Gebiet der Erfindung
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Zerkleinerung der Komponenten
eines Materialstroms und insbesondere von Abfallprodukten, wobei die Vorrichtung rotierende
Messer und stationäre Messer (Gegenmesser, Statormesser), zwischen denen die Zerkleinerung
erfolgt, und eine Siebeinrichtung, durch welche die zerkleinerten Komponenten ausgetragen
werden, umfasst.
Stand der Technik
[0002] Gewerbeabfall, Industrieabfall, Hausabfall etc., z.B. (Hart-)Kunststoff, Textilien,
Verbundstoffe, Gummi oder Althölzer (wie Paletten und Spanplatten), bedürfen vor ihrer
endgültigen Entsorgung oder insbesondere vor der Rückführung in der Wertstoffkreislauf
der Zerkleinerung. Zur Zerkleinerung sind in dem Stand der Technik Ein- oder Mehrwellen
- Zerkleinerer bekannt, welche beispielsweise durch Radlader, Gapelstapler oder Förderbänder
über einen Trichter zur Materialaufgabe beschickt werden.
[0003] Ein zentrales Element eines herkömmlichen Zerkleinerers stellt eine Rotoreinheit
dar, welche einen Rotor umfasst, der mit Messern, die z. B. mit konkav geschliffenen
Rundschneidkronen versehen sein können, bestückt ist. Die Messer sind beispielsweise
durch Verschrauben an Messerträgern befestigt, die in Messertaschen eingeschweißt
oder z. B. angeschraubt sein können, welche in den Rotor gefräst sind. Die Zerkleinerung
des aufgegebenen Materials erfolgt zwischen den mit dem Rotor rotierenden Messern
und stationären, d.h. nicht rotierenden, Gegenmessern (Statormessern, Abstreifkämmen).
[0004] Das aufgegebene Material kann durch eine lastabhängig gesteuerte Schubeinrichtung
in Richtung des drehenden Rotors gedrückt werden. Nach der Zerkleinerung zwischen
den rotierenden Messern und den Gegenmessem wird das Material durch eine Siebeinrichtung,
welche den Zerkleinerungsfaktor nach Maßgabe der Siebgröße bestimmt, ausgetragen und
mithilfe eines Transportbandes, einer Transportschnecke, eines Kettenförderers oder
einer Absauganlage usw. weiterbefördert. Die Siebeinrichtung kann einen Siebkorb mit
mehreren Siebsegmenten, beispielsweise mit einer Siebgröße von 5 bis 150 mm, umfassen.
[0005] Sowohl die rotierenden Messer als auch die Statormesser unterliegen einer starken
Abnutzung und müssen daher nach einer bestimmten Betriebsdauer gedreht bzw. ersetzt
werden. Ebenso müssen die Siebe in regelmäßigen Abständen erneuert werden. Im allgemeinen
können die auf dem Rotor montierten Messer relativ leicht mit wenigen Handgriffen
(bis zu acht Mal) gedreht und gewendet werden, bis ein Austausch erforderlich ist.
Eine typische Nutzungszeit für die Statormesser beträgt 50 bis 500 Stunden. In dem
Stand der Technik sind zwei Varianten der Anbringung der Statormesser mit damit verbundenen
entsprechenden Wartungsverfahren bekannt.
[0006] Zum einen können die Statormesser gemeinsam mit den Sieben an einer nach oben schwenkbaren
Ausschwenkwand befestigt sein. Das Drehen bzw. der Austausch der Statormesser erfolgt
im ausgeschwenkten Zustand der Ausschwenkwand und somit in Überkopfarbeit, da die
Aussschwenkwand in Überkopfhöhe ausgeschwenkt werden muss. Die Überkopfarbeit an den
schweren Statormessern und Befestigungsteilen mit Einzelgewichten von bis zu 25 kg
ist mühselig und gefährlich und ist mit relativ langen Rüstzeiten verbunden, in denen
kein Betrieb des Zerkleinerers möglich ist. Zudem ist die Maschinensteifigkeit dadurch
herabgesetzt, dass die Aufnahme der Statormesser in dieser Variante nicht mit dem
Gehäuse verschweißt werden kann.
