[0001] Die Erfindung betrifft ein Hohlkammerprofil mit einem Profilkörper aus Kunststoff,
der von Außenwänden begrenzt ist, wobei ein Teil der Außenwände einen Falzluftbereich
für den Anschlag eines weiteren Hohlkammerprofils bildet, wobei ein Falzluftteilbereich
des Falzluftbereiches zur Aufnahme von Schließelementen und/oder Beschlagelementen
vorgesehen ist und wobei der Profilkörper eine Profilkörperlänge aufweist, ein Fenster
mit einem Flügelrahmen in dem ein Glaselement gehaltert ist, wobei der Flügelrahmen
durch Hohlkammerprofile gebildet ist, eine Tür mit einem Türrahmen, der durch Hohlkammerprofile
gebildet ist sowie ein Blendrahmen für ein Fenster oder eine Tür aus Hohlkammerprofilen.
[0002] Kunststoffprofile für Fenster oder Türen werden derzeit mit einer so genannten Euronut
versehen, die über die gesamte Länge des Falzbereiches, also jenen Bereich, in dem
der Fensterflügelrahmen an den Blendrahmen anschlägt, verläuft. Diese Euronut ist
dafür vorgesehen, um Beschläge bzw. Beschlagselemente aufzunehmen. Nachdem diese Euronut
nach außen offen ist, sind diese Beschlagselemente bei geöffnetem Fenster oder bei
geöffneter Tür sichtbar, wodurch das optische Aussehen leidet. Darüber hinaus ist
damit verbunden, dass das Hohlkammerprofil eine bestimmte Bauhöhe aufweisen muss,
um die Ausbildung dieser Euronuten zu ermöglichen bzw. geht eine Erhöhung der Bauhöhe
zu Lasten der Wärmedämmung bzw. der Stabilität des Hohlkammer-Kunststoffprofils.
[0003] Z.B. beschreibt die
DE 103 10 958 A1 ein Kunststoffrahmenprofil für Fenster und/oder Türen, insbesondere Blendrahmenprofil,
mit einer Mehrzahl von Kammern und mit einem zu einem Falzluftbereich ausgerichteten
Falzluft-Wandungsbereich, bei dem in einer ersten Kammer ein Armierungsmittel einsetzbar
ist. Der Falzluft-Wandungsbereich weist einen Aufnahmekanal auf, zur Aufnahme von
Schließmitteln mit einem zum Falzluftbereich ausgerichteten, in Längsrichtung des
Aufnahmekanals verlaufenden Öffnungsspalt, wobei das Verhältnis der Höhe des Aufnahmekanals
zur Breite des Aufnahmekanals zwischen 1:2 und 2: 1 liegt. Die Schließmittel sind
dabei in den Kanal einschiebbar oder einclipsbar ausgeführt. Die Schließmittel selbst
sind mit einem darunter liegenden Armierungsmittel für das Profil verschraubt bzw.
über Aufnahmekanal-Schenkel in Form einer Schnappverbindung fixiert.
[0004] Es ist die Aufgabe der Erfindung, ein verbessertes Hohlkammerprofil zur Verfügung
zu stellen.
[0005] Diese Aufgabe der Erfindung wird dadurch gelöst, dass der Falzluftteilbereich des
Hohlkammerprofils über die Profilkörperlänge ebenflächig und nutfrei ausgebildet ist
und unter dem Falzluftteilbereich eine - im Querschnitt betrachtet - geschlossene
Hohlkammer mit einem Hohlkammerboden angeordnet ist, sowie jeweils eigenständig durch
ein Fenster bzw. eine Tür bzw. einen Blendrahmen, die das erfindungsgemäße Hohlkammerprofil
aufweisen, wobei in der Hohlkammer ein Beschlag- oder Schließelement zumindest teilweise
angeordnet ist. Von Vorteil ist dabei, dass das Hohlkammerprofil eine bessere Profilsteifigkeit
und damit eine geringere Neigung zum Knicken aufweist, selbst wenn das Hohlkammerprofil
nicht mit üblichen, aus dem Stand der Technik bekannten, Versteifungselementen ausgerüstet
wird. Das Hohlkammerprofil ist auch einfacher herzustellen, da es einen im Vergleich
zu bekannten Hohlkammerprofilen homogeneren, einfacheren Querschnitt aufweist. Die
Einbindung von Beschlag- bzw. Schließelemente ist ebenfalls verbessert, wobei durch
die Möglichkeit der Einbindung dieser Beschlag- bzw. Schließelemente in der Hohlkammer
unter dem Falzteilbereich zumindest den Großteil derselben nicht sichtbar aufgenommen
wird und vor der Bewitterung geschützt ist. Durch diese Ausbildung ist auch eine Verringerung
der Höhe des Falzluftbereiches möglich, wodurch der Wärmedämmwert des Fensters oder
der Tür verbessert werden kann.
