[0001] Die Erfindung betrifft eine Moineau-Pumpe bzw. eine Exzenterschneckenpumpe oder Exzenterschnecken-Kompressor.
Derartige Moineau-oder Exzenterschneckenpumpen sind z. B. aus
US 1,892,217 bekannt. Diese Pumpen weisen ein ringförmiges äußeres Element und ein inneres Element
auf, welches im Inneren des äußeren Elementes angeordnet ist. Sowohl die Innenseite
des äußeren Elements als auch die äußere Seite des inneren Elementes haben eine schraubenförmige
Struktur, wobei die Struktur des äußeren Elementes einen Schraubengang bzw. eine Windung
bzw. einen Zahn mehr aufweist. Das innere Element bewegt sich im Inneren des äußeren
Elementes relativ zu diesem auf einem exzentrischen Pfad, wobei dazu das innere und/oder
das äußere Element bewegt werden können.
[0002] Ein grundsätzliches Problem bei konisch ausgebildeten Moineau-Pumpen sind die pulsierend
auftretenden Axialkräfte. Hier können insbesondere bei Pumpen für große Förderhöhen
hohe Spitzenkräfte auftreten, welche es erforderlich machen, das innere und das äußere
Element der Pumpe mit entsprechend großen Axialkräften zusammenzudrücken. Hierdurch
erhöht sich zum einen der Verschleiß zum anderen aber auch das Startmoment zum Antrieb
der Pumpe aufgrund der höheren Reibung.
[0003] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine verbesserte Moineau-Pumpe oder einen verbesserten
Moineau-Kompressor bereitzustellen, bei welcher die auftretenden Axialkräfte verringert
und entsprechend Reibung und Verschleiß der Pumpe vermindert werden können. Diese
Aufgabe wird durch eine Moineau-Pumpe mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen
gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen, der nachfolgenden
Beschreibung sowie den beigefügten Figuren.
[0004] Die erfindungsgemäße Moineau-Pumpe bzw. der Moineau-Kompressor weist ein konisch
ausgebildetes inneres und ein konisch ausgebildetes äußeres Element auf. Dabei weist
das innere Element eine zentrale konische Ausnehmung auf. Das äußere Element ist dabei
in bekannter Weise ringförmig ausgebildet und weist an seinem Innenumfang eine schrauben-
bzw. wendelförmige Struktur auf. Das innere Element ist korrespondierend an seinem
Außenumfang wendel- bzw. schraubenförmig ausgebildet, wobei die schraubenförmige Struktur
des äußeren Elementes einen Zahn bzw. Gewindegang mehr aufweist als die Struktur am
Außenumfang des inneren Elementes. Das innere und das äußere Element sind so zueinander
angeordnet, dass ihre jeweiligen Längsachsen im Winkel zueinander verlaufen und sich
in einem Punkt schneiden.
[0005] Erfindungsgemäß ist die Pumpe in axialer Richtung, d. h. in der Förderrichtung in
zumindest zwei Abschnitte geteilt. Dabei weist jeder Abschnitt einen Teil des äußeren
Elementes und einen Teil des inneren Elementes auf. Die Teile des inneren Elementes
und die Teile des äußeren Elementes sind in den zumindest zwei Abschnitten gegeneinander
verdreht angeordnet. Das heißt, der in dem zweiten Abschnitt gelegene Teil des inneren
Elementes ist gegenüber dem in dem ersten Abschnitt gelegenen Teil des inneren Elementes
um die Längsachse des inneren Elementes um einen bestimmten Winkelbetrag verdreht.
Entsprechend ist der in dem zweiten Abschnitt gelegene Teil des äußeren Elementes
gegenüber dem in dem ersten Abschnitt gelegene Teil des äußeren Elementes um die Längsachse
des äußeren Elementes um einen bestimmten Winkelbetrag verdreht.
