[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Druckwerks einer
Druckmaschine, wobei in einem ersten Betriebsmodus durch einen ersten Motor ein Druckwerkszylinder
und eine Reibwalze rotativ angetrieben werden und durch einen zweiten Motor die Reibwalze
axial angetrieben wird, und wobei in einem zweiten Betriebsmodus durch den zweiten
Motor die Reibwalze axial angetrieben wird, und eine zur Durchführung dieses Verfahrens
geeignete Druckmaschine.
[0002] In
EP 1 167 026 B1 ist eine Druckmaschine beschrieben, bei welcher in einem ersten Betriebsmodus durch
einen ersten Motor ein Druckwerkszylinder und eine Reibwalze rotativ angetrieben werden
und durch einen zweiten Motor die Reibwalze axial angetrieben wird, und bei der in
einem zweiten Betriebsmodus durch den ersten Motor der Druckwerkszylinder rotativ
angetrieben wird und durch den zweiten Motor die Reibwalze axial angetrieben wird.
Bei dieser Druckmaschine des Standes der Technik wird im zweiten Betriebsmodus durch
den zweiten Motor die Reibwalze rotativ angetrieben. Zur Realisierung der beiden Betriebsmodi
sind zwei schaltbare Kupplungen erforderlich, welche vergleichsweise teuer sind.
[0003] Deshalb liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein kostengünstiger zur realisierendes
Verfahren zum Betreiben eines Druckwerks einer Druckmaschine anzugeben und eine zur
Durchführung dieses Verfahrens geeignete Druckmaschine zu schaffen.
[0004] Diese Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und durch
eine Druckmaschine mit den Merkmalen des Anspruchs 11 gelöst.
[0005] Das erfindungsgemäße Verfahren zum Betreiben eines Druckwerks einer Druckmaschine,
wobei in einem ersten Betriebsmodus durch einen ersten Motor die Rotation eines Druckwerkszylinders
und die Rotation einer Reibwalze angetrieben werden und in dem ersten Betriebsmodus
durch einen zweiten Motor die Axialbewegung der Reibwalze angetrieben wird, und wobei
in einem zweiten Betriebsmodus durch den zweiten Motor die Axialbewegung der Reibwalze
angetrieben wird, ist dadurch gekennzeichnet, dass in dem zweiten Betriebsmodus durch
einen dritten Motor die Rotation der Reibwalze angetrieben wird.
[0006] Demgemäß umfasst die erfindungsgemäße Druckmaschine ein Druckwerk mit einem Druckwerkszylinder,
einer Reibwalze, einem ersten Motor zum in einem ersten Betriebsmodus erfolgenden
rotativen Antreiben sowohl des Druckwerkszylinders als auch der Reibwalze und mit
einem zweiten Motor zum sowohl in dem ersten Betriebsmodus als auch in dem zweiten
Betriebsmodus erfolgenden axialen Antreiben der Reibwalze, wobei die erfindungsgemäße
Druckmaschine dadurch gekennzeichnet ist, dass ein dritter Motor zum in dem zweiten
Betriebsmodus erfolgenden rotativen Antreiben der Reibwalze vorhanden ist.
[0007] Ein Vorteil der Erfindung ist darin zu sehen, dass durch den dritten Motor die beim
eingangs beschriebenen Stand der Technik vorhandene zweite Kupplung ersetzt ist. Es
hat sich herausgestellt, dass auf dem Markt erhältliche Elektromotoren, die als der
dritte Motor verwendet werden können, kostengünstiger als auf dem Markt befindliche
Schaltkupplungen sind.
