[0001] Die Erfindung betrifft einen Beschlag für einen Eckschrank, insbesondere Kücheneckschrank,
mit einem Schrankkorpus und einem über eine Eckschranktür zugänglichen Innenraum,
in dem wenigstens ein Tablar mittels des Beschlags zwischen einer Innenstellung und
einer Außenstellung, in der das Tablar zumindest teilweise über eine Ebene einer Türöffnung
hinaussteht, beweglich geführt ist, wobei der Beschlag wenigstens einen einerseits
um eine im eingebauten Zustand des Tablars ortsfeste Schwenkachse schwenkbar gelagerten
und anderseits an einer Lagerstelle schwenkbar am zugeordneten Tablar gelagerten Tragarm
zur Tablarabstützung und wenigstens eine Steuereinrichtung zur Steuerung der Tablarbewegung
zwischen der Innen- und der Außenstellung aufweist.
[0002] Ein Beschlag dieser Art ist aus der
DE 20 2004 011 200 U1 bekannt, bei dem ein jeweiliges Tablar von zwei an seiner Unterseite gelenkig angreifenden
Lenkern abgestützt ist, wobei der erste Lenker um eine Schwenkachse einer Tragsäule
und der zweite Lenker um eine zur Schwenkachse der Tragsäule parallele Achse eines
Traglagers schwenkbar ist. Das Tablar wird von beiden Lenkern gemeinsam zwischen der
Innen- und der Außenstellung gesteuert. Die Tablarbewegung erfolgt hierbei durch Überlagerung
zweier jeweils um die jeweiligen Schwenkachsen ausgeführten Kreisbahnbewegungen. Letztendlich
resultiert daraus eine zwischen Innen- und Außenstellung des Tablars durchgeführte
S-förmige Tablarbewegung. Die kreisförmigen Schwenkbewegungen der jeweiligen Lenker
führen dazu, dass im Innenraum des Eckschranks relativ viel Platz beim Schwenken benötigt
wird. Dies führt dazu, dass das Tablar relativ klein dimensioniert werden muss, um
beim Verschwenken der Lenker nicht an den Innenwandungen des Eckschranks hängen zu
bleiben. Bei klein dimensionierten Tablaren ist natürlich auch die Stellfläche für
darauf abzustellende Gegenstände klein.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Beschlag der eingangs erwähnten Art zu
schaffen, mit dem der im Eckschrank zur Verfügung stehende Platz durch dementsprechende
Dimensionierung des wenigstens einen Tablars optimal genutzt wird.
[0004] Diese Aufgabe wird durch einen Beschlag mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs
1 gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen dargestellt.
[0005] Der erfindungsgemäße Beschlag zeichnet sich dadurch aus, dass die Steuereinrichtung
ein erstes Mehrgelenk-Hebelgestänge und ein zweites Mehrgelenk-Hebelgestänge aufweist,
die jeweils einerseits um eine im eingebauten Zustand des Tablars ortsfeste Gelenkachse
und andererseits um eine tablarfeste Schwenkachse schwenkbar gelagert sind, wobei
die beiden Schwenkachsen mit Abstand zueinander angeordnet sind und die Schwenkachse
des ersten Mehrgelenk-Hebelgestänges im Bereich der Lagerstelle angeordnet ist.
[0006] Das Tablar wird also durch den erfindungsgemäßen Beschlag auf eine Führungsbahn gezwungen,
die verhindert, dass eine große und damit relativ viel Platz beanspruchende "Ausholbewegung"
innerhalb des Eckschrankes stattfindet. Dadurch kann das Tablar insgesamt größer dimensioniert
werden. Dementsprechend vergrößert sich natürlich dann auch die Stellfläche für darauf
abzustellende Gegenstände. Durch den Einsatz der Mehrgelenk-Hebelgestänge ist es möglich,
Steuereinrichtung und Tragarm relativ dicht beieinander zu platzieren, wodurch eine
eckschrankseitige Befestigung an nur einem Bereich notwendig ist. Im Gegensatz hierzu
sind die beiden aus dem Stand der Technik bekannten Lenker an zwei mit großem Abstand
zueinander liegenden Stellen der Eckschrankperipherie schwenkbar gelagert. Der erfindungsgemäße
Beschlag ist also insgesamt relativ kompakt. Der Einbau in den Eckschrank und die
Befestigung des Tablars ist einfach und schnell durchführbar.
