[0001] Die Erfindung befasst sich mit einem Trägerbügel für ein Motorboot mit der Funktion
eines Trägers von Antennen, Persenningen und anderem Zubehör, der mindestens zwei
Stahlprofile enthält, die an einer Flybridge eines Motorbootes befestigt werden, von
je einer Seite des Motorboots hinaufführen und zuoberst mithilfe eines Oberprofils
miteinander verbunden sind.
[0002] Unter der
US-Patent-Nr. 6691637 ist die Verwendung eines solchen Trägerbügels als Träger einer Persenning vorbekannt,
und wird, wenn er als Träger von Antennen benutzt wird, oft TARGA-Bügel genannt.
[0003] Je größer der Trägerbügel, schwerer die Antennen oder schneller das Motorboot, desto
höher sind die Anforderungen an die Beanspruchbarkeit des Trägerbügels und dessen
Befestigung am Boot.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Trägerbügel mit hoher Beanspruchbarkeit
in einer optisch schwerelosen Konstruktion zu entwickeln, der gleichzeitig stabiler
am Boot festgemacht sein soll, als dies bei herkömmlichen Konstruktionen der Fall
ist.
[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, dass ein an und für sich vorbekannter Trägerbügel
mit einer entlang der Flybridge des Motorbootes geführten Seereling kombiniert wird,
sodass die Teile ineinander integriert werden und sich daher gegenseitig stützen.
Unter Seereling versteht man eine Anzahl hauptsächlich senkrechter Stützen, die durch
ein Relingsprofil zuoberst miteinander verbunden werden, und deren einzelne Teile
aus rostfreiem Stahl, ev. kombiniert mit Holz, gefertigt sein können. Die Seerelinge,
die längsschiffs angebracht werden, wirken wie Scheiben, die die Längsschiffskräfte
des Trägerbügels aufnehmen, wobei die vordersten Profile des Trägerbügels dazu beitragen,
die längsschiffs verlaufenden Relingsprofile gegen eine querschiffs verlaufende Verbiegung
zu unterstützen.
[0006] In der Querrichtung des Schiffs kann Extrastärke erzeugt werden, wenn die hintersten
Profile des Trägerbügels gleichzeitig die Eckstützen der achtern liegenden Seereling
der Flybridge darstellen, da der querschiffs verlaufende Teil der Seereling wie eine
Scheibe wirkt, welche die Querschiffskräfte des Trägerbügels auffängt.
[0007] Durch die Integrierung des Trägerbügels in die Seereling entsteht nicht nur eine
gegenseitige Absteifung, sondern auch eine optisch harmonische Konstruktion, da alle
Teile vorzugsweise aus denselben Materialien, wie z. B. rostfreien Stahlrohren, gefertigt
werden. Dies festigt auch den äußeren Eindruck einer schwerelosen Konstruktion. Die
Seiten der Flybridge sollten zur Erzeugung von Windschatten möglichst ganz oder teilweise
aus einer an der Seereling befestigten Persenning bestehen, was dem schwerelosen,
eleganten äußeren Ausdruck, im Vergleich zu den kräftigen Glasfaserkonstruktionen,
wie man sie sonst von herkömmlichen, schwerfällig wirkenden Motorbootmodellen her
kennt, keinen Abbruch täte.
[0008] Der Trägerbügel sollte vorzugsweise mit den Stützen der Seereling zusammenfallen
oder selbst solche darstellen, sodass die Zug- und Druckkräfte direkt auf das Boot
übertragen werden. Die Seereling kann für eine optimale Kräfteübertragung auf das
Boot auch extra Streben sowohl in Längsschiffs-Richtung als auch in Querschiffs-Richtung
aufweisen.
[0009] In der Binnenschifffahrt stellen emporragende Antennenbügel beim Passieren tiefliegender
Brücken oft ein Problem dar. Das Verkürzen von Antennenmasten oder -bügeln mithilfe
von Scharnieren ist bekannt, was allerdings Stabilitätseinbußen zur Folge hat. Dadurch,
dass die erfindungsgemäßen Trägerbügel stabiler als die vorbekannten Konstruktionen
sind, eignen sie sich ganz besonders zur Verkürzung, z. B. mithilfe von Scharnieren
an den achtern liegenden, unmittelbar über der Relingleiste befindlichen Rohrprofilen,
und zwar an der Stelle, an der die Konstruktion die größte Stabilität ausweist.
