[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Dosieren einer Farbmenge auf einer Farbkastenwalze
in einem Farbkasten eines Farbwerks einer Druckmaschine mit gegenüber der Farbkastenwalze
einstellbaren, zonenbreiten Farbdosierelementen, die eine mit einer Dosierkante versehene
bewegliche Schieberspitze tragen.
[0002] Vorrichtungen der genannten Gattung werden in Farbwerken von Druckmaschinen, insbesondere
in Offsetdruckmaschinen, verwendet, um eine exakte und reproduzierbare Einstellung
der Farbmenge zu erzielen. Die Farbmenge muss hierbei in Breitenrichtung zur Druckmaschine
unterschiedlich und zonal unabhängig einstellbar sein. Hierzu wird ein Farbdosierelement
mit einer Schieberspitze versehen, die eine Dosierkante trägt. Durch Verstellung des
Farbdosierelementes wird die Dosierkante gegenüber der Farbkastenwalze verstellt und
gibt dabei einen unterschiedlich großen Spalt gegenüber der Oberfläche der Farbkastenwalze
frei. Dieser Spalt bildet einen Durchlass für Druckfarbe, die im Farbkasten vorhanden
ist. Durch die Größe des Durchlasses wird die Größe der aus dem Farbkasten auf die
Farbkastenwalze übertragenen Farbmenge bestimmt. Im Bogenoffsetdruck sind sehr zähe
Farben im Einsatz, die aber in sehr geringen Schichtdicken übertragen werden muss.
Um hohe Anforderungen an eine außerordentlich genaue Ausrichtung der einzelnen Dosierelemente
zu vermeiden, wurde vorgeschlagen, die jeweils eine Dosierkante tragenden Schieberspitzen
auf den Dosierelementen beweglich zu lagern.
[0003] Weiterhin ist in der
DE 101 11 894 A1 eine Farbzonendosiereinheit beschrieben. Die Farbzonendosiereinheit weist einen Linearantrieb
auf mittels dessen eine Dosierkante in Bezug auf eine Farbkastenwalze verschoben werden
kann. Die Dosierkante befindet sich an einer Schieberspitze. Die Schieberspitze gibt
mit Ihrer Dosierkante an, wie dick ein Farbstreifen sein soll, der durch einen gegenüber
der Oberfläche der Farbkastenwalze offenen Spalt durchgelassen wird. Zur Ausrichtung
der Schieberspitze gegenüber der Farbkastenwalze bzw. der Dosierkante der Schieberspitze
gegenüber der Oberfläche der Farbkastenwalze ist vorgesehen, die Schieberspitze auf
einer Halterung schwenkbar bzw. beweglich anzubringen. Die Stellspindel ist gegenüber
einem Gehäuse mit einer Feder belastet, wobei diese als Druckfeder zwischen einer
Halterung auf der Welle und dem Gehäuse angeordnet ist. Weiterhin ist auf der Stellspindel
eine Buchse angebracht, die zusammen mit einer Ausnehmung auf dem vorderen Ende der
Stellspindel eine Aufnahmeöffnung für eine Schieberspitze definiert. Die Schieberspitzen
sind so angeordnet, dass an ihrer in Richtung der Dosierkante zeigenden Fläche eine
Ausnehmung vorgesehen ist. Entsprechend ist auf der gegenüberliegenden Seite eine
weitere Haltefläche vorhanden. An der hinteren von der Dosierkante abgewandeten Seite
greift die genannte Buchse in eine entsprechende Haltefläche der Schieberspitze ein.
Hierbei wird die Schieberspitze auf der Stellspindel des Dosierelementes festgeklemmt,
da sich die Druckfeder auf der Buchse abstützt. Da die Halteflächen zwischen der Buchse
und der Schieberspitze sowie zwischen der Schieberspitze der Stellspindel in gebogener
Form ausgeprägt sind, kann sich die Schieberspitze im Bereich ihrer Einklemmung bewegen.
Nachteilig ist, dass die Druckfeder direkt auf das Stellelement bzw. auf die Schieberspitze
wirkt. Weiterhin ist von besonderem Nachteil, dass die Schieberspitze durch große
Reibflächen mit ihren sie haltenden Elementen gekoppelt ist. Die Reibflächen im Zusammenhang
mit der Anstellkraft durch die Druckfeder erfordern ein hohes Maß an Stellkraft zur
Ausrichtung der Schieberspitze in Bezug auf die Fläche der Farbkastenwalze.
