[0001] Die Erfindung betrifft eine mehrflügelige Schiebetür mit Synchronantrieb der Türflügel,
mit einem langgestreckten Gehäuse, das eine Laufschiene enthält, Laufwerken mit Klemmvorrichtungen
für das obere Ende eines Türflügels, und einem Seilzug, der einen Obertrum und einen
Untertrum aufweist, welche mit den Laufwerken zweier Türflügel zum gegensinnigen Bewegen
der Türflügel verbunden sind, wobei die Laufwerke nur an einer Seite Rollen aufweisen.
Insbesondere betrifft die Erfindung Ganzglas-Schiebetüren, bei denen die Türflügel
aus rahmenlosen Glasscheiben bestehen. Speziell betrifft die Erfindung Durchgangstüren,
die mannshoch sind, so dass eine ausgewachsene Person hindurchgehen kann.
[0002] Bekannt sind mehrflügelige Schiebetüren mit Synchronantrieb. Die beiden Türflügel
laufen in einer Laufschiene, die Bestandteil eines langgestreckten Gehäuses ist, das
an einer Wand oder Decke befestigt werden kann. Die Türflügel sind an Laufwerken aufgehängt.
Ihre Unterkanten sind in Bodenführungen geführt. Der Synchronantrieb weist einen Seilzug
in Form einer endlosen Seilschleife auf. Das Seil ist um Umlenkrollen herum geführt.
Die Laufrollen befinden sich nur an einer Seite der Laufwerke. Würden sie sich über
den Laufwerken befinden, würde das Gehäuse eine zu große Bauhöhe erhalten. Die einseitige
Anbringung der Laufrollen hat den Vorteil eines kleinformatigen Gehäuses geringer
Höhe.
[0003] Die Erfindung geht aus von einer mehrflügeligen Schiebetür, wie sie in
DE 102 59 750 B3 beschrieben ist. Diese Schiebetür weist zwei Türflügel auf, die durch einen Seilzug
miteinander gekoppelt und synchronisiert sind.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine mehrflügelige Schiebetür zu schaffen,
bei der der Seilzug eine Spannvorrichtung aufweist, die zum Spannen leicht zugänglich
ist, ohne nach außen hin störend in Erscheinung zu treten.
[0005] Die mehrflügelige Schiebetür nach der vorliegenden Erfindung ist durch den Anspruch
1 definiert. Sie ist dadurch gekennzeichnet, dass der Seilzug mindestens eine in Längsrichtung
des Gehäuses justierbare Spannvorrichtung aufweist, und dass die Spannvorrichtung
ein Betätigungselement zur Verstellung einer Umlenkrolle des Seilzugs hat, das durch
Einsetzen eines Werkzeugs von unten bewegbar ist.
[0006] Üblicherweise wird eine Umlenkrolle des Seilzugs zum Spannen in Längsrichtung des
Gehäuses bewegt, indem eine Spindel oder Schraube, die in Gehäuselängsrichtung verläuft,
gedreht wird. Wenn das Gehäuse der mehrflügeligen Schiebetür in einem Rahmen oder
einer Leibung installiert ist, so dass die stirnseitigen Öffnungen verschlossen sind,
muss an dem Gehäuse eine Revisionsöffnung vorgesehen sein, die mit einem Deckel verschlossen
ist, welcher geöffnet werden kann, um Zugang zu der Justiervorrichtung für die Verstellung
der Spannvorrichtung zu erhalten. Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist ein Zugang
vom stirnseitigen Ende her in das Gehäuse nicht erforderlich, weil die horizontale
Verstellung durch Einsetzen eines Werkzeugs von unten erfolgt. Das Gehäuse ist ohnehin
an seiner Unterseite offen, so dass die Spannvorrichtung leicht zugänglich ist, ohne
jedoch nach außen hin störend in Erscheinung zu treten.
[0007] Vorzugsweise enthält die Spannvorrichtung einen Winkelhebel. Dieser Winkelhebel ermöglicht
es, die vertikale Justierbewegung in eine horizontale Verstellbewegung der Seilzugrolle
umzusetzen.
