[0001] Die vorliegende Erfindung befasst sich mit einer Gelenkarmmarkise mit einer Wickelwelle
für einen Tuchbehang, an dessen freiem Ende ein Ausfallprofil vorgesehen ist, wobei
zwischen dem Ausfallprofil und einer Tragkonsole wenigstens zwei Gelenkarme mit jeweils
einem Mittelgelenk angeordnet sind, die das Ausfallprofil abstützen, wobei zwischen
dem Ausfallprofil und einer Tragkonsole wenigstens zwei Gelenkarme mit jeweils einem
Mittelgelenk angeordnet sind, die das Ausfallprofil abstützen, wobei die Mittelgelenke
in der ausgefahrenen Stellung des Behangs gegen Einklappen mittels einer Blockiervorrichtung
blockierbar sind.
[0002] Gelenkarmmarkisen ohne blockierbare Mittelgelenke sind weit verbreitet, stoßen aber
an ihre Grenzen, wenn große Ausfahrlängen, in der Regel über 4m gefordert sind. Zudem
besteht im ausgefahrenen Zustand eine gewisse Anfälligkeit gegen Wind und Regen, wobei
wetterfestere Ausführungen dann in der Regel eher kürze Ausfahrlängen haben müssen,
um die notwendige starke Straffung des Tuchbehangs aufbauen zu können und die Hebelkräfte
nicht zu groß werden zu lassen.
[0003] In den Bereichen, wo ein Sonnenschutz auch als Wetterschutz eingesetzt werden soll,
beispielsweise der Gastronomie, werden oftmals sogenannte Pergolamarkisen eingesetzt,
bei denen das Ausfallprofil und gegebenenfalls weitere Stützprofile in seitlichen
Führungsschienen geführt sind. Diese ermöglichen Ausfahrlängen von mehr als 4m und
können problemlos Wind und Wetter widerstehen. Allerdings besteht ein Problem dieser
Pergolamarkisen darin, dass das Traggerüst mit den Führungsschienen auch im eingefahrenen
Zustand sichtbar bleibt und einen hohen Installationsaufwand erfordert. Zudem erfordert
die Errichtung solcher Pergolamarkisen ein Genehmigungsverfahren, weil durch das dauerhaft
aufgestellte Führungsschienengerüst der optische Gesamteindruck beispielsweise von
Fußgängerzonen nachteilig beeinflusst wird.
[0004] Aus der
DE 91 08 602 U1 ist eine Gelenkarmmarkise der eingangs genannten Art bekannt.
[0005] Diese Lösung bietet den Vorteil, dass durch die in der ausgefahrenen Stellung nach
dem Blockieren versteiften Mittelgelenke das Ausfallprofil unter Windeinwirkung bereits
nicht mehr zurückschlagen kann. Es hat sich aber gezeigt, dass sich durch das ummittelbare
Verriegeln der Gelenke selbst bei hohen Belastungen kein zufriedenstellender Halt
ergibt, zumal die Gelenke die unter Windeinwirkung entsprechend höheren Lasten übertragen
müssen und dabei überbeansprucht werden.
[0006] Die 92 08 343 beschreibt eine Lösung, bei welcher der Tuchbehang auf einer Wickelwelle
mit einer Rückholfeder angeordnet ist, während der elektrische Stellantrieb im Bereich
der Mittelgelenke der Gelenkarme vorgesehen ist. Zwar sind bei dieser Lösung, die
Gelenke je nach Art des Antriebes in ausgefahrenen Stellungen versteift, allerdings
ergibt sich wegen der als Federwelle ausgebildeten Wickelwelle keine Verbesserung
hinsichtlich des Ausbauchens des Tuchbehangs unter Windeinwirkung, da bereits normale
Windböen Auszugskräfte auf den Tuchbehang bewirken, die die Rückstellkraft der Federwelle
übersteigen.
[0007] Aus der
DE 20 2005 006 037 schließlich ist eine Gelenkarmmarkise bekannt, bei welcher die üblicherweise in den
Gelenkarmen vorgesehenen, elastisch wirkenden Spannelemente durch eine Streckvorrichtung
zwischen den Gelenken ersetzt sind, die die Federkräfte in der Streckrichtung der
Gelenke aufbaut.
