[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft einen Pflasterstein mit einer Bodenfläche, Deckfläche
und Seitenflächen, wobei auf den Seitenflächen vorstehende, als Verschiebesicherung
wirkende Verbundabschnitte angeordnet sind, die bei Erstellung eines Pflasters mit
entsprechenden Verbundabschnitten von Nachbarsteinen zusammenwirken.
[0002] Ferner betrifft die vorliegende Erfindung eine maschinenverlegbare Pflasterformation,
die aus derartigen Pflastersteinen besteht.
[0003] Künstlich, beispielsweise aus Beton, hergestellte Pflastersteine werden in Formen
gegossen. Eine derartige Form weist eine Vielzahl von Formhohlräumen auf, die jeweils
einem Pflasterstein entsprechen und durch Stege voneinander getrennt sind. Dabei entspricht
das Hohlraummuster bereits dem Muster des zu verlegenden Pflasters.
[0004] Nach dem Entfernen der Pflastersteine aus der Form bilden diese auf einem Produktionsbrett
eine Pflasterformation, wobei die einzelnen Pflastersteine, durch die Stegbreiten
der Form bedingt, im Abstand voneinander auf dem Produktionsbrett angeordnet sind.
Um eine derartige Pflasterformation maschinell verlegen zu können, müssen die Abstände
zwischen den einzelnen Pflastersteinen entfernt werden, d.h. die Pflastersteine müssen
in den Richtungen senkrecht und parallel zu den Steinachsen zusammengeschoben werden.
Es entsteht dann eine Verlegeformation. Mehrere dieser Formationen werden übereinander
angeordnet, verpackt und zum Verlegeort transportiert. Mit Hilfe einer Verlegemaschine
werden dann die einzelnen Formationen als Ganzes verlegt.
[0005] Eine solche Vorgehensweise ist unproblematisch, wenn die Pflastersteine glatte Seitenflächen
aufweisen und keine vorstehenden Abstandshalter oder als Verschiebesicherung wirkende
Verbundabschnitte besitzen. Sind jedoch derartige vorstehende Abschnitte vorhanden,
ist in vielen Fällen ein Zusammenschieben der einzelnen Pflastersteine in die Verlegeposition
nicht mehr ohne weiteres möglich, da beim Zusammenschieben der Steine in der ersten
Richtung die vorstehenden Abschnitte von benachbarten Steinen ineinandergreifen und
sich verhaken, so dass ein Zusammenschieben der Steine in der zweiten Richtung nicht
mehr möglich ist. Dies ist beispielsweise dann der Fall, wenn es sich bei der Pflasterformation
um eine Ellbogenformation handelt. Bei einer derartigen Formation sind benachbarte
Steine der Formation mit ihren Achsen rechtwinklig zueinander angeordnet, so dass
sich L-förmige bzw. ellbogenförmige Strukturen ergeben. Eine solche Formation lässt
sich zwar in einer ersten Richtung zusammenschieben, jedoch nicht mehr in der zweiten
Richtung senkrecht hierzu, da Steine einer Reihe bereits mit den Steinen der nächsten
Reihe in Eingriff stehen und somit hierdurch ein Zusammenschieben verhindert wird.
Nach dem Zusammenschieben in der ersten Richtung ist daher der von Verbundabschnitten
benachbarter Steine gebildete Verbund bereits "geschlossen" (allerdings in einer falschen
Position der Steine), so dass kein weiteres Verschieben mehr möglich ist.
[0006] Die vorliegende Erfindung befasst sich mit dem vorstehend aufgezeigten Problem. Ihr
liegt die Aufgabe zugrunde, einen Pflasterstein der eingangs angegebenen Art zu schaffen,
der sich problemlos aus der Formationsproduktionsposition in die Formationsverlegeposition
zum maschinellen Verlegen überführen lässt.
[0007] Ferner soll erfindungsgemäß eine maschinenverlegbare Pflasterformation geschaffen
werden, die eine derartige Überführung problemlos ermöglicht.
