Stand der Technik
[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines piezoelektrischen Aktors,
insbesondere eines Kraftstoffeinspritzventils einer Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs,
wobei der piezoelektrische Aktor mit mindestens einer Ansteuergröße, insbesondere
einem Ansteuerstrom und/oder einer Ansteuerspannung, beaufschlagt wird, um einen Betriebszustand
des piezoelektrischen Aktors, insbesondere dessen Länge, zu beeinflussen.
[0002] Die Erfindung betrifft ferner ein Steuergerät für einen derartigen piezoelektrischen
Aktor.
[0003] Piezoelektrische Aktoren des vorstehend genannten Typs werden bevorzugt in Hochdruck-Kraftstoffeinspritsystemen
von Kraftfahrzeugen verwendet, weil sie eine verhältnismäßig schnelle Ansteuerung
eines Kraftstoffeinspritzventils beziehungsweise dessen Ventilnadel ermöglichen und
somit eine effiziente und emissionsarme Verbrennung begünstigen.
[0004] Es sind bereits Schaltungsanordnungen zur Ansteuerung von piezoelektrischen Aktoren
bekannt, die es ermöglichen, einen Teil der zur Ansteuerung auf den piezoelektrischen
Aktor aufgebrachten elektrischen Energie während eines Entladevorgangs zurückzugewinnen.
Der nicht zurückgewinnbare Differenzbetrag der elektrischen Energie entspricht einer
Verlustenergie und muss von dem Steuergerät beziehungsweise einer das Steuergerät
versorgenden Primärenergieversorgung wie beispielsweise einem Gleichstromwandler bereitgestellt
werden.
[0005] Neue Betriebsarten für Brennkraftmaschinen sowie neue Typen von Abgasnachbehandlungssystemen
verlangen eine immer größere Anzahl von Teileinspritzungen. Gleichzeitig weisen die
zukünftig zur Verwendung geplanten piezoelektrischen Aktoren eine verhältnismäßig
große elektrische Kapazität auf. Darüberhinaus steigt auch der maximale Kraftstoffdruck
bei den zukünftig einzusetzenden Hochdruck-Kraftstoffsystemen. Alle diese Effekte
machen die Bereitstellung einer größeren elektrischen Energiemenge je Einspritzung
für ein den piezoelektrischen Aktor ansteuerndes Steuergerät erforderlich.
[0006] Ein einfacher Lösungsansatz besteht beispielsweise darin, die Ausgangsleistung von
Gleichstromwandlern zu skalieren bzw. mehrere bestehende Gleichstromwandler gleichzeitig
zum Betrieb eines Steuergeräts beziehungsweise einer vorgebbaren Anzahl piezoelektrischer
Aktoren einzusetzen. Allerdings ist bei diesem Lösungsansatz der Nachteil gegeben,
dass die verwendeten Steuergerätearchitekturen eine hierbei umzusetzende Verlustleistung
insbesondere aufgrund ihrer begrenzten Baugröße nicht mehr handhaben können.
[0007] Dementsprechend ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Betriebsverfahren
und ein Steuergerät der eingangs genannten Art dahingehend zu verbessern, dass ein
effizienterer Betrieb möglich ist und auch zukünftig eintretende Anforderungen erfüllt
werden können.
[0008] Diese Aufgabe wird bei dem Betriebsverfahren der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
dadurch gelöst, dass die Ansteuergröße in Abhängigkeit eines vorgebbaren elektrischen
Wirkungsgrads und/oder Energiebedarfs eingestellt wird.
[0009] Das heißt, erfindungsgemäß werden die Ansteuergrößen für den Betrieb des piezoelektrischen
Aktors so gewählt, dass sich ein gewünschter elektrischer Wirkungsgrad beziehungsweise
ein entsprechender Energiebedarf einstellt, wodurch die insgesamt von dem den piezoelektrischen
Aktor steuernden Steuergerät umzusetzende Leistung beeinflussbar ist.
