[0001] Die Erfindung betrifft einen Heizkessel für die Verbrennung von festem Brennstoff,
insbesondere Biomasse, mit einer Kesselwand und einem Kesseldeckel, mit einer Brennstelle
als erste Verbrennungsstufe, mit einer Primär-Luftzufuhreinrichtung, mit einer Zündeinrichtung,
mit einer Zuführeinrichtung zur Förderung des Brennstoffs zur Brennstelle, mit einem
Ausbrand- bzw. Ausglühraum als zweite Verbrennungsstufe, mit einer nach oben offenen
Brennkammer und mit einem Flammenrohr, wobei der Ausbrand- bzw. Ausglühraum derart
unterhalb der Brennstelle angeordnet ist, daß Brennstoff von der Brennstelle in den
Ausbrand- bzw. Ausglühraum verbringbar ist und dort weiter ausbrennt bzw. ausglüht,
wobei die Brennstelle und der Ausbrand- bzw. Ausglühraum gemeinsamen in der Brennkammer
angeordnet sind, und wobei sich das Flammenrohr nach oben an die Brennkammer anschließt,
so daß die im Ausbrand- bzw. Ausglühraum entstehenden Rauchgase zusammen mit den über
der Brennstelle entstehenden Rauchgasen im Flammenrohr ausbrennen.
[0002] Daneben betrifft die Erfindung noch ein Verfahren zur Erzeugung von Wärmeenergie
durch Verbrennen eines Brennstoffes, insbesondere Biomasse, in einem Heizkessel, wobei
der Brennstoff in einer ersten Verbrennungsstufe verbrannt wird und wobei der in der
ersten Verbrennungsstufe ausgebrannte bzw. teilweise ausgebrannte Brennstoff, der
noch einen Kohlenstoffanteil aufweist, in einer zweiten Verbrennungs- bzw. Ausglühstufe
weiter ausbrennt bzw. ausglüht.
[0003] Zur Erzeugung von Wärmeenergie werden regelmäßig brennbare Stoffe verbrannt, um die
dabei gewonnene thermische Energie zur Erwärmung von Medien zu nutzen. Die Erwärmung
erfolgt dabei mit Hilfe eines Wärmetauschers, beispielsweise eines Luft-Wasser-Wärmetauschers,
bei dem das Wasser durch die beim Verbrennen der Brennstoffe entstehende heiße Luft
erwärmt wird. Neben klassischen Heizkesseln, bei denen fossile Brennstoffe wie beispielsweise
Erdöl, Erdgas oder Kohle verbrannt werden, gibt es auch Heizkessel, bei denen nachwachsende
Rohrstoffe, insbesondere Holz in Form von Hackgut und Pellets, als Brennstoffe verwendet
werden. Derartige Pellets-Heizkessel, die auch als Stückholzkessel bezeichnet werden,
sind mittlerweile in einem sehr großen Leistungsbereich von ca. 5 bis 100 kW erhältlich.
[0004] Im Rahmen dieser Erfindung sollen unter dem Begriff "Biomasse" nachwachsende Rohstoffe
verstanden werden. Hierzu gehören neben Holz, insbesondere in der Form von Holzspänen,
Holzhackschnitzeln oder Holzpellets, und Getreide auch getreideähnliche Stoffe wie
Raps oder Stroh, diese dann vorzugsweise in Form von Rapspreßkuchen oder Strohpellets.
[0005] Beim Betrieb der für Holzpellets vorgesehenen Heizkessel mit Getreide ist eine Reihe
von Problemen aufgetreten, so daß bisher ein Betrieb mit der gleichen Qualität wie
mit dem bestimmungsgemäßen Brennstoff kaum erzielt werden konnte. Die wesentlichen
Probleme liegen dabei in einem schlechteren Wirkungsgrad aufgrund eines schlechteren
Ausbrandes des Getreides, einer erhöhten Emission von Staub, Kohlenmonoxid, Kohlenwasserstoff
und Stickoxiden, wodurch die zulässigen Grenzwerte der Heizkessel häufig überschritten
werden, und einem erhöhten Aschegehalt, der zu Problemen bei der Ascheaustragung und
zu Problemen durch Verschlackung führt.
[0006] Ein eingangsbeschriebener Heizkessel, von dem die Erfindung ausgeht, ist aus der
EP 1 288 570 A2 bekannt. Bei dem bekannten Heizkessel ist zusätzlich zur eigentlichen Brennstelle
- der ersten Verbrennungsstufe - ein Ausbrand- bzw. Ausglühraum als zweite Verbrennungsstufe
vorgesehen, in der die in der ersten Verbrennungsstufe nur teilweise ausgebrannten
Brennstoffe, die noch einen Kohlenstoffanteil und damit auch noch einen Energiewert
aufweisen, weiter ausbrennen können. Da der Ausbrand- bzw. Ausglühraum unterhalb der
Brennstelle angeordnet ist, kann der Brennstoff einfach dadurch von der ersten Verbrennungsstufe
zur zweiten Verbrennungsstufe gelangen, daß der Brennstoff von der Brennstelle in
den Ausbrand bzw. Ausglühraum fällt.
[0007] Durch die Kapselung der ersten und der zweiten Verbrennungsstufe innerhalb der gemeinsamen
Brennkammer wird erreicht, daß die beim Ausbrennen bzw. Ausglühen der Brennstoffe
in dem Ausbrand- bzw. Ausglühraum entstehenden Rauchgase, die aufgrund der dort vorherrschenden
etwas geringeren Temperaturen schlechtere Abgaswerte aufweisen, den bei der Verbrennung
des Brennstoffes in der ersten Verbrennungsstufe entstehenden Rauch- bzw.