[0007] Gemäß einer alternativen Bauart ist die Aufnahme der Statormesser hingegen fest mit
dem Maschinengehäuse verschweißt. Jedoch muss ein Mechaniker zur Wartung der Statormesser
entweder über den Rotor in den Schneidraum steigen und unter beengten Verhältnissen
zeitaufwändig an den Statormessern arbeiten oder wiederum nach Öffnen einer Wartungsklappe
in der Gehäusewand über Kopf die notwendigen Wartungsarbeiten erledigen.
[0008] Da die Stillstandzeit des Zerkleinerers aus ökonomischen Gründen minimiert werden
sollte, ist es wünschenswert, eine Montagekonstruktion für die Statormesser zu entwickeln,
die eine schnellere und sicherere Wartung, insbesondere eine vereinfachte Demontage
abgenutzter Statormesser und Montage neuer Statormesser, ermöglicht.
Beschreibung der Erfindung
[0009] Die oben gestellte Aufgabe wird durch eine Zerkleinerungsvorrichtung zur Zerkleinerung
von Materialkomponenten, die dieser zugeführt werden, gemäß Anspruch 1 gelöst, welche
umfasst
ein Gehäuse;
zumindest einen im Gehäuse gelagerten Rotor mit darauf angebrachten Rotormessern oder
Rotorzähnen;
zumindest ein am Gehäuse abstützbares Statormesser; und
zumindest eine Einrichtung, die von einem Betriebszustand der Zerkleinerungsvorrichtung
nach unten oder seitlich für sich relativ zum Gehäuse in einen Wartungszustand bewegbar
ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
in dem Betriebszustand das zumindest eine Statormesser und die zumindest eine Einrichtung
aneinander abgestützt und aus diesem gemeinsam in den Wartungszustand bewegbar sind.
[0010] Die Messer können, insbesondere durch Schrauben, austauschbar an dem Rotor befestigt
sein. Zähne, die insbesondere an dem Rotor angeschweißt sein können, dienen einer
eher reißenden statt schneidenden Zerkleinerung der Materialkomponenten.
[0011] Die Einrichtung, die von dem Betriebszustand der Zerkleinerungsvorrichtung nach unten
oder seitlich für sich relativ zum Gehäuse in einen Wartungszustand bewegbar ist,
kann insbesondere eine Siebeinrichtung sein. Sie kann auch von einer solchen Siebeinrichtung
getrennt sein und lediglich der Bewegung des Statormessers in den Wartungszustand
dienen. In der weiteren Beschreibung der Erfindung wird beispielhaft eine Siebeinrichtung
als die genannte Einrichtung angenommen. Die Erfindung ist jedoch nicht darauf beschränkt.
[0012] Insbesondere kann die Siebeinrichtung von dem Betriebszustand in den Wartungszustand
schwenkbar sein. In diesem Fall schwebt in dem Wartungszustand ein Ende der Siebeinrichtung,
das im Betrieb mit der Zerkleinerungsvorrichtung verbunden ist, in der Luft, während
das entgegengesetzte Ende an der Zerkleinerungsvorrichtung (insbesondere einem Gehäuse
derselben) angelenkt ist, so dass die Siebeinrichtung z. B. um eine Achse an dem angelenkten
Ende schwenken kann und in dem Wartungszustand um diese Achse um einen vorbestimmten
Winkel geschwenkt ist.
[0013] Im Betriebszustand sind das zumindest eine Statormesser und die Siebeinrichtung miteinander
verbunden, namentlich an dem Ende der Siebeinrichtung, das in dem Wartungszustand
in der Luft schwebt. Es kann vorgesehen sein, dass in einem weiteren Wartungszustand,
der von dem oben genannten verschieden ist, das zumindest eine Statormesser lediglich
mit dem Gehäuse der Zerkleinerungsvorrichtung verbunden ist.
[0014] Hiermit eröffnen sich insbesondere zwei Möglichkeiten für einen verbesserten Wartungsbetrieb:
Erstens kann in dem ersten Wartungszustand das zumindest eine Statormesser mit der
zumindest einen Siebeinrichtung verbunden sein. Zweitens kann in dem zweiten Wartungszustand
das zumindest eine Statormesser mit einem Gehäuse der Zerkleinerungsvorrichtung verbunden
sein. Die Zerkleinerungsvorrichtung der Erfindung kann so ausgebildet sein, dass beide
Varianten von einer Wartungsperson gewählt werden können.