[0008] Die vorstehend genannte Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Pflasterstein der
angegebenen Art dadurch gelöst, dass die Seitenflächen des Pflastersteines so ausgebildet
sind, dass bei einem Zusammenschieben von benachbarten, mit Abstand voneinander auf
einem Produktionsbrett befindlichen Steinen (Produktionsposition) in einer erste von
zwei senkrecht zueinander verlaufenden Richtungen parallel zu einer Steinachse die
zusammenwirkenden Verbundabschnitte benachbarter Steine nicht ineinandergreifen und
somit ein Zusammenschieben der Steine in der zweiten Richtung bis in eine Position
ermöglichen, in der die Steine wieder in der ersten Richtung bis in die Endposition
(Verlegeposition), in der die Verbundabschnitte ineinandergreifen, verschoben werden
können, oder dass auch nach dem Zusammenschieben in der ersten Richtung und dem Ineinandergreifen
von Verbundabschnitten benachbarter Steine ein Zusammenschieben in der zweiten Richtung
und wieder in der ersten Richtung bis in die Endposition (Verlegeposition) ermöglicht
wird.
[0009] Grundsätzlich schlägt die Erfindung daher zwei Ausführungsformen von Pflastersteinen
vor. Bei der ersten Ausführungsform sind die Seitenflächen der Pflastersteine so ausgebildet,
dass bei einem Zusammenschieben der Steine in der ersten Richtung von vorneherein
ein Ineinandergreifen der Verbundabschnitte benachbarter Steine verhindert wird. Die
Steine gelangen daher erst gar nicht in die Position eines "geschlossenen Verbundes"
und lassen sich ohne weiteres in der zweiten Richtung so weit verschieben, bis die
sich aus der Produktionsposition ergebenden Abstände zwischen den Steinen aufgehoben
sind. In dieser Position ist dann ein erneutes Zusammenschieben in der ersten Richtung
bis zum Ineinandergreifen der Verbundabschnitte möglich. In dieser Position ist dann
die Verlegeposition erreicht, in der in beiden Richtungen keine Abstände mehr zwischen
den Steinen vorhanden sind.
[0010] Bei der zweiten Ausführungsform sind die Seitenflächen der Steine so ausgebildet,
dass die Verbundabschnitte beim Zusammenschieben der Steine in der ersten Richtung
miteinander in Eingriff treten. Die Verbundabschnitte des einen Steines stoßen daher
beispielsweise an die Seitenflächen des benachbarten Steines. Durch spezielle Ausgestaltung
der Seitenflächen lassen sich die Steine jetzt jedoch trotz des an sich "geschlossenen
Verbundes" in der zweiten Richtung bewegen, wobei der "geschlossene Verbund" wieder
aufgehoben wird. Die Verbundabschnitte werden daher bei der Bewegung in der zweiten
Richtung wieder voneinander getrennt. Die Steine werden in der zweiten Richtung so
weit bewegt, bis die durch die Produktionsposition vorhandenen Abstände aufgehoben
sind, und können dann wieder in der ersten Richtung bewegt werden, bis die Verbundabschnitte
miteinander in Eingriff treten und die Endposition (Verlegeposition) erreicht wird.
[0011] Die vorstehend beschriebenen beiden Ausführungsformen der Erfindung lassen sich durch
spezielle Ausgestaltungen der Seitenflächen bzw. Verbundabschnitte verwirklichen.
Bei einer ersten Variante der ersten Ausführungsform sind die Seitenflächen mit Abstandshaltern
versehen, die ein Ineinandergreifen der Verbundabschnitte beim Zusammenschieben der
Steine in der ersten Richtung verhindern, jedoch ein solches nach dem Zusammenschieben
der Steine in der zweiten Richtung und erneutem Zusammenschieben in der ersten Richtung
ermöglichen. Bei dieser Ausführungsform sind daher zusätzlich zu den Verbundabschnitten
Abstandshalter an den Seitenflächen vorgesehen. Werden die Steine nunmehr aus der
Produktionsformation auf dem Produktionsbrett in der ersten Richtung zusammengeschoben,
stoßen die Abstandshalter von benachbarten Steinen gegeneinander und verhindern auf
diese Weise ein Ineinandergreifen der Verbundabschnitte. Die Steine können jetzt problemlos
in der zweiten Richtung bis in die Endposition verschoben werden. Nach dem Erreichen
dieser Position kann ein erneutes Zusammenschieben in der ersten Richtung erfolgen,
da nunmehr die Verbundabschnitte Positionen erreicht haben, in denen keine Abstandshalter
mehr gegeneinander treffen und ein Zusammenschieben der Steine verhindern. Die Steine
gelangen daher problemlos in die Endposition (Verlegeposition), in der die Verbundabschnitte
von benachbarten Steinen ineinandergreifen.