[0008] Brenngasen zugeführt werden und gemeinsam mit diesen innerhalb des Flammrohres in
der dort herrschenden großen Hitze ausbrennen, so daß die Abgaswerte des Heizkessels
durch die "schlechten" Abgaswerte aus der zweiten Verbrennungsstufe kaum negativ beeinflußt
werden.
[0009] Bei dem bekannten Heizkessel wird somit nicht nur der Wirkungsgrad dadurch erhöht,
daß der Energiewert der Brennstoffe nahezu vollständig ausgenutzt wird, sondern es
werden zusätzlich die eigentlichen damit verbundenen "schlechteren" Rauchgase dadurch
zum großen Teil unschädlich gemacht, daß diese Rauchgase durch die extrem heiße erste
Verbrennungsstufe geleitet werden und dort weiter ausbrennen.
[0010] Trotz aller Vorteile, die der bekannte Heizkessel bereits aufweist, so bestehen Probleme
bei der Einhaltung auch zukünftiger strengerer Emissionswerte, insbesondere wenn biogene
Brennstoffe verwendet werden sollen, die sehr eiweißreich sind.
[0011] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgrabe zugrunde, einen Heizkessel für
die Verbrennung von festen Brennstoffen, insbesondere von Biomasse, sowie ein Verfahren
zur Erzeugung von Wärmeenergie durch Verbrennung von Biomasse zur Verfugung zu stellen,
bei dem auf möglichst einfache Art und Weise die Emissionswerte, insbesondere von
Stickoxiden weiter verringert werden.
[0012] Diese Aufgabe ist bei dem eingangs beschriebenen Heizkessel zunächst dadurch gelöst,
daß die Primär-Luftzuführeinrichtung derart ausgebildet und innerhalb der Brennkammer
sowie oberhalb der Brennstelle angeordnet ist, daß zum einen Luft in die erste Verbrennungszone
eingeblasen werden kann, zum anderen die beim Ausbrennen bzw. Ausglühen der Brennstoffe
im Ausbrand- bzw. Ausglühraum entstehenden Rauchgase im wesentlichen an der Primär-Luftzufuhreinrichtung
sowie an der Brennstelle vorbei geleitet werden, so daß die Rauchgase der zweiten
Verbrennungsstufe die Verbrennung des Brennstoffes auf der Brennstelle nicht negativ
beeinflußen.
[0013] Bei dem bekannten Heizkessel weist die Primär-Luftzuführeinrichtung einen Luftzufuhrkanal
und Luftdusen auf, die in einem als Luftkanal dienenden doppelwandigen Teil der Brennkammer
ausgebildet sind. Dadurch strömen die "schlechteren" Rauchgase aus dem Ausbrand- bzw.
Ausglühraum zwar an der Brennstelle nicht jedoch an den Luftdüsen der Primär-Luftzufuhreinrichtung
vorbei, so daß sich die "schlechteren" Rauchgase mit der als Verbrennungsluft dienenden
Luft aus den Luftdüse vermischen, was unter Umständen dazu führen kann, daß die Flammen
auf der Brennstelle "erstickt" werden.
[0014] Erfindungsgemäß ist zunächst erkannt worden, daß es zwar von Vorteil ist, wenn die
aufgrund der geringeren Temperatur im Ausbrand- bzw. Ausglühraum beim Verbrennen bzw.
Ausglühen der Brennstoffreste entstehenden Rauchgase, die schlechtere Schadstoffwerte
aufweisen, zusammen mit den Rauchgasen, die bei der Verbrennung des Brennstoffes auf
der Brennstelle entstehen, innerhalb des Flammenrohres in der dort herrschenden großen
Hitze ausbrennen. Gleichzeitig kann jedoch das Zusammenführen der Rauchgase aus der
ersten Verbrennungsstufe und der zweiten Verbrennungsstufe unmittelbar über der Brennstelle
die Verbrennung des Brennstoffes auf der Brennstelle negativ beeinflussen.
[0015] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung und Anordnung der Primär-Luftzufuhreinrichtung
wird dagegen gewährleistet, daß sich die schlechteren Rauchgase aus der zweiten Verbrennungsstufe
erst oberhalb der Primär-Luftzufuhreinrichtung mit den bei der Verbrennung des Brennstoffes
auf der Brennstelle entstehenden Rauchgasen vermischen. Dadurch ist sichergestellt,
daß die von der Primär-Luftzufuhreinrichtung in die erste Verbrennungszone eingeblasene
Verbrennungsluft nicht durch die "schlechteren" Rauchgase aus der zweiten Verbrennungszone
beeinträchtigt wird, so daß auch die Flammen auf der Brennstelle durch die Rauchgase
nicht "erstickt" werden können.
[0016] Durch die gemeinsame Anordnung der Brennstelle und des Ausbrand- bzw. Ausglühraumes
innerhalb der Brennkammer sowie die Anordnung des Flammenrohres oberhalb der Brennkammer
ist dabei weiterhin sichergestellt, daß die "schlechteren" Raugase aus der zweiten
Verbrennstufe gemeinsam mit den Rauchgasen aus der ersten Verbrennungsstufe innerhalb
des Flammenrohres in der dort herrschenden großen Hitze ausbrennen.
