[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Rütteln von in Blattlagen vorliegendem
Gut, mit einem in einem Grundgestell gelagerten Tisch zur Aufnahme des Guts, einem
Hinteranschlag und mindestens einem Seitenanschlag, die zwei benachbarten Seiten des
Tisches zugeordnet sind, wobei der mindestens eine Seitenanschlag zwischen einer Anschlagposition
für das Gut und einer Nichtanschlagposition für das Gut beweglich ist, und der in
eine Vibrationsbewegung versetzbare Tisch in Richtung der Anschläge neigbar ist.
[0002] Bei einer derartigen Vorrichtung, auch Rütteltisch genannt, dient die Möglichkeit,
den Tisch in Richtung des Hinteranschlags und des Seitenanschlags zu neigen, dem Zweck,
die auf dem Tisch aufliegenden einzelnen Bögen kantengenau an den Anschlägen auszurichten.
Bei diesen Bögen handelt es sich beispielsweise um solche aus Papier oder Folie. Damit
sich die Bögen einfach zueinander verschieben können, wird das Gut vor dem Rütteln
gelüftet, insbesondere in einer separaten Vorrichtung. Nach dem Rütteln wird die zwischen
den einzelnen Blättern befindliche Luft mittels einer separaten Luftausstreicheinrichtung
ausgestrichen. Der Stapel stellt sich damit nach dem Entlüften als kompakter Block
dar und kann so beispielsweise einer nachfolgenden Schneidstation zugeführt werden.
Das Rütteln des Guts erfolgt in aller Regel dadurch, dass der geneigte Tisch in eine
Vibrationsbewegung versetzt wird. Das Ausstreichen der Luft geschieht üblicherweise
durch eine auf das auf dem Tisch aufliegende Gut absenkbare Walze, die über das Gut
gerollt wird und damit die Luft aus dem Stapel auspresst. Eine hintere Klemmleiste
fixiert das Gut beim Ausstreichen der Luft. Die Funktionen des Rüttelns, Klemmens
und Ausstreichens sind in aller Regel in einer Vorrichtung, dem Rütteltisch, verwirklicht.
[0003] In der praktischen Anwendung sollte die Vorrichtung zum Rütteln des Guts sowohl für
das Ausrichten großer Stapelformate als auch für das Ausrichten kleinerer Stapelformate
geeignet und entsprechend ausgelegt sein.
[0004] Eine Vorrichtung zum Rütteln von in Blattlagen vorliegendem Gut mit den Merkmalen
der eingangs genannten Art ist aus der
EP 0 739 842 A2 bekannt. Dort ist der Tisch im Bereich seiner hinteren langen Seite mit einem stationären
Hinteranschlag und im Bereich der an die lange Seite angrenzenden kurzen Seiten mit
jeweils einem Seitenanschlag versehen, der klappbar ist. Der jeweilige Seitenanschlag
erstreckt sich über die gesamte Länge der diesem zugewandten Seite des Tisches. In
der Nichtanschlagposition, in der der Seitenanschlag eine Ebene mit dem Tisch bildet,
ist ein ergonomisch günstiges Überschieben des zu rüttelnden Guts von einem Seitentisch
auf den Tisch und umgekehrt möglich. In der senkrecht zur Tischoberfläche befindlichen
Anschlagposition des Seitenanschlags erfolgt das Ausrichten des Guts an diesem und
dem Hinteranschlag.
[0005] Eine Vorrichtung zum Rütteln von in Blattlagen vorliegendem Gut ist ferner aus der
DE 88 16 488 U1 bekannt. Bei dieser Vorrichtung wird, zum Ausrichten eines Stapels kleineren Formats,
ein Zwischenanschlag parallel zum Hinteranschlag und senkrecht zum Seitenanschlag
auf den Tisch aufgesetzt und es wird sowohl die hintere Klemmleiste als auch die Luftauspresswalze
auf die Position des Zwischenanschlags verfahren. Demzufolge werden nur Stapel in
Großformat am Hinteranschlag und Seitenanschlag ausgerichtet. Für Stapel in kleinerem
Format erfolgt hingegen vorzugsweise das Ausrichten am Zwischenanschlag und dem Seitenanschlag.
Dies bedeutet, dass sich der Bedienende nicht zu weit vorbeugen muss. Die Bedienung
ist wesentlich bequemer.
