[0001] Die Erfindung betrifft ein Treibstangengetriebe nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1. Treibstangengetriebe insbesondere der vorgenannten Art werden für die Antriebe
von Treibstangenbeschlägen für Fenster oder Türen genutzt. Dabei ist an dem Flügel
ein Bedienungshebel angebracht, der mit einem Mehrkant in ein an dem Flügel angebrachtes
Treibstangengetriebe vorragt. In dem Treibstangengetriebe ist ein Zahnrad mit einer
Mehrkantaufnahme gelagert, dessen Zahnung mit der Zahnung einer Treibstange mittelbar
oder unmittelbar kämmt.
[0002] Bei einer mittelbaren Zuordnung ist dem Zahnrad beispielsweise ein Zahnstück zugeordnet,
welches die zu der Zahnung des Zahnrades komplementäre Gegenverzahnung aufweist, während
bei einer unmittelbaren Zuordnung diese Zahnung an der Treibstange angeformt ist.
Eine mittelbare Zuordnung ergibt sich beispielsweise aus der deutschen Offenlegungsschrift
2129517, bei der in einem Langloch der Treibstange ein die Gegenverzahnung für ein Zahnrad
aufweisendes Zahnstück vorgesehen ist. Das Zahnrad ist in einem Gehäuse des Treibstangengetriebes
um ca. 180° schwenkbar gelagert. Eine ähnliche Ausgestaltung ergibt sich aus der
DE-A 1708183, wobei hier zwischen dem Zahnrad und der Treibstange ein besonderer Abstand hergestellt
werden soll.
[0003] Aus dem deutschen Gebrauchsmuster
1803838 ist ein unmittelbar mit der Treibstange zusammenwirkendes Zahnrad bekannt, bei dem
die Zahnungen unmittelbar ineinander greifen und bei dem das Zahnrad nur um 90° schwenkbar
ist.
[0004] Nachteilig bei den vorgenannten Treibstangengetrieben ist es, dass diese keine Mittel
zur Sicherung der Lage der Treibstange vorsehen. Dadurch kann ein möglicher Einbruchsversuch
dadurch erfolgreich vorgenommen werden, dass die Treibstange z. B. an einem Riegelglied
in Öffnungsverschieberichtung mit Kraft beaufschlagt wird und in die Öffnungsstellung
gebracht wird.
[0005] Um diesem Umstand Abhilfe zu schaffen sind bereits verschiedene Maßnahmen vorgeschlagen
worden. So ist in der
EP 1121501 B1 vorgeschlagen worden, die Treibstange dadurch festzulegen, dass der dem Zahnrad zugeordnete
Handhebel eine Kupplung aufweist, welche zwischen dem Mehrkant und dem schwenkbaren
Griff wirksam ist. Die Kupplung sperrt eine Drehmoment-Übertragung von dem Mehrkant
in Richtung des Griffs, ist aber einer Drehmoment-Übertragung in umgekehrter Richtung
frei.
[0006] Aus der
DE 3520861 C1 ist eine Rückdrück-Sperre bekannt, bei der eine Bewegung der Treibstange dadurch
verhindert werden soll, dass eine als Sperrrast wirksame Sperrplatte an einem zu einer
ersten Treibstange begrenzt verschieblichen Mitnehmer angebracht ist. Eine weitergehende
und ein Riegelglied tragende zweite Treibstangen wird über den Mitnehmer an die erste
Treibstange angebunden. Wird die erste Treibstange in der üblichen Art über das Treibstangengetriebe
bewegt, wird ein Treibstangenabschnitt gegenüber der Sperrplatte verschoben und verschwenkt
diese aus einer Sperrrast an einer Stulpschiene. die zweite Treibstange ist daher
frei beweglich. Bei einer Verlagerung der zweiten Treibstange hingegen wird diese
relativ zur ersten Treibstange verlagert und die Sperrplatte rastet in eine Sperrausnehmung
an der festen Stulpschiene ein, so dass eine weitere Verlagerung der Treibstange verhindert
wird.
