Gebiet der Erfindung
[0001] Die Erfindung betrifft eine Baueinheit eines Ventiltriebs einer Brennkraftmaschine
mit hydraulisch variabler Gaswechselventilbetätigung. Die Baueinheit umfasst ein Gehäuse
mit einer Ausnehmung, ein fest in der Ausnehmung eingepasstes Nehmergehäuse und einen
in einer Bohrung des Nehmergehäuses axialbeweglich gelagerten Nehmerkolben. Dieser
wirkt einerseits mit einem Gaswechselventil zusammen und begrenzt andererseits eine
in der Bohrung verlaufende Nehmerkammer, wobei das durch die Wandung der Ausnehmung
radial ausgerichtete Nehmergehäuse eine einem Boden der Ausnehmung zugewandte Stirnseite
mit einer Dichtfläche aufweist, die zumindest mittelbar gegen den Boden der Ausnehmung
verspannt ist.
Hintergrund der Erfindung
[0002] Eine derartige Baueinheit ist aus der als gattungsbildend betrachteten
EP 1 344 900 B1 vorbekannt. Bei der dort vorgeschlagenen Baueinheit handelt es sich um ein in den
Zylinderkopf der Brennkraftmaschine montierbares Gehäuse zur Aufnahme von spezifischen
Komponenten eines hydraulischen Ventiltriebs, welche zur variablen Übertragung eines
Nockenhubs auf das Gaswechselventil nach dem bekannten Lost-Motion-Prinzip erforderlich
sind. Konkret handelt es sich bei diesen Komponenten um ein Gebergehäuse mit einem
darin geführten und eine Geberkammer begrenzenden Geberkolben als nockenseitigem Antrieb,
das ventilseitige Nehmergehäuse mit dem Nehmerkolben als ventilseitigem Abtrieb, ein
an die Geberkammer und die Nehmerkammer angeschlossenes, elektrisch ansteuerbares
Hydraulikventil zum zeitlich variablen Absteuern von Hydraulikmittel aus den Kammern
sowie um einen Druckspeicher zur Zwischenspeicherung des abgesteuerten Hydraulikmittels.
[0003] Die der nachfolgend beschriebenen Erfindung zugrunde liegende Problematik betrifft
die konstruktive Ausgestaltung des ventilseitigen Abtriebs. Hintergrund dieser Problematik
ist das Erfordernis, den Schließzeitpunkt des Gaswechselventils unter allen Betriebsbedingungen
der Brennkraftmaschine unabhängig von der Erhebung des Nockens präzise steuern zu
können und dabei mechanisch und akustisch akzeptable Schließgeschwindigkeiten des
Gaswechselventils nicht zu überschreiten. Da bekanntlich die Qualität des Ventilschließvorgangs
von einem genau dosierten Volumenstrom des Hydraulikmittelstroms abhängt, der in einem
engen Zeitfenster kurz vor Erreichen der Ventilschließposition lediglich über eine
so genannte hydraulische Ventilbremse in Form einer Drosselstelle aus der Nehmerkammer
abfließt, würden ungewollte Undichtigkeiten in der Nehmerkammer zu undefinierten Leckageströmen
und folglich zu einer negativen Beeinträchtigung des dann nur noch unzureichend präzise
vorher bestimmbaren Ventilschließvorgangs führen.
[0004] Bei der konstruktiven Ausführung der ventilseitigen Abtriebseite einer Baueinheit
gemäß der eingangs zitierten Druckschrift kann jedoch das Risiko derartiger Undichtigkeiten
aufgrund von unvermeidbaren Bauteiltoleranzen erheblich sein. Der Grund hierfür ist,
dass sich das in der Ausnehmung des Gehäuses fest eingepasste Nehmergehäuse mit seiner
Außenmantelfläche in der Wandung der Ausnehmung radial ausrichtet, so dass auf die
Wandung bezogene Planlauftoleranzen des Bodens der Ausnehmung und/oder auf die Außenmantelfläche
des Nehmergehäuses bezogene Planlauftoleranzen von dessen Stirnseite zu einem lokalen
Spalt zwischen der stirnseitigen Dichtfläche auf der Stirnseite und dem Boden führen,
wobei der Spalt seinerseits einen undefinierten Abfluss von Hydraulikmittel aus der
Nehmerkammer zum Zeitpunkt des Ventilschließvorgangs bewirkt.
