Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft eine Kabine zum Beschichten eines Werkstücks mit Pulver.
[0002] Um ein Werkstück, wie beispielsweise eine Platte oder einen Schrank mit Pulver zu
beschichten, wird das Pulver in einer Pulverbeschichtungskabine mit Hilfe einer oder
mehrerer Pulversprühpistolen auf das Werkstück gesprüht. Damit das Pulver mittels
Hochspannung besser auf dem Werkstück haftet, kann das Pulver elektrostatisch aufgeladen
werden. Dabei ist jedoch zu beachten, dass das in der Kabine befindliche Pulver eine
bestimmte Konzentration nicht überschreitet, da sonst Explosionsgefahr besteht. Aus
diesem Grund wird die in der Kabine befindliche Luft zusammen mit dem nicht am Werkstück
haftenden Pulver, dem sogenannten Overspray, kontinuierlich abgesaugt. Zudem wird
dadurch ein Unterdruck in der Kabine erzeugt, durch den gewährleistet wird, dass kein
Pulver aus der Kabine austritt.
[0003] Ein weiterer Grund warum überschüssiges Pulver bereits während des Betriebs aus dem
Inneren der Kabine entfernt wird, besteht darin, dass die Reinigungsmaßnahmen während
eines Farbwechsels weniger Zeit in Anspruch nehmen, wenn die Kabine bereits während
des Beschichtungsbetriebs weitgehend vom überschüssigen Pulver befreit wird.
Stand der Technik
[0004] Aus dem Stand der Technik
DE 103 50 332 A1 ist eine Pulversprühbeschichtungskabine bekannt, bei der der Kabinenboden aus mehreren
Klappen besteht. Die Klappen sind parallel zueinander angeordnet. Befinden sich die
Klappen in einer waagerechten Position, entsteht zwischen den Klappen ein Schlitz,
durch den überschüssiges Pulver in einen unter den Klappen angeordneten Absaugkanal
gesaugt wird. Um den Absaugkanal reinigen zu können, können die Klappen in eine senkrechte
Stellung gedreht werden, so dass der Absaugkanal von oben her zugänglich wird. Diese
Lösung hat jedoch den Nachteil, dass das Bedienpersonal den durch die Klappen gebildeten
Kabinenboden nicht betreten kann. Dadurch wird es schwieriger, den Kabineninnenraum
manuell zu reinigen. Wird während des Beschichtungsbetriebs durch den unter den Klappen
angeordneten Absaugkanal Luft abgesaugt, führt dies dazu, dass das ohnehin der Schwerkraft
ausgesetzte Pulver zusätzlich nach unten zum Kabinenboden hin gesaugt wird. Das wiederum
kann dazu führen, dass das zu beschichtende Werkstück im oberen Bereich weniger und
im unteren Bereich dafür umso mehr mit Pulver beschichtet wird. Das Werkstück über
die gesamte Höhe gleichmäßig dick zu beschichten und damit überall den gleichen Auftragswirkungsgrad
zu erzielen wird dadurch erschwert.
[0005] Aus dem Stand der Technik
EP 1 125 639 B1 ist eine Kabine für Pulverbeschichtung von Werkstücken bekannt. Die Kabine weist
einen begehbaren Boden auf, wobei zwischen den Seitenwänden der Kabine und dem Boden
jeweils eine schräge Wand angeordnet ist, die zusammen mit der Seitenwand und dem
Boden einen Absaugkanal im unteren Eckbereich der Kabine bildet. Die schräge Wand
weist einen Absaugspalt auf, über welchen auf dem Boden abgelagertes überschüssiges
Pulver in den Absaugkanal gesaugt werden kann.
[0006] Aus der Druckschrift
US 6 821 346 B2 ist eine Pulverbeschichtungskabine bekannt, bei der unterhalb eines mit Absaugschlitzen
versehenen begehbaren Bodens ein Absaugkanal angeordnet ist. Zwischen dem Boden und
den Seitenwänden der Kabine ist jeweils eine schräge Wand angeordnet, von der das
dort abgelagerte überschüssige Pulver mit Hilfe von Blasdüsen, die in der Seitenwand
angeordnet sind, nach unten zum Boden hin geblasen wird. Diese Ausbildung des unteren
Bereichs der Kabine ist aufwändig herzustellen und hat zusätzlich den Nachteil, dass
das Pulver, das ohnehin der Schwerkraft unterliegt, zusätzlich nach unten zum Boden
hin durch die Absaugung beschleunigt wird. Dies kann dazu führen, dass das Werkstück
im unteren Bereich mit mehr Pulver beschichtet wird als im oberen Bereich.
