[0001] Die Erfindung betrifft eine Werkzeugmaschine, Produktionsmaschine und/oder einen
Roboter, mit einer Einrichtung zur Steuerung und/oder Regelung eines elektrischen
Motors der Werkzeugmaschine, Produktionsmaschine und/oder des Roboters. Weiterhin
betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Sicherung von Betriebsdaten eines elektrischen
Motors einer Werkzeugmaschine, Produktionsmaschine und/oder eines Roboters.
[0002] Werkzeugmaschine, Produktionsmaschinen und/oder Roboter weisen in der Regel mehrere
Motoren auf, mit Hilfe derer Lasten und insbesondere Maschinenelemente angetrieben
werden. Fällt ein solcher Motor im Betrieb aus, so wird der Motor ausgebaut und zur
Reparatur an den Motorenhersteller geschickt. Zur schnellen Fehleranalyse und schnellen
Fehlerbehebung ist es dabei für den Motorenhersteller von großem Vorteil, wenn er
die in Betrieb des Motors aufgetretenen Belastungen denen der Motor ausgesetzt war,
kennen würde.
[0003] Aus der
US 3 758 756 ist ein Flugzeugantrieb mit einem Betriebsdatenzähler bekannt.
[0004] Aus der
US 4 725 996 ist ein Betriebsstundenzähler für elektrische Motoren unter Last bekannt.
[0005] Aus der
DE 27 35 117 A ist eine Steckvorrichtung mit einem Zählwerk mit Antrieb zur Erfassung von Betriebszeiten
bei ortsveränderlichen Geräten bekannt.
[0006] Aus der Offenlegungsschrift
DE 23 04 479 ist ein elektrischer Betriebsstundenzähler für Verbraucher mit kurzen Einschaltzeiten
bekannt.
[0007] Aus der
US 4 999 820 ist ein Betriebsstundenzähler bei dem mit Hilfe einer Auswertung des magnetischen
Feldes des Betriebsstroms des Motors eine Betriebsstundenzählung erfolgt, bekannt.
[0008] Beim oben genannten Stand der Technik ist insbesondere nachteilig, dass ein kompletter
Betriebsstundenzähler am Motor eingebaut werden muss.
[0009] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Werkzeugmaschine, Produktionsmaschine und/oder
einen Roboter zu schaffen, bei dem Betriebsdaten eines Motors der Werkzeugmaschine,
Produktionsmaschine und/oder des Roboters zuverlässig ermittelt und am Motor gespeichert
werden können, ohne dass dafür eine Erfassungseinrichtung, wie z.B. ein Betriebsstundenzähler,
am Motor selbst angeordnet werden muss.
[0010] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Werkzeugmaschine, Produktionsmaschine und/oder
Roboter, mit einer Einrichtung zur Steuerung und/oder Regelung eines elektrischen
Motors der Werkzeugmaschine, Produktionsmaschine und/oder des Roboters, wobei der
Motor einen Speicher aufweist, wobei Motorbetriebsdaten des Motors von der Einrichtung
ermittelbar sind, von der Einrichtung an den Speicher übermittelbar sind und in dem
Speicher speicherbar sind.
[0011] Ferner wird diese Aufgabe gelöst durch ein Verfahren zur Sicherung von Betriebsdaten
eines elektrischen Motors einer Werkzeugmaschine, Produktionsmaschine und/oder eines
Roboters, wobei Motorbetriebsdaten des Motors von einer Einrichtung zur Steuerung
und/oder Regelung des Motors der Werkzeugmaschine, Produktionsmaschine und/oder des
Roboters ermittelt werden, wobei der Motor einen Speicher aufweist, wobei die Motorbetriebsdaten
von der Einrichtung an den Speicher übermittelt werden und in dem Speicher gespeichert
werden.
[0012] Dabei ist es besonders vorteilhaft, dass durch die Erfindung der Motor nur unwesentlich
durch Integration eines Speichers verändert werden muss und nicht eine zusätzliche
aufwendige Erfassungseinrichtung, wie z.B. ein Betriebsstundenzähler, am Motor angeordnet
werden muss.