[0010] Besonders vorteilhaft können dadurch beispielsweise in solchen Betriebszuständen
des piezoelektrischen Aktors, in denen keine verhältnismäßig großen Spannungsgradienten
der Ansteuerspannung zu erzielen sind, verhältnismäßig geringe Ansteuerströme eingestellt
werden, um die hiervon abhängige elektrische Verlustleistung zu minimieren.
[0011] Das Einstellen der Ansteuergrößen im Sinne der vorliegenden Erfindung kann insbesondere
eine Steuerung und/oder eine Regelung der betreffenden Ansteuergröße beziehungsweise
Ansteuergrößen umfassen. Es ist auch denkbar, einen zeitlichen Verlauf der Ansteuergrößen
zu regeln.
[0012] Bei einer weiteren vorteilhaften Erfindungsvariante ist vorgesehen, dass der elektrische
Wirkungsgrad in Abhängigkeit eines Quotienten aus einer während eines Ladevorgangs
auf den piezoelektrischen Aktor aufgebrachten elektrischen Energie und einer während
eines entsprechenden Entladevorgangs von dem piezoelektrischen Aktor zurückgewonnenen
elektrischen Energie gebildet wird.
[0013] Ferner kann erfindungsgemäß bei der Bildung des elektrischen Wirkungsgrads auch eine
Verlustleistung berücksichtigt werden, die in einem den piezoelektrischen Aktor mit
der Ansteuergröße beaufschlagenden Steuergerät dissipiert wird.
[0014] Zusätzlich kann erfindungsgemäß vorteilhaft auch vorgesehen sein, dass ein Betriebszustand
von mit dem piezoelektrischen Aktor gekoppelten mechanischen und/oder hydraulischen
Systemen berücksichtigt wird.
[0015] Das erfindungsgemäße Betriebsverfahren kann bevorzugt dazu verwendet werden, den
elektrischen Wirkungsgrad zu maximieren beziehungsweise den Energiebedarf der gesamten
Anordnung zu minimieren.
[0016] Wenn mehrere piezoelektrische Aktoren zum Antrieb von mehreren Kraftstoff-Einspritzventilen
einer Brennkraftmaschine vorgesehen sind, kann der elektrische Wirkungsgrad erfindungsgemäß
auch unter Berücksichtigung der mehreren beziehungsweise aller piezoelektrischen Aktoren
gebildet werden.
[0017] Von besonderer Bedeutung ist die Realisierung des erfindungsgemäßen Verfahrens in
Form eines Computerprogramms, das auf einem Computer beziehungsweise einer Recheneinheit
eines Steuergeräts ablauffähig und zur Ausführung des Verfahrens geeignet ist. Das
Computerprogramm kann beispielsweise auf einem elektronischen Speichermedium abgespeichert
sein, wobei das Speichermedium seinerseits zum Beispiel in dem Steuergerät enthalten
sein kann.
[0018] Weitere Vorteile, Merkmale und Einzelheiten ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung,
in der unter Bezugnahme auf die Zeichnung verschiedene Ausführungsbeispiele der Erfindung
dargestellt sind. Dabei können die in den Ansprüchen und in der Beschreibung erwähnten
Merkmale jeweils einzeln für sich oder in beliebiger Kombination erfindungswesentlich
sein.
Kurze Beschreibung der Zeichnung
[0019] In der Zeichnung zeigt:
- Figur 1
- eine schematische Schnittdarstellung eines Ausführungsbeispiels eines Kraftstoffeinspritzventils
zur Ausführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
- Figur 2a
- einen zeitlichen Verlauf einer Ansteuerspannung, und
- Figur 2b
- elektrische Wirkungsgrade unterschiedlicher Verfahrensvarianten aufgetragen über einer
Ansteuerzeit.
Ausführungsformen der Erfindung
[0020] In der Figur 1 ist ein als Kraftstoffeinspritzventil 10 ausgebildetes Einspritzventil
einer Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs dargestellt, das mit einem piezoelektrischen
Aktor 12 versehen ist. Der piezoelektrische Aktor 12 wird wie in Figur 1 durch den
Pfeil angedeutet von einem Steuergerät 20 angesteuert. Weiterhin weist das Kraftstoffeinspritzventil
10 eine Ventilnadel 13 auf, die auf einem Ventilsitz 14a im Inneren des Gehäuses des
Kraftstoffeinspritzventils 10 aufsitzen kann.