[0008] Es sind verschiedene Weiterbildungen der Erfindung möglich, die nachfolgend kurz
erläutert werden. Bei einer Weiterbildung ist dem ersten Motor und der Reibwalze eine
Kupplung zwischengeschaltet, die in dem ersten Betriebsmodus geschlossen gehalten
wird und in dem zweiten Betriebsmodus geöffnet gehalten wird. Diese Kupplung kann
die einzige für das rotative Antreiben des Farbwerks des Druckwerks vorhandene Kupplung
sein. Eine weitere für diesen Zweck vorgesehene Kupplung, die beim beschriebenen Stand
der Technik vorhanden ist, ist nicht erforderlich.
[0009] Bei einer weiteren Weiterbildung wird in dem ersten Betriebsmodus der dritte Motor
durch den ersten Motor rotativ angetrieben. Hierbei kann es vorgesehen sein, dass
in dem ersten Betriebsmodus der dritte Motor im sogenannten Generatorbetrieb stromlos
mitläuft. Es kann stattdessen auch vorgesehen sein, dass in dem ersten Betriebsmodus
der dritte Motor derart Strom versorgt ist, dass der dritte Motor den ersten Motor
bremst. Durch beide Varianten lässt sich eine Verspannung von Zahnrädern gegeneinander
erreichen, die zwischen dem ersten Motor und dem dritten Motor angeordnet sind. Durch
diese Verspannung der Zahnräder wird deren Zahnflankenkontakt gesichert, was hinsichtlich
einer hohen Druckqualität vorteilhaft ist. Ebenso ist es möglich, den dritten Motor
derart anzusteuern, dass in dem ersten Betriebsmodus der dritte Motor von dem ersten
Motor oder dem Zahnradgetriebe verursachte Drehschwingungen kompensiert oder zumindest
minimiert.
[0010] Bei einer weiteren Weiterbildung ist der erste Betriebsmodus der Druckbetrieb und
ist der zweite Betriebsmodus ein Wartungsbetrieb. Dieser Wartungsbetrieb kann beispielsweise
ein Reinigungsbetrieb zum Waschen des Farbwerks sein.
[0011] Bei einer weiteren Weiterbildung wird in dem zweiten Betriebsmodus durch den ersten
Motor der Druckwerkszylinder rotativ angetrieben. Dies kann für den Fall vorgesehen
sein, dass in dem zweiten Betriebsmodus das Farbwerk und der Druckwerkszylinder gleichzeitig
gereinigt werden sollen. Stattdessen kann es aber auch vorgesehen sein, dass in dem
zweiten Betriebsmodus der erste Motor und der Druckwerkszylinder stillstehen während
nur das vom dritten Motor rotativ angetriebene Farbwerk gereinigt wird.
[0012] Bei weiteren Weiterbildungen ist der Druckwerkszylinder entweder ein Gegendruckzylinder
oder ein Druckformzylinder. Ebenso kann es vorgesehen sein, dass ein Gegendruckzylinder
des Druckwerks und ein Druckformzylinder des Druckwerks über ein Zahnradgetriebe derart
miteinander und mit dem ersten Motor verbunden sind, dass in beiden Betriebsmodi oder
zumindest in dem ersten Betriebsmodus sowohl der Gegendruckzylinder als auch der Druckformzylinder
durch den ersten Motor rotativ angetrieben werden. Wenn die Druckmaschine mehrere
in der zuvor beschriebenen Weise ausgebildete Druckwerke umfasst, kann der erste Motor
ein sogenannter Hauptantrieb der Druckmaschine sein, welcher sämtliche Druckwerke
in der zuvor beschriebenen Weise antreibt. Dieser Hauptantrieb der Druckmaschine kann
mit einem weiteren Hauptantrieb der Druckmaschine parallelgeschaltet sein, so dass
in den beiden Betriebsmodi oder zumindest in dem ersten Betriebsmodus durch mehrere
parallelgeschaltete Hauptantriebe die Druckwerkszylinder, d. h. Gegendruckzylinder
und Druckformzylinder und gegebenenfalls Gummituchzylinder, der Druckwerke rotativ
angetrieben werden. Es ist auch jene Variante möglich, bei welcher die Gegendruckzylinder
der Druckwerke durch den einzigen Hauptantrieb oder die parallelgeschalteten Hauptantriebe
rotativ angetrieben werden und dem Druckformzylinder des jeweiligen Druckwerks ein
Separatantrieb zugeordnet ist, der den ersten Motor bildet, der in dem ersten Betriebsmodus
den Druckformzylinder und die Reibwalze rotativ antreibt und in dem zweiten Betriebsmodus
den Druckformzylinder, nicht aber die Reibwalze, rotativ antreibt.