[0007] Nachteilig bei den beiden letztgenannten Ausgestaltungen ist der hohe Aufwand, den
diese in der Herstellung des Treibstangegetriebes mit sich bringen.
[0008] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Rückdrücksperre an einem Treibstangengetriebe
in möglichst einfacher Form vorzusehen.
[0009] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt in verblüffend einfacher Weise dadurch, dass der
Abstand der Zähne zumindest eines Zahnpaares des Zahnrades größer bemessen ist, als
die zugeordnete Ausnehmung oder Öffnung der Treibstange.
[0010] Die sich dadurch einstellende Wirkung besteht darin, dass die Treibstange über das
Zahnrad wie bekannt bewegt werden kann, in dem der Freiraum bedingt durch den größeren
Abstand der Zähne der Treibstange aufgebraucht wird. Es muss daher ein Leerweg überwunden
werden. Greift der Zahn des den größeren Abstand aufweisenden Zahnradpaares nach einer
Winkeldrehung an der Treibstange an, so wird die Treibstange verlagert. Bei einer
Verlagerung der Treibstange hingegen verschwenkt das Zahnrad nicht in dem erforderlichen
Maße und stößt mit dem Zahn nicht in die dafür vorgesehene Ausnehmung der Treibstange,
so dass die Treibstange verklemmt und damit festgelegt ist. Dadurch kann die Treibstange
nicht weiter verlagert werden.
[0011] Eine Weiterbildung der Erfindung sieht vor, dass das Zahnrad einen begrenzten Schwenkwinkel
hat und dass ein Zahn des Zahnradpaares an einem Ende des Schwenkwinkels in einem
spitzen Winkel zu der Treibstange steht. Der in dem spitzen Winkel zur Treibstange
stehende Zahn erreicht dadurch eine maximale Verschiebesperrkraft.
[0012] Um ein Ausbiegen der Treibstange bei einer Verschiebebelastung zu verhindern ist
vorgesehen, dass die Treibstange in einem Gehäuse geführt ist und dem Zahnrad zumindest
eine die Treibstange stützende Gehäusewand gegenüberliegt. Dadurch wird ein vorbeiführen
des Zahnes an der Treibstange erschwert.
[0013] Um auch ein Ausweichen des Zahnrades unter Belastung zu vermeiden ist es zweckmäßig,
dass das Zahnrad im dem Gehäuse drehbar gehalten ist.
[0014] Vorzugsweise hat das Zahnrad fünf Zähne. So ergibt sich in Verbindung mit einem Zahnungssegment
von annähernd 180°für ein Treibstangegetriebe eine vergleichsweise große Zahnausbildung,
die auch großen Kräften standhält.
[0015] Eine sehr einfache Ausgestaltung sieht zudem noch vor, dass die Zahnung der Treibstange
als Treibstockverzahnung ausgebildet ist. Zusätzliche die Zahnung aufweisende Zahnstücke,
die mit der Treibstange verbunden werden müssen, werden daher nicht benötigt.
[0016] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den Figuren. Es zeigt:
- Fig. 1
- ein Treibstangengetriebe in einem ersten Ausführungsbeispiel mit einem Ritzel, einer
Treibstange und einer Stulpschiene in einem Längsschnitt und in einer Verschlussstellung
des Treibstangengetriebes und
- Fig. 2
- ein Treibstangengetriebe nach Fig. 1 mit einer gegenüber der Darstellung nach Fig.
1 zurückgeschobenen Treibstange.
[0017] In der Fig. 1 ist das Treibstangengetriebe 1 in einem Längsschnitt dargestellt. Unter
der ortsfest mit dem hier nicht dargestellten Flügel verbundenen Stulpschiene 2 ist
eine Treibstange 3 längsverschiebbar geführt. In einem Gehäuse 4 des Treibstangengetriebes
1 ist ein Zahnrad 5 bzw. ein Ritzel drehbar gelagert. Das Zahnrad 5 weist eine Zahnung
6 auf, die sich über einen Winkel von etwa 180° erstreckt. Die Zahnung 6 kämmt mit
der Zahnung 7 der Treibstange 3.
