[0001] Die Erfindung betrifft einen Schrankverschluss mit einem Gehäuse und einem darin
angeordneten durch Betätigen einer Handhabe verlagerbaren Riegel, mit einem Einsteckschacht
zum Einstecken einer Münze, mit einer Abtastvorrichtung zum Abtasten des Durchmessers
der in den Einsteckschacht bis in eine Abtaststellung eingesteckten Münze, wobei die
Abtastvorrichtung derart mit einer Sperreinrichtung zusammenwirkt, dass der Riegel
nur bei einer einen passenden Durchmesser aufweisenden Münze verlagerbar ist.
[0002] Ein derartiger Schrankverschluss ist aus der
DE 198 32 516 A1 vorbekannt. Das vorbekannte Schloss für eine Schließanlage besitzt ein Gehäuse, einen
im Gehäuse von einer Handhabe verlagerbaren Riegel, wobei der Riegel mittels einer
Sperreinrichtung in seiner rückgeschlossenen Stellung gehalten ist. Diese Sperreinrichtung
wird freigegeben zum Vorschließen des Riegels, wenn in einen Einsteckschacht eine
Münze eingesteckt wird, die einen passenden Durchmesser besitzt. Das Schloss besitzt
eine Abtastvorrichtung zum Abtasten des Durchmessers der Münze. Wird der Riegel durch
Betätigen einer Handhabe wieder zurückgeschlossen, fällt die Münze in einen Ausgabeschacht.
[0003] Die
DE 10 2006 034 292 beschreibt einen Schrankverschluss, bei dem zum Riegelrückschluss ein Schlüsselgeheimnis
in ein Schloss eingegeben werden muss. Das Schlüsselgeheimnis kann über eine Tastatur
eingegeben werden. Das Schloss ist aber auch in der Lage, einen Transponder, in dem
das Schlüsselgeheimnis gespeichert ist, auszulesen.
[0004] Aus der
DE 195 15 765 A1 ist ein Münzpfandschloss bekannt, welches bei Einkaufswagen verwendet wird. Das Schloss
besitzt einen Einsteckschacht. Durch Einstecken der Münze wird eine Verriegelung freigegeben.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen gattungsgemäßen Schrankverschluss
gebrauchsvorteilhaft weiterzubilden.
[0006] Gelöst wird die Aufgabe durch die in den Ansprüchen angegebene Erfindung, wobei jeder
Anspruch eine eigenständige Lösung der Aufgabe darstellt und mit jedem anderen Anspruch
kombinierbar ist.
[0007] Zunächst und im wesentlichen wird vorgeschlagen, dass die Abtastvorrichtung eine
Haltebacke ausbildet, die die in der Abtaststellung bereichsweise von außen zugänglich
im Einsteckschacht steckende Münze bei vorgeschlossenem Riegel gegen ein Herausziehen
festhält. Erfindungsgemäß wird die Münze in den Einsteckschacht des Schlossgehäuses
bis in eine Abtaststellung eingeschoben. In dieser Abtaststellung tastet die Abtastvorrichtung
den Durchmesser der Münze ab. Es handelt sich dabei um eine maximale Einstecktiefe,
in der die Münze zwar noch von außen greifbar ist, aber zufolge der haltenden Funktion
der Haltebacke nicht aus dem Einsteckschacht herausgezogen werden kann. Bevorzugt
ist hierzu eine formschlüssige Halterung der Münze in der Abtaststellung vorgesehen.
Die Münze wird dabei bevorzugt zangenartig teilumgriffen, wobei eine Haltebacke von
einer um eine gehäusefeste Achse schwenkbar gelagerten Schwinge ausgebildet ist. Eine
weitere Haltebacke kann fest mit dem Gehäuse verbunden sein. Die beiden Haltebacken
umgreifen die Münze über ihren Bereich des größten Durchmessers hinaus, so dass sie
nur nach einem Voneinanderwegbewegen der beiden Haltebacken aus dem Einsteckschacht
wieder herausziehbar ist. Mit der Münze selbst erfolgt keine Betätigung des Riegels.