[0007] Ferner besteht hier eine Funktionsteilung zwischen der Tablarabstützung, die mittels
des Tragarms erfolgt und der Tablarsteuerung, die mittels der Steuereinrichtung stattfindet.
Beim Stand der Technik stützen und steuern die beiden Lenkhebel im Gegensatz hierzu
nämlich jeweils.
[0008] Bei einer Weiterbildung der Erfindung weisen die beiden Mehrgelenk-Hebelgestänge
jeweils wenigstens drei Einzelhebel auf, die mittels Gelenken gelenkig miteinander
verbunden sind. Es können beispielsweise jeweils ein eckschrankseitiger Endhebel,
ein tablarseitiger Endhebel und wenigstens ein Mittelhebel vorgesehen sein.
[0009] In bevorzugter Weise sind die beiden Mehrgelenk-Hebelgestänge über Kreuz verlaufend
angeordnet. Dadurch erhöht sich die Kompaktheit des Beschlags.
[0010] Besonders bevorzugt sind die beiden Mehrgelenk-Hebelgestänge jeweils über ein Verbindungsgelenk
gelenkig miteinander verbunden. Zweckmäßigerweise befinden sich die Verbindungsgelenke
jeweils an den Mittelhebeln der Mehrgelenk-Hebelgestänge.
[0011] Bei einer Weiterbildung der Erfindung sind zwei mit Abstand zueinander angeordnete,
ortsfeste Gelenkachsen der Mehrgelenk-Hebelgestänge vorgesehen. Alternativ ist es
auch möglich, dass die beiden Mehrgelenk-Hebelgestänge eine gemeinsame ortsfeste Gelenkachse
besitzen.
[0012] Besonders bevorzugt ist eine Trageinrichtung vorgesehen, die im eingebauten Zustand
an der Eckschrankperipherie befestigt ist und an der die ortsfeste Gelenkachse des
Tragarms und die ortsfesten Gelenkachsen der Mehrgelenk-Hebelgestänge angeordnet sind.
[0013] In besonders bevorzugter Weise weist die Trageinrichtung eine Tragsäule und wenigstens
einen, an der Tragsäule insbesondere höhenverstellbar angeordneten Gelenkachsträger
für die ortsfesten Gelenkachsen auf. Dadurch ist es möglich, die Einbauhöhe des wenigstens
einen Tablars in einfacher Weise zu verändern.
[0014] Bei einer Weiterbildung der Erfindung weist der Tragarm Einstellmittel zu dessen
Längeneinstellung auf. Die Einstellmittel können wenigstens zwei ineinander bzw. auseinander
teleskopierbare Teleskopteile aufweisen. Prinzipiell ist es jedoch auch möglich, an
den Tragarm wenigstens ein Verlängerungsstück zu dessen Verlängerung zu befestigen.
[0015] In besonders bevorzugter Weise sind bei mehreren Tablaren ein Tragarm und eine Steuereinrichtung
je Tablar vorgesehen, wodurch die Tablare unabhängig voneinander gesteuert werden
können. Prinzipiell ist es jedoch auch denkbar, eines oder mehrere Tablare mit einem
zugeordneten Tragarm abzustützen und zusätzlich eine Ankopplung und Abstützung von
benachbarten Tablaren nicht über einen separaten Tragarm, sondern durch ein Verbindungselement
zwischen den Tablaren vorzunehmen.
[0016] Bevorzugterweise ist eine im eingebauten Zustand an der Unterseite des Tablars befestigte
Beschlagplatte vorgesehen, an der sich die tablarfesten Schwenkachsen der Mehrgelenk-Hebelgestänge
befinden. Die Beschlagplatte kann derart dimensioniert sein, dass eine wirksame Abstützung
des Tablars erfolgt, so dass ein Verkippen verhindert wird.
[0017] Die Erfindung umfasst ferner noch einen Eckschrank mit den Merkmalen des unabhängigen
Anspruchs 12.
