[0001] Die Erfindung betrifft einen Elektrofilter für die Abscheidung von Staubpartikeln
aus einem Gasstrom, mit mindestens einer, in einem vom Gas durchströmten Gehäuse befestigten
Niederschlagselektrode und mit einer ihr mit Abstand parallel zugeordneten, unter
Zugspannung gestreckt gehaltenen Sprühelektrode sowie mit periodisch wirkenden Mitteln
zur Reinigung der Niederschlagselektrode.
[0002] Bei einem durch die
EP 0397208 bekannten Elektrofilter dieser Art erfolgt die periodische Reinigung seiner Niederschlagselektroden
durch Abschütteln, indem sie durch Elektromagnete in Resonanzschwingungen versetzt
werden.
[0003] Durch die
EP 1050341 wird für eine mechanische Reinigung der Innenfläche ihrer rohrförmig ausgeführten
Niederschlagselektroden vorgeschlagen, die die Mittenposition des freien Rohrquerschnittes
besetzende, d.h. koaxiale Sprühelektrode, durch eine besondere Mechanik radial zur
Seite, bis zur Anlage am Rohr der Niederschlagselektrode, weg zu schwenken, so dass
der Weg frei wird für ein hinsichtlich seines Antriebs nicht näher beschriebenes,
z.B. aus einer eine Bürste bestehendes Reinigungsgerät. Die somit erforderliche, verschiedenartige
Mechanik, einerseits für die seitliche Bewegung zur Freigabe des Rohrquerschnittes
der Niederschlagselektrode und andererseits für eine Reinigungsbewegung über die Länge
der Niederschlagselektrode ist mit entsprechend großem Aufwand verbunden.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Elektrofilter der genannten Art zu
finden, der bei kompakter und kostengünstig realisierbarer Bauweise bei hoher Zuverlässigkeit
eine gute Reinigung der Niederschlagselektroden ermöglicht. Die Lösung dieser Aufgabe
erfolgt erfindungsgemäß aufgrund der Merkmale des Patentanspruchs 1. Vorteilhafte
Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der abhängigen Patentansprüche und der
folgenden Beschreibung anhand der Zeichnungen zu entnehmen. Es zeigt:
Fig.1 einen Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen Elektrofilter in schematischer
Darstellung,
Fig.2 eine Ansicht der Unterseite des Elektrofilters nach Fig.1 im Bereich seiner
Wickeltrommeln,
Fig.3 eine schematische Gesamtdarstellung der Mechanik zur Ausführung der Reinigungsbewegung
eines eine Sprühelektrode tragenden Stranges eines Elektrofilters nach Fig.1, mit
einer durch Strichlinien veranschaulichten Variante für die Aufrechterhaltung einer
Zugspannung an solchen Strängen,
Fig.4 eine perspektivische Darstellung einer Wickeltrommel des Elektrofilters nach
Fig.1 und
Fig.5 eine Aufsicht auf die Wickeltrommel nach Fig. 4.
[0005] Der dargestellte Elektrofilter 1 hat ein kastenförmiges Filtergehäuse 2, das zahlreiche
in mehreren Reihen vertikal verlaufende und parallel zueinander angeordnete, rohrförmige
Niederschlagselektroden 3 bis 7 umschliesst. Das zu reinigende, beispielsweise als
Abgas von einer Anlage zur Holzverbrennung kommende Gas strömt von einem Zuströmstutzen
8 zum Bodenbereich 9 des Gehäuses, um sich von dort aus auf die einzelnen Niederschlagselektroden
3 bis 7 zu verteilen, aus denen es in einen Kopfbereich 10 des Gehäuses ausströmt,
um diesen über einen Ausströmstutzen 11 zu verlassen. Die Abtrennung zwischen Bodenbereich
9 und Kopfbereich 10 erfolgt durch eine untere und obere horizontale Trennwand 12,
13, an den die Enden der Niederschlagselektroden 3 bis 7 dicht befestigt sind. Nach
unten geht das Filtergehäuse 2 in einen durch schräge Wände begrenzten Schacht 14
über, entlang dessen Bodenbereich sich ein Schneckenförderer 15 erstreckt, durch den
Asche oder Staub ausgetragen wird, die aus den Niederschlagsrohren 3 bis 7 nach unten
in den Schacht 14 abgefallen ist.