Letzterer ist bevorzugt quer zur Münzeinsteckrichtung verlagerbar. Die Schwinge besitzt
bevorzugt einen Lagerschenkel, an dessen Ende die Achse angelenkt ist. Die Haltebacke
ragt bevorzugt im wesentlichen quer von dem Lagerschenkel ab. Die Schwinge bildet
eine von mindestens einer Sperrflanke flankierte Tourenausnehmung aus. In diese Tourenausnehmung
kann ein dem Riegel zugeordneter Tourenstift eintreten, wenn eine passende Münze in
den Einsteckschacht eingesteckt ist. An die Tourenausnehmung kann sich eine Führungsnut
anschließen. Diese erstreckt sich bei eingesteckter passender Münze im wesentlichen
parallel zur Riegelverlagerungsrichtung. Während sich die bewegliche Haltebacke im
wesentlichen quer zur Riegelverlagerungsrichtung erstreckt, erstreckt sich der Lagerschenkel
parallel zur Verlagerungsrichtung des Riegels. Die ortsfeste Haltebacke kann ortsverlagert
werden. Sie kann beispielsweise mittels Schrauben am Schlossgehäuse befestigt sein.
Durch Lösen der Schrauben kann der Abstand der beiden Haltebacken in der Freigabestellung
eingestellt werden. Der Einsteckschacht besitzt bevorzugt eine Ausbuchtung, in welcher
ein Teilbereich der eingesteckten Münze liegt. Die Ausbuchtung erstreckt sich über
eine Fläche, die groß genug ist, damit die Münze zwischen zwei Finger gefasst werden
kann, um aus dem Einsteckschacht herausgezogen werden zu können. Die Münze wird im
wesentlichen lediglich zur Durchmesserabtastung in den Einsteckschacht eingesteckt.
Während des Einsteckens der Münze wird lediglich die Sperrvorrichtung von einer Sperrstellung
in eine Freigabestellung verlagert. Eine Riegelverlagerung durch die Münze ist nicht
vorgesehen. In einer Weiterbildung der Erfindung besitzt das Schlossgehäuse ein Blockierelement.
Letzteres ist von der Gehäuseaußenseite her zugänglich. Dieses Blockierelement ist
in der Lage, die Schwinge bzw. die Tourenausnehmung in einer Position zu fixieren,
in der die Tourenausnehmung in der Bewegungsbahn des Tourenstiftes liegt. Im blockierten
Zustand kann somit das Schloss ohne Pfandfunktion betätigt werden. Das Blockierelement
kann einen Blockierzapfen ausbilden, der in der Blockierstellung in einen Endabschnitt
der sich an die Tourenausnehmung anschließenden Führungsnut eingreift, um so die Schwinge
in der der Freigabestellung entsprechenden Schwenkstellung lagezufixieren. Der Riegelvorschluss
erfolgt in der bekannten Weise über einen Kurbelzapfen, der von einer Handhabe betätigt
wird. Dieser greift in eine Eingriffsöffnung des Riegels ein, um den Riegel vorzuschließen.