[0010] Aufgrund der großen Stabilität des Trägerbügels sowohl in Längsschiffs-Richtung als
auch in Querschiffs-Richtung ist die Erfindung besonders dazu geeignet, ein Problem
beim Abdecken von Motorbooten gegen Sonne oder Regen zu lösen.
[0012] Der traditionelle Motorboottyp mit einer Flybridge und einem dahinterliegenden Aufenthaltsdeck
besitzt normalerweise - oder zumindest bei Booten bis zu 40 Fuß - eine relativ hohe
Flybridge, damit, wenn die Flybridgediele nach achtern ragt und so das Dach des Aufenthaltsdecks
bildet, auf Letzterem Stehhöhe erreicht wird. Diese Bootstypen weisen meist auch einen
schräg nach oben und achtern ragenden Glasfaserbügel auf, an den Antennen, Scheinwerfer,
Laternen usw. befestigt werden können, und der optisch mit dem nach achtern ragenden
Dach über dem Aufenthaltsdeck harmoniert. Eine derartige Konstruktion ist z. B. beim
US-Patent 5.715.771 vorbekannt.
[0013] Bei diesem herkömmlichen Motorboottyp wird das Problem der Abschirmung des Aufenthaltsdecks
durch das beschriebene starre Dach gelöst, da mit der Montage einer Persenning zwischen
Dach und Reling des Aufenthaltsdecks recht einfach Windschatten erzeugt werden kann.
Anderseits sind die vorbekannten Lösungen zur Erzeugung von Sonnenschatten auf der
Flybridge in zusammengefaltetem Zustand lediglich ein emporragendes, freistehendes
Bügelsystem (siehe
US-Patent Nr. 5.520.139), das völlig willkürlich aussieht und aufgrund seiner schwachen Konstruktion erst
noch schadensanfällig ist und die Bootsbesatzung im irrigen Glauben lässt, man könne
sich bei rauem Wetter daran festhalten. Das feste Dach über dem Aufenthaltsdeck hat
bei schönem Wetter den Nachteil, dass es das Gefühl der Offenheit schmälert und dass
es nicht entfernt werden kann, wenn das Aufenthaltsdeck etwas mehr Sonne bekommen
soll.
[0014] In den jüngsten Jahren ist ein neuerer Motorboottyp aufgekommen, der speziell diejenige
Kundengruppe im Blickfeld hat, die bereits langjährige Segelerfahrung besitzt und
sich gewöhnt ist, sich frei auf dem Boot bewegen zu können (so genannte "Walk-around-Boote").
Diese Kundengruppe hat einerseits den Anspruch, sich möglichst an der frischen Luft
aufhalten zu können oder sich zumindest eng mit Wasser und frischer Luft verbunden
zu fühlen, anderseits suchen sie eine einfache und funktionelle Antwort auf das Problem
des Windschutzes mithilfe einer Persenning. Die Entwicklung der genannten neueren
Motorboottypen hat auch eine niedrigere Flybridge mit sich gebracht, die zwar viele
anspricht, doch bei unter 40 Fuß großen Booten bedeutet, dass die Diele der Flybridge
nicht nach achtern geführt werden kann, wenn man darunter aufrecht stehen können soll.
Daher hat dieser Bootstyp achtern ein völlig offenes, d. h., dachloses Aufenthaltsdeck.
Dies führt einerseits zu einem besseren Freiluftgefühl, anderseits wird dadurch die
Erzeugung von Sonnen- oder Regenschatten stark erschwert, falls diese Eigenschaft
beim Benutzer hohe Priorität besitzt. Die Methode, zur Erzeugung von Sonnenschutz
und permanenteren Abdeckungen der Flybridge Persenninge zu verwenden, hat auf dem
neueren erwähnten Motorboottyp ferner zu separaten Bügel- und Stabsystemen geführt,
vgl. die Nachteile beim herkömmlichen Bootstyp, s. auch
US-Patent Nr. 5.520.139.
[0015] Um bei Booten ohne nach achtern verlaufende Flybridgediele das optische Gleichgewicht
zu wahren, verzichtet der erwähnte neue Bootstyp zwar auf schräg nach oben und hinten
hinausragende, schwerfällig wirkende Glasfaserbügel zur Montage von Antennen (siehe
z. B. das
US-Patent 5.715.771), doch wurde auch nach anderen Lösungen gesucht, welche die Errichtung wirksamer
und funktioneller Abschirmungen über der Flybridge zwecks eines gelegentlichen Sonnenschutzes
oder einer permanenteren Abdeckung allerdings nicht erleichtern, sondern vielmehr
erschweren.