[0005] Zwar könnte der Spalt vorsorglich durch weiteres axiales Verpressen des Nehmergehäuses
in die Ausnehmung geschlossen werden, jedoch bestünde dabei das erhöhte Risiko einer
unzulässig hohen Deformation der den Nehmerkolben lagernden Bohrung und folglich eines
Klemmens des Nehmerkolbens in der Bohrung. Zudem würde diese Problematik durch Gehäuse-
und Nehmergehäusewerkstoffe mit unterschiedlichen thermischen Ausdehnungskoeffizienten
verschärft werden, indem beispielsweise das Gehäuse aus einem Aluminiumwerkstoff mit
vergleichsweise hoher thermischer Ausdehnung und das Nehmergehäuse aus einem Stahlwerkstoff
mit vergleichsweise niedriger thermischer Ausdehnung bestünde und folglich die Stirnseite
des Nehmergehäuses bei sehr tiefen Temperaturen zusätzlich gegen den Boden der Ausnehmung
verspannt werden würde.
Aufgabe der Erfindung
[0006] Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Baueinheit der
eingangs genannten Art so fortzubilden, dass der vorstehend erläuterte Nachteil mit
einfachen Mitteln beseitigt ist. Demnach soll die Baueinheit so beschaffen sein, dass
auch bei entfeinerten und folglich kostengünstiger herstellbaren Bauteiltoleranzen
der während der finalen Schließphase des Gaswechselventils aus der Nehmerkammer abfließende
Hydraulikmittelstrom lediglich über den definierten Querschnitt der hydraulischen
Ventilbremse verdrängt wird.
Zusammenfassung der Erfindung
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass im Spannungsfluss zwischen
der Stirnseite des Nehmergehäuses und dem Boden der Ausnehmung zumindest ein Spaltausgleichselement
mit vorbestimmter axialer Verformbarkeit zur Erzielung einer wenigstens nahezu vollständigen
Dichtwirkung der Dichtfläche angeordnet ist. Mit anderen Worten sollen alle zwischen
der Stirnseite des Nehmergehäuses und dem Boden der Ausnehmung eingespannten Bauteilflächen
durch elastische und ggf. plastische Verformung des Spaltausgleichselements zumindest
weitestgehend druckdicht gegeneinander verspannt werden.
[0008] Wie es anhand der nachstehend erläuterten Ausführungsbeispiele der Erfindung deutlich
wird, kann es sich bei dem Spaltausgleichselement einerseits um ein zwischen der Stirnseite
des Nehmergehäuses und dem Boden der Ausnehmung eingespanntes Bauteil oder um die
Stirnseite oder den Boden selbst handeln, wobei jeweils eine spezielle Oberflächengestaltung
mit vorbestimmter elastischer und optional plastischer Verformbarkeit vorgesehen ist.
Andererseits kann es sich auch um ein Bauteil handeln, das lediglich eine vorbestimmte
elastische und optional plastische Verformbarkeit aufweist.
Kurze Beschreibung der Zeichnungen
[0009] Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung und
aus den Zeichnungen, in denen die Ausführungsbeispiele jeweils anhand eines für das
Verständnis der Erfindung wesentlichen Ausschnitts der Baueinheit teilweise vereinfacht
dargestellt sind. Sofern nicht anders erwähnt, sind dabei gleiche oder funktionsgleiche
Merkmale oder Bauteile mit gleichen Bezugszahlen versehen. Es zeigen jeweils im Längsschnitt
durch das Nehmergehäuse:
- Figur 1
- ein erstes Ausführungsbeispiel mit als Spaltausgleichselement dienender Tellerfeder;
- Figur 2
- ein zweites Ausführungsbeispiel mit als Spaltausgleichselement dienendem rechteckigem
Ring;
- Figur 3
- ein drittes Ausführungsbeispiel mit als Spaltausgleichselement dienendem kreisförmigem
Ring;
- Figur 4
- ein viertes Ausführungsbeispiel mit als Spaltausgleichselement dienender Quetschkontur
am Boden der Ausnehmung;
- Figur 5
- ein fünftes Ausführungsbeispiel mit als Spaltausgleichselement dienender Quetschkontur
auf einer bodenseitigen Stirnfläche eines Flansches eines Kappenelements;
- Figur 6
- ein sechstes Ausführungsbeispiel mit als Spaltausgleichselement dienender Quetschkontur
auf einer ventilseitigen Stirnfläche eines Flansches eines Kappenelements;
- Figur 7
- ein siebtes Ausführungsbeispiel mit als Spaltausgleichselement dienender Quetschkontur
auf der Dichtfläche des Nehmergehäuses und
- Figur 8
- eine als Referenz dienende, nicht erfindungsgemäße Ausführung der Baueinheit gemäß
dem Stand der Technik.