[0006] Nachteilig ist bei dieser Vorrichtung, dass die standardisierte Ausrichtung des zu
rüttelnden Guts - am Hinteranschlag und am Seitenanschlag - aufgrund des verwendeten
Zwischenanschlags nicht mehr vollführt werden kann. Das Gut wird somit in Abstand
zum Hinteranschlag gerüttelt, mit der Konsequenz, dass Peripheriegeräte nunmehr weniger
günstig an die Vorrichtung zum Rütteln des Guts angebunden sind. Ist beispielsweise,
bezogen auf eine horizontale Ausgangsstellung des Tisches der Vorrichtung, seitlich
neben dem Tisch auf der einen Seite ein Zuführtisch und auf der anderen Seite ein
Abführtisch angeordnet, ist ein ungehindertes Zuführen des Stapels vom Zuführtisch
auf den Tisch der Vorrichtung wegen der abgestimmten Anordnung von Tisch und Hinteranschlag
der Vorrichtung aufgrund des nunmehr vorgesehenen Zwischenanschlags nicht möglich.
Die Anordnung des Zwischenanschlags bedingt somit unter ergonomischem Aspekt Nachteile
für den Bediener und ist andererseits nachteilig bezüglich des allgemeinen Verfahrensablaufs
beim Verarbeiten von gestapeltem Gut.
[0007] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Vorrichtung der eingangs genannten
Art so weiterzubilden, dass diese, bei Ausrichtung des zu rüttelnden Guts am Hinteranschlag
und Seitenanschlag, um die standardisierte Ausrichtung beizubehalten, dennoch ein
ergonomisch günstiges Arbeiten an der Vorrichtung auch bei Rüttelgut mit kleinerem
Stapelformat gewährleistet.
[0008] Gelöst wird die Aufgabe bei einer Vorrichtung der eingangs genannten Art dadurch,
dass auf der einen Seite des Tisches mindestens zwei Seitenanschläge angeordnet sind,
wobei der dem Hinteranschlag abgewandte Seitenanschlag beweglich zum Tisch ist, zwischen
einer Anschlagposition für das Gut und einer Nichtanschlagposition für das Gut, sowie
der Tisch auf seiner dem Hinteranschlag abgewandten Seite ein Tischteil aufweist,
das relativ zum verbleibenden Haupttischteil beweglich ist, zwischen einer Auflageposition
für das Gut und einer Nichtauflageposition für das Gut.
[0009] Von besonderer Bedeutung ist bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung, dass auf der
einen Seite des Tisches mindestens zwei Seitenanschläge vorgesehen sind, wobei es
als besonders vorteilhaft angesehen wird, wenn auf der einen Seite des Tisches zwei
Seitenanschläge angeordnet sind. Die Seitenanschläge sind, bezogen auf deren Längserstreckung
in der Anschlagposition, hintereinander angeordnet.
[0010] Vorzugsweise ist auch der dem Hinteranschlag benachbarte Seitenanschlag veränderlich
bezüglich des Tisches. Der jeweilige Seitenanschlag kann eine Anschlagposition für
das Gut und eine Nichtanschlagposition für das Gut einnehmen. Der Begriff der Nichtanschlagposition
ist hierbei umfassend zu verstehen. So kann diese Position beispielsweise eingenommen
werden, indem der bewegliche Seitenanschlag vom Tisch entfernt wird, im Sinne von
einem Weglegen des Seitenanschlags, es kann der Seitenanschlag verschoben werden,
insbesondere nach unten abgesenkt oder horizontal verfahren werden, es ist ferner
denkbar und wird als vorteilhaft angesehen, den beweglichen Seitenanschlag abklappbar
anzuordnen.
[0011] Bei der abklappbaren Lagerung des beweglichen Seitenanschlags wird es als vorteilhaft
angesehen, wenn der bewegliche Seitenanschlag um eine benachbart dem Tisch angeordnete
Achse klappbar ist, insbesondere in der Anschlagposition senkrecht zum Tisch angeordnet
ist und in der Nichtanschlagposition die Anschlagebene des Seitenanschlags eine Ebene
mit der Auflageebene des Tisches für das Gut bildet. Bei diesem letztgenannten Fall
besteht somit die Möglichkeit, das zu rüttelnde Gut über den eine Ebene mit der Auflageebene
des Tisches abgeklappten beweglichen Seitenanschlag auf den Tisch zu überführen bzw.