[0006] Entlang der Achse jeder rohrförmigen Niederschlagselektrode 3 bis 7 erstreckt sich
jeweils eine aus einem biegsamen Draht bestehende Sprühelektrode 16 bis 20, die mit
dem positiven Pol einer Hochspannungsquelle von z.B. 40 kV lösbar verbunden ist. Hierzu
dient ein in Fig. 2 gezeigter, an nicht dargestellten Isolatoren pendelnd aufgehängter
Kontaktrahmen 21, dessen Kontaktstege 22 in einem aus der jeweiligen Niederschlagselektrode
3 bis 7 herausragenden Bereich jeweils seitlich an die Sprühelektroden 16 bis 20 unter
Eigengewicht angelegt sind. Zur Lösung des elektrischen Kontaktes dient ein Seilzugsystem
mit auf einer gemeinsamen Wickelwelle 24 befestigten Wickelrollen 25. Die entsprechend
negativ aufgeladenen Niederschlagselektroden 3 bis 7 sind mit einer Erdungsleitung
23 verbunden.
[0007] Jede sich durch eine zugehörige Niederschlagselektrode 3 bis 7 erstreckende Sprühelektrode
16 bis 20 bildet einen Teil eines in Längsrichtung zu jeweils einer oberen und unteren
Wickeltrommel 26, 27 und auf diese aufwickelbar weiter verlaufenden Stranges 28. Zur
elektrischen Isolation gegenüber den Wickeltrommeln 26, 27 sind in diesem Strang 28
ein oberer und unterer, stangenförmiger Isolierkörper 29, 30 vorgesehen.
[0008] Die unteren Wickeltrommeln 27 sind über eine gemeinsame Antriebswelle 31 mit einem
Drehantrieb 32 verbunden, um durch Aufwickeln der Stränge 28 auf die Wickeltrommeln
27 jeweils einen oberhalb der Niederschlagselektroden 3 bis 7 in diesem Strang 28
vorgesehenen, z.B. als Bürste ausgeführten Reinigungskörper 33, durch die zugehörige
rohrförmige Niederschlagselektrode 3 bis 7 hindurch zu ziehen und somit an dessen
Innenfläche haften gebliebenes Material zu entfernen, so dass es nach unten in den
Schacht 14 abfällt.
[0009] Um das Aufwickeln der Stränge 28 auf die Wickeltrommeln 27 trotz des am jeweiligen
Strang vorgesehenen, stabförmigen Isolierkörpers 30 zuverlässig zu ermöglichen, ist
für diesen seitlich an der Wickeltrommel 27 eine kanalförmige Isolierkörperaufnahme
34 vorgesehen, die von einem Fortsatz 35 einer seitlich überstehenden Trommelnabe
36 begrenzt ist. Ausserdem ist ein Kurbelarm 37 vorgesehen, der sich in Kanalrichtung
und damit tangential von der Trommelnabe 36 weg nach aussen erstreckt und an dessen
äusseren Ende ein Verlängerungszapfen 39 des Isolierkörpers 30 über ein Kugelgelenk
40 befestigt ist. Dabei sind der Nabenfortsatz 35 und der Kurbelarm 37 in ihrer Länge
dem Isolierkörper 30 mit seinem Verlängerungszapfen 39 derart angepasst, dass beim
Einschwenken des Isolierkörpers 30 in die Isolierkörperaufnahme 34 sein der Sprühelektrode
16 bis 20 zugekehrtes, eine Gelenkverbindung 41 aufweisendes Ende an einer seitlichen
Trommelöffnung 42 derart zur Anlage gelangt, dass der Strang 28 mit seiner Sprühelektrode
16 bis 20 sich sicher auf die Wickeltrommel 27 aufwickeln lässt.