[0016] Erfindungsgemäß wird eine neue Konstruktion eines Trägerbügels angewiesen, die die
beschriebenen Probleme in Bezug auf den neueren Motorboottyp ohne festes Dach über
dem Aufenthaltsdeck löst, mit der rasch und mühelos unterschiedliche wirksame Abschirmungen
über der Flybridge wie auch dem Aufenthaltsdeck errichtet werden können und die gleichzeitig,
sowohl im offenen wie auch zusammengefalteten Zustand der Abschirmung, optisch mit
dem schwerelosen, offenen Charakter dieses Bootstyps harmoniert.
[0017] Gemäß einer Ausführungsform besitzt der Trägerbügel eine Anzahl dazugehöriger Bügel,
die sich in einem im Voraus definierten Umriss jeweils über zwei auf beiden Seiten
des Bootes befindlichen Lagerungen erstrecken. Diese Konstruktion fungiert als Träger
einer Persenning, die in ausgestrecktem Zustand eine Form aufweist, die teilweise
durch den genannten Umriss definiert wird. Dadurch kann eine stabile Sonnenabschirmung
über der Flybridge errichtet werden.
[0018] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform gibt es einen Dachbügel, der sich über das
Aufenthaltsdeck erstreckt. Aufgrund der Stabilität des erfindungsgemäßen Trägerbügels
kann mit Hilfe dieses Dachbügels ein permanentes oder faltbares Dach über dem Aufenthaltsdeck
errichtet werden. Die Lagerungspunkte werden in der bevorzugten Ausführungsform in
einer Höhe über der Diele des Aufenthaltsdecks am Trägerbügel angebracht, die der
Stehhöhe auf dem Aufenthaltsdeck entspricht.
[0019] Der Dachbügel kann in waagrechter Stellung mithilfe einer oder mehrerer zwischen
Trägerbügel und Dachbügel fest montierter stabiler Verriegelungselemente befestigt
werden und soll, falls gewünscht, auch gegen die Rückseite des Trägerbügels aufgeschlagen
werden können.
[0020] Bei einer Ausführungsform weist der Dachbügel eine Mittelstange auf, die sich querschiffs
zwischen den Längsseiten des Dachbügels in einer gewissen Entfernung zu den Schwinglagern
und den Heckabschlüssen des Dachbügels erstreckt. Dies führt einesteils zu einer extra
Abstützung des Persenningstoffs, hat gleichzeitig aber den Vorteil, dass der Persenningstoff
in zusammengefaltetem Zustand auf der Mittelstange gelagert werden kann, sodass das
zusammengefaltete Tuch bei aufgeschlagenem Dachbügel die freie Passage zwischen dem
Aufenthaltsdeck und der Flybridge nicht behindert. Kann das Persenningtuch gegenüber
der Mittelstange zusammengefaltet werden, tut dies weder dem schwerelosen und offenen
Charakter Abbruch, noch verhindert es gewünschten Sonneneinfall, weshalb es denkbar
ist, dass viele Leute beim Bootfahren eine feste Verbindung zwischen dem Trägerbügel
und Dachbügel vorziehen. Der Dachbügel kann auch als Haltegriff benutzt werden, da
die Mittelstange ihn gegen seitliche Bewegungen stabilisiert. Gleichzeitig kann die
Unterseite der Mittelstange vorzugsweise mit Lichtarmaturen bestückt werden.
[0021] Es ist denkbar, dass das am Dachbügel befindliche Persenningtuch am Rand mit einem
oder mehreren Reißerverschlüssen oder Ähnlichem versehen ist, damit zwischen dem Dach
und der Reling des Aufenthaltsdecks eines oder mehrere Seitenstücke angezippt werden
können. Verglichen mit der herkömmlichen Technik bedeutet die Erfindung auch in diesem
Punkt ein wesentlicher Fortschritt. Die erfindungsgemäß durch das Integrieren des
Trägerbügels und der Seereling erreichte Stabilität kann auf verschiedene Weise ausgenutzt
werden.
[0022] Bei einer Ausführungsform kann es auch einen Flybridgebügel mit Längsseiten geben,
deren vom Trägerbügel wegführende Endstücke über einen Querbügel verbunden sind, der
in der ersten Position höher liegt als die Reling der Flybridge und zwecks Abstützung
einer Flybridgepersenning vom vorderen und hinteren Ende der Flybridge einen gewissen
Abstand besitzt.
[0023] Dadurch kann entlang des Randes der Flybridge und über den Flybridgebügel in dessen
erster Position hinaus eine Persenning gespannt werden, sodass eine Abschrägung für
herabrinnendes Wasser entsteht.