vom Tisch abzuführen. Dies ist sowohl bei groß- als auch bei kleinformatigen Stapeln
eine wesentliche Erleichterung für den Bediener. Demzufolge kann selbst dann, wenn
großformatige Stapel zu rütteln sind, beim Beladen des Tisches oder sogar grundsätzlich
das dem Hinteranschlag abgewandte bewegliche Lineal in die genannte Position abgeklappt
sein. Dies gilt sowohl bei horizontal ausgerichtetem Tisch als auch bei bereits in
Richtung der Anschläge geneigtem Tisch. Zur Vereinfachung der Bewegung des jeweiligen
beweglichen Seitenanschlags können Stellmittel zum Bewegen des Seitenanschlags zwischen
der Anschlagposition und der Nichtanschlagposition vorgesehen sein.
[0012] Der dem Hinteranschlag zugewandte Seitenanschlag kann durchaus stationär sein.
[0013] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist ferner von Bedeutung, dass der Tisch auf
seiner dem Hinteranschlag abgewandten Seite ein Tischteil aufweist, das relativ zum
verbleibenden Hauptteil beweglich ist, und zwar zwischen einer Auflageposition für
das Gut und einer Nichtauflageposition für das Gut.
[0014] Der Begriff der Nichtauflageposition ist umfassend zu verstehen. So kann das bewegliche
Tischteil dadurch in seine Nichtauflageposition für das Gut überführt werden, indem
es vollständig vom Haupttischteil getrennt wird, somit demontiert und beispielsweise
zur Seite gelegt wird. Diese Nichtauflageposition für das Gut kann des Weiteren beispielsweise
dadurch herbeigeführt werden, dass das bewegliche Tischteil parallel zur Auflageebene
des Haupttischteils verschoben wird oder das bewegliche Tischteil relativ zum Haupttischteil
abgeklappt wird. - In jedem der genannten Fälle entsteht im Tisch eine Aussparung,
womit nur noch die Oberfläche des Haupttischteils als Auflageposition für das Gut
verbleibt und der Bediener aufgrund der gebildeten Aussparung dichter am Hinterschlag
sich positionieren kann und damit kleinformatige Stapel ergonomisch günstiger von
einem Seitentisch übernehmen und in den Bereich der Ecke von Hinteranschlag und diesem
benachbarten Seitenanschlag verbringen kann.
[0015] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist einer Vielzahl vorteilhafter Weiterbildungen
zugänglich:
So sind die Anschläge insbesondere plattenförmig ausgebildet.
[0016] Der dem Hinteranschlag abgewandte Seitenanschlag ist in seiner Anschlagposition vorteilhaft
benachbart dem beweglichen Tischteil angeordnet. Vorzugsweise ist dieser Seitenanschlag
immer dann in seiner Nichtanschlagposition, wenn das bewegliche Tischteil in seiner
Nichtauflageposition ist. Da keine übermäßig große Oberfläche des Tisches zum Überführen
eines kleinformatigen Stapels von einem Seitentisch auf den Tisch der Vorrichtung
erforderlich ist, wird es als ausreichend angesehen, wenn die Länge des dem beweglichen
Tischteil zugewandten Seitenanschlags geringer ist als die Länge des dem Hinteranschlag
zugewandten Seitenanschlags.
[0017] Das Haupttischteil weist insbesondere auf seiner dem Hinteranschlag abgewandten Seite
die Aussparung für das in Auflageposition befindliche bewegliche Tischteil auf.
[0018] Das bewegliche Tischteil ist zweckmäßig um eine Achse im Haupttischteil klappbar,
insbesondere um eine parallel zum Hinteranschlag angeordnete Achse klappbar. Als besonders
vorteilhaft wird es angesehen, wenn das bewegliche Tischteil in seiner Nichtauflageposition
für das Gut nach unten geklappt ist. Es können Elemente zum Verriegeln des beweglichen
Tischteils in seiner Auflageposition vorgesehen sein. Verriegelungselemente können
ferner zum Verriegeln des beweglichen Seitenanschlags in seiner Anschlagposition und
in seiner Nichtanschlagposition vorgesehen sein.
[0019] Je nach Automatisierungsgrad kann die Vorrichtung mit Stellmitteln zum Bewegen des
jeweiligen beweglichen Seitenanschlags und/oder des beweglichen Tischteils ausgestaltet
sein.