Das Schloss weist zusätzlich eine Sperrvorrichtung auf, mit der der Riegel in der
vorgeschlossenen Stellung gehalten werden kann. Die Sperrvorrichtung kann darüber
hinaus auch zusätzlich den Riegel in der rückgeschlossenen Stellung halten. Die Sperrvorrichtung
kann von einer Sperrstellung in eine Freigabestellung gebracht werden. Dies kann in
bekannter Weise erfolgen, beispielsweise durch Betätigen eines Schlüssels. Bevorzugt
wird die Sperrvorrichtung aber durch Auslesen eines elektronischen Schlüsselgeheimnisses
freigegeben, wobei das Schlüsselgeheimnis in einem Transponder steckt, welcher in
bekannter Weise von der Schließvorrichtung ausgelesen wird. Es kann ferner vorgesehen
sein, dass das Schlüsselgeheimnis ein PIN ist, der über ein Tastenfeld eingegeben
wird. Darüber hinaus kann das Schloss ein Fingerabdrucklesegerät aufweisen, um den
Fingerabdruck eines Benutzers zu lesen. Bei richtig eingegebenem Schlüsselgeheimnis
verlagert sich die Sperrvorrichtung in die Freigabestellung. Der Riegel kann vorgeschlossen
werden. Die Sperrvorrichtung hält ihn in der vorgeschlossenen Stellung, bis erneut
das richtige Schlüsselgeheimnis eingegeben wird. Das Schloss kann eine Kassierfunktion
besitzen. Hierzu kann das Schloss mit einem übergeordneten Schlüsselgeheimnis geöffnet
werden. In der zurückgeschlossenen Riegelstellung kann die Münze entnommen werden.
Mit einem Hilfswerkzeug, welches in den Einsteckschacht eingesteckt wird, werden die
beiden Backen auf den passenden Abstand gebracht, indem der Tourenstift in die Tourenausnehmung
eintreten kann. Mittels der Blockiervorrichtung kann die Haltebacke in dieser Stellung
temporär gefesselt werden. Es ist vorgesehen, dass der Tourenzapfen bei vollständig
vorgeschlossenem Riegel die Blockiervorrichtung aus der Blockierstellung bringt. Dies
kann durch Beaufschlagen des Blockierzapfens erfolgen. Letzterer wird dann aus der
Führungsnut herausverlagert. Die Schwinge kann auch mittels einer Schraube lagefixiert
sein. Hierzu kann die Schwinge, und insbesondere die von der Schwinge ausgebildete
Haltebacke eine Einschrauböffnung ausbilden, in die eine Schraube eingedreht werden
kann. Mit dieser Maßnahme kann die Abtastvorrichtung dauerhaft außer Betrieb gesetzt
werden, so dass das Schloss auch ohne Pfandfunktion betrieben werden kann. In einer
Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass die Abtastvorrichtung mit einem elektrischen
Taster oder einem Schalter zusammenwirkt. Je nach Betätigungsstellung der Abtastvorrichtung
wird ein Stromkreis geschlossen oder ein Stromkreis geöffnet. Hierdurch kann ein elektrisches
Signal bereitgestellt werden, welches seinen Zustand ändert, wenn in den Einsteckschacht
eine passende Münze eingesteckt ist. Dieses elektrische Signal kann zur Sperrung bzw.
Freigabe des Riegels verwendet werden. Hierzu kann ein ohnehin im Schlossgehäuse vorhandener
Elektromagnet verwendet werden. Dieser wird in eine Freigabestellung verlagert, wenn
die Abtastvorrichtung ein entsprechendes elektrisches Signal abgibt. In einer Weiterbildung
der Erfindung ist vorgesehen, dass der Münzdurchmesser unmittelbar von einem Taster
abgetastet wird.
[0008] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachfolgend anhand beigefügter Zeichnungen
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- in einer perspektivischen Frontansicht das Gehäuse sowie Frontplatte eines Schrankverschlusses
in einer perspektivischen Darstellung,
- Fig. 2
- eine rückwärtige perspektivische Darstellung des Schrankverschlusses,
- Fig. 3
- eine Stirnseitenansicht des Verschlusses mit angedeuteter Schranktür,
- Fig. 4
- das Schlosseingerichte im Gehäuse bei zurückgezogenem Riegel und nicht eingesteckter
Münze,
- Fig. 5
- eine Darstellung gemäß Fig. 4 mit eingesteckter passender Münze,
- Fig. 6
- eine Darstellung gemäß Fig. 4 mit aktiviertem Blockierelement,
- Fig. 7
- eine vergrößerte Darstellung des Ausschnittes VII in Fig. 6,
- Fig. 8
- eine Einzeldarstellung der Abtastvorrichtung,
- Fig. 9
- einen Schnitt gemäß der Linie IX - IX, und
- Fig. 10
- den Riegel in einer perspektivischen Darstellung.
