[0001] Die Erfindung betrifft ein Schild für ein Schloss, insbesondere für ein Standardschloss
mit einem Riegel und/oder einer Falle, das gegebenenfalls einen Durchbruch für eine
Standarddrückergarnitur und/oder einen Schließzylinder aufweist.
[0002] Schilder für Schlösser, wie für Türschlösser oder Möbelschlösser, sind in vielfältigsten
Ausführungen bekannt. Ein derartiges Schild hat die Aufgabe, den Bereich um den Drücker,
oft auch als Türschnalle bezeichnet, und der Sperreinrichtung, wie beispielsweise
einem Schließzylinder, von der Fläche des Türblattes abzudecken, um Beschädigungen
bzw. Verunstaltungen dieses Bereiches zu verhindern. In entsprechenden Ausführungen
kann ein derartiges Schild auch für Sicherheitsvorkehrungen, wie zum Schutz gegen
Einbruch, heran gezogen werden.
[0003] Weiters ist aus der
AT 411 082 B ein Türschloss mit elektronisch ansteuerbaren Aktivator eines Sperrorgans bekannt,
wobei eine Empfängerplatine zur Detektion eines externen Signals vorgesehen ist, die
mit einer Steuerplatine zur elektronischen Verarbeitung des Signals und zur Steuerung
des Aktivators verbunden ist. Die Empfängerplatine ist dabei innerhalb einer Türbeschlagsrosette
angeordnet. Nachteilig bei diesem Schlosstyp erweist sich der aufwendige mechanische
und elektrische Aufbau in den verschiedensten Teilen des Schlosses.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, ein Schild der eingangs genannten Art zu schaffen,
das einerseits die obigen Nachteile vermeidet und das anderseits einen einfachen Aufbau
aufweist und eine den heutigen Standards, insbesondere beispielsweise im Hotelbetrieb,
entsprechende hohe Sicherheit bietet.
[0005] Die Aufgabe wird durch die Erfindung gelöst.
[0006] Das erfindungsgemäße Schild ist dadurch gekennzeichnet, dass in dem Schild, vorzugsweise
türblattseitig, eine Zutrittssteuerelektronik, eine mit der Zutrittssteuerelektronik
ansteuerbare Kupplung und eine mit der Zutrittssteuerelektronik verbundene Energieversorgung
vorgesehen ist und dass, vorzugsweise türblattaußenseitig, eine Leseantenne, die mit
der Zutrittssteuerelektronik verbunden ist, angeordnet ist. Mit der Erfindung ist
es erstmals möglich, ein Schild für ein Schloss, insbesondere ein Standardschloss,
in einer Ausführung mit der erforderlichen Elektronik und den entsprechenden mechanischen
Komponenten für ein universelles Nachrüsten von Schlössern am Markt anzubieten. Ein
derartiges Schild kann auch in der Herstellung äußerst wirtschaftlich gefertigt werden.
Insbesondere ist der Vorteil dieses erfindungsgemäßen Schildes darin zu sehen, dass
es universell einsetzbar ist. Beispielsweise wird gerade im Gast- und Hotelgewerbe
auch ein hoher Standard in punkto Sicherheit von den entsprechend verwendeten Schlössern
verlangt. Eine Nachrüstung dieser Schlösser mit einem derartigen erfindungsgemäßen
Schild erfüllt alle diese Anforderungen.
[0007] Nach einem Merkmal der Erfindung weist das Schild Ausnehmungen und/oder Nuten auf,
in die die Zutrittssteuerelektronik, die Kupplung und die Energieversorgung eingebettet
sind. Derartige Ausnehmungen und Nuten sind mit numerisch gesteuerten Werkzeugmaschinen
in wirtschaftlicher Fertigung einfach herzustellen. Natürlich könnte dieses Schild
auch aus einem oder mehreren Spritzgussteilen mit den entsprechenden Ausnehmungen
und/oder Nuten hergestellt sein.
[0008] Gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung ist das Schild ein Lang-, Kurz-, Breit- oder
Schmalschild. Der Vorteil der Erfindung ist vor allem darin zu sehen, dass praktisch
alle Typen von Schildern Verwendung finden können.