[0020] Gemäß einer konkreten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass der Tisch
eine rechteckige Aufnahmeebene für das Gut besitzt, die Aussparung im Haupttischteil
rechteckig ist und das in der Auflageposition in die Aussparung eingepasste bewegliche
Tischteil rechteckig ist. Der Begriff des eingepassten beweglichen Tischteils ist
dahingehend zu verstehen, dass zwischen dem Haupttischteil und dem beweglichen Tischteil
nur ein recht geringer Spalt verbleibt.
[0021] Selbstverständlich kann der Tisch auf der anderen Seite des Tisches, somit auf der
Seite des Tisches, die den beiden erörterten Seitenanschlägen entgegengesetzt sind,
mindestens einen weiteren stationären oder beweglichen Seitenanschlag aufweisen, im
Sinne der vorstehenden Beschreibung. Bei Anordnung der Anschläge auf drei Seiten des
Tisches - Hinteranschlag, Seitenanschläge auf der einen Seite, Seitenanschläge auf
der anderen Seite - ist eine universelle Beladung des Tisches von beiden Seiten möglich,
unabhängig von dem jeweiligen Format des Stapels.
[0022] Weitere Merkmale der Erfindung sind in den Unteransprüchen, der Beschreibung der
Figuren und in den Figuren selbst dargestellt, wobei bemerkt wird, dass alle Einzelmerkmale
und alle Kombinationen von Einzelmerkmalen erfindungswesentlich sind.
[0023] In den Figuren ist die Erfindung anhand einer Ausführungsform beispielsweise dargestellt,
ohne auf diese beschränkt zu sein. Es zeigt:
- Figur 1
- eine Vorderansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Rütteln von in Blattlagen
vorliegendem Gut - Rütteltisch -, veranschaulicht für dessen Grundstellung,
- Figur 2
- eine Draufsicht des in Figur 1 gezeigten Rütteltisches,
- Figur 3
- den in Figur 1 gezeigten Rütteltisch, beladen in seiner Rüttelstellung, allerdings
vereinfacht veranschaulicht bei nur zur Seite gekipptem Tisch, der in der Rüttelstellung
überlagert auch nach hinten gekippt ist,
- Figur 4
- den Rütteltisch in seiner in Figur 3 gezeigten Rüttelstellung, in einer Draufsicht,
- Figur 5
- den beladenen Rütteltisch in seiner Grundstellung gemäß Figur 1 in der Klappenstellung
beim Luftauspressen,
- Figur 6
- eine Draufsicht des für die Klappenstellung beim Luftauspressen veranschaulichten
Rütteltisches in einer Draufsicht,
- Figur 7
- den Rütteltisch in seiner Grundstellung, allerdings beladen mit einem großformatigen
Stapel, der am Seitenanschlag und am Hinteranschlag ausgerichtet ist, in einer Seitenansicht,
- Figur 8
- den mit dem großformatigen Stapel beladenen Rütteltisch gemäß der Anordnung in Figur
4, in einer Draufsicht veranschaulicht,
- Figuren 9 und 10
- die Seitenansicht und Draufsicht des Rütteltisches für den Zustand gemäß der Figuren
7 und 8, allerdings zwecks Rütteln von Stapeln kleinen Formats.
Zunächst wird auf die Darstellung der Figuren 1 und 2 Bezug genommen:
[0024] Gezeigt ist ein Rütteltisch 1, der dem Rütteln von in Blattlagen vorliegendem Gut,
beispielsweise eines aus Papierlagen gebildeten Stapels 29 dient.
[0025] Der Rütteltisch 1 weist ein Grundgestell 2 auf, in dem ein Tisch 3 über eine Schwenkeinrichtung
4 gelagert ist. Die Schwenkeinrichtung ermöglicht ein Schwenken des Tisches 3, um
die senkrecht zur Ebene des Zeichnungsblatts gehende Achse, ferner eine parallel zur
Oberfläche 6 des Tisches 3 verlaufende, in der Ebene des Zeichnungsblatts angeordnete
Achse. Somit ist der Tisch 3 um zwei Achsen schwenkbar, demzufolge insbesondere in
Richtung der linken hinteren Ecke 7 oder der rechten hinteren Ecke 8 neigbar. - Aus
Gründen einfacherer zeichnerischer Darstellung ist in den Seitenansichten des Rütteltisches
1, in denen dieser aus der Horizontalen geneigt dargestellt ist, nur dessen Neigung
bezüglich der Achse 5 veranschaulicht, nicht aber bezüglich der anderen Achse. Diese
um zwei Achsen schwenkbare Lagerung des Tisches 3 kann beispielsweise so ausgeführt
sein, wie sie zu dem eingangs erörterten Stand der Technik diskutiert ist.