[0008] Auch diese Lösung besitzt den üblichen Gelenkarmmarkisen anhaftenden Nachteil, dass
unter Windeinwirkung die Federkräfte der Streckvorrichtung überwunden werden können,
wobei die Gelenkarme zurückklappen und das Tuch überschlagen kann.
[0009] Aus der
DE 20 2004 009 75 U1 sowie aus der zuvor genannten
DE 91 08 602 U1 ist es schließlich bekannt, Stützelemente am Ausfallprofil einer Markise zu deren
Stabilisierung vorzusehen.
[0010] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Gelenkarmmarkise dahingehend
zu verbessern, dass sie eine bessere Wind- und Wetterfestigkeit besitzt, ohne auf
stationäre Führungsschienen zurückgreifen zu müssen.
[0011] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch eine Gelenkarmmarkise der eingangs genannten
Art gelöst, die vorsieht, dass die Blockiervorrichtung eine Querstrebe aufweist, die
sich wenigstens über den Abstand der Mittelgelenke der äußersten Gelenkarme in der
ausgefahrenen Stellung erstreckt und in der Blockierstellung die Mittelgelenke gegenseitig
aneinander arretiert und dass in einer Betriebsstellung der Tuchbehang durch Betätigen
der Wickelwelle in der Einfahrrichtung in der Blockierstellung der Blockiervorrichtung
oder durch Auseinanderdrücken der Mittelgelenke bei blockierter Wickelwelle und anschließendem
Blockieren der Mittelgelenke mittels einer Stellvorrichtung in dem Querprofil zusätzlich
gestrafft ist.
[0012] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass die Blockiervorrichtung eine Querstrebe aufweist,
die sich wenigstens über den Abstand der Mittelgelenke der äußersten Gelenkarme in
der ausgefahrenen Stellung erstreckt. Eine solche Querstrebe oder Pfette bietet eine
zusätzliche Versteifung und kann selbst die Blockiervorrichtung bilden oder ergänzend
zu dieser vorhanden sein. Beispielsweise können mit den Mittelgelenken, vorzugsweise
mit den Mittelgelenkzapfen, verbundene Elemente in einer Führungsnut in der Querstrebe
geführt sein oder mit einem geeigneten Führungsquerschnitt die Querstrebe wenigstens
teilweise umfassen.
[0013] Die zusätzliche Versteifung der ausgefahrenen Anlage erfolgt durch Betätigen der
Wickelwelle in der Aufholrichtung, wobei der Tuchbehang sehr stark gespannt werden
kann, so dass er zum einen unter Windeinwirkung weniger stark bewegt wird und bei
Befeuchtung weniger stark durchbaucht, so dass beispielsweise keine Wassersäcke gebildet
werden können. Als Alternative kann eine Stellvorrichtung in der Querstrebe die beiden
Mittelgelenke auseinander drücken, d. h. in ihre Streckstellung bewegen und dadurch
die Tuchspannung beträchtlich erhöhen. Während dieses Spannvorgangs ist die Wickelwelle
blockiert, z. B. durch eine Motorbremse, die nach Abschalten des Auftriebes für die
Blockade sorgt.
[0014] Die Stellvorrichtung besitzt vorzugsweise einen selbsthemmenden Antrieb, der im Stillstand
die Mittelgelenke gegeneinander blockiert. Mit einem solchen Antrieb ist es möglich,
den Tuchbehang über die normale Spannkraft hinaus erheblich zu spannen, wobei die
Selbsthemmung selbsttätig ein Zurückbewegen der Mittelgelenke in ihre eingeklappte
Stellung verhindert. Als einfaches Beispiel für einen solchen selbsthemmenden Antrieb
können Gewindespindeln genannt werden, die beispielsweise in der Querstrebe angeordnet
sind und auf die Mittelgelenke wirken. Die Gewindespindeln können mittels eines Elektromotors
oder auch mittels einer einzusetzenden Handkurbel in Rotation versetzt werden, um
den Tuchbehang entsprechend zu spannen und gegebenenfalls die Mittelgelenke zum Einholen
des Behangs wieder in eine Freigabestellung zu bewegen, in welcher durch Rotation
der Wickelwelle der Behang eingeholt werden kann. Es ist daher zweckdienlich, die
Gewindespindeln so auszuführen, dass Sie nach einem gewissen Wegstück aus den Mittelgelenken
ausrücken und deren freie Bewegung ermöglichen.