[0009] Der in den Zeichnungen darstellte Schrankverschluss kann an einer Schranktür 25 befestigt
werden. Er besitzt ein Gehäuse 1, welches schrankinnenseitig an der Schranktür 25
befestigt werden kann. Der Verschluss besitzt eine Frontplatte 26, die auf der Türaußenseite
befestigbar ist. Die Frontplatte 26 besitzt eine Handhabe 27, mit der ein Kurbelzapfen
35 verschwenkt werden kann, um einen im Gehäuse 1 angeordneten Riegel 3 in eine Riegelverlagerungsrichtung
zu verlagern. Die Frontplatte 26 besitzt darüber hinaus ein Tastenfeld 28, um damit
einen Zahlencode einzugeben.
[0010] In der Frontplatte 26 oder in der Handhabe 27 kann auch eine Transponderleseeinrichtung
angeordnet sein, um einen Transponder auszulesen. Der Verschluss kann darüber hinaus
auch mit einer Fingerabdruckleseeinrichtung verbunden sein.
[0011] Das Gehäuse 1 besteht aus Kunststoff. Der Riegel 3 ist bevorzugt aus Metall. An der
Unterseite des Riegels befindet sich ein Sperrschlitz 30, der zwei Sperrstufen 31,
34 ausbildet. In den Sperrschlitz 30 greift ein Sperrfortsatz 32 eines Sperrhebels
33 ein. Der Sperrhebel 33 kann mittels eines Elektromagneten 29 verschwenkt werden.
Er kann eine Sperrstellung einnehmen, in der der Sperrfortsatz 32 bei vorgeschlossenem
Riegel vor der Sperrstufe 31 liegt, so dass der vorgeschlossene Riegel von der Handhabe
27 nicht zurückschließbar ist. Alternativ zur Handhabebetätigung kann der Riegel aber
auch in Riegelrückzugsrichtung von einer Druck- oder Zugfeder beaufschlagt sein, so
dass eine ledigliche Verlagerung des Sperrhebels 33 von der Sperrstellung in eine
Freigabestellung erforderlich ist, um den Riegel 3 von einer Riegelvortrittsstellung
wieder zurückzuziehen. Um den Riegel vorzuschließen, muss der Kurbelzapfen 35, der
in eine Aussparung des Riegels 3 eingreift, gedreht werden. Der Sperrschlitz 30 bildet
eine zusätzliche Sperrstufe 34 aus. Vor dieser Sperrstufe 34 kann der Sperrfortsatz
32 in der rückgeschlossenen Riegelstellung liegen, um den Riegel 3 gegen ein Vorschließen
zu sperren.
[0012] Auf der im eingebauten Zustand nach oben weisenden Schmalseite des Gehäuses 1 befindet
sich ein von aus der Schmalseite herausragenden Schachtwänden flankierter Einsteckschacht
4 für eine Münze 5. Die Randkante des Einsteckschachtes 4 verläuft im Bereich der
Längsseiten des Einsteckschachtes 4 bogenförmig und bildet eine Ausbuchtung 19 aus.
Diese erstreckt sich nahezu bis zur Gehäuseschmalseite. Die Ausbuchtung 19 ist groß
genug, um eine im Einsteckschacht 4 steckende Münze 5 bereichsweise zwischen zwei
Fingern zu halten.