[0024] Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die Flybridgepersenning zweigeteilt, sodass
der vordere Teil je vom vorderen Teil der Flybridge und dem Flybridgebügel abgestützt
werden, während der hintere Teil je vom hinteren Teil der Flybridge und dem Flybridgebügel
abgestützt werden. Die beiden Teile können mithilfe eines Reißverschlusses entlang
des Flybridgebügels zusammengefügt werden. So kann man z. B. nur mit dem vorderen
Teil Boot fahren, womit mehr Wind- und Regenschatten erzeugt wird und wodurch es möglich
wird, dass zwischen der Flybridge und dem Steuerraum des Bootes auch bei schlechtem
Wetter eine Luke offen stehen gelassen werden kann. Dadurch behält der Skipper bei
schlechtem Wetter das Gefühl, mit der frischen Luft in Kontakt zu sein.
[0025] Man kann auch den hinteren Teil an den vorderen zippen und wiederum den hinteren
Teil an einer beliebigen Stelle entlang des Flybridgebügels nach achtern und ev. bis
zur Reling des hintersten Teils der Flybridge befestigen, wenn man das Boot verlässt.
[0026] Der Flybridgebügel kann auch eine andere Position einnehmen, bei welcher der Querbügel
vorzugsweise auf der Höhe des obersten Teils des Trägerbügels oder etwas weiter unten
zu liegen kommt, sodass zwischen dem Trägerbügel und dem Flybridgebügel eine Sonnenschutzpersenning
aufgespannt werden kann.
[0027] Der Flybridgebügel wird vorzugsweise mithilfe eines oder mehrerer Riegel befestigt,
die fest mit dem Flybridgebügel und der Flybridge verbunden sind.
[0028] Die Erfindung wird unter Bezugnahme auf die Abbildungen nachstehend näher ausgeführt:
Abb. 1 stellt eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Trägerbügels aus der Perspektive
und gleichzeitig einige Bügel dar, die erfindungsgemäß mit dem Trägerbügel zur Einrichtung
mehrerer Überdachungstypen verbunden sind.
Abb. 2 stellt die Einzelteile eines Scharniers dar, das dazu dient, den Trägerbügel
nach achtern legen zu können.
Abb. 3 stellt Beispiele für eine erfindungsgemäße Sonnenabdeckung dar.
Abb. 4 stellt Beispiele für eine erfindungsgemäße Regenabdeckung dar.
[0029] Abb. 1 zeigt einen Auszug eines Motorboots 1 vom Typ mit einer relativ niedrigen
Flybridge 2 und einem Aufenthaltsdeck 3 nach achtern. Die Flybridge und das Aufenthaltsdeck
besitzen je eine Diele 4, 5. Bei den herkömmlichen Motorbooten ist die Flybridge so
hoch, dass deren Diele über das Aufenthaltsdeck hinausragen und so über Letztgenanntes
ein Dach mit Stehhöhe, gerechnet ab Höhe der Diele 5, bilden kann.
[0030] Die Erfindung ist für einen moderneren Motorboottyp gedacht, für den über der niedrigen
Flybridge eine schwerelose und offene Konstruktion angestrebt wird, die viele Leute
anspricht, insbesondere ehemalige Segelbootbesitzer, die Wert auf Funktionalität,
Nähe zu Wasser und frischer Luft sowie zahlreiche Möglichkeiten legen, sich frei auf
dem Boot bewegen zu können. Herkömmliche Motorboote wirken oft stickig und bieten
nur begrenzte Möglichkeiten, sich darauf frei bewegen zu können.
[0031] Bei schlechtem Wetter soll es möglich sein, eine Persenninglösung einzurichten, die
Schutz gegen Regen und Wind bietet; und bei starkem Sonnenschein und Hitze ist es
praktisch, einen Sonnenschutz einzurichten zu können. Beim genannten Motorboottyp
hat es sich herausgestellt, dass es schwierig ist, eine wirksame Abschirmung einzurichten,
die bei schneller Fahrt stabil ist, und dabei gleichzeitig die offene und optisch
schwerelose Konstruktion dieses Bootstyps zu bewahren, sowohl wenn die Abschirmung
in Gebrauch ist als auch in ihrem verstauten Zustand.
