[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verbindungsmodul für ein modulares
Hörhilfsgerät und auf ein Verfahren zum Anpassen eines modularen Hörhilfsgeräts an
ein Ohr eines Patienten. Angepasst wird dabei insbesondere die Länge einer Leitung
zum Leiten elektrischer oder akustischer Signale zu einem Ohrstück.
[0002] Die
US 4,727,582 beschreibt ein Hinter-dem-Ohr-Hörgerät, bei dem ein im Gehörgang zu tragender elektroakustischer
Wandler über eine Leitung mit dem hinter dem Ohr getragenen Gerät verbunden ist. Ein
Teil variabler Länge der Leitung ist in einem Hohlraum des Geräts angeordnet.
[0003] Ein Nachteil dieses herkömmlichen Hörhilfsgeräts ist, dass im Gehäuse des hinter
dem Ohr getragenen Geräts selbst ein Hohlraum für die Aufnahme eines variablen Anteils
der Leitung zum elektroakustischen Wandler vorgesehen sein muss. Dadurch wird das
Hörhilfsgerät größer und teurer. Ein weiterer Nachteil besteht darin, dass über den
Hohlraum zur Aufnahme der Leitung Feuchtigkeit oder Schmutz in das Hörhilfsgerät eindringen
kann. Ferner ist nachteilig, dass im Fall eines Defekts an der Leitung das gesamte
Hörhilfsgerät zu einem Reparaturdienstleister transportiert und dort repariert werden
muss.
[0004] Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine vereinfachte Anpassung
und eine vereinfachte Reparatur eines Hörhilfsgeräts zu ermöglichen.
[0005] Diese Aufgabe wird durch ein Verbindungsmodul bzw. ein Verfahren zum Anpassen eines
modularen Hörhilfsgeräts gemäß den unabhängigen Ansprüchen gelöst. Bevorzugte Weiterbildungen
sind in den abhängigen Ansprüchen definiert.
[0006] Die vorliegende Erfindung beruht auf der Idee, in oder an einem Verbindungsmodul
für ein modulares Hörhilfsgerät eine Anpasseinrichtung zum Anpassen der Länge eines
aus dem Verbindungsmodul ragenden Teils einer Leitung zu einem Ohrstück vorzusehen.
Die Anpasseinrichtung ist vorzugsweise für eine reversible Verstellbarkeit der Länge
und vorzugsweise für eine Anpassung der Länge ohne eine Verwendung von Werkzeug (Schraubendreher,
Schraubenschlüssel etc.) ausgebildet. Die Anpasseinrichtung weist beispielsweise eine
Feststelleinrichtung zum Klemmen oder anderweitigen Festlegen der Länge des aus dem
Verbindungsmodul ragenden Teils der Leitung auf.
[0007] Ein nicht aus dem Verbindungsmodul ragender Teil der Leitung kann in einem Hohlraum
des Verbindungsmoduls beispielsweise spiralförmig oder spulenförmig bzw. in Form einer
Helix angeordnet sein. Der Hohlraum wird beispielsweise zwischen zwei Gehäuseteilen
des Verbindungsmoduls gebildet. Diese Gehäuseteile können durch eine Rast-Schraubverbindung
oder durch eine andere Verbindung mechanisch miteinander verbunden sein, die beispielsweise
ohne eine Verwendung von Werkzeug lösbar ist. Wenn das Ohrstück einen elektroakustischen
Wandler aufweist, umfasst die Leitung Drähte oder Lizen zum Leiten elektrischer Signale
zu dem elektroakustischen Wandler. Wenn Schallsignale bereits in einem mit dem Verbindungsmodul
zu verbindenden Hauptmodul erzeugt werden, umfasst die Leitung einen Schallleiter,
beispielsweise einen Luftkanal.
