[0001] Die Erfindung betrifft einen Reinigungsmittelpacken mit einer Mehrzahl von Reinigungsmitteleinheiten
für die Herstellung jeweils einer Reinigungsflüssigkeit für eine einzelne Spülung
der Milchleitungen einer Milchaufbereitungsanlage einer Kaffeemaschine. Die Erfindung
betrifft weiter ein Verfahren zur Reinigung der Milchleitungen einer Milchaufbereitungsanlage
einer Kaffeemaschine, bei welchem Verfahren die Milchleitungen in zeitlichen Abständen
mit einer Reinigungsflüssigkeit gespült werden.
[0002] Beim Kaffeegenuss hat sich seit einigen Jahren eine neue Genussrichtung durchgesetzt,
bei der der Kaffee mit Milch, insbesondere mit Milchschaum verfeinert ist. Zu diesen
Getränken gehört der sogenannte Latte Macchiato, die Schale, der Caffè Latte und der
Cappuccino. Beim Latte Macchiato beispielsweise ist es erforderlich, dass unter dem
Kaffee eine Milchschicht und über dem Kaffee eine Milchschaumhaube vorliegt.
[0003] Zur Erzeugung von warmer Milch und von Milchschaum sind neuere Kaffeemaschinen mit
einer Milchaufbereitungsanlage ausgestattet. Diese Milchaufbereitungsanlage erlaubt
neben der Herstellung oben angeführter Kaffee-Milch-Spezialitäten auch die Zubereitung
von heisser Milch, Kakao-, Mokka- und Schokolade-Getränken. Die neuen Milchaufbereitungsanlagen
stellen die Betreiber der Kaffeemaschinen vor neue Herausforderungen, da in den Milchaufbereitungsanlagen
neuartige Verschmutzungen auftreten. Da es sich dabei um Verschmutzungen der Milchleitungen
handelt, sind sehr hohe hygienische Anforderungen zu erfüllen.
[0004] Zur Reinigung von Kaffeemaschinen wird insbesondere die Kaffeebrühkammer mit einem
alkalischen Sauerstoffreiniger behandelt. Ein solcher Sauerstoffreiniger enthält beispielsweise
20% Natriumcarbonat, 16% Natriumbicarbonat, 24% Natriumpercarbonat, 6% Tenside und
weiter Hilfsstoffe. Bei einer Reinigung der Milchleitungen einer Milchaufbereitungsanlage
einer Kaffeemaschine mit diesem für Kaffeemaschinen vorgesehenen Reinigungsmittel
können die notwendigen hygienischen Anforderungen an diese Anlage nicht gewährleistet
werden.
[0005] Es ist bekannt, für die Reinigung von Milchleitungen von Melkanlagen ein Reinigungsmittel
zu verwenden, das wenigstens 30% Zitronensäure, weniger als 5% Glycolsäure und weniger
als 5% nichtionische Tenside enthält. Ein solches saures Reinigungsmittel ist notwendig,
damit sich in den Milchleitungen kein Milchstein bildet, beziehungsweise gebildeter
Milchstein aufgelöst wird.
[0006] Im Bereich von Kaffeemaschinen sind jedoch andere Bedingungen als bei Melkanlagen
zu erwarten, da in den Milchaufbereitungsanlagen der Kaffeemaschinen die Milch erhitzt
wird.
[0007] Die
EP-A-0 997 093 beschreibt eine vollautomatische Maschine für die Herstellung von Kaffeegetränken
wie Milchkaffee und Capuccino. Diese Maschine besitzt einen getrennten Kreislauf für
die Herstellung von heisser oder geschäumter Milch. Zur Reinigung des Milchaufbereitungssystems
wird dasselbe nach jedem Zyklus, in welchem heisse oder geschäumte Milch bereitgestellt
wird, mit heissem Dampf gespült. Zusätzlich können die Komponenten des Milchaufbereitungssystems
in periodischen Abständen mit einer Reinigungsflüssigkeit gereinigt. Zu diesem Zweck
steht das Milchaufbereitungssystem mit einem Behälter in Verbindung, in welchem Reinigungsflüssigkeit
gelagert ist.
