[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Detektierung des Fehlens eines einer Stirnseite
einer Materialbahnrolle mittels einer Deckelanlageeinrichtung zugeordneten Innenstirndeckels
an der mit Verpackungsmaterial in einer Wickelstation umhüllten Materialbahnrolle
vor der Positionierung eines Außenstirndeckels in einer Rollenverpackungsanlage. Die
Erfindung betrifft ferner eine Rollenverpackungsanlage, insbesondere eine automatisierte
Rollenverpackungsanlage mit einer Wickelstation, einer Deckelanlageeinrichtung und
einer Einrichtung zum Positionieren und Anbringen eines Außenstirndeckels.
[0002] Materialbahnrollen, insbesondere Faserstoffbahnrollen oder Papierbahnrollen, werden
üblicherweise dadurch verpackt, dass um ihren Außenumfang Verpackungsmaterial geführt
wird und die dabei erzielte Verpackungsmaterialumhüllung an den jeweiligen Stirnseiten
einer einzelnen Materialbahnrolle mit einem Stirndeckel fixiert und verschlossen wird.
Der Umhüllungsvorgang erfolgt derart, dass über die Länge der Materialbahnrolle betrachtet
an den beiden Stirnseiten der Materialbahnrolle jeweils ein Überstand an Verpackungsmaterial
erzeugt wird, der umgeschlagen zur Fixierung der Stirndeckel verwendet wird, wobei
der umgeschlagene Überstand und der Stirndeckel die jeweilige Stirnseite überdeckt.
Die Stirndeckel werden dabei über stoffschlüssige Verbindungen, insbesondere adhäsive
Verbindungen, mit dem umgeschlagenen überstehenden Verpackungsmaterial fixiert. Da
eine Berührung der Materialbahnrolle mit den Mitteln zur Fixierung zur Vermeidung
einer Beeinträchtigung der Eigenschaften dieser nicht erwünscht ist, wird die Umhüllung
im Bereich der Stirnseiten über eine Stirndeckeleinheit realisiert, die üblicherweise
aus einem Innenstirndeckel und einem Außenstirndeckel aufgebaut ist. Der jeweilige
Innenstirndeckel wird während des Umhüllungsvorganges vor dem Umfalten des Überstandes
an der entsprechenden Stirnseite lediglich angelegt und durch den umgefalteten Überstand
in axialer Richtung gegenüber dieser in seiner Lage fixiert. Eine endgültige Fixierung
mittels des Außenstirndeckels erfolgt durch Verbindung mit dem Innenstirndeckel und
den umgefalteten überstehenden Rändern an der jeweiligen Stirnseite, vorzugsweise
durch Verkleben oder über andere Verfahren, beispielsweise thermische Pressverfahren.
Dabei sind unterschiedliche Verfahren zum Anbringen derartiger Stirndeckel bekannt.
Die einzelnen Verfahren werden häufig automatisiert mittels zusätzlicher Vorrichtungen
ausgeführt. Dabei wird zwischen einem der Umhüllungsstation vorgeschalteten Anbringen
beziehungsweise einer Zuordnung vor der Umhüllungsstation zur zu umhüllenden Materialbahnrolle
oder aber der direkten Zuordnung der jeweiligen Stirndeckel in der Umhüllungsstation
während des Umhüllungsvorganges unterschieden. Die Fixierung in der Umhüllungsstation
erfolgt dabei mittels einer zusätzlichen Einrichtung, zum Beispiel einer automatischen
Stirndeckelanlageeinrichtung in Form eines Deckelanlegeautomaten, der auch als Manipulatoreinrichtung
bezeichnet wird. Mittels diesem werden an der Stirnseite anzubringende Stirndeckel
aus einem Stirndeckelmagazin, insbesondere einer Palette, entnommen, an den Stirnseiten
der Materialbahnrolle fixiert und in der Regel so lange gehalten, bis der einzelne
Stirndeckel durch einen beim Einwickelprozess entstehenden Faltüberstand der Umhüllung
von dieser gehalten wird. Das Halten der Innenstirndeckel während des Umhüllungsvorganges
erfolgt beispielsweise mittels eines Tastkopfes oder mittels Blasluft. Die derart