[0006] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, dass sich der Falzluftteilbereich
von einer ersten vertikalen Seitenwand des Profilkörpers ausgehend zumindest annähernd
horizontal sich in Richtung auf eine zweite vertikale Seitenwand des Profilkörpers
erstreckt, also dieser Falzluftteilbereich im Randbereich des Hohlkammerprofils im
Falzluftbereich ausgebildet ist. Es wird damit der Profilquerschnitt weiter vereinfacht,
sodass die Herstellbarkeit dieses Hohlkammerprofils ebenfalls weiter vereinfacht werden
kann. Zudem wird auch die Positionierung bzw. der Einbau von Schließ- bzw. Beschlagselementen
vereinfacht.
[0007] Die Breite der Hohlkammer kann - im Querschnitt betrachtet - zumindest annähernd
einer Breite des Falzluftteilbereichs entsprechen, wodurch die Variabilität im Hinblick
auf verschiedenste Beschlags- bzw. Schließelemente erhöht werden kann, insbesondere
auch die Montage vereinfacht wird, da damit auch ein Ausgleich bestehender Toleranzen
in den Abmessungen der Hohlkammerprofile besser ausgeglichen werden kann.
[0008] Weiters kann die Hohlkammer eine Länge aufweisen, die zumindest annähernd der Profilkörperlänge
entspricht, wodurch dieses Hohlkammerprofil ebenfalls universeller mit Schließ- bzw.
Beschlagelementen ausgestattet werden kann, insbesondere die Lagefixierung über die
Länge des Hohlkammerprofils angepasst werden kann.
[0009] Der Hohlkammerboden kann von einem Innensteg des Profilkörpers gebildet werden, wobei
dieser Innensteg eine Wandstärke aufweist, im Querschnitt betrachtet, die zwischen
80 % und 150 % der Außenwandstärke des Profilkörpers beträgt. Damit ist nicht nur
eine zusätzliche innere Versteifung des Hohlkammerprofils und in der Folge auch eine
bessere Statik zur Aufnahme von schweren bzw. großen Gläsern möglich, sondern kann
damit auch den Beschlagselementen bzw. Schließelementen eine bessere Basis zu deren
Montage und eine höhere Auszugfestigkeit für Schrauben zur Verfügung gestellt werden,
wobei diese Innenstege beim fertigen Fenster bzw. bei der fertigen Tür, insbesondere
wenn diese im Blendrahmenprofil angeordnet sind, auch zur besseren Lastabtragung eines
gelagerten Fensterflügels oder Türflügels beitragen.
[0010] Auf dem Hohlkammerboden und in Richtung auf den Falzbereich ragend kann zumindest
ein Steg angeordnet sein, mit dessen Hilfe ein einfacherer Toleranzausgleich von Verzügen
des Hohlkammerprofils bedingt durch die Herstellung durch Befräsungen des Steges erfolgen
kann, insbesondere kann ein Niveauausgleich zur Anordnung der Beschlag- oder Schließelemente,
die auf diesem Steg ruhend eingebaut werden, erfolgen.
[0011] Schließlich ist es von Vorteil, wenn die Hohlkammer zumindest teilweise ausgeschäumt
ist, wobei die Ausschäumung bereits vor dem Einbau der Schließ- oder Beschlagelemente
vorhanden sein kann und in diesem Fall für den Einbau dieser Elemente teilweise entfernt
werden muss bzw. die Ausschäumung mit einem Schaumstoff auch nachträglich nach dem
Einbau der Schließ- bzw. Beschlagelemente erfolgt, wodurch diese einen besseren Halt
in der Hohlkammer erfahren, und wobei durch diese Ausschäumung auch der Wärmedämmwert
des Hohlkammerprofils verbessert werden kann.
[0012] Zum besseren Verständnis der Erfindung wird diese anhand der nachfolgenden Figuren
näher erläutert.
[0013] Es zeigen jeweils in stark schematisch vereinfachter Darstellung:
- Fig. 1
- eine Kombination aus einem Flügelrahmenprofil mit einem Blendrahmenprofil in Stirnansicht
geschnitten;
- Fig. 2
- eine Ausführungsvariante der Kombination nach Fig. 1 in Stirnansicht geschnitten;
- Fig. 3
- einen Ausschnitt aus einem Fenster mit eingebautem Schließelement in Schrägansicht;
- Fig. 4
- eine Ausführungsvariante einer Kombination aus Blendrahmenprofil und Flügelrahmenprofil
mit eingebauten Schließelementen in Stirnansicht geschnitten;
- Fig. 5
- ein Fenster mit einem eingebauten Schließelement in Schrägansicht;
- Fig. 6
- das Detail des eingebauten Schließelementes nach Fig. 5.
