[0001] Die Erfindung betrifft einen Brandprüfofen nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Die DIN 4102 betrifft das Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen, wobei derartige
Baustoffe und Bauteile bezüglich der Brennbarkeit der Baustoffe, der Feuerwiderstandsdauer
der Bauteile nach Klassen und der Dichtheit der Verschlüsse von Öffnungen gemäß der
Landesbauordnungen klassifiziert und geprüft werden. Die Prüfung der Bauteile erfolgt
auf der Grundlage der DIN 4102 - Brandverhalten von Baustoffen und Bauteilen. Als
Ergebnis wird die Feuerwiderstandsklasse sowie die Eingruppierung der Baustoffe im
Hinblick auf ihre Brenn- und Entflammbarkeit zertifiziert.
[0003] Hierzu wird ein zu prüfendes Bauteil in einem Brandprüfofen einer Temperaturbeanspruchung
entsprechend einer Einheitstemperaturkurve geprüft, wobei die Prüfung bei einem praxisgerechten
Einbau (Anschlüsse, Fugen, etc.) erfolgt. Dem entsprechend werden für derartige Prüfungen
Brandprüföfen benötigt, die beispielsweise eine Höhe von ca. 1,50 m, eine Breite von
ca. 1,25 m und eine Tiefe von ca. 1,75 m besitzen, wobei Brandprüföfen für Wände und
Decken unterschieden werden. Somit gibt es zwei unterschiedliche Brandprüföfen als
sogenannte Wandprüfstände oder Deckenprüfstände.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, einen Brandprüfofen zu schaffen, in dem flexibel lageabhängig
die unterschiedlichen Brandprüfungen durchgeführt werden können.
[0005] Die Aufgabe wird mit einem Brandprüfofen mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0006] Vorteilhafte Weiterbildungen sind in den hiervon abhängigen Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0007] Erfindungsgemäß wird ein Brandprüfofen kippbar derart ausgebildet, dass er als Wandprüfstand
zu einem Deckenprüfstand mit der gleichen Prüföffnungsgröße kippbar ist. Durch die
Verkipp-und Verstellkonstruktion des erfindungsgemäßen Brandprüfofens kann ein Prüfofen
beliebig für die Ofenstellung Wand-, Decken-und 45°-Prüfstand verfahren und gekippt
werden. Für diese drei Prüfstellungen wurden bisher drei einzelne Öfen benötigt, so
dass eine erforderliche Investition vor allem aber ein erforderlicher Bauraum stark
verringert werden können.
[0008] Bei der Erfindung wird ein biegesteifer Kipprahmen aus Stahlprofilen in L-Form ausgebildet.
In diesen biegesteifen Kipprahmen wird der eigentliche Prüfstand, in dem die Wandprüfung
durchgeführt wird, hineingestellt und mit dem Kippgerüst verschweißt.
[0009] Aus einer bestimmten Position des Wandprüfstandes kann durch zwei hydraulisch betriebene
Differenzialzylinder, je einer pro Seite, der Prüfstand horizontal verfahren werden.
Der Prüfstand wird hierbei über ein Laufrad je Seite befestigt an einem Stahlquerträger
am hinteren äußeren Eckpunkt des biegesteifen Rahmens horizontal geführt und verfahren.
[0010] Sind beide Differenzialzylinder in der Länge ausgefahren, kann der Prüfstand über
zwei einseitig wirkende Teleskopzylinder, je einer pro Seite, zum Deckenprüfstand
abgesenkt werden. Die beiden Teleskopzylinder sind in einer unter dem eigentlichen
Prüfstand angeordneten Grube in jeweils zwei Stahlprofilen mit einer entsprechenden
Auflagekonstruktion gehalten.
[0011] Um den Prüfstand wieder vom Deckenprüfstand zum Wandprüfstand hochzufahren, werden
erst die beiden Teleskopzylinder komplett ausgefahren, der Prüfstand verweilt dann
in einer Schrägstellung, anschließend wird durch Einfahren der Differenzialzylinder
der Prüfstand wieder in die Position als Wandprüfstand gebracht.