[0004] Gleichwohl ist bekannt, dass es bei Farbzonen im Farbkasten, deren Einstellung über
einen längeren Zeitraum nicht verändert wurde, zu einer dauerhaften Schrägstellung
der beweglichen Farbdosierelemente des Farbschiebers kommen kann. Die Schieberspitze
kann beispielsweise unter diesen Bedingungen unter Einwirkung der Druckfarbe an dem
Farbschieber festkleben. Eine dauerhafte Schrägstellung der Dosierelemente führt zu
einer ungleichmäßigen Abnutzung an der Farbdosierkante. Dadurch wird die Genauigkeit
der Farbdosierung verschlechtert.
[0005] Ferner kann sich auch das motorisch verfahrbare Farbschiebervorderteil durch verkrustete
Farbe festsetzen. Dadurch wird eine exakte Einstellung des Farbdosierspalts bei erneut
notwendiger Verstellung verhindert. Hierbei kann sogar ein Serviceeinsatz notwendig
werden, um das Farbschiebervorderteil wieder gangbar zu machen.
[0006] Die Aufgabe der Erfindung besteht deshalb darin, eine Vorrichtung zum Dosieren der
Farbmenge auf einer Farbkastenwalze zu erstellen, bei der die Einstellungen stets
sicher können und bei der sowohl die Genauigkeit als auch die Reproduzierbarkeit der
Einstellung der Farbdosierelemente gegenüber Farbkastenwalze bei minimalem Aufwand
entscheidend verbessert wird.
[0007] Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den Merkmalen gemäß Anspruch 1
[0008] Weitere vorteilhafte Wirkungen der Erfindung ergeben sich aus den Merkmalen der Unteransprüche.
[0009] Für die Ansteuerung der Farbschieber ist ein zusätzlicher Verfahrensablauf, der als
Freifahren bezeichnet wird, in der Maschinensteuerung der Druckmaschine vorgesehen.
Dieser Verfahrensablauf erlaubt es, die Farbdosierelemente automatisch oder manuell
elektrisch zu verfahren. Die Schrägstellung der Farbdosierelemente wird durch das
Ausrichten am Farbduktor mittels eines zusätzlichen Verfahrenschrittes einer automatischen
Nulljustierung korrigiert und eine Verkrustung durch antrocknende Farbe wird entgegengewirkt.
Das Farbschiebervorderteil bleibt damit stets beweglich und positionierbar. Die Verfahrensschritte
des Freifahrens und Ausrichtens der Farbdosierelemente kann vor oder nach Druckbeginn
bzw. bei Druckunterbrechungen parallel zu Rüst- und Waschvorgängen erfolgen. Damit
wird der Druckprozess nicht beeinträchtigt und es entstehen keine unnötigen Unterbrechungen
der Druckaufträge.
[0010] Die Erfindung wird beispielhaft nachfolgend im Einzelnen erläutert.
[0011] Dazu sind dargestellt in der/den
- Figur 1
- eine Übersicht über einen Farbkasten,
- Figur 2
- eine Darstellung von Schieberspitzen mit Anfederung gegenüber den Farbdosierelementen
und
- Figur 3
- ein Flussdiagramm zur Ausführung des Verfahrens.
[0012] Die Figur 1 zeigt ein Querschnitt durch einen Farbkasten einer Druckmaschine. Der
Farbkasten besteht aus einem Farbkastenoberteil 1 und einem Farbkastenunterteil 2.
In die Nahtstelle zwischen dem Farbkastenoberteil 1 und dem Farbkastenunterteil 2
ist ein Farbdosierelement 3 eingesetzt. Der Farbdosierelement 3 ist mit einem motorischen
Antrieb 4 verbunden. Die Vorderseite des Farbdosierelementes 3 wird durch eine Schieberspitze
5 gebildet. Die Schieberspitze 5 ist mittels des Antriebes 4 gegenüber einer Farbkastenwalze
6 verstellbar, indem z.B. eine Stellmutter auf einem Stellgewinde einer die Schieberspitze
5 tragenden Stellspindel gedreht wird. Der Antrieb erfolgt auf diese Weise linear.
