[0001] Die Erfindung betrifft einen Mikroschalter für einen koaxialen Steckverbinder gemäß
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
[0002] Mikroschalter für koaxiale Steckverbinder werden beispielsweise in Mobiltelefonen
eingesetzt. Mobiltelefone haben in der Regel interne Antennen, wenn sie aber beispielsweise
in eine Kfz-Halterung gesteckt werden, ist das Mobiltelefon mit einer Kraftfahrzeugantenne
verbunden. Die Verbindung des Mobiltelefons mit der Kraftfahrzeugantenne erfordert
dabei ein Unterbrechen der Verbindung zur internen Antenne und ein Umleiten der Sende-
und Empfangssignale zur und von der Kraftfahrzeugantenne, wenn das Mobiltelefon in
die Kfz-Halterung gesteckt wird. Die Verbindung zur Kraftfahrzeugantenne wird typischerweise
über ein Koaxialkabel hergestellt, wobei die Verbindung zwischen Koaxialkabel und
dem Mobiltelefon über einen koaxialen Steckverbinder hergestellt wird.
[0003] Eine alternative Anwendung solcher Mikroschalter ist die Verwendung als Testschalter
zur Prüfung einer bestückten Platine.
[0004] Aus der
DE 697 05 129 T2 ist ein koaxialer Steckverbinder mit einer Schaltfunktion bekannt, bei dem durch
das Einstecken eines Koaxialsteckers in das Mobiltelefon der Kontakt zur internen
Antenne automatisch unterbrochen und der Kontakt zu einer externen Antenne hergestellt
wird. Der dort offenbarte Mikroschalter weist eine Kontaktfeder und einen Gegenkontakt
auf, wobei beim Einstecken des koaxialen Steckverbinders ein Betätigungselement den
Kontakt zwischen der Kontaktfeder und dem Gegenkontakt unterbricht und über den Koaxialstecker
zur externen Antenne herstellt. Die Kontaktfeder ist dabei als einfache Blattfeder
ausgebildet, die das Betätigungselement nach einem Lösen des Koaxialsteckers wieder
in eine Ausgangslage zurückführt und den Signalkreis zur internen Antenne schließt.
Die aus dem Stand der Technik bekannten Mikroschalter haben jedoch verschiedene Nachteile.
Beispielsweise kann eine einfache Blattfeder nur eine relativ geringe Federkraft aufbringen,
sodass ein sicheres Schließen des Kontakts zur internen Antenne bei Lösen des Koaxialsteckers
nicht immer garantiert werden kann.
[0005] Die Erfindung hat die Aufgabe, einen Mikroschalter für einen koaxialen Steckverbinder
bereitzustellen, der ein sicheres Schließen des Kontaktes mit einer höheren Federkraft
ermöglicht.
[0006] Diese Aufgabe wird gelöst durch einen Mikroschalter für einen koaxialen Steckverbinder
mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1.
[0007] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0008] Ein erfindungsgemäßer Mikroschalter für einen koaxialen Steckverbinder weist eine
Kontaktfeder und einen Gegenkontakt auf, wobei die Kontaktfeder eine kreuzförmig ausgebildete
Blattfeder ist. Die kreuzförmige Blattfeder hat den Vortei, dass eine Federkraft nicht
nur durch einen sich längs erstreckenden Hauptsteg, sondern auch durch einen sich
beidseitig vom Hauptsteg wegerstreckenden Quersteg aufgebracht wird. Der Quersteg
ist dabei idealerweise in einem vorderen Bereich des Hauptsteges und insbesondere
in der Nähe des Gegenkontaktes angeordnet, sodass sich eine günstige Kraftverteilung
ergibt.
[0009] In einer bevorzugten Ausgestaltung ist der Quersteg einstückig an den Hauptsteg angeformt.
Eine einstückige Ausgestaltung der kreuzförmigen Blattfeder hat den Vorteil, dass
die Blattfeder mit einem Arbeitsgang als Stanzteil hergestellt werden kann und so
keine zusätzlichen Produktionskosten entstehen.