[0015] Somit kann in der erfindungsgemäßen Zerkleinerungsvorrichtung in dem Wartungszustand
der Siebeinrichtung das zumindest eine Statormesser wahlweise mit dem Gehäuse der
Zerkleinerungsvorrichtung verbunden sein.
[0016] Beispielsweise ist in dem Betriebszustand das zumindest eine Statormesser sowohl
mit der zumindest einen Siebeinrichtung als auch mit einem Gehäuse der Zerkleinerungsvorrichtung
derart verbunden, dass es in dem Wartungszustand, gemäß der Wahl einer Wartungsperson
(z.B. durch Lösen entsprechender Befestigungsmittel, wie Schrauben usw.), entweder
lediglich mit der zumindest einen Siebeinrichtung oder lediglich mit dem Gehäuse der
Zerkleinerungsvorrichtung verbunden ist. Die Verbindung mit dem Gehäuse bzw. der Siebeinrichtung
kann insbesondere über Messeraufnahmen erfolgen, die in entsprechenden Messertaschen
eingefügt sind.
[0017] Das bedeutet, dass, wenn eine Wartung des zumindest einen Statormessers erforderlich
ist, z.B. das zumindest eine Statormesser ausgetauscht werden muss, die Siebeinrichtung
im Wartungszustand mit dem Statormesser verbunden ist, d.h. mit demselben von dem
Gehäuse der Zerkleinerungsvorrichtung weggeschwenkt ist. Insbesondere kann dadurch
das zumindest eine Statormesser bis zu einer Höhe geschwenkt werden, die für einen
Mechaniker bequem zu erreichen ist, ohne dass er über Kopf arbeiten müsste, also z.B.
bis zu einer Höhe von etwa einem Meter über der Grundfläche, auf der die Zerkleinerungsvorrichtung
aufgestellt ist. Dadurch wird die Wartung der Statormesser gegenüber dem Stand der
Technik deutlich vereinfacht und somit die Stillstandzeit der Zerkleinerungsvorrichtung
deutlich herabgesenkt.
[0018] Wenn andererseits lediglich eine Wartung eines Siebes der Siebeinrichtung notwendig
ist, ist es praktikabler, dass diese von der Zerkleinerungsvorrichtung fort in den
Wartungszustand geschwenkt wird, ohne dass dabei die Position des zumindest einen
Statormessers gegenüber der im Betriebszustand verändert würde (d.h. das Statormesser
wird nicht mit geschwenkt).
[0019] Es sei betont, dass gemäß der vorliegenden Erfindung die Siebeinrichtung als Transportmittel
für das Statormesser in den Wartungszustand hinein dient. Während ein Schwenken der
Siebeinrichtung gemäß einer bevorzugten Weiterbildung vorgesehen ist, kann die Erfindung
auch durch eine horizontale Bewegung der Siebeinrichtung aus dem Betriebszustand heraus
oder durch ein vertikales Absenken derselben realisiert werden. In diesen Fällen kann
die Siebeinrichtung insbesondere das von dem Gehäuse des Zerkleinerers (bzw. der an
diesem befestigten Messeraufnahme) gelöste Statormesser tragen, ohne dass dieses durch
Befestigungsmittel mit der Siebeinrichtung verbunden zu sein bräuchte, bzw. solche
Befestigungsmittel brauchen lediglich dazu ausgebildet zu sein, ein Verrutschen des
Statormessers bei der Bewegung aus dem Betriebszustand in den Wartungszustand zu verhindern.
[0020] In der Zerkleinerungsvorrichtung kann das zumindest eine Statormesser in einer Statormesseraufnahme
lösbar befestigt sein, die in oder an der zumindest einen Siebeinrichtung, insbesondere
durch Verschweißen oder Verschrauben, angebracht ist, oder die in oder an dem Gehäuse
der Zerkleinerungsvorrichtung, insbesondere durch Verschweißen oder Verschrauben,
angebracht ist. Somit kann also prinzipiell die eigentliche mechanische Lagerung des
oder der Statormesser sowohl durch das Gehäuse der Zerkleinerungsvorrichtung als auch
durch einen Rahmen o. ä. der Siebeinrichtung erfolgen. In dem ersten Fall kann die
Steifheit der Zerkleinerungsvorrichtung erhöht werden. In dem zweiten Fall kann auch
eine gegebenenfalls erforderliche Reparatur der Messeraufnahme erleichtert werden.