[0013] Die erfindungsgemäße Druckmaschine ist vorzugsweise eine Bogendruckmaschine, in welcher
in dem ersten Betriebsmodus bogenförmiger Bedruckstoff bedruckt wird. Vorzugsweise
handelt es sich bei der Druckmaschine um eine Bogenrotationsdruckmaschine für den
lithographischen Offsetdruck.
[0014] Weitere konstruktive und funktionell vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels und
der dazugehörigen Zeichnung.
[0015] Deren einzige Figur zeigt ausschnittsweise eine Druckmaschine 26. Der Ausschnitt
zeigt ein Druckwerk 27 zum Bedrucken von Bogen 37. Das Druckwerk 27 umfasst als Druckwerkszylinder
einen Druckformzylinder 28, einen Gummituchzylinder 29 und einen Gegendruckzylinder
30. Desweiteren umfasst das Druckwerk 27 ein Farbwerk 34 zum Einfärben des Druckformzylinders
28 und ein Feuchtwerk 35. Zeichnerisch dargestellt ist ein Getriebeelement des Feuchtwerks
35, sind jedoch nicht dessen Feuchtwerkswalzen.
[0016] Das Farbwerk 34 umfasst eine Heberwalze 33, eine erste Reibwalze 31 und eine zweite
Reibwalze 32. Eine Farbkastenwalze mit einem Farbkasten, weitere Reibwalzen, Übertragwalzen
und Farbauftragwalzen sind zwar ebenfalls Bestandteile des Farbwerks 34, jedoch aus
Gründen besserer Übersichtlichkeit zeichnerisch nicht mit dargestellt. Im Druckbetrieb
schwingt die Heberwalze 33 zwischen der erwähnten Farbkastenwalze und der ersten Reibwalze
31 hin und her, so dass die Heberwalze 33 abwechselnd mit der Farbkastenwalze und
der ersten Reibwalze 31 in Kontakt kommt, um von ersterer auf letztere die Druckfarbe
zu übertragen. Zur Realisierung dieser Schwingbewegung ist die Heberwalze 31 in einem
Hebel gelagert, der in der Zeichnung nur symbolisch dargestellt ist. Die Schwingbewegung
dieses Hebels wird über ein Kurvengetriebe angetrieben, zu welchem eine radiale Steuerkurve
18 gehört und eine an dem Hebel befestigte und auf der Steuerkurve 18 laufende Kurvenrolle.
[0017] Ein erster Motor 21 ist mit einem ersten Zahnrad 1 verbunden, das über ein Zwischengetriebe
16 mit einem zweiten Zahnrad 2 antriebstechnisch verbunden ist. Der erste Motor 21
ist ein Elektromotor und ist der Hauptantrieb der Druckmaschine 26. Das zweite Zahnrad
2, das mit dem Gummituchzylinder 29 koaxial angeordnet und drehfest verbunden ist,
kämmt mit einem dritten Zahnrad 3, dass mit dem Druckformzylinder 28 koaxial angeordnet
und drehfest verbunden ist. Auf einer Welle, die das dritte Zahnrad 3 mit dem Druckformzylinder
28 drehfest verbindet sitzt drehfest ein viertes Zahnrad 4, welches mit einem fünften
Zahnrad 5 kämmt.