[0014] Einführend sei festgehalten, dass in den unterschiedlich beschriebenen Ausführungsformen
gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen versehen
werden, wobei die in der gesamten Beschreibung enthaltenen Offenbarungen sinngemäß
auf gleiche Teile mit gleichen Bezugszeichen bzw. gleichen Bauteilbezeichnungen übertragen
werden können. Auch sind die in der Beschreibung gewählten Lageangaben, wie z.B. oben,
unten, seitlich usw. auf die unmittelbar beschriebene sowie dargestellte Figur bezogen
und sind bei einer Lageänderung sinngemäß auf die neue Lage zu übertragen. Weiters
können auch Einzelmerkmale oder Merkmalskombinationen aus den gezeigten und beschriebenen
unterschiedlichen Ausführungsbeispielen für sich eigenständige, erfinderische oder
erfindungsgemäße Lösungen darstellen.
[0015] Sämtliche Angaben zu Wertebereichen in gegenständlicher Beschreibung sind so zu verstehen,
dass diese beliebige und alle Teilbereiche daraus mit umfassen, z.B. ist die Angabe
1 bis 10 so zu verstehen, dass sämtliche Teilbereiche, ausgehend von der unteren Grenze
1 und der oberen Grenze 10 mitumfasst sind, d.h. sämtliche Teilbereich beginnen mit
einer unteren Grenze von 1 oder größer und enden bei einer oberen Grenze von 10 oder
weniger, z.B. 1 bis 1,7, oder 3,2 bis 8,1 oder 5,5 bis 10.
[0016] Fig. 1 zeigt den Querschnitt in Stirnansicht jeweils eines Hohlkammerprofils 1 in
Form eines Flügelrahmenprofils 2 bzw. Blendrahmenprofils 3 für ein Fenster bzw. eine
Tür. Dieses Hohlkammerprofil 1 weist einen Profilkörper 4 auf, der von Außenwänden
5 begrenzt ist und der in seinem Inneren zur Ausbildung von mehreren Hohlkammern 6
Innenstege 7 aufweist. An einander zugewandten Endbereichen des Flügelrahmenprofils
2 sowie des Blendrahmenprofils 3 ist ein Falzluftbereich 8 an den Profilen vorgesehen,
wobei diese beiden Falzluftbereiche 8 des Flügelrahmenprofils 2 und des Blendrahmenprofils
3 aufeinander zugewandt sind und sich im geschlossenen Zustand des Fensters bzw. der
Tür einander überdecken.
[0017] Das Hohlkammerprofil 1 besteht aus Kunststoff, wie dies aus dem Stand der Technik
bekannt ist, beispielsweise einem Thermo- oder Duroplast, wie z.B. PE, PVC oder aber
auch aus Mischwerkstoffen, wie z.B. WPC (wood plastic composit), beispielsweise einer
Mischung aus Holzfasern mit PP. Das Hohlkammerprofil 1 wird bevorzugt durch Extrusion
hergestellt, kann aber auch durch andere Verfahren hergestellt werden, beispielsweise
Strangpressen oder Spritzguss, etc.
[0018] Im Bereich der Falzluftbereiche 8 sind an den Außenwänden 5 stegförmige Vorsprünge
9 zur Ausbildung von Nuten 10 vorgesehen, in denen übliche Dichtungen zur Abdichtung
des geschlossenen Fensters oder der geschlossenen Tür angeordnet werden. Diese Dichtungen
bilden gleichzeitig zum Teil auch einen Anschlag für das Flügelrahmenprofil 2 an das
Blendrahmenprofil 3.
[0019] Des Weiteren weist das Flügelrahmenprofil 2 einen Glasfalzbereich 11 zur Aufnahme
eines Glaselementes, beispielsweise eines Mehrscheiben-Verbundglases, etc., auf. Prinzipiell
kann diese Ausbildung dem Stand der Technik entsprechend ausgeführt sein.
[0020] Erfindungsgemäß ist nun im Falzluftbereich 8 des jeweiligen Hohlkammerprofils 1 ein
Falzluftteilbereich 12 vorgesehen, der ebenflächig und nutfrei ausgeführt ist, wobei
unter diesem Falzluftteilbereich 12 jeweils eine Hohlkammer 13 angeordnet ist. Diese
Hohlkammer 13 ist im Querschnitt betrachtet geschlossen ausgeführt und wird von Außenwänden
5 und einem oder mehreren Innensteg(en) 7 begrenzt.