[0026] Der Tisch 3 ist als Platte ausgebildet und weist eine rechteckige Oberfläche 6 auf.
Im Detail besteht der Tisch 3 aus einem Haupttischteil 9, das im Bereich seiner dem
Bediener des Rütteltisches 1 zugewandten Längsseite eine rechteckige Aussparung (siehe
Figur 10) zur Aufnahme eines beweglichen Tischteils 11 mit rechteckiger Oberfläche
aufweist. Dieses Tischteil 11 ist um eine Achse 12 schwenkbar im Haupttischteil 9
gelagert, wobei diese Achse 12 parallel und in Abstand zu der dem Bediener zugewandten
Längsseite des Tisches 3 verläuft. Manuell oder mittels separaten Stellmitteln kann
das Tischteil 11 aus seiner horizontalen Position in eine vertikale Position abgeklappt
werden. Es können nicht gezeigte Verriegelungselemente vorgesehen sein, die bei horizontalem
Tischteil 11 zwischen dem Haupttischteil 9 und dem Tischteil 11 wirksam sind und das
Tischteil 11 in dieser horizontalen Position halten. In der horizontalen Position
des Tischteils 11 bildet deren Oberfläche und die Oberfläche des Haupttischteils 9
die Oberfläche 6 des Tisches 3.
[0027] Ist das Tischteil 11 nach unten geklappt, kann der Bediener bis zu dem Bereich der
Schwenkachse des Tischteils 11 im Haupttischteil 9 vortreten und befindet sich somit
innerhalb der Aussparung 10.
[0028] Im Bereich der dem beweglichen Tischteil 11 abgewandten Seite des Tisches 3 ist mit
dem Tisch 3 ein Hinteranschlag 13 verbunden. Im konkreten Ausführungsbeispiel ist
der Hinteranschlag 13 durch zwei Anschlagplatten gebildet, die oben über die Oberfläche
6 des Tisches 3 hinausstehen und deren Anschlagfläche senkrecht zur Oberfläche 6 des
Tisches 3 ist.
[0029] Auf jeder der beiden Schmalseiten des Tisches 3 sind, in Längsrichtung der jeweiligen
Schmalseite hintereinander angeordnet, zwei Seitenanschläge angeordnet, wobei die
der jeweiligen Seite zugeordneten Seitenanschläge 14 und 15 bzw. 16 und 17 um eine
parallel zur Schmalseite des Tisches 3 und parallel zu dessen Oberfläche 6 angeordnete
Achse 18 schwenkbar sind. Diese Achse ist im Tisch gelagert. Der jeweilige Seitenanschlag
lässt sich durch ein Stellmittel 19, insbesondere einen Pneumatikzylinder, aus der
in den Figuren 1 und 2 veranschaulichten Grundstellung, in der die Anschlagebene 20
des Seitenanschlags eine Ebene mit der Oberfläche 6 des Tisches 3 bildet, in eine
Position nach oben verschwenken, in der die Anschlagebene 20 senkrecht zur Oberfläche
6 positioniert ist. In dieser Stellung nimmt der Seitenanschlag 14, 15, 16 bzw. 17
seine Anschlagposition ein; die erstgenannte Position stellt seine Nichtanschlagposition
dar.
[0030] Die Länge des jeweiligen Seitenanschlags 14 bzw. 16 ist etwas größer als die des
jeweiligen Seitenanschlags 15 bzw. 17.
[0031] Der Tisch 3 ist unten mit einem Tischrahmen 21 versehen, der Führungen 22 für einen
Oberrahmen 23 aufweist. Der Oberrahmen 23 nimmt eine Luftauspressvorrichtung 24 mit
frei drehbarer Walze 25 auf. Der Tischrahmen 21 nimmt eine Klemmvorrichtung 26 zum
Klemmen des Stapels zwischen dieser und der Oberfläche 6 des Tisches 3 im Bereich
des Hinteranschlags 13 auf.
[0032] Diese Klemmvorrichtung 26 weist eine Klemmplatte 27 auf, die parallel zur Oberfläche
6 des Tisches mittels Stellmitteln 28 verfahrbar ist.
