[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Zugriff auf einen Massenspeicher eines tragbaren
Datenträgers sowie einen tragbaren Datenträger.
[0002] Der Zugriff auf den Massenspeicher des tragbaren Datenträgers erfolgt üblicherweise
über einen Hauptcomputer (Host), mit dem der tragbare Datenträger verbunden ist. Nach
Herstellung der Verbindung des tragbaren Datenträgers mit dem Hauptcomputer wird der
Massenspeicher z.B. als eigenes Laufwerk in einem Dateisystem des Hauptcomputers abgebildet.
Vom Hauptcomputer aus kann dann der Massenspeicher mit Daten beschrieben werden oder
es können Daten aus dem Massenspeicher ausgelesen werden. Ein tragbarer Datenträger
im Sinne der vorliegenden Beschreibung kann insbesondere eine Chipkarte (Smartcard)
oder ein tragbarer Massenspeicher, wie z.B. eine ST-Karte oder ein Memory Stick, in
unterschiedlichen Bauformen sein. Eine weit verbreitete Schnittstelle zum Anschließen
des tragbaren Datenträgers an den Hauptcomputer ist die USB (Universal Serial Bus)-Schnittstelle.
[0003] Um einen Zugriffsschutz auf die in dem Massenspeicher hinterlegten Daten bereitstellen
zu können, sind Programme bekannt, die auf dem Hauptcomputer ausgeführt werden. Das
Ausführen eines solchen Schutz-Programms kann beispielsweise dynamisch nach dem Feststellen
einer Verbindung des tragbaren Datenträgers mit dem Hauptcomputer erfolgen. Ein derartiger
Schutzmechanismus ist jedoch leicht umgehbar.
[0004] Aus der
WO 2005/022405 ist ferner bekannt, in ein Dateisystem, insbesondere ein Linux-Dateisystem, ein transaktionsbasiertes
Dateisystem einzubinden, um die für das eingebundene transaktionsbasierte Dateisystem
bestehenden Sicherheitsmechanismen für Daten nutzen zu können, die in das transaktionsbasierte
Dateisystem eingespeichert sind. Ein solches transaktionsbasiertes Dateisystem ist
beispielsweise ein journalführendes Dateisystem (Journaling File System). Bei einem
solchen Dateisystem werden die in das Dateisystem zu schreibenden Datenblöcke zunächst
in ein Journal aufgenommen. Erst wenn dieser Vorgang erfolgreich abgeschlossen ist,
erfolgt das eigentliche Schreiben in das Dateisystem. Ein Nachteil des in dieser Druckschrift
beschriebenen Vorgehens besteht darin, dass die zu schützenden Daten grundsätzlich
im Speicher des transaktionsbasierten Dateisystems hinterlegt werden müssen.
[0005] Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Vorgehen für den Zugriff auf
einen Massenspeicher eines tragbaren Datenträgers anzugeben, welches auf einfache
Weise einen zuverlässigen Schutz der in einem Massenspeicher hinterlegten Daten ermöglicht.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch ein Verfahren gemäß Patentanspruch 1, einen
tragbaren Datenträger gemäß Patentanspruch 11 sowie ein Computerprogrammprodukt gemäß
Patentanspruch 14 gelöst. In den abhängigen Patentansprüchen sind jeweils bevorzugte
Ausgestaltungen der Erfindung wiedergegeben.
[0007] Die Erfindung geht von der Grundüberlegung aus, auf den Massenspeicher unter Verwendung
bekannter Sicherheitsmechanismen eines Dateisystems, insbesondere eines ISO-Dateisystems,
zuzugreifen. Ein Zugriff auf den Massenspeicher unter Umgehung des Zugriffsmechanismus
des Dateisystems ist damit nicht mehr möglich, womit die in dem Massenspeicher hinterlegten
Daten gegen ungewollten Zugriff auf einfache und effiziente Weise geschützt sind.