[0015] Das Blockieren der Mittelgelenke kann auf verschiedene Art und Weise realisiert sein.
[0016] Bei einer besonders einfachen Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass
sich die Mittelgelenke bei Erreichen der ausgefahrenen Stellung in oder über einen
Totpunkt bewegen, so dass ein selbsttätiges Einklappen der Mittelgelenke bei Aufbringen
einer Tuchbehangspannung verhindert ist. Die entsprechende Ausbildung der Mittelgelenke
lässt sich einfach dadurch realisieren, dass diese bis in eine gestreckte Stellung
beweglich sind, in welcher die beiden Armhälften beispielsweise im wesentlichen zueinander
fluchtend stehen. Zum Wiedereinholen des Tuchbehanges ist es bei dieser Variante notwendig,
die Gelenke manuell aus dem Totpunkt zu bewegen, so dass sie anschließend durch Aufwickeln
des Tuchbehangs und entsprechendes Rückholen des Ausfallprofils wieder in ihre eingeklappte
Stellung bewegt werden können. Bei einer Stellvorrichtung in der Querstrebe kann diese
die Bewegung aus dem Totpunkt der Gelenke bewirken.
[0017] Als Alternative kann vorgesehen sein, dass die Mittelgelenke mithilfe einer mechanischen
Blockiervorrichtung in der ausgefahrenen Stellung blockierbar sind. Eine solche Blockiervorrichtung
kann beispielsweise selbsttätig einrastende Rastelemente oder manuell zu betätigende
Verriegelungselemente aufweisen, mit denen die beiden Gelenkhälften zueinander arretiert
werden können. Selbsttätig unter Federwirkung einschnappende Rastelemente verriegeln
sich beim Ausfahren des Tuchbehangs selbsttätig und müssen vor dem Wiedereinholen
entriegelt werden, während die manuell zu betätigenden Verriegelungselemente zum Spannen
des Tuchbehangs verriegelt und zum Wiedereinfahren des Behangs wieder gelöst werden
müssen. Die rein manuelle Betätigung kann dabei den Vorteil haben, dass dem Benutzer
durch die manuelle Verriegelung eher bewusst wird, dass er vor dem Einholen des Behangs
die Sperre auch wieder aufheben muss, so dass Fehlbedienungen vermieden werden.
[0018] Eine Blockade der Mittelgelenke kann auch dadurch erreicht werden, dass zwischen
die Mittelgelenke in der ausgefahrenen Endstellung eine Querstrebe eingefügt wird,
die das Einklappen der Mittelgelenke nach innen durch gegenseitige Abstützung verhindert.
[0019] Es sind Ausführungsformen möglich, bei denen die Querstrebe parallel zum Ausfallprofil
liegt und/oder die Querstrebe ein-und ausfahrbar ist, so dass sie nicht als separates
Teil ausgeführt werden muss.
[0020] Besonders bevorzugt ist eine Ausführungsform, bei welcher die Querstrebe oberhalb
der Mittelgelenke angeordnet ist und ein Auflager für den Tuchbehang bildet. Insbesondere
bei großen Ausfahrlängen bietet die zusätzliche Abstützung die Möglichkeit, ein Durchbauchen
des Tuchbehangs weitestgehend zu vermeiden, der sich bei sehr großen Ausfahrlängen
alleine über die Tuchspannung insbesondere bei Niederschlag nicht vermeiden lässt.
Gerade bei Gelenkarmmarkisen, die mit geringer Neigung des ausgefahrenen Tuchbehangs
ausgeführt sind, verbessert sich auch das Abfließverhalten von Niederschlag, der auf
den ausgefahrenen Tuchbehang tritt. Eine noch weitere, besonders bevorzugte Ausgestaltung
der Erfindung sieht vor, dass wenigstens eine, vorzugsweise zwei bodenseitige Verankerungen
vorgesehen sind, mithilfe derer das Ausfallprofil in der ausgefahrenen Stellung über
Stützelemente wenigstens in der Vertikalrichtung fixierbar ist.