[0008] Die
WO 2007/103635 offenbart eine Reinigungsmitteleinheit zur Reinigung von Getränkeautomaten, welche
kalte und warme Getränke (auch Milchgetränke) abgeben können. Die Reinigungsmitteleinheit
besteht aus einer wasserlöslichen Kapsel, welche mit einer pulverförmigen Reinigungsmittelzusammensetzung
gefüllt ist. Die Reinigungsmittelzusammensetzung enthält Komplexbildner, Persalze,
Kalklöser, alkalische Komponenten, und optional weiter Hilfsstoffe. Nachteilig an
dieser Reinigungsmitteleinheit ist, dass die alkalische Reinigungszusammensetzung
Milchstein nicht zu lösen vermag.
[0009] Es ist Aufgabe der Erfindung, Reinigungsmittel bereitzustellen, deren Anwendung sehr
einfach ist und hilft, die geforderten hygienischen Bedingungen zu erfüllen. Es ist
eine weitere Aufgabe, ein Verfahren vorzuschlagen, mit welchem die Milchleitungen
von Milchaufbereitungsanlagen in Kaffeemaschinen hygienisch einwandfrei gehalten werden
können.
[0010] Diese Aufgabe wird durch einen Reinigungsmittelpacken gemäss dem entsprechenden unabhängigen
Anspruch und durch ein erfindungsgemässes Verfahren gemäss dem unabhängigen Verfahrensanspruch
gelöst.
[0011] In einem Reinigungsmittelpacken sind zweckmässigerweise ein oder mehrere Sets von
Reinigungsmitteleinheiten angeordnet. Die Reinigungsmitteleinheiten sind zweckmässigerweise
in der gewünschten Entnahme-Reihenfolge in Sets angeordnet und eines oder mehrere
dieser Sets in zu einem Reinigungsmittelpacken zusammengefasst. Es können die Reinigungsmitteleinheiten
setweise abgepackt sein und mehrere solche einzeln abgepackten Sets in einem Reinigungsmittelpacken
vorliegen. Zweckmässigerweise werden die Sets werkseitig zusammengestellt und abgepackt.
Es können auch mehrere nicht einzeln abgepackte Sets in einem Packen zusammengefasst
vorliegen. Der Packen kann als Spender dienen, so dass jeweils eine Reinigungsmitteleinheit
griffbereit im Packen vorliegt, wobei durch die Anordnung der Reinigungsmitteleinheiten
im Packen festgelegt ist, wie viele Male eine Reinigungsmitteleinheit mit basischem
Reinigungsmittel griffbereit vorliegt, bis eine Reinigungsmitteleinheit mit saurem
Reinigungsmittel griffbereit vorliegt.
[0012] Es kann auch ein Spender vorgesehen sein, in den ein Reinigungsmittelpacken, ein
einzelnes oder mehrere (z.B. einzeln abgepackte) Sets an Reinigungsmitteleinheiten
eingelegt werden können, so dass im Spender die Reinigungsmitteleinheiten der gewünschten
(durch die Reihenfolge der Reinigungsmitteleinheiten im Set definierten) Entnahme-Reihenfolge
entsprechend angeordnet sind.
[0013] Ein Reinigungsmittelpacken umfasst daher zweckmässigerweise wenigstens ein Set von
Reinigungsmitteleinheiten, von welchen Reinigungsmitteleinheiten jede diejenige Menge
an Reinigungsmittel enthält, die für die Herstellung der Reinigungsflüssigkeit für
eine einzelne Spülung der Milchleitungen einer Milchaufbereitungsanlage einer Kaffeemaschine
ausreicht. Jedes solche Set umfasst eine Mehrzahl von ersten Reinigungsmitteleinheiten,
die ein basisches Reinigungsmittel enthalten, und eine einzelne zweite Reinigungsmitteleinheit,
die ein saures, insbesondere Milchstein auflösendes Reinigungsmittel enthält.
[0014] In einem Set sind daher vorteilhaft die einzelnen Reinigungsmitteleinheiten in einer
vorbestimmten Entnahme-Abfolge angeordnet. Bei einer Nach-Und-Nach-Entnahme einzelner
Reinigungsmitteleinheiten liegt nach einer Entnahme einer bestimmten Mehrzahl von
ersten Reinigungsmitteleinheiten eine einzelne zweite Reinigungsmitteleinheit griffbereit
im Packen vor.