[0032] Diese Probleme werden mit der Erfindung gelöst, die eine Kombination einer Seereling
um die Flybridge herum mit einem Trägerbügel in der unter 6, Abb. 1, dargestellten
Art angibt. Ein solcher Trägerbügel wird oft Targabügel genannt und besteht normalerweise
aus einer Anzahl gebogener und miteinander verbundener Rohre, aus z. B. rostfreiem
Stahl. Das Anbringen von Antennen und Persenningbügeln an einem Targabügel ist vorbekannt;
bislang waren die praktischen Belastungsmöglichkeiten eines solchen Bügels jedoch
begrenzt, und zwar einesteils wegen dessen Stabilität und andernteils seiner Befestigung
auf dem Boot. Dadurch, dass die Seereling und der Trägerbügel ineinander integriert
sind, kann eine so große Belastungsfähigkeit erzielt werden, dass über dem Aufenthaltsdeck
problemlos ein Dach und auf der Flybridge andere Persenninglösungen, wie in Abb. 3
und 4 dargestellt, errichtet werden können. Bei einer Ausführungsform kann dies mithilfe
des in Abb. 1 dargestellten Dachbügels 7 und der Flybridgebügel 8 und 8A erreicht
werden. Eine Erklärung dafür erfolgt zu einem späteren Zeitpunkt im Zusammenhang mit
Abb. 3 und 4, da zuerst eine Ausführungsform des Trägerbügels und der anderen genannten
Bügel beschrieben werden soll.
[0033] Der Trägerbügel weist bei der dargestellten Ausführungsform vier Stahlprofile 9 -
12, vorzugsweise aus rostfreiem Stahlrohr, auf, die auf an und für sich bekannte Art
mithilfe einer Deckplatte und einer Anzahl Verbindungsstäben in längsschiffs Richtung,
z. B. 14 und 15, miteinander verbunden sind.
[0034] Der Trägerbügel ist erfindungsgemäß in die Seereling integriert. Bei der dargestellten
Ausführungsform weist die Seereling Relingstützen 16 - 23 auf, die oben mithilfe zweier
längsschiffs Relingprofile 24, 25 und achtem mithilfe querschiffs Relingprofile 26
und 27 miteinander verbunden sind.
[0035] In Abb. 1 werden zwei verschiedene Arten dargestellt, die vorderen Profile 9 oder
10 in die Seereling zu integrieren. Das Profil 9 erstreckt sich bis zur Diele 4, wo
es befestigt wird. Ferner wird es an die Relingleiste 24 festgeschweißt oder -geschraubt.
Das Profil 10 wird an die Relingleiste 25 und die Relingstütze 22 festgemacht. Die
Zug- und Druckkräfte in Profil 9 werden direkt von der Diele 4 aufgefangen, während
die Kräfte in Profil 10 auf die Relingstützen und die Relingleiste verteilt werden.
Bei sehr starker Belastung des Trägerbügels, kann mithilfe relativ dünner Zugstäbe
28 - 30, die je mit dem obersten und untersten Teil zweier benachbarter Relingstützen
verbunden sind, größere Stabilität erreicht werden.
[0036] In Abb. 2 werden die Details für eine Ausführungsform zur Befestigung der Profile
11 und 12 dargestellt, wodurch es möglich wird, den Trägerbügel während der Passage
tief liegender Brücken hinunterzuklappen. In diesem Fall wären die Profile 9 und 10
an einer Stelle zwischen den jeweiligen Relingleisten 24 und 25 und den jeweiligen
Verbindungsstäben 14 und 15 zweigeteilt.
[0037] In Abb. 2 ist ersichtlich, wie die Relingstütze 18 an die Diele 4 und eine Stahlplatte
31 befestigt wird, die ihrerseits an die jeweiligen Relingleisten 24 und 27 festgeschweißt
worden ist. Das Profil 11 wird an eine gegenüberliegende Stahlplatte 32 festgeschweißt,
die über ein Scharnier 33 mit der Platte 31 verbunden ist. In der dargestellten Position
wäre der Trägerbügel um ca. 45 Grad nach achtern gedreht. Der Trägerbügel würde in
aufrechter Position durch die eingezeichneten Löcher 34, 35 und 36 verschraubt.
[0038] Die Relingstütze 18 wird in Abb. 2 in derselben Dicke wie Profil 11 dargestellt.
Aufgrund der optimalen Kräfteverteilung, die mit der Erfindung erreicht wird, bräuchte
es diese Dicke eigentlich nicht; dennoch wäre sie praktisch, wenn man ein Bündel Antennenkabel
durch das Profil 11 und die Relingstütze 18 ziehen wollte.