[0017] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung weist die Primär-Luftzufuhreinrichtung
ein Luftzufuhrrohr und einen Hohlkörper, insbesondere einen Rohrring, mit mehreren
Luftdüsen auf, die oberhalb der Brennstelle angeordnet sind und durch die Verbrennungsluft
in die erste Verbrennungszone eingeblasen wird. Durch eine kreisringförmige Anordnung
der Luftdüsen ist dabei eine optimale Zuführung der als Verbrennungsluft dienenden
PrimärLuft zur Brennstelle möglich. Vorzugsweise sind dabei die Luftdüsen im Hohlkörper
so angeordnet, daß Luft unter einem Winkel von ca. 5° bis 45° zur Senkrechten zur
Brennstelle geblasen wird, was zu einem gleichmäßigen Ausbrennen des Brennstoffes
auf der vorzugsweise als Brennteller ausgebildeten Brennstelle führt.
[0018] Gemäß einer weiteren vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist unterhalb der Brennstelle
eine zweite Primär-Luftzufuhreinrichtung angeordnet, durch die der in dem Ausbrand-
bzw. Ausglühraum enthaltenen kohlenstoffhaltigen Asche Verbrennungsluft zugeführt
wird. Die zweite Primar-Luftzufuhreinrichtung weist dabei vorzugsweise ebenfalls ein
Luftzufuhrrohr und einen Hohlkörper mit mehreren Luftdüsen auf, durch die Luft auf
den ausgebrannten bzw. teilweise ausgebrannten glühenden Brennstoff im Ausbrand- bzw.
Ausglühraum geblasen wird.
[0019] Grundsätzlich besteht zwar die Möglichkeit, daß das Luftzufuhrrohr der ersten Primär-Luftzufuhreinrichtung
und das Luftzufuhrrohr der zweiten Primär-Luftzufuhreinrichtung an ein gemeinsames
Gebläse angeschlossen sind, vorzugsweise ist jedoch vorgesehen, daß die erste Primär-Luftzufuhreinrichtung
und die zweite Primär-Luftzufuhreinrichtung jeweils an ein eigenes Gebläse angeschlossen
sind. Dadurch besteht die Möglichkeit, daß die Menge und/oder der Druck der Luft,
die durch die erste bzw. zweite Primär-Luftzufuhreinrichtung auf den Brennstoff auf
der Brennstelle bzw. auf die ausgebrannten bzw. teilweise ausgebrannten Brennstoffe
im Ausbrand- bzw. Ausglühraum geblasen wird, unabhängig voneinander eingestellt werden
kann.
[0020] Hierbei ist es besonders vorteilhaft, wenn dem Heizkessel ein Meßfühler zugeordnet
ist, der mindestens einen Abgaswert des Heizkessels, insbesondere den Restsauerstoffgehalt
der Rauchgase im Abgaskanal des Heizkessels mißt, wobei dann in Abhängigkeit vom gemessenen
Abgaswert die Menge und/oder der Druck der Luft durch die zweite Primär-Lunzufuhreinrichtung
eingestellt wird. Dadurch besteht die Möglichkeit, während der Verbrennung des Brennstoffes
auf der Brennstelle durch eine entsprechend eingestellte Luftzufuhr über die zweite
Primar-Lunzufuhreinrichtung in der zweiten Verbrennungsstufe stark CO-haltiges Rauchgas
zu produzieren, welches, ohne die Verbrennung in der ersten Verbrennungsstufe zu beeinflussen,
zusammen mit dem Rauchgas aus der ersten Verbrennungsstufe in der großen Hitze innerhalb
des Flammenrohres ausbrennt. Dabei bewirkt ein erhöhter CO-Gehalt des Rauchgases eine
gewünschte Verringerung des Anteils an Stickoxiden im Rauchgas. Messungen haben gezeigt,
daß dadurch der Anteil an Stickoxiden (NOx) auf unter 500 mg/m
3 bezogen bei 13 % Restsauerstoff (Bezugssauerstoff) reduziert werden kann.
[0021] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Heizkessels, die für sich
bereits bei dem Heizkessel gemäß der
EP 1 288 570 A2 realisiert ist, ist ein Bewegungselement in der Brennkammer angeordnet, das den Brennstoff
auf der Brennstelle durchrührt und ausgebrannten bzw. teilweise ausgebrannten Brennstoff
über den Rand der Brennstelle schiebt, so daß diese Brennstoffreste in den darunterliegenden
Ausbrand- bzw. Ausglühraum fallen. Durch das Bewegungselement wird dabei gleichzeitig
die Bildung von Schlackeklumpen auf der Brennstelle verhindert oder zumindest verringert,
da der Brennstoff ständig in Bewegung ist. Außerdem wird neuer, über die Zuführeinrichtung
zur Brennstelle beförderter Brennstoff unter den bereits brennenden Brennstoff untergemischt,
was eine gleichmäßige Verbrennung des Brennstoffes fordert.
[0022] Zur weiteren Optimierung der Verbrennung kann oberhalb der ersten Primär-Luftzufuhreinrichtung
eine Sekundär-Luftzufuhreinrichtung vorgesehen sein, die ein Sekundär-Luftzufuhrrohr
und mehrere Luftdüsen und/oder mehrere Luftschlitze aufweist. Die Verbindung des Sekundär-Luftzufuhrrohres
mit den Luftdüsen oder den Luftschlitzen kann dadurch realisiert sein, daß der untere,
an die Brennkammer anschließende Bereich des Flammenrohres doppelwandig ausgeführt
ist. Dieser doppelwandige Bereich des Flammenrohres dient dann als Luftkanal, durch
den die Sekundär-Luft vom Sekundär-Luftzufuhrrohr zu den Luftdüsen bzw. Luftschlitzen
strömt.