[0021] Insbesondere kann in der Zerkleinerungsvorrichtung gemäß einer Weiterbildung das
zumindest eine Statormesser lösbar mit dem Gehäuse und/oder der zumindest einen Siebeinrichtung
über Verbindungsmittel verbunden sein, die dazu ausgebildet sind, manuell oder elektrisch
von einer Wartungsperson zum Befestigen des zumindest einen Statormessers an dem Gehäuse
und/oder der zumindest einen Siebeinrichtung oder zum Lösen des zumindest einen Statormessers
von dem Gehäuses und/oder von der zumindest einen Siebeinrichtung bedient zu werden.
[0022] Diese Verbindungsmittel können die oben genannten Aufnahmen für Statormesser umfassen.
Ebenso können sie Schraubverbindungen, Steckverbindungen usw. enthalten. Insbesondere
können sie über entsprechende Stellmotoren elektrische aktuierbare Verbindungen enthalten.
Somit lässt sich der Wartungskomfort weiter erhöhen.
[0023] Gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung ist die Siebeinrichtung der Zerkleinerungsvorrichtung
dazu ausgebildet, von dem Betriebszustand in den Wartungszustand um einen Winkel von
zwischen 10° und 180°, insbesondere 40° bis 60°, in eine Richtung zu schwenken (bzw.
geschwenkt zu werden), die der Drehrichtung des zumindest einen Rotors im Betriebszustand
entgegengesetzt oder gleichläufig ist. Der Winkel bemisst sich hierbei gemäß der Drehung
um eine Achse an einem angelenkten Ende der Siebeinrichtung bzw. gemäß eines Winkelabstands
eines Endes der Siebeinrichtung von der Position, in der dieses Ende im Betriebszustand
mit dem in diesem Zustand mit der Zerkleinerungsvorrichtung verbundenen Statormesser
verbunden ist (siehe auch Beschreibung mit Bezug auf Figur 1 unten). Durch ein Schwenken
um einen Winkel von z. B. 40 bis 100 Grad kann erreicht werden, dass eine Wartungsperson
die Wartung sowohl der Siebe als auch des zumindest einen Statormessers leicht vornehmen
kann.
[0024] Die Zerkleinerungsvorrichtung mag gemäß einem Beispiel weiterhin eine hydraulischen
Antriebsvorrichtung umfassen, die dazu ausgebildet ist, die zumindest eine Siebeinrichtung
von dem Betriebszustand der Zerkleinerungsvorrichtung in den Wartungszustand zu schwenken.
Eine solche hydraulische Antriebseinrichtung kann sehr zuverlässig und kostengünstig
arbeiten.
[0025] Während verschiedene Formen und Konstruktionsweisen der Siebeinrichtung in der vorliegenden
Erfindung umfasst sind, kann die Siebeinrichtung der Zerkleinerungsvorrichtung gemäß
einem der vorherigen Weiterbildungen in dem Betriebszustand den zumindest einen Rotor
zumindest teilweise umgeben. So wird ein effizienter sicherer Materialaustrag mit
einer Klassifizierung durch die Siebe erreicht. In diesem Fall gibt die zumindest
eine Siebeinrichtung in dem Wartungszustand zumindest einen Teil des zumindest einen
Rotors frei, so dass eine Wartungsperson in dem Wartungszustand freien Zugang zu zumindest
einem auf dem zumindest einen Rotor angebrachten Rotormesser oder Rotorzahn hat. Somit
kann auch eine Wartung der Rotormesser leicht durchgeführt werden. Insbesondere kann
die zumindest eine Siebeinrichtung die geometrische Form eines Segments eines Ellipsoids
aufweisen. Sie kann also beispielsweise die Form eines Teils eines Zylinders oder
Zylindermantels oder einer Kugel oder eines Kugelmantels aufweisen.
[0026] In den oben beschriebenen Beispielen für die erfindungsgemäße Zerkleinerungsvorrichtung
können das zumindest eine Statormesser und die zumindest eine Siebeinrichtung vorteilhafter
Weise durch eine Sicherungsschraube einander befestigt sein. Hierdurch kann ein Verschieben
des Statormessers gegenüber der Siebeinrichtung bei der Bewegung von dem Betriebszustand
in den Wartungszustand verhindert werden.