[0021] Bedingt durch die vergrößerten Ausfahrlängen, die durch die vorbeschriebenen Maßnahmen
ermöglicht werden, erhöhen sich auch die unter Windeinwirkung auf die Tragkonsolen
wirkenden Biegemomente beträchtlich. Durch die bodenseitig verankerten Stützelemente
und die Aufhebung des vertikalen Freiheitsgrades des Ausfallprofils werden diese Biegemomente
praktisch vollständig vermieden, wobei durch die zusätzliche Abstützung im Bereich
des Ausfallsprofils dessen Gewichtskräfte ebenfalls über die Stützelemente in den
Boden abgeleitet werden können. Die bodenseitigen Verankerung sollten idealerweise
nicht hervorstehen, da dies beispielsweise in Fußgängerzonen nicht hinnehmbar wäre.
Zweckmäßig können Vertiefungen sein, wie sie beispielsweise auch zur Befestigung von
Straßenpollern eingesetzt werden, die sich, bei größeren Querschnitten verschließen
lassen sollten, wenn die Gelenkarmmarkise eingefahren ist und die Stützen entfernt
sind.
[0022] Zur Vermeidung separater Stützelemente kann es vorteilhaft sein, diese an dem Ausfallprofil
gelenkig und/oder ausziehbar anzuordnen, so dass diese an bzw. in dem Ausfallprofil
verstaut werden können, wenn die Gelenkarmmarkise nicht benutzt wird. Bei einer Kombinationslösung
könnte beispielsweise vorgesehen sein, die Ausfallprofile mit Gelenkköpfen in das
Profil einzuschieben, um sie zu verstauen, während sie für die Benutzung so weit herausgezogen
werden können, bis die Stützelemente dann nach unten abklappbar und in den bodenseitigen
Verankerungen festlegbar sind.
[0023] Eine weitere, zweckmäßige Ausführungsform der Erfindung kann vorsehen, dass an dem
Ausfallprofil ein Volantrollo angeordnet ist, das beispielsweise bei windigem Regenwetter
verhindert, dass am Rand unter der Gelenkarmmarkise befindliche Personen nass werden.
Das Volantrollo kann einen durchsichtigen Behang aufweisen, damit die Sicht der unter
der Gelenkarmmarkise befindlichen Personen nicht eingeschränkt ist.
[0024] Das Volantrollo verfügt vorzugsweise über ein Ausfallprofil, das in der ausgefahrenen
Endstellung an den Verankerungen festlegbar ist. Auf diese Weise ist auch der Behang
des Volantrollos in der ausgefahrenen Endstellung sehr gut stabilisierbar, so dass
er auch für stärkere Windbelastungen geeignet ist.
[0025] Alternativ oder ergänzend ist es auch möglich, das Ausfallprofil des Volantrollos
in der ausgefahrenen Endstellung oder auch in teilweise ausgefahrenen Stellungen an
den ausgeklappten Stützelementen festzulegen, wobei diese beispielsweise auch als
Führungsschienen für das Ausfallprofil des Volantrollos ausgebildet sein können.
[0026] Nachfolgend wird anhand der beigefügten Zeichnungen näher auf Ausführungsbeispiele
der Erfindung eingegangen. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Schrägansicht einer Gelenkarmmarkise
- Fig. 2
- eine Schrägansicht einer Gelenkarmmarkise mit Volantrollo;
- Fig. 3
- eine Detailansicht aus Fig. 2.
- Fig. 4
- eine Detailansicht eines Mittelgelenks;
- Fig. 5
- eine Detailansicht einer weiteren Ausführungsform eines Mittelgelenks
- Fig. 6
- eine Teilansicht einer eingefahrenen Gelenkarmmar- kise mit angeklappter Stützvorrichtung.
[0027] Die Schrägansicht gemäß Fig. 1 zeigt eine Gelenkarmmarkise 10 in einer teilweise
ausgefahrenen Stellung. Dabei ist ein auf einer Tuchwelle 12 aufwickelbarer Tuchbehang
14, an dessen freiem Ende ein Ausfallprofil 16 vorgesehen ist, maximal ausgefahren.