[0039] Abb. 2 zeigt ferner einen Lagerzapfen 37 zur Befestigung des in Abb. 1 dargestellten
Dachbügels 7. Auf der anderen Seite des Bootes gibt es einen entsprechenden Zapfen,
sodass der Dachbügel, z. B. bei der Passage unter einer niedrigen Brücke hindurch,
hoch- und runtergeklappt werden kann. Ansonsten ist es vorzuziehen, den Dachbügel
im Großen und Ganzen permanent in waagrechter Position zu belassen, wie es in Abb.
1 dargestellt ist, auf der auch zwei Tragestäbe 38, 39 gezeigt werden, die unlösbar
mit den jeweiligen Profilen 11 und 12 und einer Mittelstange 40 verbunden sind. Ein
etwaiges Festschweißen der Mittelstange 40 an den übrigen Teil des Dachbügels hat
eine wesentliche Absteifung gegen Seitenbelastungen zur Folge, die auf die Lagerzapfen
37 am stärksten Punkt des Trägerbügels übertragen wird. Die senkrecht auf den Dachbügel
einwirkenden Kräfte werden von den Tragestäben 38 und 39 aufgenommen, von wo aus sie
direkt auf die Profile 11, 12 übertragen und über die Verbindungsstäbe 14, 15 weitergeleitet
werden.
[0040] Dadurch erhält man einen besonders stabilen Dachbügel, der auch bei sehr schneller
Fahrt eine Persenning tragen kann und bei dem zur Erzeugung von Windschatten auf dem
Achterdeck auch Seitenstücke an den Dachbügel / die Persenning montiert werden können.
Deshalb können an die Unterseite der Mittelstange 40 vorteilhafterweise auch Lichtarmaturen
41 und 42 befestigt werden.
[0041] Das Aufenthaltsdeck 3 ist üblicherweise breiter als der Trägerbügel 6, doch wäre
es von Vorteil, wenn die Umrisse des Dachbügels 7 der Form des Aufenthaltsdecks entsprechen
würden. Dadurch entstünde mehr Platz und die Persenning wäre leichter formbar, sodass
zwischen dem Seitendeck und dem Aufenthaltsdeck Eingangsöffnungen gebildet werden
könnten. Deshalb ist es vorzuziehen, den Dachbügel 7 breiter zu konzipieren als den
Trägerbügel 6 und deshalb empfiehlt es sich auch, die Tragestäbe 38 und 39 in einer
gewissen Entfernung von den Seiten des Dachbügels 7 an der Mittelstange 40 anzubringen.
Dies hat keine Probleme beim Zusammenfalten der Persenning 43 (Abb. 3) zur Folge,
da diese vorteilhafterweise um die Mittelstange 9 herumgepackt und an dieser befestigt
wird, damit die Persenning nicht frei flattern kann. Man kann sich darauf beschränken,
nur den vorderen Teil auszupacken, um die Kabine vor Sonneneinfall und Überhitzung
zu schützen, und dabei gleichzeitig die Sonne auf dem Aufenthaltsdeck genießen. Bei
zu starker Sonneneinstrahlung kann der Rest der Persenning 43 ausgepackt werden. Die
vorbekannten Sonnenabschirmungen kennen keine derartigen Variationsmöglichkeiten,
da deren Tragfähigkeit auf den Zugkräften des ausgestreckten Persenningtuchs basiert.
[0042] In Abb. 4 wird eine weitere Persenning 51 mit einer Scheibe 52 dargestellt. Mithilfe
einer oder mehrerer solcher Persenninge kann das Aufenthaltsdeck völlig abgeschirmt
werden. Dies kann z. B. dadurch geschehen, dass die Persenning 43 entlang der ganzen
Kante Reißverschlussbereiche für eine Verzahnung mit Reißverschlüssen der Persenning
15 aufweist. Um der zusätzlichen Persenning ein harmonisches Äußeres zu verleihen,
zeigen deren Seiten ein wenig nach innen, sodass der Dachbügel 7 ganz sicher den Umrissen
des Aufenthaltsdecks 3 entspricht, ansonsten aber ein bisschen kleiner ist.
[0043] Abb. 1 stellt auch einen Flybridgebügel 8 in dessen erster Position und derselbe
Bügel 8A in einer anderen Position dar. Die Funktion dieser Bügel wird im Zusammenhang
mit den Abb. 3 und 4 erläutert. Abb. 3 stellt eine Sonnenabschirmung 43 über dem Aufenthaltsdeck,
wie oben genannt, und eine Sonnenabschirmung 44 über der Flybridge dar.
[0044] Die Sonnenabschirmung über der Flybridge wird dadurch bewerkstelligt, dass die Persenning
44 achtern vom Trägerbügel 6 und nach vorne vom Flybridgebügel 8 abgestützt wird.