[0018] Der erfindungsgemäße Eckschrank zeichnet sich dadurch aus, dass die Steuereinrichtung
ein erstes Mehrgelenk-Hebelgestänge und ein zweites Mehrgelenk-Hebelgestänge aufweist,
die jeweils einerseits um eine im eingebauten Zustand des Tablars ortsfeste Gelenkachse
und andererseits um eine tablarfeste Schwenkachse schwenkbar gelagert sind, wobei
die beiden Schwenkachsen mit Abstand zueinander angeordnet sind und die Schwenkachse
des ersten Mehrgelenk-Hebelgestänges im Bereich der ersten Lagerstelle angeordnet
ist.
[0019] Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt
und wird im Folgenden näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
- Figur 1
- eine perspektivische Darstellung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels des erfindungsgemäßen
Beschlags bzw. erfindungsgemäßen Eckschranks, wobei sich das Tablar in seiner Innenstellung
befindet,
- Figur 2
- eine Unteransicht auf den Eckschrank in Figur 1,
- Figur 3
- eine perspektivische Darstellung des Eckschranks von Figur 1, wobei sich das Tablar
in einer zwischen der Innen- und der Außenstellung liegende Zwischenstellung befindet,
- Figur 4
- eine Unteransicht auf den Eckschrank von Figur 3,
- Figur 5
- eine perspektivische Darstellung des Eckschranks von Figur 1, wobei sich das Tablar
in der Außenstellung befindet,
- Figur 6
- eine Unteransicht auf den Eckschrank von Figur 5,
- Figur 7
- eine vergrößerte Darstellung der Einzelheit X von Figur 2 in Seitenansicht und
- Figur 8
- eine vergrößerte Darstellung der Einzelheit Y von Figur 4 in Seitenansicht.
[0020] Die Figuren 1 bis 6 zeigen ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des erfindungsgemäßen
Eckschranks 11 bzw. des darin eingebauten erfindungsgemäßen Beschlags 12. Der Eckschrank
11 besitzt einen Schrankkorpus 13, der beispielhaft mit rechtekkigem Grundriss dargestellt
ist. Der Schrankkorpus 13 seinerseits besteht aus einer Rückwand 14, zwei Seitenwänden
15, 16 und einer Vorderseite 17 die wiederum unterteilt ist in eine Vorderwand 18
und eine hierzu benachbart angeordnete Eckschranktür (nicht dargestellt). Ferner ist
noch ein Schrankboden 19 vorgesehen. Vorderwand 18 und Eckschranktür nehmen in etwa
zu gleichen Teilen die Vorderseite 17 ein. Der rechteckige Schrankkorpus 13 begrenzt
einen dementsprechend rechteckigen Innenraum 20, der in etwa hälftig über die Eckschranktür
zugänglich ist.
[0021] Im Innenraum 20 des Eckschranks 11 befindet sich wenigstens ein Tablar 21, das mittels
des Beschlags 12 zwischen einer Innenstellung, in der das Tablar 21 vollständig im
Innenraum 20 untergebracht ist, und einer Außenstellung, in der das Tablar 21 zumindest
teilweise über eine Ebene 22 einer Türöffnung des Eckschranks 11 hinaussteht beweglich
gesteuert wird. Gemäß dem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist dem Eckschrank 11 ein
einzelnes Tablar 21 untergebracht. Dies ist jedoch lediglich beispielhaft. Alternativ
ist es möglich, dass im Eckschrank 11 zwei oder mehr übereinanderliegende Tablare
angeordnet sind (Figur 6). Ferner ist das Tablar 21 beispielhaft in einteiliger Ausführungsform
dargestellt. Es ist jedoch auch möglich, mehrteilige Tablare einzusetzen.
[0022] Auch der Grundriss des Tablars 21 ist beispielhaft in Form einer Acht dargestellt.
In diesem Fall sind zwei im Wesentlichen kreisrunde Tablarabschnitte 23a, 23b vorgesehen,
die über einen durchmesserkleineren Zwischenabschnitt 24 miteinander verbunden sind.
Das Tablar 21 ist sozusagen in der Mitte tailliert. Die Taillierung ist deshalb vorgesehen,
damit das Tablar 21 bei der nachfolgend noch näher beschriebenen Tablarbewegung ohne
Behinderung durch die Schrankperipherie aus der Türöffnung herausfahren und über die
an die Türöffnung angrenzende Seitenwand 15 hinaus in die Außenstellung fahren kann.