[0010] Der Quersteg kann bogenförmig vorgespannt ausgebildet sein, sodass eine größere Federkraft
erreicht wird. Alternativ ist es auch denkbar, dass die Enden des Quersteges auf Höhe
einer Kontaktfläche zwischen der Kontaktfeder und dem Gegenkontakt gelagert werden,
sodass eine Federkraft aus einem Durchbiegen des Quersteges entsteht.
[0011] Der Hauptsteg kann an einem Befestigungsende rechtwinklig gebogen ausgebildet sein,
sodass eine einfache Kontaktierung der Kontaktfeder von unten und eine einfachere
Lagerung in dem Gehäuse möglich werden. Ebenso kann der Gegenkontakt rechtwinklig
gebogen ausgebildet sein.
[0012] In einer Weiterbildung der Erfindung weist der Mikroschalter ein Gehäuse auf, in
das über einem Kreuzungspunkt des Hauptsteges und des Nebensteges eine Betätigungsöffnung
eingebracht ist. Das Gehäuse kann dabei derart ausgebildet sein, dass beim Einführen
eines Koaxialsteckers in den koaxialen Steckverbinder ein Zentralleiter des Koaxialsteckers
durch die Betätigungsöffnung auf den Kreuzungspunkt von Haupt- und Nebensteg stößt
und so die Blattfeder nach unten wegdrückt und die Verbindung zum Gegenkontakt löst.
Gleichzeitig wird durch die Berührung des Zentralleiters des Koaxialsteckers mit der
Blattfeder ein Kontakt zu einer externen Antenneneinrichtung geschlossen. Das Gehäuse
des Mikroschalters kann dabei aus Metall gefertigt sein, sodass ein Außenleiter des
Koaxialsteckers über das Gehäuse einen Massekontakt herstellen kann.
[0013] In einer Weiterbildung der Erfindung sind in dem Gehäuse Auflager vorgesehen, auf
denen der Quersteg schwimmend gelagert ist. Eine schwimmende Lagerung des Quersteges
auf diesen Auflagern, die bspw. warzenförmig ausgebildet sein können, verhindert,
dass die Enden des Quersteges auf einer eben ausgebildeten Unterlagefläche scheuern
oder sich verklemmen können.
[0014] Die Auflager sind in einer Weiterbildung des Mikroschalters mit unterschiedlicher
Höhe ausgebildet. Der Quersteg gleitet dadurch bei einer Betätigung des Mikroschalters
unterschiedlich über die Auflager und der Hauptsteg führt eine leichte Querbewegung
aus. Durch diese Querbewegung wird eine leichtes Scheuern im Kontaktbereich erreicht,
was ein Selbstreinigen der Kontaktstelle bewirkt.
[0015] Für eine besonders hohe Miniaturisierung kann der komplette Mikroschalter zur Oberflächenmontage
als Surface Mounted Device (SMD) ausgebildet sein, wozu es sinnvoll ist, das Befestigungsende
des Hauptsteges und den Gegenkontakt jeweils als Lötfläche auszubilden.
[0016] Die Erfindung wird nachfolgend unter Bezugnahme auf die beigefügten Figuren ausführlich
beschrieben, gleiche Bezugszeichen bezeichnen dabei stets gleiche Komponenten mit
gleicher Wirkung.
Es zeigen:
[0017]
- Fig. 1
- eine perspektivische Darstellung eines Schaltwerkes eines erfindungsgemäßen Mikroschalters,
- Fig. 2
- eine perspektivische Darstellung des Mikroschalters mit Gehäuse,
- Fig. 3
- einen Querschnitt durch den Mikroschalter entlang der Linie A-A in Fig. 2 und
- Fig. 4
- einen Längsschnitt durch den Mikroschalter entlang der Linie B-B aus Fig. 2.
[0018] Fig. 1 zeigt eine perspektivische Darstellung eines Schaltwerkes 100 eines erfindungsgemäßen
Mikroschalters. Das Schaltwerk 100 ist aus einer kreuzförmigen Blattfeder 110 und
einem Gegenkontakt 130 aus elektrisch leitendem Material aufgebaut.