umhüllten und mit umgefalteten Rändern versehenen Materialbahnrollen werden dann zur
Packpresse transportiert. An dieser erfolgt die Fixierung der Außenstirndeckel. Der
Transport erfolgt in der Regel über eine in der Rollenverpackungsanlage integrierte
Transporteinrichtung. Ein wesentliches Problem stellen jedoch für den jeweiligen Anwendungsfall
sehr knapp bemessene Innenstirndeckeldurchmesser dar oder eine nicht standfest erfolgende
Faltung, weil beispielsweise das verwendete Packmaterial nicht die optimale Feuchte
besitzt, und daher der Innenstirndeckel nicht mehr durch die umgefalteten Ränder in
seiner Lage an der Stirnseite der Materialbahnrolle fixiert werden kann. Der Innenstirndeckel
kann verrutschen, herausgleiten und in der Rollenverpackungsanlage verbleiben. Dies
führt in der anschließenden Packpresse jedoch dazu, dass der Außenstirndeckel bei
Fehlen des Innenstirndeckels direkt auf die Stirnseite der umhüllten Materialbahnrolle
gepresst wird und mit dieser eine stoffschlüssige Verbindung, insbesondere durch Heißversiegeln,
eingeht, wodurch die derart umhüllte und seitlich über den Außenstirndeckel verschlossene
Materialbahnrolle dann nicht mehr ohne einen Abriss abwickelbar ist.
[0003] Da bei einer automatisierten Rollenverpackungsanlage das Bedienpersonal nicht ständig
anwesend ist, hat dies zur Folge, dass dieser Zustand nicht erkannt werden kann, und
damit Materialbahnrollen in der beschriebenen Weise stirnseitig verschlossen werden.
Wird zufällig der verlustig gegangene Deckel innerhalb der Rollenverpackungsanlage
entdeckt, ist nicht mehr erkennbar, an welcher der bisher verpackten Materialbahnrollen
der Innenstirndeckel fehlt. Da jedoch die die Materialbahnrollen verarbeitende Industrie
diese in der Regel nur "Just in Time" bestellt und derartig verpackte Materialbahnrollen
zum Teil für bestimmte Anwendungszwecke nicht in der Form anwendbar sind, ist es dann
erforderlich, alle theoretisch möglichen Verpackungsmaterialbahnrollen, denen der
Innenstirndeckel fehlen könnte, zu entpacken und neu zu verpacken.
[0004] Um diese Problematik zu lösen, sind aus dem Stand der Technik verschiedene Möglichkeiten
vorbekannt, mittels derer das Vorhandensein eines Innenstirndeckels im Bereich der
Packpresse vor dem Aufbringen des Außenstirndeckels detektiert wird. Dafür werden
Sensoren eingesetzt, die den Farbunterschied zwischen der Stirnseite der umhüllten
Materialbahnrolle und des Innenstirndeckels auswerten. Je nach verwendeter Papiersorte
und dem eingesetzten Deckelmaterial ist diese Information jedoch fehlerbehaftet beziehungsweise
es werden sehr hohe Anforderungen an die Genauigkeit des Sensors gestellt. Des Weiteren
ist die unmittelbare Umgebung der Packpresse aufgrund der in dieser entwickelten hohen
Temperaturen nicht für die Anordnung jeglicher Sensoren geeignet, weshalb an diese
ebenfalls erhöhte Anforderungen bezüglich der thermischen Beständigkeit sowie der
erforderlichen Genauigkeit zu stellen sind, so dass ein derartiges Überwachungssystem
zum einen durch sehr hohe Kosten und zum anderen eine hohe Fehleranfälligkeit charakterisiert
ist.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Überwachung der Anlage des Innenstirndeckels im Bereich der Packpresse derart
weiterzuentwickeln, dass die genannten Nachteile vermieden werden und die entsprechende
Überwachung mit einem geringen konstruktiven und steuerungstechnischen Aufwand realisiert
werden kann, wobei die Fehleranfälligkeit erheblich reduziert werden soll.