[0006] Durch die in Drehrichtung versetzte bzw. verdrehte Anordnung der mehreren Abschnitte
bzw. Stufen der Moineau-Pumpe wird erreicht, dass in den Abschnitten die Axialkraft-Spitzen
nicht an derselben Winkelstellung einer Antriebswelle bzw. des inneren und äußeren
Elementes zueinander auftreten, vielmehr treten die Axialkraftspitzen in beiden Abschnitten
bei unterschiedlichen Drehwinkeln auf. Auf diese Weise wird die maximal auftretende
Axialkraft verringert, da sich die Axialkraftspitzen nicht an derselben Winkelposition
addieren. Vielmehr ist der Verlauf der Axialkraft über den Drehwinkel der Antriebswelle
bei verdrehter Anordnung der Abschnitte zueinander so, dass eine größere Zahl von
Axialkraftspitzen, jedoch mit geringerer Amplitude auftritt. Insgesamt wird somit
ein geglätteter Axialkraftverlauf über den Drehwinkel erreicht. Hierdurch wird die
Gesamtbelastung des Pumpenantriebs reduziert.
[0007] Darüber hinaus wird dadurch, dass die maximal auftretende Axialkraft auch nur eine
geringere axiale Andruckkraft benötigt, um die äußeren und inneren Elemente in Anlage
zu halten. Dadurch verringert sich wiederum die Reibung zwischen innerem und äußerem
Element, wodurch zum einen der Verschleiß und zum anderen auch das erforderliche Startmoment
verringert wird. Hierdurch kann insgesamt der Wirkungsgrad verbessert werden.
[0008] Bevorzugt weist die Pumpe mehr als zwei Abschnitte bzw. Stufen auf, wobei dann jeweils
in zwei aneinander angrenzenden Abschnitten der in einem zweiten Abschnitt gelegene
Teil des inneren Elementes gegenüber dem in einem ersten Abschnitt gelegenen Teil
des inneren Elementes um die Längsachse des inneren Elementes verdreht angeordnet
ist. Entsprechend ist der in dem zweiten Abschnitt gelegene Teil des äußeren Elementes
gegenüber dem in dem ersten Abschnitt gelegene Teil des äußeren Elementes um die Längsachse
des äußeren Elementes verdreht angeordnet. Bevorzugt sind somit bei mehreren Abschnitten
bzw. Stufen alle jeweils aneinander grenzenden Abschnitte so ausgebildet, dass diese
einen ersten und einen zweiten Abschnitt bilden, in dem äußeres und inneres Element
wie beschrieben zueinander verdreht angeordnet sind. Das heißt, bei einer Pumpe mit
vier Abschnitten sind das äußere und innere Element in dem zweiten Abschnitt gegenüber
dem innerem und äußerem Element in dem ersten Abschnitt und dann wiederum in dem dritten
Abschnitt das äußere und innere Element gegenüber dem äußeren und inneren Element
in dem zweiten Abschnitt verdreht. Entsprechend ist dann in dem vierten Abschnitt
wiederum das äußere und innere Element gegenüber dem äußeren und inneren Element in
dem dritten Abschnitt verdreht. Im Fall von noch mehr Abschnitten setzt sich dies
entsprechend fort. Dabei erfolgt die Verdrehung von Abschnitt zu Abschnitt vorzugsweise
in derselben Drehrichtung, sodass insgesamt alle Abschnitte zueinander verdreht sind
und keine zwei Abschnitte vorhanden sind, in denen die äußere bzw. inneren Elemente
in derselben Winkelausrichtung bezüglich ihrer Längsachse angeordnet sind. Das bedeutet,
dass der Winkel, um den die Teile zueinander verdreht werden abhängig von der Zahl
der Abschnitte sein kann, so dass zwischen erstem und letztem Abschnitt die Verdrehung
der Teile kleiner als 360° ist.
[0009] Weiter bevorzugt sind die Teile des inneren Elementes um einen anderen Winkelbetrag
zueinander verdreht als die Teile des äußeren Elementes. Aufgrund der unterschiedlichen
Anzahl von, Gewindegängen an innerem und äußerem Element kann hierdurch ein besonders
gleichmäßiger Lauf der Pumpe erreicht werden.
[0010] Bevorzugt weist die schraubenförmige Kontur am Außenumfang des inneren Elementes
in allen Abschnitten der Pumpe dieselbe Steigung auf. Entsprechend ist es bevorzugt,
dass die schraubenförmige Kontur am Innenumfang des äußeren Elementes in allen Abschnitten
der Pumpe dieselbe Steigung aufweist. Das heißt, die Steigung des Gewindes von innerem
und äußerem Element ist jeweils über die gessamte Pumpe konstant. Weiter bevorzugt
ist die Anzahl der Umdrehungen der Gewindegänge in jedem Abschnitt gleich.
