[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Aussieben von ersten Partikeln aus
einem erste und zweite Partikel umfassenden Granulat durch Fördern des Granulats entlang
einer ersten Siebfläche, wobei die ersten Partikel ein Aspektverhältnis a
1 mit a
1 > n : 1, mit n = 2, 3, > 3 und die zweiten Partikel eine Dimensionierung aufweisen,
die ein Hindurchfallen durch die Maschen der ersten Siebfläche ermöglicht, wobei das
Granulat entlang der Siebfläche zwischen dieser und einer sich entlang der Siebfläche
erstreckenden Abdeckung gefördert wird und durch die Abdeckung bedingt die ersten
Partikel mit ihren Längsachsen entlang der Siebfläche verlaufend ausgerichtet werden,
wobei Längenerstreckung eines jeden ersten Partikels größer als Maschenweite des die
erste Siebfläche bildenden Siebs ist und Längenerstreckung der zweiten Partikel gleich
oder kleiner als die Maschenweite ist.
[0002] In der Halbleiterindustrie werden z. B. aus einer Schmelze Kristalle gezogen. Beispielhaft
sind das Czochralsky oder das Edged-Defined-Film-Fed-Growth - Verfahren (EFG-Verfahren)
zu nennen. Dabei ist es insbesondere bei letzterem Verfahren notwendig, dass kontinuierlich
Partikel in einem Umfang der Schmelze zugeführt werden, wie Material durch die wachsenden
Kristalle aus der Schmelze entfernt wird.
[0003] Die ein Granulat bildenden Partikel werden der Schmelze über Rohrleitungen zugeführt.
Dabei muss sichergestellt sein, dass ein weitgehend geometrisch homogenes Granulat
gefördert wird, also insbesondere Langkörner mit einem Aspektverhältnis > 3 : 1 entfernt
sind, die anderenfalls hängen bleiben und zu einer Verstopfung des Rohres führen können.
[0004] Zum Abtrennen nadelförmiger Partikel können Sieb-Kaskaden eingesetzt werden, wobei
üblicherweise drei Siebrinnen übereinander angeordnet sind. Die geneigt angeordneten
Rinnen werden in Vibration versetzt, wobei das Auswurfende der jeweils oberen Rinne
über den in Förderrichtung betrachteten Anfang der darunter liegenden Rinne hinausragt,
so dass die Langkörner abgeworfen werden und nicht in die nachfolgende Rinne fallen
können. Demgegenüber fallen die regelmäßig geformten Körner durch das Siebgewebe von
Siebrinne zu Siebrinne. Nachteilig bei diesem Verfahren ist, dass auch kleinere Partikel
wie Staub durch das Siebgewebe fallen, so dass eine Entstaubung nicht erfolgt. Aufgrund
der Reinheitsforderung sollte jedoch vermieden werden, dass der Schmelze Staub zugeführt
wird, da dieser aufgrund der großen Gesamtoberfläche unproportional stark verunreinigt
ist. Nachteilig ist des Weiteren, dass der durch die Siebgewebe fallende Staub auch
die größeren Partikel beschmutzt.
[0005] Zum Absieben von Langkörnern ist es auch bekannt, Trommelsiebmaschinen einzusetzen,
die sich um die Zylinderachsen drehen und zu lange Nadeln vom Granulat trennen. Diese
können sodann bei leicht schräg gestellter Trommelachse aus dem Innenbereich der Trommelachse
herausrutschen.
[0006] Ferner sind Überlängenabscheider zum Absieben von Überlängen, Verkettungen und Agglomeraten
aus Kunststoffgranulaten bekannt. Dabei werden nadelförmige Teilchen mittels eines
sehr flachen Wurfwinkels am Aufstellen gehindert.
[0007] Die nach dem Stand der Technik eingesetzten Verfahren können Langkörner bzw. nadelförmige
Partikel nur unvollkommen absieben, da nicht ausgeschlossen ist, dass sich einige
nadelförmige Partikel zufällig und zeitweise senkrecht stellen und somit durch die
Maschen des Siebes fallen können.
[0008] Um eine effektive Entstaubung zu erreichen, ist es bekannt, das Granulat aufzuwirbeln,
wobei der freiwerdende Staub abgeworfen und abgesaugt oder abgeblasen wird. Die Granulatpartikel
werden dabei durcheinander gewirbelt und mit hoher kinetischer Energie auf die Begrenzungen
des die Partikel aufnehmenden Gerätes, also dessen Wandungen geschleudert. Dies führt
wiederum zu einer Staubentwicklung und Verschmutzung des Granulats durch Abrieb.
[0009] Ein Verfahren der eingangs genannten Art ist der
DE-C-195 26 841 zu entnehmen. Zum Trennen von zumindest zwei in der Kornform unterschiedlichen Fraktionen
eines aus z. B. Baumischabfällen und Fremdstoffen wie Dübeln bestehenden Feststoffgemisches
wird dieses entlang eines Siebbodens gefördert, der eine Maschenweite für den Durchgang
einer der Fraktionen aufweist. Beabstandet zu dem Siebboden sind eine Abdeckplatte
oder eine Gliederkette angeordnet, um zu verhindern, dass die länglichen Körner einer
der Fraktionen sich aufrichten, so dass diese nicht durch den Siebboden fallen können.
Der Abstand zwischen der Abdeckplatte und dem Siebboden kann verstellt werden. Um
eine Optimierung bezüglich des Abstandes zu erzielen. Hierzu werden Versuche durchgeführt.
[0010] Ein Verfahren zum Absieben von Materialien ist der
US-A-4,194,970 zu entnehmen. Hierzu wird ein Siebboden benutzt, der unter einem Winkel bevorzugterweise
zwischen 45° und 60° zur Horizontalen geneigt verläuft.