[0033] Die Figuren 1 und 2 zeigen den Rütteltisch 1 in seiner Grundstellung. Der Tisch 3
ist horizontal orientiert und es befinden sich die Seitenanschläge 14 bis 17 in deren
horizontalen Nichtanschlagposition. Über einen seitlich neben dem Tisch 3 angeordneten
Tisch kann ein zu rüttelnder, belüfteter aus Blattlagen gebildeter Stapel 29 niveaugleich
über die Seitenanschläge 14 und 15, somit von der einen Seite, oder über die Seitenanschläge
16 und 17, somit von der anderen Seite, auf den Tisch 3 übergeschoben werden. Handelt
es sich um einen großformatigen Stapel 29, befindet sich das bewegliche Tischteil
1 in seiner nach oben geklappten, horizontalen Stellung.
[0034] In dieser Grundstellung des Rütteltisches 1 wird der Stapel 29 von einem Nebentisch
auf den Tisch 3 geschoben. Soll ein Rütteln in die Ecke 7 erfolgen, wird der Seitenanschlag
14 nach oben geklappt, während die anderen Seitenanschläge 15, 16 und 17 in deren
nach unten geklappten Stellung verbleiben. Diese Situation ist in den Figuren 3 und
4 veranschaulicht. In dieser Stellung des Tisches 3, wobei hierbei auch die Neigung
nach hinten um die andere Achse zu berücksichtigen ist, erfolgt das Rütteln des Guts
durch eine nicht näher veranschaulichte Einrichtung, mittels derer der Tisch 3 in
eine Vibrationsbewegung versetzt werden kann.
[0035] Da in der Praxis nicht ein Stapel mit maximaler Höhe gerüttelt wird, sondern zunächst
nur ein dünner Teilstapel, auf den dann ein anderer dünner Teilstapel aufgelegt wird,
bis unter fortwährendem Rütteln der Gesamtstapel gebildet ist, ermöglicht es der nach
wie vor abgeklappte Seitenanschlag 15, dass Teilstapel ergonomisch günstig auf den
Tisch 3 geschoben oder gezogen werden können.
[0036] Ist der Stapel ausreichend gerüttelt und sind somit die Blattlagen kantengenau an
dem Hinteranschlag 3 und dem Seitenanschlag 14 ausgerichtet, erfolgt das Klemmen des
Stapels mittels der Klemmvorrichtung 26 und das Überfahren des Stapels 29 mittels
der Luftauspressvorrichtung 24, wobei deren Walze 25 oben auf dem Stapel 29 abrollt.
Diese Bewegung kann bei geneigtem Tisch 3 oder bei bereits in horizontaler Stellung
befindlichem Tisch erfolgen. Beim Verfahren der Luftauspressvorrichtung 24 sind, wie
es der Darstellung der Figuren 5 und 6 zu entnehmen ist, alle Seitenanschläge 14 bis
17 nach oben geklappt, so dass der Verfahrraum zum Verfahren der Auspressvorrichtung
24 frei wird.
[0037] Die Figuren 7 und 8 veranschaulichen die Situation beim Rütteln des Stapels 29 in
die Ecke 7, wobei der Stapel ein großes Format aufweist. Wie vorstehend erläutert,
ist beim Rütteln nur der Seitenanschlag 14 hochgeklappt, nicht aber die anderen Seitenanschläge
15 bis 17. Ferner ist das bewegliche Tischteil 11 hochgeklappt. Grundsätzlich könnte
auch der Seitenanschlag 15 hochgeklappt sein.
[0038] Die Figuren 9 und 10 veranschaulichen die Situation beim Rütteln von Stapeln 29 mit
kleinem Format. Der Unterschied zum Rütteln von Stapeln großer Formate ist darin zu
sehen, dass das bewegliche Tischteil 11 nach unten geklappt ist, so dass der Bediener
sich im Bereich der Aussparung 10 benachbart der Achse 12 positionieren kann und damit
ungeachtet des deutlich kleineren Formats des Stapels 29 dessen Handhabung im Bereich
der Ecke 7 unkompliziert möglich ist. Beim Rütteln von Stapeln 29 mit kleinem Format
ist der Seitenanschlag 15 nicht hochgeklappt.
[0039] Soll stattdessen ein Stapel 29 im Bereich der Ecke 8 gerüttelt werden, erfolgt die
Positionierung der Seitenanschläge symmetrisch, d. h. vorzugsweise wird der Seitenanschlag
15 nach oben geklappt und es sind die anderen Seitenanschläge 14, 16 und 17 nach unten
geklappt.