Die Tuchwelle 12 ist an einer Tragkonsole 18 abgestützt, an welcher auch wenigstens
zwei Gelenkarme 20 angelenkt sind. Die Gelenkarme 20 bestehen aus einer oberen Armhälfte
22, einer unteren Armhälfte 24 und einem Mittelgelenk 26, über welches sie gelenkig
miteinander verbunden sind. Die untere Armhälfte 24 ist jeweils über ein Gelenk an
dem Ausfallprofil 16 schwenkbar angebracht.
[0028] Die Mittelgelenke weisen die Besonderheit auf, dass sie in der ausgefahrenen Endstellung
(siehe hierzu auch Fig. 2) des Tuchbehangs gegen ein Wiedereinklappen blockierbar
sind, wobei dies beispielsweise dadurch erreicht werden kann, dass das Mittelgelenk
in einen Totpunkt bewegt wird, so dass auf das Ausfallprofil 16 wirkende Kräfte in
Einfahrrichtung, die durch den Tuchbehang 14 durch Betätigen der Wickelwelle 12 aufgebracht
werden, nicht zu einem Wiedereinklappen der Gelenkarme führen. Damit lässt sich gezielt
eine besonders hohe Spannung des Tuchbehangs 14 aufbauen, so dass dieser Windkräften
und Gewichtskräften, die durch auftreffenden Niederschlag hervorgerufen werden, mit
geringer Durchbauchung widerstehen kann.
[0029] Die Blockade der Mittelgelenke 26 in der ausgefahrenen Endstellung des Tuchbehangs
14 kann auch durch separate Blockiervorrichtungen erreicht werden, beispielsweise
durch selbsteinschnappende Rastelemente, die dann vor dem Wiedereinfahren manuell
gelöst werden müssen, oder manuelle Verriegelungselemente, die vor dem Spannen des
Tuchbehangs 14 manuell betätigt werden, um die Mittelgelenke zu blockieren.
[0030] Als besondere Stützmaßnahme für den Tuchbehang 14 nicht nur in der ausgefahrenen
Endstellung ist im Bereich der Mittelgelenke 26 ein oberhalb von diesen angeordnetes
Querprofil 32 vorgesehen, das den Tuchbehang 14 insbesondere auch in der ausgefahrenen
Endstellung mittig unterstützt. Damit ist insbesondere bei flacheren Neigungswinkeln
unter Niederschlag eine geringere Durchbauchung des Behanges zu befürchten, wobei
auch bei einwirkenden Windkräften der Behang stabilisiert wird und beispielsweise
weniger starke Flatterbewegungen ausführt. Das Querprofil 32 kann entweder als separates
Element ausgeführt sein, das an den Mittelgelenken 26 nach dem Erreichen der ausgefahrenen
Endstellung angesetzt wird, es ist aber auch möglich, beispielsweise die Gelenkzapfen
der Mittelgelenke 26 mit Stützelementen zu verbinden, die an einem Führungsquerschnitt
des Querprofils 32 geführt sind. Das Querprofil 32 wird in einem solchen Fall mit
den sich einklappenden Gelenkarmen 20 rückgeholt und in die Nähe der Wickelwelle 12
bewegt.
[0031] Fig. 4 und 5 zeigen einfache Beispiele, wie das Querprofil 32 und Stützelemente 50,
51 führend zusammenwirken. Das Querprofil 32 besitzt einen einfachen quadratischen
oder rechteckigen Querschnitt und kann beispielsweise als einfaches Vierkantrohr ausgebildet
sein. Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 4 sind die obere Armhälfte 22 und die untere
Armhälfte 24 jeweils über separate Gelenkbolzen an dem Stützelement 50 angelenkt.