[0012] Zweckmäßigerweise stehen die Abstandshalter genau so weit vor wie die Verbundabschnitte.
Vorzugsweise sind die Abstandshalter benachbart zu den Verbundabschnitten angeordnet.
[0013] Bei einer zweiten Variante der vorstehend beschriebenen ersten Ausführungsform der
Erfindung sind auf den Seitenflächen verbreiterte Verbundabschnitte vorgesehen, auf
die die Verbundabschnitte des Nachbarsteines beim Zusammenschieben in der ersten Richtung
treffen und die ein Ineinandergreifen der Verbundabschnitte verhindern, jedoch ein
solches nach dem Zusammenschieben der Steine in der zweiten Richtung und erneutem
Zusammenschieben in der ersten Richtung ermöglichen. Bei dieser Ausführungsform können
die Steine nur auf einer Seitenfläche mit verbreiterten Verbundabschnitten versehen
sein, jedoch auch auf beiden gegenüberliegenden Seitenflächen. In jedem Fall treffen
die Verbundabschnitte beim Zusammenschieben in der ersten Richtung gegeneinander,
so dass sie nicht miteinander in Eingriff treten können. Die Steine können jetzt in
der zweiten Richtung bis zum Erreichen der Endposition zusammengeschoben werden. In
dieser Position liegt dem Verbundabschnitt des einen Steines kein Verbundabschnitt
des benachbarten Steines mehr gegenüber, so dass nunmehr wieder ein Zusammenschieben
in der ersten Richtung bis in die endgültige Verlegeposition erfolgen kann.
[0014] Bei einer dritten Variante der ersten Ausführungsform besitzen die Seitenflächen
Ausformungen, die beim Zusammenschieben in der ersten Richtung zur direkten Berührung
mit der Seitenfläche des Nachbarsteines, jedoch nicht zum Ineinandergreifen der Verbundabschnitte
führen, jedoch ein solches nach dem Zusammenschieben der Steine in der zweiten Richtung
und erneutem Zusammenschieben in der ersten Richtung ermöglichen.
[0015] Bei dieser Ausführungsform sind somit die erfindungsgemäßen Maßnahmen nicht an den
Verbundabschnitten selbst oder durch zusätzliche Abstandshalter vorgenommen, sondern
durch eine spezielle Ausformung bzw. Ausgestaltung der Seitenflächen. Die Seitenflächen
sind dabei vorzugsweise im Grundriss wellenförmig ausgebildet. Das hat zur Folge,
dass vorstehende Abschnitte der Seitenflächen, beispielsweise Wellenberge, beim Zusammenschieben
der Steine in der ersten Richtung gegeneinander stoßen, wodurch ein Ineinandergreifen
der Verbundabschnitte, die beispielsweise an Wellentälern angeordnet sind, vermieden
wird. Die Steine können dann in der zweiten Richtung verschoben werden, bis die entsprechenden
Steinabstände aufgehoben sind. Danach erfolgt ein erneutes Verschieben in der ersten
Richtung, bis die Verbundabschnitte miteinander in Eingriff treten und die Endposition
(Verlegeposition) der Steinformation erreicht ist.
[0016] Bei der zweiten Ausführungsform der Erfindung weisen die Seitenflächen beispielsweise
rampenförmige Abschrägungen auf, die nach dem vollständigen Zusammenschieben der Steine
in der ersten Richtung ein Zusammenschieben derselben in der zweiten Richtung wieder
aus dem Eingriff der Verbundabschnitte heraus und ein nachfolgendes Zusammenschieben
wieder in der ersten Richtung in die Endposition ermöglichen. Dabei sind die rampenförmigen
Abschrägungen vorzugsweise an den Verbundabschnitten vorgesehen. Bei dieser Ausführungsform
gelangen daher beim Zusammenschieben in der ersten Richtung die Verbundabschnitte
des einen Steines in vollständigen oder teilweisen Eingriff mit den Verbundabschnitten
des benachbarten Steines. Hierbei können die Verbundabschnitte des einen Steines direkt
mit den rampenförmigen Abschrägungen oder mit der Seitenfläche in Kontakt treten.