[0040] Grundsätzlich besteht auch die Möglichkeit, die Seitenanschläge 14 und 16 als stationäre
Anschläge auszugestalten und nur die Seitenanschläge 15 und 17 klappbar anzuordnen.
1. Vorrichtung (1) zum Rütteln von in Blattlagen vorliegendem Gut (29), mit einem in
einem Grundgestell (2) gelagerten Tisch (3) zur Aufnahme des Guts (29), einem Hinteranschlag
(13) und mindestens einem Seitenanschlag (14, 15), die zwei benachbarten Seiten des
Tisches (3) zugeordnet sind, wobei der mindestens eine Seitenanschlag (14, 15) zwischen
einer Anschlagposition für das Gut (29) und einer Nichtanschlagposition für das Gut
(29) beweglich ist, und der in eine Vibrationsbewegung versetzbare Tisch (3) in Richtung
der Anschläge (9, 14, 15) neigbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass auf der einen Seite des Tisches (3) mindestens zwei Seitenanschläge (14, 15) angeordnet
sind, wobei der dem Hinteranschlag (13) abgewandte Seitenanschlag (15) beweglich zum
Tisch (3) ist, zwischen einer Anschlagposition für das Gut (29) und einer Nichtanschlagposition
für das Gut (29), sowie der Tisch (3) auf seiner dem Hinteranschlag (13) abgewandten
Seite ein Tischteil (11) aufweist, das relativ zum verbleibenden Haupttischteil (9)
beweglich ist, zwischen einer Auflageposition für das Gut (29) und einer Nichtauflageposition
für das Gut (29).
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der dem Hinteranschlag (13) benachbarte Seitenanschlag (14) beweglich zum Tisch (3)
ist, zwischen einer Anschlagposition für das Gut (29) und einer Nichtanschlagposition
für das Gut (29), oder dieser Seitenanschlag (14) stationär ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Seitenanschläge (14, 15) vorgesehen sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der bewegliche Seitenanschlag (14, 15) abklappbar gelagert ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der bewegliche Seitenanschlag (14, 15) um eine benachbart dem Tisch (3) angeordnete
Achse (18) klappbar ist, insbesondere in der Anschlagposition senkrecht zum Tisch
(3) angeordnet ist und in der Nichtanschlagposition die Anschlagebene (20) des Seitenanschlags
(14, 15) eine Ebene mit der Auflageebene (6) des Tisches (3) für das Gut (29) bildet.
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass ein Stellmittel (19) zum Bewegen des Seitenanschlags (14 bzw. 15) zwischen der Anschlagposition
und der Nichtanschlagposition vorgesehen ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Anschläge (13, 14, 15) plattenförmig ausgebildet sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der dem Hinteranschlag (13) abgewandte Seitenanschlag (15) in seiner Anschlagposition
benachbart dem beweglichen Tischteil (11) angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Länge des dem Hinteranschlag (13) benachbarten Seitenanschlags (14) größer ist
als die Länge des dem Hinteranschlag (13) abgewandten Seitenanschlags (15).
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass das Haupttischteil (9) auf seiner dem Hinteranschlag (13) abgewandten Seite eine
Aussparung (10) für das in Auflageposition befindliche, bewegliche Tischteil (11)
aufweist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das bewegliche Tischteil (11) um eine Achse (12) im Haupttischteil (9) klappbar ist,
insbesondere um eine parallel zum Hinteranschlag (13) angeordnete Achse (12) klappbar
ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass das bewegliche Tischteil (11) in seiner Nichtauflageposition für das Gut (29) nach
unten geklappt ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass Elemente zum Verriegeln des beweglichen Tischteils (11) in seiner Auflageposition
vorgesehen sind.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass der Tisch (3) eine rechteckige Aufnahmeebene für das Gut (29) besitzt, die Aussparung
(10) im Haupttischteil (9) rechteckig ist und das in der Auflageposition in die Aussparung
(10) eingepasste bewegliche Tischteil (11) rechteckig ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der Tisch (3) auf der anderen Seite des Tisches (3) zwei Seitenanschläge (16, 17)
aufweist, wobei der dem Hinteranschlag (13) benachbarte Seitenanschlag (16) stationär
oder beweglich zum Tisch (3) ist und der dem Hinteranschlag (13) abgewandte Seitenanschlag
(17) beweglich zum Tisch ist, insbesondere bewegliche Seitenanschläge (16, 17) klappbar
sind.