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EP 2 062 658 A2 |
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EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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27.05.2009 Patentblatt 2009/22 |
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Anmeldetag: 23.11.2008 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC):
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Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE BG CH CY CZ DE DK EE ES FI FR GB GR HR HU IE IS IT LI LT LU LV MC MT NL NO PL
PT RO SE SI SK TR |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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AL BA MK RS |
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Priorität: |
24.11.2007 DE 102007056941
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Anmelder: Hartner, Helmut |
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89441 Medlingen (DE) |
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Erfinder: |
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- Hörger, Hans
89567 Sontheim / Brenz (DE)
- Hartner, Tobias
89441 Medlingen (DE)
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Vertreter: Fiener, Josef et al |
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Patentanw. J. Fiener et col.,
P.O. Box 12 49 87712 Mindelheim 87712 Mindelheim (DE) |
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(57) Zum einfachen Aufbau bei verbesserter Trenngüte einer Sortiervorrichtung mit wenigstens
einer Antriebswelle, an der Schüttlerkörper befestigt sind, wird vorgeschlagen, dass
die Antriebswelle(-n) als Schwingwelle(-n) (2) mit einem Schwenkwinkel von kleiner
als 360° ausgebildet ist/sind. Bevorzugt weist die Schwingwelle (2) mehrere Schwinghebel
(2b) auf, die abwechselnd in einem Winkel von 180° zueinander versetzt ausgerichtet
sind.
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[0001] Die Erfindung betrifft eine Sortiervorrichtung mit den oberbegrifflichen Merkmalen
des Anspruches 1.
[0002] Derartige Sortiervorrichtungen werden insbesondere zum Trennen von Kunststoffen und
Leichtstoffverpackungen verwendet, wie dies im
EP-Patent 1 165 259 des Anmelders beschrieben ist. Die Sortierung erfolgt hierbei unter Ausnutzung des
ballistischen Prinzips mittels angetriebenen Schüttlerkörpern, die in einer gewissen
Steigung zur Horizontalen angeordnet sind. Die Schüttlerkörper werden dabei durch
Kurbelwellen angetrieben, so dass je nach Steigfähigkeit des Sortiergutes eine unterschiedliche
Förderung und damit Trennung erfolgt. Rollende Körper wie Flaschen oder andere Hohlkörper
folgen dabei dem ballistischen Prinzip und rollen eher nach unten, während Folien
und andere labile Teile in Abhängigkeit ihrer Steigfähigkeit zum höheren Überlauf
der Sortiervorrichtung wandern. Hierbei ist die Trenngüte jedoch bei manchen Sortiergütern
teilweise noch unzureichend, auch wenn ein Hintereinanderschalten von mehreren Maschinen
mit unterschiedlichen Siebgrößen und verschiedenen Steigungswinkeln der Schüttelkörper
eine gute Sortenreinheit der Wertstoffe ermöglicht.
[0003] Beim Stand der Technik erzeugen meist paarweise eingesetzte Kurbelwellen den Antrieb
für die kreisförmige Bewegung der Schüttlerkörper. Diese sind in den verschiedensten
Ausführungen (gekröpfte Welle; versetzte Wellenanordnung; Exzenterscheiben) auf dem
Markt. Nachteil dieser Anlagen ist, dass nur ein festgelegter Exzenterhub gefahren
werden kann. Weitere Nachteile dieser Maschinen ist die Störanfälligkeit durch Aufwicklung
von Bändern, Seilen, Drähten, und sonstigem wickelfähigen Material um die drehenden
Teile. Hieraus resultieren kurze Wartungs-/Reinigungsintervalle. Ebenso müssen die
Lager verschleißbedingt in regelmäßigen Abständen ausgetauscht werden.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Sortiervorrichtung zu schaffen,
die bei einfachem Aufbau die Trenngüte verbessert.
[0005] Diese Aufgabe wird gelöst durch eine Sortiervorrichtung mit den Merkmalen des Anspruches
1. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0006] Durch die vorgeschlagene Gestaltung des Antriebes mit nicht-umlaufenden Schwingwellen
ergibt sich eine verbesserte Trenngüte der Sortiervorrichtung und damit höhere Reinheitsgrade,
da die Schüttlerkörper hauptsächlich eine Hin- und Herbewegung in Ellipsenform vollziehen,
was den Rütteleffekt erhöht. Da die Wellen im Sortierbereich nicht mehr umlaufen,
werden Wickeleffekte vermieden.