[0011] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, aus einem Granulat oder Granulatgemisch
eine bestimmte Materialfraktion abzusieben, die sich in zumindest einer Dimension
geometrisch von dem übrigen Material unterscheidet. Speziell sollen erste nadelförmige
Partikel mit einem Aspektverhältnis (Länge zu Breite) von zumindest größer 2 : 1,
insbesondere ≥ 3 : 1 von dem weiteren Material abgesiebt werden. Ein weiterer Aspekt
der Erfindung sieht vor, dass das von den ersten Partikeln befreite Granulat staubarm
ist, wobei es während des Absiebens zu verhindern ist, dass Verunreinigungen durch
Abrieb des Materials der Vorrichtung eingebracht werden, mittels der das Absieben
erfolgt.
[0012] Verfahrensmäßig wird die Aufgabe im Wesentlichen dadurch gelöst, dass als Abdeckung
eine Folie, die sich schwerkraftbedingt auf die Partikel auflegt, oder eine Platte
verwendet wird, die um eine quer zur Förderrichtung des Granulats auf der ersten Siebfläche
derart schwenkbar ist, dass eine Anpassung eines zwischen der ersten Siebfläche und
der Abdeckung verlaufenden Spalts in Abhängigkeit von Größe und/oder Form der Partikel
erfolgt.
[0013] Erfindungsgemäß erfolgt eine selbstregulierende Anpassung an die entlang des Siebbodens
auszurichtenden ersten Partikel, so dass auch bei Schwankungen im Aspektverhältnis
sichergestellt ist, dass die gewünschte Trennung zwischen den ersten und zweiten Partikeln
erfolgt, eine Möglichkeit, die der Stand der Technik bei der Verwendung einer Platte
als Abdeckung nicht bietet. Daher ist es auch nach dem Stand der Technik erforderlich,
dass der Abstand zwischen der Abdeckung und dem Siebboden durch Versuche ermittelt
wird, um die gewünschte Trennung durchzuführen. Aber auch Kettengehänge bieten diese
Möglichkeit nicht, da diese sich entlang der Transportrichtung der Partikel bewegen
können, so dass infolgedessen ein Aufrichten der nicht abzusiebenden Partikel nicht
zwingend unterbunden werden kann. Ferner können die Ketten des Gehänges zueinander
einen Abstand aufweisen, der die Möglichkeit bietet, dass nicht abzusiebende Partikel
von den Ketten nicht erfasst werden und sich somit aufrichten können.
[0014] Aufgrund der erfindungsgemäßen Lehre ist sichergestellt, dass sich in dem Granulat
vorhandene Langkörner als die ersten Partikel nicht "aufstellen" können, so dass diese
nicht durch die Maschen des Siebs hindurchfallen. Vielmehr ist die Maschenweite derart
ausgelegt, dass allein die zweiten Partikel durch die Maschen hindurchfallen, die
insbesondere ein Aspektverhältnis ≤ 3:1 aufweisen.
[0015] Zu dem Aspektverhältnis a1 der ersten Partikel ist anzumerken, dass dieses dem Grunde
nach betragen kann a1 > n : 1 mit n = 2, 3 oder größer 3, wobei das Aspektverhältnis
an die jeweilige Aufgabe angepasst werden kann.
[0016] Aspektverhältnis bedeutet dabei das Verhältnis von Länge der Partikel zu deren Breite.
Unabhängig hiervon ist grundsätzlich als weiteres Kriterium für das Aussieben der
ersten Partikel anzugeben, dass die Länge der ersten Partikel größer als 5 mm ist.
Partikel kleinerer Längen, deren Aspektverhältnis gleichfalls größer 3:1 ist, sind
im zuvor aufgezeigten Sinne nicht als erste Partikel zu bezeichnen. Die Längenangabe
von mehr als 5 mm ist dabei keine feste Größe, sondern kann in Abhängigkeit von dem
Material des Granulats bzw. den Anforderungen bezüglich der Fördereigenschaften durch
ein Rohrsystem variiert werden.
[0017] Ganz allgemein wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass aufgrund der sich entlang
der Siebfläche erstreckenden Abdeckung sichergestellt ist, dass eine Materialfraktion,
die sich in ihrer Längenerstreckung geometrisch von den übrigen Partikeln unterscheidet,
abgesiebt wird, da die Abdeckung ein Aufrichten der entsprechenden Partikel mit der
Folge verhindert, dass diese nicht durch die Maschen des Siebes hindurch fallen können.
[0018] Insbesondere ist das erfindungsgemäße Verfahren für zerkleinerte Silicium-Rohlinge
anwendbar, die ihrerseits bei hohen Temperaturen aus einem Wirbelbett mittels Gasphasenabscheiden
von Silan bei einer Temperatur zwischen 600 °C und 900 °C oder von Trichlorsilan bei
einer Temperatur von 1000 °C bis 1350 °C in reduziertem Wasserstoff abgeschieden werden.
Das entsprechend entstehende Poly-Silicium wird zerkleinert. Die Kornform des Materials
ist aufgrund der vorgegebenen Struktur von Poly-Silicium länglich mit in etwa kreisförmigem
Querschnitt (in etwa nadelförmig), wobei sich üblicherweise nur ganz wenige nadelförmige
Partikel in der Gesamtmenge befinden. Diese müssen jedoch vollständig entfernt werden,
um erwähntermaßen eine Behinderung beim Transport durch ein Rohrsystem auszuschließen.
[0019] Aber nicht nur auf zerkleinerte Poly-Silicium-Materialien beschränkt sich die Erfindung.
Auch für die Kristallzucht benutzter Waferbruch kann entsprechend ausgesiebt werden,
wobei sich erwähntermaßen das Aspektverhältnis durch die Länge der Waferbruchstücke
zu dessen Breite ergibt, die das Waferbruchstück beim Transport auf dem Sieb senkrecht
zu der von dem Sieb aufgespannten Ebene aufweist.