[0011] Zweckmäßigerweise ist der in dem zweiten Abschnitt gelegene Teil des inneren Elementes
relativ zu dem in dem ersten Abschnitt gelegenen Teil des inneren Elementes um einen
Winkel

verdreht. Entsprechend ist der in dem zweiten Abschnitt gelegene Teil des äußeren
Elementes zweckmäßigerweise relativ zu dem in dem ersten Abschnitt gelegenen Teil
des äußeren Elementes um einen Winkel

verdreht. Dabei ist n die Anzahl der Abschnitte der Pumpe und m die Anzahl der Gewindegänge
bzw. Zähne des inneren Elementes. Durch Wahl des Verdrehwinkels gemäß diesen Formeln
wird sichergestellt, dass in Abhängigkeit von der Anzahl der Abschnitte bzw. Stufen
der Pumpe ein möglichst gleichmäßiger Kraftverlauf erreicht werden kann. Ferner ist
dabei berücksichtigt, dass die Gewindestruktur des äußeren Elementes einen Gewindegang
bzw. Zahn mehr aufweist als die Gewindestruktur des inneren Elementes. Aus diesem
Grunde sind die Verdrehwinkel von äußeren und inneren Element entsprechend unterschiedlich.
[0012] Vorzugsweise sind bei zwei aneinander angrenzenden Teilen des inneren Elementes diese
Teile an den aneinander angrenzenden Stirnenden jeweils derart ausgebildet, dass die
größte Querschnittsfläche des kleineren Teils vollständig innerhalb der kleinsten
Querschnittsfläche des größeren Teils gelegen ist. Auf diese Weise wird sichergestellt,
dass der kleinere Teil an keiner Stelle über den Außenumfang des angrenzenden größeren
Teils auskragt.
[0013] Weiter bevorzugt sind bei zwei aneinander angrenzenden Teilen des inneren Elementes
diese Teile an den aneinander angrenzenden Stirnseiten derart ausgebildet, dass der
maximale Radius an der Stirnseite des in dem zweiten Abschnitt gelegenen Teils kleiner
als der minimale Radius an der Stirnseite des in dem ersten Abschnitt gelegenen Teils
ist. Durch diese Ausgestaltung wird sichergestellt, dass, egal um welchen Winkel die
beiden Teile bezüglich ihrer Längsachse gegeneinander verdreht werden, die Stirnseite
des in dem ersten Abschnitt gelegenen Teils sich nicht über den Umfang der angrenzenden
Stirnseite des in dem zweiten Abschnitt gelegenen Teils hinaus erstreckt. So wird
es möglich, die beiden Teile um beliebige Winkel gegeneinander zu verdrehen.
[0014] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist zwischen zwei
einander angrenzenden Teilen des inneren Elementes ein Distanzelement, z.B. eine Distanzscheibe
angeordnet, welche die beiden Teile in Richtung der Längsachse voneinander beabstandet
hält. Dadurch wird sichergestellt, dass ein Teil des inneren Elementes eines ersten
Abschnittes nicht mit einem Teil des äußeren Elementes in einem zweiten Abschnitt
kollidiert, bzw. in Kontakt kommt. Das bedeutet, es wird sichergestellt, dass ein
Teil des inneren Elementes immer nur ausschließlich mit dem zugehörigen Teil des äußeren
Elementes in Kontakt kommt. Dies ist insbesondere dann wichtig, wenn inneres und äußeres
Element in axialer Richtung zueinander bewegbar sind.
[0015] Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist das innere Element über zumindest
zwei Abschnitte, vorzugsweise über alle Abschnitte einstückig ausgebildet. Das heißt,
die Teile des inneren Elementes, welche in diesen beiden Abschnitten der Pumpe gelegen
sind, sind einstückig, beispielsweise aus Metall oder Keramik geformt. Dies vereinfacht
die Herstellung, da keine Montage und Ausrichtung mehrerer Einzelteile zur Ausbildung
des inneren Elementes erforderlich sind.
[0016] Nachfolgend wird die Erfindung beispielhaft anhand der beigefügten Figuren beschrieben.