[0009] Nach einem weiteren besonderen Merkmal der Erfindung ist das Schild als mechatronisches
Schild ausgebildet. Es ist mit der Erfindung in vorteilhafterweise möglich, ein Schild
für ein Schloss, insbesondere ein Standardschloss, in mechatronischer Ausführung für
einen universellen Einbau oder ein Nachrüsten am Markt anzubieten
[0010] Gemäß einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung weist die Zutrittssteuerelektronik
mindestens einen Prozessor und gegebenenfalls mindestens eine Lese- und/oder Schreibelektronik
für einen elektronischen Schlüssel auf. Durch die Integration der Zutrittssteuerelektronik
in das Schild werden die im Inneren des Schlossgehäuses vorgesehenen Teile reduziert.
Zur Aufgabenverteilung darf aufgezeigt werden, dass der Prozessor der Zutrittssteuerelektronik
die Aufgabe hat die Zutrittsberechtigungen mit dem erfassten Schlüsselcode zu vergleichen.
Die Lese- und/oder Schreibelektronik könnte ebenfalls einen weiteren Prozessor aufweisen,
der zum Auslesen des Schlüsselcodes dient.
[0011] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist die Lese- und/oder Schreibelektronik mit
der Leseantenne als Modul, vorzugsweise passend auf ein Standardschloss, ausgeführt.
Dadurch werden lange elektrische Verbindungen vermieden, so dass eine störungsfreie
Funktionalität gewährleistet ist.
[0012] Gemäß einer besonderen Weiterbildung der Erfindung ist die Lese- und/oder Schreibelektronik
mit der Leseantenne und einer Batterie als Modul, vorzugsweise passend auf ein Standardschloss,
ausgeführt. Dadurch können weitere elektrische Verbindungen eingespart werden, so
dass eine Kompaktierung erreicht wird. Ferner wird damit eine wirtschaftliche Lösung
der konstruktiven Platzierung der Energieversorgung erzielt.
[0013] Nach einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung weist das Schild, vorzugsweise
bei einer Modulausführung, eine Durchbrechung für die Leseantenne auf. Insbesondere
wenn die Schreibelektronik mit der Leseantenne und gegebenenfalls einer Batterie als
Modul ausgeführt ist, erscheint es zweckmäßig eine weitere Durchbrechung im Schild
für den Lese- bzw. Antennenkontakt vorzusehen.
[0014] Nach einer Ausgestaltung der Erfindung ist die Kupplung über einen, vorzugsweise
mit einem Motor betriebenen, Spindelantrieb ein- bzw. ausrückbar. Derartige Spindelantriebe
haben den Vorteil, dass hohe Kräfte bei kleinster Bauweise aufgeboten werden können.
[0015] Gemäß einem besonderen Merkmal der Erfindung ist die Kupplung bestehend aus einem
Motor, einer Spindel, einer Feder und zwei kuppelbaren Teilen, vorzugsweise einer
Nussinnen- und einer Nussaußenhälfte in einem Gehäuse vorgesehen und diese Kupplungseinheit
ist mit der Zutrittssteuerelektronik verbunden. Dadurch wird eine kompakte Kupplungseinheit
geschaffen, die in einem eigenen Gehäuse im Schild angeordnet wird.
[0016] Nach einer Weiterbildung der Erfindung ist das Modul als Zylindermodul, vorzugsweise
mit einem Außendurchmesser von 35 - 52 mm, ausgeführt. In jedem Baumarkt werden derart
gängige Holz- bzw. Metallfräser für den Heimwerker angeboten. Eine ideale Voraussetzung
für jedes Nachrüsten eines Schildes und damit die Sicherheit zu erhöhen.
[0017] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist die Zutrittssteuerelektronik
mit einem, vorzugsweise im Schlossgehäuse einsetzbaren, Schließzylinder verbunden.
Schließzylinder erhöhen die Sicherheit. Es sind auch alle gängigen Schließzylinder
in das erfindungsgemäße Schild einsetzbar.
[0018] Nach einer weiteren besonderen Ausgestaltung der Erfindung ist der Schließzylinder
ein Elektronik-Schließzylinder. Mit einem derartigen Typ eines Schließzylinders ist
es möglich, eine voll digitalisierte Schließanlage zu realisieren.
[0019] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist über die Zutrittssteuerelektronik mindestens
ein Endschalter für die Falle und/oder mindestens ein Endschalter für die Kupplung
ansteuerbar. Durch diese Weiterbildung ist der Vorteil gegeben, dass nach der Durchführung
der Identifikation der Zutrittserlaubnis die Energieversorgung zwecks Energieeinsparung
unterbrochen werden kann. Über den Endschalter für die Kupplung kann eine Notöffnung
über den Schließzylinder festgestellt werden.