[0010] Der nach einem bestimmten, empirisch als optimal ermittelten Zeitprogramm erfolgende
Reinigungsvorgang beginnt mit der Abschaltung der elektrischen Hochspannung. Danach
wird der Kontaktrahmen 21 von den Sprühelektroden 3 bis 7 weggeschwenkt. Anschliessend
wird der Drehantrieb 32 der unteren Wickeltrommeln 27 eingeschaltet. Durch deren Drehung
schwenkt der jeweilige Kurbelarm 37 nach unten, so dass sich der stabförmige Isolierkörper
30 in seine Aufnahme 34 legt. Die Wickeltrommel 27 dreht sich kontinuierlich weiter
und wickelt die Sprühelektrode 16 bis 20 so weit auf, bis der Reinigungskörper 33
vollständig durch die rohrförmige Niederschlagselektrode 3 bis 7 gezogen worden ist.
[0011] Am oberen, sich an den Reinigungskörper 33 anschliessenden Ende setzt sich der jeweilige
Strang 28 über eine Ausgleichsfeder 43 als Stahlseil 44 fort, das sich dabei von der
oberen Wickeltrommel 26 abwickelt.
[0012] Die oberen Wickeltrommeln 26 von mehreren Sprühelektroden 16 bis 20 sind auf einer
gemeinsamen Welle 45 befestigt, an deren Ende eine Seilzugtrommel 46 befestigt ist.
Ein auf dieser Seilzugtrommel 46 aufgewickeltes Gegenzugseil 47 wird durch ein endseitig
befestigtes Gewicht 48 unter Spannung gehalten und hält somit über die Welle 45 die
Zugspannung der Sprühelektroden 16 bis 20 auch während des Reinigungsvorganges aufrecht.
[0013] Wie in Fig.3 durch Strichlinien veranschaulicht, kann die Zugspannung an den Sprühelektroden
16 bis 20 anstatt durch ein Gewicht 48 auch durch eine Zugfeder 50 aufrecht erhalten
werden, die in einem Gegenzugseil 51 vorgesehen ist. Hierzu hat das Gegenzugseil 51
einen sich von der oberen Seilzugtrommel 46 bis zur Zugfeder 50 erstreckenden Strang
52 und eine auf eine Gegenzugtrommel 53 aufgewickelten Strang 54 ist. Dabei wird die
Wickeldrehung dieser Gegenzugtrommel 53 über dieselbe Welle 31 übertragen, wie sie
für die Wickeltrommel 27 vorgesehen ist, indem sie auf derselben Welle 31 befestigt
ist. Unterschiedlich ist lediglich die Wickelrichtung, indem durch die beschriebene
Verbindung über die obere Welle 45 ein Aufwickeln des Stranges 28 auf die Wickeltrommel
27 ein Abwickeln des Stranges 54 von der Gegenzugtrommel 53 bewirkt. Somit bestimmt
eine Vorspannung der Zugfeder 50 dauerhaft die Zugspannung an den Sprühelektroden
16 bis 20.
[0014] Die Darstellung der Fig.2 veranschaulicht, dass ein nach dem beschriebenen Prinzip
aufgebauter Elektrofilter 1 durch Hinzufügung weiterer Kombinationen aus Sprühelektrode
und Niederschlagselektrode sowohl längs als auch quer beliebig erweitert werden kann,
um sich an die für einen bestimmten Anwendungsfall jeweils gegebene Strömungmenge
an zu reinigendem Gas auf einfache bzw. kostengünstige Weise anpassen zu können.
[0015] Es versteht sich, dass die anhand eines Ausführungsbeispieles mit rohrförmigen Niederschlagselektroden
beschriebene Erfindung auch für Elektrofilter mit anders, z.B. plattenförmig ausgeführten
Elektroden anwendbar ist, mit entsprechender Anpassung der Querschnittsform der vorzugsweise
aufwickelbaren positiven Elektrode an die Form der Niederschlagselektrode und auch
entsprechender Anpassung der Querschnittsform einer angekoppelten Reinigungsvorrichtung.