Darstellung der Erfindung
[0007] Eine Aufgabe der Erfindung ist es eine Kabine zur Beschichtung eines Werkstücks mit
Pulver anzugeben, mit der ein über die gesamte Höhe des Werkstücks konstanter Auftragswirkungsgrad
erreicht wird. Das heißt, das zu beschichtende Werkstück soll über dessen gesamte
Höhe gleichmäßig mit Pulver beschichtet werden können.
[0008] Die Aufgabe wird durch eine Kabine zum Beschichten eines Werkstücks mit Pulver mit
den Merkmalen gemäß Patentanspruch 1 gelöst.
[0009] Die erfindungsgemäße Kabine zum Beschichten eines Werkstücks mit Pulver weist im
unteren Bereich der Kabinenseitenwände horizontale Absaugkanäle auf, die mit Abdeckelementen
abdeckbar sind. Zudem ist ein vertikaler Absaugkanal mit Absaugöffnungen vorgesehen,
wobei die Absaugöffnungen das Innere der Kabine mit dem vertikalen Absaugkanal verbinden.
Unter abdeckbar soll im Folgenden teilweise oder ganz abdeckbar verstanden werden.
[0010] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den in den abhängigen
Patentansprüchen angegebenen Merkmalen.
[0011] Bei einer weiteren Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kabine ist der vertikale
Absaugkanal mit dem horizontalen Absaugkanal verbunden.
[0012] Bei einer zusätzlichen Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kabine ist eine Tür
mit Absaugöffnungen vorgesehen, wobei der vertikale Absaugkanal über die Tür zugänglich
ist.
[0013] Die Öffnungsweite und/oder die Anzahl der Absaugöffnungen in der Tür können nach
oben hin zunehmen.
[0014] Zusätzlich oder alternativ dazu kann zwischen der Tür und der Kabinenseitenwand auch
ein Ansaugschlitz vorgesehen sein.
[0015] Vorteilhafterweise sind bei der erfindungsgemäßen Kabine die horizontalen Absaugkanäle
in die Seitenwände der Kabine integriert und schließen mit den Innenseiten der Kabinenseitenwände
bündig ab. Dadurch wird verhindert, dass sich überschüssiges Pulver ablagern kann.
[0016] Zudem ist es von Vorteil, wenn bei der erfindungsgemäßen Kabine zwischen der Kabinenseitenwand
und dem Abdeckelement ein Ansaugschlitz vorgesehen ist. Hat sich das Pulver auf dem
Boden abgelagert, muss die Haftreibung überwunden werden, um das Pulver vom Boden
in den Absaugschlitz zu saugen. Durch den Ansaugschlitz oberhalb des Abdeckelements
wird nicht nur unmittelbar am Boden, sondern bereits weiter oben das überschüssige
Pulver aus der Kabine abgesaugt.
[0017] Zusätzlich oder alternativ dazu kann bei der erfindungsgemäßen Kabine vorgesehen
sein, dass zwischen dem Abdeckelement und dem Kabinenboden ein Ansaugschlitz vorgesehen
ist. Die Absaugung des überschüssigen Pulvers durch diesen Ansaugschlitz ist besonders
dann wirksam, wenn die am Boden angeordnete Luftblasleiste mittels Druckluft die Abreinigung
des Bodens unterstützt.
[0018] Zur Lösung der Aufgabe wird ferner vorgeschlagen, bei der erfindungsgemäßen Kabine
einen Antrieb vorzusehen, mit dem das Abdeckelement betätigbar ist. Die Steuerung
des Antriebs erfolgt mittels einer dafür vorgesehenen Steuerung. Damit kann der Automatisierungsgrad
weiter erhöht werden.
[0019] Bei der erfindungsgemäßen Kabine kann vorgesehen sein, dass das Abdeckelement eine
Klappe ist und die Drehachse der Klappe in der Mitte der Klappe angeordnet ist. Dadurch
wird vorteilhafterweise weniger Kraft benötigt, um die Klappe bewegen zu können. Dies
ist insbesondere dann von Vorteil, wenn durch die Absaugschlitze oberhalb und unterhalb
der Klappe Luft abgesaugt wird, weil durch den Luftdruck eine zusätzliche Kraft auf
die Klappe ausgeübt wird.