[0018] Ein zweiter Motor 22 ist mit einem sechsten Zahnrad 6 verbunden, welches mit einem
siebten Zahnrad 7 und einem achten Zahnrad 8 kämmt, d. h. im gegenseitigen Zahneingriff
steht. Der zweite Motor 22 ist ein Elektromotor und ist ein Zusatzantrieb, der zum
Antreiben der axialen Changierbewegung der Reibwalzen und zum Antreiben der Schwingbewegung
der Heberwalze 33 dient. Das siebte Zahnrad 7 ist über ein Changiergetriebe 19 mit
der zweiten Reibwalze 32 antriebstechnisch verbunden. Das achte Zahnrad 8 ist über
ein ebensolches Changiergetriebe 19 mit der ersten Reibwalze 31 verbunden. Die Changiergetriebe
19 wandeln die Rotationsbewegungen der Zahnräder 7, 8 in axiale Changierbewegungen
der Reibwalzen 31, 33 um und sind in der Zeichnung nur symbolisch angedeutet. Das
achte Zahnrad 8 kämmt mit einem neunten Zahnrad 9, das mit der Steuerkurve 18 koaxial
angeordnet und drehfest verbunden ist. Über den aus den Zahnrädern 6, 8, 9 bestehenden
Zahnräderzug treibt der zweite Motor 22 die Rotation der Steuerkurve 18 an und somit
die schwingende Hebbewegung der Heberwalze 33.
[0019] Ein dritter Motor 23 ist mit einem zehnten Zahnrad 10 verbunden, welches über ein
in der Zeichnung symbolisch angedeutes Zwischengetriebe 17 mit einem elften Zahnrad
11 antriebstechnisch verbunden ist. Der dritte Motor 23 ist ein Elektromotor und dient
zum Antreiben der Rotation der Reibwalzen 31, 32 sowie einer zeichnerisch nicht dargestellten
Reibwalze des Feuchtwerks 35. Das Zwischengetriebe 17 ist, wie auch das Zwischengetriebe
16, ein Zahnräderzug. Zu dem Zwischengetriebe 17 gehört ein Zahnrad, das mit der ersten
Reibwalze 31 koaxial angeordnet und drehfest verbunden ist. Das elfte Zahnrad 11 kämmt
mit einem zwölften Zahnrad 12, das mit der zweiten Reibwalze 32 koaxial angeordnet
und drehfest verbunden ist. Das zwölfte Zahnrad 12 sitzt fest auf der Welle der zweiten
Reibwalze 32 und kämmt mit einem dreizehnten Zahnrad 13, welches wiederum mit einem
vierzehnten Zahnrad 14 kämmt. Das vierzehnte Zahnrad 14 ist mit dem Druckformzylinder
28 koaxial angeordnet und über ein Drehlager 24 auf jener Welle drehbar gelagert,
auf welcher das dritte Zahnrad 3 und das vierte Zahnrad 4 fest sitzen. Das vierzehnte
Zahnrad 14 kämmt mit einem fünfzehnten Zahnrad 15, welches Bestandteil eines Getriebes
des Feuchtwerks 35 ist. Das dreizehnte Zahnrad 13 ist über ein Drehlager 38 drehbar
auf einer Welle 39 gelagert, auf welcher das fünfte Zahnrad 5 fest sitzt.
[0020] Mittels einer zwischen dem fünften Zahnrad 5 und dem dreizehnten Zahnrad 13 angeordneten
Kupplung 20 kann das dreizehnte Zahnrad 13 bei Bedarf mit der Welle 39 und somit mit
dem fünften Zahnrad 5 drehfest verbunden werden. In dem geschlossenen Schaltzustand
der Kupplung 20 ist das dreizehnte Zahnrad 13 mit der Welle 39 und dem fünften Zahnrad
5 drehfest verbunden und in dem gelösten Schaltzustand der Kupplung 20 ist das dreizehnte
Zahnrad 13 mit der Welle 39 und dem fünften Zahnrad 5 nicht drehfest verbunden. In
dem geöffneten Schaltzustand der Kupplung 20 kann sich das dreizehnte Zahnrad 13 auf
der Welle 39 frei drehen. Die zuvor beschriebenen Zylinder, Walzen und Zahnräder bzw.
deren Wellen sind drehbar in einer Seitenwand 25 eines Maschinengestells gelagert.