[0021] Der Falzluftteilbereich 12 erstreckt sich bevorzugt von einer ersten vertikalen seitlichen
Außenwand 5 in Richtung auf eine zweite vertikale Außenwand 5, also beispielsweise
von der rechten Seitenwand 5 in Richtung auf die linke Seitenwand 5 des Blendrahmenprofils
3 sowie von der linken Seitenwand 5 in Richtung auf die rechte Seitenwand 5 des Flügelrahmenprofils
2 nach Fig. 1.
[0022] Die Hohlkammer 13 ist, wie dies weiter unten noch näher ausgeführt wird, zur Aufnahme
von Beschlagselementen bzw. Verschlusselementen, wie diese in der Fenster- bzw. Türbranche
üblich sind, vorgesehen. Bevorzugt weisen die Hohlkammern 13 eine Breite auf, die
- im Querschnitt betrachtet - zumindest annähernd einer Breite des Falzluftteilbereiches
8 in dieser Richtung entspricht. Diese Breite kann aber im Rahmen der Erfindung auch
kleiner oder größer als die Breite des Falzluftteilbereiches 12 sein.
[0023] Es ist weiters bevorzugt, dass die Hohlkammern 13 eine Länge aufweisen, die zumindest
annähernd der Länge des Profilkörpers 4 entspricht, sich also diese Hohlkammern 13
durchgehend durch das Hohlkammerprofil 1 erstrecken. Andererseits ist es jedoch möglich,
dass diskrete Hohlkammern 13 vorgesehen werden, die beispielsweise durch vertikale
Querstege voneinander abgetrennt sind.
[0024] Weiters können im Rahmen der Erfindung in der Hohlkammer 13 Stege 14 angeordnet sein,
insbesondere einstückig mit dem Profilkörper 4 verbunden sein, wie dies in Fig.1 für
die Hohlkammer 13 des Flügelrahmenprofils 2 gezeigt ist. Dabei können diese Stege
14 an einer inneren, der Hohlkammer 13 zugewandten Oberfläche einer Außenwand 5 angeordnet
sein bzw. ist es möglich, dass beispielsweise wenn diese Stege 14 im Blendrahmenprofil
3 nach der Fig. 1 angeordnet werden, dass sie auf einem Hohlkammerboden 15 in Richtung
auf den Falzluftteilbereich 12 weisend angeordnet sind. Diese Stege 14 können einerseits
dazu verwendet werden, um zumindest Teile von Schließ- bzw. Beschlagelementen aufzunehmen
und damit eine Lagefixierung zu ermöglichen bzw. zu unterstützen und können dazu diese
Stege 14 mit L-förmigen Querschnitt ausgestattet sein. Andererseits ist es möglich,
dass diese Stege 14 z.B. pilzförmig ausgebildet sind oder mit quadratischem oder rechteckigem
Querschnitt (in Stirnansicht betrachtet), wobei in diesem Fall diese Stege 14 auch
dazu dienen können, um Maßungenauigkeiten, die bedingt durch das Herstellungsverfahren
entstehen, für die ebenflächige Anordnung von den Schließ- bzw. Beschlagelementen
in der Hohlkammer 13 durch Befräsungen bzw. generell Materialabtrag der Stege 14 zu
unterstützen bzw. zu verbessern. Es kann damit also die Montage vereinfacht werden.
Wie weiters aus Fig. 1 ersichtlich ist, besteht auch die Möglichkeit, dass an der
anderen inneren Oberfläche einer Außenwand 5, welche den Falzluftteilbereich 12 bildet,
derartige Stege 14 angeordnet werden, wobei in diesem Fall die Stege 14 auch als so
genannte Schraubnasen verwendet werden können und dazu jeweils zwei Stege nebeneinander
liegend in einem Abstand angeordnet werden, sodass diese beim Einschrauben von Schrauben
auseinandergequetscht werden und somit der Halt von Schrauben der Beschlagelemente,
d.h. die Ausziehfestigkeit, verbessert werden kann.
[0025] Da die Hohlkammern 13 nach außen geschlossen sind durch die Außenwände 5 (im Querschnitt
betrachtet; die Stirnseiten sind offen ausgebildet, und werden erst durch das Verschweißen
von mehreren Hohlkammerprofilen 1 zu einem Rahmen verschlossen), werden diese für
den Einbau der Beschlag- bzw. Schließelemente geöffnet, beispielsweise aufgefräst.