[0008] Ein Vorteil der Erfindung besteht darin, dass eine wirksame Länge einer Leitung zu
einem Ohrstück einstellbar und durch die Modularität gleichzeitig eine Reparatur mit
geringem Aufwand möglich ist. Ferner muss das Hauptmodul keine Öffnungen oder Hohlräume
mehr aufweisen, durch die beispielsweise Feuchtigkeit oder Schmutz eindringen könnten.
Die Zuverlässigkeit des gesamten Hörhilfsgeräts wird damit deutlich verbessert. Ein
weiterer Vorteil besteht darin, dass auch nach einem Austausch des Hauptmoduls (beispielsweise
aufgrund eines Defekts) die Länge der Leitung zum Ohrstück nicht neu eingestellt werden
muss.
[0009] Ausführungsbeispiele werden nachfolgend mit Bezug auf die beiliegenden Figuren näher
erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- eine schematische Darstellung eines modularen Hörhilfsgeräts;
- Figur 2
- eine schematische Darstellung eines Verbindungsmoduls;
- Figur 3
- eine schematische Darstellung eines Verbindungsmoduls;
- Figur 4
- eine schematische Darstellung eines Verbindungsmoduls;
- Figur 5
- eine schematische Darstellung eines Verbindungsmoduls; und
- Figur 6
- ein schematisches Flussdiagramm eines Verfahrens zum Anpassen eines modularen Hörhilfsgeräts.
[0010] Figur 1 ist eine schematische Darstellung eines modularen Hörhilfsgeräts. Das modulare
Hörhilfsgerät umfasst ein Hauptmodul 10 sowie ein Verbindungsmodul 20 und ein Ohrstück
50, die über eine Leitung 40 miteinander verbunden sind. Das Hauptmodul 10 umfasst
beispielsweise ein oder mehrere Mikrofone, eine entsprechende Anzahl von Verstärkern,
eine digitale oder analoge Signalaufbereitung, Bedienelemente, eine Batterie, einen
Akkumulator oder eine andere Energiequelle, eine Schnittstelle zur Programmierung
etc. Ferner umfasst das Hauptmodul 10 eine Schnittstelle zum mechanischen sowie elektrischen
oder akustischen Koppeln des Hauptmoduls 10 mit dem Verbindungsmodul 20. Zur mechanischen
Kopplung umfasst die Schnittstelle beispielsweise eine oder mehrere Rast- oder Schraub-
oder Bajonettverbindungen. Zur elektrischen Kopplung umfasst die Schnittstelle beispielsweise
einen oder mehrere elektrische Kontakte. Zur akustischen Kopplung umfasst die Schnittstelle
beispielsweise eine Öffnung, an die ein Luftkanal oder ein anderer Schallleiter akustisch
angekoppelt werden kann.
[0011] Das Verbindungsmodul 20 umfasst eine Schnittstelle, die zu der Schnittstelle des
Hauptmoduls 10 korrespondiert, mit entsprechenden Einrichtungen zum mechanischen sowie
elektrischen oder akustischen Koppeln. Ferner umfasst das Verbindungsmodul 20 eine
Leitung 40 zum Leiten elektrischer oder akustischer Signale zu einem Hörerteil bzw.
Ohrstück 50. Ein erstes Ende der Leitung 40 ist mit der Schnittstelle des Verbindungsmoduls
20 gekoppelt. Ein an das erste Ende angrenzende Teil variabler Länge der Leitung 40
ist in dem Verbindungsmodul 20 angeordnet. Ein zweites Ende der Leitung 40 ist lösbar
oder fest mit dem Ohrstück 50 verbunden. Die Leitung 40 weist Drähte oder Lizen oder
andere elektrische Leiter zum Leiten eines elektrischen Signals zu dem Ohrstück 50
auf. Alternativ oder zusätzlich weist die Leitung 40 einen Luftkanal oder eine andere
Einrichtung zum Leiten akustischer Signale auf.