[0012] Vorteilhafterweise ist der erfindungsgemäße Brandprüfofen für die Klassifizierung
des Brandschutzes bei NRWGs (natürliche Rauch- und Wärmeabzugsgeräte) als Dacheinbau
in eine 45°-Stellung bringbar. Hierzu werden in der Ofenstellung Wandprüfstand die
Teleskopzylinder abgelassen, bis die erforderliche 45°-Stellung erzielt ist. Um in
dieser Stellung bei allen Hydraulikzylindern Lastfreiheit zu erhalten, kann der Prüfstand
einschließlich des biegesteifen Rahmens in der 45°-Stellung durch zwei Stahlstützen
gehalten werden.
[0013] Die verwendeten Kolben-Zylinder-Einheiten sind, wie bereits ausgeführt, Teleskopzylinder,
um die entsprechenden Hublängen sicherstellen zu können.
[0014] Bei einer etwas vereinfachten Ausführung wird die Längsverschiebung des Ofens über
einen Zahnstangen/Ritzel-Eingriff gewährleistet, wobei entweder das Ritzel oder die
Zahnstange am L-förmigen Rahmen und das korrespondierende Element entsprechend festgelegt
an einem Fundament angeordnet sind. Bei dieser Ausführungsform kann die Verkippung
dadurch erfolgen, dass zumindest ein bogenförmiger Zahnkranz vorhanden ist, der entweder
am L-förmigen Gerüst oder an einem Fundament angeordnet ist und in dem ein entsprechendes
Ritzel eingreift, wobei das Ritzel am jeweils korrespondierenden Element angeordnet
ist. Vorteilhafterweise ist der Zahnkranz so angeordnet, dass er am L-förmigen Rahmen
befestigt ist, wobei die Zahnkranzachse mit einer Kippachse des L-förmigen Rahmens
fluchtet.
[0015] Die Erfindung wird anhand einer Zeichnung beispielhaft erläutert. Es zeigen dabei:
- Figur 1:
- die erfindungsgemäße Vorrichtung in einer stark schematisierten Prinzipskizze in einer
ersten Stellung;
- Figur 2:
- die Vorrichtung nach Figur 1 in einer zweiten, um 45° verschwenkten Stellung;
- Figur 3:
- die Vorrichtung nach Figur 1 in einer um 90° verschwenkten Stellung;
- Figur 4:
- die Vorrichtung nach Figur 1 in einer gegenüber Figur 2 um 90° verschwenkten Stellung;
- Figur 5:
- die Vorrichtung nach Figur 1 in einer Ansicht von hinten auf die Rückseite des Ofens;
- Figur 6:
- die Vorrichtung nach Figur 1 in einer Ansicht von hinten in einer weiteren vorteilhaften
Ausführungsform;
- Figur 7:
- eine weitere vorteilhafte Weiterbildung der Vorrichtung nach Figur 1 in einer Ansicht
von hinten auf die Rückseite des Ofens.
[0016] Der erfindungsgemäße Brandprüfofen 1 besitzt einen biegesteifen Kipprahmen 2. Der
Kipprahmen 2 ist vorzugsweise im Querschnitt L-förmig ausgebildet. Der Kipprahmen
2 besitzt demzufolge eine lange Kipprahmenfläche 3 und eine kurze Kipprahmenfläche
4, wobei die Kipprahmenflächen 3, 4 jeweils nicht flächig ausgebildet sein müssen,
sondern aus einer Mehrzahl von parallel angeordneten Stahlprofilen 5 (in Figur 5 ersichtlich
sind die Stahlprofile der Kipprahmenfläche 4) ausgebildet sind.
[0017] Zudem umfasst der Brandprüfofen 1 zumindest eine Gleit- bzw. Tragschiene 6, auf der
der Kipprahmen 2 mit der Kipprahmenfläche 4 mittelbar oder unmittelbar aufliegend
ausgebildet ist.
