenelement,
- Fig. 5
- eine Draufsicht der teilweise aufgeschnittenen Fahrkorbschwelle,
- Fig. 6
- eine Seitenansicht der Fahrkorbtürschwelle.
[0023] Fig. 1 zeigt eine dreidimensionale Ansicht der Fahrkorbtürschwelle 1 eines nicht
dargestellten Fahrkorbs eines Aufzugs. Entlang einer Führungsschiene 2, die hier als
nach unten offenes U-Profil ausgebildet ist, laufen die zwei unteren Führungselemente
3 der ansonsten nicht dargestellten Türblätter der Fahrkorbtür. Die Türblätter können
somit durch einen nicht dargestellten Antrieb entlang der Führungsschiene 2 seitlich
aufgefahren werden. Selbstverständlich kann anstelle einer Fahrkorbtür mit zwei Türblättern
auch eine Fahrkorbtür mit nur einem Türblatt oder mit einem oder zwei teleskopartig
öffnenden Türblättern vorgesehen werden. Hinter den Führungselementen 3 liegt das
hier im eingefahrenen Zustand dargestellte ausfahrbare Schwellenelement 4. Beim Öffnen
der Fahrkorbtür werden die Türblätter nach außen hin verschoben, so dass am Ende des
Öffnungsvorgangs die Führungselemente 3 die beiden Auslösehebel 5 betätigen, die wiederum
über ein im Inneren der Schwelle 1 liegendes, hier nicht sichtbares Gestänge das Ausfahren
des Schwellenelements 4 bewirken.
[0024] Fig. 2 zeigt wiederum in dreidimensionaler Ansicht die Fahrkorbtürschwelle 1 eines
erfindungsgemäßen Fahrkorbs mit dem Schwellenelement 4 in ausgefahrenem Zustand. Es
ist erkennbar, dass das ausfahrbare Schwellenelement 4 die gesamte Öffnungsbreite
der Fahrkorbtür überdeckt.
[0025] Fig. 3 zeigt eine aufgeschnittene dreidimensionale Ansicht einer Fahrkorbtürschwelle
1. Die Auslösehebel 5 für das Ausfahren des Schwellenelements 4 sind jeweils über
ein Schubgestänge 6 mit dem Schwellenelement 4 verbunden. Werden die Auslösehebel
5 von den sich öffnenden, hier nicht dargestellten Türblättern nach außen gedrückt,
so bewegen sich die gelenkig mit den Auslösehebeln 5 verbundenen Schubstangen 7 der
Schubgestänge 6 nach innen und wirken über den Federpuffer 8 auf die unterhalb des
ausfahrbaren Schwellenelements 4 liegenden Teile des Schubgestänges 6 ein, um das
Ausfahren des Schwellenelements 4 zu bewirken. Der Federpuffer 8 dient zur Kraftbegrenzung,
um etwa beim Anschlagen des Schwellenelements 4 am Stockwerksboden den Vorschub des
Schwellenelements 4 stoppen zu können, ohne eine Weiterbewegung der Auslösehebel 5
und Schubstangen 7 zu hemmen. Natürlich können die hier doppelt vorgesehenen Auslösehebel
5 und Schubgestänge 6 auch nur auf einer Seite der Fahrkorbtür vorgesehen werden,
insbesondere bei einer Fahrkorbtür mit nur einem Türblatt. In diesem Fall wäre das
Schubgestänge entsprechend zu gestalten, um ein gleichmäßiges Ausfahren des Schwellenelements
4 ohne Verkanten o. Ä. zu ermöglichen.
[0026] Fig. 4 zeigt die Fahrkorbtürschwelle 1 aufgeschnitten und ohne das ausfahrbare Schwellenelement
4. Wiederum sind gezeigt die Auslösehebel 5, mittels derer die Schubstangen 7 der
Schubgestänge 6 einwärts bewegt werden können, so dass sie über die Federpuffer 8
auf die Kniehebelmechanismen 9 einwirken, mittels derer wiederum das Ausfahren des
nicht dargestellten Schwellenelements 4 bewirkt wird. Ebenfalls dargestellt sind mehrere,
hier als Spiralfedern ausgebildete Federelemente 10, die mit dem Schwellenelement
4 und mit der Schwelle 1 verbunden sind und beim Ausfahren des Schwellenelements 4
verformt werden. Wenn nun die Auslösehebel und damit die Schubstangen 7 in die ursprüngliche
Position zurückkehren, wird das Schwellenelement 4 durch die Federelemente 10 wieder
in die ursprüngliche, eingefahrene Stellung zurückgestellt.