Durch die Verschiebung der Schieberspitze 5 ergibt sich zwischen deren der Farbkastenwalze
6 zugewandte Kante (Dosierkante 10) und der Oberfläche der Farbkastenwalze 6 eine
unterschiedlich breite Öffnung und damit ein unterschiedlich großer Durchlass bezüglich
der Dicke eines Streifens für in den Farbkasten eingefüllte Druckfarbe.
[0013] Zur Vermeidung von Spiel im Antrieb 4 ist auf der Stellspindel eine Druckfeder 12
angeordnet, die sich an dem Gehäuse des Antriebes 4 gestellfest abstützt. Die Druckfeder
12 belastet auf der anderen Seite direkt oder indirekt eine später zu beschreibende
Halterung, die an der Stellspindel befestigt ist und die Schieberspitze 5 trägt.
[0014] Das Farbdosierelement 3 bzw. die in paralleler Anordnung längs der Farbkastenwalze
6 angeordneten Farbdosierelemente 3 müssen gegen aus dem Farbkasten eindringende Farbe
geschützt werden. Mit der Betriebszeit könnten sich sonst Verhärtungen im Antrieb
durch eingedrungene Druckfarbe ergeben, die die Funktion der Farbdosierung behindern
würden. Daher sind im Bereich der Vorderkante sowohl des Farbkastenoberteiles 1 als
auch des Farbkastenunterteiles 1 zwei Ausnehmungen in der dem Farbdosierelementen
3 zugeordnete Oberfläche vorgesehen. Diese ergeben Abdichttaschen 7 bzw. 8, in die
ein Dichtstoff nach Montage bzw. bei Montage des Farbkastens eingebracht wird. Damit
wird verhindert, dass Druckfarbe aus dem Farbkasten bis in den Bereich der Antriebe
4 der Farbdosierelemente 3 vordringen kann.
[0015] Eine Farbdosierung mit einer Vorrichtung dieser Art dient dazu, eine über die gesamte
Länge der Farbkastenwalze 6 unterschiedliche Farbschichtdicke erzeugen zu können.
Hierbei kommt es auf µm-genaue Einstellung der Schieberspitzen 5 gegenüber der Farbkastenwalze
6 an. Dazu ist eine exakte Ausrichtung der Farbdosierelemente 3 gegenüber der Farbkastenwalze
6 erforderlich. Um diese Ausrichtung zu erleichtern ist die Schieberspitze 5 auf jedem
Farbdosierelement 3 beweglich angebracht. Damit kann sich die Dosierkante 10 der Schieberspitze
5 gegen die Oberfläche der Farbkastenwalze 6 selbsttätig ausrichten. Die Justierung
der Farbdosierelemente 3 auf dem Farbkastenunterteil 2 wird bei der Montage damit
erheblich erleichtert. Während des Betriebes kann die Farbdosierung unbeeinflusst
von Montageungenauigkeiten vorgenommen werden. Zur Erhöhung der Genauigkeit der Farbdosierung
werden die Aufnahmen der Schieberspitzen 5 auf den Farbdosierelementen 3 spielfrei
gestaltet.
[0016] In Figur 2 ist eine Ausschnittvergrößerung des Bereiches der Schieberspitze 5 am
Farbdosierelement 3 aus Figur 1 gezeigt. Die Schieberspitze 5 ist als separates Element
am Farbdosierelement 3 gefestigt. Vom Farbdosierelement 3 ist in Figur 2 lediglich
das vordere Ende der sonst nicht gezeigten Stellspindel in Form eines Trägers 9 und
eines darauf aufgesteckten Grundkörpers 9.1 zu sehen. An dem Träger 9 bzw. dem Grundkörper
9.1 stützt sich direkt oder indirekt über ein Zwischenelement (Scheibe 11) die Druckfeder
12 zur Ausstellung des Spiels im Antrieb des Farbdosierelementes 3 ab.
