[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Blendschutzvorrichtung mit mehreren übereinander
angeordneten, länglichen Lichtumlenklamellen, die auf ihren Oberseiten lichtreflektierend
ausgebildet und im Querschnitt vorzugsweise konkav zur Oberseite gewölbt sind, wobei
die Lichtumlenklamellen einen perforierten, Löcher aufweisenden Lamellenkorpus besitzen.
[0002] Bei Räumen mit Bildschirmarbeitsplätzen werden regelmäßig an den Fenstern Blendschutzvorrichtung
in Form von Lamellenjalousien bzw. -vorhängen angebracht, um die für das Arbeiten
am Bildschirm störenden hohen Fensterleuchtdichten bzw. die daraus resultierenden
Blendungen zu vermeiden. Herkömmliche Lamellenjalousien bringen zwar in ihrer geschlossenen
Stellung eine zufriedenstellende Reduzierung der Fensterleuchtdichte, allerdings geht
dies mit einer beträchtlichen Reduzierung der in den Raum gebrachten Lichtmenge einher,
so daß oft auch am Tag künstliche Beleuchtung nötig ist. Zudem ist die Umgebung durch
die Fensteröffnung mehr oder minder überhaupt nicht mehr wahrnehmbar, was sich bei
längerem Schließen der Lamellenjalousien negativ auf das Befinden der in dem Raum
befindlichen Personen auswirkt.
[0003] Um einerseits einen gewissen Ausblick vom Raum durch Abblendlamellen hindurch nach
außen zu erlauben und auch bei Einhaltung der Abblendbedingungen insgesamt eine ausreichend
hohe Lichtmenge in den Raum zu bringen, wurde deshalb bereits vorgeschlagen, die Lichtumlenklamellen
zumindest bereichsweise lichtdurchlässig auszubilden. Die
EP 0 606 543 B1 schlägt hierzu vor, die Lichtumlenklamellen in einem streifenförmigen Teilabschnitt
nach Art einer Perforation zu durchlöchern, so daß bei geschlossener Stellung der
Lamellen durch diese trotzdem Licht hindurchfällt und zumindest schemenhaft hindurchgesehen
werden kann. Allerdings ist die Sichtbarkeit der Umgebung begrenzt, wenn die Abblendwirkung
ausreichend eingehalten werden soll. Die Löcher der Perforierung sind in ihrem Durchmesser
relativ klein zu halten, da bei Vergrößerung der Löcher bzw. Erhöhung des Lochanteils
die Blendwirkung zu stark zunehmen würde. Zum anderen ergibt sich bei derartigen,
perforierten Lichtumlenklamellen je nach Lichteinfall eine Blendwirkung durch eine
unerwünschte Aufstreuung von Sonnenlicht an den Wandungen der Löcher.
[0004] Hiervon ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine verbesserte
Blendschutzvorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die Nachteile des Standes
der Technik vermeidet und letzteren in vorteilhafter Weise weiterbildet. Insbesondere
soll ein verbesserter Sichtbezug von Innen nach Außen erreicht werden, ohne die notwendige
Abblendwirkung zu opfern.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Blendschutzvorrichtung gemäß Anspruch
1 gelöst. Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen
Ansprüche.
[0006] Um einen besseren Bezug zwischen Innen und Außen zu erreichen, wird also vorgeschlagen,
die durchsichtige Fläche insgesamt zu vergrößern, jedoch mit einer nur teildurchlässigen
Kaschierung zu versehen, um eine zu starke Blendwirkung, die an sich mit einer Vergrößerung
der durchsichtigen Fläche einhergehen würde, zu vermeiden. Ein Aspekt der vorliegenden
Erfindung besteht darin, daß die Lichtlamellen einen perforierten, Löcher aufweisenden
Lamellenkorpus besitzen, auf den eine die Löcher überdeckende, teildurchlässige Reflexionsfolie
mit einem Transmissionsgrad im Bereich von 2 % bis 50 % aufgebracht ist. Im Vergleich
zum Stand der Technik können hierdurch die Lochdurchmesser grundsätzlich vergrößert
werden. Durch die Überdeckung der Löcher der Perforierung mit einer nur teildurchlässigen
Reflexionsfolie wird die notwendige Abblendwirkung erreicht, obwohl die Sichtbarkeit
und die Wahrnehmung der Umgebung durch die Lamellen hindurch verbessert wird. Hierbei
wird vorteilhafterweise durch die über die Löcher hinweggehende Reflexionsfolie die
unerwünschte Blendung durch Sonnenlicht, das an den Lochrändern aufgestreut wird,
vermindert. Gleichzeitig stellt die Reflexionsfolie in der nicht geschlossenen, etwa
horizontal ausgerichteten Stellung der Lamellen sicher, daß durch Reflexion eine sehr
hohe Lichtmenge zwischen den Lamellen hindurch in das Gebäudeinnere transportiert
wird, was auch durch die Überdeckung der Löcher und der dadurch größeren Fläche der
reflektierenden Kaschierung unterstützt wird.