[0020] Zudem kann vorgesehen sein, dass das Abdeckelement mehrere Abdeckelementabschnitte
aufweisen, die unabhängig voneinander geöffnet und geschlossen werden können. Die
Ansteuerung der Abdeckelementabschnitte kann mit der Ansteuerung der Blasleistenabschnitte
gekoppelt werden.
[0021] Bei einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Kabine ist vorgesehen, dass die Kabine
eine Öffnung für eine Pulversprühpistole aufweist, wobei diese Öffnung und die Absaugöffnungen
im vertikalen Absaugkanal gegenüberliegend angeordnet sind. Die in der Tür vorgesehenen
Absaugöffnungen beziehungsweise seitlich von der Tür angeordneten Absaugschlitze sorgen
dafür, dass das Pulver nicht erst wenn es zu Boden gesunken ist, sondern bereits weiter
oben abgesaugt wird.
[0022] Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung kann diese noch weiter verbessert werden,
indem vor oder nach der Kabine ein Handbeschichterstand angeordnet ist.
[0023] Unter dem Kabinenboden kann ein Sammelkanal vorgesehen sein, an den die Absaugkanäle
angeschlossen sind.
[0024] Es kann auch vorgesehen sein, dass die horizontalen Absaugkanäle über die vertikalen
Absaugkanäle an einen Sammelkanal angeschlossen sind.
[0025] Des weiteren kann vorgesehen sein, dass die horizontalen Absaugkanäle mit einer Absaugeinrichtung
verbunden sind, und die vertikalen Absaugkanäle mit einer weiteren Absaugeinrichtung
verbunden sind.
[0026] Alternativ kann vorgesehen sein, dass der vertikale Absaugkanal und der horizontale
Absaugkanal in einen gemeinsamen Sammelkanal münden.
[0027] Es kann auch vorgesehen sein, dass die vertikalen Absaugkanäle über die horizontalen
Absaugkanäle an einen gemeinsamen Sammelkanal angeschlossen sind.
[0028] Zudem kann auf dem Kabinenboden eine Luftblasleiste vorgesehen sein. Dadurch wird
die Abreinigung des Kabinenbodens weiter verbessert.
[0029] Bei einer Weiterbildung der erfindungsgemäßen Kabine ist unterhalb des Kabinenbodens
ein Sammelkanal vorgesehen, der die Absaugkanäle mit einer Absaugeinrichtung verbindet.
[0030] Bei einer Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kabine ist die Luftblasleiste in
mehrere Abschnitte aufgeteilt, wobei die Abschnitte unabhängig voneinander ansteuerbar
sind. Dadurch kann mit einer verhältnismäßig geringen Luftmenge eine gute Reinigungswirkung
erzielt werden.
[0031] Schließlich wird ein Verfahren zum Betreiben der Kabine vorgeschlagen, bei dem während
des Beschichtungsbetriebs über die vertikalen Absaugkanäle abgesaugt wird, und bei
dem während des Farbwechsels über die horizontalen und die vertikalen Absaugkanäle
abgesaugt wird.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
[0032] Im Folgenden wird die Erfindung mit mehreren Ausführungsbeispielen anhand von 8 Figuren
weiter erläutert.
- Figur 1
- zeigt die erfindungsgemäße Kabine im Schnitt in einer Prinzipdarstellung von vorne.
- Figur 2
- zeigt die erfindungsgemäße Kabine in der Draufsicht im Schnitt.
- Figur 2a
- zeigt eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kabine in der Draufsicht
im Schnitt.
- Figur 3
- zeigt eine dreidimensionale Ansicht eines Teils der erfindungsgemäßen Kabine.
- Figur 4
- zeigt in einer Schnittansicht, wie der horizontale und der vertikale Absaugkanal in
einen gemeinsamen Sammelkanal münden.
- Figur 5
- zeigt eine erste mögliche Ausführungsform des horizontalen Absaugkanals im Schnitt.
- Figur 6
- zeigt eine zweite mögliche Ausführungsform des horizontalen Absaugkanals im Schnitt.
- Figur 7
- zeigt eine dritte mögliche Ausführungsform des horizontalen Absaugkanals im Schnitt.
- Figur 8
- zeigt die Ansteuerung der Blasleiste in einer Prinzipdarstellung.