[0008] Das Verfahren zum Zugriff auf einen Massenspeicher eines tragbaren Datenträgers zeichnet
sich dadurch aus, dass der Zugriff auf den Massenspeicher von einem Hauptcomputer
aus unter Kontrolle eines auf dem tragbaren Datenträger vorgesehenen Zugriffsmechanismus
eines Dateisystems, insbesondere eines ISO-Dateisystems erfolgt und der Massenspeicher
in eine oder mehrere logische Einheiten unterteilt wird, die virtuell einer Dateistruktur
des Dateisystems zugeordnet werden. Unter dem im vorliegenden Dokument verwendeten
Begriff der "Dateistruktur" ist insbesondere jede hierarchische Struktur des Dateisystems
zu verstehen, die Verzeichnisse und Dateien aufzunehmen vermag. Die Sicherheit wird
dadurch hergestellt, dass die logischen Einheiten des Massenspeichers virtuell der
Dateistruktur des Dateisystems zugeordnet werden (sog. mapping), wodurch die betreffenden
logischen Einheiten des Massenspeichers virtueller Bestandteil des dem Zugriffsmechanismus
unterliegenden Dateisystems werden. Der Massenspeicher ist damit über die Zugriffsmechanismen
des Dateisystems, insbesondere des bekannten ISO-Dateisystems (ISO File System), geschützt.
[0009] Vorzugsweise werden hierzu die logischen Einheiten jeweils einer oder mehreren Dateien
in der Dateistruktur des Dateisystems zugeordnet. Die Zuordnung der logischen Einheiten
zu der Dateistruktur des Dateisystems kann in einer bevorzugten Ausgestaltung unter
Verwendung der Mechanismen des bekannten ISO-Dateisystems erfolgen. Dies kann beispielsweise
softwaremäßig erfolgen.
[0010] Die Zuordnung der logischen Einheiten des Massenspeichers zu der Dateistruktur des
Dateisystems und die Verwendung der Zugriffsmechanismen des Dateisystems ermöglichen
den Zugriff auf den Massenspeicher von dem Hauptcomputer aus nur nach einer Authentifizierung
gegenüber dem Dateisystem. Der Zugriff auf den Massenspeicher erfolgt gemäß einer
zweckmäßigen Ausgestaltung von dem Hauptcomputer aus über eine erste Schnittstelle
des Datenträgers, während die Authentifizierung über eine zweite Schnittstelle des
Datenträgers vorgenommen wird. Ein entsprechender Datenträger verfügt damit über zwei
Schnittstellen, von denen eine vorzugsweise über das bekannte ISO-Protokoll ansprechbar
ist, um die für die Authentifizierung notwendigen Daten übertragen zu können. Nach
einer erfolgten Authentifizierung werden die in dem Massenspeicher hinterlegten Daten
über die andere Schnittstelle, z.B. eine USB-Schnittstelle, mit dem Hauptcomputer
ausgetauscht. Hierbei können je nach erfolgter Authentifizierung sowohl Daten geschrieben
und/ oder gelesen werden.
[0011] Im Falle einer nicht erfolgreichen Authentifizierung ist vorgesehen, einen Zugriff
auf den Massenspeicher zu verweigern. Liegt eine Authentifizierung nicht vor, so kann
beispielsweise über die erste Schnittstelle eine Meldung der Art ausgegeben werden,
dass mit dem Hauptcomputer kein Medium, d.h. kein Massenspeicher, verbunden ist. Vom
Hauptcomputer aus erscheint damit der tragbare Datenträger als nicht vorhanden bzw.
nicht verbunden.
[0012] Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht ferner eine kaskadierte Zugriffsfreigabe,
indem der Umfang des Zugriffs auf den Massenspeicher in Abhängigkeit der Authentifizierung
festgelegt wird. Ferner kann vorgesehen sein, dass der Zugriff auf den Massenspeicher
in Abhängigkeit der Authentifizierung selektiv für bestimmte der logischen Einheiten
ermöglicht wird. Es kann weiter eine jeweilige Authentifizierung für eine oder mehrere
der folgenden Zugriffsarten durch den Hauptcomputer vorgesehen sein: ein Erkennen
des Vorhandenseins des Massenspeichers; ein Zugriff durch Lesen auf den Massenspeicher;
einen Zugriff durch Lesen und/ oder Schreiben auf den Massenspeicher. Die kaskadierte
Zugriffsfreigabe ermöglicht es beispielsweise, dass der Massenspeicher nach Verbindung
mit dem Hauptcomputer zwar sichtbar wird, ein tatsächlicher Zugriff durch Schreiben
und/ oder Lesen aber eine weitere oder mehrere weitere Authentisierungen gegenüber
dem Dateisystem erfordert. Hierbei können zunächst auch nur bestimmte logische Einheiten
des Massenspeichers für einen Zugriff freigegeben werden, während der Zugriff auf
andere logische Einheiten weitere Authentifizierungen gegenüber dem Dateisystem erfordert.