[0020] Ganz allgemein können aufgrund der erfindungsgemäßen Lehre Granulate aus Halbleitermaterial
wie Silicium, Germanium, GaAs, GaP, CdS, CdTe, CuInSe
2 und andere Verbindungsleiter aus der Sorte III-V, II-VI, aber auch Werkstoffe wie
SiO
2 als Grundmaterial für die Herstellung von Quarz, Gläsern sowie keramische Materialien
wie SiC, A1203, Si3N4 und andere Stoffe, die als Granulat verarbeitet werden sollen,
in eine Gutfraktion und in eine solche durch Sieben aufgeteilt werden, dessen Partikel
ein nicht gewünschtes Aspektverhältnis aufweisen.
[0021] Oben aufgestellte Überlegungen gelten auch für das Absieben metallischer Überlängen
und auch für nadelförmige metallische Partikel, selbst für Nadeln, Nägel und Schrauben.
Insoweit erstreckt sich die Erfindung auch auf entsprechende Teile.
[0022] Bei der Zerkleinerung von Materialien wie Poly-Silicium kann es durch Abrieb zu Verunreinigungen
kommen. Dabei lagern sich die Verunreinigungen an der Oberfläche ab, so dass eine
Verschmutzung proportional zur vorhandenen Oberfläche erfolgt. Daher ist nach einem
weiteren Aspekt der Erfindung sicherzustellen, dass während der Zerkleinerung entstandene
Staubanteile, deren Korngröße üblicherweise < 10 µm ist, nicht durch Absieben entfernt
werden, da anderenfalls die Gefahr besteht, dass der Staub an den größeren Partikeln
anhaftet. Daher ist erfindungsgemäß vorgesehen, dass vor dem eigentlichen Siebprozess
eine Entstaubung erfolgt. Hierzu kann dem ersten Sieb ein zweites Sieb geringerer
Maschenweite vorgeschaltet sein. Insbesondere sind Maschenweiten zwischen 0,3 mm und
1 mm zu bevorzugen.
[0023] Es hat sich jedoch gezeigt, dass allein ein Absieben von Staub nicht ausreichend
ist. Daher wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, dass über das zweite Sieb mit einer
Maschenweite von vorzugsweise zwischen 0,3 mm bis 1 mm, insbesondere zwischen 0,5
mm und 0,8 mm eine Absaugung zugeordnet ist, die sich oberhalb bzw. unterhalb des
Siebes erstreckt. Bevorzugterweise erfolgt die Absaugung von der Oberseite des Siebes
aus, um zu verhindern, dass größere Partikel beim Absaugen von der Unterseite des
Siebes her Maschen zusetzen.
[0024] Die Absaugung erfolgt insbesondere mit einem großen Saugquerschnitt derart, dass
das Sieb über seine gesamte Breite abgedeckt ist. Ferner sollte die Erstreckung in
Sieblängsachse, also in Richtung des Transportweges, betragen a x b, wobei 5 cm ≤
a ≤ 1 mit 1 = Sieblänge und b = Siebbreite ist. Je größer a gewählt wird, desto besser
können abgelöste Mikro-Partikel entfernt werden und desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit,
dass Granulatpartikel der Gutfraktion also diejenigen, die eine gewünschte Größe zur
Weiterverarbeitung aufweisen, mit abgesaugt werden.
[0025] Bevorzugterweise und zur Erzielung einer effektiven Absaugung ist vorgesehen, dass
das Granulat vor der Saugdüse bzw. -öffnung vertikal herabfällt. In diesem Fall kann
der Saugstrom so gewählt werden, dass die Partikel der Gutfraktion, insbesondere solche
einer Korngröße mit mittlerem Durchmesser zwischen 0,3 mm bis 0,5 mm, nicht abgesaut
werden, wohingegen mikroskopisch kleine Partikel (≤ 0,3 mm) vom Saugstrom erfasst
und somit abgesaugt werden.
[0026] Das so entstaubte Granulat gelangt dann auf das erste Sieb, auf dem die ersten Partikel
abgesiebt werden. Dabei sollte das Sieb oberhalb der geschlossenen Bodenfläche einer
vibrierenden Siebrinne angeordnet sein, die insbesondere mittels eines Magnetvibrators
in Schwingung versetzt wird. Das den Boden bildende Sieb zw. das Siebgewebe, das zur
Vermeidung eines Metallabriebs aus Kunststoff bestehen sollte, ist erfindungsgemäß
mit einer Abdeckung wie einer Folie abgedeckt, die eine Dicke zwischen 50 µm und 1
mm, insbesondere im Bereich von 500 µm aufweisen kann. Über eine Eintrittsöffnung
gelangen die Partikel in den Raum zwischen der Abdeckung, also der Folie und dem Sieb
bzw. dem Siebgewebe. Gleichmäßig geformte Partikel können durch die Siebmaschen hindurchfallen,
wohingegen die Langkörner aufgrund der Abdeckung mit ihren Längsachsen entlang der
von dem Sieb aufgespannten Ebene ausgerichtet und somit gehindert werden, sich aufzurichten
und durch das Sieb zu fallen. Auf diese Weise gelingt es effektiv, Langkörner abzusieben,
so dass selbst Einzelkörner in sehr geringen Mengen von z. B. 1 Gew.-% aus der Gesamtmenge
zuverlässig ausgesiebt werden können. Die Langkörner fallen am Ende des Siebes aus
der Siebrinne heraus und können in einem separaten Behälter aufgefangen und gesammelt
werden.
[0027] Anstelle einer Folie, die selbstjustierend wirkt, da diese schwerkraftbedingt auf
den entlang des Siebs durch Vibration geförderten Partikeln aufliegt, kann auch eine
Platte als Abdeckung benutzt werden, die z. B. eine Dicke zwischen 2 mm und 4 mm aufweist
und eigensteif ist. Eine diesbezügliche Platte ist schwenkbar um eine Achse gelagert,
die quer zur Förderrichtung und oberhalb des Aufgabebereichs der Siebrinne verläuft.
[0028] Dabei ist die Platte aufgabeseitig derart gebogen, dass sich eine trichterförmig
Öffnung für das zuzuführende Granulat ergibt.
[0029] Durch die schwenkbar gelagerte Platte ergibt sich gleichfalls eine Selbstjustierung.
