Sachgebiet der Erfindung
[0001] Diese Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Steuerung und/oder
-überwachung einer Schrankenanlage, welche Schrankenanlage einen schwenkbaren Schrankenarm
und einen Antriebsmotor umfasst, wobei mittels des Antriebsmotors der Schrankenarm
zwischen einer passiven Position und einer aktiven Position schwenkbar ist. Insbesondere
betrifft die vorliegende Erfindung eine solche Vorrichtung, respektive ein solches
Verfahren zur Steuerung und/oder -überwachung einer Schrankenanlage, bei welchen eine
sichere und zuverlässige Schliessung bzw. Öffnung der Schranke in Notsituationen jederzeit
gewährleistet wird, und bei welchen der Energie- und Materialverbrauch minimiert werden.
Stand der Technik
[0002] Schranken (auch Schlagbäume genannt) sind mechanische Einrichtungen, mittels welcher
Verkehrswege versperrt werden können. Insbesondere werden Schranken an den Grenzübergängen
(so genannte Zollschranke) oder Bahnübergängen (so genannte Bahnschranke) zur Verhinderung
von unerlaubten Durchfahrten eingesetzt. Auch werden Schranken, oft zusammen mit einem
Kontrollmechanismus, dort verwendet, wo die Einfahrt bzw. Ausfahrt von Fahrzeugen
oder Personen kontrolliert bzw. vergebührt werden soll (wie z.B. in den Parkhäusern
und ähnlichen Einrichtungen).
[0003] Eine Schranke umfasst meistens einen oder mehrere so genannte Schrankenarme, d.h.
Querstangen, welche durch einen Antriebsmechanismus zwischen der Öffnungs- und Schliessposition
geschwenkt werden können. Der Schrankenarm wird in der Schliessposition oft durch
einen Auflagepfosten oder eine ähnliche Vorrichtung unterstützt. Ausserdem besitzen
gewisse Schranken auch noch eine so genannte Abhängung (Unterkriechschutz) oder ein
Scherengitter (Übersteigschutz). Der Schrankenarm kann entweder als massive Stange
oder auch als Knickarm ausgeführt sein, wodurch die Schranken auch in engen Platzverhältnissen
(z.B. in den unterirdischen Parkgaragen) verwendet werden können.
[0004] Ursprüngliche Schranken basierten meistens auf einem Gegengewichtsprinzip. So war
an einem Ende des Schrankenarms ein Gewicht befestigt, so dass sich der Schrankenarm
dank dem Hebelprinzip vollkommen automatisch in die offene Position bewegte, sobald
das andere Ende des Schrankenarms nicht festgehalten war. Zur Schliessung der Schranke
musste dann der Schrankenarm mit einer grösseren Kraft wieder in die Schliessposition
gebracht und dort befestigt werden. Modernere Schranken besitzen in der Regel einen
elektrischen oder hydraulischen Antriebsmotor, welcher für die Schwenkung des Schrankenarms
verwendet wird. In diesen modernen Schrankenanlagen wird der Schrankenarm üblicherweise
dank dem eigenen Gewicht in einer passiven Position (z.B. geschlossen) gehalten, und
dank der Motorenkraft in die aktive Position (z.B. offen) gebracht. Nachdem der Motor
ausgeschaltet wird, kehrt der Schrankenarm dank dem Eigengewicht oder einem (meist
mechanischen) Rückstellmechanismus wieder in die passive Position zurück. Es gibt
aber auch solche Fälle, wo der Schrankenarm in beiden Positionen aktiv gehalten werden
muss.
[0005] Ein wichtiger Aspekt bei der Realisierung von Schrankenanlagen ist die sichere Öffnung
bzw. Schliessung der Schranke in ausserordentlichen Situationen, beispielsweise beim
Ausfall der Energieversorgung oder im Falle eines übergeordneten Steuerungsausfalls.
Es ist vom Sicherheitsstandpunkt natürlich wichtig, dass die Schranke in solchen Situationen
diejenige Position einnimmt, welche eine minimale Gefährdung von Menschenleben und
Materialgütern garantiert. Diese Sicherheitsposition kann aber je nach Typ, respektive
Einsatzgebiet der Schranke variieren. So ist es beispielsweise bei einer Parkhausschranke
wünschenswert, dass sie in einer ausserordentlichen Situation die offene Position
einnimmt. Auf diese Weise kann garantiert werden, dass z.B. bei einem Brand oder einer
anderen Katastrophe die parkierten Autos nicht an der Ausfahrt gehindert werden. Anders
ist die Situation bei Bahn- oder Grenzübergängen, wo die Schranke bei einer Störung
in die geschlossene Position gebracht werden muss, so dass mögliche Kollisionen mit
herannahenden Zügen oder unerlaubte Grenzüberquerungen verhindert werden.
[0006] Herkömmliche Schrankenanlagen verwenden grundsätzlich entweder mechanische Elemente
(wie z.B. Federn) oder hydraulische Mittel zur Sicherung einer Schrankenrückkehr in
die Notposition. Allerdings weisen diese herkömmlichen Mitteln den Nachteil auf, dass
sie in einem relativ hohen Masse defektanfällig sind. Ausserdem sind bei den herkömmlichen
Schrankenanlagen der reguläre Antrieb und dieser Notantrieb (also die Rückkehrsicherung
in Notsituationen) voneinander getrennt, wodurch die Installation und Wartung massiv
kompliziert werden.