[0017] In den Träger 9 wird ein Lagerelement 13 lösbar eingesetzt. Das Lagerelement 13 beinhaltet
eine Schwenklagerung und durchgreift die Schieberspitze 5. Dergestalt ist die Schieberspitze
5 dann auf dem Träger bzw. dem Grundkörper 9.1 um die Längsachse des Lagerelementes
13 drehbar. Die Dosierkante 10 kann sich daher gegenüber der Oberfläche der Farbkastenwalze
6 bewegen.
[0018] Um Spiel in der Lagerung der Schieberspitze 5 zu vermeiden ist eine Anfederung für
die Schieberspitzen 5 vorgesehen. Gemäß Figur 2 greift, eingesetzt in den Grundkörper
9.1, ein Federelement 14 von unten in die Schieberspitze 5 ein. Die Schieberspitze
5 weist dazu an ihrer Unterseite eine kleine Öffnung auf, die parallel zur Dosierkante
10 erstreckt sein kann. Das Federelement 14 kann als Federdraht oder Federblech ausgeführt
sein.
[0019] In Figur 2 ist der Farbkastenraum oberhalb des Farbkastenoberteils 1 erkennbar. Im
Bereich oberhalb der Schiebspitze 5 steht ständig Druckfarbe an. Diese dringt in Folge
des hydrodynamischen Drucks aus der Oberflächenbewegung der sich drehenden Farbkastenwalze
6 auch in kleinste Ritzen im Bereich der Farbdosierelemente ein. Dadurch kann die
Schieberspitze 5 und auch der Träger 9 als Vorderteil des Farbdosierelementes überall
mit Druckfarbe benetzt werden. Wenn das Farbdosierelement längere Zeit keine Bewegung
durchführt, kann dies zur Verklebung und Unbeweglichkeit von Schieberspitze 5 und
sogar des Farbdosierelementes 3 führen.
[0020] Das erfindungsgemäße Verfahren besteht nunmehr darin, dass zur Absicherung der ständigen
Beweglichkeit und genauen Positionierbarkeit des Farbdosierelementes ein Bewegungszyklus
zur Wiederherstellung oder Aufrechterhaltung der Freigängigkeit des Farbdosierelementes
und der Beweglichkeit der Schieberspitze auf dem Farbdosierelement ausgeführt wird.
[0021] Das Verfahren ist in Figur 3 als Flussdiagramm schematisch dargestellt und wird im
Folgenden näher erläutert.
[0022] Das Durchfahren des Bewegungszyklus kann manuell angesteuert werden, wenn der Drucker
feststellt, dass sich ein Farbdosierelement nicht mehr richtig einstellen lässt. Der
Bewegungszyklus wird dann für das eine Farbdosierelement oder für alle Farbdosierelemente
durchlaufen.
Weiterhin kann der Bewegungszyklus auch von der Maschinensteuerung, insbesondere von
einem Leitstand aus ausgeführt werden, in dem alle relevanten Betriebsdaten erfasst
und zur Auswertung hinterlegt sind.
[0023] Zur Ausführung des Verfahrens wird dabei ein variabler Zeitpunkt gewählt, der verschiedenen
Kriterien unterliegen kann.
[0024] Der verfahrensgemäße Bewegungszyklus selbst wird als wenigstens einmaliges Durchfahren
eines größeren, ggf. des vollen Stellbereiches des Farbdosierelementes 3 ausgebildet.
Die Bewegung erfolgt dabei zwangsläufig in beiden Stellrichtungen. Dabei kann sich
die Schieberspitze 5 auf dem Farbdosierelement 3 verdrehen. Vorzugsweise wird bei
größeren Bewegungszyklen also auch eine automatische Nulljustierung jedes Farbdosierelementes
3 durchgeführt.
[0025] Als Parameter für den Einsatzzeitpunkt, die Dauer und den Umfang des Bewegungszyklus
können folgende Vorgaben benutzt werden:
- 1. Menge der Farbe im Farbkasten
- 2. Art der Farbe im Farbkasten
- 3. Dauer der Position seit der letzten Verstellung
- 4. Temperatur im Farbkasten
- 5. Größe der Schieberbewegungen pro Produktionslauf
- 6. Anzahl der Schieberbewegungen pro Produktionslauf
[0026] Die genannten Parameter können sich wahlweise auf einzeln, mehrere oder alle Farbdosierelemente
beziehen. Dabei kann der Bewegungszyklus für die entsprechenden Farbdosierelemente
oder auch für alle Farbdosierelementen durchlaufen werden.