[0013] Vorteilhafte Ausbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
[0014] Vorteilhafte Ausbildungen des Verfahrens ergeben sich analog zur vorteilhaften Ausbildung
der Werkzeugmaschine, Produktionsmaschine und/oder des Roboters und umgekehrt.
[0015] Es erweist sich als vorteilhaft, wenn als Motorbetriebsdaten, die Betriebstunden
des Motors und/oder die Anzahl der Umdrehungen des Motors während der Betriebszeit
und/oder die Drehzahlen des Motors mit der der Motor betrieben wurde und/oder die
Drehmomente des Motors, die während des Betriebs des Motors aufgetreten sind und/oder
die Beschleunigungen des Motors, die während des Betriebs des Motors aufgetreten sind
und/oder daraus abgeleitete Belastungsdaten vorgesehen sind, da anhand dieser Daten
die Belastungen denen der Motor ausgesetzt war, nachvollzogen werden können.
[0016] Ferner erweist es sich als vorteilhaft, wenn die Betriebsdaten von der Einrichtung
an den Speicher in regelmäßigen Abständen übermittelbar sind. Durch diese Maßnahme
ist sichergestellt, dass die Motorbetriebsdaten, die im Speicher des Motors abgespeichert
sind, in regelmäßigen Abständen aktualisiert werden und somit den aktuellen Motorbetriebsdatenstand
beinhalten.
[0017] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im
Folgenden näher erläutert. Dabei zeigt die Figur eine erfindungsgemäße Werkzeugmaschine,
Produktionsmaschine und/oder einen Roboter.
[0018] In der Figur ist in Form einer schematisierten Darstellung eine Maschine 14, die
als Werkzeugmaschine, Produktionsmaschine und/oder als Roboter ausgebildet sein kann,
dargestellt. Die Maschine 14 weist eine Einrichtung zur Steuerung und/oder Regelung
eines elektrischen Motors 6 der Maschine 14 auf, wobei im Rahmen des Ausführungsbeispiels
die Einrichtung zur Steuerung und/oder Regelung in Form einer Steuereinrichtung 1
vorliegt, die im Wesentlichen Steuerungsfunktionalitäten ausführt. Die Steuereinrichtung
1 kann dabei z.B. in Form einer NC-Steuerung (Numerical Control) vorliegen. Die Steuereinrichtung
1 weist eine Sollwertermittlungseinheit 12 auf, die Lagesollwerte ermittelt und über
eine Verbindung 2 an eine Regeleinrichtung 3 als Regelsollwerte zur Regelung eines
elektrischen Motors 6 übermittelt. Die Lage des Rotors des Motors 6 wird von einem
Geber 10 gemessen und als Regelistwerte an die Regeleinrichtung 3 übermittelt, was
durch einen Pfeil 11 in der Figur dargestellt ist. Die Regeleinrichtung 3 gibt ausgangsseitig
über eine Verbindung 4, Stromsollwerte an einen Umrichter 5 aus, der entsprechend
den Stromsollwerten, über elektrische Leitungen 8, einen Motor 6 ansteuert und mit
elektrischer Energie versorgt. Der Motor 6 weist einen Speicher 7 zur Speicherung
von Daten auf, wobei der Speicher 7 z.B. am Motorgehäuse angeordnet sein kann. Der
Umrichter 5 ist zur Übermittelung von Daten an den Speicher 7 mit dem Motor 6 über
eine Verbindung 15 verbunden. Der Motor 6 treibt eine Last 9 an, die z.B. in Form
einer Vorschubeinheit oder einer Werkzeugspindel ausgebildet sein kann.