Ferner wird die Persenning in der Mitte mithilfe eines Hilfsbügels 45 abgestützt.
Die Sonnenabschirmung wird gegen vorne auf an und für sich bekannte Art und Weise
mithilfe von Schnüren 46, 47 aufgespannt, doch achtern wird die Abschirmung vom kräftigen
Trägerbügel 6 festgehalten. Dies bedeutet, dass die Schnüre 46, 47 viel strammer gespannt
werden können als bei der vorbekannten Technik, bei der die Abschirmung auch mit ein
paar Schnüren aufgespannt wird. Die erfindungsgemäße Sonnenabschirmung ist also wesentlich
stabiler als die bisher bekannten.
[0045] Befindet sich der Flybridgebügel in der zweiten Position 8A, befindet sich der Hilfsbügel
45A auf der Gegenseite des Flybridgebügels zur Fixierung an den beiden Kuppelpunkten
48, 49 der Flybridge. In dieser Position kann der Flybridgebügel Träger einer Flybridgepersenning
50 darstellen, s. Abb. 4.
[0046] Bei schlechtem Wetter oder bei Verlassen des Bootes ist es üblich, mindestens die
Flybridge abzudecken, um Sitze und Instrumente gegen Regen und UV-Einstrahlung zu
schützen. Die vorbekannten ganz und halb abdeckenden Persenninge sind indes nicht
besonders flexibel. Die in Abb. 4 dargestellte Persenning 50 ist ein Beispiel für
eine partielle Regenabschirmung. Nach der Erfindung wird die Flybridgepersenning nämlich
in einen vorderen und einen hinteren Teil unterteilt. Die vordere Flybridgepersenning
50 besitzt einen Reißverschluss entlang des Flybridgebügels 8A, sodass entlang dieses
Flybridgebügels problemlos eine hintere Flybridgepersenning angezippt werden kann.
Die hintere Flybridgepersenning ist auf der Abbildung nicht dargestellt, doch kann
hergeleitet werden, dass die Flybridge durch Strecken der Persenning nach achtern
und Befestigung am hintersten Teil der Flybridgereling ganz überdacht werden kann.
[0047] Das Bootfahren mit nur der vorderen Flybridgepersenning hat viele Vorteile. Beim
früher erwähnten Motorboottyp gibt es vorne in der Flybridge üblicherweise einen Treppeneingang
in die Kabine, weshalb die dazugehörige Luke während der Schifffahrt auch bei Regen
offen stehen gelassen werden kann, da die vordere Flybridgepersenning den Treppeneingang
schützt. Das Gefühl, an der frischen Luft zu sein, ist vielen Menschen sehr wichtig.
Beim Bootfahren bei Regenschauern ist es praktisch, die Polster der Flybridge rasch
unter der vorderen Flybridgepersenning 50 zu verstauen und sie wieder hervorzunehmen,
wenn die Wolken vorübergezogen sind.
[0048] Aus diesen Beschreibungen geht hervor, dass es viele Möglichkeiten gibt, die Persenninge
an die jeweilige Größe der betreffenden Boote anzupassen. Wie erwähnt kann der hintere
Teil der Flybridgepersenning in einer Ausführungsform entlang des Flybridgebügels
8 an den vorderen Teil angezippt werden. Mit einer solchen Ausführung kann man z.
B. den Reißverschluss nach vorn ziehen und den hinteren Teil um ein Stück hochrollen,
das gerade groß genug ist, um das Boot von der Flybridge aus noch steuern zu können.
Das wird dann von Belang, wenn man bei Regen einen Hafen anläuft und dieser sich als
überfüllt herausstellt. In diesem Fall ist es wichtig, sich schnell und effektiv orientieren
zu können und das Boot für einen Moment von der Flybridge aus zu steuern. Bei der
vorbekannten Technik wäre dies sehr umständlich, und in einer solchen Situation hat
man wahrlich anderes zu tun.
1. Trägerbügel (6) für ein Motorboot zur Befestigung von Antennen, Persenningen oder
anderem Zubehör, der aus Profilen besteht, die jeweils als zwei Profilstangen ausgeformt
sind (9, 10 bzw. 11, 12), die beide an je einer Seite einer Flybridge eines Motorbootes
befestigt werden und daran hochführen und zuoberst miteinander verbunden sind, gekennzeichnet dadurch, dass die Flybridge (2) mit einer Seereling versehen ist, die hauptsächlich aus senkrechten
Stützen (16 - 23) besteht, die zuoberst mithilfe eines Relingprofils (24 - 27) miteinander
verbunden sind, und dass der Bügel (6) integrierter Teil der Seereling darstellt.