[0027] Des weiteren stellt die vorliegende Erfindung eine Siebeinrichtung für eine Zerkleinerungsvorrichtung,
die zumindest ein Statormesser umfasst, insbesondere eine Siebeinrichtung für eine
der oben beschriebenen Weiterbildungen der erfinderischen Zerkleinerungsvorrichtung
zur Verfügung, wobei die Siebeinrichtung Verbindungsmittel umfasst, die dazu ausgebildet
sind, die Siebeinrichtung mit einem oder mehreren Statormessern der Zerkleinerungsvorrichtung
zu verbinden. Eine solche Siebeinrichtung kann als ganze ausgewechselt werden und
auch zum Aufrüsten bestehender Zerkleinerer verwendet werden, insbesondere wenn es
gewünscht ist, dass das zumindest eine Statormesser in einer Aufnahme lagert, die
in der Siebeinrichtung integriert ist.
[0028] Weitere Merkmale und eine beispielhafte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung
werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. Es versteht sich, dass die
Ausführungsformen den Bereich der vorliegenden Erfindung nicht erschöpfen. Es versteht
sich weiterhin, dass einige oder sämtliche der im Weiteren beschriebenen Merkmale
auch auf andere Weise miteinander kombiniert werden können.
[0029] Figur 1a, 1b und 1c stellen ein Beispiel für eine Zerkleinerungsvorrichtung gemäß
der vorliegenden Erfindung dar, in welcher ein Statormesser (Abstreifkamm) für einen
Austausch desselben in eine Wartungsposition gebracht werden kann.
[0030] Figur 2 veranschaulicht ein Beispiel für eine Konfiguration von Siebeinrichtung,
Statormesser und Gehäuse der Zerkleinerungsvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung.
[0031] Wie in Figur 1a gezeigt, umfasst die Zerkleinerungsvorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung zumindest einen Rotor 1 mit Rotormessern 2 und ein Statormesser (einen Abstreifkamm)
3, d.h. ein in der Figur obenliegendes Statormesser 3, siehe auch Figur 1b und 1c.
Zudem umfasst diese Zerkleinerungsvorrichtung eine Siebeinrichtung 4. Das Statormesser
3 ist im Betriebszustand mit der Siebeinrichtung 4 verbunden. Genauer sind Verbindungsmittel
zwischen dem Statormesser 3 und dem Gehäuse der Zerkleinerungsvorrichtung und zwischen
dem Statormesser 3 und der Siebeinrichtung 4 vorgesehen.
[0032] Wahlweise kann somit das Statormesser 3 beim Schwenken der Siebeinrichtung 4 in den
Wartungszustand, d.h. beim Schwenken des Endes der Siebeinrichtung 4, das im Betriebszustand
mit dem Statormesser 3 verbunden ist, von der Zerkleinerungsvorrichtung fort, mit
der Siebeinrichtung 4 über Verbindungsmittel verbunden bleiben, wie es in Figur 1b
gezeigt ist, oder an dem Gehäuse der Zerkleinerungsvorrichtung befestigt bleiben,
wie es in Figur 1c gezeigt ist.
[0033] Es kann vorteilhafter Weise vorgesehen werden, dass die jeweilige Verbindung/Befestigung
des Statormessers 3 wahlweise (durch Wahl einer Wartungsperson) in dem Wartungszustand
bestehen bleibt. Es kann in einer vereinfachten Ausführungsform auch vorgesehen sein,
dass eine Abstützung von dem Statormesser 3 und der Siebeinrichtung 4 aneinander in
jedem Zustand (Wartungs- oder Betriebszustand) ohne Wahlmöglichkeit durch eine Wartungsperson
bestehen bleibt. Die Siebeinrichtung 4 kann über eine Achse oder ein Gelenk usw. derart
an einem Ende an dem Gehäuse der Zerkleinerungsvorrichtung angelenkt sein, dass eine
Schwenkung der Siebeinrichtung 4 um einen Winkel a von 10°, 20°, 30°, oder 40°, vorzugsweise
50° - 120° oder darüber hinaus, je nach genauem Aufbau und spezifischer Konfiguration
der Zerkleinerungsvorrichtung, erfolgt, um einer Wartungsperson eine möglichst bequeme
und schnelle Wartung des Statormessers 3 zu ermöglichen. Den für die einfache Wartung
optimalen Winkel kann der Fachmann leicht ermitteln und einstellen. Es sei erwähnt,
dass das Statormesser in einer Vorrichtung, die verschiebbar ist, eingebaut sein kann.