[0023] Bei dem erfindungsgemäßen Heizkessel ist die Ausbildung der zuvor beschriebenen Sekundär-Luftzufuhreinrichtung
jedoch nicht unbedingt erforderlich, da über eine entsprechende Einstellung der Luftmenge
über die erste Primär-Luftzufuhreinrichtung nicht nur ausreichend Verbrennungsluft
für die Verbrennung des auf der Brennstelle angeordneten Brennstoffes zur Verfügung
gestellt werden kann, sondern zugleich auch eine ausreichende sekundäre Luftversorgung
bei der Verbrennung der flüchtigen Bestandteile oberhalb der Brennstelle, insbesondere
im unteren Bereich des Flammenrohres, gewährleistet werden kann.
[0024] Bei dem eingangs beschriebenen Verfahren ist die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe
dadurch gelöst, daß die in der zweiten Verbrennungs- bzw. Ausglühstufe entstehenden
Rauchgase derart geführt werden, daß sie zunächst im wesentlichen an der ersten Verbrennungsstufe
vorbeigeleitet werden, so daß die Rauchgase der zweiten Verbrennungs- bzw. Ausglühstufe
die Verbrennung des Brennstoffes in der ersten Verbrennungsstufe nicht negativ beeinflussen,
und dann den in der ersten Verbrennungsstufe entstehenden Rauchgasen zugeführt werden
und gemeinsam mit diesen bei großer Hitze ausbrennen. Es erfolgt dadurch eine weitestgehende
Trennung der Vergasung in der zweiten Verbrennungsstufe von der Vergasung bzw. Verbrennung
in der ersten Verbrennungsstufe. Bezüglich der weiteren Vorteile des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird auf die zuvor beschriebenen Vorteile des erfindungsgemäßen Heizkessels
verwiesen.
[0025] Vorteilhafterweise ist das Verfahren dadurch weiter ausgebildet, daß durch eine erste
Primär-Luftzufuhreinrichtung, die oberhalb der Brennstelle, auf der der Brennstoff
verbrennt, angeordnet ist, Luft in die erste Verbrennungszone eingeblasen wird. Darüber
hinaus ist vorteilhafter Weise vorgesehen, daß durch eine zweite Primär-Luftzufuhreinrichtung,
die unterhalb der Brennstelle angeordnet ist, Luft auf den ausgebrannten bzw. teilweise
ausgebrannten Brennstoff im Ausbrand- bzw. Ausglühraum geblasen wird. Wie zuvor im
Zusammenhang mit dem erfindungsgemäßen Heizkessel beschrieben, können auch bei dem
Verfahren vorteilhafterweise die erste Primär-Luftzufuhreinrichtung und die zweite
Primär-Luftzufuhreinrichtung unabhängig voneinander eingestellt werden.
[0026] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
mindestens ein Abgaswert des Heizkessels, insbesondere der Restsauerstoffgehalt der
Rauchgase im Abgaskanal des Heizkessels gemessen, und in Abhängigkeit vom gemessenen
Abgaswert die Menge und/oder der Druck der Luft, die durch die zweite Primär-Luftzufuhreinrichtung
auf den ausgebrannten bzw. teilweise ausgebrannten Brennstoff im Ausbrand- bzw. Ausglühraum
geblasen wird, eingestellt.
[0027] Außerdem kann die in der ersten Verbrennungsstufe und/oder in der zweiten Verbrennungs-
bzw. Ausglühstufe entstehende Wärme zur Erwärmung von Luft verwendet werden, die der
ersten Verbrennungsstufe bzw. der zweiten Verbrennungs- bzw. Ausglühstufe zugeführt
wird.
[0028] Beim Betrieb des erfindungsgemäßen Heizkessels wird die über die Zuführeinrichtung
zugeführte Brennstoffmenge so eingestellt, daß nur der feste, endgaste Restkohlenstoff,
der vom Brennstoff überbleibt, über den Rand der Brennstelle in den darunterliegenden
Ausbrand- bzw. Ausglühraum fällt. Dabei wird auch die Menge der Verbrennungsluft,
die durch die erste Primär-Luftzufuhreinrichtung in die erste Verbrennungsstufe eingeblasen
wird, sowie die Größe und Geschwindigkeit eines eventuelle vorhandenen Bewegungselements
auf der Brennstelle berücksichtigt bzw. ebenfalls entsprechend eingestellt.
[0029] Während der fortlaufende Verbrennung des Brennstoffes auf der Brennstelle, d. h.
in der ersten Verbrennungsstufe, wird im darunter angeordneten Ausbrand- bzw. Ausglühraum
durch eine entsprechend geregelte Luftzugabe über die zweite Primär-Luftzufuhreinrichtung
beim Verglühen des heruntergefallenen Restkohlenstoffs in der zweiten Verbrennungsstufe
stark CO-haltiges Gas produziert, welches an der ersten Verbrennungsstufe vorbeigeleitet
wird und dann zusammen mit den in der ersten Verbrennungsstufe entstehenden Rauchgasen
im Bereich des Flammenrohres bei großer Hitze ausbrennt. Das von der zweiten Verbrennungsstufe
stammende stark CO-haltige Gas bewirkt dabei eine Reduzierung des Anteils an Stickoxiden
im Abgas des Heizkessels, ohne das es die Verbrennung des Brennstoffes auf der Brennstelle
negativ beieinflußt.
[0030] Im einzelnen gibt es nun eine Vielzahl von Möglichkeiten, den erfindungsgemäßen Heizkessel
bzw. das erfindungsgemäße Verfahren auszugestalten und weiterzubilden. Dazu wird verwiesen
sowohl auf die den Patentansprüchen 1 und 11 nachgeordneten Patentansprüche, als auch
auf die Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in Verbindung mit der
Zeichnung. In der Zeichnung zeigen
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung eines Heizkessels gemäß dem Stand der Technik, im Schnitt,
- Fig. 2
- eine Skizze des inneren Aufbaus des Heizkessels gemäß Fig. 1, und
- Fig. 3
- eine Skizze des inneren Aufbaus eines erfindungsgemäßen Heizkessels.