[0006] Die erfindungsgemäße Lösung ist durch die Merkmale des Anspruchs 1 und 18 charakterisiert.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen beschrieben.
[0007] Das erfindungsgemäße Verfahren zur Detektierung des Fehlens eines einer Stirnseite
einer Materialbahnrolle mittels einer Deckelanlageeinrichtung zugeordneten Innenstirndeckels
an der mit Verpackungsmaterial in einer Wickelstation umhüllten Materialbahnrolle
vor der Positionierung eines Außenstirndeckels in einer Rollenverpackungsanlage ist
dadurch charakterisiert, dass von einem Überwachungsbereich, der durch die Bewegungsbahn
der Materialbahnrolle zwischen Wickelstation und Vorrichtung zur Positionierung der
Außenstirndeckel beschreibbar ist, in zeitlicher Abfolge aus zumindest einer Perspektive
Abbilder erstellt werden und die Abbilder auf zumindest eine, ein Fehlen eines Innenstirndeckels
hinweisende Abweichung analysiert werden.
[0008] Unter Bewegungsbahn der Materialbahnrolle wird dabei der Transportweg dieser zumindest
zwischen Wickelstation und Einrichtung zur Positionierung und Anbringung eines Außenstirndeckels
angesehen. Dieser umfasst ferner vorzugsweise auch den Bereich der Wickelstation,
in welchem die Anlage der Innenstirndeckel erfolgt. Der Überwachungsbereich erstreckt
sich dabei beidseitig der Bewegungsbahn. Die Erstreckung quer zur Bewegungsbahn bestimmt
sich vorzugsweise in Abhängigkeit der theoretischen Wahrscheinlichkeit eines Abrollweges
eines sich von der Stirnseite der Materialbahnrolle entfernenden Innenstirndeckels.
[0009] Die erfindungsgemäße Lösung ermöglicht eine direkte oder indirekte Ermittlung des
Fehlens eines Stirndeckels und ist nicht an eine Anordnung der Sensorik im Umgebungsbereich
der Einrichtung zur Positionierung und Anbringung der Außenstirndeckel gebunden. Dazu
können Komponenten und Methoden der intelligenten Bild- und/oder Videoanalyse eingesetzt
werden. Die Überwachung wird ferner auf den Bereich vor der Einrichtung zum Anbringen
der Außenstirndeckel verlagert, was in Abhängigkeit der Länge des Transportweges zu
einer sehr frühzeitigen Erkennung führt, wodurch die mögliche Reaktionszeit vergrößert
wird.
[0010] Die Abbilder können als Einzelabbilder in zeitlich vordefinierten Intervallen erstellt
werden, die relativ kurz sind und im Bereich von 1s liegen können. Gemäß einer besonders
vorteilhaften Weiterentwicklung wird eine unendliche Anzahl von Abbildern zeitlich
unmittelbar aufeinanderfolgend erstellt, insbesondere in Form von Videoaufnahmen.
Die Analyse und Auswertung der Abbilder auf eine, auf ein Fehlen eines Innenstirndeckels
hinweisende Abweichung erfolgt simultan beziehungsweise sofort mit Vorliegen und Übermittlung
der Abbilder an eine entsprechende Auswert- und Analyseeinrichtung. Dadurch werden
sehr kurze Reaktionszeiten möglich und eine Aktion kann zeitnah eingeleitet werden.
[0011] Als eine auf ein Fehlen eines Innenstirndeckels hinweisende Abweichung kann gemäß
einer ersten Ausführung ein Ereignis angesehen wird. Als Ereignis kann eine Relativbewegung
eines Innenstirndeckels gegenüber der Materialbahnrolle im Überwachungsbereich angesehen
werden, beispielsweise ein Herausgleiten während des Transportes.
[0012] Als eine auf ein Fehlen eines Innenstirndeckels hinweisende Abweichung kann ferner
gemäß einer zweiten Ausführung ein Zustand angesehen werden. Als Zustand wiederum
kann das Fehlen eines Innenstirndeckels an einer umhüllten Materialbahnrolle angesehen
werden. Dies setzt jedoch eine hohe Auflösung und die Möglichkeit einer optischen
Unterscheidung zwischen Stirndeckel und Stirnseite der Materialbahnrolle voraus.