Die kreuzförmige Blattfeder 110 weist einen Hauptsteg 111 mit einem Kontaktende 113
und einem Befestigungsende 114 auf. Der Hauptsteg 111 ist dabei als langgestreckte
Blattfeder ausgebildet und am Befestigungsende 114 rechtwinklig abgebogen. Das Kontaktende
113 des Hauptsteges 111 überlappt mit einem Gegenkontakt 130 in einem Kontaktbereich
115, sodass eine leitende Verbindung zwischen der Kontaktfeder 110 und dem Gegenkontakt
130 besteht. An den Hauptsteg 111 der Kontaktfeder 110 ist ein quer zum Hauptsteg
111 verlaufender Quersteg 112 einstückig angeformt. Der Quersteg 112 ist bogenförmig
nach unten vorgebogen, sodass beim Aufliegen des Quersteges auf einer Unterlage eine
zusätzliche Federkraft bereitgestellt wird.
[0019] Fig. 2 zeigt eine perspektivische Darstellung eines erfindungsgemäßen Mikroschalters
mit einem Gehäuse 200. Das Gehäuse 200 ist quaderförmig aufgebaut, wobei die Grundfläche
in etwa quadratisch ausgeformt ist. Eine Deckfläche des Gehäuses 200 weist eine zentral
angeordnete, kreisrunde Betätigungsöffnung 210 auf, welche über einem Kreuzungspunkt
des Hauptsteges 111 und des Nebensteges 112 liegt. Das Gehäuse 200 weist im Wesentlichen
zwei Teile auf, wobei ein außen angeordneter, metallischer Teil im Wesentlichen klammerförmig
um einen aus Isoliermaterial 205 gefertigten Innenteil gebogen ist. Der Teil des Gehäuses
200 aus Isoliermaterial 205 ist so ausgestaltet, dass das Schaltwerk 100 isoliert
von dem äußeren Teil aus Metall gelagert ist und sowohl der rechtwinklig abgebogene
Teil des Gegenkontaktes als auch das rechtwinklig abgebogene Befestigungsende 114
der Blattfeder 110 nach außen geführt sind und bspw. als Lötkontakte verwendet werden
können.
[0020] Fig. 3 zeigt einen Schnitt durch den Mikroschalter aus Fig. 2 entlang der Linie A-A.
Der Schnitt ist parallel zu einer Seitenfläche des'Gehäuses 200 geführt und verläuft
quer zu einer Längsachse des Hauptsteges 111 zentral durch den Quersteg 112. In dieser
Ansicht ist besonders deutlich die Ausformung des Isoliermaterials 205 im Inneren
des Gehäuses zu erkennen. Das Isoliermaterial formt eine Bodenplatte 212 sowie eine
parallel dazu angeordnete Deckplatte 214, durch die mittig die Betätigungsöffnung
210 geführt ist. Zwischen der Bodenplatte 212 und der Deckplatte 214 ist das Schaltwerk
100 angeordnet. Die Bodenplatte 212 ist dabei separat zu dem aus Isoliermaterial geformten
Seitenteil und der Deckplatte 214 ausgebildet und wird bei der Montage beispielsweise
am Ende mit dem Schaltwerk 100 eingesetzt. In dem in Fig. 3 dargestellten Schnitt
sind deutlich einstückig an die Bodenplatte 212 angeformte Auflager 207 zu erkennen,
die zur Lagerung des Quersteges 112 dienen. Wenn die warzenförmigen Auflager 207 mit
unterschiedlicher Höhe ausgeführt sind, wird bei einer Betätigung des Schaltwerkes
100 durch die Betätigungsöffnung 210 eine Querbewegung induziert, die ein Selbstreinigen
der Kontaktfläche zwischen der Kontaktfeder 110 und dem Gegenkontakt 130 durch ein
Scheuern im Kontaktbereich 115 bewirkt. Die Betätigungsöffnung 210 ist im Bereich
der Deckplatte 214 trichterförmig ausgestaltet, sodass eine Zentrierung eines zentral
angeordneten Kontaktstiftes eines Koaxialsteckers beim Einführen erfolgt.