[0031] Die Figuren zeigen einen Heizkessel 1 für die Verbrennung von festem Brennstoff,
insbesondere von - in Fig. 3 schematisch dargestellten Getreide 2, wie Gerste, Roggen,
Weizen oder Mais, sowie von getreideähnlichen Stoffen wie Stroh und Raps. Nachfolgend
wird - ohne daß die Erfindung darauf beschränkt sein soll - stets von Getreide die
Rede sein.
[0032] Die Figuren 1 und 2 zeigen dabei einen aus der
EP 1 288 570 A2 bekannten Heizkessel 1, während in Fig. 3 der innere Aufbau des erfindungsgemäßen
Heizkessels 1 dargestellt ist. Neben den nachfolgend noch genauer beschriebenen Unterschieden
zwischen dem erfindungsgemäßen Heizkessel 1 gemäß Fig. 3 und dem Heizkessel 1 gemäß
den Fig. 1 und 2, können bei dem erfindungsgemäßen Heizkessel 1 jedoch auch eine Vielzahl
von Merkmalen realisiert sein, die in den Fig. 1 und 2 dargestellt sind.
[0033] Der Heizkessel 1 - sowohl gemäß Fig. 1 und 2 als auch gemäß Fig. 3 - besteht aus
einer zylinderförmigen Kesselwand 3, die von einem runden, hitze-und feuerbeständigem
Kesseldeckel 4 nach oben abgeschlossen ist. Im Inneren befindet sich die eigentliche,
als Brennteller 5 ausgebildete Brennstelle, auf der das Getreide 2 verbrannt wird.
Hierzu wird das Getreide 2 über eine Zuführeinrichtung 6 in Form einer Förderschnecke
durch eine in der Mitte des Brenntellers 5 ausgebildete Öffnung 7 aus einem außerhalb
des Heizkessel 1 angeordneten Vorratsbehälter 8 zur Brennstelle 5 gebracht. Das Getreide
2, das sich in der Brennstelle 5 befindet, wird mit Hilfe einer beispielsweise als
Zündelektrode 9 ausgebildeten Zündeinrichtung gezündet, wobei dem Getreide 2 die zur
Verbrennung notwendige Verbrennungsluft über eine - nachfolgend noch näher beschriebene
- Primär-Luftzufuhreinrichtung zugeführt wird.
[0034] Unterhalb der durch die Brennstelle 5 gebildeten ersten Verbrennungsstufe ist ein
Ausbrand- bzw. Ausglühraum 10 als zweite Verbrennungsstufe angeordnet, in dem über
den Rand des Brenntellers 5 fallendes ausgebranntes oder teilweise ausgebranntes Getreide
2 gesammelt wird. Da in der ersten Verbrennungsstufe von dem Getreide 2 nur die leicht
und gut brennbaren Stoffe verbrennen, ist in den von dem Brennteller 5 fallenden Getreiderückständen
2' (schematisch in Fig. 3 dargestellt) noch Kohlenstoff und damit auch noch ein nutzbarer
Energieanteil enthalten, der nun dadurch ausgenutzt wird, daß die Getreiderückstände
2' in dem Ausbrand- bzw. Ausglühraum 10 weiter ausbrennen bzw. ausglühen und die dabei
entstehende Wärme zusätzlich zu der in der ersten Verbrennungsstufe entstehenden Wärme
genutzt wird.
[0035] Aufgrund der geringeren Temperatur in dem Ausbrand- bzw. Ausglühraum 10 entstehen
dort beim Verbrennen bzw. Ausglühen der Getreiderückstände 2' Rauchgase mit schlechteren
Schadstoffwerten, wodurch die Abgaswerte des Heizkessels 1 insgesamt verschlechtert
würden. Um diesen Nachteil, der mit der besseren Ausnutzung der in dem Getreide gespeicherten
Energie gekoppelt ist, zu kompensieren, sind die Brennstelle 5 und der Ausbrand- bzw.
Ausglühraum 10 in einer gemeinsamen, nach oben offenen Brennkammer 11 angeordnet.
[0036] Sowohl bei dem bekannten Heizkessel gemäß Fig. 1 und 2 als auch bei dem erfindungsgemäßen
Heizkessel gemäß Fig. 3 schließt sich an die Brennkammer 11 nach oben ein Flammrohr
12 an, so daß die im Ausbrand- bzw. Ausglühraum 10 entstehenden "schlechteren" Rauchgase
13 zusammen mit den über der Brennstelle 5 entstehenden Rauchgasen 14 bei sehr hoher
Temperatur innerhalb des vorzugsweise aus Keramik bestehenden oder mit Keramik ausgekleideten
Flammrohres 12 ausbrennen. Dadurch wird erreicht, daß die "schlechteren" Rauchgase,
die beim Verbrennen bzw. Ausglühen der Getreiderückstände 2' in dem Ausbrand- bzw.
Ausglühraum 10 entstehen, optimal ausgebrannt werden. Durch die Brennkammer 11 wird
somit eine Kapselung der beiden Verbrennungsstufen gewährleistet, so daß die "schlechteren"
Rauchgase 13 der zweiten Verbrennungsstufe die Abgaswerte des Heizkessels 1 nicht
beeinträchtigen.