[0023] Der Beschlag 12 besitzt wenigstens einen einerseits um eine im eingebauten Zustand
des Tablars 21 ortsfeste Schwenkachse 24 schwenkbar gelagerten und andererseits an
einer Lagerstelle 25 schwenkbar am zugeordneten Tablar 21 gelagerten Tragarm 26 zur
Tablarabstützung. Der Tragarm 26 ist hier beispielhaft in Form eines einteiligen,
starren Rohres, beispielsweise Vierkantrohres, dargestellt.
[0024] Der Beschlag 12 besitzt ferner eine Trageinrichtung 27, mit einer Tragsäule 28, die
gemäß bevorzugtem Ausführungsbeispiel an der Innenseite der Seitenwand 15 befestigt
ist. Zweckmäßigerweise erstreckt sich die Tragsäule 28 im Wesentlichen über die gesamte
Höhe des Innenraums 20. Alternativ zur Befestigung an der Innenseite der Seitenwand
15 ist auch eine Befestigung an der Innenseite der Vorderwand 18 möglich. An der Tragsäule
28 ist ein Gelenkträger 29 insbesondere höhenverstellbar befestigt, an dem sich die
ortsfeste Schwenkachse 24 für den Tragarm 26 befindet. Wie in Figur 7 dargestellt,
erfolgt die Schwenklagerung des Tragarms 26 zweckmäßigerweise dadurch, dass an das
Ende des Tragarms 26 eine Lagerpartie 30 befestigt ist, die zwei in Axialrichtung
des Tragarms 26 nach hinten abragende Schenkel 31a, 31b aufweist, die zueinander fluchtend
ausgerichtete Durchgangslöcher 32 aufweisen, in die ein Lagerzapfen 33 eingesetzt
ist. Das untere Ende des Lagerzapfens 33 ist ferner noch in eine Durchgangsöffnung
34 des Gelenkträgers 29 eingesetzt und dort drehbar gelagert. Am Tragarm 26 ist ferner
noch eine Führungshülse 35 linear bewegbar geführt, an dessen Oberseite ein weiterer
Lagerzapfen 36 drehbeweglich befestigt ist. Der Lagerzapfen 36 wiederum sitzt drehfest
an einer Beschlagplatte 37, die wiederum über geeignete Befestigungsmittel an der
Unterseite des zugeordneten Tablars 21 befestigt ist. Das Tablar 21 stützt sich also
über den Lagerzapfen 36 und die Führungshülse 35 am Tragarm 26 ab. Der Lagerzapfen
36 befindet sich an der Lagerstelle 25 für den Tragarm 26. Das Tablar 21 ist schwenkbeweglich
mit der Führungshülse 35 verbunden und kann gleichzeitig längs des Tragarms 26 linear
verlagert werden.
[0025] Der Beschlag 12 weist ferner eine Steuereinrichtung 38 auf, die zur Steuerung der
Tablarbewegung zwischen der Innen- und der Außenstellung dient. Die Steuereinrichtung
38 weist ein erstes Mehrgelenk-Hebelgestänge 39 und ein zweites Mehrgelenk-Hebelgestänge
40 auf, die jeweils einerseits um eine im eingebauten Zustand des Tablars 21 ortsfeste
Gelenkachse 41, 42 und andererseits um eine tablarfeste Schwenkachse 43, 44 schwenkbar
gelagert sind, wobei die beiden Schwenkachsen 43, 44 mit Abstand zueinander angeordnet
sind und die Schwenkachse 43 des ersten Mehrgelenk-Hebelgestänges 39 im Bereich der
Lagerstelle 25 angeordnet ist.