In diesen zeigt:
- Fig. 1a
- eine Seitenansicht und
- Fig. 1 b
- eine perspektivische Ansicht eines inneren Elementes mit vier Abschnitten, welche
nicht gegeneinander verdreht sind,
- Fig. 2a
- eine Seitenansicht sowie
- Fig. 2b
- eine perspektivische Ansicht eines inneren Elementes mit vier Abschnitten, welche
erfindungsgemäß gegeneinan-der verdreht sind,
- Fig. 3
- eine schematische Schnittansicht eines inneren Elementes gemäß Figur 2 eingesetzt
in ein äußeres Element,
- Fig. 4
- eine schematische Seitenansicht eines inneren Elementes gemäß der Erfindung,
- Fig. 5
- den Axialkraftverlauf für das innere Element gemäß Figur 1
- Fig. 6
- den Axialkraftverlauf einer erfindungsgemäßen Pumpe.
[0017] Figur 2a zeigt in einer Seitenansicht und Figur 2b in einer perspektivischen Ansicht
ein inneres Element einer erfindungsgemäßen Moineau-Pumpe. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel
ist die Pumpe in vier Abschnitte geteilt, welche in axialer Richtung, d. h. in Längsrichtung
bzw. Förderrichtung der Pumpe hintereinander angeordnet sind. Dies ist in Figur 3
gezeigt.
[0018] Das innere Element 4 ist entsprechend in vier Teile 4a, 4b, 4c, und 4d geteilt, wobei
der Teil 4a in dem Abschnitt 2a, der Teil 4b in dem Abschnitt 2b, der Teil 4c in dem
Abschnitt 2c und der Teil 4d in dem Abschnitt 2d der Pumpe angeordnet ist. Die Form
des inneren Elementes gemäß Figuren 2 und 3 ergibt sich ausgehend von einem inneren
Element, wie es in Figuren 1a und 1b gezeigt ist. Dabei ist in Figuren 1a und 1b das
innere Element 4 mit seinen vier in Axialrichtung X
1 hintereinander gereihten Teilen 4a bis 4d ohne Verdrehung zwischen diesen Teilen
ausgebildet. In diesem Zustand weist der Außenumfang des inneren Elementes 4 eine
durchgehende Schrauben- bzw. Wendelstruktur auf. Der oder die Schraubengänge 6 verlaufen
als durchgehende Schraubenform über die gesamte Axiallänge X
1 des inneren Elementes 4, d. h. durchgehend über die vier Teile 4a bis 4b. Darüber
hinaus ist zu erkennen, dass das innere Element 4 eine konische Form hat, d. h. sich
ausgehend von dem Axialende an dem Teil 4b zu dem entgegengesetzten Axialende am Ende
des Teils 4a verjüngt.
[0019] Ausgehend von dieser in Figur. 1 gezeigten Grundkonfiguration sind nun erfindungsgemäß
die Teile 4a bis 4d so ausgebildet, bzw. zueinander angeordnet, dass sie jeweils relativ
zueinander um die Längsachse X
1 des inneren Elementes 4 zueinander verdreht sind. Dabei ist ausgehend von dem Zustand
gemäß Figur 1 der Teil 4c relativ gegenüber dem Teil 4d, der Teil 4b relativ zu dem
Teil 4c und der Teil 4c relativ zu dem Teil 4b jeweils um denselben Winkel in derselben
Drehrichtung um die Längsachse X
1 verdreht. Der Drehwinkel α zwischen jeweils zwei Teilen 4a, 4b, 4c, 4d beträgt dabei

wobei m die Anzahl der Gewindegänge bzw. Zähne ist. Das heißt, im Fall, dass das innere
Element 4 an seinem Außenumfang einen Gewindegang aufweist würden die Teile 4a, 4b,
4c, 4d jeweils um 90 ° zu den angrenzenden Teilen verdreht, d. h. der Teil 4c ist
um 90 ° um die Längsachse X
1 relativ zu dem Teil 4d verdreht. Der Teil 4b, ist wiederum um 90 ° relativ zu dem
Teil 4c verdreht und entsprechend der Teil 4a um 90 ° relativ zu dem Teil 4b. So ergibt
sich die Form des inneren Elementes 4, welche in Figur 2 gezeigt ist. Dabei ist zu
verstehen, dass die Teile 4a bis 4d nicht als Einzelteile gefertigt und zusammengesetzt
werden müssen, vielmehr das gesamte Element 4, wie es in Figur 2 gezeigt ist, auch
einstückig direkt in der dort gezeigten Form gefertigt werden. Bei der in Figur 2
gezeigten Ausführungsform weisen die einander angrenzenden Stirnseiten der Teile 4a
bis 4d jeweils gleiche Durchmesser auf. Das heißt beispielsweise ist der Durchmesser
22 des Teiles 4d an seiner dem Teil 4c zugewandten Seite gleich dem Durchmesser 20
des Teils 4c an seiner dem Teil 4d zugewandten Seite.