[0030] Das die ersten Partikel absiebende Sieb ist vorzugsweise zur Horizontalen geneigt,
wobei die Siebaufgabe auf einem höheren Punkt als das Ende verläuft.
[0031] Insbesondere beschreibt die von dem Sieb aufgespannte Fläche bzw. Ebene zur Horizontalen
einen Winkel α mit 0° ≤ α ≤ 60°, wobei der bevorzugte Wertebereich zwischen 0° und
20° liegt. In Abhängigkeit von dem Neigungswinkel α können auch z. B. plattenförmige
Langkornpartikel herausgesiebt werden, indem man das Sieb als Lochblech mit rechteckigen
Spalten ausführt. In Abhängigkeit von dem Winkel α kann des Weiteren die Transportgeschwindigkeit
erhöht werden.
[0032] Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zur Gewinnung eines reinen von langkörnigen Partikeln
befreiten Granulats durch insbesondere eine Kombination von Siebprozess und Entstaubung
zur Verfügung gestellt, wobei der erfindungsgemäße Langkornsiebprozess der Entstaubung
nachgeschaltet ist.
[0033] Eine Vorrichtung zum Aussieben von Partikeln vorbestimmter Größe einer Längenstreckung
x umfassend zumindest ein eine Fläche aufspannendes erstes Sieb mit einer Maschenweite
y zeichnet sich dadurch aus, dass das Sieb mit der Maschenweite y mit y < x von einer
Abdeckung mit einem Spaltabstand Δs mit Δs < x abgedeckt ist und dass der Transportweg
der Partikel zwischen dem Sieb und der Abdeckung verläuft. Dabei kann die Abdeckung
selbsttätig schwerkraftbedingt auf den auf dem Sieb geförderten Partikeln aufliegen.
Die Abdeckung sollte aufgabenseitig eine trichterförmige Aufgabeöffnung begrenzen,
durch die die Partikel dem Sieb zuführbar sind.
[0034] Bei der Abdeckung kann es sich um eine Folie handeln, die eine Dicke zwischen 100
µm und 3 mm, insbesondere im Bereich zwischen 500 µm und 1 mm aufweist. Das Flächengewicht
sollte zwischen 5 mg/cm
2 und 150 mg/cm
2 liegen.
[0035] Bei der Folie kann es sich auch um eine mit einem Fluid gefüllte Folie handeln. Hierdurch
ergibt sich der Vorteil, dass das Gewicht der "Folie" auf einfache Weise einstellbar
und auf die abzusiebenden Partikel ausgelegt werden kann.
[0036] Alternativ besteht die Möglichkeit, dass die Abdeckung eine eigensteife Platte ist.
Dabei ist die Abdeckung schwenkbar um eine oberhalb des aufgabeseitigen Querrands
des Siebes fixiert.
[0037] In einer weiteren hervorzuhebenden Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
dem ersten Sieb ein zweites Sieb mit einer Maschenweite z mit z < y vorgeschaltet
ist. Die Maschenweite y des ersten Siebes sollte zwischen 2 und 5 mm betragen. Die
Maschenweite z des zweiten Siebes sollte vorzugsweise zwischen 0,3 mm und 1 mm, insbesondere
zwischen 0,5 mm und 0,8 mm liegen.
[0038] Zum Absaugen von Feinstpartikeln wie Staub sollte ober- und unterhalb des zweiten
Siebs eine Absaugung angeordnet sein. Insbesondere ist oberhalb des Siebs eine Absaugung
vorgesehen, wobei sich die Absaugung über die gesamte Breite des Siebes erstrecken
sollte. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass sich der Querschnitt der siebseitigen Öffnung
der Absaugung beläuft auf a x b mit 5 cm ≤ a ≤ 1 mit 1 = Sieblänge und b = Siebbreite.
[0039] Das erste bzw. zweite Sieb sollte mit einer Vibrationseinrichtung verbunden sein,
die einen Magnetvibrator aufweisen kann. Das erste bzw. zweite Sieb kann dabei Boden
einer Siebrinne sein, wobei das erste Sieb und das zweite Sieb ggfs. Abschnitte einer
einzigen Siebrinne sind. Das Sieb bzw. die Siebrinne kann auch auf einem Vibrationsförderer
montiert sein.
[0040] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass das abzusiebende Granulat
vor Aufgabe auf das erste Sieb an einer Absaugöffnung vorbei herabfällt, um eine überaus
wirksame Entstaubung zu erreichen.
[0041] Weitere Einzelheiten, Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich nicht nur
aus den Ansprüchen, den diesen zu entnehmenden Merkmalen -für sich und/oder in Kombination-,
sondern auch aus der nachfolgenden Beschreibung von der Zeichnung zu entnehmenden
bevorzugten Ausführungsbeispielen.
Es zeigen:
[0042]
- Fig. 1 a
- eine Prinzipdarstellung einer ersten Ausführungsform einer Siebvorrichtung,
- Fig. 1b
- eine Prinzipdarstellung einer zweiten Ausführungsform einer Siebvorrichtung,
- Fig. 2
- eine Prinzipdarstellung zum Absieben von Partikeln,
- Fig. 3
- eine Prinzipdarstellung von auf einem Sieb sich bewegenden Partikeln,
- Fig. 4
- eine Prinzipdarstellung zur Verdeutlichung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
- Fig. 5
- einen Ausschnitt einer Ausführungsform einer Siebvorrichtung,
- Fig. 6
- eine Prinzipdarstellung eines Sieb mit Abdeckung,
- Fig. 7
- eine Darstellung von abgesiebten Langkörnern und
- Fig. 8
- eine Darstellung der abgesiebten Gutfraktion.
[0043] Anhand der den Figuren zu entnehmenden Prinzipdarstellungen soll die erfindungsgemäße
Lehre näher erläutert werden, aufgrund der aus einem Granulat bzw. einer Granulatmischung
eine oder mehrere gewünschte Materialfraktionen ausgesiebt bzw. entfernt werden können.