1. Elektrofilter für die Abscheidung von Staubpartikeln aus einem Gasstrom, mit mindestens
einer, in einem vom Gas durchströmten Gehäuse befestigten Niederschlagselektrode (3-7)
und mit einer ihr mit Abstand parallel zugeordneten, unter Zugspannung gestreckt gehaltenen
Sprühelektrode (16-20) sowie mit periodisch wirkenden Mitteln zur Reinigung der Niederschlagselektrode
(3-7), dadurch gekennzeichnet, dass die Sprühelektrode (16-20) Teil eines Stranges (28) ist, in dem eine Reinigungseinrichtung
(33) befestigt ist und dieser Strang (28) für die Ausführung einer Reinigungsbewegung
mit einem Antriebssystem (27,31,32) verbunden ist.
2. Elektrofilter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass für die Ausführung einer Reinigungsbewegung der Reinigungseinrichtung (33) zumindest
ein Teil des die Sprühelektrode (16-20) aufweisenden Stranges (28) auf eine Wickeltrommel
(27) aufwickelbar ist.
3. Elektrofilter nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Sprühelektrode (16-20) zwischen zwei Isolierkörpern (29,30) befestigt ist.
4. ) Elektrofilter nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, dass seitlich an der Wickeltrommel (27) eine Isolierkörperaufnahme (34) sowie ein Kurbelarm
(37) vorgesehen ist, mit dessen äusseren Ende (38) der Isolierkörpers (30) über ein
Gelenk (40) verbunden ist.
5. ) Elektrofilter nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Isolierkörper (30) bei in die Isolierkörperaufnahme (34) eingeschwenkter Position
mit einem ein Gelenk (41) aufweisenden Ende im Bereich einer seitlichen Trommelöffnung
(42) der Wickeltrommel (27) zur Anlage gelangt, wobei das Gelenk (41) den Isolierkörper
(30) mit der Sprühelektrode (16-20) verbindet.
6. ) Elektrofilter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der die Sprühelektrode (16-20) aufweisende Strang (28) in einem Seil (44) endet,
das auf einer oberen Wickeltrommel (26) auf- und abwickelbar ist, wobei diese Wickeltrommel
(26) über eine Welle (45) mit einer Seilzugrolle (46) verbunden ist, deren Seil (47)
durch ein Gewicht (48) gespannt ist.
7. ) Elektrofilter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der die Sprühelektrode (16-20) aufweisende Strang (28) in einem Seil (44) endet,
das von einer oberen Wickeltrommel (26) auf- und abwickelbar ist und diese Wickeltrommel
(26) über eine Welle (45) mit einer Seilzugrolle (46) verbunden ist, über die ein
Strang (52) eines Gegenzugseils (51) verläuft, wobei dieser Strang (52) an einer unter
Vorspannung stehenden Zugfeder (50) endet und ein sich an diese anschliessender zweiter
Strang (54) von einer Gegenzugtrommel (53) abwickelbar ist, die über eine Welle (31)
mit der Wickeltrommel (27) verbunden ist und somit mit dem Drehantrieb (32) gekoppelt
ist.
8. ) Elektrofilter nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Niederschlagselektroden (3-7) rohrförmig in mehreren Reihen nebeneinander in
einem gemeinsamen, Zu- und Abströmstutzen (8,11) aufweisenden Filtergehäuse (2) angeordnet
sind , wobei für die Längsbewegung der Sprühelektroden (16-20) vorgesehene Wickelrollen
(26) auf einer gemeinsamen Welle (31,45) befestigt sind.
9. Elektrofilter nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass für die Auslösung der Reinigungsbewegung einer als Bürste ausgeführten Reinigungseinrichtung
(33) ein mit der unteren Wickelrolle (27) verbundener Drehantrieb (32) vorgesehen
ist.