[0007] In Weiterbildung der Erfindung kann die Reflexionsfolie aus einer teiltransparenten
Spiegelfolie mit einem Transmissionsgrad zwischen 5 % und 25 %, vorzugsweise etwa
7 % bis 12 %, bestehen. Dies ist ein sehr günstiger Kompromiß zwischen ausreichender
Abblendwirkung einerseits und einem guten Bezug zwischen Innen und Außen andererseits.
[0008] Im Vergleich zum Stand der Technik kann durch die Kaschierung der Perforation ein
höherer Lochanteil vorgesehen werden, der eine bessere Wahrnehmung der Umgebung sicherstellt.
In bevorzugter Weiterbildung der Erfindung können die Löcher im Lamellenkorpus einen
Flächenanteil von 30 % bis 70 %, vorzugsweise etwa 50 % besitzen. Der Flächenanteil
meint hierbei den Anteil der Gesamtfläche der Löcher an der Gesamtfläche des Perforationsbereiches,
so daß bei einem Lochanteil von 50 % ein Nicht-Lochanteil von 50 % verbleibt. Ist
die gesamte Lamellenfläche perforiert, entspricht ein Lochanteil bzw. Flächenanteil
der Löcher von 50 % einem 50%igen Anteil der gesamten Lamellenfläche. Der Lamellenkorpus
kann dabei grundsätzlich nur teilweise oder auch vollflächig mit einer Perforation
versehen sein.
[0009] In Weiterbildung der Erfindung ist die Lochung bzw. Perforation der Lichtlamellen
nicht auf einen Teilabschnitt der Lichtlamellen beschränkt, sondern im Wesentlichen
über die gesamte Fläche der Lichtlamellen vorgesehen.
[0010] Die Löcher sind dabei vorteilhafterweise in einem vorzugsweise regelmäßigen Raster
angeordnet, wobei es sich als günstig erweist, wenn die Löcher in Reihen parallel
zur Längsrichtung der Lichtumlenklamellen angeordnet sind.
[0011] Der Durchmesser der Löcher der Perforation kann grundsätzlich verschieden gewählt
werden, wobei er vorzugsweise ausreichend groß bemessen ist, um einen guten visuellen
Bezug zwischen Innen und Außen zu ermöglichen. Gemäß einer vorteilhaften Ausführung
der Erfindung können die Löcher einen Durchmesser zwischen 0,5 mm und 10 mm, vorzugsweise
etwa 1 bis 3 mm besitzen. Würden die Löcher kleiner gewählt, wäre der Bezug zwischen
Innen und Außen zu stark beschnitten. Würden die Löcher hingegen größer als der genannte
Bereich gewählt, würden die Lamellen insgesamt instabil und würde vor allem die Reflexionsfolie
zu Beschädigungen neigen.