Wege zur Ausführung der Erfindung
[0033] In Figur 1 ist eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kabine 1 zur Beschichtung
eines Werkstücks 11 mit Pulver in der Ansicht von vorne im Schnitt dargestellt. Das
Werkstück 11 wird mit Hilfe einer Fördereinrichtung 12 durch die Kabine 1 transportiert
und mit Hilfe von zwei Sprühpistolen 10 und 19 auf der Vorderseite und der Rückseite
mit Pulver besprüht. In Figur 2 ist die erfindungsgemäße Kabine 1 im Schnitt in der
Draufsicht dargestellt. Die erste Pulversprühpistole 10 ragt durch eine Öffnung 4.1
in der Seitenwand 4 ins Innere der Kabine 1. Seitlich versetzt dazu ragt die zweite
Pulversprühpistole 19 durch eine Öffnung 3.1 in der Seitenwand 3 ebenfalls ins Innere
der Kabine 1.
[0034] Gegenüber der Pulversprühpistole 10 und der Öffnung 4.1 befindet sich in der Seitenwand
3 ein vertikaler Absaugkanal 6, der durch eine Tür 14 wenigstens teilweise verschließbar
ist. Die Tür 14 ist dazu über ein Scharnier 15 mit der Seitenwand 3 verbunden. Die
Tür 14 weist eine oder mehrere Absaugöffnungen 31 auf, über die überschüssiges Pulver,
also Pulver, das nicht auf dem Werkstück 11 haftet, wieder aus der Kabine 1 abgesaugt
werden kann. Bei der in Figur 3 gezeigten Ausführungsform sind die Absaugöffnungen
31 über die gesamte Höhe der Türe 17 verteilt angeordnet. Um die Absaugung zu optimieren,
können die Öffnungsweiten und/oder die Anzahl der Absaugöffnungen 31 von unten nach
oben zunehmen.
[0035] Im unteren Bereich der Kabine 1 befindet sich ein horizontal verlaufender Absaugkanal
9, der über eine Klappe 7, die um eine Drehachse 8 drehbar ist, teilweise verschlossen
ist. Der horizontale Absaugkanal 9 ist bei den in den Figuren 1 bis 3 gezeigten Ausführungsformen
in die Seitenwand 3 der Kabine 1 integriert. Die Klappe 7 ist so angeordnet, dass
sie im geschlossenen Zustand (siehe Figur 1) mit der Innenseite der Seitenwand 3 fluchtet.
Zwischen der Innenseite der Seitenwand 3 und der Oberkante der Klappe 7 befindet sich
ein Absaugschlitz 30.2, durch den überschüssiges Pulver aus der Kabine 1 in den Absaugkanal
9 gesaugt werden kann. Zwischen der Unterkante der Klappe 7 und dem Kabinenboden 2
befindet sich ein Absaugschlitz 30.1, durch den ebenfalls überschüssiges Pulver aus
der Kabine 1 gesaugt werden kann. Der Kanal 9 erstreckt sich, wie in den Figuren 2
und 3 zu erkennen ist, im Wesentlichen über die gesamte Länge der Kabine 1.
[0036] Das in den Bodenbereich der Kabine 1 gelangende überschüssige Pulver wird durch die
beiden Absaugschlitze 30.1 und 30.2 in den Kanal 9 und von dort in den vertikalen
Absaugkanal 6 gesaugt. Von dort gelangt das Pulver durch einen Sammelkanal 38, der
sich bei der in Figur 1 gezeigten Ausführungsform im oberen Bereich der Kabine 1 befindet,
zu einer außerhalb der Kabine 1 angeordneten Absaugeinrichtung 42. Die Absaugeinrichtung
42 kann beispielsweise ein Filter oder ein Zyklon sein, wie es in Figur 3 schematisch
dargestellt ist.
[0037] Gegenüber der Öffnung 3.1 in der Seitenwand 3 und der Sprühpistole 19 befindet sich
in der Seitenwand 4 ein weiterer vertikaler Absaugkanal 16, der über eine Tür 17 wenigstens
teilweise verschließbar ist. Die vertikalen Absaugkanäle 6 und 16 sowie die Türen
14 und 17 sind bei den in den Figuren 1 bis 3 gezeigten Ausführungsformen gleich aufgebaut.
Die Tür 17 ist über ein Scharnier 18 mit der Seitenwand 4 verbunden.