[0020] Nach einer besonderen Ausgestaltung der Erfindung weist die Zutrittssteuerelektronik
einen über die Sperrnase des Schließzylinders betätigbaren Schalter auf. Dieser Schalter
hat die Funktion "Bitte nicht stören" und ersetzt einen mechanischen Riegel. Wenn
dieser Schalter durch die Sperrnase in Zusperrrichtung betätigt wird, meldet dieser
Schalter diesen Zusperrwunsch der Zutrittssteuerelektronik und lässt somit keine Koppelung
der beiden Nusshälften für gewöhnliche Öffnungsversuche zu. Nur über einen Schlüssel
mit einer besonderen Codierung kann dann das Schloss in Notfällen betätigt werden.
[0021] Die Erfindung wird an Hand eines Ausführungsbeispieles, das in der Zeichnung dargestellt
ist, näher erläutert.
[0022] Es zeigt die Fig. ein Schild für ein Standardschloss in mechatronischer Ausführung.
[0023] Gemäß der Fig. ist Schild 1 für ein Standardschloss dargestellt, das einen - nicht
dargestellten - Riegel und/oder eine Falle aufweisen könnte. Die spezifische Ausführung
des Schlosses ist nicht von direktem Interesse, da ja alle Standardschlösser Verwendung
finden können. Auch die Art oder das Design des Schildes 1 ist nicht von direktem
Interesse, da es sich um ein Lang-, Kurz-, Breit- oder Schmalschild handeln kann.
[0024] Das Schild 1 weist einen Durchbruch 2 für eine Standarddrückergarnitur und einen
Durchbruch 3 für einen Schließzylinder 9 auf. In dem Schild 1 ist - in dieser Ausführung
- türblattseitig eine Zutrittssteuerelektronik 4, eine mit der Zutrittssteuerelektronik
4 ansteuerbare Kupplung 5 und eine mit der Zutrittssteuerelektronik 4 verbundene Energieversorgung
6 vorgesehen. Das Schild 1 weist Ausnehmungen und/oder Nuten auf, in die die Zutrittssteuerelektronik
4, die Kupplung 5 und die Energieversorgung 6, in Form einer Batterie, eingebettet
sind.
[0025] Türblattaußenseitig - in dieser Ausführungsvariante - ist eine Leseantenne, die mit
der Zutrittssteuerelektronik 4 beispielsweise ein Modul bildet, angeordnet. Auch für
die Leseantenne, sollte die Modulausbildung Verwendung finden, könnte ein Durchbruch
im Schild 1 vorgesehen werden.
[0026] Durch den Einbau aller entsprechenden elektrischen bzw. elektronischen Komponenten,
wie Leseantenne, Zutrittssteuerelektronik 4 und Energieversorgung 6 ist das Schild
1 als mechatronisches Schild 1 ausgeführt.
[0027] Natürlich kann die Zutrittssteuerelektronik 4 mindestens einen Prozessor und gegebenenfalls
mindestens eine Lese- und/oder Schreibelektronik für einen elektronischen Schlüssel
aufweisen. Dabei kann die Lese- und/oder Schreibelektronik mit der Leseantenne als
Modul, passend auf ein Standardschloss, ausgeführt werden. Ein derartiges Modul könnte
in einer Kompaktform noch mit der Energieversorgung 6, in Form einer Batterie, ergänzt
werden. Im dargestellten Fall ist die Zutrittssteuerelektronik 4 mit der Energieversorgung
6 über die Leitungen 7 und 8 verbunden.
[0028] Ein derartiges Modul könnte als Zylindermodul, vorzugsweise mit einem Außendurchmesser
von 35 - 52 mm, ausgeführt sein.
[0029] In dem Schild 1 ist auch die Kupplung 5 angeordnet. Die Kupplung 5 besteht aus einem
Motor, einer Spindel, einer Feder und zwei kuppelbaren Teilen, vorzugsweise einer
Nussinnen- und einer Nussaußenhälfte, die in einem eigenen Gehäuse vorgesehen sind.
Diese Kupplungseinheit ist über die Leitung 8 mit der Zutrittssteuerelektronik 4 verbunden.
[0030] Das Schild 1 weist einen Durchbruch 3 auf, in den ein Schließzylinder 9 eingesetzt
werden kann. Der Durchbruch 3 für den Schließzylinder 9 kann als Langlochung ausgeführt
werden. Der Schließzylinder 9 kann mit der Zutrittssteuerelektronik 4 verbunden sein.