[0037] Bei dem in Fig. 3 dargestellten erfindungsgemäßen Heizkessel 1 weist die Primär-Luftzufuhreinrichtung
ein Luftzufuhrrohr 15 und einen als Rohrring 16 ausgebildeten Hohlkörper auf, in dem
mehrere Luftdüsen 17 derart ausgebildet sind, daß die von der Primär-Luftzuführeinrichtung
eingeblasene Verbrennungsluft unter einem Winkel von ca. 5° bis 45° zur Senkrechten
zum auf dem Brennteller 5 liegenden Getreide 2 geblasen wird. Wie aus Fig. 3 erkennbar
ist, ist dabei die Primär-Luftzufuhreinrichtung, insbesondere der Rohrring 16 derart
oberhalb des Brenntellers 5 und beabstandet vom unteren Rand des Flammenrohres 12
angeordnet, daß die beim Ausbrennen bzw. Ausglühen der Getreiderückstände 2' im Ausbrand-
bzw. Ausglühraum 10 entstehenden Rauchgase 13 außen am Rohrring 16 sowie am Brennteller
5, und damit an der ersten Verbrennungsstufe, vorbeigeleitet werden.
[0038] Im Unterschied dazu grenzt die Primär-Luftzufuhreinrichtung bei dem in den Fig. 1
und 2 dargestellten bekannten Heizkessel 1 unmittelbar an den unteren Rand des Flammenrohres
12 an, so daß die schlechteren Rauchgase 13 aus dem Ausbrand- bzw. Ausglühraum 10
innerhalb der Primär-Luftzufuhreinrichtung geführt werden. Bei dem bekannten Heizkessel
1 ist der obere, den Brennteller 5 teilweise umschließende Bereich 18 der Brennkammer
11 doppelwandig ausgeführt. Dadurch, daß somit die Primär-Luftzufuhreinrichtung bei
dem bekannten Heizkessel 1 nicht innerhalb der Brennkammer 11 angeordnet sondern Teil
der Brennkammer 11 ist, strömen die "schlechteren" Rauchgase 13 aus dem Ausbrand-
bzw. Ausglühraum 10 unmittelbar unterhalb der Luftdüsen 17 entlang, so daß sich die
Rauchgase 13 mit der als Verbrennungsluft dienenden Luft der Primär-Luftzufuhreinrichtung
vermischen. Dies kann unter Umständen dazu führen, daß die Flammen des auf dem Brennteller
5 brennenden Getreides 2 erstickt werden, so daß es auch in der ersten Verbrennungsstufe
- ungewollt - zu einer starken Rauchentwicklung kommen kann.
[0039] Bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung und Anordnung der Primär-Luftzufuhreinrichtung
gemäß Fig. 3 werden dagegen die Rauchgase 13 mit ausreichendem Abstand um die erste
Verbrennungszone geführt, so daß es nicht zu einer Vermischung der Rauchgase 13 mit
der durch die Luftdüsen 17 eingeblasenen Verbrennungsluft in der ersten Verbrennungsstufe
kommt.
[0040] Wie bei dem bekannten Heizkessel 1 gemäß den Fig. 1 und 2, so ist auch beim erfindungsgemäßen
Heizkessel 1 gemäß Fig. 3 eine zweite Primär-Luftzufuhreinrichtung vorgesehen, um
das Ausglühen bzw. Ausbrennen der sich im Ausbrand- bzw. Ausglühraum 10 befindenden
Getreiderückstände 2' zu verbessern. Die zweite Primär-Luftzufuhreinrichtung weist
dabei ebenfalls ein Luftzufuhrrohr 19 und einen Rohrring 20 auf, in dem mehrere Luftdüsen
21 ausgebildet sind, durch die Verbrennungsluft auf die Getreiderückstände 2' geblasen
wird.
[0041] Während bei dem bekannten Heizkessel 1 das Luftzufuhrrohr 15 der ersten Primär-Luftzufuhremrichtung
und das Luftzufuhrrohr 19 der zweiten Primär-Luftzufuhreinrichtung gemeinsam an einem
Gebläse 22 angeschlossen sind, ist bei dem erfindungsgemäßen Heizkessel 1 das Luftzufuhrrohr
19 der zweiten Primär-Luftzufuhreinrichtung an einem zweiten, separaten Gebläse 23
angeschlossen. Dadurch besteht die Möglichkeit, die Menge und den Druck der Luft,
die durch die erste Primär-Luftzufuhreinrichtung bzw. die zweite Primär-Luftzufuhreinrichtung
auf das Getreide 2 bzw. die Getreiderückstände 2' geblasen wird, unabhängig voneinander
einzustellen.
[0042] Nachfolgend werden noch weitere vorteilhafte Details des Heizkessels 1 insbesondere
anhand der Fig. 1 und 2 erläutert, wobei diese Details - unabhängig davon ob sie in
der Fig. 3 dargestellt sind oder nicht - auch bei dem erfindungsgemäßen Heizkessel
1 realisiert sein können.
[0043] Etwas oberhalb des Brenntellers 5 ist ein Bewegungselement 24 angeordnet, daß das
Getreide 2, das sich auf dem Brennteller 5 befindet, durchrührt und ausgebrannte bzw.
teilweise ausgebrannte Getreiderückstände 2' über den Rand des Brenntellers 5 schiebt,
so daß diese in den darunterliegenden Ausbrand- bzw. Ausglühraum 10 fallen. Das Bewegungselement
24 ist dabei der Form des Brenntellers 5 angepaßt und weist an seinem Ende dreiecksförmige
Schaufeln 25 auf. Im Ausbrand- bzw. Ausglühraum 10 ist ein zweites Bewegungselement
26 angeordnet, das die Getreiderückstände 2', die sich im Ausbrand- bzw. Ausglühraum
10 befinden durchrührt und neue glühende, vom Brennteller 5 fallende Getreiderückstände
2' unterrührt. Dadurch wird zum einen eine Verschlackung der Getreiderückstände 2'
bzw. der entstehenden Asche verhindert, erfolgt zum anderen auch eine Zerkleinerung
und damit eine Verdichtung der ausgebrannten Asche. Die beiden Bewegungselemente 24
und 26 sind dabei an einer gemeinsamen Welle 27 befestigt, die über einen Motor 28
angetrieben wird.