[0013] Der Einsteckschacht 4 wird von zwei Schachtwandungen 22, 23 ausgebildet, wobei sich
eine rückwärtige Schachtwand 22 über die gesamte Breitfläche des Einsteckschachtes
4 erstreckt. Die frontseitige Schachtwand 23 erstreckt sich lediglich über einen Teilbereich
der Breitseite des Einsteckschachtes 4 und bildet einen Münzeinsteckbegrenzungssteg
24 aus. An diesem Steg 24, welcher den Boden des Einsteckschachtes 4 bildet, liegt
die Münze 5 in vollständig eingesteckter Stellung an. In dieser Stellung liegt ein
Teilbereich der Münze 5 innerhalb der Ausbuchtung 19. Der Scheitel der aus dem Gehäuse
1 herausragenden Münze liegt dabei außerhalb der gedachten Einsteckschachtrandkante.
[0014] Auf der Schachtwand 22 ist eine Haltebacke 8 befestigt. Die Haltebacke 8 ist mit
Schrauben an der Schachtwand 22 derart befestigt, dass sie lageverstellt werden kann.
[0015] Der festen Haltebacke 8 liegt quer zur Münzeinsteckrichtung eine bewegliche Haltebacke
7 gegenüber. Beide Haltebacken 7, 8 sind in der Lage, die Münze 5 derart teilzuumfassen,
dass sie gegen ein Herausziehen aus dem Einsteckschacht 4 formschlüssig gesichert
ist. Die Münze 5 ist deshalb in einem Umfangsbereich, der > 180° ist, gefesselt.
[0016] Die bewegliche Haltebacke 7 ist einer Schwinge 6 zugeordnet. Die Schwinge 6 ist T-förmig
gestaltet. Die beiden T-Schenkel bilden einen Lagerschenkel 10 bzw. eine Führungsnut
12 aus. Der T-Steg bildet die besagte bewegliche Haltebacke 7 aus.
[0017] Während sich die Haltebacke 7 im wesentlichen in Parallelrichtung zur Münzeinsteckrichtung
und somit im wesentlichen quer zum Lagerschenkel 10 erstreckt, erstreckt sich der
Lagerschenkel 10 im wesentlichen parallel zur Verlagerungsrichtung des Riegels 3.
An seinem den Knotenpunkt der Schwinge 6 abgewandten Ende ist der Lagerschenkel 10
mittels einer Schwenkachse 9 am Gehäuse bzw. an der Schachtwand 22 befestigt.
[0018] Im Knotenpunkt der Schwinge 6 befindet sich eine im wesentlichen rechteckige Rippenstruktur.
Die Rippen 13, 14, 15, 16 und 17 umrahmen bis auf eine Tourenausnehmung 11 einen im
wesentlichen rechteckigen Freiraum, in den ein Tourenstift 18 des Riegels 3 eingreift.
Die beiden die Tourenausnehmung 11 flankierenden Rippenabschnitte 13, 14 bilden Sperrflanken
aus. Die Rippenstruktur setzt sich in Verlagerungsrichtung des Riegels 3 hinter der
Tourenausnehmung 11 fort und bildet eine Führungsnut 12 für den Tourenstift 18.
[0019] Der Tourenstift 18 wird von einem rechteckigen Abschnitt des Riegels 3 ausgebildet,
der über die Rückseite des Riegels 3 vorsteht. An der entsprechenden Stelle ragt über
die Frontseite des Riegels 3 ein runder Zapfen. Der Tourenstift 18 liegt auf der gegenüberliegenden
Seite des Sperrschlitzes 30 und ist einem Fortsatz des Riegels 3 zugeordnet.
[0020] Vor der Öffnung der Führungsnut 12 ist im Gehäuse 1 ein Blockierglied 20 angeordnet.