[0026] Die beiden Mehrgelenk-Hebelgestänge 39, 40 bestehen gemäß bevorzugtem Ausführungsbeispiel
jeweils aus drei mittels Gelenken 45a, 45b, 45c, 45d gelenkig miteinander verbundenen
Einzelhebeln. Das erste Mehrgelenk-Hebelgestänge 39 besitzt hierbei einen tablarseitigen
Endhebel 46, der um die erste tablarfeste Schwenkachse 43 schwenkbeweglich am Lagerzapfen
36 sitzt. Dieser tablarseitige Endhebel 46 ist anderenends über ein Gelenk 45a mit
einem Mittelhebel 47 verbunden, der vorzugsweise eine größere Breite gegenüber dem
tablarseitigen Endhebel 46 aufweist. Der Mittelhebel 47 ist wiederum über ein weiteres
Gelenk 45b mit einem eckschrankseitigen Endhebel 48 verbunden. Ferner besitzt der
Mittelhebel 47 ein Verbindungsgelenk 60, über das er gelenkig an den Tragarm 26 angekoppelt
ist. Der eckschrankseitige Endhebel 48 ist schwenkbeweglich mit einem quer, insbesondere
rechtwinkelig von der Tragsäule 28 abragenden Lagerabschnitt 49 des Gelenkträger 29
verbunden. Zweckmäßigerweise besitzt der Gelenkträger 29 ein Basisteil, das höhenverstellbar
an der Tragsäule 28 befestigt ist.
[0027] Das zweite Mehrgelenk-Hebelgestänge 39 besitzt ebenfalls einen tablarseitigen Endhebel
51, der um die zweite Schwenkachse schwenkbar gelagert ist. Die Schwenklagerung wird
hierbei durch einen Schwenkzapfen erzielt, der an der Unterseite der Beschlagplatte
37 sitzt. Der tablarseitige Endhebel ist anderenends mittels eines Gelenk 45c schwenkbar
mit einem Mittelhebel 52 verbunden. Der Mittelhebel 52 besitzt eine gegenüber dem
tablarseitigen Endhebel 51 größere Breite, beispielsweise kann er dreiecksartig ausgestaltet
sein. Der Mittelhebel 52 ist anderenends über ein weiteres Gelenk 45d mit einem eckschrankseitigen
Endhebel 53 verbunden, der seinerseits um die ortsfeste Gelenkachse 52 schwenkbar
an dem Lagerabschnitt 49 des Gelenkträgers 29 gelagert ist. Der Mittelhebel 52 besitzt
ebenfalls ein Verbindungsgelenk 61, über das er gelenkig an den Tragarm 26 angekoppelt
ist.
[0028] Im Falle des bevorzugten Ausführungsbeispiels sind die beiden ortsfesten Gelenkachsen
41, 42 der beiden Mehrgelenk-Hebelgestänge 39, 40 mit Abstand zueinander am Lagerabschnitt
49 des Gelenkträgers 29 angeordnet. Ferner verlaufen die Mehrgelenk-Hebelgestänge
39, 40 über Kreuz, wobei insbesondere das erste Mehrgelenk-Hebelgestänge 39 im eingebauten
Zustand des Beschlags 12 unter dem zweiten Mehrgelenk-Hebelgestänge 40 sitzt. Ferner
bestehen die beiden Mehrgelenk-Hebelgestänge 39, 40 aus Flachmaterial, insbesondere
flachem Stahlmaterial. Dies ist deshalb möglich, da die Steuereinrichtung 38 mit den
Mehrgelenk-Hebelgestängen 39, 40 keine Abstützfunktion für das Tablar 21 besitzt.
Durch die flache Ausgestaltung der Mehrgelenk-Hebelgestänge 39, 40 entsteht wieder
ein wenig Bauhöhe beanspruchender Beschlag 12. Dies führt wiederum dazu, dass im Vergleich
zu herkömmlichen Beschlägen mehr Tablare übereinander eingebaut werden können, da
die Bauhöhe des Beschlags relativ gering ist. Beim Einbau von mehreren Tablaren 21
übereinander, wie es beispielhaft in Figur 5 gezeigt ist, ist vorzugsweise jedem Tablar
21 ein Tragarm 26 und eine Steuereinrichtung 38 mit zwei Mehrgelenk-Hebelgestängen
39, 40 zugeordnet. Dadurch lassen sich die Tablare 21 unabhängig voneinander zwischen
ihrer Innen- und Außenstellung steuern.
[0029] Wie insbesondere in Figur 6 dargestellt, besitzt der Tragarm 26 Einstellmittel zu
dessen Längeneinstellung in Form wenigstens zwei ineinander bzw. auseinander teleskopierbaren
Teleskopteilen, wobei einer der Teleskopteile der Tragarm 26 selbst und ein anderer
der Teleskopteile ein aus dem Tragarm 26 ausziehbares Innenrohr 54 darstellen kann.