[0019] Die Regeleinrichtung 3, der Umrichter 5 und der Motor 6 bilden einen Antrieb der
Maschine 14, wobei die Maschine 14 in der Regel über mehrere solcher Antriebe verfügt,
an die die Sollwertermittlungseinheit 12 dem jeweiligen Antrieb zugeordnete Sollwerte
übermittelt. Der Übersichtlichkeit halber ist in der Figur nur ein einzelner Antrieb
dargestellt.
[0020] Erfindungsgemäß weist die Steuereinrichtung 1 eine Motorbetriebsdatenermittelungseinheit
13 zur Ermittelung von Motorbetriebsdaten des Motors 6 und falls vorhanden gegebenenfalls
noch von weiteren Motoren der Maschine 14 auf. Als Motorbetriebsdaten werden dabei
Daten verstanden, welche Rückschlüsse auf die Belastung des Motors 6, die während
dem Betrieb des Motors 6 aufgetreten sind, zulassen. Als Motorbetriebsdaten können
so z.B. die Betriebsstunden des Motors und/oder die Anzahl der Umdrehungen des Motors
während der Betriebszeit und/oder die Drehzahlen des Motors mit der der Motor betrieben
worden und/oder die Drehmomente des Motors, die während des Betriebs des Motors aufgetreten
sind und/oder die Beschleunigungen des Motors, die während des Betriebs des Motors
aufgetreten sind, und/oder die Motorströme die während des Betriebs des Motors aufgetreten
sind, von der Motorbetriebsdatenermittelungseinheit 13 ermittelt werden.
[0021] Zur Ermittlung der Motorbetriebsdaten werden z.B. von der Motorbetriebsdatenermittlungseinheit
13 z.B. die während dem Betrieb des Motors 6 auftretenden Steuerungs- und Regelungsgrößen,
wie z.B. die Regelsollwerte, Regelistwerte, Stromsollwerte und/oder gemessene Motorströme,
benutzt. Die entsprechenden Werte werden hierzu z.B. von der Sollwertermittlungseinheit
12 an die Motorbetriebsdatenermittlungseinheit 13 und von der Regeleinrichtung 3 und
dem Umrichter 5 über die Verbindungen 2 und 4 an die Motorbetriebsdatenermittlungseinheit
13 übertragen. Die Motorbetriebsdatenermittlungseinheit 13 ermittelt dann z.B. über
die Beziehung

k: Konstante (abhängig vom jeweiligen Motor, Getriebe)
aus dem von der Regeleinrichtung 3 dem Umrichter 5 vorgegebenen Motorsollstrom i
soll (Motorsollwerte) das Drehmoment M des Motors 6. Die Beschleunigung des Motors kann
z.B. durch zweimaliges Ableiten nach der Zeit der von der Sollwertermittlungseinheit
12 ermittelten Lagesollwerte berechnet werden.
[0022] Die Motorbetriebsdaten können aber z.B. alternativ oder zusätzlich auch in Form von
Belastungsdaten, welche aus den oben genannten Größen ermittelt werden vorliegen.
So können z.B. die Belastungsdaten in Form von Mittelwerten, Maximalwerten und/oder
über einen längeren Betriebszeitraum häufig aufgetretene Werte (maßgebliche Werte)
der Drehzahlen und/oder der Drehmomente und/oder der Beschleunigungen mit der der
Motor betrieben wurde, vorliegen. Die Motorbetriebsdaten werden dabei vorzugsweise
zusammen mit einer entsprechenden Zeitbasis abgespeichert, so dass später nachvollzogen
werden kann, wann die Belastungen aufgetreten sind.
[0023] Die solchermaßen ermittelten Motorbetriebsdaten werden, vorzugsweise in regelmäßigen
Abständen, von der Steuereinrichtung 1 über die Verbindungen 2, 4 und 15 an den Speicher
7 übermittelt und in dem Speicher 7 gespeichert.
[0024] Eine Erfassungseinheit, wie z.B. ein separater Betriebsstundenzähler für die Motorbetriebsdaten,
welche am Motor 6 angeordnet ist, kann somit entfallen. Der Motor 6 muss somit für
die Erfindung nur minimal verändert werden, indem z.B. ein Speicher 7 am Motorgehäuse
angeordnet wird.