[0018] Der Kipprahmen 2 kann mit Hilfe zumindest einer ersten Kolben-Zylinder-Einheit 10
auf der Gleit- bzw. Tragschiene 6 entlang der Gleit- bzw. Tragschiene 6 verschoben
werden. Hierzu ist die Kolben-Zylinder-Einheit 10 einerseits am Boden 11 eines Aufstellraumes
und/oder einer Stahlkonstruktion mit einem ersten Lager 12 angelenkt. Zudem befindet
sich am Kipprahmen 2 unterseitig der unteren Kipprahmenfläche 4 und in einem Bereich
eine Kante 17, die von den Kipprahmenflächen 3, 4 gebildet wird, über die Kipprahmenfläche
3 hinaus stehend ein zweites Lager 13, mit dem die Kolben-Zylinder-Einheit 10 an dem
Kipprahmen 2 bzw. der Kipprahmenfläche 4 angelenkt ist.
[0019] Zudem ist eine zweite Kolben-Zylinder-Einheit 14 vorhanden, welche ebenfalls über
ein erstes Lager 15 am Boden 11 eines Aufstellraumes und/oder einer Stahlkonstruktion
angelenkt ist, wobei ein zweites Lager 16 vorhanden ist, mit dem die zweite Kolben-Zylinder-Einheit
14 an der Kipprahmenfläche 3 angelenkt ist.
[0020] Vorzugsweise befindet sich das zweite Lager 16 entfernt von dem Lager 13 an der Kipprahmenfläche
3 und vorzugsweise in einem Bereich der Kipprahmenfläche 3, die bezüglich der Länge
der Kipprahmenfläche 3 bezogen auf die L-förmige Ausgestaltung im Querschnitt mehr
als die Hälfte der Strecke von der gemeinsamen Kante 17 der Kipprahmenflächen 3, 4
entfernt ist.
[0021] Durch das Verkürzen der Kolben-Zylinder-Einheit 14 zwischen den Lagern 15, 16 kann
der Kipprahmen 2 über die gemeinsame Kante 17 der Kipprahmenflächen 3, 4 verkippt
werden.
[0022] Im einfachsten Fall gleitet der Kipprahmen 2 mit der Kipprahmenfläche 4 auf der Gleitschiene
6. Bevorzugt ist jedoch im Bereich des Lagers 13 der Kipprahmen 2 mit Rollen 18 in
der Gleitschiene 6 geführt, wobei vorzugsweise die Gleitschiene 6 von der unteren
Kipprahmenfläche 4 entfernt ist, beispielsweise durch einen Rollenquerträger 19, der
unterhalb der Kipprahmenfläche 4 angeordnet ist.
[0023] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform (Figur 6) sind zwei Gleitschienen
6 vorhanden, wobei von einem Querträger 19 ausgehend je eine Rolle 18 seitlich in
die Schiene 6 eingreift, wobei zusätzlich von außen, von den Lagern 13 her, Rollen
20 ebenfalls in die Schiene 6 eingreifen, so dass die Kippvorrichtung beidseitig in
den Gleitschienen 6 geführt ist.
[0024] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform (Figur 7) besitzt die Kipprahmenfläche
4 unterseitig und oberhalb der Schienen 6 jeweils eine Trageinrichtung 21 für Rollen
22, wobei die Rollen 22 vorzugsweise im Bereich eines freien vom Lager 13 entfernten
Endes der Kipprahmenfläche 4 angeordnet sind und auf der Schiene 6 oberseitig abrollen,
so dass der Kipprahmen 2 auf den Schienen 6 leicht verfahrbar ist.