[0034] Ein Beispiel für die sich im Betriebszustand ergebende Konfiguration von Siebeinrichtung,
Statormesser und Gehäuse ist in der Schnittdarstellung in Längsrichtung (Achsrichtung
der Zerkleinerungsvorrichtung) von Figur 2 gezeigt. Statormesser 3 und Siebeinrichtung
4 sind aneinander abgestützt. Das Statormesser 3 befindet sich in diesem Beispiel
in direktem Kontakt mit dem Gehäuse 5. Die Konfiguration ist wie folgt gesichert.
Eine Schraube 6 ist durch eine Bohrung der Siebeinrichtung 4 sowie eine Bohrung des
Statormessers 3 hindurch in ein Gewinde, das in dem Gehäuse 5 vorgesehen ist, geschraubt
und sichert so die genannten Komponenten aneinander. Eine weitere Schraube 7 dient
der Befestigung des Statormessers 3 an dem Gehäuse 5 und ist entsprechende durch eine
Bohrung des Statormessers 3 hindurch in ein Gewinde, das in dem Gehäuse 5 vorgesehen
ist, geschraubt.
[0035] Eine Wartungsperson kann somit wahlweise die Schrauben 6 und 7 lösen, um die Siebeinrichtung
4 gemeinsam mit dem Statormesser 3 in einen Wartungszustand zu bewegen. Alternativ
kann sie Schraube 6 lösen, ohne auch die Schraube 7 zu lösen, um die Siebeinrichtung
4 ohne das Statormesser 3 in einen anderen Wartungszustand zu bewegen. Das Statormesser
3 verbleibt in diesem anderen Wartungszustand der Siebeinrichtung 4 mit dem Gehäuse
5 der Zerkleinerungsvorrichtung verbunden.
[0036] In Figur 2 ist zudem eine Sicherungsschraube 8 gezeigt, die der Sicherung des Statormessers
3 an der Siebeinrichtung 4 bei einer Bewegung der Siebeinrichtung 4 in den erstgenannten
Wartungszustand dient. Auch diese Sicherungsschraube 8 muss von der Wartungsperson
gelöst werden, wenn die Siebeinrichtung 4 ohne das Statormesser 3 von dem Gehäuse
5 fort in den oben genannten anderen Wartungszustand bewegt werden soll.
[0037] In dem in Figur 2 gezeigten Beispiel können zudem Klemmteile Verwendung finden, um
mithilfe der Befestigungsschraube 7 das Statormesser 3 an dem Gehäuse 5 zu sichern
und um das Statormesser 3 gegen ein Verrutschen gegenüber der Siebeinrichtung 4 bei
einer Bewegung der Siebeinrichtung 4 in den erstgenannten Wartungszustand zu sichern.
[0038] Es versteht sich, dass die erfindungsgemäße Zerkleinerungsvorrichtung sowohl Einwellen-
wie Mehrwellenzerkleinerer und insbesondere Vertikalzerkleinerer umfasst. Ebenso umfasst
die erfindungsgemäße Zerkleinerungsvorrichtung Einwellengrobzerkleinerer, die vorzugsweise
zur Vorzerkleinerung von unsortiertem Material eingesetzt werden können.
1. Zerkleinerungsvorrichtung zur Zerkleinerung von Materialkomponenten, umfassend
ein Gehäuse (5);
zumindest einen im Gehäuse (5) gelagerten Rotor (1) mit darauf angebrachten Rotormessern
oder Rotorzähnen (2);
zumindest ein am Gehäuse (5) abstützbares Statormesser (3); und
zumindest eine Einrichtung (4), die von einem Betriebszustand der Zerkleinerungsvorrichtung
nach unten oder seitlich für sich relativ zum Gehäuse (5) in einen Wartungszustand
bewegbar ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
in dem Betriebszustand das zumindest eine Statormesser (3) und die zumindest eine
Einrichtung (4) aneinander abgestützt und aus diesem gemeinsam in den Wartungszustand
bewegbar sind.