[0007] Um den Rütteleffekt weiter zu verbessern, werden zwei weitgehend gegenläufige Einheiten
angeordnet. Durch Verstellen von außerhalb des Sortierbereichs liegenden Exzenterscheiben
können verschiedene Hübe und Wege sowie Hubgeschwindigkeiten eingestellt werden. Somit
können je nach Sortiergut unterschiedliche Schüttelkurven, insbesondere in Form von
liegenden, stehenden oder schräg nach vorne/hinten verlaufenden Ellipsen eingestellt
werden. Der Antrieb der Schwingwellen und damit die gewünschte Rüttelbewegung kann
auch mittels einer Kurvenscheibe in ähnlicher Bauweise erfolgen. Ebenso kann der Antrieb
der Schwingwellen auch mit Linearantrieben, wie Hydraulikzylinder oder elektrische
Spindelantriebe erfolgen. Ein weiterer Vorteil dieser einstellbaren Schüttelkurven
ist, dass die Maschine in einer Schräge aufgestellt werden kann und trotzdem verschiedene
Fördermengen oder Sortierqualitäten gefahren werden können.
[0008] Nachfolgend wird anhand der Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel der Sortiervorrichtung
beschrieben. Hierbei zeigen:
- Fig. 1
- eine perspektivische Unteransicht einer Sortiervorrichtung;
- Fig. 2
- eine schematische Ansicht des Antriebsstrangs gemäss Fig. 1;
- Fig. 3
- eine schematische Seitenansicht, wobei hier zwei Schüttelkörper nebeneinander angeordnet
sind; und
- Fig. 4
- einen alternativen Antrieb der Schwingwellen mit Linearantrieben.
[0009] In Fig. 1 ist eine Sortiervorrichtung 1 in schematischer Unteransicht gezeigt. Diese
weist einen Rahmen 3 auf, in dem mehrere Förderleisten bzw. Schüttelkörper 4 von mehreren
Schwingwellen 2 "rüttelnd" angetrieben werden. Die Schwingwellen 2 bestehen hierbei
aus einer geraden, durchgehenden Welle 2a, auf der mehrere Schwinghebel 2b jeweils
gegeneinander versetzt aufgezogen sind (vgl. Fig. 2), um hierbei die gewünschte hin-
und hergehende Bewegung der Förderleisten 4 zu erreichen. Das Sortiergut wird hier
von oben über einen Füllbereich 5 in das Gehäuse 3 eingefüllt, um somit durch die
Bewegung der Schüttlerkörper bzw. Förderleisten 4 sortiert zu werden. Das flächige,
leichte Sortiergut gelangt hierbei zu einer (hier links liegenden) erhöhten Ausgabe,
um dann in einen Abwurf (Behälter) zu fallen. Das rollende Sortiergut, z.B. Kunststoffflaschen
bewegt sich dabei zu einem Abwurf (Behälter) am hier rechten, tieferen Ende der Sortiervorrichtung
1. Das feinere Sortiergut wie Partikel wird durch die Förderleisten 4 hindurch nach
unten abgesiebt. Die gesamte Sortiervorrichtung 1 kann hierbei durch einen Stellzylinder
in der Neigung verstellbar sein, so dass der Anstiegswinkel je nach Sortiergut einstellbar
ist.
[0010] Hauptvorteil dieses Systems ist die Hin- und Herbewegung der Achsen der Schwingwellen
2 (keine drehenden Teile) im Sortierbereich. Um ein verbessertes Rütteln zu erreichen,
werden gegenläufige Einheiten auf vormontierten Rahmen 3a angeordnet, wobei die Schwinghebel
2b phasenversetzt sind. Durch Verstellen der Exzenterscheiben 8 können verschiedene
Hübe und Wege und Geschwindigkeiten der einzelnen Achsen eingestellt werden. Somit
können als Schwingkurven auch Kreise, Ellipsen (liegend, stehend oder schräg nach
vorne oder hinten) eingestellt werden (vgl. Fig. 3). Diese Bewegung kann auch mittels
einer Kurvenscheibe in ähnlicher Bauweise erfolgen. Ein weiterer Vorteil dieser einstellbaren
Kurven ist, dass die Maschine mit einer Schräge aufgestellt werden kann und trotzdem
verschiedene Fördermengen oder Sortier-Qualitäten gefahren werden können. Um eine
Parallelität zu erhalten, ist eine weitere Schwingwelle 2 mit einer Parallelogramm-Schubstange
9 verbunden. Es ist jedoch auch möglich, diese Schwingwelle 2 einzeln anzutreiben.