[0021] Außerdem umfasst die Druckmaschine 26 eine elektronische Steuerungsvorrichtung 36,
welche die Motore 21, 22, 23 sowie die Kupplung 20 den nachfolgend erläuterten Betriebsmodi
entsprechend ansteuert. Die Druckmaschine 26 wird wie folgt betrieben:
[0022] In einem ersten Betriebsmodus - dem Druckbetrieb - treibt der erste Motor 21 über
die Zahnräder 1, 2, 3 die Rotationen des Druckformzylinders 28 und des Gummituchzylinders
29 an. Dabei treibt der erste Motor 21 außerdem über ein Zahnrad des Zwischengetriebes
16 die Rotation des Gegendruckzylinders 30 an.
[0023] Im ersten Betriebsmodus ist die Kupplung 20 geschlossen, so dass die Kupplung 20
die Antriebsleistung des ersten Motors 21 vom fünften Zahnrad 5 auf das dreizehnte
Zahnrad 13 überträgt. Die Antriebsleistung des ersten Motors 21 wird vom dreizehnten
Zahnrad 13 auf das zwölfte Zahnrad 12 übertragen, welches mit der zweiten Reibwalze
32 koaxial angeordnet und drehfest verbunden ist. Von dem zwölften Zahnrad 12 wird
die Antriebsleistung über das elfte Zahnrad 11 auf das bereits erwähnte Zahnrad übertragen,
welches mit der ersten Reibwalze 31 koaxial angeordnet und drehfest verbunden ist.
Dieses zuletzt genannte Zahnrad ist Bestandteil des Zwischengetriebes 17 und sitzt
auf der Welle der ersten Reibwalze 31 fest. Von dem Zwischengetriebe 17 wird die Antriebsleistung
des ersten Motors 21 über das zehnte Zahnrad 10 auf den dritten Motor 23 übertragen.
[0024] Im ersten Betriebsmodus kann der dritte Motor 23 von der Steuerungsvorrichtung 36
derart angesteuert sein, so dass die Zufuhr von elektrischen Strom zum dritten Motor
23 unterbunden ist und letzterer im stromlosen Passiv-Leerlauf mit den zehnten Zahnrad
10 mitrotiert. Gemäß einer anderen Variante wird der dritte Motor 23 im ersten Betriebsmodus
derart mit elektrischen Strom versorgt, dass bei dieser Variante genauso wie bei der
zuvor erläuterten Passiv-Leerlauf-Variante der erste Motor 21 den dritten Motor 23
im ersten Betriebsmodus dominiert bzw. rotativ antreibt.
[0025] Im ersten Betriebsmodus treibt der zweite Motor 22 über die Zahnräder 6, 7, 8 und
die Changiergetriebe 19 die axiale Hin- und Herbewegung der Reibwalzen 31, 32 an.
Die Steuerungsvorrichtung 36 regelt hierbei die Drehzahl des zweiten Motors 22 derart,
dass die Reibwalzen 31, 32 jeweils innerhalb zweier voller Umdrehungen des Druckformzylinders
28 eine volle axiale Schwingung ausführen. Das Bedienpersonal kann an der Steuerungsvorrichtung
36 den sogenannten Reibereinsatzzeitpunkt der Reibwalzen 31, 32 stufenlos justieren.