Das Stützelement selbst besitzt eine gabelförmige Führung 52, die dem Querschnitt
des Querprofils 32 angepasst ist, so dass dieses darin beweglich geführt ist. Das
Querprofil 32 kann während der Verfahrbewegung in der Führungsaufnahme 52 verbleiben,
es ist aber auch möglich, das Querprofil 32 erst in der ausgefahrenen Endstellung
der Markise in die Gabelführung 52 einzusetzen. Zum Blockieren der Gelenke kommt bei
dieser einfachen Ausführungsform ein Arretierbolzen 54 zum Einsatz, der durch eine
Bohrung 56 in der Gabelwandung und entsprechende Bohrungen in dem Querprofil 32 einsetzbar
ist. Nachdem auf diese Art und Weise beide Mittelgelenke gegen das Querprofil 32 fixiert
worden sind, kann durch Betätigen des Antriebsmotors der Markise in der Einfahrrichtung
der Tuchbehang in der gewünschten Art und Weise gestrafft werden.
[0032] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 5 ist eine ähnliche Führung des Querprofils 32
durch eine gabelförmige Führung 53 des Stützelements 51 vorgesehen. Im Unterschied
zu der in Fig. 4 gezeigten Ausführungsform verfügen die beiden Armhälften 22, 24 über
einen gemeinsamen Gelenkbolzen, der an der Unterseite des Stützelements 51 fixiert
ist. Die Arretierung der Mittelgelenke der Gelenkarmmarkise erfolgt in der gleichen
Weise wie bei der zuvor beschriebenen Ausführungsform, bei der ein Arretierbolzen
54 in eine Bohrung 57 in der Gabelwandung und eine in dem Querprofil 32 vorgesehene
Bohrung eingesteckt wird.
[0033] Es ist auch möglich, die Stützelemente und das Querprofil 32 als einstückiges, starres
Element auszubilden, das gleichzeitig dazu dient, die Mittelgelenke 26 in der ausgefahrenen
Endstellung dadurch zu blockieren, dass eine starre Verbindung zwischen den beiden
Mittelgelenken hergestellt wird.
[0034] Um die Tragkonsole 18 von Biegemomenten zu entlasten, die durch auf die sehr große
Behangfläche auftreffenden Wind erzeugt werden, sind im Bereich des Ausfallprofils
zwei Stützelemente 28 vorgesehen, die in einer bodenseitigen Verankerung 30 derart
festlegbar sind, dass der Freiheitsgrad des Ausfallprofils 16 in der Vertikalrichtung
aufgehoben wird.
[0035] Grundsätzlich genügt zur Aufhebung der Biegemomente aber auch bereits ein einziges,
dann vorzugsweise mittig anzuordnendes Stützelement, zur Vermeidung von Schrägstellung
des Ausfallprofils empfiehlt sich jedoch eine Lösung mit zwei Stützelementen 28, die
im Bereich der Enden der Ausfallprofils 16 angeordnet sind.
[0036] Die Stützen 28 können beispielsweise über Gelenke anklappbar an dem Ausfallprofil
16 vorgesehen sein, so dass sie beim Einholen des Tuchbehangs mit dem Ausfallprofil
in Richtung der Tragkonsole 18 verlagert werden. Möglich sind auch Ausführungsformen,
bei denen die Stützen 28 als separate Elemente ausgebildet sind, die beispielsweise
im Inneren des Ausfallprofils 16 aufbewahrt werden können, wenn die Markise 10 sich
im eingefahrenen Zustand befindet. Die in Fig. 2 und Fig. 3 gezeigten Stützen 28 sind
teleskopierbar ausgestattet.
[0037] An dem Ausfallprofil 16 ist ein Volantrollo 36 angebracht, das zwischen den Stützen
28 ausfahrbar ist. Das Ausfallprofil 38 des Volantrollos kann beispielsweise im Bereich
der Bodenverankerung 30 verankerbar sein, wobei auch ein Führen in den dann als Führungsschienen
ausgebildeten Stützelementen 28 möglich ist. Bei der in Fig. 3 gezeigten Ausführungsform
an dem ausziehbaren Element 40 der Stütze 28 eine bügelartige Halterung vorgesehen,
an denen das Ausfallprofil 38 des Volantrollos 36 einhängbar ist.
[0038] Fig. 6 zeigt die Gelenkarmmarkise 10 in der eingefahrenen Endstellung mit angeklappten
Stützen 28. Die Ausklappstellung der Stützen 28 mit ausgefahrenem ausziehbarem Element
40 ist durch die gestrichelte Darstellung veranschaulicht. Erkennbar sind in Fig.