[0012] Das Ohrstück 50 ist für eine teilweise oder vollständige Einführung in einen Gehörgang
eines Patienten ausgebildet. Es ist an die Form des Gehörgangs oder des Eingangs des
Gehörgangs eines Patienten individuell angepasst oder weist eine Form und Größe auf,
die für eine Vielzahl von Patienten geeignet ist. Ein individuell angepasstes Ohrstück
wird auch als Ohrpassstück oder Otoplastik bezeichnet. Wenn die Schnittstelle zwischen
dem Hauptmodul 10 und dem Verbindungsmodul 20 und die Leitung 40 ausgebildet sind,
um elektrische Signale von dem Hauptmodul 10 zu dem Ohrstück 50 zu übertragen, umfasst
das Ohrstück 50 einen elektroakustischen Wandler zum Wandeln elektrischer Signale
in akustische Signale bzw. Schall. Wenn die Leitung 40 für eine Übertragung akustischer
Signale zu dem Ohrstück 50 ausgebildet ist, kann das Ohrstück 50 eine Einrichtung
zum Anpassen der akustischen Impedanz der Leitung 40 an die akustische Impedanz des
Gehörgangs aufweisen.
[0013] Die Figuren 2 bis 5 zeigen schematische Darstellungen verschiedener Varianten eines
Verbindungsmoduls 20, die jeweils wie oben anhand der Figur 1 dargestellt mit einem
entsprechenden Hauptmodul 10 gekoppelt werden können. Einrichtungen zum mechanischen
Koppeln des Verbindungsmoduls 20 mit einem Hauptmodul 10 sind in den Figuren 2 bis
10 jeweils nicht dargestellt. Die mit dem Verbindungsmodul 20 verbundene Leitung 40
und das mit der Leitung 40 verbundene Ohrstück 50 sind in den Figuren 2 bis 5 jeweils
nicht dargestellt.
[0014] Figur 2 zeigt ein Verbindungsmodul 20 mit einem ersten Gehäuseteil 21 und einem zweiten
Gehäuseteil 31. An dem ersten Gehäuseteil 21 sind ein Leitungshalter 22 und Kontakte
24 angeordnet. Der Leitungshalter 22 hält bzw. ist mechanisch verbunden mit dem ersten
Ende der Leitung 40. Die Kontakte 24 bilden den elektrischen Teil der Schnittstelle
des Verbindungsmoduls 20 zum Hauptmodul 10. Die Kontakte 24 sind beispielsweise stift-
oder zungenförmig. Verbindungsdrähte 25 oder andere elektrisch leitfähige Bauelemente
verbinden die Kontakte 24 mit der Leitung 40. Das zweite Gehäuseteil 31 ist in Figur
2 (teilweise) transparent dargestellt, so dass der Leitungshalter 22, die Verbindungsdrähte
25 und der in dem Verbindungsmodul 20 angeordnete Teil der Leitung 40 sichtbar sind.
[0015] An einer von dem ersten Gehäuseteil 21 abgewandten Seite des zweiten Gehäuseteils
31 ist eine Feststelleinrichtung 32 bzw. ein "Locking Gate" angeordnet. Diese Feststelleinrichtung
32 umfasst beispielsweise eine Klemmeinrichtung zur klemmenden Festlegung der Länge
des aus dem Verbindungsmodul 20 ragenden Teils der Leitung 40 oder einen anderen Mechanismus
zur Festlegung dieser Länge. Die klemmende oder andere Festlegung der Länge des aus
dem Verbindungsmodul 20 ragenden Teils der Leitung 40 erfolgt beispielsweise durch
Drehen oder Verschieben oder auch durch das bloße Aufsetzen und Verbindens des zweiten
Gehäuseteils 31 mit dem ersten Gehäuseteil 21. Zur Erhöhung der Griffigkeit weist
das zweite Gehäuseteil 31 beispielsweise eine Riffelung auf. Alternativ umfasst die
Feststelleinrichtung 32 ein gegenüber dem zweiten Gehäuseteil 31 bewegbares Bauteil,
das eine entsprechende Riffelung aufweisen kann.