[0027] Fig. 5 zeigt das Schwellenelement 4 in einer teilweise aufgeschnittenen Draufsicht.
Erkennbar sind die Führungsrollen 11, mittels derer das Schwellenelement 4 sich beispielsweise
in einem geeigneten U-Profil der Schwelle 1 abstützen kann. Weiterhin sind erkennbar
in dem Schwellenelement 4 eingelassene Führungshülsen 12 für die Federelemente 10
zur Rückstellung des Schwellenelements 4.
[0028] Fig. 6 zeigt eine Fahrkorbtürschwelle 1 in einer Seitenansicht. Das Türblatt 3 ist
mit seinem unteren Ende in einer U-förmigen Führungsschiene 2 geführt. Hinter dem
Türblatt 3 liegt in eingefahrenem Zustand das Schwellenelement 4. Bei einer Öffnungsbewegung
betätigt das Türblatt 3 den Auslösehebel 5.
[0029] Es wird deutlich, dass mit dem anhand der Figuren gezeigten Aufbau einer Fahrkorbtürschwelle
1 eine einfache Kopplung zwischen den Türblättern einer Fahrkorbtür und einem ausfahrbaren
Schwellenelement 4 erzielt werden kann, wobei gegen Ende des Öffnungsvorgangs der
Türblätter über den Auslösehebel 5 und ein Schubgestänge 6 das Schwellenelement 4
nach vorne ausgefahren wird. Ein Federpuffer 8 sorgt dafür, dass das Schwellenelement
4 verschiedene Breiten von Schwellenspalten überbrücken kann, und Rückstellelemente
10 bewirken ein automatisches Einfahren des Schwellenelements 4 beim Schließen der
Türblätter. Über am Schwellenelement 4 angebrachte Stützrollen 11, die in geeigneten,
beispielsweise U-förmigen Führungsschienen in der Schwelle 1 laufen und sich gegen
diese nach oben abstützen, kann eine bei Betreten oder Befahren des Schwellenelements
4 aufgebrachte Gewichtskraft in die tragende Struktur der Fahrkorbtürschwelle 1 eingeleitet
werden.
[0030] Ebenfalls wird deutlich, dass mit Ausnahme der Auslösehebel 5 der gesamte Antrieb
für das Ausfahren des Schwellenelements 4 in der Fahrkorbtürschwelle integriert und
durch deren Umhüllung abgedeckt ist. Ebenso liegt das ausfahrbare Schwellenelement
4 in eingefahrenem Zustand stets verdeckt hinter den Türblättern der Fahrkorbtür.
Es sind also alle Bauteile weitestgehend gegen Verschmutzung, Beschädigung oder andere
Einflüsse von Außen geschützt. Ein sich möglicherweise ergebender Spalt zwischen dem
Fahrkorbboden und dem ausfahrbaren Schwellenelement 4 kann gegebenenfalls noch durch
eine Gummilippe oder Ähnliches geschlossen werden.
[0031] Da das Schwellenelement 4 unterhalb des Bodens des Fahrkorbs aus- und einfährt, ergibt
sich auch bei vollständig geschlossenem Schwellenspalt ein geringer Höhenunterschied
zwischen dem Fahrkorbboden und der Oberfläche des Schwellenelements 4, der im Wesentlichen
durch die Dicke des Fahrkorbbodens bestimmt wird. Hier können gegebenenfalls vom Fachmann
noch weitere Maßnahmen vorgesehen werden, um diesen Höhenunterschied auszugleichen
oder zu verringern.
1. Fahrkorb für einen Aufzug, umfassend eine relativ zum Fahrkorb bewegliche Fahrkorbtür
(3) und ein unterhalb der Fahrkorbtür (3) ausfahrbares Schwellenelement (4) zur Überbrückung
eines Schwellenspaltes zwischen dem Fahrkorb und einem Stockwerksboden,
gekennzeichnet durch eine Kopplung zwischen der Fahrkorbtür (3) und dem Schwellenelement (4), die so eingerichtet
ist, dass das Schwellenelement (4) während oder nach dem Öffnen der Fahrkorbtür (3)
ausgefahren und vor oder während dem Schließen der Fahrkorbtür (3) eingefahren wird.