6 neben dem Tuchbehang 14, der Tuchwelle 12 und der Tragkonsole 18 auch das Ausfallprofil
16 mit einem Gelenk 60 zur Anlenkung des Stützelements 28 sowie einer Arretierung
62, die das angeklappte Stützelement in dieser Stellung gegen ein Ausklappen sichert.
1. Gelenkarmmarkise mit einer Wickelwelle (12) für einen Tuchbehang (14), an dessen freiem
Ende ein Ausfallprofil (16) vorgesehen ist, wobei zwischen dem Ausfallprofil (16)
und einer Tragkonsole (18) wenigstens zwei Gelenkarme (20) mit jeweils einem Mittelgelenk
(26) angeordnet sind, die das Ausfallprofil (16) abstützen, wobei die Mittelgelenke
(26) in der ausgefahrenen Stellung des Behangs (14) gegen Einklappen mittels einer
Blockiervorrichtung blockierbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Blockiervorrichtung eine Querstrebe (32) aufweist, die sich wenigstens über den
Abstand der Mittelgelenke (26) der äußersten Gelenkarme (20) in der ausgefahrenen
Stellung erstreckt und in der Blockierstellung die Mittelgelenke (26) gegenseitig
aneinander arretiert und dass in einer Betriebsstellung der Tuchbehang (14) durch
Betätigen der Wickelwelle (12) in der Einfahrrichtung in der Blockierstellung der
Blockiervorrichtung oder durch Auseinanderdrücken der Mittelgelenke (26) bei blockierter
Wickelwelle und anschließendem Blockieren der Mittelgelenke (26) mittels einer Stellvorrichtung
in dem Querprofil (32) zusätzlich gestrafft ist.
2. Gelenkarmmarkise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittelgelenke (26) beim Erreichen der ausgefahrenen Stellung sich in oder über
einen Totpunkt bewegen, so dass die Blockierstellung selbsttätig erreicht und ein
Einklappen beim Aufbringen einer Tuchbehangspannung verhindert ist.
3. Gelenkarmmarkise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittelgelenke (26) mithilfe einer mechanischen Blockiervorrichtung in der ausgefahrenen
Stellung blockierbar sind.
4. Gelenkarmmarkise nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Stellvorrichtung einen selbsthemmenden Antrieb aufweist, der im Stillstand die
Mittelgelenke gegeneinander blockiert.
5. Gelenkarmmarkise nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der selbsthemmende Antrieb über Gewindespindeln in der Querstrebe (32) auf die Mittelgelenke
(26) wirkt.
6. Gelenkarmmarkise nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Querstrebe (32) parallel zum Ausfallprofil (16) liegt.
7. Gelenkarmmarkise nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Querstrebe mit den Mittelgelenken (26) verfahrbar ist.
8. Gelenkarmmarkise nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Querstrebe (32) abnehmbar ist.
9. Gelenkarmmarkise nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Querstrebe (32) oberhalb der Mittelgelenke (26) angeordnet ist und ein Auflager
für den Tuchbehang (14) bildet.
10. Gelenkarmmarkise nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass wenigstens eine bodenseitige Verankerung (30) vorgesehen ist, mithilfe derer das
Ausfallprofil (16) in der ausgefahrenen Stellung über Stützelemente (26) wenigstens
in der Vertikalrichtung fixierbar ist.
11. Gelenkarmmarkise nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützelemente (28) an dem Ausfallprofil (16) gelenkig und/oder ausziehbar angeordnet
sind.
12. Gelenkarmmarkise nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an dem Ausfallprofil (16) ein Volantrollo (36) angeordnet ist.
13. Gelenkarmmarkise nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Volantrollo über ein Ausfallprofil (38) verfügt, das in der ausgefahrenen Endstellung
des Volantrollos (36) an der bodenseitigen Verankerung festlegbar ist.
14. Gelenkarmmarkise nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass das Ausfallprofil (38) des Volantrollos (36) in der ausgefahrenen Endstellung und/oder
in teilweise ausgefahrenen Stellung an den ausgeklappten Stützelementen (26, 40) geführt
und/oder festlegbar ist.
15. Gelenkarmmarkise nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Stützelemente als Führungsschienen für das Volantrollo ausgebildet sind.