[0025] Das Grundprinzip beruht darauf, bei einer gleichzeitigen Längsverschiebung durch
Längung der Kolben-Zylinder-Einheit 10 entlang der Gleit- bzw. Tragschiene 6 mittels
der Kolben-Zylinder-Einheit 14 eine definierte und kontrollierte Kippung des Kipprahmens
2 und damit des am Kipprahmen 2 angeordneten bzw. befestigten eigentlichen Ofenraumes
25 (in Figur 1 gestrichelt dargestellt) durchzuführen.
[0026] Hierzu wird wie bereits ausgeführt die Kolben-Zylinder-Einheit 10 gelängt. Hierdurch
wird die gemeinsame Kante 17 bzw. die Lager 13 insbesondere durch die in die Schiene
6 eingreifenden Rollen 16 verschoben. Auch ohne eine Verkürzung der Kolben-Zylinder-Einheit
14 ergibt sich jetzt schon ein Verkippen des Kipprahmens 2 um die Lagerachsen der
Lager 13 bzw. die mit den Lagerachsen der Lager 13 vorteilhafterweise fluchtenden
Rollenachsen der Rollen 18 und der Rollenachsen der Rollen 20.
[0027] Hierbei hebt die Kipprahmenfläche 4 mit einem freien Ende von der Gleitschiene 6
ab. Die Kippbewegung wird durch eine entsprechende Verkürzung der Kolben-Zylinder-Einheiten
14 noch gefördert bzw. gestützt, bis in etwa eine 45°-Verkippung (gezeigt in Figur
2) erreicht ist. Soll eine Kippung weiter durchgeführt werden, so dass die Kipprahmenfläche
3 auf der Gleit- bzw. Tragschiene 6 aufliegt, wird die Kolben-Zylinder-Einheit 10
maximal ausgefahren während die Kolben-Zylinder-Einheit 14 im Verlauf der Kippung
zunächst eine Verkürzung und dann gegebenenfalls wieder eine Längung durchführt, bis
die Kipprahmenfläche 3 auf der Schiene 6 aufliegt.
[0028] Um die ursprüngliche Lage wieder herzustellen, wird in umgekehrter Weise verfahren.
Ist das bodenseitige Lager 15 der Kolben-Zylinder-Einheit 14 hierbei zu ebenen Boden
einer Aufstellfläche angeordnet, kann jedoch, da in diesem Fall bei der in Figur 3
gezeigten Situation beide Kolben-Zylinder-Einheiten 10, 14 in die gleiche Richtung
wirken, nämlich horizontal, ein Aufrichtmoment nicht erzielt werden.
[0029] Deshalb kann gegebenenfalls eine dritte Kolben-Zylinder-Einheit vorhanden sein, die
vertikal gegen die Kipprahmenfläche 3 drückt und diese zunächst um einen kurzen Weg
verschwenkt, um ein Verschwenken des Kipprahmens 2 durch die dann wieder nicht in
gleicher Richtung wirkenden Kolben-Zylinder-Einheiten 10, 14 zu ermöglichen.
[0030] Bei einer weiteren Ausführungsform werden die Lager 15 der Kolben-Zylinder-Einheit
14 unterhalb des Niveaus der Lager 12, beispielsweise in einer Grube, so angeordnet,
dass ohne weitere Einrichtungen ein Verkippen und Aufrichten des Rahmens 2 in die
ursprüngliche Stellung durch Kolben-Zylinder-Einheiten 14 ermöglicht ist.
[0031] Darüber hinaus ist es möglich, eine gegenläufige Kippbewegung (Figur 4) durchzuführen,
bei der die Kolben-Zylinder-Einheit 14 gelängt und gegebenenfalls die Kolben-Zylinder-Einheit
10 verkürzt wird, so dass die Kipprahmenfläche 4 unter das Niveau des Aufstellbodens
11 gelangt. Hierzu ist es jedoch nötig, dass die Kipprahmenfläche 4 in eine Aussparung
bzw. Grube 26 im Boden (in Figur 4 gestrichelt dargestellt) eintauchen kann. Hierzu
ist zudem notwendig, abweichend von den vorgegangenen Konstruktionen, die Gleit- bzw.