Dabei erweist es sich von Vorteil, wenn sich diese Hohlkammern 13 über die gesamte
Länge des Profilkörpers 4 erstrecken, da damit die Platzierung der jeweiligen Schließ-
bzw. Beschlagelemente an einer beliebigen Stelle im Falzluftteilbereich 12, selbstverständlich
unter Berücksichtigung der jeweiligen Gegebenheiten, erfolgen kann, sodass also auf
eine Rasterung, etc. keine Rücksicht genommen werden muss.
[0026] Weiters ist es möglich, dass die Lage der Beschlagsnut aufgrund der geringen Bautiefe
des Hohlkammerprofils 1 bzw. der Beschlagsnut variabel gehalten werden kann, wodurch
die Last durch das Glaselement besser abgeleitet werden kann.
[0027] Durch die Vermeidung gesonderter Beschlagsnuten, wie diese bisher im Stand der Technik
üblich sind, ist es auch möglich, den Profilquerschnitt des Hohlkammerprofils 1 homogener
auszubilden bzw. zu vereinfachen.
[0028] Diese Beschlagselemente bzw. Schließelemente, die zumindest teilweise von den Hohlkammern
13 aufgenommen werden, können beispielsweise Ecklager oder Schließriegel etc. sein.
[0029] Wie weiters aus Fig. 1 ersichtlich ist, können die Abmessungen der Hohlkammerprofile
1, d.h. des Flügelrahmenprofils 2 und des Blendrahmenprofils 3, so bemessen sein,
dass ein oberes Ende des Blendrahmenprofils 3 zumindest annähernd auf gleichem Niveau
endet, wie ein oberes Ende des Flügelrahmenprofils 2, jeweils im eingebauten Zustand
der Profile. Durch diese hochgezogene Form des Blendrahmenprofils 3 wird eine größere
Überdeckung des Glasfalzbereiches 11 erreicht und damit die Wärmedämmung des fertigen
Fensters bzw. der Tür insofern verbessert, als damit auch eine breite Überdeckung
eines Abstandhalters zwischen den Glasscheiben eines Mehrscheibenglases ermöglicht
wird. Da diese Abstandhalter normalerweise aus Metall bestehen, weisen sie eine hohe
Wärmeleitung auf und kann mit dieser Ausführung der Hohlkammerprofile 1 der Wärmeverlust
über diese Wärmeleitung durch bessere Dämmung verringert werden. Darüber hinaus wird
damit aber auch die Optik des fertigen Fensters bzw. der fertigen Tür verbessert,
da in der Außen- bzw. Innenansicht keine Abstufungen zwischen dem Flügelrahmenprofil
2 und dem Blendrahmenprofil 3 vorhanden sind.
[0030] In Fig. 2 ist eine Ausführungsvariante der Kombination aus Flügelrahmenprofil 2 und
Blendrahmenprofil 3 nach Fig. 1 dargestellt. Dabei unterscheidet sich insbesondere
das Blendrahmenprofil 3, das weniger Innenstege 7 aufweist als jenes nach Fig. 1,
wobei auch hier wiederum die Hohlkammer 13 zur Aufnahme von Beschlagselementen bzw.
Schließelementen analog zu jener nach Fig. 1 ausgebildet ist. Durch die Verringerung
der Anzahl an Innenstegen 7 entsteht eine großvolumige Hohlkammer 6. Damit ist nicht
nur der Profilquerschnitt einfacher und homogener, sodass dieser kostengünstiger hergestellt
werden kann, sondern ist damit auch die Einbringung einer Wärmedämmung, z.B. einer
Schaumstoffdämmung, in diese Hohlkammer 6 einfacher.
[0031] Fig. 3 zeigt ein Detail im Eckbereich eines Fensters 16 mit eingebautem Schließelement
17.
[0032] Sehr deutlich ist aus Fig. 3 ersichtlich, dass der Falzluftteilbereich 12 ebenflächig
und nutfrei ausgebildet ist. Lediglich im Bereich des Schließelementes 17 wird die
darunter liegende Hohlkammer 13 geöffnet, um damit das Schließelement 17 zumindest
teilweise, bzw. zur Gänze, darin anordnen zu können. Wie aus Fig. 2 sehr deutlich
erkennbar ist, ist im geöffneten Zustand des Fensters 16 im Falzluftteilbereich 12
lediglich ein annähernd plattenförmiges Element des Schließelementes 17 sichtbar,
welches geringfügig über die Oberfläche des Falzluftteilbereiches 12 des Hohlkammerprofils
1, d.h. die entsprechende Außenwand 5, ragt. Dieses Schließelement 17 ist dabei mit
der Außenwand 5 verschraubt, wie dies bereits voranstehend ausgeführt wurde. Es sind
aber auch andere Verbindungsarten möglich, z.B. Verklebungen, etc.