[0021] Fig. 4 zeigt einen Längsschnitt durch den Mikroschalter aus Fig. 2 entlang der Linie
B-B. In dieser Darstellung ist besonders gut die Anordnung und Fixierung des Schaltwerkes
100 in dem aus Isoliermaterial 205 gebildeten Teil des Gehäuses 200 zu erkennen. Das
rechtwinklig abgebogene Befestigungsende 114 der Kontaktfeder 110 ist aus dem Gehäuse
200 nach außen geführt, während der Hauptsteg 111 in einem ersten Bereich vollständig
von Isoliermaterial 205 umgeben ist und in einem vorderen Bereich geeignet gelagert
ist, um eine Biegebewegung durchzuführen. Wie auch schon in Fig. 1 deutlich zu erkennen
war, ist der Gegenkontakt 130 in dem Mikroschalter höher als die Kontaktfeder 110
angeordnet, sodass die Kontaktfeder 110 mit ihrem Kontakt-ende 113 unter den Gegenkontakt
130 zu liegen kommt und in einem unbetätigten Zustand den Signalpfad zwischen Kontaktfeder
110 und Gegenkontakt 130 mit einer Vorspannkraft schließt.
[0022] Im Anwendungsfall in einem Mobiltelefon ist idealerweise an einem Gegenkontakt 130
eine interne Antenne des Mobiltelefons angeschlossen, während an dem Befestigungsende
114 der Kontaktfeder eine Sende-/Empfängereinheit angeschlossen ist.
Bezugszeichenliste
[0023]
- 100
- Schaltwerk
- 110
- Kontaktfeder
- 111
- Hauptsteg
- 112
- Quersteg
- 113
- Kontaktende
- 114
- Befestigungsende
- 115
- Kontaktbereich
- 116
- Kreuzungspunkt
- 130
- Gegenkontakt
- 200
- Gehäuse
- 205
- Isoliermaterial
- 207
- Auflager
- 210
- Betätigungsöffnung
- 212
- Bodenplatte
- 214
- Deckplatte
1. Mikroschalter für einen koaxialen Steckverbinder mit einer Kontaktfeder (110) und
einem Gegenkontakt (130),
dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktfeder (110) eine kreuzförmig ausgebildete Blattfeder ist.
2. Mikroschalter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass die Kontaktfeder (110) einen Hauptsteg (111) mit einem Kontaktende (113) und einem
Befestigungsende (114) sowie einen Quersteg (112), der sich vom Hauptsteg (111) beidseitig
wegerstreckt aufweist.
3. Mikroschalter nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der Quersteg (112) einstückig an den Hauptsteg (111) angeformt ist.
4. Mikroschalter nach einem Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass der Quersteg (112) bogenförmig vorspannbar ausgebildet ist.
5. Mikroschalter nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungsende (114) rechtwinklig gebogen ausgebildet ist.
6. Mikroschalter nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, dass der Gegenkontakt (130) rechtwinklig gebogen ausgebildet ist.
7. Mikroschalter nach einem der Ansprüche 2 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, dass der Hauptsteg (111) und der Gegenkontakt (130) in einem Kontaktbereich (115) überlappend
angeordnet sind.
8. Mikroschalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der Mikroschalter ein Gehäuse (200) aufweist, das eine Betätigungsöffnung (210) aufweist,
die über einem Kreuzungspunkt (116) des Hauptstegs (111) und des Querstegs (112)angeordnet
ist.
9. Mikroschalter nach einem der Ansprüche 2 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass in dem Gehäuse (200) Auflager (207) vorgesehen sind, auf denen der Quersteg (112)
schwimmend gelagert ist.
10. Mikroschalter nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, dass die Auflager (207) warzenförmig ausgebildet sind.
11. Mikroschalter nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet, dass die Auflager (207) mit unterschiedlicher Höhe ausbildbar sind.
12. Mikroschalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (200) aus einem leitenden Material gefertigt ist, wobei die Kontaktfeder
(110) und der Gegenkontakt (130) gegen das Gehäuse (200) isoliert angeordnet sind.
13. Mikroschalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass das Befestigungsende (114) und der Gegenkontakt (130) jeweils als Lötfläche ausgebildet
sind.