Tragschienen 6 seitlich außerhalb des Kipprahmens 2 anzuordnen, wobei die Führung
in den Schienen 6 vorzugsweise über nach außen vorstehende Rollen erfolgt, so dass
die Schienen 6 eine Eintauchbewegung der Kipprahmenfläche 4 in die Grube 26 nicht
behindern. Bei einer solchen Ausführungsform entfallen selbstverständlich weitere
vor den Rollen im Bereich der Lager 13 angeordnete Rollen, da ansonsten eine Verkippung
nicht möglich wäre.
[0032] Bei der Vorrichtung können die Kolben-Zylinder-Einheiten getrennt voneinander betätigt
werden, selbstverständlich können die Kolben-Zylinder-Einheiten über geeignete Steuerprogramme
jedoch auch gleichzeitig betätigt werden.
[0033] Die Kolben-Zylinder-Einheiten sind insbesondere hydraulisch betätigte Kolben-Zylinder-Einheiten,
wobei bei der entsprechenden Größe des Hubes es sich um teleskopierende Kolben-Zylinder-Einheiten
bzw. Differenzial-Zylinder-Einheiten handelt.
[0034] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform (nicht gezeigt) ist der eigentliche
Ofenraum oder ein Traggestell des Brandprüfofens an der Kipprahmenfläche 3 mit einer
Drehplatte oder einer anderen Dreheinrichtung, die elektrisch, hydraulisch, pneumatisch
oder in anderer Weise angetrieben ist, drehbar angeordnet, so dass auf einem solchen
Drehteller die unterschiedlichsten Drehungen realisierbar sind.
[0035] Um bei dieser Ausführungsform eine Abstützung gegenüber der L-Rahmen-Fläche 4 zu
erhalten, können an der L-Rahmen-Fläche kreisbogenförmige Träger derart angeordnet
sein, dass ein Brandprüfofen oder ein zwischen dem Brandprüfofen und dem L-Rahmen
angeordnetes Tragelement vorzugsweise mit Rollen in den kreisförmigen Trägern geführt
wird und sich darauf abstützt. In dieser Weise können bei verschiedenen Kippungen
zudem Drehungen herbeigeführt werden, beispielsweise wenn ein Bauteil nicht entsprechend
der Höhe sondern quer in den Brandprüfofen eingebaut und in einer entsprechenden Lage
geprüft werden soll.
[0036] Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform (nicht gezeigt) werden anstelle
oder zumindest teilweise anstelle von Kolben-Zylinder-Einheiten Zahnstangen/Ritzel-Einheiten
verwendet, um die Längsverschiebung des L-förmigen Rahmens auf den Tragschienen und/oder
die Kippung mittels eines am L-förmigen Rahmen befestigten Drehkranzes und eines festgelegten
Ritzelantriebes zu bewerkstelligen.
[0037] Beispielsweise kann am L-förmigen Rahmen ein entsprechender Antrieb für ein Ritzel
vorhanden sein, wobei das Ritzel in eine Zahnstange, die an zumindest einer der Gleitschienen
angeordnet ist, eingreift. Hierdurch kann eine Verschiebung des L-förmigen Rahmens
auf den Gleitschienen bewerkstelligt werden.
[0038] Um eine Verkippung in dieser Weise zu bewerkstelligen, ist zumindest ein Drehkranz
seitlich am L-förmigen Rahmen so befestigt, dass vorzugsweise die Achse des Drehkranzes
(auch wenn es sich hierbei nur um einen viertelkreisförmigen Drehkranz handelt) mit
der Kippachse des L-förmigen Rahmens fluchtet. Durch den Eingriff und Antrieb eines
Ritzels in dem Drehkranz bzw. einen Zahnkranz des Drehkranzes kann die Kippung herbeigeführt
werden.