[0020] Entsprechend der Teilung des inneren Elementes 4 gemäß den Abschnitten 2a bis 2d
der Pumpe ist auch das äußere Element 8 in vier Teile 8a, 8b, 8c und 8d untergliedert,
wobei der Teil 8a in dem Abschnitt 2a, der Teil 8b in dem Abschnitt 2b, der Teil 8c
in dem Abschnitt 2c und der Teil 8b in dem Abschnitt 2d der Pumpe gelegen ist. Das
bedeutet, in dem Teil 8a des äußeren Elementes 8 rotiert der Teil 4a des inneren Elementes
4. Entsprechend rotiert in dem Teil 8b der Teil 4b und so weiter.
[0021] Das äußere Element 8 ist in bekannter Weise ringförmig ausgebildet und weist in seinem
Inneren eine Ausnehmung 10 auf, in welche das innere Element 4 eingesetzt ist. Die
Ausnehmung 10 ist entsprechend konisch zu dem inneren Element 4 geformt und weist
an ihrem Innenumfang eine schraubenförmige Struktur mit Schraubengängen 12 auf. Dabei
ist am Innenumfang der Ausnehmung 10 ein Schraubengang mehr als am Außenumfang des
äußeren Elementes 4 vorgesehen, d. h. in dem Fall, dass das innere Element 4 zwei
Schraubengänge aufweist, weist das äußere Element 8 an seinem Innenumfang drei Schraubengänge
auf.
[0022] Die Anordnung der Teile 8a bis 8d des äußeren Elementes 8 ist ebenfalls ausgehend
von einem äußeren Element 8 mit durchgehenden Gewindegängen von einem Axialende zum
entgegengesetzten Axialende des äußeren Elementes 8 gebildet. Dabei sind die Teile
8a bis 8d jeweils um die Längsachse X
2 des äußeren Elementes 8 zueinander verdreht. Die Längsachse X
2 des äußeren Elementes verläuft geneigt, d. h. im Winkel zu der Längsachse X
1 des inneren Elementes. Beide Achsen X
1, X
2 schneiden sich in bekannter Weise in einem Punkt.
[0023] Der Teil 8c des äußeren Elementes 8 ist gegenüber dem Teil 8d um einen bestimmten
Winkel um die Längsachse X
2 und entsprechend der Teil 8b relativ zu dem Teil 8c um denselben Winkel um die Längsachse
X
2 sowie der Teil 8a relativ zu dem Teil 8b ebenfalls um denselben Winkel um die Längsachse
X
2 verdreht angeordnet bzw. ausgebildet. Dabei ist die Drehrichtung der Verdrehung zwischen
den einzelnen Teilen jeweils gleich. Der Winkel, um welchen jeweils zwei aneinander
angrenzenden Teile des äußeren Elementes 8 jeweils zueinander verdreht sind, beträgt

wobei m die Zahl der Schraubengänge bzw. Zähne des inneren Elementes ist. Das heißt,
ausgehend von dem Beispiel, dass das innere Element 4 einen Schraubengang aufweist,
wäre bei der hier gezeigten Pumpe mit vier Abschnitten der Verdrehwinkel zwischen
den einander angrenzenden Teile des äußeren Elementes 8 jeweils 45 °.
[0024] Wie auch die Teile des inneren Elementes 4 können die Teile 8a bis 8d des äußeren
Elementes 8 als Einzelteile gefertigt werden, welche dann entsprechend verdreht zueinander
zusammengesetzt werden. Alternativ ist es auch möglich, die Teile einstückig direkt
in der verdrehten Anordnung auszubilden.