[0007] Ausserdem benötigen die herkömmlichen Schrankenanlagen meistens relativ hohe elektrische
Spannungen, um überhaupt korrekt angetrieben werden zu können. So müssen die Stromleitungen,
welche zu den Schrankenanlagen führen, besonders isoliert und gesichert werden, damit
das Unfallrisiko minimiert werden kann. Wird die Versorgungsspannung reduziert, erhöht
sich zudem der Stromverbrauch bei solchen herkömmlichen Anlagen. Nicht zuletzt müssen
deshalb die Energiezufuhrleitungen bei den herkömmlichen Schrankenanlagen einen relativ
grossen Querschnitt aufweisen, so dass die vom Motor benötigte elektrische Energie
auch tatsächlich jederzeit zur Verfügung gestellt werden kann.
Offenbarung der Erfindung
[0008] Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine neue Vorrichtung und ein
neues Verfahren zur Steuerung und/oder -überwachung einer Schrankenanlage vorzuschlagen,
welche nicht die Nachteile des Standes der Technik aufweisen. Es ist darunter insbesondere
eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine neue Vorrichtung und ein neues Verfahren
zur Steuerung und/oder -überwachung einer Schrankenanlage bereitzustellen, welche
eine sichere, zuverlässige und automatische Öffnung bzw. Schliessung der Schranke
bei einem Stromausfall oder einem anderen Ausnahmefall gewährleisten, wobei zugleich
sowohl der Stromverbrauch der Schrankenanlage im Normalgebrauchszustand als auch der
Querschnitt der Zufuhrleitungen vermindert werden können.
[0009] Gemäss der vorliegenden Erfindung werden diese Ziele insbesondere durch die Elemente
der unabhängigen Ansprüche erreicht. Weitere vorteilhafte Ausführungsformen gehen
ausserdem aus den abhängigen Ansprüchen und der Beschreibung hervor.
[0010] Insbesondere werden diese Ziele der Erfindung dadurch erreicht, dass die Vorrichtung
zur Steuerung und/oder -überwachung einer Schrankenanlage, welche Schrankenanlage
einen schwenkbaren Schrankenarm und einen Antriebsmotor umfasst, wobei mittels des
Antriebsmotors der Schrankenarm zwischen einer passiven Position und einer aktiven
Position schwenkbar ist, einen aufladbaren Energiespeicher zur Energiezufuhr zum Antriebsmotor
und mindestens ein Kontrollmodul umfasst, wobei mittels des Kontrollmoduls die Richtung
des Energieflusses zum Energiespeicher und/oder vom Energiespeicher zum Antriebsmotor
kontrollierbar ist. Der Vorteil dieser Erfindung ist insbesondere darin zu finden,
dass in der Schrankenanlage ein Energiespeicher zur Energieversorgung des Antriebsmotors
zur Verfügung derart gestellt wird, dass die für den Betrieb des Motors benötigte
Energie jederzeit direkt vor Ort vorhanden ist. So kann vor allem auch bei einem Stromausfall
oder bei einem anderen Defekt sichergestellt werden, dass genügend Energie zur Verfügung
steht, damit die Schranke sicher in die Sicherungsposition gebracht werden kann. Zudem
kann mittels des Kontrollmoduls die Stromrichtung einfach kontrolliert werden, so
dass insbesondere auch der Energiespeicher in jeder Position geladen werden kann.
[0011] In einer Ausführungsvariante ist der Antriebsmotor ein Gleichstrommotor. Der Vorteil
dieser Ausführungsvariante liegt unter anderem darin, dass Gleichstrommotoren grundsätzlich
sehr gute Eigenschaften besitzen (z.B. gute Regulierbarkeit, gutes Anfahrverhalten
etc.), welche sie für den Einsatz in einer Schrankenanlage besonders gut qualifizieren.
Ausserdem haben diese Gleichstrommotoren den Vorteil, dass die Richtungs- (bzw. Dreh-)Änderung
ganz einfach durch die Spannungsumkehrung vorgenommen werden kann. So erlaubt die
Verwendung eines Gleichstrommotors in Kombination mit dem erfindungsgemässen Kontrollmodul
beispielsweise auch die Umschaltung der Bewegung des Schrankenarms aus der passiven
Position in die aktive Position und umgekehrt, ohne zusätzliche Elemente und Mittel.
[0012] In einer anderen Ausführungsvariante ist der Energiespeicher mittels einer externen
Spannungsanspeisung aufladbar. Diese andere Ausführungsvariante hat insbesondere den
Vorteil, dass der Energiespeicher nun direkt aufgeladen werden kann, ohne dass die
Schrankenanlage auseinander genommen, oder dass der Energiespeicher physisch ausgetauscht
werden muss. Dank der externen Spannungsanspeisung kann für den Energiespeicher immer
eine genügende Energiezufuhr garantiert werden, wodurch auch immer sichergestellt
werden kann, dass im Energiespeicher mindestens so viel Energie vorhanden ist, damit
die Schranke beim Stromausfall oder einem anderen Problem sicher in die Notposition
gebracht werden kann. Dank dem erfindungsgemässen Kontrollmodul kann die nötige Balance
zwischen der Energiespeicherung (d.h. Aufladung) und Energieverwendung (d.h. Motorbetrieb)
auf eine einfache und sehr effiziente Weise gefunden werden.
[0013] In einer weiteren Ausführungsvariante ist die externe Spannungsanspeisung eine Gleichstrom-Schutzkleinspannung
(SELV). Die Abkürzung SELV ist in den Fachkreisen üblich und bezeichnet den englischen
Ausdruck "Safety Extra Low Voltage" (Extrakleine Schutzspannung). Von einer Schutzkleinspannung
spricht man bei sehr kleinen elektrischen Spannungen, welche infolge ihrer geringen
Höhe und der Isolierung gegenüber Stromkreisen mit höheren Spannungen einen besonderen
Schutz gegen einen elektrischen Schlag bieten. In diesem Fall ist die Spannung nämlich
so klein, dass elektrische Ströme im menschlichen Körper im Normalfall ohne Folgen
bleiben. Diese Ausführungsvariante hat unter anderem den Vorteil, dass grundsätzlich
ungefährliche und sichere Spannungsleitungen zur Spannungsanspeisung des Energiespeichers
und des gesamten Systems (bzw. der Schrankenanlage) verwendet werden können. Deshalb
werden auch keine besonderen Isolationsmassnahmen benötigt, so dass die gesamte Anlage
günstiger gebaut werden kann. Zudem werden für die niedrigeren Spannungen viel weniger
leistungsfähige Leitungen benötigt, so dass der Querschnitt der Zufuhrleitungen sehr
klein gehalten werden kann.