[0038] Ein weiterer horizontal verlaufender Absaugkanal 22, der über eine Klappe 27 wenigstens
teilweise verschließbar ist, befindet sich im unteren Bereich der Seitenwand 4. Die
Klappe 27 ist um eine Drehachse 28 drehbar. Zwischen dem Boden 2 und der Unterkante
der Klappe 27 befindet sich ein Absaugschlitz 30.1, über den überschüssiges Pulver
in den horizontalen Kanal 22 gesaugt werden kann. Zwischen der Oberkante der Klappe
27 und der Seitenwand 4 befindet sich ein weiterer Absaugschlitz 30.2, über den ebenfalls
Overspray in den Kanal 22 abgesaugt werden kann. Die Absaugkanäle 9 und 22 sowie die
Klappen 7 und 27 sind im Wesentlichen gleich aufgebaut. Der Absaugkanal 22 ist mit
dem vertikal verlaufenden Absaugkanal 16 verbunden.
[0039] Auf der Vorderseite weist die Kabine 1 eine stirnseitige Wand 40 und auf der Rückseite
eine Wand 39 auf, um die Öffnung der Kabine zu verkleinern. Die beiden Wände 39 und
40 bilden eine Art Schleuse, so dass weniger Luft in die Kabine gesaugt wird.
[0040] Figur 2a zeigt eine weitere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Kabine in der Draufsicht
im Schnitt. Diese Ausführungsform unterscheidet sich von der in Figur 2 dargestellten
Ausführungsform durch die Anordnung der Absaugung. Der vertikale Absaugkanal 6 mündet
in den horizontalen Absaugkanal 9 und dieser wiederum in einen Sammelkanal 45. Der
vertikale Absaugkanal 16 mündet in den horizontalen Absaugkanal 22 und dieser wiederum
ebenfalls in den Sammelkanal 45. Von dort gelangt das Pulver zur Absaugeinrichtung
42.
[0041] In Figur 3 ist ein Teil der erfindungsgemäßen Kabine 1 in einer dreidimensionalen
Ansicht dargestellt. In dieser Darstellung umfasst die Klappe 27 zwei Klappenabschnitte
27.1 und 27.2, die getrennt voneinander bewegbar sind. Die Drehachse 28 des Klappenabschnitts
27.1 ist mit einem Antrieb 29, beispielsweise einem Elektromotor verbunden. Die Drehachse
des Klappenabschnitts 27.2 ist mit einem weiteren Antrieb 44 verbunden Mit Hilfe der
Antriebe 29 und 44 können die Klappeabschnitte 27.1 und 27.2 unabhängig voneinander
in verschiedene Stellungen gebracht werden. Wird beispielsweise der Klappenabschnitt
27.1 in eine horizontale Stellung gebracht, ist der dahinter liegende Abschnitt des
Absaugkanals 22 für das Bedienpersonal zugänglich und kann von diesem manuell gereinigt
werden. Sinngemäß das gleiche gilt für die Klappe 7 und den Absaugkanal 9.
[0042] Um das durch die Kanäle 6, 16, 9 und 22 abgesaugte Pulver der externen Absaugeinrichtung
42 zuzuführen, kann ein Sammelkanal 41 unterhalb der Kabine 1 vorgesehen sein (siehe
Figur 2). Bei dieser Ausführungsform ist der vertikale Absaugkanal 6 über den horizontalen
Absaugkanal 9 mit dem Sammelkanal 41 verbunden. Ebenso ist der vertikale Absaugkanal
16 über den horizontalen Absaugkanal 22 mit dem Sammelkanal 41 verbunden. Der Sammelkanal
41 wiederum führt zum Absaugsystem 42.
[0043] Statt des unterhalb der Kabine 1 angeordneten Sammelkanals 41, kann ein Sammelkanal
38 oben an der Kabine 1 vorgesehen sein. Bei dieser Ausführungsform ist der horizontale
Absaugkanal 9 über den vertikalen Absaugkanal 6 mit dem Sammelkanal 38 verbunden.
Ebenso ist der horizontale Absaugkanal 22 über den vertikalen Absaugkanal 16 mit dem
Sammelkanal 38 verbunden. Dieser wiederum führt das überschüssige Pulver der Absaugeinrichtung
42 zu.
[0044] Bei der Ausführungsform gemäß Figur 4 münden der vertikale Absaugkanal 16 und der
horizontale Absaugkanal 22 gemeinsam in einen Sammelkanal 47. Dieser wiederum ist
mit der Absaugeinrichtung 42 verbunden.
[0045] In den Figuren 5, 6 und 7 sind verschiedene Ausführungen des horizontal verlaufenden
Absaugkanals 22 gezeigt. Der Absaugkanal 9 ist entsprechend ausgebildet.
