[0001] Die Erfindung betrifft ein Profilschienensystem zum Überbrücken von Dehnungsfugen,
Aussparungen bzw. als Randabschluß von Bodenbelägen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs
1.
[0002] Aus der
DE 20 2005 020 074 A1 ist ein gattungsgemäßes Profilschienensystem bekannt. Es besteht im wesentlichen
aus zwei Profilen, in die Bodenbelagselemente stirnseitig einklickbar sind. Beide
Profile sind gegeneinander teleskopierbar. Zu diesem Zweck weist eines der Profile
einen parallel zum Bodenbelag ausgerichteten Steg auf, der in eine Tasche des gegenüberliegenden
Profils eingreift. Dieses Profilschienensystem hat sich in der Praxis gut bewährt
und bildet den Ausgangspunkt der vorliegenden Neuerung.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Profilschienensystem der eingangs genannten
Art zu schaffen, welches sich durch eine breite Anwendbarkeit auszeichnet.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1 gelöst.
[0005] Das Profilschienensystem gemäß Anspruch 1 dient zum Überbrücken von Dehnungsfugen,
Aussparungen und/oder als Randabschluß von Bodenbelägen. Insbesondere bei Bodenbelägen
aus Naturmaterialien, wie beispielsweise Holz, muß eine Dehnung und Schrumpfung des
Bodenbelags berücksichtigt werden. Zu diesem Zweck werden zwischen den Bodenbelägen
Dehnungsfugen gelassen. Außerdem sind die Bodenbeläge aus dem gleichen Grund von den
Wänden beabstandet, um auch hier Dehnungsfugen zu realisieren. Zu diesem Zweck weist
das Profilschienensystem mindestens einen im wesentlichen parallel zum Bodenbelag
ausgerichteten Steg auf, der verschiebbar in eine Tasche eingreift. Auf diese Weise
ist das Profilschienensystem teleskopierbar und kann sich somit den Dehnungen und
Schrumpfungen des Bodenbelags anpassen. Zur Erzielung einer breiten Anwendbarkeit
dieses Profilschienensystems ist es wünschenswert, eine möglichst große Teleskopierbarkeit
zu erzielen. Hierzu müßten der Steg entsprechend lang und die Tasche entsprechend
tief ausgebildet sein, um auch breite Dehnungsfugen und Aussparungen sicher überdecken
zu können. Da diese Profilschienen in der Regel extrudiert werden, ist jedoch eine
Herstellung einer tiefen und flachen Tasche mit der erforderlichen Maßgenauigkeit
nicht möglich. Zur Lösung dieses Problems wird die Tasche des Profilschienensystems
zweistückig ausgebildet. Die Tasche besteht einerseits aus einer den Steg übergreifenden
Deckplatte und einer den Steg untergreifenden Grundplattte. Dabei ist vorgesehen,
daß die Deckplatte in einem ersten Teil und die Grundplatte in einem zweiten Teil
vorgesehen ist. Damit entfällt ein tiefer Einstich in der Profilschiene, so daß diese
recht einfach geformt werden kann. Die Tiefe der Tasche ist auf diese Weise grundsätzlich
nicht limitiert. Um die beiden Teile sicher aneinander zu halten sind Haltemittel
vorgesehen, die beide Teile miteinander verbinden.
[0006] Eine einfache und gleichzeitig wirkungsvolle Ausbildung der Haltemittel ergibt sich
in Form mindestens eines hinterschnittenen Steges. Auf diese Weise können die beiden
Teile ineinander geklickt werden, was den Montageaufwand beider Teile erheblich vereinfacht.
Vorzugsweise ist der Steg biegeelastisch ausgebildet, um ein einfaches Einklicken
beider Teile ineinander zu ermöglichen.
[0007] Alternativ oder zusätzlich sind die Haltemittel von mindestens einer Schraube gebildet.
Dies sichert eine einfache Montage der Teile aneinander. Außerdem ist die Tasche durch
die lösbaren Haltemittel leicht zugänglich, um beispielsweise in die Tasche geratene
Fremdkörper leicht entfernen zu können.