[0013] Das ISO-Dateisystem ermöglicht eine Mehrzahl an Sicherungsstufen. So kann die Authentisierung
beispielsweise unter Verwendung einer PIN (Private Identitiy Number) oder einer erfolgten
Schlüsselauthentisierung erfolgen, wobei bei letzterer eine, insbesondere symmetrische,
Public Key-Infrastruktur (PKI) zur Verwendung kommt.
[0014] Ein erfindungsgemäßer Datenträger, insbesondere ein tragbarer Datenträger, umfasst
einen Massenspeicher, der in eine oder mehrere logische Einheiten unterteilt ist.
Es ist eine erste Steuerungseinheit für den Zugriff auf den Massenspeicher von einem
Hauptcomputer aus vorgesehen. Der Datenträger umfasst ferner eine zweite Steuerungseinheit
mit einem darin implementierten Zugriffsmechanismus und einer Dateistruktur, welcher
die logischen Einheiten des Massenspeichers zugeordnet sind. Die zweite Steuerungseinheit
ist dazu ausgebildet, den Zugriff auf die logischen Einheiten des Massenspeichers
durch die erste Steuerungseinheit zu kontrollieren. In einer besonderen Ausgestaltung
enthält die zweite Steuerungseinheit Programmbefehle, welche die zweite Steuerungseinheit
zur Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens veranlassen.
[0015] Der erfindungsgemäße Datenträger kann eine Chipkarte, insbesondere eine SIM (Subscriber
Identity Module)-Karte für ein Mobilfunkgerät oder ein USB-Speicher sein. Beispielsweise
können in der Praxis die SIM-Karten durch Netzbetreiber jeweiliger Kommunikationsnetze
verwaltet werden, indem diese durch geeignete zusätzliche Authentifizierungen bestimmte
logische Einheiten des Massenspeichers freigeben oder mit neuen Informationen belegen.
[0016] Mit der Erfindung wird der Schutz eines Massenspeichers bereitgestellt, bei dem insbesondere
ein ISO-Dateisystem einen etablierten Zugriffsschutz zur Verfügung stellt, der mit
geringem Aufwand auf einen Massenspeicher übertragen ist.
[0017] Von der Erfindung ist ferner ein Computerprogrammprodukt umfasst, welches maschinenlesbare
Programmbefehle für die zweite Steuerungseinheit des Datenträgers aufweist, die diese
zur Ausführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens veranlassen. Das erfindungsgemäße
Computerprogrammprodukt kann ein körperliches Medium mit gespeicherten Programmbefehlen
sein, beispielsweise ein Halbleiterspeicher, eine Diskette oder eine CD-ROM. Das Computerprogrammprodukt
kann jedoch auch ein nichtkörperliches Medium sein, beispielsweise ein über ein Computernetzwerk
übermitteltes Signal.
[0018] Die Erfindung wird nachfolgend weiter anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben.
Es zeigen:
- Fig.1
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Datenträgers, der mit einem
Hauptcomputer verbunden ist,
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung eines erfindungsgemäßen Datenträgers, und
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung eines ISO-Dateisystems, dem logische Einheiten eines
Massenspeichers virtuell zugeordnet sind.
[0019] Fig.1 zeigt in einer schematischen Darstellung einen erfindungsgemäßen tragbaren
Datenträger 1, der über zwei Kommunikationsverbindungen 3 und 4 mit einem Hauptcomputer
2, einem sog. Host, verbunden ist. Die erste Kommunikationsverbindung 3 basiert vorzugsweise
auf dem Standard ISO 7816-4. Gemäß dem Datenübertragungsprotokoll der ISO 7816-4 werden
Daten gemäß APDU (Application Protocol Data Unit) zwischen dem tragbaren Datenträger
1 und dem Hauptcomputer 2 ausgetauscht. Eine detaillierte Beschreibung des Datenaustauschs
zwischen dem Datenträger 1 und dem Hauptcomputer 2 unter Verwendung von APDUs kann
dem Buch "
Handbuch der Chipkarten" von Wolfgang Rankl und Wolfgang Effing, Hanser Verlag, 4.