[0025] Figur 4 zeigt schematisch ein inneres Element 4 bestehend aus vier Teilen 4a, 4b,
4c und 4d, wobei an dieser Anordnung unterschiedliche Ausführungsbeispiele allein
zur Erläuterung miteinander kombiniert sind. So ist es wie hier gezeigt möglich, dass
die Teile 4a, 4b, 4c und 4d in Richtung der Längsachse X
1 unterschiedliche Höhen 14, 16 aufweisen. Es ist zu verstehen, dass dies nicht nur
auf die Teile 4a und 4d beschränkt ist. Auch können die Teile 4d und/oder 4c verschiedene
Höhen aufweisen.
[0026] Zwischen den Teilen 4b und 4c ist beispielsweise die Anordnung einer zylindrischen
Distanzscheibe 18 gezeigt. Eine solche könnte auch zwischen den Abschnitten 4a und
4b sowie den Teilen 4c und 4d angeordnet werden.
[0027] Ferner ist in dieser Figur zwischen den Teilen 4c und 4d eine weitere bevorzugte
Ausgestaltung schematisch dargestellt. Und zwar weist der Teil 4c an seinem dem Teil
4d zugewandten Axialende einen Durchmesser 20 auf, welcher in jeder Richtung kleiner
als der Durchmesser 22 an dem dem Teil 4c zugewandten Axialende des Teils 4d ist.
Auf diese Weise wird sichergestellt, dass, egal um welchen Winkel der Teil 4c gegenüber
dem Teil 4d um die Längsachse X
1 verdreht wird, der Teil 4c in radialer Richtung nicht über den Außenumfang des Teils
4d an dessen dem Teil 4c zugewandten Stirnende auskragt. Das heißt, der radiale Abstand
24, 26 zwischen dem Außenumfang des Teils 4c an dessen Stirnseite mit der größeren
Querschnittsfläche und dem Außenumfang des Teils 4d an dessen Stirnfläche mit der
kleineren Querschnittsfläche ist über den gesamten Umfang größer oder gleich 0, jedoch
nicht kleiner als 0. Es ist zu verstehen, dass auch der Übergang zwischen den Teilen
4c und 4b und/oder dem Teil 4d und dem Teil 4a entsprechend ausgestaltet werden kann.
Durch diese Ausgestaltungen wird sichergestellt, dass die Teile des inneren Elementes
4 an den Schnittstellen zwischen den einzelnen Teilen nicht in unerwünschter Weise
mit den falschen, d. h. nicht zugehörigen Teilen des äußeren Elementes 8 kollidieren.
Beispielsweise wird sichergestellt, dass das innere Teil 4c nicht mit dem Teil 8d
des äußeren Elementes 8 in Kontakt kommt und entsprechend der Teil 4d des inneren
Elementes 4 nicht mit dem Teil 8c des äußeren Elementes 8 in Kontakt kommen kann.
Dies ist insbesondere deshalb wichtig, da das innere Element 4 in axialer Richtung
X
1 in dem äußeren Element 8 um ein gewisses Spiel bewegbar sein kann, um die Andruckkraft
zwischen innerem Element und äußerem Element 8 zu variieren.
[0028] Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung mit den zueinander verdrehten Abschnitten
2a bis 2d der der Pumpe bzw. Teilen 4a bis 4d des inneren Elementes 4 und Teilen 8a
bis 8d der äußeren Elementes 8 wird ein optimierter Verlauf der Axialkraft über die
Umdrehung zwischen innerem Element 4 und äußerem Element 8 erreicht. Dies wird anhand
der Figuren 5 und 6 erläutert.
[0029] Figur 5 zeigt zunächst die Axialkraft, welche zwischen inneren Element 4 und äußeren
Element 8 wirkt, wenn die Teile 4a bis 4d und entsprechend die Teile 8a bis 8d nicht
gegeneinander verdreht sind, d. h. die Pumpe eine Ausgestaltung gemäß Figur 1 aufweist.
In dem Diagramm gemäß Figur 5 ist die Axialkraft über den Drehwinkel ω aufgetragen.