[0013] Eine besonders vorteilhafte Möglichkeit besteht darin, als eine auf ein Fehlen eines
Innenstirndeckels hinweisende Abweichung die Erfassung eines Objektes, insbesondere
ruhenden Objektes im Überwachungsbereich anzusehen. Als Objekt wird dabei ein geometrischer
Volumenkörper, insbesondere der Innenstirndeckel selbst angesehen. Dieser kann je
nach Lage in unterschiedlichen Perspektiven abgebildet werden.
[0014] Alle drei Ausführungen können für sich allein oder in Kombination miteinander realisiert
werden. Die erste und die dritte Lösung stellen dabei keine besonders hohen Anforderungen
an die erforderliche Auflösung bei der Abbilderstellung. Die dritte Ausführung bietet
ferner den Vorteil, dass die Ablage des Innenstirndeckels im Überwachungsbereich einen
stationären Zustand darstellt, der über eine Vielzahl von Abbildern erfassbar ist
und damit die Wahrscheinlichkeit einer fehlerhaften Feststellung einer Abweichung
erheblich verringert wird.
[0015] Ist der Überwachungsbereich sehr groß, kann es vorteilhaft sein, diesen in Zonen
zu unterteilen und jede einzelne Zone separat zu überwachen. Bei Ermittlung einer
auf das Fehlen eines Innenstirndeckels hinweisenden Abweichung kann in Abhängigkeit
der Überwachungszone, in welcher die Abweichung ermittelt wird, eine Aktion eingeleitet
werden. So können beispielsweise in Abhängigkeit der Zone entweder eine Deaktivierung
einzelner Einrichtungen, insbesondere der Einrichtung zum Anbringen der Außenstirndeckel
vorgenommen werden oder der gesamten Rollenverpackungsanlage.
[0016] Zur Verringerung der Fehlerquote werden im Überwachungsbereich in zeitlicher Abfolge
eine Mehrzahl von Abbildern jeweils aus mehreren Perspektiven erstellt, wobei die
jeder einzelnen Perspektive zugeordneten Abbilder separat ausgewertet und analysiert
werden und die Analyseergebnisse untereinander zur Plausibilitätskontrolle miteinander
verglichen werden.
[0017] Als Aktionen auf ein ermitteltes Fehlen eines Innenstirndeckels wird eine Stellgröße
zur Erzeugung einer Fehlermeldung, insbesondere eines optischen oder akustischen Signals
erzeugt und/oder eine Stellgröße zur Steuerung der Betriebsweise der Rollenverpackungsanlage,
insbesondere zum Anhalten dieser. Dadurch kann die Anlage vollautomatisiert und ohne
Bedienpersonal betrieben werden.
[0018] Bezüglich der Möglichkeiten der Bildverarbeitung und Analyse bestehen eine Vielzahl
von Möglichkeiten. Die Auswertung erfolgt dabei in der Regel mittels Pogrammen zur
Objekterkennung, Algorithmen und/oder Modellen. Beispielsweise kann ein System gemäß
der Veröffentlichung "
Mit verteilten Rollen", PRO-4-PRO 2007/2008, S. 156, 157 der Fa. Sony verwendet werden. Selbstverständlich kann auch jedes andere, auf dem
Markt befindliche inteligente Videoanalysesystem zum Einsatz kommen. Von besonderem
Vorteil kann ein solches System sich durch eine anwendungsbezogen programmierte Software
auszeichnen.
[0019] Die Bildverarbeitung und Analyse erfolgt in Echtzeit.
[0020] Der Überwachungsbereich richtet sich nach dem theoretisch möglichen Bereich, in dem
eine Bewegung des Innenstirndeckels gegenüber der Materialbahnrolle erfolgen kann
und ferner dem möglichen Umkreis einer Ablage beim Wegrollen.