[0027] Der Bewegungszyklus kann dabei den vollen Stellbereich der Farbdosierelemente umfassen
oder auch, zur Zeiteinsparung oder zur Schonung der Antrieb nur einen symmetrisch
oder asymmetrisch um die aktuelle Dosierposition angeordneten Stellbereich betreffen.
[0028] Diese Verfahrensweise kann sich auch auf die automatische Nulljustierung beziehen.
Werden nur einzelne Farbdosierelemente 3 freigefahren, kann es notwendig sein auch
für die jeweils benachbarten Farbdosierelemente 3 eine Nulljustierung durchzuführen,
da deren Schieberspitzen 5 durch den Bewegungszyklus der freigefahrenen Farbdosierelementen
verstellt worden sein können. Diese Gefahr besteht bei Farbdosierelementen, die ausreichend
bewegt wurden nicht.
Die Nulljustierung ist dabei ein Bewegungszyklus, der die Dosierkante zur vollständigen
Berührung mit der Farbkastenwalze bringt. Dabei richtet sich die Schieberspitze auf
dem Farbdosierelement neu aus.
[0029] Der Bewegungszyklus kann daher auch nur aus dem Verfahrensschritt der Nulljustierung
bestehen.
[0030] Weitere Vorgaben für die Durchführung des Verfahrens können aus der Produktionsweise
der Druckmaschine gewonnen werden:
- 1. Häufigkeit von Farbwechseln
- 2. Häufigkeit von Druckunterbrechungen
- 3. Häufigkeit von Auftragswechseln
- 4. Dauer eines Druckauftrages
[0031] Wenn beispielsweise festgestellt wird, dass die Einstellung eines oder mehrere Farbdosierelemente
seit längerer Zeit nicht verändert wurde, schaltet die Steuerung bei der nächsten
Druckunterbrechung, wie etwas beim Reinigen des Gegendruckzylinders oder des Gummituches
für die entsprechend betroffenen Farbdosierelemente den Bewegungszyklus ein. Hier
schließt sich vorzugsweise auch die automatische Nulljustierung mit an.
[0032] Wenn festgestellt wird, dass eine besonders zum Verkleben der Farbdosierelemente
und Schieberspitzen neigende Druckfarbe verarbeitet werden soll, schaltet die Steuerung
regelmäßig bei allen ein bestimmtes Zeitmaß überschreitenden oder eine bestimmte Art
betreffenden Unterbrechungen einen Bewegungszyklus für alle Farbdosierelemente. In
diesem Fall kann auf die automatische Nulljustierung verzichtet werden.
[0033] Wenn festgestellt wird, dass bei einer bestimmten Auftragsstruktur in regelmäßigen
Abständen größere Druckunterbrechungen anfallen, kann die Steuerung vorsehen, dass
in jeder Druckunterbrechung der Bewegungszyklus für alle Farbdosierelemente durchfahren
wird. Auch hier kann auf die automatische Nulljustierung verzichtet werden.
[0034] Die zu verarbeitenden Parameter kann die Steuerung aus Kennlinien entnehmen, die
aus Erfahrungswerten gewonnen werden. Die Parameter können auch während des Druckbetriebes
gelernt werden, wenn der Drucker den Bewegungszyklus manuell schaltet. Anhand der
zugehörigen Betriebsdaten der Druckmaschine und der Farbdosierelemente kann ein Parametersatz
für künftige automatische Schaltungen des Bewegungszyklus hinterlegt werden.