2. Die Zerkleinerungsvorrichtung gemäß Anspruch 1, in der die Einrichtung (4), die von
einem Betriebszustand der Zerkleinerungsvorrichtung nach unten oder seitlich für sich
relativ zum Gehäuse in einen Wartungszustand bewegbar ist, eine Siebeinrichtung (4)
ist.
3. Die Zerkleinerungsvorrichtung gemäß Anspruch 2, in der in dem Wartungszustand der
Siebeinrichtung (4) das zumindest eine Statormesser (3) wahlweise mit dem Gehäuse
(5) der Zerkleinerungsvorrichtung verbunden ist.
4. Die Zerkleinerungsvorrichtung gemäß Anspruch 2 oder 3, in der die zumindest eine Siebeinrichtung
(4) von dem Betriebszustand der Zerkleinerungsvorrichtung in den Wartungszustand schwenkbar
ist.
5. Die Zerkleinerungsvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 2 bis 4, in der das zumindest
eine Statormesser (3) in dem Betriebszustand sowohl mit der zumindest einen Siebeinrichtung
(4) als auch mit dem Gehäuse (5) der Zerkleinerungsvorrichtung verbunden ist.
6. Die Zerkleinerungsvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 2 bis 5, in der das zumindest
eine Statormesser (3) in einer Statormesseraufnahme lösbar befestigt ist, die in oder
an der zumindest einen Siebeinrichtung (4), insbesondere durch Verschweißen, angebracht
ist, oder die in oder an dem Gehäuse (5) der Zerkleinerungsvorrichtung, insbesondere
durch Verschweißen, angebracht ist.
7. Die Zerkleinerungsvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 2 bis 6, in der das zumindest
eine Statormesser (3) lösbar mit dem Gehäuse (5) und/oder der zumindest einen Siebeinrichtung
(4) über Verbindungsmittel verbunden ist, die dazu ausgebildet sind, manuell oder
elektrisch von einer Wartungsperson zum Befestigen des zumindest einen Statormessers
an dem Gehäuse (5) und/oder der zumindest einen Siebeinrichtung (4) oder zum Lösen
des zumindest einen Statormessers von dem Gehäuses (5) und/oder der zumindest einen
Siebeinrichtung (4) bedient zu werden.
8. Die Zerkleinerungsvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 2 bis 7, in der die zumindest
eine Siebeinrichtung (4) von dem Betriebszustand in den Wartungszustand um einen Winkel
von zwischen 10° und 180° in eine Richtung schwenkbar ist, die der Drehrichtung des
zumindest einen Rotors (1) im Betriebszustand entgegengesetzt oder dieser gleich ist.
9. Die Zerkleinerungsvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 2 bis 8, weiterhin eine hydraulischen
Antriebsvorrichtung umfassend, die dazu ausgebildet ist, die zumindest eine Siebeinrichtung
(4) von dem Betriebszustand der Zerkleinerungsvorrichtung in den Wartungszustand zu
schwenken.
10. Die Zerkleinerungsvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 2 bis 9, in der die zumindest
eine Siebeinrichtung (4) in dem Betriebszustand den zumindest einen Rotor (1) zumindest
teilweise umgibt.
11. Die Zerkleinerungsvorrichtung gemäß Anspruch 10, in der die zumindest eine Siebeinrichtung
(4) in dem Wartungszustand zumindest einen Teil des zumindest einen Rotors (1) freigibt,
so dass eine Wartungsperson in dem Wartungszustand freien Zugang zu zumindest einem
auf dem zumindest einen Rotor (1) angebrachten Rotormesser oder Rotorzahn (2) hat.
12. Die Zerkleinerungsvorrichtung gemäß einem der Ansprüche 2 bis 11, in der das zumindest
eine Statormesser (3) und die zumindest eine Siebeinrichtung (4) durch eine Sicherungsschraube
(8) aneinander befestigt sind.
13. Siebeinrichtung für eine Zerkleinerungsvorrichtung, die zumindest ein Statormesser
(3) umfasst, wobei die Siebeinrichtung (4) Verbindungsmittel umfasst, die dazu ausgebildet
sind, die Siebeinrichtung (4) mit einem oder mehreren Statormessern (3) der Zerkleinerungsvorrichtung
zu verbinden.