[0046] Bei der in Figur 6 gezeigten Ausführungsform ist der horizontale Absaugkanal 22 nicht
in die Seitenwand 4 integriert, sondern ragt ins Innere der Kabine 1. Die Klappe 27
ist oben über das Scharnier 28 mit der Kabinenseitenwand 4 verbunden, liegt unten
auf dem Boden 2 auf und bildet eine schräge Fläche. Zwischen der Unterkante der Klappe
27 und dem Boden 2 befindet sich der Absaugschlitz 30.1. Die Klappe 27 bildet zusammen
mit der Seitenwand 4 und dem Boden 2 den horizontalen Absaugkanal 22.
[0047] Bei der in Figur 7 gezeigten Ausführungsform ist ein Teil des horizontalen Absaugkanals
22 in der Seitenwand 4 und der andere Teil in den Boden 2 eingelassen. Die Drehachse
28 befindet sich am oberen Ende der Klappe 27. Alternativ dazu kann die Drehachse
28 aber auch in der Mitte der Klappe 27 angeordnet sein.
[0048] Um eine Ablagerung von Pulver in den Absaugkanälen 6, 9, 16 und 22 zu vermeiden,
können diese aus Metall, vorzugsweise aus Edelstahl ausgebildet sein. Die Ausbildung
der Absaugkanäle 6, 9, 16 und 22 aus Metall hat zudem den Vorteil, dass eventuell
noch elektrostatisch geladene Pulverpartikel durch das elektrisch leitende Metall
entladen werden.
[0049] In den Figuren 1 bis 8 sind die Absaugkanäle 6, 9, 16, 22 mit einem rechteckigen
Querschnitt gezeigt. Die Absaugkanäle können aber auch einen runden Querschnitt aufweisen.
Die Merkmale der in den Figuren 1 bis 8 gezeigten Ausführungsformen können auch miteinander
kombiniert werden.
[0050] Statt der Klappe 7 kann auch ein Einsatz oder ein Schieber verwendet werden, um den
Absaugkanal 9 abzudecken und im Bedarfsfall zugänglich zu machen. Der Einsatz kann
beispielsweise so ausgebildet sein, dass er vom Bedienpersonal in die Seitenwand eingesetzt
und auch wieder herausgenommen werden kann. Das Gleiche gilt sinngemäß auch für die
Klappe 22. Die Abdeckung wird auch als Abdeckelement bezeichnet.
[0051] Wie in Figur 2 gezeigt ist, kann am Austritt und/oder am Eintritt der Kabine 1 je
ein Handbeschichterstand 20 beziehungsweise 25 angeordnet sein. Das Personal kann
den Handbeschichterstand 25 über eine Treppe 26 und den Handbeschichterstand 20 über
eine Treppe 21 betreten. Auf der Rückseite des Handbeschichterstands 20 befindet sich
eine Wand 23. Auf der Rückseite des Handbeschichterstands 25 befindet sich eine Wand
24.
[0052] In Figur 8 ist die Pulverbeschichtungskabine 1 in der Draufsicht zusammen mit der
Ansteuerung der einzelnen Abschnitte B1 bis B10 der Blasleiste 13 dargestellt. Die
beiden Handbeschichterstände 20 und 25 sind in Figur 8 nicht dargestellt. Die in der
Mitte des Bodens 2 angeordnete Luftblasleiste 13 wird von unten über Druckluftschläuche
37 mit Druckluft versorgt. Der Boden 2 weist dazu entsprechende Bohrungen für die
Aufnahme der Druckluftschläuche 37 auf. Mit Hilfe der auf dem Boden 2 angeordneten
Luftblasleiste 9 wird Druckluft im wesentlichen parallel zum Boden 2 in Richtung der
Absaugöffnungen 30.1 geblasen. Auf diese Weise kann der Boden 2 von überschüssigem
Pulver befreit werden.