[0008] Um die Schrauben einfach festzulegen, ist es gemäß Anspruch 2 günstig, wenn an mindestens
einem der Teile ein Treibkanal angeformt ist. Dieser Treibkanal trägt die Schrauben,
so daß auf diese Weise eine sichere Verbindung beider Teile aneinander gewährleistet
ist. Der Treibkanal läßt sich ebenfalls einfach im Extrudierverfahren herstellen,
ohne daß eine Nachbearbeitung erforderlich wäre. Der Treibkanal ist vorzugsweise als
Gewindetreibkanal ausgebildet, um einen sicheren Halt der Schraube zu gewähren. Alternativ
oder zusätzlich kann die Schraube auch als selbstschneidende Schraube ausgebildet
sein. Auf diese Weise kann der Halt der Schraube im Treibkanal verbessert werden,
oder es kann die Formgebung des Treibkanals vereinfacht werden.
[0009] Gemäß Anspruch 3 ist es günstig, wenn der Treibkanal im ersten Teil vorgesehen ist.
Auf diese Weise erfolgt die Montage der Schrauben von der Grundplatte her, so daß
die Schraubenköpfe in montierter Lage des Profilschienensystems nicht sichtbar sind.
[0010] Zur Erzielung einer breiten Anpaßbarkeit des Profilschienensystems auch bei dünnen
Bodenbelägen ist es gemäß Anspruch 4 günstig, wenn die Tasche eine Tiefe aufweist,
die mindestens dem Dreifachen der Taschenbreite entspricht. Durch die vorbeschriebenen
Maßnahmen kann das Profilschienensystem trotzdem problemlos im Extrudierverfahren
hergestellt werden, was eine kostengünstige Produktion ermöglicht.
[0011] Gemäß Anspruch 5 weist die Tasche eine Tiefe auf, die mindestens dem Vierfachen der
Taschenbreite entspricht. Auf diese Weise kann die Ausdehnung auch großflächiger Laminatböden
problemlos ausgeglichen werden, so daß sich insgesamt eine sehr breite Anwendungsmöglichkeit
des Profilschienensystems ergibt.
[0012] Gemäß Anspruch 6 ist es vorteilhaft, wenn der Bodenbelag aus Bodenbelagselementen
gebildet ist, die durch hinterschnittene Nut-Feder-Profilierungen einklickbar aneinander
gehalten sind. Auf diese Weise ergibt sich ein geringer Montageaufwand, um einen Bodenbelag
zu verlegen. Um auch den Verlegeaufwand des Profilschienensystems möglichst klein
zu halten, ist dieser mit zu den Bodenbelagselementen passenden, hinterschnittenen
Nut-Feder-Profilierungen versehen. In diesen Profilierungen können die Bodenbeläge
entsprechend eingeklickt werden. Die Halterung des Profilschienensystems an den Bodenbelagselementen
erfolgt dabei unmittelbar stirnseitig, so daß ein Übergreifen des Bodenbelags durch
das Profilschienensystem nicht erforderlich ist. Auf diese Weise ergibt sich ein durchgängiger
Belag, der auch im Bereich der Dehnungsfuge eine ausreichend feste Verbindung aufweist.
Zur Montage des Profilschienensystems werden die Profilschienen bzw. die Bodenbelagselemente
angekippt und anschließend die Feder in die gegenüberliegende Nut eingedrückt. Die
Montage des Profilschienensystems unterscheidet sich dadurch im wesentlichen nicht
von der Verlegung der Bodenbelagselemente. Dies erleichtert die Verlegung des gesamten
Bodenbelags erheblich und kann somit auch von ungeübten Personen problemlos durchgeführt
werden. Insbesondere entfällt die Notwendigkeit, das Profilschienensystem zur Dehnungsfuge
auszurichten. Durch die Klickverbindung zwischen den Bodenbelagselementen und der
Profilschiene ergibt sich von selbst eine korrekte Ausrichtung beider Teile zueinander.
Durch ein fehlendes Übergreifen der Bodenbelagselemente durch das Profilschienensystem
wird außerdem die Stolpergefahr reduziert.
[0013] Um eine vom Profilschienensystem ausgehende Stolpergefahr zu beseitigen, ist es gemäß
Anspruch 7 günstig, wenn mindestens eine der Profilschienen oberseitig mit dem angrenzenden
Bodenbelagselement in etwa fluchtet. Insbesondere ist vorgesehen, das Profilschienensystem
derart auszubilden, daß es den Bodenbelag an keiner Stelle überragt. Ein Stolpern
an deren Profilschienen ist auf diese Weise ausgeschlossen.