[0015] In einem Set liegen vorteilhaft neben der einzelnen sauren zweiten Reinigungsmitteleinheit
jeweils 6 bis 12 erste Reinigungsmitteleinheiten mit dem alkalischen Reinigungsmittel
vor. Vorzugsweise liegt das Verhältnis von alkalischen Reinigungseinheiten zu sauren
Reinigungsmitteleinheiten im Bereich von 8 bis 10.
[0016] Es hat sich gezeigt, dass die zweite saure Reinigungsmitteleinheit eine etwa 8 bis
10 mal grössere Menge an Reinigungsmittel enthalten muss als die alkalischen ersten
Reinigungsmitteleinheiten. Aufgrund der in den basischen und sauren Reinigungseinheiten
enthaltenen unterschiedlichen Mengen sind die beiden verschiedenen Einheiten sofort
unterscheidbar. Eine Schichtung kann daher so erfolgen, dass eine zweite Reinigungsmitteleinheit
einen Querschnitt einer Verpackung auffüllt, und die ersten Reinigungsmitteleinheiten
in zwei oder drei Schichten zu drei oder zwei Reinigungsmitteleinheiten darauf liegen.
[0017] Es kann auch vorgesehen sein, dass der Reinigungsmittelpacken eine als Einheitenspender
nutzbare Packung ist, bei welcher jeweils lediglich eine einzelne Reinigungsmitteleinheit
griffbereit vorliegt. In diesem Fall füllt jede Reinigungsmitteleinheit den Querschnitt
der Packung aus.
[0018] Es werden auch vorteilhafte Zusammensetzungen der Reinigungsmittel vorgeschlagen.
Das alkalische Reinigungsmittel enthält vorteilhaft Natriummetasilikat, das eine starke
Alkalität zum Verseifen des Milchfettes aufweist.
[0019] Komponenten des alkalischen Reinigungsmittels könenn Alkalihydroxide (z.B. NaOH,
KOH), Alkalisilikate (z.B. Metasilikate, Wassergläser), Anorganische Phosphate (z.B.
Tri-, Meta - oder Pyrophosphate), Komplexbildner (z.B. NTA, EDTA, Solze von Phosphorsäure,
Citrate) und Tenside enthalten. Das alkalische Reinigungsmittel enthält vorteilhaft
Natriumtripolyphosphat. Dieser Komplexbildner wirkt als Wasserenthärter. Sekundär
helfen die Tripoliphosphate den Schmutz abzulösen und zu transportieren.
[0020] Das alkalische Reinigungsmittel enthält mit Vorteil 35 bis 55%, insbesondere 40 bis
50% Natriummetasilikat und 15 bis 30%, insbesondere 18 bis 27 % Natriumtripolyphosphat
(alle Prozentangaben in Gewichtsprozenten). So kann mit wenig Substanz eine genügend
hohe Alkalität und Waschaktivität erreicht werden. Nach der Auflösung des Salzes in
Wasser ergibt sich eine Waschmittelkonzentration von lediglich 0,6% in der für die
Reinigung verwendeten Flüssigkeit.
[0021] Das alkalische Reinigungsmittel enthält zweckmässigerweise 2 bis 10 %, insbesondere
3 bis 8% Tenside, insbesondere anionische Tenside. Diese Tenside werden eingesetzt,
um die Oberflächenspannung des Wassers herabzusetzen.
[0022] Das alkalische Reinigungsmittel enthält ausserdem vorzugsweise 15 bis 35%, insbesondere
mehr als 17% Natriumcarbonat. Eine Zusammensetzung mit Natriummetasilikat 5-Hydrat
kann, sofern diese Substanz in beschränkter Menge eingesetzt wird, innerhalb einer
niedrigen Gefahrenklasse eingestuft werden. Um die Alkalität trotz einer beschränkten
Menge dieser Substanz aufrecht zu erhalten, wird zur Ergänzung auf 100% mit Natriumcarbonat
(Soda) gearbeitet und auf Skelettstoffe verzichtet. Soda tangiert die Gefahrenklasse
nicht.