[0053] Die die Blasleistenabschnitte B1 bis B10 aufweisende Luftblasleiste 13 erstreckt
sich über die gesamte Länge des Bodens 2. Die horizontalen Absaugkanäle 9 und 22 führen
aus der Kabine 1 heraus und transportieren das überschüssige abgesaugte Pulver über
einen gemeinsamen Absaugkanal 41 beispielsweise zu einem Pulverbehälter oder einem
Zyklonabscheider 42. Jeder Blasleistenabschnitt B1 bis B10 der Bodenblasleiste 13
wird über ein Steuerventil 36.1 bis 36.10 separat mit Druckluft versorgt. So versorgt
beispielsweise das Ventil 36.1 den Blasleistenabschnitt B1, wohingegen das Ventil
36.4 den Blasleistenabschnitt B4 versorgt. Da insgesamt 10 Blasleistenabschnitte B1
bis B10 vorhanden sind, sind demzufolge 10 Steuerventile 36.1 bis 36.10 vorgesehen.
Bei der in Figur 7 gezeigten Ausführungsform beziehen die Steuerventile 36.1 bis 36.5
die erforderliche Druckluft über einen ersten Druckluftbehälter 33, wohingegen die
Steuerventile 36.6 bis 36.10 ihre Druckluft über einen zweiten Druckluftvorratsbehälter
32 beziehen. Die Steuerung der Ventile 36.1 bis 36.10 erfolgt über eine Steuereinheit
35, die über entsprechende Steuerleitungen 34 mit den Ventilen 36.1 bis 36.10 verbunden
ist.
[0054] Der Aufbau der Luftblasleiste 13 ist in der Gebrauchsmusterschrift
DE 203 05 947.6 näher beschrieben.
[0055] Um eine Anhaftung des überschüssigen Pulvers auf dem Boden 2 zu vermeiden, kann dieser
eine Oberfläche aus Kunststoff, beispielsweise aus PVC, aufweisen.
[0056] Die vorhergehende Beschreibung der Ausführungsbeispiele gemäß der vorliegenden Erfindung
dient nur zu illustrativen Zwecken und nicht zum Zwecke der Beschränkung der Erfindung.
Im Rahmen der Erfindung sind verschiedene Änderungen und Modifikationen möglich, ohne
den Umfang der Erfindung sowie ihre Äquivalente zu verlassen.
Bezugszeichenliste
[0057]
- 1
- Kabine
- 2
- Kabinenboden
- 3
- Seitenwand
- 3.1
- Pistolenschlitz
- 4
- Seitenwand
- 4.1
- Pistolenschlitz
- 5
- Decke
- 6
- Absaugkanal
- 7
- Klappe
- 8
- Drehachse
- 9
- Absaugrohr
- 10
- Sprühpistole
- 11
- Werkstück
- 12
- Förderbahn
- 13
- Blasleiste
- 14
- Tür
- 15
- Angel
- 16
- Absaugkanal
- 17
- Tür
- 18
- Angel
- 19
- Sprühpistole
- 20
- Handbeschichter- oder Kontrollstand
- 21
- Stufen
- 22
- Absaugkanal
- 23
- Rückwand
- 24
- Rückwand
- 25
- Handbeschichterstand
- 26
- Stufen
- 27
- Klappe
- 27.1
- Klappenabschnitt
- 27.2
- Klappenabschnitt
- 28
- Drehachse
- 29
- Antrieb
- 30.1
- Absaugschlitz
- 30.2
- Absaugschlitz
- 31
- Öffnungen
- 32
- Steuerung
- 33
- Steuerung
- 34
- Steuerleitungen
- 35
- Steuerung
- 36.1 -36.10
- Steuerventile
- T
- Transportrichtung
- 37
- Druckluftleitung
- 38
- Absaugkanal
- 39
- stirnseitige Wand
- 40
- stirnseitige Wand
- 41
- Sammelkanal
- 42
- Absaugeinrichtung
- 43
- Steuerung
- 44
- Antrieb
- 45
- Sammelkanal
- 47
- Sammelkanal
1. Kabine zum Beschichten eines Werkstücks mit Pulver,
- bei der ein erster und ein weiterer horizontaler Absaugkanal (9, 22) vorgesehen
sind, die im unteren Bereich der Kabinenseitenwände (3, 4) angeordnet sind,
- bei der Abdeckelemente (7; 27) vorgesehen sind, mit denen die Absaugkanäle (9; 22)
abdeckbar sind, und
- bei der ein vertikaler Absaugkanal (6; 16) mit Absaugöffnungen (31) vorgesehen ist,
welche das Innere der Kabine (1) mit dem vertikalen Absaugkanal (6; 16) verbinden.
2. Kabine nach Patentanspruch 1,
bei der der vertikale Absaugkanal (6; 16) mit einem der horizontalen Absaugkanäle
(9; 22) verbunden ist.