Bei dieser Justage wird die Drehwinkelstellung des zweiten Motors 22 relativ zur Drehwinkelstellung
des ersten Motors 21 verändert, so dass die Phasenlage des Totpunktes der axialen
Schwingung der Reibwalzen 31, 32 relativ zur Drehwinkelstellung des Druckformzylinders
28 verändert wird. Im erste Betriebsmodus wird außerdem die Hebbewegung der Heberwalze
33 vom zweiten Motor 22 angetrieben, wobei die Heberwalze 33 innerhalb jeweils von
drei vollen Umdrehungen des Druckformzylinders 28 eine volle Schwingung ausführt.
Die Heberwalze 33 ist somit 1/3-tourig, während die Reibwalzen 31, 32 1/2-tourig sind.
[0026] In einem zweiten Betriebsmodus - dem Wartungsbetrieb - werden das Farbwerk 34 und
das Feuchtwerk 35 durch eine zeichnerisch nicht dargestellte Reinigungsvorrichtung
des Druckwerks 27 gewaschen. In dem zweiten Betriebsmodus wird die axiale Changierbewegung
der Reibwalzen 31, 32 auf dieselbe Art und Weise wie in dem ersten Betriebsmodus durch
den zweiten Motor 22 angetrieben. In dem zweiten Betriebsmodus ist die Kupplung 20
geöffnet, so dass das dreizehnte Zahnrad 13 nicht mehr drehfest mit der Welle 39 und
dem fünften Zahnrad 5 verbunden ist. Bei ausgekuppelter Kupplung 20 ist das dreizehnte
Zahnrad 13 um die Welle 39 herum und relativ zu dem fünften Zahnrad drehbar. Somit
kann im zweiten Betriebsmodus keine Antriebsleistung und Rotationsbewegung von dem
ersten Motor 21 auf die Reibwalzen 31, 32 und den dritten Motor 23 übertragen werden.
[0027] In dem zweiten Betriebsmodus wird die Rotation der Reibwalzen 31, 32 durch den dritten
Motor 23 angetrieben, wobei die Antriebsleistung des dritten Motors 23 über das zehnten
Zahnrad 10 und das Zwischengetriebe 17 auf die Welle der ersten Reibwalze 31 übertragen
wird und vom Zwischengetriebe 17 über das elfte Zahnrad 11 und das zwölfte Zahnrad
12 auf die Welle der zweiten Reibwalze 32 übertragen wird. Im zweiten Betriebsmodus
kann der erste Motor 21 stillstehen oder kann ein Antreiben der Rotationsbewegung
der Druckwerkszylinder 28, 29, 30 oder eines von diesen Zylindern durch den ersten
Motor 21 erfolgen. Beispielsweise kann das Verhältnis der Drehzahl der Reibwalzen
31, 32 relativ zur Drehzahl der Druckwerkszylinder 28 bis 39 ein anderes als im ersten
Betriebsmodus sein.
Bezugszeichenliste
[0028]
- 1
- erstes Zahnrad
- 2
- zweites Zahnrad
- 3
- drittes Zahnrad
- 4
- viertes Zahnrad
- 5
- fünftes Zahnrad
- 6
- sechstes Zahnrad
- 7
- siebtes Zahnrad
- 8
- achtes Zahnrad
- 9
- neuntes Zahnrad
- 10
- zehntes Zahnrad
- 11
- elftes Zahnrad
- 12
- zwölftes Zahnrad
- 13
- dreizehntes Zahnrad
- 14
- vierzehntes Zahnrad
- 15
- fünfzehntes Zahnrad
- 16
- Zwischengetriebe
- 17
- Zwischengetriebe
- 18
- Steuerkurve
- 19
- Changiergetriebe
- 20
- Kupplung
- 21
- Erster Motor
- 22
- zweiter Motor
- 23
- dritter Motor
- 24
- Drehlager
- 25
- Seitenwand
- 26
- Druckmaschine
- 27
- Druckwerk
- 28
- Druckformzylinder
- 29
- Gummituchzylinder
- 30
- Gegendruckzylinder
- 31
- erste Reibwalze
- 32
- zweite Reibwalze
- 33
- Heberwalze
- 34
- Farbwerk
- 35
- Feuchtwerk
- 36
- Steuerungsvorrichtung
- 37
- Bogen
- 38
- Drehlager
- 39
- Welle
1. Verfahren zum Betreiben eines Druckwerks (27) einer Druckmaschine (26),
- wobei in eine ersten Betriebsmodus durch einen ersten Motor (21) ein Druckwerkszylinder
(28; 30) und eine Reibwalze (31) rotativ angetrieben werden und durch einen zweiten
Motor (22) die Reibwalze (31) axial angetrieben wird,
- und wobei in einem zweiten Betriebsmodus durch den zweiten Motor (22) die Reibwalze