[0014] In einer anderen Ausführungsvariante ist der Energiespeicher als ein Superkondensator
ausgeführt. Die Superkondensatoren (auch Doppelschicht-Kondensatoren genannt) sind
elektronische Bauteile mit einer sehr hohen Kapazität (zum Teil mehrere Tausend F),
welche im Prinzip auf der Dissoziation von Ionen im flüssigen Elektrolyt basiert.
Diese Ausführungsvariante hat insbesondere den Vorteil, dass dank einem Superkondensator
relativ schnell Gleichströme mit sehr hohen Stromstärken bereitgestellt werden können.
Somit kann im Superkondensator die Energie gespeichert werden, welche sehr schnell
an den Antriebsmotor der Schrankenanlage geliefert werden kann, damit auch in Notsituationen
eine sehr schnelle Öffnung bzw. Schliessung der Schranke gewährleistet bleibt. Dank
der sehr hohen Kapazität reichen diese Ströme durchaus, die Bewegung des Schrankenarms
in einer benötigten Qualität zu realisieren.
[0015] In einer wieder anderen Ausführungsvariante ist der Energiespeicher als eine Batterie
und/oder ein Akkumulator ausgeführt. Der Vorteil dieser Ausführungsvariante ist die
sehr zuverlässige Arbeitsweise einer Batterie bzw. eines Akkumulators. Batterien und
Akkumulatoren sind zudem universell einsetzbar und benötigen eine relativ geringe
Wartung. Auch kann eine Batterie bzw. ein Akkumulator relativ einfach herausgenommen
und durch ein neues Element ausgetauscht werden, was insbesondere bei Auffahrunfällen
(wo die Autofahrer in die Schranken hineinfahren) oft von einem grossen Vorteil sein
kann. Nicht zuletzt sind die Batterien bzw. die Akkumulatoren imstande, elektrische
Energie während einer relativ langen Zeit zu liefern. Schliesslich ist die Energiedichte
von Batterien bzw. Akkumulatoren sehr hoch, was den Bau von leichteren Anlagen begünstigt.
[0016] In einer weiteren Ausführungsvariante umfasst das Kontrollmodul mindestens einen
Schalter, mittels welchem der Energiefluss zum Energiespeicher und/oder vom Energiespeicher
zum Antriebsmotor kontrollierbar ist. Diese Ausführungsvariante hat unter anderem
den Vorteil, dass der Energiefluss sehr genau kontrolliert werden kann. Durch die
Schalter kann gewährleistet werden, dass die Umschaltung zwischen dem Energiespeicherungszustand
(d.h. Aufladung des Energiespeichers) und Anlagebetriebszustands (d.h. Bewegung des
Schrankenarms) effizient geregelt werden kann. Zudem kann durch die Schalter die korrekte
Drehrichtung des Antriebsmotors gesteuert werden.
[0017] In einer nochmals weiteren Ausführungsvariante ist der mindestens eine Schalter durch
mindestens eine Fernsteuerung betätigbar. Der Vorteil dieser Ausführungsvariante liegt
vor allem darin, dass die Umschaltung zwischen den verschiedenen Betriebszuständen
(Energiespeicher aufladen, Schrankenarm aus der passiven in die aktive Position bewegen,
Schrankenarm aus der aktiven in die passive Position bewegen) nicht nur vor Ort, sondern
auch von einem entfernten Ort durchgeführt werden kann. So muss dann für die Steuerung
bzw. die -überwachung der Schrankenanlage kein Personal vor Ort engagiert werden,
ohne dass die Sicherheit oder Bedienbarkeit der Schrankenanlage darunter leiden würde.
So können die Betriebskosten einer solchen Schrankenanlage im Vergleich zu anderen,
herkömmlichen Schrankenanlagen nochmals wesentlich reduziert werden.
[0018] In einer anderen Ausführungsvariante ist mindestens ein Sensor zur Positionserfassung
des Schrankenarms vorgesehen, mittels welchem Sensor der Energiefluss zum Energiespeicher
und/oder vom Energiespeicher zum Antriebsmotor kontrollierbar ist. Der Vorteil dieser
Ausführungsvariante liegt insbesondere darin, dass die Steuerung bzw. die Überwachung
der Schrankenanlage vollkommen automatisiert werden kann. Dank einem solchen Sensor
kann die Position des Schrankenarms erfasst werden, so dass die Schrankenanlage basierend
auf dieser Information gesteuert werden kann. So kann beispielsweise ein Sensor erkennen,
dass der Schrankenarm die gewünschte Position (z.B. die aktive Position) erreicht
hat, und den Betriebsmodus der Schrankenanlage von "bewegen" auf "anhalten" automatisiert
abändern. Gleichermassen können auch mehrere Sensoren vorgesehen werden, welche in
einem Zusammenspiel mit den anderen Elementen der erfindungsgemässen Vorrichtung eine
optimale Erfassung und damit eine genaue und zuverlässige Steuerung und/oder -überwachung
der Schrankenanlage ermöglichen.