[0023] Das alkalische Reinigungsmittel enthält zweckmässigerweise zusätzlich ein Bakterizid.
Als keimabtötende Verbindung wird vorzugsweise 2 bis 10 %, insbesondere 3 bis 8% Natriumdichlorisocyanurat
eingesetzt.
[0024] Das saure Reinigungsmittel enthält vorzugsweise Phosphorsäure und/oder Sulfaminsäure,
nichtionische Tenside und Hilfsstoffe wie Diespergatoren, Lösungsvermittler und Korrosionsinhibitoren.
Vorteilhaft enthält das saure Reinigugnsmittel Tenside, insbesondere kationische Tenside,
eine oder mehrere Polycarbonsäuren und Sulfaminsäure. Milchstein lässt sich nur mit
sauren Medien entfernen. Als Säuren kommen vorzugsweise solche Verbindungen zum Einsatz,
die das zu reinigende Material nicht angreifen.
[0025] Das saure Reinigungsmittel enthält zweckmässigerweise 3 bis 12 %, insbesondere 4
bis 10% Tenside, welche in saurem Milieu beständig sind.
[0026] Das saure Reinigungsmittel enthält vorzugsweise 35 bis 55% und ganz besonders bevorzugt
40 bis 50 % Sulfaminsäure.
[0027] Das saure Reinigungsmittel enthält ausserdem 40 bis 60 %, vorzugsweise 40 bis 50
Gew.-% einer oder mehrer Dicarbonsäuren, insbesondere Zitronensäure. Andere geeignete
Dicarbonsäuren sind Oxalsäure, Malonsäure, Weinsäure, Apfelsäure oder Bernsteinsäure.
[0028] Für eine konkrete Rezeptur müssen die Gefahrenklasse und die Ökobilanz berücksichtigt
werden.
[0029] Bei einem Verfahren zur Reinigung der Milchleitungen einer Milchaufbereitungsanlage
einer Kaffeemaschine werden die Milchleitungen in zeitlichen Abständen mit einer Reinigungsflüssigkeit
gespült. Erfindungsgemäss werden die Milchleitungen jeweils innerhalb eines Zeitintervalls
mehrmals mit einer basischen Reinigungsflüssigkeit und einmal mit einer sauren Reinigungsflüssigkeit
gespült. Die basische Reinigungsflüssigkeit reinigt die Milchleitung von Fetten und
desinfiziert deren Oberflächen. Die saure Reinigungsflüssigkeit entfernt vorhandene
Kaseinablagerungen, den sogenannten Milchstein. Die Anzahl der Reinigungen mit einer
basischen Reinigungsflüssigkeit wird erfindungsgemäss durch die Anzahl von ersten
Reinigungsmitteleinheiten bestimmt, die ein basisches Reinigungsmittel enthalten und
in einem Reinigungsmittelset enthalten sind, welches Reinigungsmittelset eine einzelne
zweite Reinigungsmitteleinheit umfasst, die ein saures Reinigungsmittel enthält.
[0030] Zweckmässigerweise werden die Milchleitungen jeweils in einem gegebenen Zeitintervall,
z.B. innerhalb von 6 oder 12 Benutzungstagen, 6 bis 12 mal mit der basischen Reinigungsflüssigkeit
gespült. Die Reinigung kann ein- oder zweimal täglich vorgenommen werden. Bevorzugt
werden die Milchleitungen jeweils in einem Zeitintervall 8 bis 10 mal mit der basischen
Reinigungsflüssigkeit gespült, bevor sie mit der sauren Reinigungsflüssigkeit gereinigt
werden.
[0031] Zweckmässigerweise wird die Reinigungsflüssigkeit aus einer einzelnen Reinigungsmitteleinheit
und Wasser hergestellt. Diese Zusammensetzung ist sehr einfach zu erreichen. Vorteilhaft
ist die in der Reinigungsmitteleinheit vorliegende Menge an Reinigungsmittel auf die
Grösse und Art der Milchaufbereitungsanlage angepasst. Eine solche Einheit muss daher
lediglich mit der vorgeschriebenen Menge an Wasser vermengt werden und dann durch
die Milchaufbereitungsanlage geleitet werden.