Durch Zusammenschieben der Steine in der zweiten Richtung bewegen sich die Verbundabschnitte
des einen Steines nunmehr entlang den rampenförmigen Abschrägungen wieder aus ihrem
Eingriff mit den Verbundabschnitten des Nachbarsteines heraus und gelangen zurück
in eine "entkoppelte" Stellung. Die Steine können nunmehr frei in der zweiten Richtung
verschoben werden, bis der Steinabstand auf Null gebracht ist. Dann kann ein erneutes
Zusammenschieben in der ersten Richtung erfolgen, wobei die Verbundabschnitte in Freiräume
neben den Verbundabschnitten des Nachbarsteines und somit in die Eingriffsstellung
(Endposition gleich Verlegeposition) gelangen.
[0017] Die vorliegende Erfindung betrifft ferner eine maschinenverlegbare Pflasterformation,
die aus Pflastersteinen der vorstehend beschriebenen Art besteht. Wie vorstehend ausgeführt,
liegen die Steine nach dem Verlassen der Form mit Abstand voneinander in beiden Richtungen
in der Produktionsformation auf dem Produktionsbrett. Es folgt dann in der vorstehend
beschriebenen Weise ein Zusammenschieben der Steine in den beiden erwähnten Richtungen,
bis die Verlegeformation erreicht ist, bei der die Steine im wesentlichen ohne Abstände
aneinanderliegen. Hierbei handelt es sich um eine maschinenverlegbare Pflasterformation,
die ein bestimmtes Muster aufweisen kann. Es handelt sich hierbei vorzugsweise um
eine Ellbogenformation, für die die erfindungsgemäß ausgebildeten Pflastersteine besonders
geeignet sind.
[0018] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen in Verbindung mit
der Zeichnung im einzelnen erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine Draufsicht auf eine Pflastersteinformation im Produktionszustand nach dem Entfernen
aus der Form;
- Figur 2
- eine Draufsicht auf die Pflastersteinformation der Figur 1 nach dem Zusammenschieben
in Richtung A;
- Figur 3
- einen vergrößerten Ausschnitt aus Figur 2;
- Figur 4
- eine Teildraufsicht auf zwei benachbarte Pflastersteine während des Zusammenschiebens,
deren Seitenflächen mit Abstandshaltern versehen sind;
- Figur 5
- eine Teildraufsicht auf zwei benachbarte Pflastersteine, wobei die Seitenfläche des
einen Steines mit verbreiterten Verbundabschnitten versehen ist;
- Figur 6
- eine Draufsicht auf zwei benachbarte Pflastersteine während des Zusammenschiebens,
deren Seitenflächen wellenförmig gekrümmt ausgebildet sind;
- Figur 7
- eine vergrößerte Teildraufsicht auf die Pflastersteine der Figur 6; und
- Figur 8
- eine Teildraufsicht auf zwei benachbarte Pflastersteine, deren Seitenflächen mit rampenförmigen
Abschrägungen versehen sind, in zwei verschiedenen Ansichten.
[0019] Figur 1 zeigt eine Pflastersteinformation, die als Ellbogenformation ausgebildet
ist, im Produktionszustand. Die Formation besteht aus in der Figur waagerechten Rechtecksteinen
1 und in der Figur senkrechten Rechtecksteinen 2, die L-förmig oder ellbogenförmig
angeordnet sind. Richtung A (in der Figur waagerecht) kennzeichnet eine erste Richtung,
während Richtung B (in der Figur senkrecht) eine zweite Richtung kennzeichnet.