Dabei sind einzelne Kurven 28a bis 28d gezeigt, welche den auf die einzelnen Teile
4a, 4b, 4c und 4d des inneren Elementes 4 wirkenden Kräften entsprechen. Die Kurve
30 zeigt die Gesamtkraft welche auf das innere Element 4 bzw. zwischen inneren 4 und
äußerem 8 Element wirkt. Es ist zu erkennen, dass bei dem sägezahnartigen Verlauf
der Kraftkurven 28a bis 28d die Spitzen, d. h. die auftretenden Maximalkräfte alle
bei demselben Winkel, hier bei etwa 180° auftreten. Dies führt dazu, dass hier bei
diesem Winkel eine hohe Gesamtkraft 30 auftritt.
[0030] Figur. 6 zeigt nun ein entsprechendes Diagramm für die Anordnung gemäß Figur 3, bei
welcher die Teile 4a bis 4d des inneren Elementes und entsprechend die Teile 8a bis
8d des äußeren Elementes 8 in der vorangehend beschriebenen Weise gegeneinander verdreht
sind. Es ist zu erkennen, dass hierdurch auch die Verläufe 28a bis 28d der auf die
einzelnen Teile 4a bis 4d wirkenden Axialkräfte um entsprechende Winkel zueinander
verschoben sind. Dies bedeutet, die Kraftspitzen bzw. Maximalkräfte, welche auf die
einzelnen Teile des inneren Elementes 4 wirken, treten nicht mehr alle bei demselben
Drehwinkel ω auf, sondern um entsprechende Winkel versetzt. Dies bewirkt, dass eine
Gesamtkraft 30 erreicht wird, welche zwar eine größere Anzahl von Amplituden, d. h.
eine höhere Frequenz der Ausschläge aufweist, die einzelnen Amplituden sind jedoch
deutlich geringer als bei der nicht verdrehten Anordnung der Abschnitte der Pumpe.
Auch ist die auftretende Gesamtaxialkraft, d. h. die maximale Axialkraft deutlich
geringer.
[0031] Die genannten Axialkräfte sind diejenigen Axialkräfte, welche durch den Fluiddruck
im Inneren der Pumpe zwischen innerem Element 4 und äußerem Element 8 wirken. Das
heißt, es müssen von außen entsprechende Kräfte aufgebracht werden, um das innere
Element 4 an dem äußeren Element 8 in Anlage zu halten. Dadurch, dass die Kraftspitzen
verringert werden und die Gesamtkraft verringert wird, kann diese Andruckkraft verringert
werden, wodurch Reibung und Verschleiß im Inneren der Pumpe verringert werden.
[0032] Wenn vorangehend die Erfindung anhand einer vierstufigen Pumpe, das heißt einer Pumpe
mit vier Abschnitten 2a bis 2d beschrieben wurde, so ist jedoch zu verstehen, dass
die Erfindung auch mit anderen Anzahlen von Abschnitten bzw. Stufen, beispielsweise
weniger oder mehr als vier Stufen realisiert werden kann.
Bezugszeichenliste
[0033]
- 2a bis 2d
- - Abschnitte der Pumpe
- 4
- - inneres Element
- 4a bis 4d
- - Teile des inneren Elementes
- 6
- - Schraubengänge
- 8
- - äußeres Element
- 8a bis 8d
- - Teile des äußeren Elementes
- 10
- - Ausnehmung
- 12
- - Schraubengänge
- 14, 16
- - Höhen
- 18
- - Distanzscheibe
- 20, 22
- - Durchmesser
- 24, 26
- - radialer Abstand
- 28a bis 28d -
- Axialkraftkurven
- 30
- - Kurve der Gesamtaxialkraft
- X1
- - Längsachse des inneren Elementes
- X2
- - Längsachse des äußeren Elementes
- ω
- - Drehwinkel
- α
- - Winkel der Verdrehung zwischen aneinander angrenzenden Teilen des inneren und äußeren
Elementes
1. Moineau-Pumpe oder -Kompressor mit einem konisch ausgebildeten inneren (4) und einem
konisch ausgebildeten äußeren (8) Element, deren Längsachsen (X1, X2) im Winkel zueinander verlaufen und sich in einem Punkt schneiden,
dadurch gekennzeichnet, dass die Pumpe in axialer Richtung zumindest zwei Abschnitte (2a, 2b, 2c, 2d) aufweist,
wobei der in dem zweiten Abschnitt (2b) gelegene Teil (4b) des inneren Elementes (4)
gegenüber dem in dem ersten Abschnitt (2a) gelegenen Teil (4a) des inneren Elementes
um die Längsachse (X1) des inneren Elementes (4) verdreht angeordnet ist und der in dem zweiten Abschnitt
(2b) gelegene Teil (8b) des äußeren Elementes (8) gegenüber dem in dem ersten Abschnitt
(2a) gelegenen Teil (8a) des äußeren Elementes (8) um die Längsachse (X2) des äußeren Elementes (8) verdreht angeordnet ist.