[0016] Zwischen dem ersten Gehäuseteil 21 und dem zweiten Gehäuseteil 31 weist das Verbindungsmodul
20 einen Hohlraum 23 auf, in dem der Leitungshalter 22 angeordnet ist. Der in dem
Verbindungsmodul 20 angeordnete Teil der Leitung 40 ist spiralförmig in dem Hohlraum
23 angeordnet.
[0017] Figur 3 ist eine schematische Darstellung eines Verbindungsmoduls 20 mit einem ersten
Gehäuseteil 21 und einem in Figur 3 nicht dargestellten zweiten Gehäuseteil. An dem
ersten Gehäuseteil 21 angeordnet bzw. mit diesem fest verbunden sind ein Leitungshalter
22 und Kontakte 24, die einen elektrischen Teil einer Schnittstelle zwischen dem Verbindungsmodul
20 und einem in Figur 3 nicht dargestellten Hauptmodul bilden. Die Kontakte 24 sind
durch Verbindungsdrähte 25 mit einem vom Leitungshalter 22 gehaltenen Ende der Leitung
40 verbunden. Das erste Gehäuseteil 21 ist ferner mit Trägern 27, an diesen angeordneten
Klemmbacken 26 und einer Platte bzw. Wandung 28 fest verbunden oder mit diesen einstückig
ausgeführt. Die Träger 27 und die Wandung 28 sind zusammen trogförmig angeordnet,
wobei in Figur 3 die Ansicht von der offenen Seite des Trogs dargestellt ist. In dem
durch die Träger 27 und die Wandung 28 gebildeten Trog sind der Leitungshalter 22,
die Verbindungsdrähte 25 und spiralförmig der in dem Verbindungsmodul 20 angeordnete
Teil der Leitung 40 angeordnet. Der Leitungshalter 22 ist mit der Wandung 28 fest
verbunden oder mit dieser einstückig ausgebildet.
[0018] Die Klemmbacken 26 sind elastisch mit den von der Schnittstelle zu einem Hauptmodul
abgewandten Enden der Träger 27 verbunden oder mit diesen einstückig ausgeführt. Die
Klemmbacken 26 und ein in Figur 3 nicht dargestelltes zweites Gehäuseteil sind beispielsweise
so ausgebildet, dass durch Aufsetzen oder Verriegeln des zweiten Gehäuseteils mit
dem in Figur 3 dargestellten ersten Gehäuseteil die beiden Klemmbacken zusammengedrückt
und die zwischen ihnen angeordnete Leitung 40 geklemmt wird. Eine Riffelung an einer
oder beiden Klemmbacken 26 kann die Wirkung der Klemmung verbessern.
[0019] Figur 4 zeigt eine schematische Darstellung eines Verbindungsmoduls 20, das sich
von dem oben anhand der Figur 2 dargestellten Verbindungsmodul dadurch unterscheidet,
dass es zur Übertragung eines akustischen bzw. Schall-Signals von einem Hauptmodul
zu einem Ohrstück ausgebildet ist. Ein Rohrstück 29 ragt aus dem ersten Gehäuseteil
21 vor und bildet einen akustischen Teil einer Schnittstelle zu einem Hauptmodul 10.
Das Rohrstück 29 ist in den Hohlraum 23 des Verbindungsmoduls 20 hinein verlängert
und bildet dort den Leitungshalter 22. Eine Feststelleinrichtung zur Festlegung der
Länge des aus dem Verbindungsmodul 20 ragenden Teils der Leitung 40 kann beispielsweise
nach einem der oben anhand der Figuren 2 und 3 dargestellten Varianten ausgebildet
sein.
[0020] Figur 5 zeigt eine schematische Darstellung eines Verbindungsmoduls 20 mit einem
ersten Gehäuseteil 21 und einem in Figur 5 nicht dargestellten zweiten Gehäuseteil.