[0021] Ist die Ventilnadel 13 von dem Ventilsitz 14a abgehoben, so ist das Kraftstoffeinspritzventil
10 geöffnet und es wird Kraftstoff eingespritzt. Dieser Zustand ist in der Figur 1
dargestellt. Ein vollständig geöffneter Zustand des Kraftstoffeinspritzventils 10
ist dadurch gekennzeichnet, dass die Ventilnadel 13 an einem in dem Bereich 14b angeordneten
und nicht näher dargestellten Nadelhubanschlag anliegt, der eine weitere Bewegung
der Ventilnadel 13 weg von ihrem Ventilsitz 14a, d.h. auf den Aktor 12 zu, verhindert.
Sitzt die Ventilnadel 13 auf dem Ventilsitz 14a auf, so ist das Kraftstoffeinspritzventil
10 geschlossen. D.h., der gesamte, bei der Abbildung nach Figur 1 vertikal verlaufende,
Hubweg, den die Ventilnadel 13 zurücklegen kann, ist einerseits durch den Ventilsitz
14a (Schließposition) und andererseits durch den Nadelhubanschlag in dem Bereich 14b
(Öffnungsposition) begrenzt.
[0022] Der Übergang von dem geschlossenen in den geöffneten Zustand wird mithilfe des piezoelektrischen
Aktors 12 bewirkt. Hierzu wird eine nachfolgend auch als Aktorspannung U bezeichnete
elektrische Spannung an den Aktor 12 angelegt, die eine Längenänderung eines in dem
Aktor 12 angeordneten Piezostapels hervorruft, welche ihrerseits zum Öffnen beziehungsweise
Schließen des Kraftstoffeinspritzventils 10 ausgenutzt wird.
[0023] Das Kraftstoffeinspritzventil 10 weist ferner einen hydraulischen Koppler 15 auf.
Der hydraulische Koppler 15 ist innerhalb des Kraftstoffeinspritzventils 10 angeordnet
und weist ein Kopplergehäuse 16 auf, in dem zwei Kolben 17, 18 geführt sind. Der Kolben
17 ist mit dem Aktor 12 und der Kolben 18 ist mit der Ventilnadel 13 verbunden. Zwischen
den beiden Kolben 17, 18 ist ein Volumen 19 eingeschlossen, das die Übertragung der
von dem Aktor 12 ausgeübten Kraft auf die Ventilnadel 13 bewerkstelligt.
[0024] Der Koppler 15 ist von unter Druck stehendem Kraftstoff 11 umgeben. Das Volumen 19
ist ebenfalls mit Kraftstoff gefüllt. Über die Führungsspalte zwischen den beiden
Kolben 17, 18 und dem Kopplergehäuse 16 kann sich das Volumen 19 über einen längeren
Zeitraum hinweg an die jeweils vorhandene Länge des Aktors 12 anpassen. Bei kurzzeitigen
Änderungen der Länge des Aktors 12 bleibt das Volumen 19 jedoch nahezu unverändert
und die Änderung der Länge des Aktors 12 wird auf die Ventilnadel 13 übertragen.
[0025] Erfindungsgemäß wird die Ansteuerspannung U und/oder der Ansteuerstrom I für den
piezoelektrischen Aktor 12 in Abhängigkeit eines vorgebbaren elektrischen Wirkungsgrads
und/oder Energiebedarfs eingestellt, um einen möglichst effizienten Betrieb des Aktors
12 sicherzustellen.
[0026] Figur 2a zeigt hierzu einen zeitlichen Verlauf der Ansteuerspannung U für den Aktor
12 in drei unterschiedlichen Betriebszuständen.