2. Bügel gemäß Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, dass zumindest einige Enden der Profilstangen (10), die sich zur Flybridgediele (4) richten,
die Funktion von Säulen (22) der Seereling haben.
3. Bügel gemäß den Ansprüchen 1-2, gekennzeichnet dadurch, dass die Seereling (16-27) Versteifungsprofile (28,29) enthält, die sich schräg zwischen
dem obersten und dem untersten Teil der Seereling und hauptsächlich auf derselben
Ebene wie die längsschiffs verlaufenden Teile der Seereling erstrecken.
4. Bügel gemäß Anspruch 3, gekennzeichnet dadurch, dass die Profilstangen (9, 10) des vorderen Profils mit den jeweiligen Versteifungsprofilen
(28) verbunden sind, die sich hauptsächlich als Verlängerung der genannten Profilstangen
(9,10) zur Flybridgediele hin erstrecken, and der sie befestigt sind.
5. Bügel gemäß jedem der Ansprüche 1-4, gekennzeichnet dadurch, dass die hintersten Profilstangen (11, 12) je mit einem Scharnier (33) versehen sind,
das sich mindestens auf der Höhe des Relingprofils befinden muss, und dass die vorderen
Profilstangen (9, 11) je zwei gegenseitig unlösbar miteinander verbundene Teile als
jeweilige Verlängerung enthalten.
6. Bügel gemäß den Ansprüchen 1-5, gekennzeichnet dadurch, dass die Seereling (16-27) Versteifungsprofile umfasst (30), die sich schräg zwischen
dem obersten dem untersten Teil der Seereling und hauptsächlich auf derselben Ebene
wie die querschiffs verlaufenden Teile der Seereling erstrecken.
7. Bügel gemäß den Ansprüchen 1-7, und bei denen es zusätzlich ein Aufenthaltsdeck (3)
hinter der Flybridge gibt, das niedriger ist als die Flybridge, gekennzeichnet dadurch, dass es einen Dachbügel (7) gibt, der auf den Trägerbügel (6) aufgelagert ist, und der
in einer gewissen Entfernung von dessen Lagerungspunkten mit dem Trägerbügel (6) verbunden
ist, um den Dachbügel in hauptsächlich waagrechter Position zu tragen, wo der Dachbügel
(7) sich über das Aufenthaltsdeck (3) erstreckt und hauptsächlich den Umrissen des
Aufenthaltsdecks (3) entspricht.
8. Bügel gemäß den Ansprüchen 1-7, gekennzeichnet dadurch, dass es auf jeder Seite des Trägerbügels (6) und außerhalb der Ebene des Dachbügels einen
Befestigungspunkt zur Befestigung eines jeweiligen Trägerstabs (38, 39) gibt, der
so beschaffen ist, dass er auch am Dachbügel (6) in einer gewissen Entfernung von
den jeweiligen Lagerungspunkten festgemacht werden könnte, wenn sich der Dachbügel
hauptsächlich in waagrechter Position befindet.
9. Bügel gemäß den Ansprüchen 1-8, gekennzeichnet dadurch, dass es einen Flybridgebügel (8, 8A) gibt, der Längsseiten aufweist, die auf der einen
Seite beweglich mit der Seereling verbunden sind und deren gegenüberliegende Enden
über einen Querbügel zusammenhängen, der in einer ersten Position zur Abstützung einer
Flybridgepersenning höher liegt als die Reling der Flybridge.
10. Bügel gemäß Anspruch 9, gekennzeichnet dadurch, dass die Flybridgepersenning zweigeteilt ist, indem der vordere Teil (50) jeweils von
einem vorderen Teil der Flybridge und dem Flybridgebügel (8A) abgestützt wird, während
der hintere Teil je von einem hinteren Teil der Flybridge und dem Flybridgebügel abgestützt
wird.
11. Bügel gemäß Anspruch 10, gekennzeichnet dadurch, dass der vordere und der hintere Teil der Flybridgepersenning mithilfe eines Reißverschlusses
entlang des Flybridgebügels zusammengefügt sind.
12. Bügel gemäß den Ansprüchen 9 oder 10, gekennzeichnet dadurch, dass der Flybridgebügel (8, 8A) eine andere Position einnimmt, bei welcher der Querbügel
höher oben liegt als in der ersten Position, zur Abstützung eines Sonnenschutzes.