Auflage, 2002, in dem Kaptitel 6.5, Seite 429 ff. entnommen werden. Auf diese Fundstelle wird Bezug genommen. Die zweite Kommunikationsverbindung
4 basiert auf dem USB (Universal Serial Bus)-Protokoll. Als Schnittstelle wird beispielsweise
MSC (Mass Storage Command) verwendet. Informationen zum USB-Protokoll sind ebenfalls
dem oben genannten Buch auf Seite 428 entnehmbar.
[0020] Unter Bezugnahme auf Fig. 2 wird nun der Aufbau des erfindungsgemäßen Datenträgers
1 näher erläutert. Der Datenträger 1 umfasst eine erste Steuerungseinheit 11 (USB-Controller)
zur Steuerung einer ersten Schnittstelle 14 (USB-MSC) der Kommunikationsverbindung
4. Der Datenträger 1 umfasst ferner eine zweite Steuerungseinheit 12 zur Steuerung
einer zweiten Schnittstelle 15 (APDU) der Kommunikationsverbindung 3 gemäß ISO 7816-4,
welche auch als Smartcard Controller bezeichnet wird. Die zweite Steuerungseinheit
12 umfasst einen Speicher für ein Dateisystem 13, welches als ISO-Dateisystem (ISO
File System) ausgebildet ist. Die zweite Steuerungseinheit 12 verfügt in dieser Ausgestaltung
über Zugriffsmechanismen für eine in dem Dateisystem 13 ausgebildete Dateistruktur.
Die erste und die zweite Steuerungseinheit 11, 12 stehen in Kommunikationsverbindung
zueinander und können beispielsweise auf einem gemeinsamen Chip 10 ausgebildet sein.
[0021] Ein Zugriff auf die in dem Massenspeicher 20 enthaltenen Daten oder einzuschreibenden
Daten erfolgt prinzipiell über die erste Steuerungseinheit 11, wie dies beispielsweise
von USB-Speichern (Memory Sticks) oder ST-Karten bekannt ist. Um einen Schutz für
die in dem Massenspeicher 20 enthaltenen Daten bereitzustellen ist bei dem Datenträger
1 vorgesehen, den Massenspeicher 20 über die in dem Dateisystem 13 enthaltenen Zugriffsmechanismen
zu schützen. Hierzu wird der Massenspeicher 20 in logische Einheiten 21 unterteilt.
Bei der in Fig. 2 gezeigten gemeinsamen Ausbildung der ersten und zweiten Steuerungseinheiten
11,12 auf einem Chip 10 kann dies softwaremäßig geschehen. Durch die Zuordnung der
logischen Einheiten 21 des Massenspeichers 20 zu der Dateistruktur des Dateisystems
13 erfolgt eine Zugriffskontrolle über die zweite Steuerungseinheit 12, den Smartcard-Controller.
[0022] Die Zugriffskontrolle erfolgt dadurch, dass die logischen Einheiten 21 virtuell jeweils
einer oder mehreren Dateien der Dateistruktur des Dateisystems 13 der zweiten Steuerungseinheit
12 zugeordnet werden. Dies ist schematisch in Fig. 3 dargestellt. Dort ist in dem
mit Bezugszeichen 13 gekennzeichneten Kasten exemplarisch ein ISO-Dateisystem mit
einer Dateistruktur dargestellt. Die Dateistruktur umfasst eine beispielhafte hierarchische
Strukturierung von Verzeichnissen MF, DF1, DF2, DF3 in beispielhaft zwei unterschiedlichen
Ebenen und Dateien EF11, EF12, EF31 und EF32 in einer dritten Ebene. Die Organisation
einer Dateistruktur in einem ISO-Dateisystems ist in dem oben bezeichneten Buch in
Kapitel 5.6, Seite 256 ff. ausführlich beschrieben, worauf Bezug genommen wird. In
dem in Fig. 3 gezeigten Ausführungsbeispiel ist eine mit MS1 bezeichnete logische
Einheit 21 der Datei EF31 in dem Verzeichnis DF3 zugeordnet. Korrespondierend hierzu
ist eine mit MS2 gekennzeichnete logische Einheit 21 der Datei EF32 virtuell zugeordnet.