[0032] Ein Set an Reinigungsmitteleinheiten umfasst daher eine Mehrzahl von ersten Reinigungsmitteleinheiten
und eine einzelne zweite Reinigungsmitteleinheit. Diese können lose in einem Beutel
angeordnet sein. Zur besseren Handhabung sollte die einzelne saure Reinigungsmitteleinheit
besonders gekennzeichnet sein und kann so leicht beispielsweise als erste oder letzte
dem Beutel entnommen werden. Dadurch ist die erfindungsgemässe Reihenfolge von mehreren
basischen Reinigungen und einer sauren Reinigung kontrollefrei einzuhalten.
[0033] Bei dem Verfahren werden die Reinigungsmitteleinheiten zweckmässigerweise in einem
Reinigungsmittelpacken in einer solchen Reihenfolge angeordnet, dass eine saure Reinigungsmitteleinheit
auf mehrere basische Reinigungsmitteleinheiten folgt. Im Reinigungsmittelpacken liegt
wenigstens ein Set von Reinigungseinheiten vor. Ein solches Set umfasst eine Mehrzahl
von ersten Reinigungsmitteleinheiten, die ein alkalisches Reinigungsmittel enthalten,
und genau eine zweite Reinigungsmitteleinheit, die ein saures Reinigungsmittel enthält.
Damit diese Entnahme in der für das Verfahren angezeigten Reihenfolge geschieht, sind
die Reinigungsmitteleinheiten der gewünschten Entnahme-Abfolge entsprechend im Reinigungsmittelpacken
angeordnet.
[0034] Das Zeitintervall, innerhalb welchem eine Mehrzahl von alkalischen und eine einzelne
saure Reinigung durchgeführt werden, umfasst zweckmässigerweise 6 bis 12 Tage. Bei
einem Zeitintervall von 9 Tagen ergeben sich 8 alkalische Reinigungseinheiten auf
eine saure Reinigungseinheit, was eine kompakte Verpackung und einen zweckmässigen
Reinigungsrhythmus ergibt.
Kurzbeschreibung der Figuren
[0035]
- Fig. 1
- zeigt einen Packen mit vier Sets an Reinigungsmitteleinheiten, wobei das oberste Set
in Explosionsdarstellung gezeigt ist.
- Fig. 2
- zeigt eine Kartonpackung mit einer Dispenseröffnung, aus der die einzelnen Reinigungsmitteleinheiten
der Reihe nach entnommen werden können.
- Fig. 3
- zeigt einen Stapel von drei Packen mit je einem einzelnen Set an Reinigungsmitteleinheiten.
[0036] Nachfolgend ist die Erfindung anhand der Figuren 1 bis 3 im Detail beschrieben:
[0037] Die Figur 1 zeigt einen Stapel 10 von Beuteln 11 mit Reinigungsmittel, die von einer
aufgerissenen Kunststoffumhüllung 13 zusammengehalten sind. Die Beutel sind in einer
sich wiederholenden Abfolge geschichtet. Zu unterst ist ein Beutel 11 mit saurem Reinigungsmittel
(eine saure Reinigungsmitteleinheit 15) angeordnet. Darüber sind drei Doppelbeutel
19 mit je zwei Beuteln 11 mit alkalischem Reinigungsmittel (jeder Beutel ist eine
alkalische Reinigungsmitteleinheit 17) angeordnet. Der eingepackte Stapel 10 bildet
einen Reinigungsmittelpacken 20 mit einer Vielzahl von Reinigungsmitteleinheiten 15,17
darin.
[0038] Durch die Abfolge der alkalischen Reinigungsmitteleinheiten 17 und der sauren Reinigungsmitteleinheiten
15 ist eine Entnahmereihenfolge gegeben. Der Benutzer befolgt bei der Entnahme automatisch
das erfindungsgemässe Verfahren zur Reinigung von Milchleitungen einer Milchaufbereitungsanlage
einer Kaffeemaschine.
[0039] In Fig. 2 ist eine andere Form des Packens 20 dargestellt, welche eine Kartonschachtel
21 und darin aufgenommene Reinigungsmitteleinheiten umfasst. Die Kartonschachtel 21
ist so perforiert, dass eine Entnahmeöffnung 23 aufgerissen werden kann. Die Entnahmeöffnung
23 ist an einer kurzen Kante der Kartonschachtel 21 ausgebildet. Die in der Schachtel
enthaltenen Reinigungsmitteleinheiten 15,17 sind daher durch die Entnahmeöffnung 23
greifbar, und zwar eine Einheit nach der anderen.