[0021] Eine Rollenverpackungsanlage mit einer der Wickelstation vorgeordneten Deckelanlageeinrichtung
ist dadurch charakterisiert, dass sich die Überwachung nicht nur auf den Bereich der
Wickelstation bis zur Einrichtung zum Anbringen des Außenstirndeckels bezieht, sondern
auch auf die Deckelanlageeinrichtung erstreckt.
[0022] Eine erfindungsgemäß ausgeführte Rollenverpackungsanlage, insbesondere automatisierte
Rollenverpackungsanlage mit einer Wickelstation, einer Deckelanlageeinrichtung und
einer Einrichtung zur Positionierung und Anbringen eines Außenstirndeckels ist dadurch
charakterisiert, dass ein Überwachungssystem zur Überwachung eines Bereiches von der
Wickelstation und der Bewegungsbahn der Materialbahnrolle bis zur Einrichtung zum
Anbringen des Außenstirndeckels vorgesehen ist, umfassend zumindest ein Bilderfassungssystem
und ein intelligentes Bild- und/oder Videoanalysesystem, das derart angeordnet und
ausgebildet ist, eine auf das Fehlen eines Innenstirndeckels im Überwachungsbereich
hinweisende Abweichung zu ermitteln.
[0023] Wie bereits ausgeführt bietet das erfindungsgemäße Überwachungssystem den Vorteil,
dass dieses Komponenten benutzt, die nicht in unmittelbarer räumlicher Nähe zur Einrichtung
zum Anbringen der Außenstirndeckel angeordnet sein müssen sondern in räumlicher Entfernung
und auch auf eine manuelle Auswertung durch Bedienpersonal verzichtet werden kann,
was die Fehleranfälligkeit aufgrund einer gleichbleibenden Analyseleistung erheblich
reduziert.
[0024] Gemäß einer vorteilhaften Ausführung ist eine Mehrzahl von Bilderfassungseinrichtungen
vorgesehen, die derart angeordnet und ausgeführt sind, den Überwachungsbereich in
unterschiedlichen Perspektiven abzubilden. Dabei können die aus unterschiedlichen
Perspektiven erfassten Ergebnisse zusammengefasst und miteinander zur Verringerung
der Fehlerquote abgeglichen werden.
[0025] Üblicherweise kann die Bildverarbeitung in der Auswert- und Analyseeinrichtung erfolgen.
In einer Weiterentwicklung kann die einzelne Bilderfassungseinrichtung derart angeordnet
und ausgeführt sein, um auch eine Bildverarbeitung vorzunehmen.
[0026] Vorzugsweise wird das intelligente Bild- und/oder Videoanalysesystem der Rollenverpackungsanlage
unmittelbar zugeordnet und als Standalone-Konfiguration betrieben. Es ist jedoch auch
denkbar, hier eine Client-Server Konfiguration einzusetzen. In diesem Fall können
die Komponenten der Auswert- und Analyseeinrichtung in räumlicher Entfernung über
ein Netzwerk mit den einzelnen Bilderfassungseinrichtungen gekoppelt werden. Ferner
kann die Analyse zentral oder dezentral erfolgen. Die zentrale Lösung entspricht der
Client-Server Lösung. Bei dieser werden die Signale mehrer Bilderfassungseinrichtungen
zu einem oder mehreren Auswertungseinrichtungen geleitet. Die zentrale Lösung beinhaltet
die Auswertung entweder bereits in der Bilderfassungseinrichtung, in der Regel einer
Kamera oder einem Videoserver und entspricht der Standalone-Lösung.
[0027] Die erfindungsgemäße Lösung wird nachfolgend anhand von Figuren erläutert. Darin
ist im Einzelnen folgendes dargestellt:
- Figur 1
- verdeutlicht in schematisiert vereinfachter Darstellung eine erfindungsgemäß ausgebildete
automatisierte Rollenverpackungsanlage;
- Figuren 2a und 2b
- verdeutlichen einander gegenübergestellt Möglichkeiten der zentralen und dezentralen
Analyse;
- Figuren 3a bis 3c
- verdeutlichen mögliche Ausbildungen des Überwachungsbereiches; und
- Figur 4
- verdeutlicht das erfindungsgemäße Verfahren anhand eines Signalflussbildes.