Bezugszeichenliste
[0035]
- 1
- Farbkastenoberteil
- 2
- Farbkastenunterteil
- 3
- Farbdosierelement
- 4
- Antrieb
- 5
- Schieberspitze
- 6
- Farbkastenwalze
- 7
- Abdichttasche
- 8
- Abdichttasche
- 9
- Träger
- 9.1
- Grundkörper
- 10
- Dosierkante
- 11
- Scheibe
- 12
- Feder
- 13
- Lagerelement
- 14
- Federelement
- 15
- Federelement
1. Verfahren zum Betrieb einer Farbdosiereinrichtung zur Dosierung einer Farbmenge auf
einer Farbkastenwalze im Farbkasten eines Farbwerks einer Druckmaschine mit einer
Vielzahl aneinander grenzend angeordneter und gegenüber der Farbkastenwalze einstellbaren
zonenbreiten Farbdosierelementen, die einen Antrieb aufweisen, die weiterhin mit einer
Dosierkante versehen sind, welche mit der Farbkastenwalze einen Dosierspalt bildet,
wobei die Größe des Dosierspalts durch Verschiebung der Dosierkante mittels des Antriebs
veränderbar ist und wobei wenigsten der vordere Teil der Farbdosierelemente der in
dem Farbkasten vorrätigen Farbmenge ausgesetzt ist,
dadurch gekennzeichnet,
- dass jedes Farbdosierelement (3) in eine Betriebsposition zur Einstellung einer gemäß
einer Vorgabe zu dosierenden Farbmenge positioniert wird,
- dass ein Wert für die Funktionsfähigkeit der Einstellbarkeit für eines oder mehrere der
Farbdosierelemente (3) ermittelt wird,
- dass eines oder mehrere der Farbdosierelemente (3) in Abhängigkeit vom Betriebszustand
der Druckmaschine einem Bewegungszyklus unterworfen wird, wobei der Bewegungszyklus
unabhängig von der Betriebsposition ausgeführt wird und
- das das oder jedes der bewegten Farbdosierelemente (3) wieder in seine Betriebsposition
eingestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei die Dosierkante auf einer an dem Farbdosierelement
lösbar gehalterten Schieberspitze angeordnet und die Schieberspitze auf dem Farbdosierelement
um ein Lagerelement beweglich und spielbehaftet gelagert ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das oder jedes bewegte Farbdosierelement (3) einem Bewegungsablauf zur Nulljustierung
unterworfen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass zum Betrieb der Farbdosierelemente (3) von einem aktuell auszuführen Druckauftrag
abhängige Nutzungsparameter ermittelt werden.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Nutzungsparameter
die Menge der Farbe im Farbkasten,
und/oder die Art der Farbe im Farbkasten, und/oder die Dauer der Dosierposition seit
der letzten Verstellung,
und/oder die Temperatur im Farbkasten,
und/oder die Größe der Schieberbewegungen pro Produktionslauf, und/oder die Anzahl
der Schieberbewegungen pro Produktionslauf
ermittelt werden.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass zum Ausführen des Bewegungszyklus der Farbdosierelemente (3) von einem aktuell auszuführen
Druckauftrag abhängige Produktionsparameter ermittelt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass von einem aktuell auszuführen Druckauftrag abhängige Produktionsparameter
die Häufigkeit von Farbwechseln,
und/oder die Häufigkeit von Druckunterbrechungen,
und/oder die Häufigkeit von Auftragswechseln, und/oder die Dauer eines Druckauftrages
ermittelt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Bewegungszyklus automatisch durch die Maschinensteuerung in Abhängigkeit von
den Nutzungs- und Produktionsparametern durchgeführt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Bewegungszyklus manuell vom Bedienungspersonal gesteuert in Abhängigkeit von
einer Anzeige oder einer Meldung entsprechend den Nutzungs- und Produktionsparametern
durchgeführt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Bewegungszyklus den gesamten Stellbereich eines Farbdosierelementes (3) umfasst.
10. Verfahren nach Anspruch 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Bewegungszyklus einen Teil des Stellbereiches eines Farbdosierelementes (3) umfasst
und vorzugsweise symmetrisch oder asymmetrisch zur aktuellen Dosierposition angeordnet
ist.
11. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass im Anschluss an einen Bewegungszyklus eine Stellbewegung zur automatischen Nulljustierung
des oder der Farbdosierelemente (3) durchgeführt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Bewegungszyklus eine Stellbewegung zur automatischen Nulljustierung des oder
der Farbdosierelemente (3) durchgeführt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass das oder die Farbdosierelemente (3) zur Nulljustierung mit ihrer Dosierkante in Berührung
mit der Farbkastenwalze gebracht werden, so dass sich die Dosierkante vollständig
an die Farbkastenwalze anlegt.