[0040] In Figur 3 sind die einzelnen Sets 25 einzeln abgepackt. Ein Packen 20 umfasst ein
einzelnes Set 25 an Reinigungsmitteleinheiten 15,17, nämlich einen einzelnen Beutel
mit saurem und drei Doppelbeutel 19 eines alkalischen Reinigungsmittels.
[0041] Eine bevorzugte Reinigungsmittelpackung umfasst 9 Set mit je 8 alkalischen Reinigungsmitteleinheiten
und je einer sauren Reinigungsmitteleinheit. Eine solche Reinigungsmittelpackung enthält
damit 81 Reinigungsmitteleinheiten, was dem Bedarf für etwa 3 Monate Betriebsdauer
der Kaffeemaschine entspricht. Eine solche Packung wiegt bei einer Dosierung für jeweils
einen Liter Reinigungsflüssigkeit pro Reinigung und den nachfolgenden Zusammensetzungen
weniger als ein Kilogramm.
[0042] Zusammensetzungen von Reinigungsmitteln sind im Folgenden beispielhaft angeführt:
| Alkalisches Reinigungsmittel: |
|
|
|
| Natriummetasilikat |
40% |
(> 35% |
< 45%) |
| Natriumcarbonat |
26% |
(> 17% |
) |
| Natriumdichlorisocyanurat |
5% |
(> 3% |
< 8%) |
| anionisches Tensid |
5% |
(> 3% |
< 8%) |
| Natriumtripoliphosphat |
24% |
(> 18% |
< 27%) |
[0043] Dass vorgeschlagene alkalische Reinigungsmittel ist ein Spezialreiniger für die Gewähr
einer einwandfreien Betriebshygiene des Milchaufbereitungssystems einer Kaffeemaschine.
Es kann preisgünstig hergestellt und in schlanken Beuteln bereitgestellt werden. Es
werden davon ca. 6 Gramm (bevorzugter Bereich 3 bis 7 Gramm) pro Liter Wasser aufgelöst,
und mit der Lösung die Milchaufbereitungsanlage gespült. Da die Menge des eingesetzten
Spülwasser in modernen Kaffeemaschinen vorprogrammiert werden kann, ist die Anwendung
ausgesprochen einfach.
[0044] Andere, ähnlich wirkende, aber vom vorliegenden Rezept abweichende Formulierungen
sind möglich. Statt Metasilikat könnte Dinatriumdisilikat verwendet werden. Anstelle
von Tripolyphosphat könnte grundsätzlich auch Nitrilotriessigsäure verwendet werden.
Da Nitrilotriessigsäure bezüglich möglicher Nebenwirkungen nicht vollkommen unbedenklich
ist, wird jedoch Tripolyphosphat der Vorzug gegeben.
[0045] Saures Reinigungsmittel zur Herstellung einer wässerigen Reinigungslösung
| Dicarbonsäure (Zitronensäure) |
46% |
(> 40% |
< 60%) |
| Sulfaminsäure |
46% |
(> 30% |
< 50%) |
| kationisches Tensid |
|
|
|
| (Natriumlaurylsulfat) |
8% |
(> 4% |
< 10%) |
[0046] Das vorgeschlagene saure Reinigungsmittel hat eine ausgezeichnete Wirkung zur Entfernung
von Milchstein. Diese Zusammensetzung ist kostengünstig herstellbar und umweltverträglich.
Es hat auch den Vorteil, dass das Reinigungsmittel das Material der Leitungen nicht
angreift. Vorzugsweise wird eine 3 bis 7 prozentige Reinigungslösung zur periodischen
Reinigung der Milchaufbereitungsanlage verwendet. Zu diesem Zweck werden 30 bis 70
Gramm der pulverförmigen Reinigungszusammensetzung in einem Liter Wasser aufgelöst.
In der Praxis wird vorzugsweise eine ungefähr 5%-ige Reinigungslösung verwendet.