Das erste Gehäuseteil 21 weist ein in Figur 5 nicht dargestellte Schnittstelle zum
mechanischen sowie elektrischen oder akustischen Koppeln des Verbindungsmoduls 20
mit einem Hauptmodul auf. Eine Wandung 28 ist mit dem ersten Gehäuseteil 21 fest verbunden
oder einstückig ausgebildet und umschließt teilweise einen Hohlraum 23 innerhalb des
Verbindungsmoduls 20. Klemmbacken 26 sind mit der Wandung 28 elastisch verbunden.
Ähnlich wie oben anhand der Figur 3 dargestellt können die Klemmbacken 26 durch aufsetzen
oder Verriegeln des in Figur 5 nicht dargestellten zweiten Gehäuseteils mit dem ersten
Gehäuseteil 21 zusammengedrückt werden, um dabei die dazwischen liegende Leitung 40
zu klemmen.
[0021] Die Leitung 40 und die in Figur 5 nicht dargestellte Schnittstelle zum Hauptmodul
können zum Übertragen von elektrischen und/oder akustischen Signalen zu einem Ohrstück
ausgebildet sein. Der in dem Verbindungsmodul 20 angeordnete Teil der Leitung 40 ist
spiralförmig annäherungsweise in einer Ebene in dem Hohlraum 23 angeordnet, die senkrecht
zu einer Richtung steht, in der das Verbindungsmodul 20 mit einem Hauptmodul 10 verbunden
werden kann.
[0022] Verschiedene Merkmale der oben dargestellten Varianten eines Verbindungsmoduls 20
können miteinander kombiniert werden. Beispielsweise kann die oben anhand der Figur
3 dargestellte Klemmeinrichtung auch bei einem Verbindungsmodul verwendet werden,
das wie oben anhand der Figur 4 dargestellt für eine Übertragung von akustischen bzw.
Schall-Signalen von einem Hauptmodul zu einem Ohrstück ausgebildet ist. Anstelle einer
spiralförmigen Anordnung eines Teils der Leitung 40 in einer Ebene parallel oder senkrecht
zu einer Kopplungsrichtung kann auch eine helikale bzw. spulen- oder schraubenförmige
Anordnung gewählt werden.
[0023] Bei den oben anhand der Figuren 2 und 4 dargestellten Verbindungsmodulen wird der
größte Teil der bei einer Kopplung mit einem Hauptmodul offenliegenden Oberfläche
durch das zweite Gehäuseteil 31 gebildet. Alternativ kann der größere Teil der äußeren
Oberfläche des Verbindungsmoduls 20 Teil des ersten Gehäuseteils 21 bzw. fest mit
der Schnittstelle zum Hauptmodul verbunden sein. In diesem Fall ist beispielsweise
nur die Feststelleinrichtung 32 bzw. der in Figur 2 mit einer Riffelung dargestellte
Bereich des Gehäuses abnehmbar oder zur Festlegung der Länge des aus dem Verbindungsmodul
20 ragenden Teils der Leitung 40 bewegbar.
[0024] Eine klemmende Festlegung der Länge des aus dem Verbindungsmodul 20 ragenden Teils
der Leitung 40 schafft eine reversible Verstellbarkeit dieser Länge. Alternativ können
auch andere Mechanismen zum reversiblen oder irreversiblen Verstellen der Länge vorgesehen
sein. Entsprechend können die Gehäuseteile 21, 31 für eine wiederholte Trennung und
Verbindung oder auch nur für eine einmalige Verbindung ausgebildet sein. Eine Feststelleinrichtung
und einen Verbindungsmechanismus zwischen den Gehäuseteilen 21, 31, die ohne eine
Verwendung von Werkzeug betätigt werden können, sind vorteilhaft, jedoch kommen auch
Verbindungsmechanismen in Frage, die eine Verwendung von Werkzeug zur Verbindung und/oder
zur Trennung voraussetzen.