[0019] An dieser Stelle soll festgehalten werden, dass sich die vorliegende Erfindung neben
der oben genannten erfindungsgemässen Vorrichtung mit den verschiedenen Ausführungsvarianten
auch auf ein entsprechendes Verfahren bezieht.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0020] Nachfolgend werden die Ausführungsvarianten der vorliegenden Erfindung anhand von
Beispielen beschrieben. Die Beispiele der Ausführungen werden durch folgende beigelegte
Figuren illustriert:
Figur 1 zeigt eine schematische Frontalansicht einer Schrankenanlage mit dem Schrankenarm
sowohl in der aktiven als auch in der passiven Position;
Figur 2 zeigt schematisch einen Ausschnitt aus Figur 1, in welchem der Aufbau des
Unterstützungspfostens der Schrankenanlage gemäss einer Ausführungsvariante der vorliegenden
Erfindung illustriert wird;
Figur 3 zeigt eine schematische Ansicht der Vorrichtung zur Steuerung und/oder -überwachung
einer Schrankenanlage gemäss einer der Ausführungsformen der Erfindung;
Figur 4 zeigt ein Elektronikschema einer mögliche Realisierung der Vorrichtung zur
Steuerung und/oder -überwachung einer Schrankenanlage gemäss einer Ausführungsvariante
der vorliegenden Erfindung;
Figur 5A zeigt das Elektronikschema aus Figur 4 in der Position bei welcher der Schrankenarm
aus der passiven Position in die aktive Position bewegt wird;
Figur 5B zeigt das Elektronikschema aus Figur 4 in der Position bei welcher der Schrankenarm
die aktive Position erreicht hat;
Figur 6A zeigt das Elektronikschema aus Figur 4 in der Position bei welcher der Schrankenarm
aus der aktiven Position in die passive Position bewegt wird;
Figur 6B zeigt das Elektronikschema aus Figur 4 in der Position bei welcher der Schrankenarm
die passive Position erreicht hat;
Figur 7 zeigt das Elektronikschema aus Figur 4, in welchem die Funktionalität der
aktiven Abschaltung dargelegt wird.
Ausführungsformen der Erfindung
[0021] In Figur 1 wird schematisch eine Schrankenanlage 20 illustriert. Die Schrankenanlage
20 besteht grundsätzlich aus einem Schrankenarm 25, welcher an einem Unterstützungspfosten
21 schwenkbar befestigt ist. Der Unterstützungspfosten 21 ist meistens im Boden befestigt,
obwohl auch solche Realisierungen denkbar sind, bei welchen der Unterstützungspfosten
beispielsweise an einer seitlichen Wand angebracht ist. Auch sind Schrankenanlagen
20 vorstellbar, welche gar keinen Unterstützungspfosten haben, sondern bei welchen
der Schrankenarm 25 anderweitig genau in der erwünschten Höhe gehalten wird. Zudem
existieren auch solche Schrankenanlagen 20, welche neben dem dargestellten Unterstützungspfosten
21 noch einen Auflagepfosten (nicht dargestellt) besitzen. Dieser Auflagepfosten verhindert
vor allem die unnötige Verbiegung des Schrankenarms 25 infolge des Eigengewichts,
sowie die ebenfalls unnötige Belastung des Antriebsmechanismus (nicht dargestellt).
Zudem werden am Schrankenarm 25 oft besondere fluoreszierende Markierungen 26', 26"
angebracht (oft in der Kombination rot-weiss oder schwarz-gelb), welche zu einer besseren
Sichtbarkeit der Schrankenabsperrung 20 verhelfen sollen.
[0022] Der Schrankenarm 25 kann (wie in Figur 1 dargestellt) insbesondere um einen Drehpunkt
22 am Unterstützungspfosten 21 zwischen einer liegenden Position P1 und einer aufrecht
stehenden Position P2 geschwenkt werden. So versperrt der Schrankenarm 25 in der liegenden
Position P1 den Durchgang für die Autos oder Personen, während dieser Durchgang beim
Schrankenarm 25 in der aufrecht stehenden Position P2 möglich ist. Ausserdem ist es
durchaus vorstellbar, den Schrankenarm 25 in einer Zwischenposition (nicht dargestellt)
zu halten, wobei dies in den allermeisten Fällen keine zusätzlichen Vorteile mit sich
bringt. In der Position P1 liegt der Schrankenarm 25 meistens passiv, also ohne jegliche
Hilfe des Antriebsmechanismus, während für die Bewegung und das Halten des Schrankenarms
25 in der aufrecht stehenden Position P2 eine Antriebskraft angewandt werden muss.
So wird die liegende Position P1 auch als die "passive" Position bezeichnet, während
für die aufrecht stehende Position P2 teilweise auch der Name "aktive" Position benutzt
wird.
[0023] Figur 2 zeigt schematisch den Aufbau des Unterstützungspfostens 21 der Schrankenanlage
20 gemäss einer Ausführungsvariante der vorliegenden Erfindung. Das Bezugszeichen
22 in Figur 2 bezieht sich auf einen Drehpunkt, um welchen sich der Schrankenarm 25
mittels des Antriebsmotors 30 zwischen der passiven Position P1 (wie dargestellt)
und der aktiven Position P2 (nicht dargestellt) drehen kann. Vorteilhaft kann sich
dieser Antriebsmotor 30 daher in zwei verschiedene Richtungen drehen, wobei bei einer
ersten Drehrichtung eine Bewegung des Schrankenarms 25 aus der Position P1 in die
Position P2 erreicht wird, während sich der Antriebsmotor 30 zur Bewegung des Schrankenarms
25 aus der Position P2 zurück in die Position P1 in eine entgegengesetzte zweite Richtung
bewegen muss. Der Antriebsmotor 30 ist daher vorteilhaft ein Elektromotor, beispielsweise
ein Gleichstromelektromotor. Allerdings sind auch Ausführungsvarianten denkbar, bei
welchen der Antriebsmotor 30 auch ein Wechselstromelektromotor ist oder auf eine ganz
andere Weise realisiert ist. Auch könnte der Antriebsmotor 30 grundsätzlich durch
einen hydraulischen oder ähnlichen Antrieb ersetzt werden.