1. Reinigungsmittelpacken mit wenigstens einem Set von Reinigungsmitteleinheiten, wobei
eine einzelne Reinigungsmitteleinheiten für die Herstellung einer Reinigungsflüssigkeit
für eine einzelne Spülung der Milchleitungen einer Milchaufbereitungsanlage einer
Kaffeemaschine ausgelegt ist, welches Set
- eine Mehrzahl von ersten Reinigungsmitteleinheiten umfasst, die ein basisches Reinigungsmittel
enthalten und
- eine zweite Reinigungsmitteleinheit umfasst, die ein saures Reinigungsmittel enthält.
2. Reinigungsmittelpacken nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Set die einzelnen Reinigungsmitteleinheiten in einer vorbestimmten Entnahme-Abfolge
angeordnet sind.
3. Reinigungsmittelpacken nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Reinigungsmitteleinheiten im Reinigungsmittelpacken derart geschichtet sind,
dass nach und nach eine bestimmte Mehrzahl von ersten Reinigungsmitteleinheiten und
nach einer Entnahme dieser Mehrzahl von ersten Reinigungsmitteleinheiten eine einzelne
zweite Reinigungsmitteleinheit griffbereit im Reinigungsmittelpacken vorliegen.
4. Reinigungsmittelpacken nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass in einem Set jeweils 6 bis 12 erste Reinigungsmitteleinheiten mit dem alkalischen
Reinigungsmittel und eine einzelne Reinigungsmitteleinheit mit einem sauren Reinigungsmittel
vorliegen.
5. Reinigungsmittelpacken nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Reinigungsmittelpacken ein Einheitenspender ist, bei welchem jeweils lediglich
eine einzelne Reinigungsmitteleinheit griffbereit vorliegt.
6. Reinigungsmittelpacken nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass das alkalische Reinigungsmittel Natriummetasilikat enthält.
7. Reinigungsmittelpacken nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das alkalische Reinigungsmittel Natriumtripolyphosphat enthält.
8. Reinigungsmittelpacken nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das alkalische Reinigungsmittel 30 bis 50% Natriummetasilikat und 15 bis 30 % Natriumtripolyphosphat
enthält.
9. Reinigungsmittelpacken nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das alkalische Reinigungsmittel 2 bis 10 % Tenside, insbesondere anionische Tenside,
enthält.
10. Reinigungsmittelpacken nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das alkalische Reinigungsmittel 15 bis 38% Natriumcarbonat enthält.
11. Reinigungsmittelpacken nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das alkalische Reinigungsmittel 2 bis 10 % Natriumdichlorisocyanurat enthält.
12. Reinigungsmittelpacken nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass das saure Reinigungsmittel Tenside, insbesondere kationische Tenside, Polycarbonsäure
und Sulfaminsäure enthält.
13. Reinigungsmittelpacken nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, dass das saure Reinigungsmittel folgende Zusammensetzung hat:
4 bis 12 Gew.-%, vorzugsweise 6 bis 10 Gew. % eines Tensid
25 bis 55 Gew.-%, vorzugsweise 30 bis 50 Gew. % Sulfaminsäure, und
35 bis 65 Gew.-%, vorzugsweise 40 bis 60 Gew. % einer oder mehrer Dicarbonsäuren,
insbesondere Zitronensäure.
14. Verfahren zur Reinigung der Milchleitungen einer Milchaufbereitungsanlage einer Kaffeemaschine,
bei welchem Verfahren die Milchleitungen in einem Zeitintervall mehrmals mit einer
basischen Reinigungsflüssigkeit und einmal mit einer sauren Reinigungsflüssigkeit
gespült werden, dadurch gekennzeichnet, dass die Anzahl der Reinigungen mit einer basischen Reinigungsflüssigkeit durch die Anzahl
von ersten Reinigungsmitteleinheiten bestimmt wird, die ein basisches Reinigungsmittel
enthalten und in einem Reinigungsmittelset enthalten sind, welches Reinigungsmittelset
eine einzelne zweite Reinigungsmitteleinheit umfasst, die ein saures Reinigungsmittel
enthält.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass das Zeitintervall 6 bis 12 Tage umfasst, vorzugsweise 9 Tage.