[0020] Die Pflastersteinformation ist aus einer Form entnommen und auf einem Produktionsbrett
abgesetzt worden. Aufgrund der zwischen den einzelnen Formräumen vorhandenen Stege
sind entsprechende Abstände zwischen den Steinen der Formation vorhanden. Um diese
Formation in einen maschinenverlegbaren Zustand zu bringen, müssen die Steine sowohl
in der ersten Richtung (Richtung A) als auch in der zweiten Richtung (Richtung B)
zusammengeschoben werden, um die Abstände zwischen den Steinen zu beseitigen.
[0021] Figur 2 zeigt die Pflastersteinformation der Figur 1 in einem Zustand nach dem Zusammenschieben
in der ersten Richtung (Richtung A). Man erkennt, dass in diesem Zustand in der zweiten
Richtung (Richtung B) noch die Abstände zwischen den einzelnen Steinen vorhanden sind.
[0022] Figur 3 zeigt einen vergrößerten Ausschnitt aus Figur 2. Man erkennt, dass die einzelnen
im Grundriss rechteckig ausgebildeten Steine 1, 2 auf ihren Seitenflächen umlaufend
in Abständen mit Verbundabschnitten 3 versehen sind, die, wenn sie mit den Verbundabschnitten
von benachbarten Steinen in Eingriff stehen, im verlegten Zustand des Pflasters eine
Verschiebesicherung bilden. Diese Verbundabschnitte, die teilzylindrisch ausgebildet
sind, sind im Horizontalschnitt bogenförmig dargestellt. Sie können natürlich auch
andere Ausführungsformen besitzen.
[0023] Figur 3 zeigt, dass die Verbundabschnitte auf den in der Figur senkrechten Seitenflächen
von benachbarten Steinen nach dem Zusammenschieben in der ersten Richtung (Richtung
A) miteinander in Eingriff stehen, d.h. einen "geschlossenen Verbund" bilden. Aufgrund
dieses "geschlossenen Verbundes" ist ein weiteres Zusammenschieben in der zweiten
Richtung (Richtung B), um auch die restlichen Freiräume zu beseitigen, nicht mehr
möglich. Bei derartigen Ellbogenformationen bereitet es daher Schwierigkeiten, durch
Zusammenschieben aus einer Produktionsformation eine Verlegeformation herzustellen.
[0024] Figur 4 zeigt eine Variante einer ersten Ausführungsform der Erfindung, die ein Zusammenschieben
der Steine in beiden Richtungen und somit eine Überführung aus der Produktionsformation
in die Verlegeformation ermöglicht. Wie die Teildraufsicht von zwei benachbarten Steinen
der Figur 4 zeigt, weisen die Seitenflächen der Steine zusätzlich zu den Verbundabschnitten
3 Abstandshalter 4 auf. Werden die Steine nunmehr in der ersten Richtung (Richtung
A) zusammengeschoben, stoßen die benachbart zu den Verbundabschnitten 3 vorgesehenen
Abstandshalter 4 gegeneinander und verhindern, dass die Verbundabschnitte 3 ineinandergreifen.
In der dann erreichten Stellung kann der in der Figur untere Stein in der zweiten
Richtung (Richtung B) relativ zum oberen Stein in der Figur nach rechts verschoben
werden, wie dies durch die entsprechenden Pfeile angedeutet ist. Es wird dann eine
Stellung erreicht, in der die Abstandshalter 4 nicht mehr aneinanderliegen, so dass
nunmehr erneut ein Verschiebevorgang in der ersten Richtung (Richtung A) bis in die
punktiert dargestellte Endposition (Verlegeposition) durchgeführt werden kann. In
dieser Endposition ist das Verbundsystem "geschlossen".