[0018] In der Fig. 1 ist das Treibstangengetriebe 1 in der Verschlussstellung dargestellt.
Diese wird über einen hier ebenfalls nicht dargestellten Handhebel eingestellt, der
mit einem Vierkant in die Vierkantaufnahme 8 des Zahnrades 5 eingreift. In der Verschlussstellung
greift der Zahn 9 am Ende der Zahnung 6 in die diesem zugeordnete Öffnung 22 der als
Treibriegelverzahnung ausgebildeten Zahnung 7 der Treibstange 3 ein, so dass jeweils
eine Paarung aus einem Zahn und einer Ausnehmung entsteht.
[0019] In Verbindung mit der Fig. 2 wird deutlich, dass der Abstand 10 der Zähne 9, 11 der
Zahnung 6, also des Zahnpaares 12, welches am Ende der Zahnung 6 des Zahnrades 5 liegt,
größer bemessen ist, als der zugeordnete Zahn 13 (bzw. dessen Breite 14) der Treibstange
3. Dies entsteht im wesentlichen durch eine gegenüber den benachbarten Zahnungspaaren
veränderte Teilung. Dadurch entsteht ein geringes Bewegungsspiel, durch dass die Treibstange
3 relativ zu dem Zahnrad 5 verlagert werden kann. Kommt es beispielsweise durch einen
Manipulationsversuch zu einer Verschiebung der Treibstange 5 in Richtung des Pfeiles
14, so verdreht die Treibstange 3 das Zahnrad 5 um einen geringen Winkel 15. Der Zahn
11 stoßt dann aber an den Zahn 16 an und verhindert eine weitere Verlagerung der Treibstange
3.
[0020] Wird hingegen das Zahnrad 5 aus der in Fig. 1 dargestellten Verschlusslage über den
Vierkant verschwenkt, so stößt das Zahnrad 5 mit dem Zahn 11 nach Durchlaufen des
Freiraums 17 in der Zeichnung an die rechte Seite des Zahnes 9 an und verlagert die
Treibstange 3 in der gewohnten Weise.
[0021] Aus der Fig. 1 ist ersichtlich, dass das Zahnrad 5 einen begrenzten Schwenkwinkel
18 8 von etwa 180° hat. Es ist zudem erkennbar, dass der Zahn 11 des Zahnradpaares
12 an einem Ende des Schwenkwinkels 18 in einem spitzen Winkel 19 (Fig. 1) zu der
Treibstange 3 steht. Der in dem spitzen Winkel 19 zur Treibstange 3 stehende Zahn
11 erreicht dadurch eine maximale Verschiebesperrkraft.
[0022] Um ein Ausbiegen der Treibstange 3 bei einer Verschiebebelastung in Richtung des
Pfeils 14 zu verhindern ist die Treibstange 3 in dem Gehäuse 4 geführt und dem Zahnrad
5 liegt eine die Treibstange 3 in Ausheberichtung 20 stützende Gehäusewand 21 gegenüber.
Durch ein Ausbiegen der Treibstange 3 könnte ein Vorbeiführen des Zahnes 11 an der
Treibstange 3 bzw. dem Zahn 16 erfolgen. Um auch eine Verlagerung des Zahnrades 5
zu verhindern, ist das Zahnrad 5 im dem Gehäuse 4 drehbar gehalten bzw. gelagert.
Dies kann beispielsweise durch einen verstärkten Bund erfolgen, der in einer entsprechenden
Ausnehmung des Gehäuses 4 aufgenommen ist.