[0024] Das Bezugszeichen 31 bezieht sich auf ein Drehübertragungselement, mittels welchem
die Bewegung des Antriebsmotors 30 auf den Schrankenarm 25 übertragen wird. In Figur
2 ist das Drehübertragungselement 31 als ein Treibriemen ausgeführt, welcher an einem
Ende am Drehteil des Antriebsmotors 30, und am anderen Ende an einem Greifrad 23 des
Schrankenarms 25 anliegt. Die Bewegung (d.h. Drehung) des Antriebsmotors 30 wird über
den Drehübertragungselement 31 auf den Schrankenarm 25 so übertragen, dass der Schrankenarm
25 in die gewollte Richtung geschwenkt wird. So kann der Schrankenarm 25 beispielsweise
aus der passiven Position P1 (z.B. liegend) in die aktive Position P2 (z.B. stehend)
geschwenkt werden. Natürlich ist es aber auch durchaus vorstellbar, die Schwenkung
des Schrankenarms 25 um den Drehpunkt 22 auf eine völlig andere Weise zu realisieren,
als dies nun in Figur 2 dargestellt ist, ohne dass die Erfindung dadurch eingeschränkt
wäre.
[0025] Ausserdem wird in Figur 2 eine Vorrichtung 10 zur Steuerung und/ oder -überwachung
der erfindungsgemässen Schrankenanlage 20 dargestellt. Diese Vorrichtung 10 ist über
eine Steuerungsleitung 32 mit dem Antriebsmotor 30 verbunden, so dass der Antriebsmotor
30 durch die Vorrichtung 10 gesteuert bzw. überwacht werden kann. Die Steuerungsleitung
32 ist vorteilhaft eine elektrische Leitung, kann aber entsprechend den verschiedenen
Ausführungsvarianten des Antriebsmotors 30 auch als eine hydraulische oder eine andere
Leitung ausgeführt sein. Zudem wird in Figur 2 eine Spannungsanspeisung 11 dargestellt,
mittels welcher die elektrische Energie der Vorrichtung 10 zugeführt werden kann.
[0026] Eine detaillierte schematische Ansicht der Vorrichtung 10 zur Steuerung und/oder
-überwachung einer Schrankenanlage 20 gemäss einer der Ausführungsformen der Erfindung
wird in Figur 3 illustriert. In Figur 3 bezieht sich das Bezugszeichen 30 erneut auf
den Antriebsmotor, das Bezugszeichen 32 auf die Steuerungsleitung zur Steuerung des
Antriebsmotors 30 durch die Vorrichtung 10, und das Bezugszeichen 11 auf die Spannungsanspeisung
zur Zufuhr von elektrischer Energie zur Vorrichtung 10.
[0027] Die Vorrichtung 10 in Figur 3 umfasst einen Energiespeicher 35, mittels welchem Energie
zum Antriebsmotor 30 zugeführt werden kann. Insbesondere kann es sich bei diesem Energiespeicher
35 in der Vorrichtung 10 um einen Energiespeicher für die elektrische Energie handeln,
welche für den Betrieb des Elektromotors 30 benötigt wird. Falls der Antriebsmotor
30 als ein Gleichstrommotor ausgeführt wird, so wird es sich beim Energiespeicher
35 in diesem Fall um einen Gleichstromspeicher handeln. Dazu kann dieser Energiespeicher
35 insbesondere als eine Batterie (bzw. ein Akkumulator) oder aber als ein Superkondensator
ausgeführt sein. Es sind aber selbstverständlich auch viele andere Möglichkeiten zur
Realisierung des Energiespeichers 35 nahe liegend, welche von der ursprünglichen Erfindungsidee
nicht abweichen.
[0028] Der Energiespeicher 35 ist in dieser Ausführungsvariante der Erfindung über eine
Verbindungsleitung 34 mit einem Kontrollmodul 36 der Vorrichtung 10 verbunden. Dank
diesem Kontrollmodul 36 kann auf der einen Seite die Richtung des Energieflusses zwischen
dem Energiespeicher 35 und dem Antriebsmotor 30, und auf der anderen Seite der Energiefluss
zum Energiespeicher 35 von aussen kontrolliert werden. Der Energiespeicher 35 kann
insbesondere aufladbar sein. Durch die Aufladbarkeit des Energiespeichers 35 kann
verhindert werden, dass der Energiespeicher 35 ständig ausgewechselt werden muss.
Auf der anderen Seite wird durch einen Energiespeicher 35 ermöglicht, dass die Schrankenanlage
20 verwendet werden kann, ohne dass eine ständige Spannungsanspeisung vorhanden wäre.
[0029] Das Kontrollmodul 36 umfasst einen Schalter 37, so dass die Richtung des Energieflusses
dank der Umstellung dieses Schalters 37 kontrolliert werden kann. In Figur 3 wird
der Schalter 37 schematisch durch einen Drehschalter illustriert, welcher zwischen
drei verschiedenen Positionen geschaltet werden kann. So fliesst in der Schalterposition
"+" der Strom vom Energiespeicher 35 zum Antriebsmotor 30 in der ersten Richtung,
welche zum Beispiel der Bewegung des Schrankenarms 25 aus der passiven Position P1
in die aktive Position P2 entsprechen kann. Bei der Umstellung des Schalters 37 in
die Position "-" wird dieser Stromfluss umgekehrt, so dass der elektrische Strom vom
Energiespeicher 35 zum Antriebsmotor 30 nun in die andere Richtung fliesst, welche
der Bewegung des Schrankenarms 25 aus der aktiven Position P2 in die passive Position
P1 entspricht. Es sollte an dieser Stelle angemerkt werden, dass diese Richtungen
selbstverständlich auch anders definiert werden können, wobei aber die Grundidee dieser
Erfindung keinesfalls beeinträchtigt wird. Schliesslich besitzt der Drehschalter 37
auch eine Position "0". Wenn der Schalter 37 in diese Position eingestellt wird, wird
der Stromfluss zwischen dem Energiespeicher 35 und dem Antriebsmotor 30 unterbrochen.