[0025] Figur 5 zeigt eine zweite Variante der ersten Ausführungsform in entsprechender Ansicht
wie Figur 4. Bei dieser Ausführungsform sind die Verbundabschnitte 5 des in der Figur
dargestellten oberen Steines gegenüber den Verbundabschnitten 3 des in der Figur unteren
Steines verbreitert. Es müssen dabei nicht alle Verbundabschnitte verbreitert sein,
vielmehr kann ein einziger Verbundabschnitt ausreichend sein. Beim Zusammenschieben
in der ersten Richtung (Richtung A) stößt ein Verbundabschnitt 3 des unteren Steines
gegen einen verbreiterten Verbundabschnitt 5 des oberen Steines. Hierdurch werden
die Steine an einem weiteren Zusammenschieben in der ersten Richtung gehindert. Vielmehr
kann nunmehr ein Zusammenschieben in der zweiten Richtung (Richtung B) erfolgen. Wenn
dabei der untere Stein relativ zum oberen Stein in der Figur nach rechts bewegt wird,
erreicht der Verbundabschnitt 3 des unteren Steines eine gegenüber dem verbreiterten
Verbundabschnitt 5 des oberen Steines in der Figur nach rechts versetzte Stellung
und kann dann wiederum in der ersten Richtung bis in die gestrichelt dargestellte
Endposition bewegt werden. Auf diese Weise wird der "geschlossene Verbund" erreicht,
wobei sämtliche Steine eng aneinanderliegen.
[0026] Die Figuren 6 und 7 zeigen eine dritte Variante der ersten Ausführungsform. Bei dieser
Ausführungsform sind die Seitenflächen der Steine im Grundriss wellenförmig gekrümmt
ausgebildet. Im einzelnen zeigt hierbei Figur 6 zwei zusammengeschobene Steine 6,
die mit ihren wellenförmig gekrümmten Seitenflächen 7 an Kontaktpunkten 8 aneinanderliegen.
Diese Stellung haben die Steine nach dem Zusammenschieben in der ersten Richtung (Richtung
A) erreicht. Die Verbundabschnitte der Steine sind bei dieser Ausführungsform im wesentlichen
in den Wellentälern angeordnet, so dass sie das Zusammenschieben in der ersten Richtung
nicht behindern. Es kann nunmehr ein Zusammenschieben in der zweiten Richtung (Richtung
B) erfolgen, wobei der in der Figur untere Stein relativ zu dem in der Figur oberen
Stein nach rechts bewegt wird.
[0027] Die vergrößerte Darstellung von Figur 7 zeigt die Position der beiden Steine nach
dem Zusammenschieben in der zweiten Richtung und nach dem erneuten Zusammenschieben
in der ersten Richtung, d.h. die erreichte Endstellung, in der der Verbund "geschlossen"
ist.
[0028] Figur 8 zeigt eine zweite Ausführungsform der Erfindung, die sich von der ersten
Ausführungsform dadurch unterscheidet, dass hierbei die benachbarten Steine in der
ersten Richtung (Richtung A) so weit zusammengeschoben werden können, bis die Verbundabschnitte
ineinandergreifen. Die obere Ansicht von Figur 8 zeigt einerseits die Position, in
der der untere Stein gegen den oberen Stein geschoben worden ist und die Verbundabschnitte
des unteren Steines die Seitenfläche des oberen Steines kontaktieren, und andererseits
die Position, in der die Verbundabschnitte des unteren Steines in der zweiten Richtung
(Richtung B) etwas bewegt worden sind. Bei dieser Bewegung in der zweiten Richtung
gleiten die Verbundabschnitte 3 des unteren Steines entlang rampenförmigen Abschrägungen
9, die benachbart zu den Verbundabschnitten 3 des oberen Steines angeordnet sind.
Das hat zur Folge, dass die Verbundabschnitte wieder aus ihrem Eingriff herausbewegt
werden, wenn eine Verschiebung in der zweiten Richtung erfolgt. Die Verbundabschnitte
3 des unteren Steines werden daher bei einer Verschiebung in der zweiten Richtung
aus der "geschlossenen" Stellung des Verbundes heraus an den Verbundabschnitten 3
des oberen Steines vorbei bis in eine Stellung bewegt, in der sie erneut in der ersten
Richtung in Figur 8 nach oben in eine "geschlossene" Verbundstellung bewegt werden
können. Diese Stellung ist in der unteren Ansicht der Figur 8 dargestellt. Damit ist
die Endposition erreicht, in der kein Abstand mehr zwischen den Steinen vorhanden
ist.
[0029] Die Bewegungsabläufe beim Zusammenschieben der Steine sind in den Figuren 4, 5, 7
und 8 durch schwarze Pfeile dargestellt.