Die Schüttlerkörper 4 können gleiche oder verschiedene Breiten haben. Auch die Anzahl
ist frei wählbar.
[0011] In Fig. 2 ist der Antriebsstrang der Siebvorrichtung 1 ohne Gehäuse 3 und ohne Förderleisten
4 dargestellt. Hieraus ergibt sich insbesondere die Anordnung der Schwinghebel 2b
der Schwingwelle 2, die mittels Koppelstangen 6 (vgl. Fig. 1) an die Förderleisten
4 bzw. die Schüttlerkörper angeschlossen sind. Ein Antrieb 7 außerhalb des Gehäuses
3 treibt jeweils Exzenterscheiben 8 an, die verstellbar sind, um den Schwenkwinkel
der Schwingwellen 2 und damit die Schwingkurven S anzupassen.
[0012] In Fig. 3, oben sind diese Schwingkurven S in Strichlinien dargestellt, mit denen
sich zwei nebeneinander liegende Förderleisten 4 bewegen können. Wie ersichtlich kann
die jeweilige Schwingkurve S kreisförmig eingestellt werden, aber auch in Art einer
stehenden Ellipse, einer liegenden Ellipse oder ähnlicher Raumkurven. Hierdurch lässt
sich ein besserer Trenngrad erzielen. Die Schwingwellen 2 sind hierbei über Koppelstangen
6 mit den Förderleisten 4 verbunden und auf jeweils einem Rahmen 3a gelagert. Diese
modulartigen Rahmen 3a sind am jeweiligen Ende der Schüttlerkörper bzw. Förderleisten
4 vorgesehen. Hierdurch ergibt sich eine bessere Differenzierung des Sortiergutes.
[0013] In Fig. 4 ist eine alternative Antriebsvariante der Schwingwellen 2 dargestellt,
nämlich durch Linearantriebe 7'. Diese können z. B. durch Hydraulik- oder Pneumatikzylinder
gebildet sein. Durch verstellbaren Hub werden die Schwinghebel 2b unterschiedlich
stark verschwenkt, z. B. die hier linke Schwingwelle 2 um 130°, während die hier rechte
Schwingwelle 2 (bei ansonsten gleichem Aufbau auf dem Rahmen 3a) um z. B. 160° verschwenkt
wird. Hierdurch ergeben sich unterschiedliche, verstellbare Bewegungskomponenten in
der Höhen -und Längsrichtung der Forderleisten 4 (x-und y-Richtung), sodass sich z.B.
als Schwingkurve eine liegende Ellipse (vgl. Fig. 3) ergibt. Wenn beide Schwenkwinkel
etwa gleich sind, z. B. 150° ergeben sich über die Koppelstangen 6 etwa gleiche x-und
y-Anteile und daher eine etwa kreisförmige Kurve. Die Linearantriebe 7' können auch
in geneigter Position eingebaut sein.
1. Sortiervorrichtung mit wenigstens einer Antriebswelle, an der Schüttlerkörper befestigt
sind, dadurch gekennzeichnet, dass
die Antriebswelle(-n) als Schwingwelle(-n) (2) mit einem Schwenkwinkel von kleiner
als 360° ausgebildet ist/sind.
2. Sortiervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
der Schwenkwinkel etwa 180° oder kleiner ist.
3. Sortiervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass
die Schüttlerkörper (4) mit jeweils einer Koppelstange (6) an der Schwingwelle (2)
gelagert sind.
4. Sortiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schwingwelle (2) mehrere Schwinghebel (2b) aufweist, die abwechselnd in einem
Winkel von 180° zueinander versetzt ausgerichtet sind.
5. Sortiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Schwenkwinkel der Schwingwelle (2) verstellbar ist, insbesondere mittels einer
hubverstellbaren Exzenterscheibe (8).
6. Sortiervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an einem Ende der Schüttlerkörper (4) zwei Schwingwellen (2) benachbart und parallel
zueinander vorgesehen sind, insbesondere mit einem Phasenversatz der Schwinghebel
(2b).
7. Sortiervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass an einem zweiten Ende der Schüttlerkörper (4) eine weitere Schwingwelle (2) angeordnet
ist, die über ein Parallelogrammgestänge (9) mit einer ersten Schwingwelle (2) gekoppelt
ist.
8. Sortiervorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass als Antrieb (7) Linearantriebe (7') vorgesehen sind.


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