Ausserdem wird der Stromfluss zum Energiespeicher 35 von aussen, d.h. über die Spannungsspeisung
11 gestartet. Auf diese Weise kann der Energiespeicher 35 dann aufgeladen werden,
wenn die Energie aus dem Energiespeicher 35 nicht gerade zur Bewegung des Schrankenarms
25 in die eine oder die andere Richtung benötigt wird.
[0030] In Figur 4 wird ein Elektronikschema einer mögliche Realisierung der Vorrichtung
10 zur Steuerung und/oder -überwachung einer Schrankenanlage 20 gemäss einer Ausführungsvariante
der vorliegenden Erfindung gezeigt. Die bereits in Figuren 1 bis 3 dargestellten Elemente
tragen auch in Figur 4 dieselben Bezugszeichen. So bezieht sich das Bezugszeichen
30 auf den Antriebsmotor, und das Bezugszeichen 35 auf den Energiespeicher. Wie bereits
weiter oben beschrieben, kann es sich beim Energiespeicher insbesondere um eine Batterie
bzw. einen Akkumulator, oder um einen Superkondensator handeln. In jedem Fall wird
der Energiespeicher 35 nach einer gewissen Zeit vollständig aufgeladen, so dass auch
die angelegte Spannung danach ausgeschaltet werden kann. In einer besonderen Ausführungsvariante
der Erfindung kann die externe Spannungsanspeisung 11 als eine Gleichstrom-Schutzkleinspannung
(SELV) realisiert werden. Dadurch können auch sehr kleine Eingangsspannungen verwendet
werden, ohne dass die Funktion der Schrankenanlage 20 irgendwie beeinträchtigt wäre.
Nach der Aufladung des Energiespeichers 35 steht nämlich genügend Energie zur Verfügung,
so dass der Antriebsmotor 30 zumindest eine Bewegung des Schrankenarms 25 ausführen
kann, welche für die Bewegung des Schrankenarms 25 in die Sicherheitsposition ausreichen
muss.
[0031] Die Vorrichtung 10 umfasst ausserdem eine Reihe von Schaltern K1.1, K1.2, K2.1, K2.2,
K3.1 und K4.1, welche entweder einzeln oder zusammen betätigt werden können. Insbesondere
können diese Schalter K1.1, K1.2, K2.1, K2.2, K3.1 und K4.1 durch die Fernsteuerungen
51, 52, 53 betätigt werden. Es ist mitunter auch eine Ausführungsvariante der vorliegenden
Erfindung denkbar, in welcher mindestens ein Sensor zur Positionserfassung des Schrankenarms
25 vorgesehen werden kann, mittels welchem der Energiefluss von aussen zum Energiespeicher
35 und der Energiefluss vom Energiespeicher 35 zum Antriebsmotor 30 kontrolliert werden
können. Dabei können diese Sensoren entweder direkt oder über die Fernsteuerungen
51, 52, 53 den Energiefluss beeinflussen können. In der Ausführungsvariante der Erfindung,
welche in Figur 4 dargestellt ist, sind die drei dargestellten Fernsteuerungen 51,
52, 53 elektronische Kreise, welche jeweils ein Relais K4, K3, K2 umfassen, mittels
welchem die Schalter K4.1, K3.1, K2.1 und K2.2 geschaltet werden können. Zudem wird
auch an der Spannungszufuhrleitung zum Energiespeicher 35 ein Relais K1 zur Verfügung
gestellt, mittels welchem die Schalter K1.1 und K1.2 geschaltet werden können. Allerdings
sind aber auch andere Realisierungen der Fernsteuerungen 51, 52, 53, bzw. der Spannungszufuhrleitung
möglich. Die genauere Funktionsweise der Vorrichtung 10 wird in den nachfolgenden
Figuren dargestellt.
[0032] In Figur 5A wird das Elektronikschema aus Figur 4 dargestellt, zur Zeit wenn der
Schrankenarm 25 aus der passiven Position P1 in die aktive Position P2 geschwenkt
wird. Dazu wird an der Spannungsanspeisung (d.h. an der Spannungszufuhrleitung 11)
eine erste Spannung U
aktiv angelegt. Durch diese Spannung wird die Bewegung des Schrankenarms 25 in die aktive
Position P2 veranlasst. Zudem kommen in diesem Fall vor allem die Fernsteuerungen
51 und 52 und ihre entsprechenden Relais K4 und K3 zum Einsatz. Dazu muss der Stromkreis
in der Fernsteuerung 51 geschlossen werden, so dass durch das Relais K4 der Schalter
K4.1 betätigt wird, während der Stromkreis in der Fernsteuerung 52 offen bleibt. Somit
bleibt der Schalter K3.1 in seiner ursprünglichen Position. Da der Stromkreis in der
Fernsteuerung 53 geöffnet ist (die Funktionsweise der Fernsteuerung 52 wird später
detailliert erläutert), befinden sich die Schalter K2.1 und K2.2 ebenfalls in ihrer
ursprünglichen Position. Es kann nun in Figur 5A klar gesehen werden, dass der elektrische
Strom über die beiden Schalter K2.1 und K1.1 zum Antriebsmotor 30 und dann über die
beiden Schalter K3.1, K1.2 und K2.2 wieder zum Ausgangspunkt fliessen kann. Somit
dreht sich der Antriebsmotor 30 in einer vorbestimmten Richtung, welche über das Drehübertragungselement
31 an den Schrankenarm 25 übertragen wird. So bewegt sich der Schrankenarm 25 dank
dem Antriebsmotor 30 aus der passiven Position P1 in die aktive Position P2, bis die
aktive Position P2 erreicht ist.