Dieses kann mit einem nadelförmigen Werkzeug 37, welches in eine Gehäuseöffnung 36
eingeführt wird, ortsverlagert werden. Mit einer nicht dargestellten Schraube kann
es ortsfixiert werden. Das Blockierelement 20 besitzt einen Blockierzapfen 21, der
in die Führungsnut 12 eingesteckt werden kann, um so die Schwinge 6 in einer Position
zu fixieren, in der die Tourenausnehmung 11 in der Bewegungsbahn des Tourenstiftes
18 liegt. In dieser Stellung kann der Riegel 3 auch bei nicht eingesteckter Münze
5 verlagert werden. Ist das Blockierelement 20 nicht in seiner Blockierstellung über
eine Schraube oder dergleichen blockiert, so kann der Tourenstift 18 bei vollständig
vorgeschlossenem Riegel 3 den Blockierzapfen 21 aus der Führungsnut 12 wieder herausdrängen.
[0021] Die Schwinge 6 ist von einer nicht dargestellten Zug- oder Druckfeder derart federbeaufschlagt,
dass bei nicht eingesteckter Münze 5 der Tourenstift 18 vor der oberen Sperrflanke
13 liegt. Dies entspricht einer Schwenkstellung der Schwinge 6, in welcher die bewegliche
Haltebacke 7 einer zur festen Haltebacke 8 nächst gelegene Stellung einnimmt. In dieser
Stellung kann der Riegel 3 nicht vorgeschlossen werden, da der Tourenstift 18 nicht
in die Tourenausnehmung 11 eintreten kann, sondern gegen die Sperrflanke 14 läuft,
wenn der Riegel 3 verschoben werden soll.
[0022] Um den Verschluss verschließen zu können, muss zunächst eine Münze 5 in den Einsteckschacht
4 eingesteckt werden. Die Münze 5 wird dabei vollständig in den Einsteckschacht 4
eingesteckt, bis sie an dem Schachtboden 24 anliegt. In diesem Zustand liegt noch
ein ausreichend großer Teilabschnitt der Münze 5 außerhalb des Einsteckschachtes 4
bzw. in der Ausbuchtung 19, so dass die Münze 5 durch Angriff mit zwei Fingern aus
dem Einsteckschacht 4 wieder herausgezogen werden kann.
[0023] Im Zuge des Einsteckens der Münze 5 in den Einsteckschacht 4 werden die beiden Haltebacken
7, 8 durch Verlagerung der beweglichen Haltebacke 7 zunächst auseinandergespreizt,
um sich dann geringfügig wieder anzunähern, bis die Münze 5 formschlüssig durch Teilumgriff
gehalten ist. Hat die Münze 5 den richtigen Durchmesser, so liegt die Tourenausnehmung
11 in der Bewegungsbahn des Tourenstiftes 18. Bei freigegebenem Sperrhebel 33 kann
der Riegel 3 durch Betätigen der Handhabe 27 vorgeschlossen werden. Dabei taucht der
Tourenstift 18 durch die Tourenausnehmung 11 und tritt in die von zwei Rippen flankierte
Führungsnut 12 ein. Sobald der Tourenstift 18 in die Führungsnut 12 eingetaucht ist,
kann die Schwinge 6 nicht mehr verschwenkt werden. Die Münze 5 ist somit im Einsteckschacht
4 zwischen den beiden Haltebacken 7, 8 gefesselt. Der Riegel 3 kann bis in seine Endstellung
vorgeschlossen werden, in welcher der Sperrfortsatz 32 hinter die Sperrstufe 31 tritt,
um so den Riegel 3 in der Vortrittsstellung zu halten. Der Riegelrückzug erfolgt bevorzugt
über eine nicht dargestellte Zugfeder, wie es in der
DE 198 32 516 A1 beschrieben ist.
[0024] Wird in den Einsteckschacht 4 eine Münze 5 eingesteckt, die einen kleineren Durchmesser
besitzt, so liegt bei eingesteckter Münze 5 der Tourenstift 18 vor der Sperrflanke
13. Der Riegelvorschub ist gesperrt. Wird in den Einsteckschacht 4 eine Münze 5 mit
einem zu großen Durchmesser eingesteckt, so liegt bei vollständig eingesteckter Münze
der Tourenstift 18 vor der unteren Sperrflanke 14. Der Riegel 3 kann auch in dieser
Position nicht verlagert werden.