2. Moineau-Pumpe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Pumpe mehr als zwei Abschnitte (2a-2d) aufweist, wobei in zwei aneinander angrenzenden
Abschnitten (2a, 2b) der in dem zweiten Abschnitt (2b) gelegene Teil (4b) des inneren
Elementes (4) gegenüber dem in dem ersten Abschnitt (2a) gelegenen Teil (4a) des inneren
Elementes (4) um die Längsachse (X1) des inneren Elementes (4) verdreht angeordnet ist und der in dem zweiten Abschnitt
(2b) gelegene Teil (8b) des äußeren Elementes (8) gegenüber dem in dem ersten Abschnitt
(2a) gelegenen Teil (8a) des äußeren Elementes (8) um die Längsachse (X2) des äußeren Elementes (8) verdreht angeordnet ist.
3. Moineau-Pumpe nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Teile (4a-4d) des inneren Elementes (4) um einen anderen Winkelbetrag zueinander
verdreht sind als die Teile (8a-8d) des äußeren Elementes (8).
4. Moineau-Pumpe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine schraubenförmige Kontur (6) am Außenumfang des inneren Elementes (4) in allen
Abschnitten (2a-2d) der Pumpe dieselbe Steigung aufweist.
5. Moineau-Pumpe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine schraubenförmige Kontur (12) am Innenumfang des äußeren Elementes (8) in allen
Abschnitten (2a-2d) der Pumpe dieselbe Steigung aufweist.
6. Moineau-Pumpe nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass der in dem zweiten Abschnitt (2b) gelegenen Teil (4b) des inneren Elementes (4) relativ
zu dem in dem ersten Abschnitt (2a) gelegenen Teil (4a) des inneren Elementes (4)
um einen Winkel

verdreht ist, und der in dem zweiten Abschnitt (2b) gelegene Teil (8b) des äußeren
Elementes (8) relativ zu dem in dem ersten Abschnitt (2a) gelegenen Teil (8a) des
äußeren Elementes (8) um einen Winkel

verdreht ist,
wobei n die Anzahl der Abschnitte (2a-2d) der Pumpe ist und m die Anzahl der Gewindegänge
(6) des inneren Elementes ist.
7. Moineau-Pumpe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei zwei aneinander angrenzenden Teilen (4c - 4d) des inneren Elementes (4) diese
Teile an den aneinander angrenzenden Enden derart ausgebildet sind, dass die größte
Querschnittsfläche des kleineren Teils vollständig innerhalb der kleinsten Querschnittsfläche
des größeren Teils gelegen ist.
8. Moineau-Pumpe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass bei zwei aneinander angrenzenden Teilen (4c-4d) des inneren Elementes (4) diese Teile
an den aneinander angrenzenden Stirnseiten derart ausgebildet sind, dass der maximale
Radius (20) an der Stirnseite des in dem zweiten Abschnitt (2c) gelegenen Teils (4c)
kleiner als der minimale Radius (22) an der Stirnseite des in dem ersten Abschnitt
(2d) gelegenen Teils (4d) ist.
9. Moineau-Pumpe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen zwei aneinander angrenzenden Teilen (4b, 4c) des inneren Elementes (4) ein
Distanzelement (18) angeordnet ist, welche die beiden Teile (4b, 4c) in Richtung der
Längsachse (X1) beabstandet hält.
10. Moineau-Pumpe nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das innere Element (4) über die zumindest zwei Abschnitte (2a-2d) einstückig ausgebildet
ist.