[0033] Es sei an dieser Stelle erwähnt, dass es im Rahmen der Erfindung selbstverständlich
möglich ist, in einer Hohlkammer 13 mehreren Schließelemente 17 bzw. Beschlagelemente
anzuordnen, wobei es insbesondere auch möglich ist, dass mehrere Schließelemente 17
wirkungsverbunden sein können, sodass z.B. durch die Bewegung eines Fenstergriffes
oder Türgriffes mehrere dieser Schließelemente 17 betätigt werden.
[0034] Um für den Fall der Anordnung einer Wirkungsverbindung mit größerer Länge ein großflächiges
Öffnen der Hohlkammer 13 zu vermeiden, besteht im Rahmen der Erfindung die Möglichkeit,
dass das Verbindungselement bereits vor dem Verschweißen mehrerer Hohlkammerprofile
1 zum fertigen Fensterrahmen bzw. Flügelrahmen in das jeweilige Hohlkammerprofil 1
eingeführt wird.
[0035] Des Weiteren sei darauf hingewiesen, dass es im Rahmen der Erfindung selbstverständlich
auch möglich ist - obwohl dies nicht dargestellt ist -, dass so genannte Versteifungselemente,
d.h. Versteifungsprofile, innerhalb zumindest einer der Hohlkammern des Hohlkammerprofils
1 angeordnet werden.
[0036] Fig. 4 zeigt eine andere Ausführungsvariante einer Kombination des Flügelrahmenprofils
2 mit einem Blendrahmenprofil 3 in Stirnansicht geschnitten, wobei bei dieser Ausführungsvariante
in den Hohlkammern 13 beider Hohlkammerprofile 1 jeweils ein Schließelement 17 angeordnet
ist, beispielsweise wiederum das in Fig. 3 dargestellte Schließelement 17 und ein
weiteres Schließelement 17 für den Eingriff Riegels 18 in dieses. Bei dieser Ausführungsvariante
des Fensters 16 ist das Glaselement als Dreischeibenglas mit zwei Abstandhaltern ausgebildet.
Wie aus Fig. 4 ersichtlich ist, schlägt das Glaselement nicht an eine Dichtung im
oberen Endbereich des Blendrahmenprofils 3 an, wie dies bei den Ausführungsvarianten
nach den Fig. 1 und 2 der Fall ist, sondern erfolgt hier der Anschlag zwischen Blendrahmenprofil
3 und Flügelrahmenprofil 2. Damit kann die Glasfläche zur Gänze von innen sichtbar
ausgeführt sein. Es ist bei der Variante nach Fig. 4 auch - wie bei voranstehenden
Ausführungsvarianten - ein tieferer Glaseinstand im Glasfalzbereich 11 und damit eine
entsprechende Verbesserung der Wärmedämmung des Fensters 16 möglich.
[0037] Des Weiteren soll auch durch diese Variante dargestellt sein, dass sich die Querschnitte
der Hohlkammerprofile 1 durchaus von jenen nach Fig. 1 oder 2 unterscheiden können,
also eine unterschiedliche Anordnung bzw. Anzahl von Hohlkammern 6 sowie eine unterschiedliche
Anordnung und Anzahl von Innenstegen 7 im Rahmen der Erfindung möglich ist.
[0038] Zudem zeigt diese Ausführungsvariante auch, dass die Querschnitte der Hohlkammer
13 in Stirnansicht ebenfalls unterschiedlich gestaltet werden können, z.B. mit Abrundungen
der Eckbereiche ausgeführt sein können.
[0039] Weiters ist bei dieser Ausführungsvariante ein Innensteg 19 des Flügelrahmenprofils
2 dickwandig ausgeführt, insbesondere mit einer Abmessung der Wandstärke - im Querschnitt
betrachtet - die zwischen 80 % und 150 % der Außenwandstärke des Profilkörpers 3 entspricht.
Mindestens beträgt diese Wandstärke des dickwandigen Innensteges 19 jedoch 1,5 mm.
Es wird damit eine höhere Stabilität zur Aufnahme des Schließelementes 17 in der Hohlkammer
13 erreicht.
[0040] Zumindest ein dickwandiger Innensteg 19 kann auch im Blendrahmenprofil 3 ausgebildet
sein, wie dies in Fig. 4 strichliert angedeutet ist. Dieser dickwandige Innensteg
19 kann dabei den Boden der Hohlkammer 13 des Blendrahmenprofils 3 bilden und somit
zur besseren Abstützung des Schließelementes 17 oder eines Beschlagselementes in der
Hohlkammer 13 dienen.