[0025] Figur 6 zeigt eine schematisch Darstellung eines Flussdiagramms eines Verfahrens
zum Anpassen eines modularen Hörhilfsgeräts, das ein Hauptmodul, ein Verbindungsmodul,
ein Ohrstück und eine zumindest teilweise aus dem Verbindungsmodul ragende Leitung
zum Leiten eines akustischen oder elektrischen Signals zu dem Ohrstück umfasst. Das
Verfahren kann beispielsweise auf ein modulares Hörhilfsgerät und insbesondere ein
Verbindungsmodul, wie sie oben anhand der Figuren 1 bis 5 dargestellt wurden, angewendet
werden. Lediglich zur Vereinfachung des Verständnisses werden nachfolgend die oben
verwendeten Bezugszeichen aus den Figuren 1 bis 5 verwendet.
[0026] In einem ersten Schritt 91 wird die Länge des aus dem Verbindungsmodul 20 ragenden
Teils der Leitung 40 an ein Ohr des Patienten angepasst. In einem zweiten Schritt
92 wird die Länge festgelegt, beispielsweise durch Klemmen der Leitung 40. In einem
dritten Schritt 93 wird das Verbindungsmodul 20 mit einem Hauptmodul 10 gekoppelt.
Diese Kopplung umfasst sowohl eine mechanische als auch eine elektrische und/oder
eine akustische Kopplung.
[0027] Die Ausführung des dritten Schritts 93 nach dem ersten Schritt 91 und dem zweiten
Schritt 92 hat den Vorteil, dass die Handhabung des Verbindungsmoduls 20 ohne das
Hauptmodul 10 einfacher sein kann und das Hauptmodul 10 dabei noch nicht vorliegen
muss. Alternativ können das Verbindungsmodul 20 und das Hauptmodul 10 bereits vor
dem ersten Schritt 91 oder vor dem zweiten Schritt 92 gekoppelt werden.
1. Verbindungsmodul (20) für ein modulares Hörhilfsgerät, mit:
einer Schnittstelle (24; 29) zum mechanischen sowie elektrischen oder akustischen
Koppeln des Verbindungsmoduls (20) mit einem Hauptmodul (10), das zur Erzeugung elektrischer
oder akustischer Signale ausgebildet ist;
einer Leitung (40) zum Leiten eines akustischen oder elektrischen Signals zu einem
Ohrstück (50), das zum zumindest teilweisen Einführen in einen Gehörgang eines Patienten
ausgebildet ist;
einer Anpasseinrichtung (26, 32) zum Anpassen der Länge eines aus dem Verbindungsmodul
(20) ragenden Teils der Leitung (40).
2. Verbindungsmodul (20) nach Anspruch 1, bei dem die Anpasseinrichtung (26, 32) für
eine reversible Verstellbarkeit der Länge des aus dem Verbindungsmodul (20) ragenden
Teils der Leitung (40) ausgebildet ist.
3. Verbindungsmodul (20) nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem die Anpasseinrichtung
(26, 32) für eine Verstellung der Länge des aus dem Verbindungsmodul (20) ragenden
Teils der Leitung (40) ohne Verwendung von Werkzeug ausgebildet ist.
4. Verbindungsmodul (20) nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem die Anpasseinrichtung
(26, 32) eine Feststelleinrichtung zur Festlegung der Länge des aus dem Verbindungsmodul
(20) ragenden Teils der Leitung (40) aufweist.
5. Verbindungsmodul nach dem vorangehenden Anspruch, bei dem die Feststelleinrichtung
eine Klemmeinrichtung (26, 32) zur klemmenden Festlegung der Länge des aus dem Verbindungsmodul
(20) ragenden Teils der Leitung (40) aufweist.
6. Verbindungsmodul (20) nach einem der vorangehenden Ansprüche, ferner mit:
einem Hohlraum (23), in dem ein Teil der Leitung (40) angeordnet ist.
7. Verbindungsmodul (20) nach dem vorangehenden Anspruch, bei dem ein Teil der Leitung
(40) spiralförmig oder helikal in dem Hohlraum (23) angeordnet ist.