Ausführliche Beschreibung der Zeichnungen
[0010] Ein erstes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in Figur 1 offenbart. Dargestellt
ist ein abtriebseitiger Ausschnitt einer Baueinheit eines Ventiltriebs einer Brennkraftmaschine
mit hydraulisch variabler Gaswechselventilbetätigung, die als solche dem Fachmann
beispielsweise aus der eingangs zitierten Druckschrift geläufig ist. Die vormontierte
und in einem Zylinderkopf der Brennkraftmaschine angeordnete Baueinheit 1 umfasst
ein Gehäuse 2 aus Aluminiumwerkstoff, ein in einer hohlzylindrischen Ausnehmung 3
des Gehäuses 2 angeordnetes Nehmergehäuse 4 aus Stahlwerkstoff und einen in einer
Bohrung 5 des Nehmergehäuses 4 axial beweglich gelagerten Nehmerkolben 6. Der hier
mit einem Druckstück 7 und einem hydraulischen Ventilspielausgleichselement 8 mehrteilig
ausgebildete Nehmerkolben 6 wirkt einerseits mit einem in Schließrichtung kraftbeaufschlagten
Gaswechselventil 9 zusammen und begrenzt andererseits eine mit Hydraulikmittel gefüllte
Nehmerkammer 10, die in der simultanen Hubphase des Nehmerkolbens 6 und des Gaswechselventils
9 in bekannter Art und Weise über Kanäle 11 im Nehmergehäuse 4 und über ein in Richtung
der Nehmerkammer 10 öffnendes Rückschlagventil 12 hydraulisch mit einer antriebseitigen
Geberkammer 13 kommuniziert.
[0011] Das Rückschlagventil 12 ist Teil eines auf das Nehmergehäuse 4 aufgesetzten und die
Nehmerkammer 10 begrenzenden Kappenelements 14, das mit einer Außenkappe 15, einer
darin eingesetzten Innenkappe 16 und einem zwischen der Außenkappe 15 und der Innenkappe
16 beweglich angeordneten und als Kugel ausgebildeten Rückschlagventilkörper 17 mehrteilig
ausgebildet ist. Bei dem Kappenelement 14 handelt es sich dennoch um ein nur optionales
Bauteil der Baueinheit 1, da eine ventilferne Stirnseite 18 des Nehmergehäuses 4 alternativ
auch unmittelbar gegen einen Boden 19 der Ausnehmung 3 verspannt sein kann.
[0012] Während des Schließvorgangs des Gaswechselventils 9 ist das Rückschlagventil 12 geschlossen,
d.h. der Rückschlagventilkörper 17 befindet sich in Anlage an der Außenkappe 15. Nach
vollständiger Überdeckung der Kanäle 11 durch das Druckstück 7 ist nur noch ein gedrosseltes
Abströmen von Hydraulikmittel aus der Nehmerkammer 10 bei entsprechendem Abbremsen
des Gaswechselventils 9 möglich. Das gedrosselte Abströmen des Hydraulikmittels erfolgt
sowohl über einen in Figur 3 dargestellten und einen definierten axialen Querschnittsverlauf
aufweisenden Schlitz 20 an der Stirnseite 18 des Nehmergehäuses 4 als auch über eine
Drosselbohrung 21 mit definiertem Querschnitt im Kappenelement 14. Sowohl der Schlitz
20 als auch die Drosselbohrung 21 dienen bekanntermaßen als Öffnungsquerschnitte einer
so genannten hydraulischen Ventilbremse, die einen definierten Schließvorgang des
bei hydraulisch variablen Ventiltrieben vom geberseitigen Nockenhub kinematisch entkoppelten
Gaswechselventils 9 generieren. Die unter allen Betriebsbedingungen der Brennkraftmaschine
nicht nur aus Gründen der mechanischen Bauteilbelastung und der Ventiltriebsakustik,
sondern auch im Hinblick auf niedrige Schließzeitpunktschwankungen in engen Grenzen
einzuhaltende Schließgeschwindigkeit des Gaswechselventils 9 bedingt jedoch einen
präzise einzuhaltenden Öffnungsquerschnitt der hydraulischen Ventilbremse sowohl bezüglich
der Querschnittsgröße als auch, unter Berücksichtigung des Zusammenspiels mit dem
Druckstück 7, bezüglich der axialen Querschnittsposition im Nehmergehäuse 4. Umgekehrt
ausgedrückt würden Querschnittsschwankungen der hydraulischen Ventilbremse zu unerwünscht
hohen Abweichungen der Schließgeschwindigkeit und/oder des Schließzeitpunkts des Gaswechselventils
9 führen.