[0041] Auch ein an diesen Innensteg 19 anschließender vertikaler Innensteg, welche die Hohlkammer
13 begrenzt, kann - wie dies in Fig. 4 strichliert angedeutet ist - dickwandig ausgeführt
sein, wobei dieser Innensteg auch durchgehend verlaufend bis zur darunter liegenden
Außenwand 5 des Hohlkammerprofils 1 ausgebildet sein kann.
[0042] Generell sei angemerkt, dass auch andere Innenstege 7 als dickwandige Innenstege
19 ausgebildet sein können, um die Statik des Hohlkammerprofils 1 zu verbessern und
den Querschnitt zu vereinfachen, beispielsweise durch Verringerung der Anzahl der
Hohlkammern 6.
[0043] Die Hohlkammer 13 des Flügelrahmenprofils 2 ist bei dieser Ausführungsvariante dreigeteilt
- im Querschnitt betrachtet - ausgebildet, mit einer zentral größeren Hohlkammer 13
sowie seitlich anschließend jeweils kleineren Hohlkammern 13, wobei diese beiden im
Querschnitt kleineren Hohlkammern zur Aufnahme der Schrauben des Schließelementes
17 dienen. Also im Wesentlichen entspricht diese Ausführungsvariante einer Ausführungsvariante
mit so genannten Schraubnasen, wobei diese Schraubnasen verlängert werden und Stege
innerhalb der Hohlkammer 13 bilden.
[0044] Die Fig. 4 zeigt die geschlossene Stellung des Fensters 16.
[0045] Obwohl sowohl in den Fig. 1, 2 und Fig. 4 jeweils eine Kombination von zwei Hohlkammerprofilen
1 dargestellt ist, ist es auch möglich für ein Fenster bzw. eine Tür lediglich ein
erfindungsgemäßes Hohlkammerprofil 1 zu verwenden, beispielsweise ausschließlich für
den Flügelrahmen oder ausschließlich für den Blendrahmen.
[0046] In den Fig. 5 und 6 ist schließlich eine Variante des Fensters 16 dargestellt, bei
der im Blendrahmenprofil 3 zwei Schließelemente 20 angeordnet sind, wobei die Fig.
6 einen Detailausschnitt aus dem unteren Blendrahmenprofil 3 nach Fig. 5 zeigt. Es
soll damit einerseits verdeutlicht werden, dass die Schließelemente 17, 20 auch bündig
mit der äußeren Oberfläche des Falzluftteilbereiches 12 abschließend angeordnet werden
können, also im Wesentlichen zumindest beinahe zur Gänze von der Hohlkammer 13 aufgenommen
werden können, und zum anderen ist daraus auch ein Schließelement 20 ersichtlich,
welches beispielsweise für eine Verriegelung verwendet werden kann, wobei hier insbesondere
auf eine in Fig. 6 ersichtliche, in Draufsicht annähernd T-förmige Vertiefung 21 hingewiesen
sein soll, in welche ein Riegel eingreift. Generell ist jedoch die Form der Vertiefung
21 an die entsprechende Form der Verriegelung angepasst, sie muss also nicht zwangsweise
T-förmig sein. Zur Verriegelung kann in diesem Fall ein Riegel annähernd pilzförmig,
also mit einer Querschnittserweiterung an seinem Ende ausgeführt sein, wobei das Schließelement
20 an einer äußeren Abdeckung hinterschnitten sein kann, um damit den Eingriff und
die Verriegelung des Riegels zu ermöglichen.
[0047] Es ist weiters möglich, dass die Hohlkammer 13 zumindest teilweise ausgeschäumt ist
bzw. wird, z.B. mit einem PU-Schaum, um die Wärmedämmung zu verbessern bzw. um über
adhäsive Verbindung die Anbindung der Beschlag- bzw. Schließelement 17 zu verbessern.
[0048] Die Ausführungsbeispiele zeigen mögliche Ausführungsvarianten des Hohlkammerprofils
1, wobei an dieser Stelle bemerkt sei, dass die Erfindung nicht auf die speziell dargestellten
Ausführungsvarianten derselben eingeschränkt ist, sondern vielmehr auch diverse Kombinationen
der einzelnen Ausführungsvarianten untereinander möglich sind und diese Variationsmöglichkeit
aufgrund der Lehre zum technischen Handeln durch gegenständliche Erfindung im Können
des auf diesem technischen Gebiet tätigen Fachmannes liegt. Es sind also auch sämtliche
denkbaren Ausführungsvarianten, die durch Kombinationen einzelner Details der dargestellten
und beschriebenen Ausführungsvariante möglich sind, vom Schutzumfang mit umfasst.
[0049] Der Ordnung halber sei abschließend darauf hingewiesen, dass zum besseren Verständnis
des Aufbaus des Hohlkammerprofils 1 dieses bzw. dessen Bestandteile teilweise unmaßstäblich
und/oder vergrößert und/oder verkleinert dargestellt wurden.