[0027] Der Ansteuerspannungsverlauf U1 gibt die von herkömmlichen Betriebsverfahren bekannten
Ansteuerverhältnisse wieder. Die Ansteuerspannungsverläufe U2, U3 entsprechen einer
erfindungsgemäßen Ansteuerung des piezoelektrischen Aktors 12 und sind nachstehend
näher beschrieben.
[0028] Zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Betriebsverfahrens ist in Figur 2a ein kompletter
Ansteuerspannungsverlauf für das in Figur 1 abgebildete Kraftstoffeinspritzventil
10 beziehungsweise den darin vorgesehenen piezoelektrischen Aktor 12 angegeben. Ausgehend
von einer Ausgangsspannung U0, bei der der Aktor 12 eine maximale Länge aufweist und
das Kraftstoffeinspritzventil 10 demnach geschlossen ist, wird der piezoelektrische
Aktor 12 ab dem Zeitpunkt t00 bis auf eine Zielspannung U01 entladen, die zu dem Zeitpunkt
t01 an dem Aktor 12 anliegt. In diesem Zustand, das heißt ab dem Zeitpunkt t01, ist
das Kraftstoffeinspritzventil 10 vollständig geöffnet, und es findet eine Kraftstoffeinspritzung
statt.
[0029] Wie aus Figur 2a ersichtlich ist, bleibt das Kraftstoffeinspritzventil 10 bis zu
dem Zeitpunkt t02 in dem geöffneten Zustand. Anschließend wird das Kraftstoffeinspritzventil
10 wieder in seinen Schließzustand überführt; hierfür wird der piezoelektrische Aktor
12 von der Spannung U01 wieder auf die Ausgangsspannung U0 aufgeladen.
[0030] Der Übersichtlichkeit halber ist in Figur 2a für den Entladevorgang, das heißt für
die Ansteuerung bei t < t01, allein ein herkömmlicher Ansteuerspannungsverlauf abgebildet,
während für den Aufladevorgang, das heißt t > t02, wie bereits beschrieben mehrere
erfindungsgemäße Betriebsvarianten veranschaulicht sind.
[0031] Das herkömmliche Betriebsverfahren sieht für den Aufladevorgang ab dem Zeitpunkt
t02 einen verhältnismäßig großen Ansteuerstrom zum Aufladen des Aktors 12 vor, so
dass sich ein entsprechend großer Spannungsgradient bei dem Ansteuerspannungsverlauf
U1 für t > t02 ergibt.
[0032] Das erfindungsgemäße Betriebsverfahren sieht demgegenüber vor, die Ansteuergrößen
U, I für den piezoelektrischen Aktor 12 in Abhängigkeit eines vorgebbaren elektrischen
Wirkungsgrads einzustellen, wobei vorliegend ein möglichst großer Wirkungsgrad angestrebt
wird. Dementsprechend wird der piezoelektrische Aktor 12 erfindungsgemäß während des
Aufladens (t > t02) mit einem kleineren Ladestrom beaufschlagt als bei dem herkömmlichen
Verfahren, wodurch sich die entsprechend verringerten Spannungsgradienten der Ansteuerspannungsverläufe
U2, U3 ergeben.
[0033] Denkbar ist auch eine geteilte Ansteuerung beim Aufladen, wobei der erste Teil das
Schließen sicherstellt, der zweite Teilabschnitt das Zuhalten.
[0034] Untersuchungen der Anmelderin haben ergeben, dass sich der elektrische Wirkungsgrad,
der vorliegend als Quotient gebildet ist aus einer während des Ladevorgangs auf den
Aktor 12 aufgebrachten elektrischen Energie und einer während des Entladevorgangs
von dem Aktor 12 zurückgewonnenen elektrischen Energie, mit sinkendem Ansteuerspannungsgradienten,
das heißt für die Ansteuerspannungsverläufe U2, U3 gegenüber dem herkömmlichen Ansteuerspannungsverlauf
U1, verbessert. D.h., bei der Verwendung der erfindungsgemäßen Ansteuerspannungsverläufe
U2, U3 kann eine elektrische Verlustleistung verringert werden.