[0025] Die Haltebacke 7 weist eine Schraubeneindreh-Öffnung auf. Wird in diese Schraubeneindreh-Öffnung
eine Schraube eingedreht, so ist die Verschwenkbarkeit der Schwinge 6 blockiert. Die
Schraubeneindreh-Öffnung der Haltebacke 7 fluchtet bevorzugt mit einer Gewindeöffnung
der Schachtwandung 23. Die Gewindeöffnung ist derartig positioniert, dass im verschraubten
Zustand die Schwinge, die in Fig. 5 dargestellte Stellung einnimmt, in welcher der
Tourenstift 18 vor der Tourenausnehmung 11 liegt, so dass der Riegel 3 vorgeschlossen
werden kann. Das Schloss kann mit einer derartig permanent fixierten Schwinge 6 als
Schrankverschluss ohne Pfandfunktion verwendet werden.
[0026] In einem nicht dargestellten Ausführungsbeispiel besitzt die Abtastvorrichtung 7,
8 einen Taster oder einen Mikroschalter. Der Taster kann von der Schwinge betätigt
werden. Bevorzugt ist der Taster so angeordnet, dass er einen Stromkreis schließt,
wenn die Schwinge ihre in Fig. 5 dargestellte Schwenkstellung einnimmt, die der Schwenkstellung
bei eingesteckter passender Münze 5 entspricht. In allen anderen Schwenkstellungen,
also bei nicht eingesteckter Münze bzw. bei zu großer oder zu kleiner eingesteckter
Münze ist der Stromkreis nicht geschlossen. Die Verlagerungssperrung des Riegels 3
wird dann bevorzugt elektromagnetisch ausgeübt, beispielsweise durch den Elektromagneten
29. Dieser kann den Sperrfortsatz 32 nur dann in die Freigabestellung verlagern, wenn
der Stromkreis der elektrischen Abtasteinrichtung geschlossen ist. Alternativ ist
es auch möglich, dass ein ansonsten geschlossener Stromkreis bei richtig eingesteckter
Münze geöffnet wird.
[0027] In einem weiteren nicht dargestellten Ausführungsbeispiel ist vorgesehen, dass eine
Schaltfahne eines Tasters oder eines Schalters unmittelbar die Münze abtastet, um
so ein elektrisches Abtastsignal zu liefern.
[0028] Alle offenbarten Merkmale sind (für sich) erfindungswesentlich. In die Offenbarung
der Anmeldung wird hiermit auch der Offenbarungsinhalt der zugehörigen/beigefügten
Prioritätsunterlagen (Abschrift der Voranmeldung) vollinhaltlich mit einbezogen, auch
zu dem Zweck, Merkmale dieser Unterlagen in Ansprüche vorliegender Anmeldung mit aufzunehmen.
1. Schrankverschluss mit einem Gehäuse (1) und einem darin angeordneten durch Betätigen
einer Handhabe (2) verlagerbaren Riegel (3), mit einem Einsteckschacht (4) zum Einstecken
einer Münze (5), mit einer Abtastvorrichtung (7, 8) zum Abtasten des Durchmessers
der in den Einsteckschacht (4) bis in eine Abtaststellung eingesteckten Münze (5),
wobei die Abtastvorrichtung (7, 8) derart mit einer Sperreinrichtung (13,14,18) zusammenwirkt,
dass der Riegel (3) nur bei einer einen passenden Durchmesser aufweisenden Münze (5)
verlagerbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Abtastvorrichtung (7, 8) eine Haltebacke (7) ausbildet, die die in der Abtaststellung
bereichsweise von außen zugänglich im Einsteckschacht (4) steckende Münze (5) bei
vorgeschlossenem Riegel (3) gegen ein Herausziehen festhält.