[0013] Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Ursache für derartige Querschnittsveränderungen
ist in Figur 8 verdeutlicht, in der die konstruktiven Gegebenheiten der Baueinheit
ohne erfindungsgemäßes Spaltausgleichselement vergrößert dargestellt sind. Demnach
kann es sich bei der unerwünschten Querschnittsveränderung insbesondere um einen hier
stark übertrieben dargestellten, keilförmigen Spalt 22 zwischen der ventilfernen Stirnseite
18 des Nehmergehäuses 4 und einem Flansch 23 des Kappenelements 14 handeln. Der Spalt
22 wird durch geometrische Ungänzen infolge unvermeidbarer Bauteiltoleranzen und konkret
durch Rechtwinkligkeitsabweichungen des Nehmergehäuses 4 und der Ausnehmung 3 im Gehäuse
2 verursacht. Im einzelnen verläuft die Stirnseite 18 des Nehmergehäuses 4 nicht ideal
rechtwinklig zu dessen Außenmantelfläche 24 und/oder der Boden 19 der Ausnehmung 3
nicht ideal rechtwinkelig zu deren Wandung 25. Da sich das mittels Einschrauben und/oder
Einpressen fest in der Ausnehmung 3 eingepasste Nehmergehäuse 4 mit seiner Außenmantelfläche
24 an der Wandung 25 der Ausnehmung 3 radial ausrichtet, verlaufen im allgemeinen
Fall die der Stirnseite 18 zugewandte Oberfläche 26 des Bodens 19 und eine auf der
Stirnseite 18 des Nehmergehäuses 4 verlaufende Dichtfläche 27 nicht parallel zueinander.
Ein weiteres Einpressen und/oder Einschrauben des Nehmergehäuses 4 in Richtung des
Bodens 19 bei entsprechend lokaler Axialstauchung des Flansches 23 zwecks Schließen
des Spaltes 22 wäre zwar theoretisch möglich, würde aber bei nichtprozesssicherem
Montagevorgang des Nehmergehäuses 4 die Gefahr einer unzulässig hohen Deformation
der Bohrung 5 und folglich eines Klemmens des Nehmerkolbens 6 (siehe Figur 1) in der
Bohrung 5 bergen.
[0014] Erfindungsgemäße Spaltausgleichselemente, die die von der idealen Bauteilgeometrie
abweichenden Ungänzen, insbesondere infolge der vorgenannten Rechtwinkligkeitstoleranzen
kompensieren und zu einer wenigstens nahezu vollständigen Dichtwirkung der Dichtfläche
27 des Nehmergehäuses 4 führen, sind nachfolgend in verschiedenen Ausgestaltungen
anhand der Figuren 1 bis 7 erläutert.
[0015] Bei dem in Figur 1 dargestellten Spaltausgleichselement handelt es sich um eine zwischen
dem Boden 19 der Ausnehmung 3 und dem Flansch 23 des Kappenelements 14 eingespannte
Tellerfeder 28, deren Vorspannkraft so hoch ist, dass sie den Flansch 23 bei allen
auftretenden Druckzuständen in der Nehmerkammer 10 planparallel dichtend gegen die
Dichtfläche 27 (siehe Figur 8) des Nehmergehäuses 4 presst. Abweichend von der dargestellten
Einzelfeder kann es sich beispielsweise auch um ein Tellerfederpaket oder eine Schraubentellerfeder
handeln.