[0030] Wie in Figur 1 und 2 dargestellt, befindet sich das Tablar 21 zunächst in der Innenstellung,
in der es vollständig im Innenraum 20 des Eckschrankes 11 untergebracht ist. Das erste
Mehrgelenk-Hebelgestänge 39 ist hierbei gestreckt, da es an die Führungshülse 35 angekoppelt
ist, die sich in dieser Stellung im Bereich des freien Endes des Tragarms 26 befindet.
Das zweite Mehrgelenk-Hebelgestänge 40 hingegen ist im Wesentlichen zusammengeknickt,
da der Mittelhebel 52 im Wesentlichen parallel zum tablarseitigen Endhebel 51 liegt.
[0031] Beim Herausschwenken des Tablars läuft die Führungshülse 35 in Richtung der ortsfesten
Schwenkachse 24 des Tragarms 26, wodurch das erste Mehrgelenk-Hebelgestänge 39 einknickt,
während gleichzeitig eine Schwenkbewegung des Tablars von unten gesehen in Gegen-Uhrzeigerrichtung
stattfindet, wodurch das zweite Mehrgelenk-Hebelgestänge 40 ein Stück weit auseinander
klappt.
[0032] Schließlich erreicht das Tablar 21 die in Figur 6 dargestellte Außenstellung, in
der es mit ca. 75 % seiner Fläche aus der Ebene der Türöffnung 22 herausragt. Zwischen
der in Figur 4 und der in Figur 6 dargestellten Stellung hat noch eine Verschwenkung
des Tablars von unten gesehen in Uhrzeiger-Richtung stattgefunden, so dass insgesamt
zwischen der Innen- und der Außenstellung eine in etwa S-förmige Tablarbewegung stattfindet.
Diese S-förmige Bahn wird durch die Steuereinrichtung 38 und die Lage der Gelenkpunkte
erzielt. Dabei wird ein weit ausholendes Verschwenken innerhalb des Innenraums des
Eckschranks 11 vermieden, wodurch das Tablar relativ groß dimensioniert sein kann
und dennoch ohne Schwierigkeit aus dem Eckschrank 11 herausgeschwenkt werden kann.
[0033] Durch dementsprechende Anordnung der Gelenkpunkte bzw. Schwenk-, Gelenkachsen und
Gelenken kann anstelle der S-bahnförmigen Tablarverschwenkung auch eine L-förmige
Tablarverschwenkung verwirklicht werden. Wie bereits erwähnt, kann die Tragsäule 28
sowohl an der Innenseite der Seitenwand 15 oder auch alternativ an der Innenwand der
Vorderwand 18 befestigt werden. Auch bei der Befestigung an der Innenseite der Vorderwand
18 ist je nach Wahl und Lage der Gelenkpunkte der Steuereinrichtung 38 entweder eine
S-förmige Tablarverschwenkung oder alternativ eine L-förmige Tablarverschwenkung verwirklichbar.
1. Beschlag für einen Eckschrank, insbesondere Kücheneckschrank, mit einem Schrankkorpus
(13) und einem über eine Eckschranktür zugänglichen Innenraum (20), in dem wenigstens
ein Tablar (21) mittels des Beschlags (12) zwischen einer Innenstellung und einer
Außenstellung, in der das Tablar (21) zumindest teilweise über eine Ebene (22) einer
Türöffnung hinaussteht, beweglich geführt ist, wobei der Beschlag (12) wenigstens
einen einerseits um eine im eingebauten Zustand des Tablar (21) ortsfeste Schwenkachse
(24) schwenkbar gelagerten und andererseits an einer Lagerstelle (25) schwenkbar am
zugeordneten Tablar (21) gelagerten Tragarm (26) zur Tablarabstützung und wenigstens
eine Steuereinrichtung (38) zur Steuerung der Tablarbewegung zwischen der Innen- und
der Außenstellung aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung ein erstes Mehrgelenk-Hebelgestänge (39) und ein zweites Mehrgelenk-Hebelgestänge
(40) aufweist, die jeweils einerseits um eine im eingebauten Zustand des Tablars (21)
ortsfeste Gelenkachse (41, 42) und andererseits um eine tablarfeste Schwenkachse (43,
44) schwenkbar gelagert sind, wobei die beiden Schwenkachsen (43, 44) mit Abstand
zueinander angeordnet sind und die Schwenkachse (43) des ersten Mehrgelenk-Hebelgestänges
(39) im Bereich der Lagerstelle (25) angeordnet ist.