[0014] Der Neuerungsgegenstand wird beispielhaft anhand der Zeichnung erläutert, ohne den
Schutzumfang zu beschränken.
[0015] Es zeigt:
- Figur 1
- eine perspektivische Explosionsdarstellung ei- ner ersten Ausführungsform eines Profilschie-
nensystems und
- Figur 2
- eine perspektivische Explosionsdarstellung ei- ner zweiten Ausführungsform eines Profilschie-
nensystems.
[0016] Die Figur 1 zeigt eine perspektivische Explosionsdarstellung eines Profilschienensystems
1 mit angrenzenden Bodenbelagselementen 2, die einen Bodenbelag 3 bilden.
[0017] Das Bodenbelagselement 2 weist stirnseitig eine Nut-Feder-Profilierung 4 auf, die
einerseits von einer hinterschnittenen Nut 5 und andererseits von einer hinterschnittenen
Feder 6 gebildet ist. Durch Anwinkeln eines Bodenbelagselements 2, anschließendes
Einschieben der Feder 6 in die Nut 5 und Zurückklappen des angewinkelten Bodenbelagselements
2 in die horizontale Lage können die einzelnen Bodenbelagselemente 2 ineinander eingeklickt
werden. Dies gestattet eine besonderes einfache Montage des Bodenbelags 3, so daß
dieser auch von Ungeübten verlegt werden kann.
[0018] Das Profilschienensystem 1 weist stirnseitig jeweils eine Nut 5 und Feder 6 auf,
die entsprechend den Nuten 5 und Federn 6 der Bodenbelagselemente 2 geformt sind.
Auf diese Weise kann das Profilschienensystem 1 in gleicher Weise wie die Bodenbelagselemente
2 in diese eingeklickt werden.
[0019] Zur Erzielung eines gewünschten Längenausgleichs des Profilschienensystems 1 ist
dieses teleskopierbar ausgebildet. Das Profilschienensystem 1 besteht aus einem einstückigen
Stegteil 7 und einem zweistückigen Taschenteil 8. Das Stegteil 7 weist einen Steg
9 auf, der sich im wesentlichen parallel zum Bodenbelag 3, also in horizontaler Richtung
erstreckt. Dieser Steg 9 greift in eine im Taschenteil 8 ausgebildete Tasche 10 ein,
um auf diese Weise die gewünschte Teleskopierbarkeit des Profilschienensystems 1 zu
realisieren.
[0020] Das Taschenteil 8 ist zweistückig ausgebildet und besteht aus einem oberen, ersten
Teil 11 und einem unteren, zweiten Teil 12. Das erste Teil 11 weist eine den Steg
9 übergreifende Deckplatte 13 auf, die auch in montierter Lage des Profilschienensystems
1 sichtbar ist. Das zweite Teil 12 weist eine den Steg 9 untergreifende Grundplatte
14 auf, die den unteren Abschnitt der Tasche 10 bildet. An der Grundplatte 14 sind
nach oben gerichtete, in etwa vertikale Stege 15 vorgesehen, die mit nach unten gerichteten,
in etwa vertikalen Stegen 16 Anschläge für den Steg 9 bilden. Auf diese Weise wird
die Teleskopierstrekke beidseitig limitiert.
[0021] Im zweiten Teil 12 sind Bohrungen 17 vorgesehen, die von Schrauben 18 durchsetzt
sind. Zur Erzielung eines flachen Aufbaus des gesamten Profilschienensystems 1 werden
als Schrauben 18 vorzugsweise Senkkopfschrauben eingesetzt.
[0022] Im ersten Teil 11 ist den Bohrungen 17 gegenüberliegend ein Treibkanal 19 vorgesehen,
in den die Schrauben 18 eintreibbar sind. Dieser Treibkanal 19 hat gegenüber einer
Gewindebohrung den Vorteil, daß er sehr einfach im Extrudierverfahren herstellbar
ist. Außerdem erlaubt der Treibkanal 19 eine Festlegung der Schrauben 18 in jeder
beliebigen Position, ohne die beiden Teile 11, 12 exakt aufeinander ausrichten zu
müssen.
[0023] Die Figur 2 zeigt eine zweite Ausführungsform des Profilschienensystems 1 gemäß Figur
1, wobei gleiche Bezugszeichen gleiche Teile benennen. Im folgenden wird lediglich
auf die Unterschiede zur Ausführungsform gemäß Figur 1 eingegangen.