3. Kabine nach Patentanspruch 1 oder 2,
- bei der eine Türe (14; 17) vorgesehen ist, mit der der vertikale Absaugkanal (6;
16) verschließbar ist, und
- bei der die Absaugöffnungen (31) in der Türe (14; 17) angeordnet sind.
4. Kabine nach einem der Patentansprüche 1 bis 3,
bei der die Öffnungsweite und/oder die Anzahl der Absaugöffnungen (31) nach oben hin
zunimmt.
5. Kabine nach einem der Patentansprüche 1 bis 4,
bei der die horizontalen Absaugkanäle (9, 22) in die Kabinenseitenwände (3, 4) integriert
sind und mit den Innenseiten der Kabinenseitenwände (3, 4) bündig abschließen.
6. Kabine nach einem der Patentansprüche 1 bis 5,
bei der zwischen der Kabinenseitenwand (3; 4) und dem Abdeckelement (7; 27) ein Ansaugschlitz
(30.2) vorgesehen ist.
7. Kabine nach einem der Patentansprüche 1 bis 6,
bei der zwischen dem Kabinenboden (2) und dem Abdeckelement (7; 27) ein Ansaugschlitz
(30.1) vorgesehen ist.
8. Kabine nach einem der Patentansprüche 1 bis 7,
bei der ein Antrieb (29; 44) vorgesehen ist, mit dem das Abdeckelement (7; 27) betätigbar
ist, und bei der eine Steuerung (43) zum Ansteuern des Antriebs (29; 44) vorgesehen
ist.
9. Kabine nach einem der Patentansprüche 1 bis 8,
- bei das Abdeckelement als Klappe (7) ausgebildet ist, und
- bei der die Drehachse (8) der Klappe (7) in der Mitte der Klappe (7) angeordnet
ist.
10. Kabine nach einem der Patentansprüche 1 bis 9,
bei der das Abdeckelement (7; 27) mehrere, unabhängig voneinander bewegliche Abdeckelementabschnitte
(27.1, 27.2) aufweist.
11. Kabine nach einem der Patentansprüche 1 bis 10,
bei der eine Öffnung (4.1) für eine Pulversprühpistole (10) vorgesehen ist, wobei
die Öffnung (4.1) und die Absaugöffnungen (31) im vertikalen Absaugkanal (6; 16) gegenüberliegend
angeordnet sind.
12. Kabine nach einem der Patentansprüche 1 bis 11,
bei der ein Handbeschichterstand (20) vorgesehen ist.
13. Kabine nach einem der Patentansprüche 1 bis 12,
bei der unter dem Kabinenboden (2) ein Sammelkanal (41) vorgesehen ist, an den die
Absaugkanäle (6, 9, 16, 22) angeschlossen sind.
14. Kabine nach einem der Patentansprüche 1 bis 12,
bei der die horizontalen Absaugkanäle (9, 22) über die vertikalen Absaugkanäle (6,
16) an einen Sammelkanal (38) angeschlossen sind.
15. Kabine nach einem der Patentansprüche 1 bis 13,
- bei der die horizontalen Absaugkanäle (9, 22) mit einer Absaugeinrichtung (42) verbunden
sind, und
- bei der die vertikalen Absaugkanäle (6, 16) mit einer weiteren Absaugeinrichtung
verbunden sind.
16. Kabine nach einem der Patentansprüche 1 bis 13,
bei der der vertikale Absaugkanal (16) und der horizontale Absaugkanal (22) in einen
Sammelkanal (47) münden.
17. Kabine nach einem der Patentansprüche 1 bis 12,
bei der die vertikalen Absaugkanäle (6, 16) über die horizontalen Absaugkanäle (9,
22) an einen Sammelkanal (45) angeschlossen sind.
18. Kabine nach einem der Patentansprüche 1 bis 17,
bei der auf dem Kabinenboden (2) eine Luftblasleiste (13) vorgesehen ist.
19. Kabine nach Patentanspruch 18,
bei der die Luftblasleiste (13) mehrere Abschnitte (B1 - B10) umfasst, die unabhängig
voneinander ansteuerbar sind.
20. Verfahren zum Betreiben der Kabine nach einem der Patentansprüche 1 bis 19,
- bei dem während des Beschichtungsbetriebs über die vertikalen Absaugkanäle (9, 22)
abgesaugt wird, und
- bei dem während des Farbwechsels über die horizontalen und die vertikalen Absaugkanäle
(9, 22) abgesaugt wird.