Dabei ist das Ziel, eine Fraktion (Gutfraktion) zu erhalten, deren Partikel innerhalb
vorgegebener Dimensionen eine geometrisch gleiche Geometrie aufweisen, wobei Staubpartikel
sowie Partikel, deren Aspektverhältnis größer 3:1 ist, entfernt sind (Fig. 7). Partikel,
deren Länge grundsätzlich kleiner als 5 mm ist, sollen auch dann der sogenannten Gutfraktion
zugeordnet werden, wenn das Aspektverhältnis größer 3:1 ist (Fig. 8).
[0044] Zu den Fig. 7 und 8 ist anzumerken, dass die den Partikeln zugeordneten Zahlen das
Aspektverhältnis angeben.
[0045] Bei dem Granulat bzw. Granulatgemisch handelt es sich insbesondere um zerkleinertes
Poly-Siliciummaterial, das aus der Gasphase aus Trichlorsilan in reduzierendem Wasserstoff
abgeschieden worden ist, ohne dass jedoch hierdurch eine Beschränkung der erfindungsgemäßen
Lehre erfolgt. Die entsprechenden Partikel sind von flacher bis zylindersymmetrischer
Form. Das zerkleinerte Material wird z. B. zum Ziehen von Kristallen einer Schmelze
zugeführt. Dies erfolgt über Rohrleitungen, die Knicke und Ecken aufweisen können.
Daher muss sichergestellt sein, dass Partikel, die den zuvor aufgezeigten Nebenbedingungen
nicht gehorchen, aus dem Granulat entfernt werden, da anderenfalls die Gefahr besteht,
dass sich die Partikel in den Leitungen verhaken und somit diese verschließen.
[0046] Auch wenn erwähntermaßen das erfindungsgemäße Verfahren vorzugsweise für zerkleinerte
Poly-Silicium-Rohlinge bestimmt ist, ist hierdurch eine Beschränkung der erfindungsgemäßen
Lehre nicht zu sehen. Vielmehr bezieht sich die Erfindung ganz allgemein auf Granulate
aus Halbleitermaterial wie Silicium, Germanium, GaAs, GaP, CdS, CdTe, CuInSe
2 und andere Verbindungshalbleiter aus der Sorte III-V, II-VI, aber auch auf Werkstoffe
wie SiO
2 als Grundmaterial für die Herstellung von Quarz, Gläsern sowie keramischen Materialien
wie SiC, Al
2O
3, Si
3N
4 und andere Stoffe, die als Granulat verarbeitet werden. Des Weiteren können auch
nadelförmige Metallteile oder Partikel entfernt werden.
[0047] Um Granulat, d. h. die das Granulat bildenden Partikel in die gewünschten Fraktionen
zu trennen, wird das Granulat einer Vibrationsrinne 10 zugeführt, die ein in Schwingung
versetztes Gehäuse 12 aufweist und im Abstand zur Bodenwandung 14 ein eine Ebene aufspannendes
Sieb 18 umfasst. Über das aus Kunststoff bestehende Sieb 18 wird das Granulat, also
die in Fig. 1 prinzipiell dargestellten Partikel 16, 20 gefördert, um eine gewünschte
Trennung von Fraktionen nachstehend beschriebener Art vorzunehmen. Unterhalb des Siebs
18 befindet sich ein Trichter 22, der in einer Öffnung mündet, unterhalb der eine
Aufnahme 24 für die Partikel angeordnet ist, die das Sieb 18 durchsetzen. Auswurfsseitig,
also am unteren Ende des Siebs 18, befindet sich eine weitere Aufnahme 26, über die
die Partikel aufgenommen werden, die das Sieb 18 nicht durchsetzen. Hierbei handelt
es sich um die zuvor erläuterten Partikel mit einem Aspektverhältnis > 3:1.
[0048] Die Vibrationsvorrichtung 10 nach Fig. 1a weist einen Magnetvibrator 28 auf, der
mit dem Gehäuse 12 verbunden ist und dieses in Schwingung versetzt. Das Gehäuse 12
selbst kann über prinzipiell dargestellte Federn 30, 32 auf einer Unterlage abgestützt
sein.
[0049] Im Ausführungsbeispiel verläuft das Sieb 18 zur Horizontalen (Linie 34) unter einem
Winkel α, der zwischen 0° und 60°, vorzugsweise im Bereich zwischen 0° und 20° liegt.
Dabei liegt der Aufgabepunkt oberhalb des Auswurfbereichs.
[0050] In Fig. 3 ist rein prinzipiell ein Ausschnitt des Siebs 18 dargestellt. Die Transportrichtung
der auf dem Sieb vorhandenen Partikel ist durch den Pfeil 34 angedeutet.
[0051] Dadurch, dass das Sieb 18 in Vibration versetzt wird, werden die Partikel auf in
etwa Wurfparabeln 36 bewegt, wodurch sich längliche Partikel 38 aufrichten (Darstellung
40) und somit durch die Maschen des Siebs 18 hindurchfallen können. Handelt es sich
bei dem Partikel 38 um ein solches, das das zu vermeidende Aspektverhältnis mit einer
Länge aufweist, die größer als die Maschenweite ist, so können die zuvor aufgezeigten
Nachteile auftreten, die beim Fördern der Fraktion von Partikeln auftreten, die das
Sieb 18 durchsetzen und eine maximale Längenerstreckung aufweist, die kleiner als
die Maschenweite ist. Insbesondere weisen diese Partikel im Falle von Poly-Silicium
ein Aspektverhältnis < 3 : 1 auf.
[0052] Um das Aufrichten der Partikel 38 auszuschließen, ist erfindungsgemäß vorgesehen,
dass oberhalb des Siebes 18 eine Abdeckung 42 verläuft, die sicherstellt, dass die
Partikel 38 sich nicht aufstellen können, wie der Fig. 4 zu entnehmen ist.