Die Figur 1 verdeutlicht anhand einer Perspektivansicht beispielhaft eine mögliche
Ausführung einer erfindungsgemäß ausgebildeten zumindest teilautomatisierten, vorzugsweise
vollautomatisierten Rollenverpackungsanlage 1 mit einem optischen Überwachungssystem
15. Die Rollenverpackungsanlage 1 umfasst zumindest eine Wickelstation 2, in welcher
die zu umhüllenden Materialbahnrollen 3.1 bis 3.n mit Verpackungsmaterial 4 umhüllt
werden. Die Wickelstation 2 umfasst dazu zumindest eine Umhüllungsstation 5. Die einzelnen
Materialbahnrollen 3.1 bis 3.n werden aus einem Rollenmagazin 6 oder aber direkt von
einer Rollenschneidmaschine der Wickelstation 2 zugeführt. Die Zufuhr erfolgt über
eine Transporteinrichtung 7, beispielsweise eines Transportbandes oder eines Schlitten/Führung-Systems,
insbesondere eines Schlitten/Schiene-Systems. Die Umhüllung mittels Verpackungsmaterial
4 erfolgt lediglich um den Umfang der einzelnen Materialbahnrollen 3.1 bis 3.n unter
Ausbildung stirnseitig überstehender Ränder, welche umgefaltet Fügeflächen für die
Befestigung von Stirndeckeln, insbesondere Außenstirndeckeln 21 bilden. Um eine direkte
Verbindung zwischen den Außenstirndeckeln 21 mit den jeweiligen Stirnseiten der nach
Durchlaufen der Wickelstation 2 umhüllten Materialbahnrolle 3.1 bis 3.n zu vermeiden,
werden an den Stirnseiten einer einzelnen Materialbahnrolle 3.1 bis 3.n Stirndeckel
in Form von Innenstirndeckeln 23 frei von einer Verbindung mit den jeweiligen Stirnseiten
platziert. Diese werden einem Stirndeckelmagazin 8 entnommen, bei welchem es sich
im einfachsten Fall um eine Anordnung von bereitgestellten Paletten 9 mit übereinander
gestapelten, als Innenstirndeckel 23 verwendbaren Stirndeckeln handelt. Die Anlage
der Innenstirndeckel 23 an die Stirnseiten der zu umhüllenden Materialbahnrolle 3.1
bis 3.n erfolgt während des Umhüllungsvorganges oder vor diesem, das heißt je nach
Ausführung der Verpackungsanlage 1 in der Umhüllungsstation 5 oder aber vor dieser.
Entsprechend erfolgt die Anordnung einer Deckelanlagestation 10. Im dargestellten
Fall umfasst die Deckelanlagestation 10 eine automatisierte Handhabungseinrichtung
11 in Form eines Industrieroboters, der der Handhabung der Innenstirndeckel 23 dient,
insbesondere der Entnahme aus dem Stirndeckelmagazin 8, dem Transport zur jeweiligen
Stirnseite und der Positionierung des einzelnen Stirndeckels 23 an der jeweiligen
Stirnseite. Derartige Einrichtungen werden daher auch als Manipulatoreinrichtung beziehungsweise
Manipulator bezeichnet. Bei der dargestellten Ausführung ist die Deckelanlageeinrichtung
10 in der Wickelstation 2 integriert. Die Positionierung der Innenstirndeckel 23 erfolgt
derart, dass diese beim Umfaltvorgang der überstehenden Verpackungsmaterialränder
zwischen diesen und der jeweiligen Stirnseite gehalten werden. Nach erfolgtem Anlegen
und Umfalten des überstehenden Randes der Umhüllung wird die derart umhüllte Materialbahnrolle
3.1 bis 3.n mit den an dieser im umgefalteten Überstand fixierten Innenstirndeckeln
23 über eine Transporteinrichtung 12 zu einer Einrichtung 13 transportiert, an welcher
die Anlage und das Anbringen der Außenstirndeckel 21 erfolgt. Diese Einrichtung 13
ist hier beispielsweise in Form einer Packpresse 14 ausgebildet. Diese ist räumlich