[0008] Vorzugsweise ist der Seilzug an der den Rollen abgewandten Seite angeordnet. Dies
bietet den Vorteil einer einfachen Montage des Türflügels mit den daran befestigten
Laufwerken an der Laufschiene. Es besteht die Möglichkeit, zuerst die Laufschiene
an der Wand oder Decke des Gebäudes zu befestigen und dann die Laufwerke in die Laufschiene
einzuhaken. Dies kann von einer einzigen Person durchgeführt werden. Danach kann dann
der Seilzug montiert werden. Da das Einhängen der Laufwerke nicht durch den Seilzug
behindert wird, ist die Montage vereinfacht. Insbesondere braucht nicht ein Teil des
Laufwerks zwischen den beiden Trumen des Seilzugs bei der Montage hindurchgefädelt
werden.
[0009] Die Trume des Seilzugs verlaufen vorzugsweise oberhalb und unterhalb der Klemmvorrichtungen,
so dass zusätzlicher seitlicher Raum im Gehäuse für den Seilzug nicht benötigt wird.
[0010] Im Folgenden wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung näher erläutert.
[0011] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Frontansicht der mehrflügeligen Schiebetür,
- Fig. 2
- einen schematischen Schnitt entlang der Linie II-II von Figur 1 und
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung der Einzelheit III aus Figur 1 zur Verdeutlichung der
Funktionsweise der Spannvorrichtung.
[0012] In Figur 1 ist eine Schiebetür dargestellt, die zwei Türflügel 10, 11 aus Glas aufweist.
Jeder Türflügel besteht aus einer einzigen Glasscheibe, die mannshoch ist. Eine Person
kann somit durch die Türöffnung hindurchgehen.
[0013] Die oberen Enden der Türflügel 10, 11 sind in einem tragenden langgestreckten Gehäuse
13 geführt, so dass die Türflügel in Richtung der Doppelpfeile 14 horizontal bewegt
werden können.
[0014] An der Oberkante jedes Türflügels sind Laufwagen 15 befestigt, die mit Rollen 16
entlang einer Laufschiene 17 laufen. Die Unterkanten der Türflügel sind jeweils in
einer Bodenführung verschiebbar geführt.
[0015] Die beiden Türflügel 10, 11 sind durch einen Synchronantrieb miteinander gekoppelt.
Dieser weist einen Seilzug 20 auf, aus einer endlosen Seilschleife mit zwei Umlenkrollen
21 und 22. Jede der Umlenkrollen ist in einem Block 23 gelagert, der in Längsrichtung
des Gehäuses 13 verschiebbar geführt ist. Der Seilzug 20 hat einen Obertrum 20a und
einen Untertrum 20b. Der Türflügel 10 ist über ein Mitnahmeelement 24 mit dem Obertrum
20a verbunden und der Türflügel 11 ist über ein Mitnahmeelement 25 mit dem Untertrum
20b verbunden. Wenn einer der Flügel in Längsrichtung der Laufschiene 17 verschoben
wird, wird der andere Türflügel synchron und gegenläufig hierzu ebenfalls verschoben.
[0016] Figur 2 zeigt einen Querschnitt durch das Gehäuse 13 und durch den Türflügel 10.
Am oberen Ende des Türflügels ist die Klemmvorrichtung 18 mit dem seitlich davon abstehenden
Laufwerk 30 befestigt. Die Klemmvorrichtung 18 besteht aus zwei Klemmbacken 18a, 18b,
die durch (nicht dargestellte) Schrauben gegeneinander gezogen werden und die Glasscheibe
zwischen sich einklemmen, ohne dass Löcher in der Glasscheibe erforderlich wären.
Das Laufwerk 30 weist eine Achse 31 auf, auf der die Rolle 16 gelagert ist. Die Rolle
16 läuft in der Laufschiene 17. Diese ist Bestandteil eines Profils, das einen Dachschenkel
32, einen Seitenschenkel 33 und einen von der Laufschiene 17 gebildeten Bodenschenkel
34 aufweist. Der Dachschenkel 32 ist mit einer Schraube 35 an der Decke befestigt.
Alternativ kann auch der Seitenschenkel 33 an einer Wand befestigt werden. Die Laufrolle
16 befindet sich auf der dem Seitenschenkel 33 zugewandten Seite der Klemmvorrichtung
18. Die gegenüberliegende Seite des Gehäuses 13 kann mit einem nicht dargestellten
Verkleidungselement geschlossen sein, das ähnliche Abmessungen hat wie der Seitenschenkel
33. Das Gehäuse weist dann an seiner Unterseite einen Schlitz 36 auf, der sich über
die gesamte Länge des Gehäuses erstreckt.