[0033] Nachdem die Position P2 erreicht ist, kann beispielsweise durch einen besonderen
Sensor oder auf eine andere Weise der Stromkreis in der Fernsteuerung 52 aktiviert
werden, wodurch es dank dem Relais K3 zur Umschaltung des Schalters K3.1 und zur Unterbrechung
des Stromflusses zum Antriebsmotor 30 kommt. Gleichzeitig wird auch der Stromkreis
in der Fernsteuerung 51 geöffnet, wodurch der Schalter K4.1 in seine ursprüngliche
Position zurück kehrt. Diese Situation des Elektronikschemas ist in Figur 5B dargestellt.
Solange nun die Eingangsspannung U
aktiv angelegt bleibt, bleibt auch der Schrankenarm 25 in der aktiven Position P2. Insbesondere
kann diese aktive Position P2 der geöffneten Schranke entsprechen (der Schrankenarm
25 der Schrankenanlage 20 oben), wobei aber selbstverständlich auch andere Möglichkeiten
denkbar sind.
[0034] Zur Bewegung des Schrankenarms 25 aus der aktiven Position P2 in die passive Position
P1 müssen die Schalter wieder umgestellt werden. Diese Situation wird in Figur 6A
illustriert. Nun muss insbesondere die externe Spannung umgeschaltet werden. Diese
neue Spannung, Up
assiv, ist der U
aktiv grundsätzlich entgegengesetzt. Durch diese Spannung wird grundsätzlich die Bewegung
des Schrankenarms 25 in die aktive Position P2 veranlasst. Dank dieser Spannung kann
das Relais K1 nicht aktiviert werden, so dass auch die Schalter K1.1 und K1.2 umgeschaltet
werden, und in ihre Grundposition zurück kehren. Die Fernsteuerungen 51 und 52 bleiben
in ihren vorherigen Position, d.h. der Stromkreis in der Fernsteuerung 51 ist geöffnet,
während der Stromkreis in der Fernsteuerung 52 geschlossen ist. Daher wird lediglich
der Schalter K3.1 betätigt, während sich der Schalter K4.1 in seiner ursprünglichen
Position befindet. In diesem Fall fliesst der elektrische Strom vom Energiespeicher
35 über die Schalter K2.1, K1.1 und K4.1 zum Antriebsmotor 30 und dann über die Schalter
K1.2 und K2.2 wieder zum Ausgangspunkt. Somit dreht sich der Antriebsmotor 30 in der
anderen vorbestimmten Richtung, welche wiederum über das Drehübertragungselement 31
an den Schrankenarm 25 übertragen wird. Somit bewegt sich der Schrankenarm 25 dank
dem Antriebsmotor 30 nun aus der aktiven Position P2 in die passive Position P1, bis
erneut die passive Position P1 erreicht ist.
[0035] Schliesslich wird, nachdem die passive Position P1 erreicht ist, beispielsweise durch
einen besonderen Sensor oder auf eine andere Weise der Stromkreis in der Fernsteuerung
51 aktiviert, wodurch es dank dem Relais K4 zur Umschaltung des Schalters K4.1 und
zur Unterbrechung des Stromflusses zum Antriebsmotor 30 kommt. Zur gleichen Zeit kommt
es, auch dank einem Sensor, der Handbetätigung durch einen Schrankenoperator oder
auf eine andere Weise, zur Öffnung des Stromkreises in der Fernsteuerung 52, wodurch
dann der Schalter K3.1 in seine ursprüngliche Position zurück kehren kann. Diese Situation
des Elektronikschemas ist in Figur 6B dargestellt. Nun kann die Eingangsspannung U
passiv angelegt bleiben, aber auch ausgeschaltet werden, ohne dass sich der Schrankenarm
25 aus der passiven Position P1 bewegen würde.
[0036] Während allen oben genannten Manipulationen im Kontrollmodul 36 kann der Energiespeicher
35 aufgeladen werden, solange entweder die Spannung U
aktiv oder die Spannung U
passiv an der Spannungszufuhrleitung 11 angelegt bleiben. Dabei spielt es auch grundsätzlich
überhaupt keine Rolle, welche der beiden Spannungen angelegt wird, da der Energiespeicher
35 insbesondere auch so konzipiert werden kann, dass er durch die beiden Spannungen
gleichermassen aufladbar ist.
[0037] In Figur 7 wird die Funktionsweise der dritten Fernsteuerung 53 detailliert illustriert.
Die Fernsteuerung 53 stellt eine so genannte "aktive Abschaltung" dar. Diese aktive
Abschaltung repräsentiert eine zusätzliche Sicherheitsfunktion, welche in der erfindungsgemässen
Vorrichtung 10 zur Steuerung und/oder -überwachung einer Schrankenanlage 20 eingesetzt
wird, um die Gesamtsicherheit der Anlage 20 zu erhöhen. Bei dieser aktiven Abschaltung
wird der Stromkreis der Fernsteuerung 52 mit dem Relais K2 geschlossen. Die Schliessung
des Stromkreises in der Fernsteuerung 52 bewirkt die Umschaltung der Schalter K2.1
und K2.2 durch das Relais K2, wodurch der Antriebsmotor 30 vom Energiespeicher 35
getrennt wird. Dazu kann an der Spannungsanspeisung (d.h. an der Spannungszufuhrleitung
11) entweder die erste Spannung U
aktiv oder aber die zweite Spannung U
passiv angelegt werden, ohne dass der Antriebsmotor 30 in Bewegung geraten würde. In dieser
Position fliesst aber der Strom, welcher von aussen, d.h. durch die Spannungsanspeisung
kommt, ungehindert zum Energiespeicher 35 und lädt den Energiespeicher 35 auf, so
dass auch in dieser Position der Energiespeicher 35 aufgeladen werden kann. Durch
diese aktive Abschaltung kann insbesondere gewährleistet werden, dass der Schrankenarm
25 in jeder Situation in der vorgesehenen Position (P1 oder P2) bleibt, auch wenn
die angelegte Spannung (U
aktiv oder U
passiv) aus irgendeinem Grund wechseln oder vollkommen ausfallen sollte.