[0035] Figur 2b zeigt hierzu ergänzend den elektrischen Wirkungsgrad η für einen entsprechenden
Ansteuervorgang des piezoelektrischen Aktors 12, wiederum jeweils für eine herkömmliche
Ansteuersituation (Ansteuerspannungsverlauf U1, Figur 2a) und zwei erfindungsgemäße
Ansteuerspannungsverläufe U2, U3. Der Wirkungsgrad η ist hierbei aufgetragen über
einer Ansteuerdauer ti, die definiert ist als Zeitdifferenz zwischen dem Startzeitpunkt
t02 eines nachfolgenden Aufladevorgangs und dem Startzeitpunkt t00 des vorhergehenden
Entladevorgangs. In Figur 2a hat diese Zeitdifferenz den Wert t02 - t00 = ti0, der
in Figur 2b eingetragen ist.
[0036] Ein dem erfindungsgemäßen Ansteuerspannungsverlauf U3 entsprechender Wirkungsgrad
η
3 ist in Figur 2b gesondert bezeichnet. Bei diesem Ansteuerspannungsverlauf U3 ist,
Untersuchungen der Anmelderin zufolge, ein um bis zu 6 % verbesserter Wirkungsgrad
im Vergleich zu der herkömmlichen Ansteuersituation mit dem Ansteuerspannungsverlauf
U1 gegeben.
[0037] Dies gilt jedoch nicht nur für die der Figur 2a zugrundeliegende Zeitdifferenz von
ti0, sondern auch für andere Werte der ti - Achse gemäß Figur 2b. D.h., auch bei anderen
Entladezeiten wirkt sich das erfindungsgemäße Prinzip positiv auf den elektrischen
Wirkungsgrad η aus.
[0038] Der mitunter komplexe Zusammenhang zwischen dem elektrischen Wirkungsgrad η bei einer
Ansteuerung des piezoelektrischen Aktors 12 und den Ansteuergrößen U, I kann für vorgegebene
Systeme beispielsweise messtechnisch erfasst oder aufgrund eines rechnerischen Modells
ermittelt werden. Unter Verwendung des erfindungsgemäßen Prinzips können Steuergeräte
20 von Brennkraftmaschinen vorteilhaft effizienter hinsichtlich der elektrischen Verlustleistung
arbeiten, weil in vielen Betriebsbereichen des Kraftstoffeinspritzventils 10 beispielsweise
nicht die Ansteuerung des piezoelektrischen Aktors 12 mit einem maximalen Spannungsgradienten
erforderlich ist und daher eine Optimierung unter Wirkungsgradgesichtspunkten durchgeführt
werden kann, die bei den bisherigen Steuersystemen außer Acht gelassen wurde.
[0039] D.h., zumindest in einem gewissen Teil der möglichen Betriebszustände des Aktors
12 ist es denkbar, das erfindungsgemäße Verfahren durchzuführen, ohne andere Anforderungen
wie z.B. Ansteuerzeitparameter usw. vernachlässigen zu müssen. In diesem Fall kann
vorteilhaft der elektrische Wirkungsgrad des den Aktor 12 steuernden Systems vorgegeben
werden, wodurch z.B. die Belastung eines zur Energieversorgung vorgesehenen Gleichstromwandlers
zumindest temporär reduzierbar ist.
[0040] Die Erfindung ermöglicht demnach auch die gezielte Reduktion der in dem Steuergerät
20 dissipierten elektrischen Energie, so dass bei gleicher thermischer Auslegung z.B.
die Anzahl der Teileinspritzungen in vielen Betriebspunkten einer Brennkraftmaschine
erhöht werden kann. Auch Kraftstoffsysteme mit höherem Kraftstoffdruck, die ebenfalls
ein gesteigertes Maß an elektrischer Energie zur Ansteuerung des Aktors 12 erfordern,
können unter Verwendung des erfindungsgemäßen Prinzips mit einer gleichen Anzahl von
Einspritzungen beziehungsweise Teileinspritzungen wie bisherige Systeme mit einem
geringeren Kraftstoffdruck realisiert werden.