[0016] In den Figuren 2 und 3 sind jeweils als Ring 29 und 30 ausgebildete Spaltausgleichselemente
dargestellt, die ebenfalls zwischen dem Boden 19 der Ausnehmung 3 und dem Flansch
23 des Kappenelements 14 eingespannt sind. Die Ringe 29, 30 unterscheiden sich durch
ihre Querschnittsform, wobei es sich beim Ring 29 um einen Rechteckring handelt, während
der Ring 30 einen kreisförmigen oder ovalen Querschnitt aufweist. Die genannten Querschnittsformen
beziehen sich auf den unverformten Zustand der Ringe 29, 30, d.h. bei noch nicht in
das Gehäuse 2 eingepasstem Nehmergehäuse 4. Als Ringwerkstoffe können sowohl Elastomere
als auch metallische Werkstoffe, wie beispielsweise Aluminium oder niedrig legierte
Stähle vorgesehen sein.
[0017] Bei dem Spaltausgleichselement gemäß Figur 4 handelt es sich um eine radial höhenveränderliche
Quetschkontur 31, die als umlaufende Wulst auf einer der Dichtfläche 27 zugewandten
Oberfläche 26' des Bodens 19 selbst ausgebildet ist. Während der Flansch 23 des Kappenelements
14 mit ebenen Stirnflächen 32 und 33 zwischen der Stirnseite 18 des Nehmergehäuses
4 und dem Boden 19 eingespannt ist und die bodenseitige Stirnfläche 32 die Wulst 31
elastisch und ggf. plastisch verformt, weist ein anderes Kappenelement 14' gemäß Figur
5 eine dem eben ausgebildeten Boden 19 der Ausnehmung 3 zugewandte Stirnfläche 32'
mit einer radial höhenveränderlichen Quetschkontur 34 als Spaltausgleichselement auf.
Analog zum Ausführungsbeispiel gemäß Figur 4 ist die Quetschkontur 34 des Flansches
23 als umlaufende Wulst ausgebildet, die unter elastischer und ggf. plastischer Verformung
gegen den Boden 19 der Ausnehmung 3 verspannt ist.
[0018] Weitere beispielhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind schließlich den Figuren
6 und 7 entnehmbar. Bei einem in Figur 6 dargestellten Kappenelement 14" weist eine
ventilseitige, d.h. der Dichtfläche 27 des Nehmergehäuses 4 zugewandte Stirnfläche
33" des Flansches 23 eine radial höhenveränderliche, umlaufende Quetschkontur 35 als
Spaltausgleichselement auf. Die Quetschkontur 35 ist als eben oder ballig geformter
und den Flansch 23 in hier übertriebener Darstellung nach außen verjüngende Fase ausgebildet.
[0019] In Figur 7 weist die Dichtfläche 27 des Nehmergehäuses 4 eine radial höhenveränderliche
Quetschkontur 36 als Spaltausgleichselement auf. Bei dieser Quetschkontur 36 handelt
es sich ebenfalls um eine auf der gesamten Stirnseite 18 eben oder ballig ausgebildete
und radial nach außen abfallende Fase. Bei ausgeführten Nehmergehäusen 4 wäre ein
Abfall der auch hier übertrieben dargestellten Fase 36 von lediglich 0,1 mm oder kleiner
vorzusehen.
Liste der Bezugszahlen
[0020]
- 1
- Baueinheit
- 2
- Gehäuse
- 3
- Ausnehmung
- 4
- Nehmergehäuse
- 5
- Bohrung
- 6
- Nehmerkolben
- 7
- Druckstück
- 8
- hydraulisches Ventilspielausgleichselement
- 9
- Gaswechselventil
- 10
- Nehmerkammer
- 11
- Kanal im Nehmergehäuse
- 12
- Rückschlagventil
- 13
- Geberkammer
- 14
- Kappenelement
- 15
- Außenkappe
- 16
- Innenkappe
- 17
- Rückschlagventilkörper
- 18
- Stirnseite des Nehmergehäuses
- 19
- Boden der Ausnehmung
- 20
- Schlitz im Nehmergehäuse
- 21
- Drosselbohrung
- 22
- Spalt
- 23
- Flansch des Kappenelements
- 24
- Außenmantelfläche des Nehmergehäuses
- 25
- Wandung der Ausnehmung
- 26
- Oberfläche des Bodens
- 27
- Dichtfläche des Nehmergehäuses
- 28
- Tellerfeder
- 29
- Ring
- 30
- Ring
- 31
- Quetschkontur
- 32
- bodenseitige Stirnfläche des Kappenelements
- 33
- ventilseitige Stirnfläche des Kappenelements
- 34
- Quetschkontur
- 35
- Quetschkontur
- 36
- Quetschkontur
1. Baueinheit (1) eines Ventiltriebs einer Brennkraftmaschine mit hydraulisch variabler
Gaswechselventilbetätigung, umfassend ein Gehäuse (2) mit einer Ausnehmung (3), ein
fest in der Ausnehmung (3) eingepasstes Nehmergehäuse (4) und einen in einer Bohrung
(5) des Nehmergehäuses (4) axialbeweglich gelagerten Nehmerkolben (6), der einerseits
mit einem Gaswechselventil (9) zusammenwirkt und andererseits eine in der Bohrung
(5) verlaufende Nehmerkammer (10) begrenzt, wobei das durch die Wandung (25) der Ausnehmung
(3) radial ausgerichtete Nehmergehäuse (4) eine einem Boden (19) der Ausnehmung (3)
zugewandte Stirnseite (18) mit einer Dichtfläche (27) aufweist, die zumindest mittelbar
gegen den Boden (19) der Ausnehmung (3) verspannt ist, dadurch gekennzeichnet, dass im Spannungsfluss zwischen der Stirnseite (18) des Nehmergehäuses (4) und dem Boden
(19) der Ausnehmung (3) zumindest ein Spaltausgleichselement mit vorbestimmter axialer
Verformbarkeit zur Erzielung einer wenigstens nahezu vollständigen Dichtwirkung der
Dichtfläche (27) angeordnet ist.
2. Baueinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Dichtfläche (27) des Nehmergehäuses (4) eine radial höhenveränderliche Quetschkontur
(36) als Spaltausgleichselement aufweist.
3. Baueinheit nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Quetschkontur (36) des Nehmergehäuses (4) als eben oder ballig geformte, radial
nach außen abfallende Fase ausgebildet ist.
4. Baueinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Boden (19) der Ausnehmung (3) eine der Dichtfläche (27) zugewandte Oberfläche
(26') mit einer radial höhenveränderlichen Quetschkontur (31) als Spaltausgleichselement
aufweist.
5. Baueinheit nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Quetschkontur (31) des Bodens (19) der Ausnehmung (3) als umlaufende Wulst ausgebildet
ist.
6. Baueinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Baueinheit (1) weiterhin ein stirnseitig auf das Nehmergehäuse (4) aufgesetztes
und die Nehmerkammer (10) begrenzendes Kappenelement (14, 14', 14") umfasst, wobei
die Dichtfläche (27) des Nehmergehäuses (4) mittels eines Flansches (23) des Kappenelements
(14, 14', 14") gegen den Boden (19) der Ausnehmung (3) verspannt ist.
7. Baueinheit nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine Stirnfläche (32', 33") des Flansches (23) eine radial höhenveränderliche, umlaufende
Quetschkontur (34, 35) als Spaltausgleichselement aufweist.
8. Baueinheit nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Quetschkontur (34) des Flansches (23) als eine dem Boden (19) der Ausnehmung
(3) zugewandte Wulst ausgebildet ist.
9. Baueinheit nach Anspruch 7 dadurch gekennzeichnet, dass die Quetschkontur (35) des Flansches (23) als eben oder ballig geformte, den Flansch
(23) radial nach außen verjüngende und der Dichtfläche (27) des Nehmergehäuses (4)
zugewandte Fase ausgebildet ist.
10. Baueinheit nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Kappenelement (14, 14', 14") mit einer Außenkappe (15) und einer darin eingesetzten
Innenkappe (16) sowie einem zwischen der Außenkappe (15) und der Innenkappe (16) beweglich
angeordneten und in Richtung der Nehmerkammer (10) öffnenden Rückschlagventilkörper
(17) mehrteilig ausgebildet ist.
11. Baueinheit nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass eine zwischen dem Boden (19) der Ausnehmung (3) und dem Flansch (23) des Kappenelements
(14) eingespannte Tellerfeder (28) als Spaltausgleichselement vorgesehen ist.
12. Baueinheit nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein zwischen dem Boden (19) der Ausnehmung (3) und dem Flansch (23) des Kappenelements
(14) eingespannter Ring (29, 30) als Spaltausgleichselement vorgesehen ist.
13. Baueinheit nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Ring (29, 30) aus Elastomerwerkstoff besteht.
14. Baueinheit nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Ring (29) im unverformten Zustand einen rechteckigen Querschnitt aufweist.
15. Baueinheit nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, dass der Ring (30) im unverformten Zustand einen kreisförmigen oder ovalen Querschnitt
aufweist.