[0017] In dem Gehäuse 13 befindet sich der Seilzug 20. Dieser ist, bezogen auf die Ebene
des Türflügels 10, auf derjenigen Seite angeordnet, die den Laufrollen 16 abgewandt
ist. Der Obertrum 20a kann oberhalb der Klemmvorrichtung 18 und der Untertrum 20b
unterhalb der Klemmvorrichtung angeordnet werden. Auch können die Trume 20a und 20b
vor der Klemmbacke 18a liegen.
[0018] Bei der Montage der Ganzglasschiebetür wird zunächst das Gehäuse 13 an der Wand oder
Decke montiert, wobei die Umlenkrollen 21, 22 bereits im Gehäuse enthalten sein können.
Das Seil ist aber noch nicht montiert. In diesem Zustand werden die Laufwerke 15 mit
den Laufrollen 16 in die Laufschiene 17 eingesetzt, so dass der Türflügel 10 in dem
Gehäuse 13 hängend installiert ist. Dieses Einhängen wird durch den Seilzug nicht
beeinträchtigt, weil das Zugseil noch fehlt. Erst danach wird das Zugseil aufgezogen.
Es ist also nicht erforderlich, das Laufwerk durch das Zugseil hindurchzufädeln.
[0019] Figur 3 zeigt die Ausgestaltung einer Spannvorrichtung 26 für die Umlenkrolle 22.
Die Spannvorrichtung weist einen Winkelhebel 40 auf, der an einem vertikalen Schenkel
41 die Umlenkrolle 22 trägt und um eine Schwenkachse 42 herum schwenkbar ist. Gegen
den anderen Schenkel 44 des Winkelhebels drückt eine Spannschraube 45, die mit vertikaler
Achse in ein Gewinde des Gehäuses 13 eingeschraubt ist. Durch Drehen der Spannschraube
45 mit einem Werkzeug 46 (Figur 1) wird der Winkelhebel 40 in Richtung des Pfeiles
47 in Figur 3 verschwenkt, so dass die Umlenkrolle 22 nach außen bewegt und der Seilzug
20 gespannt wird. Es ist daher möglich, die Spannvorrichtung 26 durch ein von unten
in den Schlitz 36 eingeführtes Werkzeug 46 zu spannen, wobei die stirnseitigen Enden
des Gehäuses 13 geschlossen sind und zum Spannen nicht geöffnet werden müssen. Auch
eine Revisionsöffnung ist an dem Gehäuse nicht erforderlich.
1. Mehrflügelige Schiebetür mit Synchronantrieb der Türflügel (10, 11), mit einem langgestreckten
Gehäuse (13), das eine Laufschiene (17) für Laufwerke (15) am oberen Ende der Türflügel
enthält, und einem Seilzug (20), der einen Obertrum (20a) und einen Untertrum (20b)
aufweist, welche mit den Laufwerken (15) zweier Türflügel (10, 11) zum gegensinnigen
Bewegen der Türflügel verbunden sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Seilzug (20) mindestens eine in Längsrichtung des Gehäuses (13) justierbare Spannvorrichtung
(26) aufweist, und dass die Spannvorrichtung ein Betätigungselement (45) zur Verstellung
einer Umlenkrolle (22) des Seilzugs (20) hat, das durch Einsetzen eines Werkzeugs
(46) von unten bewegbar ist.
2. Mehrflügelige Schiebetür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannvorrichtung (26) einen Winkelhebel (40) aufweist.
3. Mehrflügelige Schiebetür nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Laufwerke (15) nur an einer Seite Laufrollen (16) aufweisen, und dass der Seilzug
(20) an der den Laufrollen (16) abgewandten Seite angeordnet ist.
4. Mehrflügelige Schiebetür nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Trume des Seilzugs (20) oberhalb und unterhalb von Klemmvorrichtungen (18) verlaufen.
5. Mehrflügelige Schiebetür nach einem der Ansprüche 1 - 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Trume des Seilzugs (20) seitlich neben Klemmvorrichtungen (18) verlaufen.
6. Mehrflügelige Schiebetür nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Gehäuse (13) an dem Ende, das die Spannvorrichtung (26) enthält, stirnseitig
geschlossen ist.