[0038] An dieser Stelle soll angemerkt werden, dass es selbstverständlich auch Schrankenanlagen
20 gibt, bei welcher es zur Bewegung des Schrankenarms 25 aus der aktiven Position
P2 in die passive Position P1 keiner aktiver Kraft bedarf, da der Schrankenarm 25
aufgrund seines eigenen Gewichts in die ursprüngliche Position zurück kehren kann.
Die vorliegende Erfindung betrifft auch diese Art von Schrankenanlagen 20, wozu aber
selbstverständlich einige kleinere Anpassungen notwendig sind. Diese und andere ähnliche
Anpassungen sind aber für einen Fachmann ohne erfinderisches Zutun durchaus nachvollziehbar
und werden durch den Schutzumfang der nachfolgenden Patentansprüche ebenfalls umfasst.
1. Vorrichtung (10) zur Steuerung und/oder -überwachung einer Schrankenanlage (20), welche
Schrankenanlage (20) einen schwenkbaren Schrankenarm (25) und einen Antriebsmotor
(30) umfasst, wobei mittels des Antriebsmotors (30) der Schrankenarm (25) zwischen
einer passiven Position (P1) und einer aktiven Position (P2) schwenkbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtung (10) einen aufladbaren Energiespeicher (35) zur Energiezufuhr zum
Antriebsmotor (30) und mindestens ein Kontrollmodul (36) umfasst, wobei mittels des
Kontrollmoduls (36) die Richtung des Energieflusses zum Energiespeicher (35) und/oder
vom Energiespeicher (35) zum Antriebsmotor (30) kontrollierbar ist.
2. Vorrichtung (10) gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Antriebsmotor (30) ein Gleichstrommotor ist.
3. Vorrichtung (10) gemäss Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Energiespeicher (35) mittels einer externen Spannungsanspeisung (11) aufladbar
ist.
4. Vorrichtung (10) gemäss Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die externe Spannungsanspeisung (11) eine Gleichstrom-Schutzkleinspannung (SELV)
ist.
5. Vorrichtung (10) gemäss einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Energiespeicher (35) als ein Superkondensator ausgeführt ist.
6. Vorrichtung (10) gemäss einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Energiespeicher (35) als eine Batterie und/oder ein Akkumulator ausgeführt ist.
7. Vorrichtung (10) gemäss einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Kontrollmodul (36) mindestens einen Schalter (37, K1, K2, K3, K4) umfasst, mittels
welchem der Energiefluss zum Energiespeicher (35) und/oder vom Energiespeicher (35)
zum Antriebsmotor (30) kontrollierbar ist.
8. Vorrichtung (10) gemäss Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Schalter (37, K1.1, K1.2, K2.1, K2.2, K3.1, K4.1) durch mindestens
eine Fernsteuerung (51, 52, 53) betätigbar ist.
9. Vorrichtung (10) gemäss einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens ein Sensor zur Positionserfassung des Schrankenarms (25) vorgesehen ist,
mittels welches Sensors der Energiefluss zum Energiespeicher (35) und/oder vom Energiespeicher
(35) zum Antriebsmotor (30) kontrollierbar ist.
10. Verfahren zur Steuerung und/oder -überwachung einer Schrankenanlage (20), welche Schrankenanlage
(20) einen schwenkbaren Schrankenarm (25) und einen Antriebsmotor (30) umfasst, wobei
mittels des Antriebsmotors (30) der Schrankenarm (25) zwischen einer passiven Position
(P1) und einer aktiven Position (P2) geschwenkt wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Energiespeicher (35) zur Energiezufuhr zum Antriebsmotor (30) und ein Kontrollmodul
(36) vorgesehen werden, und
dass mittels eines Kontrollmoduls (36) die Richtung des Energieflusses zu einem Energiespeicher
(35) und/oder vom Energiespeicher (35) zum Antriebsmotor (30) kontrolliert wird.
11. Verfahren gemäss Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Antriebsmotor (30) als ein Gleichstrommotor ausgeführt wird.
12. Verfahren gemäss Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, dass der Energiespeicher (35) mittels einer externen Spannungsanspeisung (11) aufgeladen
wird.
13. Verfahren gemäss Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Energiespeicher mittels einer Gleichstrom-Schutzkleinspannung (SELV) aufgeladen
wird.
14. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Energiespeicher (35) als ein Superkondensator ausgeführt wird.
15. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Energiespeicher (35) als eine Batterie und/oder ein Akkumulator ausgeführt wird.
16. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 10 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass mittels mindestens eines Schalters (37, K1, K2, K3, K4) der Energiefluss zum Energiespeicher
(35) und/oder vom Energiespeicher (35) zum Antriebsmotor (30) kontrolliert wird.
17. Verfahren gemäss Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Schalter (37, K1, K2, K3, K4) durch mindestens eine Fernsteuerung
(51, 52, 53) betätigt wird.
18. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 10 bis 16, dadurch gekennzeichnet, dass mittels eines Sensors zur Positionserfassung des Schrankenarms (25) der Energiefluss
zum Energiespeicher (35) und/oder vom Energiespeicher (35) zum Antriebsmotor (30)
kontrolliert wird.