[0012] Eine vorteilhafte Ausführung der Erfindung kann hierbei darin bestehen, dass eine
asymmetrische Lochverteilung über die Fläche des Lamellenkorpus vorgesehen ist. In
verschiedenen Abschnitten des Lamellenkorpus können Löcher unterschiedlicher Größe
vorgesehen sein, wobei vorzugsweise bei einer derart variierenden Lochgrößenverteilung
in einem mittleren Abschnitt des Lamellenkorpus im Bereich der Längsachse des Lamellenkorpus
kleinere Löcher vorgesehen sind, während zu den Rändern des Lamellenkorpus hin, insbesondere
in randseitigen Überdeckungsbereichen des Lamellenkorpus, größere Löcher vorgesehen
sind. Betrachtet man also den Lamellenkorpus quer zu dessen Längsachse, sind zunächst
an dem einen Rand größere Löcher vorgesehen, dann werden die Löcher zur Lamellenmitte
hin kleiner, um dann schließlich zum gegenüberliegenden Rand hin wieder größer zu
werden. Durch diese auf den ersten Blick ungewöhnliche Lochgrößenverteilung kann -
zur ungleichen Lochgrößenverteilung an sich widersinnig - eine gleichmäßige Transparenz
geschaffen werden. Einerseits sind es bei konkav oder konvex gewölbten Lamellen in
der offenen Stellung die nach oben bzw. nach unten gebogenen Ränder, die an sich den
Blick nach draußen beeinträchtigen würden. Zum anderen bleibt bei geschlossenen Lichtumlenklamellen,
d.h. wenn diese im Wesentlichen parallel zur Fensterfläche gestellt sind und in den
Randbereichen einander überlappen, aufgrund der größeren Löcher in den Randbereichen
auch im überdeckten Randbereich die gewünschte Transparenz, d.h. der Sichtbezug nach
außen. Wenn die Überdeckungsbereiche nicht ganz aufeinander oder leicht verschoben
aufeinander liegen, ergibt sich auch bei schrägem Blickwinkel durch die größeren Löcher
eine noch ausreichende Lochüberdeckung, die den gewünschten Bezug nach außen sicherstellt.
[0013] Um auch bei unterschiedlich großen Löchern dennoch einen über die Gesamtfläche der
Blendschutzvorrichtung zumindest näherungsweise gleich bleibenden Sichtbezug nach
außen zu erreichen, kann die Anzahl der Löcher pro Flächenanzahl an die Lochgröße
entsprechend angepasst werden. Insbesondere kann vorgesehen werden, dass die Anzahl
der kleineren Löcher im mittleren Abschnitt des Lamellenkorpus größer ist als die
Anzahl der größeren Löcher in den Randbereichen pro entsprechender Flächeneinheit,
d.h. die Lochdichte wird in den Bereichen kleinerer Löcher erhöht.
[0014] In Weiterbildung der Erfindung kann hierbei die Anzahl der Löcher pro Flächeneinheit
derart angepasst sein, dass die Löcher in den Randabschnitten mit den größeren Löchern
sowie in dem mittleren Abschnitt mit den kleineren Löchern gleichermaßen jeweils einen
Flächenanteil von 30 % bis 70 %, vorzugsweise etwa 50 % an der gesamten, die Perforation
aufweisenden Fläche besitzen.
[0015] Die Lochanzahl pro Flächeneinheit kann an die variierende Lochgröße derart angepasst
sein, dass ungeachtet der Lochgröße die Lichtlamelle einen näherungsweise gleichbleibenden
Loch-Flächenanteil an der gesamten, die Perforation aufweisenden Lamellenfläche besitzt.
[0016] Der perforierte Lamellenkorpus kann hierbei grundsätzlich aus verschiedenen Materialien
bestehen. Beispielsweise kann ein Lamellenkorpus aus Metall oder Kunststoff vorgesehen
sein.
[0017] Alternativ zu einem Metallkorpus kann nach einem weiteren Aspekt der vorliegenden
Erfindung auch ein Lamellenkorpus aus einem transparenten Werkstoff vorgesehen werden,
so daß der Lamellenkorpus insgesamt flächig lichtdurchlässig ist, wobei auf den Lamellenkorpus
eine teildurchlässige Beschichtung bzw. Kaschierung mit einem Transmissionsgrad im
Bereich von 2 % bis 50 % aufgebracht sein kann. Die genannte Beschichtung wird zusammen
mit dem Lamellenkorpus perforiert, wobei dann die zuvor genannte Reflexionsfolie über
den perforierten Lamellenkorpus gelegt wird, so dass sie die Löcher überdeckt. Die
genannte Beschichtung des aus transparentem Werkstoff, vorzugsweise Kunststoff, bestehenden
Lamellenkorpus kann aus einer teildurchlässigen Aluminiumbedampfung mit einem Transmissionsgrad
im Bereich von 2% bis 25%, vorzugsweise 2 % bis 10 % bestehen. Die Aluminiumbedampfung
ist dabei vorteilhafterweise auf der Lamellenoberseite vorgesehen und gibt dieser
eine reflektierende Wirkung, um in der nicht geschlossenen, etwa horizontalen Stellung
der Lichtumlenklamellen ausreichend Licht um den Innenraum lenken zu können.