[0023] In einer alternativen Ausgestaltung könnten mehrere oder alle logische Einheiten
21 einer einzigen Datei der Dateistruktur des Dateisystems 13 zugeordnet werden. Die
Zuordnung ist prinzipiell beliebig wählbar und wird durch die zweite Steuerungseinheit
12, den Smartcard-Controller, vorgenommen.
[0024] Wird ein erfindungsgemäßer Datenträger 1, z.B. eine ST-Karte, ein Memory Stick, eine
SIM-Karte oder dergleichen, mit dem Hauptcomputer 2 verbunden, so gibt sich der Massenspeicher
20 gegenüber dem Hauptcomputer stets als Wechselspeicher ("Removable Device") aus.
Dies ist in Fig. 2 durch eine virtuelle Schnittstelle 30 zwischen der ersten Steuerungseinheit
11 und dem Massenspeicher 20 angedeutet. Ein Zugriff auf den Massenspeicher 20 über
die erste Steuerungseinheit 11 von dem Hauptcomputer 2 aus wird nur zugelassen, wenn
sich der Zugreifende zuvor über die zweite Steuerungseinheit 12 gegenüber dem ISO-Dateisystem
authentifiziert hat. Durch die Authentifizierung gegenüber einzelnen Dateien der Dateistruktur
des Dateisystems 13 wird der ersten Steuerungseinheit 11 über die virtuelle Schnittstelle
30 ein Zugriff auf die der betreffenden Datei zugeordneten logischen Einheiten 21
ermöglicht. Die Authentifizierung kann beispielsweise durch eine PIN (Personal Identity
Number) erfolgen. Anschaulich bedeutet dies, eine Speicherkarte in ein Kartenlesegerät
zu stecken, wobei die Speicherkarte virtuell erst dann als gesteckt oder mit dem Kartenlesegerät
verbunden gilt, nachdem eine Authentisierung erfolgt ist.
[0025] Liegt eine Authentisierung nicht vor, so wird über die erste Steuerungseinheit gegenüber
dem Hauptcomputer 2 der Massenspeicher 20 als nicht vorhanden ausgegeben.
[0026] Nach einer erfolgreichen Authentifizierung gegenüber dem ISO-Dateisystem 13 wird
der Zugriff durch den Hauptcomputer 2 auf den Massenspeicher 20 freigegeben. Hierbei
kann eine kaskadierte Zugriffsfreigabe vorgesehen sein, indem zunächst der Massenspeicher
20 für den Hauptcomputer 2 zwar sichtbar wird, für einen Lese- und/ oder Schreibzugriff
jedoch eine weitere Authentisierung gegenüber dem ISO-Dateisystem 13 erforderlich
sein kann. Der Zugriffsmechanismus der ISO-Dateisystems 13 erlaubt es z.B. ferner,
zunächst nur bestimmte der logischen Einheiten 21 des Massenspeichers 20 für einen
Zugriff freizugeben. Der Zugriff auf weitere der logischen Einheiten 21 könnte dann
erst nach weiteren Authentifizierungen gegenüber den betreffenden Dateien des ISO-Dateisystems
13 erfolgen.
[0027] Das ISO-Dateisystem 13 ermöglicht verschiedene Sicherungsstufen. So kann auf bestimmte
Dateien der Dateistruktur kein Zugriff möglich sein. Es kann vorgesehen sein, dass
ein Zugriff auf eine Datei und damit die zugeordneten logischen Einheiten 21 nach
erfolgter PIN-Authentisierung möglich ist. Alternativ kann die Authentisierung durch
eine Schlüssel-Authentisierung (z.B. unter Verwendung einer symmetrischen Public Key-Infrastruktur)
erfolgen. Ferner kann vorgesehen sein, den logischen Einheiten 21 bestimmter Dateien
der Dateistruktur lediglich einen lesenden Zugriff oder alternativ einen lesenden
und schreibenden Zugriff zu ermöglichen. In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung
könnte ferner vorgesehen sein, dass aufgrund der Zuordnung (Mapping) der Dateien der
Dateistruktur zu den logischen Einheiten 21 die Möglichkeit vorgesehen wird, auch
über diese Dateien auf den Speicher zuzugreifen. In diesem Fall ist zu berücksichtigen,
dass ein Zugriff "Low-Level" erfolgen kann und eine etwaige Formatierung des Massenspeichers,
z.B. FAT (File Assistent), zu berücksichtigen ist.