[0050] Die den eigenständigen erfinderischen Lösungen zugrunde liegende Aufgabe kann der
Beschreibung entnommen werden.
[0051] Vor allem können die einzelnen in den Fig. 1; 2; 3, 4; 5, 6 gezeigten Ausführungen
den Gegenstand von eigenständigen, erfindungsgemäßen Lösungen bilden. Die diesbezüglichen,
erfindungsgemäßen Aufgaben und Lösungen sind den Detailbeschreibungen dieser Figuren
zu entnehmen.
Bezugszeichenaufstellung
[0052]
- 1
- Hohlkammerprofil
- 2
- Flügelrahmenprofil
- 3
- Blendrahmenprofil
- 4
- Profilkörpers
- 5
- Außenwand
- 6
- Hohlkammer
- 7
- Innensteg
- 8
- Falzluftbereich
- 9
- Vorsprung
- 10
- Nut
- 11
- Glasfalzbereich
- 12
- Falzluftteilbereich
- 13
- Hohlkammer
- 14
- Steg
- 15
- Hohlkammerboden
- 16
- Fenster
- 17
- Schließelement
- 18
- Riegel
- 19
- Innensteg
- 20
- Schließelement
- 21
- Vertiefung
1. Hohlkammerprofil (1) mit einem Profilkörper (4) aus Kunststoff der von Außenwänden
(5) begrenzt ist, wobei ein Teil der Außenwände (5) einen Falzluftbereich (8) für
den Anschlag eines weiteren Hohlkammerprofils (1) bildet, wobei ein Falzluftteilbereich
(12) des Falzluftbereiches (8) zur Aufnahme von Schließelementen (17, 20) und/oder
Beschlagelementen vorgesehen ist, und wobei der Profilkörper (4) eine Profilkörperlänge
aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass der Falzluftteilbereich (12) über die Profilkörperlänge ebenflächig und nutfrei ausgebildet
ist, und unter dem Falzluftteilbereich (12) eine - im Querschnitt betrachtet - geschlossene
Hohlkammer (13) mit einem Hohlkammerboden (15) angeordnet ist.
2. Hohlkammerprofil (1) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich der Falzluftteilbereich (12) von einer ersten vertikalen Seitenwand (5) des
Profilkörpers (4) ausgehend zumindest annähernd horizontal sich in Richtung auf eine
zweite vertikale Seitenwand (5) des Profilkörpers (4) erstreckt.
3. Hohlkammerprofil (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass eine Breite der Hohlkammer (13) - im Querschnitt betrachtet - zumindest annähernd
einer Breite des Falzluftteilbereiches (12) entspricht.
4. Hohlkammerprofil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlkammer (13) eine Länge aufweist, die zumindest annähernd der Profilkörperlänge
entspricht.
5. Hohlkammerprofil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Hohlkammerboden (15) von einem Innensteg (21) des Profilkörpers (4) gebildet
ist, wobei dieser Innensteg eine Wandstärke aufweist, im Querschnitt betrachtet, die
zwischen 80 % und 150 % der Wandstärke der dünnsten Außenwand (5) des Profilkörpers
(4) beträgt.
6. Hohlkammerprofil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Hohlkammerboden (15) und/oder einer Hohlkammerdecke und in Richtung auf den
Falzteilbereich ragend zumindest ein Steg angeordnet ist.
7. Hohlkammerprofil (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlkammer (13) zumindest teilweise ausgeschäumt ist.
8. Fenster (16) mit einem Flügelrahmen in dem ein Glaselement gehaltert ist, wobei der
Flügelrahmen durch Hohlkammerprofile (1) gebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlkammerprofile (1) entsprechend einem der Ansprüche 1 bis 7 ausgebildet ist
und in der Hohlkammer (12) ein Beschlag- oder Schließelement (17, 20) zumindest teilweise
angeordnet ist.
9. Tür mit einem Türrahmen der durch Hohlkammerprofile (1) gebildet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlkammerprofile (1) entsprechend einem der Ansprüche 1 bis 7 ausgebildet ist
und in der Hohlkammer (13) ein Beschlag- oder Schließelement (17, 20) zumindest teilweise
angeordnet ist.
10. Blendrahmen für ein Fenster (16) oder eine Tür aus Hohlkammerprofilen (1), dadurch gekennzeichnet, dass die Hohlkammerprofile (1) entsprechend einem der Ansprüche 1 bis 7 ausgebildet ist
und in der Hohlkammer (13) ein Beschlag- oder Schließelement (17, 20) zumindest teilweise
angeordnet ist.