2. Beschlag nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Mehrgelenk-Hebelgestänge (39, 40) jeweils wenigstens drei mittels Gelenken
(45a bis d) gelenkig miteinander verbundene Einzelhebel (46, 47, 48, 51, 52, 53) aufweisen.
3. Beschlag nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Mehrgelenk-Hebelgestänge (39, 40) über Kreuz verlaufend angeordnet sind.
4. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Mehrgelenk-Hebelgestänge (39, 40) jeweils über ein Verbindungsgelenk (60,
61) gelenkig mit dem Tragarm (26) verbunden sind.
5. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zwei mit Abstand zueinander angeordnete ortsfeste Gelenkachsen (41, 42) der Mehrgelenk-Hebelgestänge
(39, 40) vorgesehen sind.
6. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Trageinrichtung (27), die im eingebauten Zustand an der Eckschrankperipherie
befestigt ist und an der die ortsfeste Gelenkachse (24) des Tragarms (26) und die
ortsfesten Gelenkachsen (41, 42) der Mehrgelenk-Hebelgestänge (39, 40) angeordnet
sind.
7. Beschlag nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Trageinrichtung (27) eine Tragsäule (28) und wenigstens einen, an der Tragsäule
(28) insbesondere höhenverstellbar angeordneten Gelenkachsträger (29, 49) für die
ortsfesten Gelenkachsen (41, 42) aufweist.
8. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der Tragarm (26) Einstellmittel zu dessen Längeneinstellung aufweist.
9. Beschlag nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Einstellmittel wenigstens zwei ineinander bzw. auseinander teleskopierbare Teleskopteile
(26, 54) aufweisen.
10. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass je Tablar (21) ein Tragarm (26) und eine Steuereinrichtung (38) vorgesehen ist, wodurch
die Tablare (21) unabhängig voneinander steuerbar sind.
11. Beschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass eine im eingebauten Zustand an der Unterseite des Tablars (21) befestigte Beschlagplatte
(37) vorgesehen ist, an der sich die tablarfesten Schwenkachsen der Mehrgelenk-Hebelgestänge
(39, 40) befinden.
12. Eckschrank, insbesondere Kücheneckschrank, mit einem Schrankkorpus (13) und einem
über eine Eckschranktür zugänglichen Innenraum (20), in dem wenigstens ein Tablar
(21) mittels des Beschlags (12) zwischen einer Innenstellung und einer Außenstellung,
in der das Tablar (21) zumindest teilweise über eine Ebene (22) einer Türöffnung hinaussteht,
beweglich geführt ist, wobei der Beschlag (12) wenigstens einen einerseits um eine
im eingebauten Zustand des Tablar (21) ortsfeste Schwenkachse (24) schwenkbar gelagerten
und andererseits an einer Lagerstelle (25) schwenkbar am zugeordneten Tablar (21)
gelagerten Tragarm (26) zur Tablarabstützung und wenigstens eine Steuereinrichtung
(38) zur Steuerung der Tablarbewegung zwischen der Innen- und der Außenstellung aufweist,
dadurch gekennzeichnet, dass die Steuereinrichtung ein erstes Mehrgelenk-Hebelgestänge (39) und ein zweites Mehrgelenk-Hebelgestänge
(40) aufweist, die jeweils einerseits um eine im eingebauten Zustand des Tablars (21)
ortsfeste Gelenkachse (41, 42) und andererseits um eine tablarfeste Schwenkachse (43,
44) schwenkbar gelagert sind, wobei die beiden Schwenkachsen (43, 44) mit Abstand
zueinander angeordnet sind und die Schwenkachse (43) des ersten Mehrgelenk-Hebelgestänge
(39) im Bereich der Lagerstelle 25 angeordnet ist.
13. Eckschrank nach Anspruch 12, gekennzeichnet durch einen Beschlag nach einem der Ansprüche 2 bis 11.