[0053] Die Partikel des Granulates werden zwischen der Abdeckung 42 und dem Sieb 18 entlang
diesem gefördert (Pfeil 34), ohne dass das Risiko besteht, das die auch als Langkorn
zu bezeichnenden Partikel mit dem Aspektverhältnis > 3:1 sich in einem Umfang aufrichten
können, dass diese die Maschen des Siebes 18 durchsetzen.
[0054] Bei der Abdeckung 42 handelt es sich um eine dünne Folie 114, die z. B. eine Dicke
zwischen 50 µm und 3 mm aufweist. Die abzusiebenden Partikel gelangen zwischen die
Folie 42 und das Sieb 18, wobei gleichmäßig geformte Partikel mit einer maximalen
Längenerstreckung, die kleiner als die Maschenweite ist, durch die Siebmaschen hindurchfallen.
Demgegenüber werden die Langkörner durch die Abdeckung 42 daran gehindert, sich aufzurichten
und durch das Sieb 18 zu fallen.
[0055] Dadurch, dass die Abdeckung als Folie 114 ausgebildet ist, ergibt sich der Vorteil,
dass sich der Abstand zwischen der Folie, also der Abdeckung 42 und der Oberfläche
des Siebbodens auf die Form der Partikel bzw. deren Größe automatisch einstellt, so
dass ein optimales Absieben möglich ist. Dabei kann die Folie gegebenenfalls mit einem
Fluid gefüllt sein, quasi eine flexible flache Tasche oder ein Beutel sein, um ein
gewünschtes Gewicht zu erreichen, mit dem die Folie auf den Partikeln aufliegt.
[0056] Es besteht keine Verstopfungsgefahr, da die Folie 114 bei größeren Partikeln ausweichen
kann, eine Möglichkeit, die fixierte Platten nicht bieten. Sofern gewünscht, kann
auf die Folie neben deren Gewicht gegebenenfalls eine zusätzliche Kraft einwirken,
um einen gewünschten Druck auf die abzusiebenden Partikel auszuüben, ohne dass jedoch
die Flexibilität und das automatische Ausrichten auf die Partikel verloren geht.
[0057] Durch diese Maßnahmen gelingt es effektiv, Langkörner abzusieben, so dass selbst
Einzelkörner in sehr geringen Mengen von z. B. nur 1 Gew.-% aus der Gesamtmenge ausgesiebt
werden können. Die Langkörner fallen am Ende des Siebes 18 aus der Förderrinne 12
und werden von dem Behältnis 26 aufgesammelt.
[0058] Die Verwendung einer Folie 114 als die Abdeckung 52 zeigt den Vorteil, dass eine
Selbstjustage erfolgt, da die Folie schwerkraftbedingt auf den Partikeln aufliegt,
so dass eine Anpassung an die Erstreckung der Partikel senkrecht zur von dem Sieb
18 aufgespannten Ebene erfolgt. Ungeachtet dessen stellt das Gewicht der Folie 114
sicher, dass sich die Partikel nicht im zuvor aufgezeigten Sinne aufrichten können.
[0059] Anstelle einer Folie 114 kann auch eine Platte 44 benutzt werden, wie dies rein prinzipiell
der Fig. 6 zu entnehmen ist. So verläuft oberhalb des Siebs 18 eine Abdeckung 48,
die um eine Achse 46 schwenkbar ist, die sich quer zur Sieblängsachse und im Aufgabebereich
des Siebs 18 erstreckt. Auch hierdurch ergibt sich eine selbstjustierende Anpassung
an die entlang des Siebs 18 geförderten Partikel.
[0060] Aufgabeseitig ist die Platte 44 gebogen, um einen Einlauftrichter 48 für die aufzugebenden
Partikel zur Verfügung zu stellen. Im Bereich des Einlauftrichters 48 befindet sich
eine geschlossene Bodenplatte 19, die in das erste Sieb 18 übergeht.
[0061] Nach einem weiteren Aspekt der Erfindung ist dem Sieb 18 mit der Abdeckung 42 ein
weiteres Sieb 50 kleinerer Maschenweite vorgeschaltet (Fig. 2). Dabei können die Siebe
18 und 50 in einer Siebvorrichtung vorgesehen sein. Die Siebe 18, 50 können von einer
vibrierenden Siebrinne, die zur Horizontalen geneigt verlaufen kann, oder von einem
horizontalen Vibrationsförderer ausgehen.
[0062] Ein Vibrationsförderer 100 ist rein prinzipiell der Fig. 1b zu entnehmen. Dabei werden
für Elemente, die im Zusammenhang mit der Fig. 1a erläutert worden sind, die gleichen
Bezugszeichen verwendet. Der Vibrationsförderer 100 umfasst ein Gehäuse 102 mit beispielsweise
aus Metall oder abriebfestem Kunststoff bestehendem Boden 104, zu dem parallel das
erste Sieb 18 verläuft, entlang der die Partikel 16, 18 gefördert werden.
[0063] Das Gehäuse 102 ist über Blattfedern 106, 108 mit einer Bodenplatte 110 verbunden,
von der ein Magnet 112 ausgeht, über den der Boden 104 und damit das Gehäuse 102 entgegen
der von den Blattfedern 106, 108 erzeugten Spannung angezogen wird. In Abhängigkeit
von der Frequenz des Magneten 112 wird das Gehäuse 102 in Schwingung versetzt, um
die Partikel 16, 20 entlang des Siebes 18 zu transportieren. Hierbei werden die Partikel
16, 20 auf Wurfparabeln 52 bewegt, die zur Horizontalen einen Winkel von vorzugsweise
30° bis 60°, insbesondere in etwa 45° aufweisen sollten, um das Fördern im erforderlichen
Umfang zu ermöglichen. Damit die länglichen Partikel 38 sich nicht in einem Umfang
aufrichten können, dass sie durch die Maschen des Siebes 18 fallen können, verläuft
oberhalb des Siebes 18 und der Partikel 16, 20 die Abdeckung 44, die erfindungsgemäß
insbesondere eine schwerkraftbedingt sich auf die Partikel 16, 20 legende Folie 114
ist. Alternativ kann auch eine um eine senkrecht zur Transportrichtung schwenkbare
Platte 44 verwendet werden, die gleichfalls schwerkraftbedingt auf den Partikeln 16,
20 aufliegt.