[0023] Ausweislich der Fig. 1 und 2 hat das Zahnrad fünf Zähne. So ergibt sich in Verbindung
mit einem Zahnungssegment von annähernd 180°für ein Treibstangegetriebe 1 eine vergleichsweise
große Zahnausbildung, die auch großen Kräften standhält.
[0024] Das dargestellte Ausführungsbeispiel sieht vor, dass die Zahnung 7 der Treibstange
als Treibstockverzahnung ausgebildet ist, bei der die Zahnung 7 durch Herstellung
von Ausnehmungen oder Öffnungen 22 in der Treibstange 3 z.B. durch Stanzen sehr genau
und kostengünstig hergestellt werden kann. Zudem sind zusätzliche die Zahnung 7 aufweisende
Zahnstücke, die mit der Treibstange 3 verbunden werden müssen, überflüssig.
[0025] Abschließend sei noch darauf hingewiesen, dass das Zahnrad 5 betreffend die Zahnung
6 symmetrisch aufgebaut ist. Auch die Zahnung 7 der Treibstange 3 ist quersymmetrisch
ausgestaltet, damit eine Verschiebesicherung an jedem Ende des Schwenkwinkels 3 erreicht
werden kann. zum einen sichert dies bei einem Treibstangengetriebe 1 für einen Dreh-Kipp-Beschlag
die üblicherweise in den Endschwenkstellungen des Zahnrades 5 liegenden Verschluss-
und Kippstellungen. Ein Verschieben der Treibstange 3 macht überhaupt nur in diesen
beiden Endstellungen Sinn. Zum anderen kann das Treibstangegetriebe 1 bei einem quersymmetrischen
Aufbau in jeder gewünschten Lage ohne weitere Sorgfalt montiert werden.
Bezugszeichenliste
[0026]
- 1
- Treibstangengetriebe
- 2
- Stulpschiene
- 3
- Treibstange
- 4
- Gehäuse
- 5
- Zahnrad
- 6
- Zahnung
- 7
- Zahnung
- 8
- Vierkantaufnahme
- 9
- Zahn
- 10
- Abstand
- 11
- Zahn
- 12
- Zahnradpaar
- 13
- Zahn
- 14
- Breite
- 15
- Winkel
- 16
- Zahn
- 17
- Freiraum
- 18
- Schwenkwinkel
- 19
- Winkel
- 20
- Ausheberichtung
- 21
- Gehäusewand
- 22
- Öffnung
1. Treibstangengetriebe (1) mit einem Zahnrad (5), dessen Zahnung (6) in eine Treibstangenverzahnung
(7) einer Treibstange (3) eingreift, wobei die Treibstangenverzahnung (7) durch aufeinander
folgende Ausnehmungen oder Öffnungen (22) gebildet wird, in welche die Zähne (9, 11)
der Zahnung (6) zur Bildung einer Paarung eingreifen,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Abstand (10) der Zähne (9, 11) zumindest zweier benachbarter Zähne (12) des Zahnrades
(5) durch eine veränderte Zahnteilung größer bemessen ist, als die zugeordnete Ausnehmung
oder Öffnung (22) der Treibstange (3).
2. Treibstangengetriebe (1) nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Zahnrad (5) einen begrenzten Schwenkwinkel (18) hat und dass ein Zahn (11) des
Zahnradpaares (12) an einem Ende des Schwenkwinkels (18) in einem spitzen Winkel (19)
zu der Treibstange (3) steht.
3. Treibstangengetriebe (1) nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Treibstange (3) in einem Gehäuse (4) geführt ist und dem Zahnrad (5) zumindest
eine die Treibstange (3) stützende Gehäusewand (21) gegenüberliegt.
4. Treibstangengetriebe (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Zahnrad (5) im dem Gehäuse (4) drehbar gehalten ist.
5. Treibstangengetriebe () nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Zahnrad (5) fünf Zähne aufweist.
6. Treibstangengetriebe (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Zahnung (7) der Treibstange (3) als Treibstockverzahnung ausgebildet ist.