[0024] Zum Festlegen der Teile 11, 12 aneinander wird in der Ausführungsform gemäß Figur
2 auf eine Schraubverbindung verzichtet. Statt dessen weist das zweite Teil 12 zwei
vertikal nach oben gerichtete Stege 20 auf, die außenseitig mit jeweils mindestens
einer Hinderschneidung 21 versehen sind. Die Stege 20 greifen in eine ebenfalls hinterschnittene
Aufnahme 22 des ersten Teils 11 ein, die passend zu den Stegen 20 ausgebildet ist.
[0025] Zur Montage des Profilschienensystems 1 wird zunächst das Stegteil 7 in die Tasche
10 des zweiten Teils 12 eingelegt. Anschließend wird das erste Teil 11 derart auf
das zweite Teil 12 aufgedrückt, daß die Stege 20 in die Aufnahme 22 eingreifen. Beim
Zusammenpressen der Teile 11, 12 gegeneinander werden die beiden Stege 20 des zweiten
Teils 12 gegeneinander gebogen, wobei diese Deformation im elastischen Bereich erfolgt.
Beim Erreichen der Endlage der beiden Teile 11, 12 zueinander liegt der Steg 15 des
zweiten Teils 12 flächig an der Deckplatte 13 des ersten Teils 11 an. In dieser Endlage
entspannen sich die Stege 20 wieder und erreichen ihre in Figur 2 dargestellte Form,
in der sie in der hinterschnittenen Aufnahme 22 des zweiten Teils 11 arretierend eingreifen.
Bezugszeichenliste
[0026]
- 1
- Profilschienensystem
- 2
- Bodenbelagselement
- 3
- Bodenbelag
- 4
- Nut-Feder-Profilierung
- 5
- Nut
- 6
- Feder
- 7
- Stegteil
- 8
- Taschenteil
- 9
- Steg
- 10
- Tasche
- 11
- erstes Teil
- 12
- zweites Teil
- 13
- Deckplatte
- 14
- Grundplatte
- 15
- Steg
- 16
- Steg
- 17
- Bohrung
- 18
- Schraube
- 19
- Treibkanal
- 20
- Steg
- 21
- Hinterschneidung
- 22
- Aufnahme
1. Profilschienensystem zum Überbrücken von Dehnungsfugen, Aussparungen und/oder als
Randabschluß von Bodenbelägen (2) wobei das Profilschienensystem (1) mindestens einen
im wesentlichen parallel zum Bodenbelag (3) ausgerichteten Steg (9) aufweist, der
verschiebbar in eine Tasche (10) eingreift, welche von einer den Steg (9) übergreifenden
Deckplatte (13) und einer den Steg (9) untergreifenden Grundplatte (14) gebildet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Tasche (10) mindestens zweistückig ausgebildet ist, wobei ein erstes Teil (11)
die Deckplatte (13) und ein zweites Teil (12) die Grundplatte (14) bildet, und beide
Teile (11, 12) durch Haltemittel (18) aneinander, gehalten sind, wobei die Haltemittel
(18) mindestens einen hinterschnittenen Steg (20) zur Bildung einer Clickverbindung
und/oder mindestens eine Schraube (18) aufweisen.
2. Profilschienensystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in mindestens einem der Teile (11, 12) mindestens ein Treibkanal (19) eingeformt
ist, der die mindestens eine Schraube (18) trägt.
3. Profilschienensystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Treibkanal (19) im ersten Teil (11) vorgesehen ist.
4. Profilschienensystem nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Tasche (10) eine Tiefe aufweist, die mindestens dem Dreifachen der senkrecht
zum Bodenbelag (3) gemessenen Taschenbreite entspricht.
5. Profilschienensystem nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Tasche (10) eine Tiefe aufweist, die mindestens dem Vierfachen der senkrecht
zum Bodenbelag (3) gemessenen Taschenbreite entspricht.
6. Profilschienensystem nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Bodenbelag (3) aus Bodenbelagselementen (2) besteht, wobei die Bodenbelagselemente
(2) und das Profilschienensystem (1) durch hinterschnittene Nut-Feder-Profilierungen
(4) durch Ankippen und Eindrücken der Feder (6) in die Nut (5) einklickbar und stirnseitig
miteinander verbindbar sind.
7. Profilschienensystem nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Profilschienensystem (1) oberseitig mit dem Bodenbelag (3) fluchtet.