(31) axial angetrieben wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass in dem zweiten Betriebsmodus durch einen dritten Motor (23) die Reibwalze (31) rotativ
angetrieben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine der ersten Motor (21) und der Reibwalze (31) zwischengeschaltete Kupplung (20)
in dem ersten Betriebsmodus geschlossen und in dem zweiten Betriebsmodus geöffnet
gehalten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass in dem ersten Betriebsmodus der dritte Motor (23) durch den ersten Motor (21) rotativ
angetrieben wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass in dem ersten Betriebsmodus der dritte Motor (23) stromlos mitläuft.
5. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass in dem ersten Betriebsmodus der dritte Motor (23) stromversorgt ist.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass der erste Betriebsmodus der Druckbetrieb ist und der zweite Betriebsmodus ein Wartungsbetrieb
ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Druckwerkszylinder ein Gegendruckzylinder (30) ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Druckwerkszylinder ein Druckformzylinder (28) ist.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass in dem ersten Betriebsmodus Bogen (37) bedruckt werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüchen 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass in dem zweiten Betriebsmodus durch den ersten Motor (21) der Druckwerkszylinder (28;
30) rotativ angetrieben wird.
11. Druckmaschine, umfassend ein Druckwerk (27) mit
- einem Druckwerkszylinder (28; 30),
- einer Reibwalze (31),
- einem ersten Motor (21) zum rotativen Antreiben des Druckwerkszylinders (28; 30)
und der Reibwalze (31) in einem erste Betriebsmodus und
- einem zweiten Motor (21) zum axialen Antreiben der Reibwalze (31) in dem ersten
Betriebsmodus und in dem zweiten Betriebsmodus,
dadurch gekennzeichnet,
dass ein dritter Motor (23) zum rotativen Antreiben der Reibwalze (31) in dem zweiten
Betriebsmodus vorhanden ist.
12. Druckmaschine nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass dem ersten Motor (21) und der Reibwalze (31) eine in dem ersten Betriebsmodus geschlossene
und in dem zweiten Betriebsmodus geöffnete Kupplung (20) zwischengeschaltet ist.
13. Druckmaschine nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass in dem ersten Betriebsmodus der erste Motor (21) ein Antrieb des dritten Motors (23)
ist.
14. Druckmaschine nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass in dem ersten Betriebsmodus der dritte Motor (23) stromlos mitläuft.
15. Druckmaschine nach einem der Ansprüche 11 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
dass der erste Betriebsmodus der Druckbetrieb ist und der zweite Betriebsmodus ein Wartungsbetrieb
ist.
16. Druckmaschine nach einem der Ansprüche 11 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Druckwerkszylinder ein Gegendruckzylinder (30) ist.
17. Druckmaschine nach einem der Ansprüche 11 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Druckwerkszylinder ein Druckformzylinder (28) ist.
18. Druckmaschine nach einem der Ansprüche 11 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Druckmaschine (26) eine Bogendruckmaschine ist.
19. Druckmaschine nach einem der Ansprüche 11 bis 18,
dadurch gekennzeichnet,
dass in dem zweiten Betriebsmodus durch den ersten Motor (21) der Druckwerkszylinder (28;
30) rotativ angetrieben ist.