[0018] Die zuvor genannte, die Löcher des Lamellenkorpus überdeckende Folie kann hierbei
grundsätzlich verschieden ausgebildet sein und insbesondere auch verschiedene Dicken
besitzen, wobei hinsichtlich der genannten Dicke der Begriff "Folie" nicht beschränkend
verstanden werden soll. Beispielsweise können Folien mit einer Dicke im Nanobereich
Verwendung finden, während andererseits Folien mit einer Dicke im Millimeterbereich
vorgesehen sein können. Die Folie kann hierbei grundsätzlich auch aus verschiedenen
Materialien bestehen und einen mehrschichtigen Aufbau besitzen.
[0019] In besonders vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung sind die insgesamt teildurchlässigen
Lichtumlenklamellen polarisierend ausgebildet. Hierbei kann der Lamellenkorpus selbst
und/oder die darauf aufgebrachte Reflexionsfolie polarisierend ausgebildet sein.
[0020] Vorteilhafter Weise ist die Polarisation der Lichtumlenklamellen dabei steuerbar,
insbesondere ein- und ausschaltbar. Hierzu kann in Weiterbildung der Erfindung eine
Polarisationsschicht vorgesehen sein, die durch Anlagen bzw. Ausschalten von elektrischer
Spannung ihre Polarisationswirkung entfaltet bzw. verliert. Durch die Polarisationswirkung
der Lichtumlenklamellen kann ein für Bildschirmarbeitsplätze angenehmes Licht im Innenraum
bewirkt werden, während unerwünschte Reflexionen und eine unerwünschte Blendwirkung
effizient unterdrückt werden.
[0021] In Weiterbildung der Erfindung kann der Lamellenkorpus und/oder die darauf aufgebrachte
Reflexionsfolie hinsichtlich der Wärme- und/oder Lichtdurchlässigkeit sozusagen intelligent
ausgebildet sein, so dass eine Anpassung an die jeweils gegebenen Wärme- und Lichtverhältnisse
erzielt werden kann.
[0022] In Weiterbildung der Erfindung können die Lichtlamellen nach dem Prinzip der "Low
Emissitivity" ausgebildet sein, so dass in energieeffizienter Weise weniger Energie
den abgeblendeten Raum verlassen kann als ihm durch die Blendschutzvorrichtung zugeführt
wird. In Weiterbildung der Erfindung kann der Lamellenkorpus und/oder die darauf aufgebrachte
Reflexionsfolie bezüglich Wärmestrahlung bidirektional ausgebildet sein derart, dass
von den Lichtumlenklamellen mehr kurzwellige Strahlung von der Außenseite in den abgeblendeten
Raum hindurchgelassen wird als von der Blendschutzvorrichtung in Form von langwelliger
Strahlung vom Rauminneren zur Außenseite gelassen wird.
[0023] In vorteilhafter Weiterbildung der Erfindung kann der Lamellenkorpus und/oder die
Reflexionsfolie hinsichtlich des Wärmedurchgangs und/oder der Lichtdurchlässigkeit
selbststeuernd bzw. selbsteinstellend ausgebildet sein derart, dass bei Erhöhung der
Wärme- und/oder Lichtbeaufschlagung der Lichtumlenklamellen deren Wärme- und/oder
Lichtdurchlässigkeit sinkt. Dies kann beispielsweise dadurch erreicht werden, dass
der Lamellenkorpus und/oder die Reflexionsfolie eine durch Wärmebeaufschlagung veränderbare
Lichtdurchlässigkeit besitzen. Heizen sich die Lichtlamellen und/oder die darauf aufgebrachte
Reflexionsfolie durch intensive Sonneneinstrahlung auf, schlägt die Wärme- und/oder
Lichtdurchlässigkeit um, so dass weniger Energie in das Rauminnere gelassen wird.
[0024] Alternativ oder zusätzlich kann der Lamellenkorpus und/oder die Reflexionsfolie eine
durch Strombeaufschlagung veränderbare Wärme- und/oder Lichtdurchlässigkeit besitzen.
Beispielsweise kann eine Folie auf den jeweiligen Lamellenkorpus aufgebracht sein,
die durch Anlegen von Strom in einen transparenteren Zustand oder wahlweise in einen
mehr opaquen Zustand geschalten werden kann.