[0025] Die Motorbetriebsdatenermittlungseinheit 13 muss dabei nicht notwendigerweise wie
im Ausführungsbeispiel in der Steuereinrichtung 1 integriert sein, sondern kann auch
in die Regeleinrichtung 3 oder in den Umrichter 5 integriert sein, was durch die Bezugszeichen
13' und 13" in der Figur gestrichelt gezeichnet dargestellt ist. Es sei an dieser
Stelle angemerkt, dass die Steuereinrichtung 1 und die Regeleinrichtung 3 auch eine
bauliche Einheit bilden können. Die Regeleinrichtung 1 stellt ein Beispiel für eine
Einrichtung zur Regelung eines elektrischen Motors dar, wobei in der Regeleinrichtung
1 im Wesentlichen Regelungsfunktionalitäten ablaufen, wobei der Umrichter auch in
die Regeleinrichtung integriert sein kann.
[0026] Die Kombination von Steuereinrichtung 1 und Regeleinrichtung 3, sowie die Kombination
von Steuereinrichtung 1, Regeleinrichtung 3 und Umrichter 5 stellen jeweils ein Beispiel
für eine Einrichtung zur Steuerung und Regelung eines elektrischen Motors dar, wobei
anstatt des Umrichters auch ein anderer Stromrichter verwendet werden kann.
[0027] Die im Speicher 7 gespeicherten Motorbetriebsdaten lassen sich mit Hilfe einer am
Motorgehäuse angeordneten Schnittstelle auslesen.
[0028] Es sein an dieser Stelle angemerkt, dass die Sollwertermittelungseinheit und die
Motorbetriebsdatenermittlungsseinheit in der Regel in Form von Software realisiert
sind.
1. Werkzeugmaschine, Produktionsmaschine und/oder Roboter, mit einer Einrichtung (1,3,5)
zur Steuerung und/oder Regelung eines elektrischen Motors (6) der Werkzeugmaschine,
Produktionsmaschine und/oder des Roboters (14), wobei der Motor (6) einen Speicher
(7) aufweist, wobei Motorbetriebsdaten des Motors (6) von der Einrichtung (1,3,5)
ermittelbar sind, von der Einrichtung (1,3,5) an den Speicher (7) übermittelbar sind
und in dem Speicher (7) speicherbar sind.
2. Werkzeugmaschine, Produktionsmaschine und/oder Roboter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , dass als Motorbetriebsdaten, die Betriebstunden des Motors (6) und/oder die Anzahl der
Umdrehungen des Motors (6) während der Betriebszeit und/oder die Drehzahlen des Motors
(6) mit der der Motor (6) betrieben wurde und/oder die Drehmomente des Motors (6),
die während des Betriebs des Motors (6) aufgetreten sind und/oder die Beschleunigungen
des Motors (6), die während des Betriebs des Motors (6) aufgetreten sind und/oder
daraus abgeleitete Belastungsdaten vorgesehen sind.
3. Werkzeugmaschine, Produktionsmaschine und/oder Roboter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , dass die Betriebsdaten von der Einrichtung (1,3,5) an den Speicher (7) in regelmäßigen
Abständen übermittelbar sind.
4. Verfahren zur Sicherung von Betriebsdaten eines elektrischen Motors einer Werkzeugmaschine,
Produktionsmaschine und/oder eines Roboters, wobei Motorbetriebsdaten des Motors (6)
von einer Einrichtung (1,3,5) zur Steuerung und/oder Regelung des Motors der Werkzeugmaschine,
Produktionsmaschine und/oder des Roboters ermittelt werden (14), wobei der Motor (6)
einen Speicher (7) aufweist, wobei die Motorbetriebsdaten von der Einrichtung (1,3,5)
an den Speicher (7) übermittelt werden und in dem Speicher (7) gespeichert werden.