8. Verbindungsmodul (20) nach einem der vorangehenden Ansprüche, ferner mit:
einem ersten Gehäuseteil (21) und einem zweiten Gehäuseteil (31).
9. Verbindungsmodul (20) nach dem vorangehenden Anspruch, bei dem das erste Gehäuseteil
(21) und das zweite Gehäuseteil (31) wiederholt voneinander trennbar und miteinander
verbindbar sind.
10. Verbindungsmodul (20) nach Anspruch 8 oder 9, bei dem das erste Gehäuseteil (21) und
das zweite Gehäuseteil (31) ohne Verwendung von Werkzeug voneinander trennbar und
miteinander verbindbar sind.
11. Verbindungsmodul (20) nach einem der Ansprüche 8 bis 10, bei dem das erste Gehäuseteil
(21) und das zweite Gehäuseteil (31) für eine Rast-, Schraub- oder Bajonettverbindung
miteinander ausgebildet sind.
12. Verbindungsmodul (20) nach einem der Ansprüche 8 bis 11, bei dem die Schnittstelle
(24; 29) an dem ersten Gehäuseteil (21) und eine Feststelleinrichtung (26, 32) an
dem zweiten Gehäuseteil (31) angeordnet sind.
13. Verbindungsmodul (20) nach einem der Ansprüche 8 bis 12, bei dem das erste Gehäuseteil
(21) und das zweite Gehäuseteil (31) ausgebildet sind, um bei einem Verbinden der
Gehäuseteile (21, 31) gleichzeitig die Länge der Leitung (40) festzulegen.
14. Verbindungsmodul (20) nach einem der vorangehenden Ansprüche, ferner mit einem Ohrstück
(50), das zum zumindest teilweisen Einführen in einen Gehörgang eines Patienten ausgebildet
ist.
15. Verbindungsmodul (20) nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem die Schnittstelle
eine Einrichtung (29) zum akustischen Koppeln aufweist, und die Leitung (40) einen
Schallleiter umfasst.
16. Verbindungsmodul (20) nach einem der vorangehenden Ansprüche, bei dem die Schnittstelle
elektrische Kontakte (24) aufweist und die Leitung (40) einen elektrischen Leiter
umfasst.
17. Verfahren zum Anpassen eines modularen Hörhilfsgeräts, das ein Hauptmodul (10), ein
Verbindungsmodul (20), ein Ohrstück (50) und eine zumindest teilweise aus dem Verbindungsmodul
ragende Leitung (40) zum Leiten eines akustischen oder elektrischen Signals zu dem
Ohrstück (50) umfasst, wobei das Ohrstück (50) zum zumindest teilweisen Einführen
in einen Gehörgang eines Patienten ausgebildet ist, mit folgenden Schritten:
Anpassen (91) der Länge eines aus dem Verbindungsmodul (20) ragenden Teils der Leitung
(40) an ein Ohr des Patienten;
Festlegen (92) der Länge des aus dem Verbindungsmodul (20) ragenden Teils der Leitung
(40);
mechanisches sowie elektrisches oder akustisches Koppeln (93) des Verbindungsmoduls
(20) mit dem Hauptmodul (10) mittels einer Schnittstelle (24; 29).
18. Verfahren nach Anspruch 17, bei dem der Schritt des Anpassens (91) reversibel ist.
19. Verfahren nach Anspruch 17 oder 18, bei dem die Länge der Leitung (40) ohne Verwendung
von Werkzeug angepasst wird.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 19, bei dem ein Teil der Leitung (40) in
einem Hohlraum (23) des Verbindungsmoduls (20) angeordnet wird.
21. Verfahren nach dem vorangehenden Anspruch, bei dem die Leitung (40) spiralförmig in
dem Hohlraum (23) angeordnet wird.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 17 bis 21, bei dem das Verbindungsmodul (20) ein
Verbindungsmodul nach einem der Ansprüche 1 bis 16 ist.