2. Schrankverschluss nach Anspruch 1 oder insbesondere danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Haltebacke (7) von einer um eine gehäusefeste Achse (9) schwenkbar gelagerten
Schwinge (6) ausgebildet ist.
3. Schrankverschluss nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwinge (6) einen Lagerschenkel (10) ausbildet, an dessen Ende die Achse (9)
angeordnet ist und von dem die Haltebacke (7) im wesentlichen quer abragt.
4. Schrankverschluss nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwinge (6) eine von mindestens einer Sperrflanke (13, 14) flankierte Tourenausnehmung
(11) ausbildet zum Eintritt eines dem Riegel (3) zugeordneten Tourenstift (18).
5. Schrankverschluss nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Lagerschenkel (10) und eine sich an die Tourenausnehmung (11) anschließende
Führungsnut (12) im wesentlichen parallel zur Riegelverlagerungsrichtung erstreckt.
6. Schrankverschluss nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, gekennzeichnet durch eine der verschwenkbaren Haltebacke (7) gegenüberliegende ortsfeste Haltebacke (8).
7. Schrankverschluss nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass der Abstand zwischen den beiden Haltebacken (7, 8) durch eine Ortsverlagerung der
ortsfesten Haltebacke (8) einstellbar ist.
8. Schrankverschluss nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass der Einsteckschacht (4) eine Ausbuchtung (19) aufweist, in welcher ein Teilbereich
der eingesteckten Münze (5) liegt.
9. Schrankverschluss nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, gekennzeichnet durch eine Sperrvorrichtung (31, 32), die den Riegel (3) unabhängig von der Sperreinrichtung
(13, 14, 18) gegen eine Riegelverlagerung in der rückgeschlossenen Riegelstellung
hält und die von einer Freigabevorrichtung (29) freigebbar ist.
10. Schrankverschluss nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Freigabevorrichtung (29) nur nach Eingabe eines Schlüsselgeheimnisses die Sperrvorrichtung
(31, 32) freigibt.
11. Schrankverschluss nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass das Schlüsselgeheimnis von einer Transponderabfrageeinrichtung, von einer Fingerabdruckleseeinrichtung,
einem Zylinderschloss oder über eine Tastatur ermittelbar ist.
12. Schrankverschluss nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, gekennzeichnet durch eine Bußgeldfunktion, bei der der Schrankverschluss mit Hilfe eines übergeordneten
Schlüsselgeheimnisses, insbesondere Schließcode geöffnet werden, die Münze (5) entnommen
und der Schrankverschluss wieder unter Umgehung der Abtastfunktion geschlossen werden
kann.
13. Schrankverschluss nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, gekennzeichnet durch ein Hilfswerkzeug, mit welchem die Abtastvorrichtung (7, 8) in eine in den Einsteckschacht
(4) eingesteckten Münze (5) entsprechenden Stellung bringbar ist, und mit einem Blockierelement
(20), welches die Abtastvorrichtung (7, 8) in einer den Riegel (3) verlagerbaren Stellung
blockiert.
14. Schrankverschluss nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, gekennzeichnet durch ein vom Blockierelement (20) ausgebildeten Blockierzapfen (21), der in eine Führungsnut
(12) der Schwinge (6) eingreifen kann, um die Schwinge (6) in einer Schwenkstellung
zu blockieren, in welcher der Riegel (3) vorschließbar ist.
15. Schrankverschluss nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwinge (6) mit einer Schraube fixiert werden kann.
16. Schrankverschluss nach einem oder mehreren der vorangehenden Ansprüche oder insbesondere
danach, gekennzeichnet durch einen der Abtastvorrichtung (7, 8) zugeordneten Schalter oder Taster zur Bereitstellung
eines elektrischen Signals, mit welchem die Verlagerungsbewegung des Riegels (3) bei
nicht eingesteckter Münze oder eingesteckter unpassender Münze (5) blockierbar ist.