[0044] In den Boden des Ausbrand- bzw. Ausglühraums 10 führt das Ende einer Ascheaustragungsschnecke
29, mit deren Hilfe die ausgebrannte Asche automatisch aus dem Heizkessel 1 herausgeführt
werden kann. Anders als in Fig. 1 dargestellt, kann dabei die Ascheaustragungsschnecke
29 auch waagerecht oder schräg nach unten gerichtet sein.
[0045] Zur weiteren Optimierung der Verbrennung ist gemäß den Fig. 1 und 2 oberhalb der
Primär-Luftzuführeinrichtung eine Sekundär-Luftzufuhreinrichtung vorgesehen, mittels
der zusätzlich Verbrennungsluft in eine Verbrenunungszone im Bereich des Flammrohres
12 eingeblasen werden kann. Die Sekundär-Luftzufuhreinrichtung weist ein Sekundär-Luftzufuhrrohr
30 und mehrere Luftdüsen 31 und Luftschlitze 32 auf, durch die die Luft in die Flammen
im Flammenrohr 12 eingeblasen wird. Zur Realisierung der Sekundär-Zufuhreinrichtung
ist der untere, an die Brennkammer 11 anschließende Bereich 33 des Flammrohres 12
doppelwandig ausgeführt, wodurch sich der Vorteil ergibt, daß die Sekundärluft durch
die in der Brennkammer 11 bzw. in dem Flammrohr 12 herrschende Hitze erwärmt wird,
bevor sie ins Innere des Flammrohres 12 geblasen wird.
[0046] Aus Fig. 1 ist darüber hinaus erkennbar, daß der Heizkessel 1 bzw. die Kesselwand
3 und der Kesseldeckel 4 von einem Luft-Wasser-Wärmetauscher 34 umgeben ist, der die
eigentliche Außenwand des Heizkessels 1 darstellt. Der Wärmetauscher 34 weist mehrere
Züge 35a, 35b auf, wobei das Rauchgas zumindest in einem Zug 35b nach unten strömt,
so daß sich Staubpartikel, die beim Verbrennen im Flammenrohr 12 mit aufsteigen, beim
nachfolgenden Abwärtsströmen beruhigen und in außerhalb der Brennkammer 11 vorgesehenen
Abscheideräumen 36, 37 absinken können. Bezüglich weiterer Einzelheiten hinsichtlich
der Ausbildung des Wärmetauscher wird auf die diesbezüglichen Ausführungen in der
EP 1 288 570 A2 verwiesen.
1. Heizkessel für die Verbrennung von festem Brennstoff (2), insbesondere Biomasse, mit
einer Kesselwand (3) und einem Kesseldeckel (4), mit einer Brennstelle (5) als erste
Verbrennungsstufe, mit einer Primär-Luftzufuhreinrichtung, mit einer Zündeinrichtung,
mit einer Zuführeinrichtung (6) zur Förderung des Brennstoffs (2) zur Brennstelle
(5), mit einem Ausbrand- bzw. Ausglühraum (10) als zweite Verbrennungsstufe, mit einer
nach oben offenen Brennkammer (11) und mit einem Flammenrohr (12),
wobei der Ausbrand- bzw. Ausglühraum (10) derart unterhalb der Brennstelle (5) angeordnet
ist, daß Brennstoff (2) von der Brennstelle (5) in den Ausbrand- bzw. Ausglühraum
(10) verbringbar ist und dort weiter ausbrennt bzw. ausglüht,
wobei die Brennstelle (5) und der Ausbrand- bzw. Ausglühraum (10) gemeinsamen in der
Brennkammer (11) angeordnet sind, und
wobei sich das Flammenrohr (12) nach oben an die Brennkammer (11) anschließt, so daß
die im Ausbrand- bzw. Ausglühraum (10) entstehenden Rauchgase (13) zusammen mit den
über der Brennstelle (5) entstehenden Rauchgasen (14) im Flammenrohr (12) ausbrennen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Primär-Luftzufuhreinrichtung derart ausgebildet und innerhalb der Brennkammer
(11) sowie oberhalb der Brennstelle (5) angeordnet ist, daß zum einen Luft in die
erste Verbrennungszone eingeblasen werden kann, zum anderen die beim Ausbrennen bzw.
Ausglühen der Brennstoffe (2) in dem Ausbrand- bzw. Ausglühraum (10) entstehenden
Rauchgase (13) im wesentlichen an der Primär-Luftzuführeinrichtung sowie an der Brennstelle
(5) vorbei geleitet werden, so daß die Rauchgase (13) der zweiten Verbrennungsstufe
die Verbrennung des Brennstoffes (2) auf der Brennstelle (5) nicht negativ beeinflussen.
2. Heizkessel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Primär-Luftzufuhreinrichtung ein Luftzufuhrrohr (15) und einen Hohlkörper, insbesondere
einen Rohrring (16), mit mehre Luftdüsen (17) aufweist, die oberhalb der Brennstelle
(5) angeordnet sind und durch die Luft in die erste Verbrennungszone eingeblasen wird.