[0039] Um den L-förmigen Rahmen und damit den Brandprüfofen in bestimmten Lagen zu halten,
kann der Ritzelantrieb über entsprechende Festlegungen verfügen, die mechanisch sind,
oder durch eine entsprechende Ansteuerung des Elektromotors erfolgen. Zusätzlich oder
alternativ hierzu können Festlegungsmittel für und an dem Rahmen angeordnet sein.
[0040] Wie bereits ausgeführt, können hierdurch die Kolben-Zylinder-Einheiten teilweise
oder vollständig ersetzt werden.
[0041] Die Anschlüsse des Brandprüfofens sowohl für Brennstoffzuleitungen und Abluftleitungen
bzw. Abgasleitungen sowie die Leitungen selber sind selbstverständlich auf die Verschwenkbarkeit
ausgelegt und als flexible Schlauchkonstruktionen ausgebildet.
[0042] Bei der Erfindung ist von Vorteil, dass eine Brandprüfvorrichtung geschaffen wird,
mit der unterschiedlichste Lagen eines Brandprüfofens zu realisieren sind, wobei auf
eine Mehrzahl von Brandprüföfen, die die verschiedenen notwendigen Prüflagen durch
Festeinbau realisieren, überflüssig sind. Hierdurch wird in erheblicher Weise Raum
gespart, darüber hinaus selbstverständlich auch Investitions- und Betriebskosten.
[0043] Die gewählte Konstruktion ist dabei einfach und robust sowie störunanfällig.
Bezugszeichenliste:
[0044]
- 1
- Brandprüfofen
- 2
- biegesteifer Kipprahmen
- 3
- lange Kipprahmenfläche
- 4
- kurze Kipprahmenfläche
- 5
- Stahlprofile
- 6
- Gleit- bzw. Tragschiene
- 10
- erste Kolben-Zylinder-Einheit
- 11
- Boden eines Aufstellraumes
- 12
- Lager
- 13
- Lager
- 14
- zweite Kolben-Zylinder-Einheit
- 15
- Lager
- 16
- Lager
- 17
- Kante
- 18
- Rollen
- 19
- Rollenquerträger
- 20
- Rollen
- 21
- Trageinrichtung
- 22
- Rollen
- 25
- Ofenraum
- 26
- Aussparung, Grube
1. Brandprüfofen mit einem Ofenraum (26), in dem Brandprüfungen durchführbar sind, und
einem Kipprahmen (2), an dem der Ofenraum (26) angeordnet ist, wobei der Kipprahmen
(2) zumindest eine Betätigungseinrichtung (14) umfasst, mit der der Kipprahmen (2)
und der Ofenraum (26) um eine Kippachse gesteuert kippbar sind.
2. Brandprüfofen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Ofenraum (26) über eine Dreheinrichtung um zumindest eine Achse drehbar an dem
Kipprahmen (2) angeordnet ist.
3. Brandprüfofen nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Betätigungseinrichtung (10) vorhanden ist, mit der der Kipprahmen
(2) entlang einer Verfahrachse verfahrbar ist.
4. Brandprüfofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungseinrichtungen (10, 14) getrennt voneinander oder gemeinsam gesteuert
betreibbar sind.
5. Brandprüfofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungseinrichtungen (10, 14) Kolben-Zylinder-Einheiten sind.
6. Brandprüfofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungseinrichtungen Zahnstangen/Ritzel-Einheiten sind, bei denen ein antreibbares
Ritzel in eine Zahnstange eingreift, wobei eine Zahnstange für eine Längsverschiebung
des Rahmens auf den Gleitschienen und/oder ein Zahnkranz mit einem entsprechenden
Ritzel vorhanden ist, um eine Kippung herbeiführen zu können.
7. Brandprüfofen nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Zahnkranz zum Kippen der Kippvorrichtung mit seiner Zahnkranzachse fluchtend
zu einer Kippachse der Kippvorrichtung fluchtend ausgebildet ist.
8. Brandprüfofen nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest eine Zahnstange an einer der Gleitschienen (6) angeordnet ist und am Kipprahmen
(2) das antreibbare Ritzel angeordnet ist.
9. Brandprüfofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Drehachse der Dreheinrichtung parallel zur Verschiebeachse bzw. Verschiebeeinrichtung
der Betätigungseinrichtung (10) verlaufend angeordnet ist.
10. Brandprüfofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kipprahmen (2) im Querschnitt in etwa L-förmig ausgebildet ist, wodurch eine
lange Kipprahmenfläche (3) und eine kurze Kipprahmenfläche (4) ausgebildet sind.
11. Brandprüfofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kipprahmenflächen (3, 4) aus einer Mehrzahl von parallel angeordneten Stahlprofilen
(5) ausgebildet sind.
12. Brandprüfofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Brandprüfofen (1) zumindest eine Gleit- bzw. Tragschiene (6) umfasst, auf der
der Kipprahmen (2) mit der Kipprahmenfläche (4) mittelbar oder unmittelbar aufliegend
ausgebildet ist.
13. Brandprüfofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kipprahmen (2) mit der Betätigungseinrichtung (10) auf der Gleit- bzw. Tragschiene
(6) entlang der Schiene (6) verschieblich angeordnet ist, wobei die Kolben-Zylinder-Einheit
(10) an der Schiene (6) und/oder einem Boden (11), auf dem die Schienen (6) angeordnet
ist, mit einem ersten Lager (12) angelenkt ist und sich am Kipprahmen (2) unterseitig
der unteren Kipprahmenfläche (4) und in einem Bereich einer Kante (17), die von den
Kipprahmenflächen (3, 4) gebildet wird, ein zweites Lager (13) bzw. Gelenk befindet,
an das die Betätigungseinrichtung (10) angelenkt ist.
14. Brandprüfofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungseinrichtung (14) für das Verkippen des Bandprüfofens (1) ein erstes
Lager (15) bzw. ein erstes Gelenk (15) am Boden (11) eines Aufstellraumes umfasst
und an diesen angelenkt ist und mit einem zweiten Lager (16) an der Kipprahmenfläche
(3) angelenkt ist.
15. Brandprüfofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sich das zweite Lager (16) entfernt von dem Lager (13) an der Kipprahmenfläche (3)
und vorzugsweise in einem Bereich der Kipprahmenfläche (3) befindet, die bezüglich
der Länge der Kipprahmenfläche (3) bezogen auf die L-förmige Ausgestaltung mehr als
die Hälfte der Strecke von der gemeinsamen Kante (17) der Kipprahmenfläche (3, 4)
entfernt ist.
16. Brandprüfofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Kipprahmen (2) im Bereich des Lagers bzw. Gelenks (13) mit Rollen (18) in der
Gleitschiene (6) geführt ist.
17. Brandprüfofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Gleitschienen (6) vorhanden sind.
18. Brandprüfofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Querträger (19) vorhanden ist, auf dem die Stahlträger (5) der Kipprahmenfläche
(4) endseitig aufliegend ausgebildet sind, wobei von dem Querträger (19) ausgehend
je eine Rolle (18) seitlich in die Schiene (6) eingreift.
19. Brandprüfofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zusätzlich zu den Rollen (18) von außen, von den Lagern (13) her, Rollen (20) in
die Schiene (6) eingreifen, so dass die Kippvorrichtung beidseitig in den Gleitschienen
(6) geführt ist.
20. Brandprüfofen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Kipprahmenfläche (4) unterseitig und oberhalb der Schienen (6) jeweils eine Trageinrichtung
(21) für Rollen (22) besitzt, wobei die Rollen (22) im Bereich eines freien vom Lager
(13) entfernten Endes der Kipprahmenfläche (4) angeordnet sind und auf der Schiene
(6) oberseitig abrollend angeordnet sind, so dass der Kipprahmen (2) auf den Schienen
(6) mit den Rollen (18) und/oder den Rollen (20, 22) verfahrbar ist.