1. Pflasterstein mit einer Bodenfläche, Deckfläche und Seitenflächen, wobei auf den Seitenflächen
vorstehende, als Verschiebesicherung wirkende Verbundabschnitte angeordnet sind, die
bei Erstellung eines Pflasters mit entsprechenden Verbundabschnitten von Nachbarsteinen
zusammenwirken, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenflächen (7) des Pflastersteines (1, 2) so ausgebildet sind, dass bei einem
Zusammenschieben von benachbarten mit Abstand voneinander auf einem Produktionsbrett
befindlichen Steinen (1, 2) (Produktionsposition) in einer ersten von zwei senkrecht
zueinander verlaufenden Richtungen parallel zu einer Steinachse die zusammenwirkenden
Verbundabschnitte (3) benachbarter Steine (1, 2) nicht ineinandergreifen und somit
ein Zusammenschieben der Steine (1, 2) in der zweiten Richtung bis in eine Position
ermöglichen, in der die Steine (1, 2) wieder in der ersten Richtung bis in die Endposition
(Verlegeposition), in der die Verbundabschnitte (3) ineinandergreifen, verschoben
werden können, oder dass auch nach dem Zusammenschieben in der ersten Richtung und
dem Ineinandergreifen von Verbundabschnitten (3) benachbarter Steine (1, 2) ein Zusammenschieben
in der zweiten Richtung und wieder in der ersten Richtung bis in die Endposition (Verlegeposition)
ermöglicht wird.
2. Pflasterstein nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenflächen (7) mit Abstandshaltern (4) versehen sind, die ein Ineinandergreifen
der Verbundabschnitte (3) beim Zusammenschieben der Steine (1, 2) in der ersten Richtung
verhindern, jedoch ein solches nach dem Zusammenschieben der Steine (1, 2) in der
zweiten Richtung und erneutem Zusammenschieben in der ersten Richtung ermöglichen.
3. Pflasterstein nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstandshalter (4) genau so weit vorstehen wie die Verbundabschnitte (3).
4. Pflasterstein nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstandshalter (4) benachbart zu den Verbundabschnitten (3) angeordnet sind.
5. Pflasterstein nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf den Seitenflächen (7) verbreiterte Verbundabschnitte (5) vorgesehen sind, auf
die die Verbundabschnitte (3) des Nachbarsteines beim Zusammenschieben in der ersten
Richtung treffen und die ein Ineinandergreifen der Verbundabschnitte (3, 5) verhindern,
jedoch ein solches nach dem Zusammenschieben der Steine (1, 2) in der zweiten Richtung
und erneutem Zusammenschieben in der ersten Richtung ermöglichen.
6. Pflasterstein nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenflächen (7) der Steine (1, 2) Ausformungen besitzen, die beim Zusammenschieben
in der ersten Richtung zur direkten Berührung mit der Seitenfläche (7) des Nachbarsteines,
jedoch nicht zum Ineinandergreifen der Verbundabschnitte (3) führen, jedoch ein solches
nach dem Zusammenschieben der Steine (1, 2) in der zweiten Richtung und erneutem Zusammenschieben
in der ersten Richtung ermöglichen.
7. Pflasterstein nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenflächen (7) im Grundriss wellenförmig ausgebildet sind.
8. Pflasterstein nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Seitenflächen (7) der Steine (1, 2) mit rampenförmigen Abschrägungen (9) versehen
sind, die nach dem vollständigen Zusammenschieben der Steine (1, 2) in der ersten
Richtung ein Zusammenschieben derselben in der zweiten Richtung wieder aus dem Eingriff
der Verbundabschnitte (3) heraus und ein nachfolgendes Zusammenschieben wieder in
der ersten Richtung in die Endposition ermöglichen.
9. Pflasterstein nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die rampenförmigen Abschrägungen (9) an den Verbundabschnitten (3) vorgesehen sind.
10. Maschinenverlegbare Pflasterformation, dadurch gekennzeichnet, dass sie aus Pflastersteinen (1, 2) nach einem der vorangehenden Ansprüche besteht.
11. Maschineverlegbare Pflasterformation nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine Ellbogenformation ist.