2. Fahrkorb nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch ein Einrichtung zur Überwachung der Position mindestens eines Türblatts (3) der Fahrkorbtür.
3. Fahrkorb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schwellenelement (4) einen Antrieb (6) zum Aus- und/oder Einfahren umfasst, wobei
das Schwellenelement (4) und der Antrieb (6) so eingerichtet sind, dass beim Ausfahren
verschieden breite Schwellenspalte überbrückt werden können.
4. Fahrkorb nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine elektronische Kopplung zwischen der Fahrkorbtür (3) und dem ausfahrbaren Schwellenelement
(4).
5. Fahrkorb nach einem der Ansprüche 1 bis 3, gekennzeichnet durch eine mechanische Kopplung (6) zwischen der Fahrkorbtür (3) und dem ausfahrbaren Schwellenelement
(4).
6. Fahrkorb nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Kopplung (6) zwischen der Fahrkorbtür (3) und dem Schwellenelement (4) einen
durch die Fahrkorbtür (3) zu betätigenden Auslösehebel (5) sowie ein mit dem Auslösehebel
(5) verbundenes, zum Aus- und/oder Einfahren des Schwellenelements (4) eingerichtetes
Schubgestänge (6) und/oder -getriebe umfasst.
7. Fahrkorb nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Schubgestänge (6) und/oder -getriebe eine Einrichtung zur Begrenzung der Schubkraft
umfasst.
8. Fahrkorb nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung zur Begrenzung der Schubkraft einen Federpuffer (8) umfasst.
9. Fahrkorb nach einem der Ansprüche 6 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Schubgestänge (6) oder -getriebe einen Kniehebelmechanismus (9) umfasst.
10. Fahrkorb nach einem der Ansprüche 6 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Auslösehebel (5) ein Spiel gegenüber der geöffneten Fahrkorbtür (3) aufweist.
11. Fahrkorb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Einrichtung zur selbsttätigen Rückstellung des Schwellenelements (4) in die
eingefahrene Position.
12. Fahrkorb nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung zur selbsttätigen Rückstellung des Schwellenelements (4) mindestens
ein Federelement (10) umfasst.
13. Fahrkorb nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das mindestens eine Federelement (10) in eingefahrenem Zustand des Schwellenelements
(4) vorgespannt ist.
14. Fahrkorb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Schwellenelement (4) sich mittels einer rollenden oder gleitenden Lagerung (11)
an einer entsprechend eingerichteten Struktur des Fahrkorbbodens abstützt.
15. Fahrkorb nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Struktur des Fahrkorbbodens ein nach unten geöffnetes U-Profil ist.
16. Fahrkorb nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Einrichtung zum Deaktivieren der Kopplung zwischen der Fahrkorbtür (3) und dem
Schwellenelement (4).
17. Verfahren zum Betrieb eines Aufzugs, wobei ein Fahrkorb des Aufzugs eine relativ zum
Fahrkorb bewegliche Fahrkorbtür (3) und ein unterhalb der Fahrkorbtür ausfahrbares
Schwellenelement (4) zur Überbrückung eines Schwellenspaltes zwischen dem Fahrkorb
und einem Stockwerksboden umfasst,
dadurch gekennzeichnet, dass das Schwellenelement (4) während oder nach dem Öffnen der Fahrkorbtür (3) ausgefahren
und vor oder während dem Schließen der Fahrkorbtür (3) eingefahren wird.
18. Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausfahren des Schwellenelements (4) durch die sich öffenende Fahrkorbtür (3)
und das Einfahren des Schwellenelements (4) durch die sich schließende Fahrkorbtür
(3) ausgelöst wird.
19. Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, dass die Position mindestens eines Türblattes (3) der Fahrkorbtür durch einen Sicherheitskreis
überwacht wird.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 19, dadurch gekennzeichnet, dass im Bedarfsfalle das Ausfahren des Schwellenelements (4) außer Funktion gesetzt werden
kann.
21. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 20, gekennzeichnet durch die Verwendung eines Fahrkorbs nach einem der Ansprüche 1 bis 16.