[0025] Vorteilhafterweise kann der Lamellenkorpus und/oder die Reflexionsfolie hinsichtlich
der Wärme- und/oder Lichtdurchlässigkeit bistabil ausgebildet sein derart, dass die
Lichtdurchlässigkeit im stromfreien Zustand stabil ist. Dies besitzt den Vorteil,
dass nur zum Umschalten von einem Zustand in den anderen und umgekehrt elektrische
Energie benötigt wird. Um den jeweiligen Zustand indes zu halten, braucht keine elektrische
Energie verwendet werden.
[0026] Ein derartiges Umschalten der Wärme- und/oder Lichtdurchlässigkeit kann beispielsweise
in vorteilhafter Weise durch eine Schicht aus sog. elektronischem Papier erreicht
werden, das in der Regel zumindest zwei dünne Folienschichten umfasst, zwischen denen
Mikrokapseln mit unterschiedlich eingefärbten und/oder unterschiedlich transparenten
Pigmentpartikeln eingeschlossen sind, die elektrisch aufladbar sind. Die beiden Folienschichten
dienen hierbei als Minuselektrode bzw. Pluselektrode, so dass je nach Anlegen der
entsprechenden Spannung unterschiedliche Mikrokapseln zur Oberfläche der einen bzw.
der anderen Folie ausgerichtet werden. Durch entsprechende Elektrodenraster auf jeder
Folienschicht können hierbei unterschiedliche Wärme- und/oder Lichtdurchgängigkeiten
erzielt werden.
[0027] Durch eine Schicht aus solchem elektronischen Papier können auch unterschiedlich
farbige Tönungen erzielt werden. In einfacher Ausführung der Erfindung kann bikolorierbares,
insbesondere schwarz-weißes elektronisches Papier Verwendung finden. Alternativ kann
jedoch in Weiterbildung der Erfindung auch ein multikolorierbares elektronisches Papier
aufgebracht sein, welches mehrere Farbigkeiten einnehmen kann.
[0028] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels und
zugehöriger Zeichnungen näher erläutert. In den Zeichnungen zeigen:
- Fig. 1:
- Eine ausschnittweise Darstellung einer Blendschutzvorrichtung 2 übereinander angeordneten,
in der geschlossenen Stellung befindlichen Lichtumlenklamellen nach einer bevorzugten
Ausführung der Erfindung,
- Fig. 2:
- eine ausschnittsweise Darstellung der Blendschutzvorrichtung aus Fig. 1, die die geöffnete
Stellung der Lichtumlenklamellen mit im Wesentlichen horizontaler Ausrichtung zeigt,
und
- Fig. 3:
- eine ausschnittsweise Draufsicht auf die Perforation einer Lichtumlenklamelle.
[0029] Die in den Figuren gezeigte Blendschutzvorrichtung 1 umfaßt ein Lamellensystem 2
mit einer Vielzahl übereinander angeordnetem Lichtumlenklammellen 3, die eine insgesamt
längliche Form nach Art eines Stranggußprofils haben und an ihren Stirnseiten um eine
Schwenkachse 4, die sich parallel zu den Längsachsen der Lichtumlenklamellen 3 erstreckt
und mit der Längsachse der jeweiligen Lichtumlenklamelle auch zusammenfallen kann,
schwenkbar gelagert sind, so daß die Lichtumlenklamellen 3 zwischen der in Fig. 1
gezeigten geschlossenen Stellung und der in Fig. 2 gezeigten geöffneten Stellung verschwenkt
werden können.
[0030] Wie Fig. 2 zeigt, sind die Lichtumlenklamellen rinnenförmig gewölbt, wobei insbesondere
im Querschnitt gemäß Fig. 2 die Oberseite der Lichtumlenklamellen 3 konkav gewölbt
sein kann, wobei der Wölbungsradius R vorteilhafterweise größer ist als die Breite
B der Lichtumlenklamellen 3. In der gezeichneten Ausführungsform beträgt der Wölbungsradius
R zwischen 120 % und 200 % der Breite B.
[0031] An ihren Längsseiten besitzen die Lichtumlenklamellen 3 zur konkaven Wölbung der
Oberseite gegensinnige randseitige Abkantungen 5 bzw. gekrümmte Randstege, die einerseits
in der geschlossenen Stellung der Lichtumlenklamellen 3 gemäß Fig. 1 ein pfannenförmiges
Aufeinanderliegen und damit ein besseres Abschließen der Lichtumlenklamellen 3 bewirken
und andererseits den Lichtumlenklamellen 3 eine höhere mechanische Steifheit geben.