Natürlich kann der Schließzylinder 9 ein Elektronik-Schließzylinder sein.
[0031] In einer sinnvollen Weiterbildung des in der Fig. aufgezeigten mechatronischen Schildes
1 ist über die Zutrittssteuerelektronik 4 mindestens ein Endschalter für die Falle
und/oder mindestens ein Endschalter für die Kupplung ansteuerbar. Dadurch kann, wie
bereits weiter oben erwähnt, eine gezielte Taktung der Energieversorgung durchgeführt
werden, wodurch Energieeinsparungen oder eine längere Lebensdauer der Batterie erzielt
werden.
[0032] Weiters ist es auch durchaus denkbar, dass die Zutrittssteuerelektronik 4 einen über
die Sperrnase des Schließzylinders betätigbaren Schalter aufweist. Auch diese "Bitte
nicht stören" - Funktion wurde bereits oben näher ausgeführt.
[0033] Das Schild 1 kann auch für eine Montage einer Rosette Langlöcher 10 aufweisen. Langlöcher
deshalb, um eine bereits angesprochene Universalität zu erreichen.
1. Schild für ein Schloss, insbesondere für ein Standardschloss mit einem Riegel und/oder
einer Falle, das gegebenenfalls einen Durchbruch für eine Standarddrückergarnitur
und/oder einen Schließzylinder aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass in dem Schild (1), vorzugsweise türblattseitig, eine Zutrittssteuerelektronik (4),
eine mit der Zutrittssteuerelektronik (4) ansteuerbare Kupplung (5) und eine mit der
Zutrittssteuerelektronik (4) verbundene Energieversorgung (6) vorgesehen ist und dass,
vorzugsweise türblattaußenseitig, eine Leseantenne, die mit der Zutrittssteuerelektronik
(4) verbunden ist, angeordnet ist.
2. Schild nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Schild (1) Ausnehmungen und/oder Nuten aufweist, in die die Zutrittssteuerelektronik
(4), die Kupplung (5) und die Energieversorgung (6) eingebettet sind.
3. Schild nach Anspruch 1 oder 2 dadurch gekennzeichnet, dass das Schild (1) ein Lang-, Kurz-, Breit- oder Schmalschild ist.
4. Schild nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Schild (1) als mechatronisches Schild (1) ausgebildet ist.
5. Schild nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Zutrittssteuerelektronik (4) mindestens einen Prozessor und gegebenenfalls mindestens
eine Lese- und/oder Schreibelektronik für einen elektronischen Schlüssel aufweist.
6. Schild nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Lese- und/oder Schreibelektronik mit der Leseantenne als Modul, vorzugsweise
passend auf ein Standardschloss, ausgeführt ist.
7. Schild nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Lese- und/oder Schreibelektronik mit der Leseantenne und einer Batterie als Modul,
vorzugsweise passend auf ein Standardschloss, ausgeführt ist.
8. Schild nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Schild (1), vorzugsweise bei einer Modulausführung, eine Durchbrechung für die
Leseantenne aufweist.
9. Schild nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplung (5) über einen, vorzugsweise mit einem Motor betriebenen, Spindelantrieb
ein- bzw. ausrückbar ist.
10. Schild nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Kupplung (5) bestehend aus einem Motor, einer Spindel, einer Feder und zwei kuppelbaren
Teilen, vorzugsweise einer Nussinnen- und einer Nussaußenhälfte in einem Gehäuse vorgesehen
ist und diese Kupplungseinheit mit der Zutrittssteuerelektronik (4) verbunden ist.
11. Schild nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass das Modul als Zylindermodul, vorzugsweise mit einem Außendurchmesser von 35 - 52
mm, ausgeführt ist.
12. Schild nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Zutrittssteuerelektronik (4) mit einem, vorzugsweise im Schlossgehäuse einsetzbaren,
Schließzylinder (9) verbunden ist.
13. Schild nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Schließzylinder (9) ein Elektronik-Schließzylinder ist.
14. Schild nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass über die Zutrittssteuerelektronik (4) mindestens ein Endschalter für die Falle und/oder
mindestens ein Endschalter für die Kupplung (5) ansteuerbar ist.
15. Schild nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Zutrittssteuerelektronik (4) einen über die Sperrnase des Schließzylinders (9)
betätigbaren Schalter aufweist.