[0064] Unabhängig davon, ob eine Platte 44 oder eine Folie 114 verwendet wird, um das unerwünschte
Aufrichten der länglichen Partikel in einem Umfang zu vermeiden, dass diese durch
die Maschen des Siebes 18 fallen könnten, ist einlaufseitig eine Aufgabeöffnung 48
zwischen der Folie 114 bzw. Platte 44 und dem Sieb 18 vorgesehen, die sich in Transportrichtung
verjüngt, also im Schnitt eine quasi V-Form aufweist. Im Bereich der Aufgabeöffnung
48 befindet sich die geschlossene Fläche 19, die in das Sieb 18 sodann übergeht.
[0065] Das zweite Sieb 50, das eine Maschenweite vorzugsweise im Bereich zwischen 0,3 mm
und 1 mm, vorzugsweise zwischen 0,5 mm und 0,8 mm aufweist, dient dazu, Feinstaub
und Verunreinigungsstaub abzusieben.
[0066] Entsprechend der zuvor erläuterten Lehre werden die entlang des zweiten Siebes 50
geförderten Partikel durch die Vibration des Siebes 50 gleichfalls auf Wurfparabeln
52 bewegt und dabei geschüttelt, so dass durch die Reibung der Teilchen untereinander
locker anhaftende mikrometergroße Partikel abgelöst werden. Diese können dann entweder
durch das Sieb 50 nach unten (Pfeil 54) oder nach oben abgesaugt werden (Pfeil 56).
Dabei ist entsprechend der Prinzipdarstellung der Fig. 5 eine Absaugvorrichtung vorgesehen,
die eine Breite aufweist, die das Siebgewebe über seine gesamte Breite b abdeckt.
Ferner sollte die Saugöffnung einen Querschnitt a x b aufweisen, wobei 5 cm
< a ≤ Sieblänge ist. Je größer a gewählt wird, desto besser können abgelöste Mikropartikel
entfernt werden und desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Granulatpartikel,
die der Gutfraktion zuzuordnen sind, mit abgesaugt werden.
[0067] Um die Absaugung energetisch günstig zu gestalten, sind entsprechend der Fig. 5 mehrere
Absaugtrichter 58, 60 über dem Sieb 50 angeordnet, um die Kleinstpartikel abzusaugen.
[0068] Bei Auslegung der Förderanlage ist darauf zu achten, dass die Partikel mit möglichst
niedriger kinetischer Energie auf die Wandung auftreffen, um den unerwünschten Materialabtrag
zu vermeiden.
[0069] Dabei sollte die Geschwindigkeit, mit der die Partikel auf die Wandung der Vibrationseinrichtung
auftreffen, nicht größer als in etwa 1 m/s betragen.
[0070] Die Schwingungsfrequenz des ersten bzw. zweiten Siebes kann im Bereich zwischen 10
Hz und 400 Hz, insbesondere zwischen 50 Hz und 60 Hz liegen. Die Fördergeschwindigkeit
der Partikel entlang des ersten bzw. zweiten Siebes sollte bevorzugterweise zwischen
1 mm/s bis 100 mm/s betragen.
[0071] Typische Abmessungen des ersten Siebes 18 bzw. zweiten Siebes 50 sind:
erstes Sieb 18: Maschenweite 2,0 mm bis 3 mm, vorzugsweise 3,0 mm,
zweites Sieb 50: Maschenweite 0,3 mm bis 1 mm , vorzugsweise 0,5 mm.
[0072] Bezüglich der Absaugvorrichtung zum Absaugen der Staubpartikel werden bevorzugterweise
die Absaugtrichter 58, 60 über dem Sieb 50 angeordnet. Dabei sollte die Fläche eines
jeden Trichters 58, 60 betragen 20 mm x 20 mm x 70 % (bei 70% sieboffene Fläche).
Die Saugleistung sollte bis 3400 1/min betragen. Absaugfläche und Saugleistung sollten
des Weiteren derart aufeinander abgestimmt werden, dass die Absauggeschwindigkeit
0,1 bis 3 m/s, vorzugsweise 0,5 m/s beträgt.
[0073] Hinsichtlich der Partikel und der Gut- bzw. Langkornfraktion sind als typische Abmessungen
anzugeben:
[0074] Langkorn: 1,5 mm ≤ L : B ≤ 30 mm, wobei L in etwa 3 mm bis 10 mm beträgt.
[0075] Gutfraktionspartikel: 1,5 mm ≤ L : B ≤ 10 mm, wobei L vorzugsweise im Bereich zwischen
0,5 mm und 3 mm liegt.
Das Aspektverhältnis L : B für Unterkornpartikel sollte betragen 1,5 mm ≤ L :
[0076] B ≤ 10 mm bei einer Länge L bevorzugterweise mit L ≤ 0,5 mm.
1. Verfahren zum Aussieben von ersten Partikeln aus einem erste und zweite Partikel umfassenden
Granulat durch Fördern des Granulats entlang einer ersten Siebfläche, wobei die ersten
Partikel ein Aspektverhältnis a1 mit a1 ≥ n : 1, mit n = 2, 3, > 3, und die zweiten Partikel eine Dimensionierung aufweisen,
die ein Hindurchfallen durch die Maschen der ersten Siebfläche ermöglicht, wobei das
Granulat entlang der Siebfläche zwischen dieser und einer sich entlang der Siebfläche
erstreckenden Abdeckung gefördert wird und durch die Abdeckung bedingt die ersten
Partikel mit ihren Längsachsen entlang der Siebfläche verlaufend ausgerichtet werden,
wobei Längenerstreckung eines jeden ersten Partikels größer als Maschenweite des die
erste Siebfläche bildenden Siebs ist und Längenerstreckung der zweiten Partikel gleich
oder kleiner als die Maschenweite ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Abdeckung eine Folie, die sich schwerkraftbedingt auf die Partikel auflegt, oder
eine Platte verwendet wird, die um eine quer zur Förderrichtung des Granulats auf
der ersten Siebfläche derart schwenkbar ist, dass eine Anpassung eines zwischen der
ersten Siebfläche und der Abdeckung verlaufenden Spalts in Abhängigkeit von Größe
und/oder Form der Partikel erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Folie eine solche mit einem Flächengewicht GF mit 5 mg/cm3 ≤ GF ≤ 150 mg/cm2 und/oder eine solche mit einer Dicke dF mit 100 µm ≤ dF ≤ 3 mm verwendet wird.
3. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die erste Siebfläche zur Horizontalen unter einem Winkel α mit 0° ≤ α < 60°, insbesondere 0° ≤ α ≤ 20° eingestellt wird.
4. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abdeckung siebaufgabeseitig zu dem ersten Sieb eine sich in Transportrichtung
verjüngende Aufgabeöffnung begrenzt.
5. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Granulat vor dem Fördern über die erste Siebfläche über eine zweite Siebfläche
gefördert wird, über und/oder unterhalb der und/oder mittels der Kleinstpartikel großer
Oberfläche, insbesondere Staubpartikel entfernt werden, wobei insbesondere die Kleinstpartikel
oberhalb und/oder unterhalb der zweiten Siebfläche über eine oder mehrere sich vorzugsweise
über die gesamte Breite der Siebfläche erstreckende Absaugöffnung bzw. Absaugöffnungen
abgesaugt werden und wobei vorzugsweise als Gesamtabsaugöffnung eine solche verwendet
wird, die einen Querschnitt a x b mit 5 cm ≤ a ≤ 1 mit b = Breite der Siebfläche und
1 = Länge der Siebfläche aufweist.
6. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Sieb der ersten Siebfläche ein solches verwendet wird, dessen Maschenweite zwischen
2 mm und 5 mm liegt und/oder dass als Sieb der zweiten Siebfläche ein solches verwendet
wird, dessen Maschenweite zwischen 0,3 mm und 1 mm, insbesondere zwischen 0,5 mm und
0,8 mm liegt.
7. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Granulat vor Aufgeben auf die erste Siebfläche senkrecht herabfallend an einer
Absaugöffnung vorbeigeführt wird.
8. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Granulat zerkleinerte Poly-Silicium-Rohlinge und/oder ein aus Silicium bestehender
Waferbruch und/oder Halbleitermaterial wie Silicium, Germanium, GaAs, GaP, CdS, CdTe,
CuInSe2 und andere Verbindungshalbleiter aus der Sorte III-V, II-VI, aber auch auf Werkstoffe
wie SiO2 als Grundmaterial für die Herstellung von Quarz, Gläsern sowie keramischen Materialien
wie SiC, Al2O3, Si3N4 und andere Stoffe, die als Granulat verarbeitet werden, verwendet wird.
9. Vorrichtung (10) zum Aussieben von Partikeln (16, 20, 38) vorbestimmter Größe einer
Längenerstreckung x umfassend zumindest ein eine Fläche aufspannendes erstes Sieb
(18) mit einer Maschenweite y, wobei, das erste Sieb mit einer Maschenweite y mit
y < x von einer Abdeckung (42, 44) abgedeckt ist, die Partikel zwischen der Abdeckung
und dem ersten Sieb entlang dieses förderbar sind und wirksame Spaltbreite ds zwischen der Abdeckung und dem ersten Sieb ist ds < x,
dadurch gekennzeichnet,
dass die das in Schwingung oder Vibration versetzbare erste Sieb (18) abdeckende Abdeckung
(42) eine sich schwerkraftbedingt auf den auf dem ersten Sieb geförderten Partikeln
(16, 20, 38) auflegende Folie (114) oder eine um eine im Bereich aufgabenseitigen
Querrands des ersten Siebs (18) verlaufende Achse (46) schwenkbare Platte (44) ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abdeckung (42) aufgabeseitig eine sich in Transportrichtung der Partikel (16,
20) verjüngende Aufgabeöffnung (48) begrenzt.
11. Vorrichtung nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Folie (114) eine Dicke dF mit 100 µm ≤ dF ≤ 3 µm aufweist und/oder ein Flächengewicht GF mit 5 mg/cm2 ≤ GF ≤ 150 mg/cm2 aufweist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abdeckung (42) selbstjustierend auf den auf dem ersten Sieb (18) geförderten
Partikeln (16, 20, 38) aufliegt.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass das erste Sieb (18) zur Horizontalen einen Winkel α einschließt, wobei insbesondere
der Winkel α beträgt 0° ≤ α ≤ 60°, insbesondere 0° ≤ α ≤ 20°.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass dem ersten Sieb (18) ein zweites Sieb (50) vorgeschaltet ist, wobei ober-und unterhalb
des zweiten Siebs (50) eine Absaugung (58, 60) angeordnet ist, die sich vorzugsweise
über gesamte Breite des zweiten Siebs (50) erstreckt und wobei vorzugsweise die sich
entlang des zweiten Siebs (50) erstreckende Absaugung (58, 60) einen Querschnitt a
x b aufweist mit 5 cm ≤ a ≤ 1 mit b = Breite des zweiten Siebs (50) und 1 = Länge
des zweiten Siebs.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass das erste Sieb (18) und das zweite Sieb (50) von einer gemeinsamen Vibrationseinrichtung
ausgehen, wobei insbesondere zumindest das erste Sieb (18) von einer vibrierenden
Siebrinne oder einem horizontalen Vibrationsförderer (100) ausgeht und vorzugsweise
die Vibrationseinrichtung einen Magnetvibrator aufweist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass das erste Sieb eine Maschenweite y mit 2 mm ≤ y ≤ 5mm und/oder das zweite Sieb (18)
eine Maschenweite z mit 0,3 mm ≤ z ≤ 1 mm, insbesondere 0,5 mm ≤ z ≤ 0,8 mm aufweist.