1. Verfahren zum Zugriff auf einen Massenspeicher (20) eines tragbaren Datenträgers (1),
dadurch gekennzeichnet, dass
- der Zugriff auf den Massenspeicher (20) von einem Hauptcomputer (2) aus unter Kontrolle
eines auf dem tragbaren Datenträger (1) vorgesehenen Zugriffsmechanismus eines Dateisystems
(13), insbesondere eines ISO-Dateisystems (13), erfolgt, und
- der Massenspeicher (20) in eine oder mehrere logische Einheiten (21) unterteilt
wird, die virtuell einer Dateistruktur des Dateisystems (13) zugeordnet werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die logischen Einheiten (21) jeweils einer oder mehreren Dateien (MF, DF1, DF2, DF3,
EF11, EF12, EF31, EF32) in der Dateistruktur des Dateisystems zugeordnet werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zuordnung der logischen Einheiten (21) zu der Dateistruktur unter Verwendung
der Mechanismen des ISO-Dateisystems (13) erfolgt.
4. Verfahren nach einem der vorherigen Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass ein Zugriff auf den Massenspeicher (20) von dem Hauptcomputer (2) aus nur nach einer
Authentifizierung gegenüber dem Dateisystem ermöglicht wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Zugriff auf den Massenspeicher (20) von dem Hauptcomputer (2) aus über eine erste
Schnittstelle (14) des Datenträgers (1) und die Authentifizierung über eine zweite
Schnittstelle (15) des Datenträgers (1) erfolgt.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass bei einer nicht erfolgreichen Authentifizierung ein Zugriff auf den Massenspeicher
(20) verweigert wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass ein Umfang des Zugriffs auf den Massenspeicher (20) in Abhängigkeit der Authentifizierung
festgelegt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Zugriff auf den Massenspeicher (20) in Abhängigkeit der Authentifizierung selektiv
für bestimmte der logischen Einheiten (21) ermöglicht wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass eine jeweilige Authentifizierung für eine oder mehrere der folgenden Zugriffsarten
durch den Hauptcomputer (2) vorgesehen ist:
- ein Erkennen des Vorhandenseins des Massenspeichers (20);
- einen Zugriff durch Lesen auf den Massenspeicher (20);
- einen Zugriff durch Lesen und/ oder Schreiben auf den Massenspeicher (20).
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die Authentifizierung durch eine PIN-Authentifizierung oder durch eine Schlüsselauthentifizierung
unter Verwendung einer Public Key Infrastruktur erfolgt.
11. Datenträger, insbesondere tragbarer Datenträger (1), mit
- einem Massenspeicher (20), der in eine oder mehrere logische Einheiten (21) unterteilt
ist,
- einer ersten Steuerungseinheit (11) für den Zugriff auf den Massenspeicher (20)
von einem Hauptcomputer (2),
- einer zweiten Steuerungseinheit (12) mit einem darin implementierten Zugriffsmechanismus
und einer Dateistruktur, welcher die logischen Einheiten (21) des Massenspeichers
(20) zugeordnet sind,
wobei die zweite Steuerungseinheit (12) dazu ausgebildet ist, den Zugriff auf die
logischen Einheiten (21) des Massenspeichers (20) durch die erste Steuerungseinheit
(11) zu kontrollieren.
12. Datenträger nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die zweite Steuerungseinheit (12) Programmbefehle enthält, welche die zweite Steuerungseinheit
(12) zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 2 bis 10 zu veranlassen.
13. Datenträger nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass dieser eine Chipkarte, insbesondere eine SIM-Karte, oder ein USB-Speicher ist.
14. Computerprogrammprodukt, das maschinenlesbare Programmbefehle für eine Steuerungseinheit
eines Datenträgers (1) aufweist, die diese zur Ausführung eines Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 10 veranlassen.