Wie Fig. 1 zeigt, sind die Lichtumlenklamellen 3 derart angeordnet, daß in der geschlossenen
Stellung die randseitigen Abkantungen 5 zweier benachbarter Lichtumlenklamellen 3
einander überdecken.
[0032] Gemäß einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung bestehen die Lichtumlenklamellen
3 aus einem transparenten Kunststoff, der auf der Oberseite der Lichtumlenklamellen
3 teildurchlässig aluminiumbedampft ist, so daß die Oberseite reflektierend wirkt
und die Lichtumlenklamellen 3 einen Transmissionsgrad von ca. 5 % besitzen.
[0033] Alternativ kann der Lamellenkorpus 6 der Lichtumlenklamellen 3 aus einem opaken Werkstoff
bestehen, insbesondere aus Aluminiumprofilen bestehen, die eine Perforation 7 mit
reihenförmig versetzt angeordneten Löchern 8 (vgl. Fig. 3) aufweisen, wobei auf der
Oberseite der Lichtumlenklamellen 3 eine Spiegelfolie 9 aufgebracht ist, die die gesamte
Oberfläche der Lichtumlenklamellen 3 bedeckt und damit auch die genannten Löcher 8
der Perforation 7 überdeckt. Die Spiegelfolie 9 ist dabei teildurchlässig ausgebildet,
wobei der Transmissionsgrad vorteilhafterweise 10 % betragen kann. Dies gibt einen
im Wesentlichen uneingeschränkten Bezug von Innen nach Außen bei Aufrechterhaltung
der erwünschten Abblendwirkung.
[0034] Durch Verschwenken um die Schwenkachsen 4 können die Lamellen je nach Außenhelligkeit
bzw. Besonnung der Fassade entsprechend der visuellen und klimatechnischen Anforderungen
in eine möglichst optimale Stellung gebracht werden.
[0035] Dabei ergibt sich ein optimaler Sonnenschutz bei komplett geschlossenen Lamellen,
wie dies Fig. 1 zeigt, während sich die höchste Lichttransmission mit einem Transmissionsgrad
von ca. 80 % in der offenen Stellung erreicht wird, wie dies Fig. 2 zeigt.
[0036] Vorteilhafterweise kann die Blendschutzvorrichtung 1 dabei hinter einer Standardwärmeschutzverglasung,
beispielsweise in Form eines Zweifachglases, bzw. insbesondere auch zwischen einem
Kastenfenster, das ein Einfachglas und ein Zweifachglas aufweist, integriert werden,
wodurch ein hochwertiger Sonnen- sowie Blendschutz und eine optimale Tageslichtumlenkung
mit uneingeschränktem Bezug von Innen nach Außen erzielt wird.
[0037] Ohne dass Fig. 3 dies explizit zeigen würde, können in der eingangs beschriebenen
Weise unterschiedlich große Löcher in verschiedenen Bereichen der Lichtlamelle angeordnet
werden.
[0038] Die die Löcher überdeckende Reflexionsfolie kann in der eingangs näher beschriebenen
Weise ausgebildet sein.
1. Blendschutzvorrichtung mit mehreren übereinander angeordneten, länglichen Lichtumlenklamellen
(3), die auf ihren Oberseiten (10) lichtreflektierend ausgebildet und im Querschnitt
vorzugsweise gewölbt sind, wobei die Lichtumlenklamellen (3) einen perforierten, Löcher
(8) aufweisenden Lamellenkorpus (6) besitzen, dadurch gekennzeichnet, daß auf den perforierten Lamellenkorpus (6) eine die Löcher (8) überdeckende, teildurchlässige
Reflexionsfolie mit einem Transmissionsgrad im Bereich von 2 % bis 50 % aufgebracht
ist.
2. Blendschutzvorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei die Reflexionsfolie
aus einer teiltransparenten Spiegelfolie (9) mit einem Transmissionsgrad zwischen
5 % und 25 %, vorzugsweise etwa 7 % bis 12 %, besteht.
3. Blendschutzvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der perforierte
Lamellenkorpus (6) aus einem transparenten Werkstoff, auf dem eine teildurchlässige
Beschichtung mit einem Transmissionsgrad im Bereich von 2 % bis 50 %, vorzugsweise
in Form einer teildurchlässigen Aluminiumbedampfung mit einem Transmissionsgrad im
Bereich von 2 % bis 10 %, insbesondere etwa 5 %, aufgebracht ist.
4. Blendschutzvorrichtung nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche, wobei die Löcher
(8) im Lamellenkorpus (6) einen Flächenanteil von 30 % bis 70 %, vorzugsweise etwa
50 %, an der gesamten die Perforation aufweisenden Fläche besitzen.
5. Blendschutzvorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei im Wesentlichen der
gesamte Lamellenkorpus (6) perforiert ist und/oder die Löcher (8) in einem Raster
in Reihen parallel zur Lamellenlängsrichtung angeordnet sind.
6. Blendschutzvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei die Löcher (8)
einen Durchmesser im Bereich von 1 mm bis 5 mm, vorzugsweise etwa 2 mm bis 3mm, besitzen.
7. Blendschutzvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei in verschiedenen
Abschnitten des Lamellenkorpus (6) Löcher (8) unterschiedlicher Größe vorgesehen sind,
wobei in einem mittleren Abschnitt des Lamellenkorpus (6) im Bereich der Längachse
des Lamellenkorpus kleinere Löcher (8) und zu den Rändern des Lamellenkorpus (6) hin,
insbesondere in randseitigen Überdeckungsbereichen des Lamellenkorpus (6), größere
Löcher (8) vorgesehen sind.
8. Blendschutzvorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei in dem mittleren Abschnitt
des Lamellenkorpus (6) eine Anzahl der kleineren Löcher (8) pro Flächeneinheit größer
als eine Anzahl der größeren Löcher (8) pro Flächeneinheit in den Randabschnitten
des Lamellenkorpus (6) ist, derart, daß in den Randabschnitten sowie in dem mittleren
Abschnitt des Lamellenkorpus (6) gleichermaßen die Löcher jeweils einen Flächenanteil
von 30 % bis 70 %, vorzugsweise etwa 50 %, an der gesamten die Perforation aufweisenden
Fläche besitzen.
9. Blendschutzvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Lamellenkorpus
(6) und/oder die Reflexionsfolie (7) polarisierend ausgebildet sind.
10. Blendschutzvorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei der Lamellenkorpus
(6) und/oder die Reflexionsfolie (7) eine durch Anlegen von Elektrizität veränderbare
Polarisation besitzen.
11. Blendschutzvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Lamellenkorpus
(6) und/oder die darauf aufgebrachte Reflexionsfolie (7) bezüglich Wärmestrahlung
bi-direktional ausgebildet ist derart, daß von den Lichtumlenklamellen (3) mehr kurzwellige
Strahlung von einer Außenseite zu einer Innenseite der Blendschutzvorrichtung als
langwellige Strahlung von der Innenseite zur Außenseite hindurchgelassen wird.
12. Blendschutzvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Lamellenkorpus
(6) und/oder die Reflexionsfolie (7) eine durch Wärme- und/oder Strombeaufschlagung
veränderbare Lichtdurchlässigkeit besitzen.
13. Blendschutzvorrichtung nach dem vorhergehenden Anspruch, wobei der Lamellenkorpus
und/oder die Reflexionsfolie (7) hinsichtlich der Lichtdurchlässigkeit bi-stabil ausgebildet
ist derart, daß die Lichtdurchlässigkeit im stromfreien Zustand stabil ist.
14. Blendschutzvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, wobei der Lamellenkorpus
(6) und/oder die Reflexionsfolie (7) zumindest eine Schicht aus elektronischem Papier
umfaßt, das vorzugsweise zumindest zwei dünne Folienschichten, zwischen denen Mikrokapseln
mit unterschiedlich eingefärbten Pigmentpartikeln eingeschlossen sind, die elektrisch
aufladbar sind, umfaßt.
15. Blendschutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 12 bis 14, wobei der Lamellenkorpus
(6) und/oder die Reflexionsfolie (7) hinsichtlich der Lichtdurchlässigkeit selbsteinstellend
ausgebildet ist derart, daß bei Erhöhung der Wärme- und/oder Lichtbeaufschlagung der
Lichtumlenklamellen (3) die Lichtdurchlässigkeit sinkt.