[0041] Darüber hinaus ist es bei bestehenden Kraftstoffsystemen unter Umständen möglich,
unter Anwendung des erfindungsgemäßen Prinzips weniger leistungsfähige Gleichstromwandler
vorzusehen und damit die Herstellungskosten für entsprechende Systeme zu reduzieren.
[0042] Neben der erfindungsgemäßen Optimierung der Ansteuergrößen U, I im Hinblick auf den
elektrischen Wirkungsgrad können auch weitere Randbedingungen für die Zeitverläufe
der Ansteuergrößen U, I berücksichtigt werden. Beispielsweise können die Ansteuergrößen
U, I auch unter Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens so gewählt werden, dass
sich charakteristische Gradienten beziehungsweise Gradientenänderungen ("Knicke")
nach wie vor ergeben, so dass hierauf basierende Regelungs- beziehungsweise Kompensationsverfahren
weiterhin einsetzbar sind.
[0043] Es ist darüber hinaus auch denkbar, andere Ansteuergrößen als die Spannung U bzw.
den Strom I, erfindungsgemäß einzustellen, z. B. Lade- und/oder Entladezeiten usw.
1. Verfahren zum Betreiben eines piezoelektrischen Aktors (12), insbesondere eines Kraftstoffeinspritzventils
(10) einer Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs, wobei der piezoelektrische Aktor
(12) mit mindestens einer Ansteuergröße, insbesondere einem Ansteuerstrom (I) und/oder
einer Ansteuerspannung (U), beaufschlagt wird, um einen Betriebszustand des piezoelektrischen
Aktors (12), insbesondere dessen Länge, zu beeinflussen, dadurch gekennzeichnet, dass die Ansteuergröße (I, U) in Abhängigkeit eines vorgebbaren elektrischen Wirkungsgrads
(η) und/oder Energiebedarfs eingestellt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Einstellen der Ansteuergröße (I, U) bzw. Ansteuergrößen (I, U) eine Steuerung
und/oder eine Regelung der Ansteuergröße (I, U) bzw. Ansteuergrößen (I, U) umfasst.
3. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der elektrische Wirkungsgrad (η) in Abhängigkeit eines Quotienten aus einer während
eines Ladevorgangs auf den piezoelektrischen Aktor (12) aufgebrachten elektrischen
Energie und einer während eines entsprechenden Entladevorgangs von dem piezoelektrischen
Aktor (12) zurückgewonnenen elektrischen Energie gebildet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass bei der Bildung des elektrischen Wirkungsgrads (η) auch eine Verlustleistung berücksichtigt
wird, die in einem den piezoelektrischen Aktor (12) mit der Ansteuergröße (I, U) beaufschlagenden
Steuergerät (20) dissipiert wird.
5. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass auch ein Betriebszustand von mit dem Aktor (12) gekoppelten mechanischen und/oder
hydraulischen Systemen berücksichtigt wird.
6. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der zeitliche Verlauf der Ansteuergröße (I, U) eingestellt wird.
7. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der elektrische Wirkungsgrad (η) maximiert und/oder der Energiebedarf minimiert wird.
8. Verfahren nach einem der vorstehenden Ansprüche, wobei mehrere piezoelektrische Aktoren
(12) zum Antrieb mehrerer Kraftstoffeinspritzventile (10) einer Brennkraftmaschine
vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet, dass der elektrische Wirkungsgrad (η) unter Berücksichtigung der mehreren bzw. aller piezoelektrischer
Aktoren (12) gebildet wird.
9. Computerprogramm, dadurch gekennzeichnet, dass es zur Ausführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 8 programmiert ist.
10. Steuergerät (20) für einen piezoelektrischen Aktor (12), insbesondere eines Kraftstoffeinspritzventils
(10) einer Brennkraftmaschine eines Kraftfahrzeugs, dadurch gekennzeichnet, dass es zur Ausführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 8 ausgebildet ist.