3. Heizkessel nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftdüsen (17) im Hohlkörper so angeordnet sind, daß Luft unter einem Winkel
von ca. 5° bis 45° zur Senkrechten in Richtung der Brennstelle (5) geblasen wird.
4. Heizkessel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß unterhalb der Brennstelle (5) eine zweite Primär-Luftzufuhreinrichtung angeordnet
ist.
5. Heizkessel nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Primär-Luftzufuhreinrichtung ein Luftzufuhrrohr (19) und einen Hohlkörper,
insbesondere einen Rohrring (20), mit mehre Luftdüsen (21) aufweist, durch die Luft
auf den ausgebrannten bzw. teilweise ausgebrannten Brennstoff (2') geblasen wird,
der sich im Ausbrand- bzw. Ausglühraum (10) befindet.
6. Heizkessel nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Primär-Luftzuführeinrichtung und die zweite Primär-Luftzufuhreinrichtung
jeweils an ein eigenes Gebläse (22, 23) angeschlossen sind, und daß die Menge und/oder
der Druck der Luft, die durch die zweite Primär-Luftzufuhreinrichtung auf den ausgebrannten
bzw. teilweise ausgebrannten Brennstoff (2') geblasen wird, unabhängig von der Menge
und/oder dem Druck der Luft, die durch die erste Primär-Luftzufuhreinrichtung in die
erste Verbrennungszone eingeblasen wird, einstellbar ist.
7. Heizkessel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Meßfühler vorgesehen ist, der mindestens einen Abgaswert des Heizkessels (1),
insbesondere den Restsauerstoffgehalt der Rauchgase im Abgaskanal des Heizkessels
(1) mißt, und daß in Abhängigkeit vom gemessenen Abgaswert die Menge und/oder der
Druck der Luft durch die zweite Primär-Luftzuführeinrichtung einstellbar oder regelbar
ist.
8. Heizkessel nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein Bewegungselement (24) auf bzw. oberhalb der Brennstelle (5) angeordnet ist, das
den Brennstoff (2) auf der Brennstelle (5) durchrührt und ausgebrannten bzw. teilweise
ausgebrannten Brennstoff (5) über den Rand der vorzugsweise als Brennteller ausgebildeten
Brennstelle (5) schiebt.
9. Heizkessel nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichet, daß eine Sekundär-Luftzufuhreinrichtung vorgesehen ist, die Sekundär-Luftzufuhreinrichtung
oberhalb der Primär-Luftzufuhreinrichtung angeordnet ist und ein Sekundär-Luftzufuhrrohr
(24) und mehre Luftdüsen (25) und/oder Luftschlitze (26) aufweist, durch die Luft
in die Rauchgase (13, 14) bzw. die Flammen des verbrennenden Brennstoffs (2) eingeblasen
wird.
10. Heizkessel nach Anspruch 1 und 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Kesselwand (3) von einem mehrzügigen Wärmetauscher (34) umgeben ist, wobei der
Heizkessel (1) und/oder der Wärmetauscher (34) mindestens einen Zug (34b) aufweisen,
in dem die Rauschgase abwärts strömen, und daß außerhalb der Brennkammer (11) mindestens
ein Abscheideraum (36, 37) vorgesehen ist, in dem Staubpartikel absinken können.
11. Verfahren zur Erzeugung von Wärmeenergie durch Verbrennen eines Brennstoffes, insbesondere
Biomasse, in einem Heizkessel, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 10, wobei
der Brennstoff in einer ersten Verbrennungsstufe verbrannt wird und wobei der in der
ersten Verbrennungsstufe ausgebrannte bzw. teilweise ausgebrannte Brennstoff, der
noch einen Kohlenstoffanteil aufweist, in einer zweiten Verbrennungs- bzw. Ausglühstufe
weiter ausbrennt bzw. ausglüht,
dadurch gekennzeichnet,
daß die in der zweiten Verbrennungs- bzw. Ausglühstufe entstehenden Rauchgase derart
geführt werden, daß sie zunächst im wesentlichen an der ersten Verbrennungsstufe vorbei
geleitet werden, so daß die Rauchgase der zweiten Verbrennungs- bzw. Ausglühstufe
die Verbrennung des Brennstoffes in der ersten Verbrennungsstufe nicht negativ beeinflussen,
und dann den in der ersten Verbrennungsstufe entstehenden Rauchgasen zugeführt werden
und gemeinsam mit diesen bei großer Hitze ausbrennen.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß durch eine erste Primär-Luftzufuhreinrichtung, die oberhalb der Brennstelle, auf
der der Brennstoff verbrennt, angeordnet ist, Luft in die erste Verbrennungszone eingeblasen
wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß durch eine zweite Primär-Luftzufuhreinrichtung, die unterhalb der Brennstelle angeordnet
ist, Luft auf den ausgebrannten bzw. teilweise ausgebrannten Brennstoff im Ausbrand-
bzw. Ausglühraum geblasen wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einen Abgaswert des Heizkessels, insbesondere der Restsauerstoffgehalt
der Rauchgase im Abgaskanal des Heizkessels gemessen wird, und daß in Abhängigkeit
vom gemessenen Abgaswert die Menge und/oder der Druck der Luft, die durch die zweite
Primär-Luftzufuhreinrichtung auf den ausgebrannten bzw. teilweise ausgebrannten Brennstoff
im Ausbrand- bzw. Ausglühraum geblasen wird, eingestellt wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die in der ersten Verbrennungsstufe und/oder in der zweiten Verbrennungs- bzw. Ausglühstufe
entstehende Wärme zur Erwärmung von Luft verwendet wird, die der ersten Verbrennungsstufe
bzw. der zweiten Verbrennungs- bzw. Ausglühstufe zugeführt wird.