beabstandet zur Wickelstation 2 angeordnet. Aufgrund der räumlichen Distanz und bei
eventueller nicht optimaler Anlage der einzelnen Innenstirndeckel 23 kann jeder von
diesen aus seiner Fixierungslage zwischen dem umgefalteten Rand und der jeweiligen
Stirnseite herausfallen. Die umhüllte Materialbahnrolle 3.1 bis 3.n gelangt dann ohne
Innenstirndeckel 23 zur Packpresse 14 mit der Folge, dass der Außenstirndeckel 21
direkt an der Stirnseite der entsprechenden Materialbahnrolle 3.1 bis 3.n fixiert
wird. Zur Vermeidung einer aufwendigen Sensorik im Bereich der Packpresse 14 zur Detektierung
des Fehlens eines Innenstirndeckels 23 ist ein optisches Überwachungssystem 15 vorgesehen,
das zumindest einen Bereich, der durch den Raum der Wickelstation 2 und der Deckelanlageeinrichtung
10 bis zum Einlauf in die Packpresse 14 beschreibbar ist und als Überwachungsbereich
24 bezeichnet wird, überwacht. Das optische Überwachungssystem 15 dient dabei der
Detektierung eines fehlenden Innenstirndeckels 23. Bei diesem System handelt es sich
um ein Bilderfassungssystem mit intelligentem Bild- oder Videoanalysesystem. Die Analyse
basiert dabei entweder auf der Erkennung eines Ereignisses E, der Erkennung eines
Zustandes Z, der Erkennung eines Objektes O oder einer Kombination aus diesen. Als
Ereignis E kann dabei beispielsweise eine Bewegung eines Innenstirndeckels 23 aus
der Positionslage an der Stirnseite der Materialbahnrolle heraus angesehen werden,
insbesondere ein Herausgleiten aus dem umgefalteten Randbereich der die Materialbahnrolle
3 umhüllenden Verpackung. Als Zustand Z kann eine mit Verpackungsmaterial 4 umhüllte
Materialbahnrolle 3 frei von einem Innenstirndeckel 23 angesehen werden. Das Auftreten
des Ereignisses E und/oder die Erkennung des Zustandes Z sind dabei zwischen der Wickelstation
2 und der Packpresse 14 möglich. Der Bereich der Führung der Materialbahnrollen 3
zwischen diesen bestimmt dabei den Überwachungsbereich 24, wobei der Überwachungsbereich
24 zur möglichen Erfassung eines Ereignisses E auch die Wickeleinrichtung E mit umfasst.
[0028] Gemäß einer besonders vorteilhaften Ausführung wird jedoch ein Objekt O in Form des
fehlenden Innenstirndeckels 23 selbst detektiert. Dabei wird der theoretisch mögliche
Bereich, in welchen ein Innenstirndeckel 23 nach der Anlage an der Materialbahnrolle
3 gelangen kann, überwacht und hinsichtlich ansonsten dort üblicherweise nicht vorhandener
Objekte analysiert. Die Erkennung eines Innenstirndeckels 23 basiert dabei auf der
Erkennung geometrischer Gebilde in Scheibenform in unterschiedlichen Perspektiven.
Je nach Lage des Innenstirndeckels 23 kann dieser als Kreis, Rechteck oder Ellipse
wahrgenommen werden.
[0029] Die Detektierung kann auf unterschiedliche Art und Weise auf der Basis einer intelligenten
Bild- beziehungsweise Videoanalyse erfolgen, in deren Ergebnis ein Zustand Z, ein
Ereignis E oder ein Objekt O im Überwachungsbereich 24 ermittelt werden können. Das
Überwachungssystem 15 umfasst dazu zumindest eine Bilderfassungseinrichtung 16, die
derart ausgebildet und gegenüber der Rollenpackanlage 1 angeordnet ist, dass deren
Erfassungsbereich sich über den gesamten erforderlichen Überwachungsbereich 24 erstreckt
und von diesem Abbilder erzeugen kann. Das optische Überwachungssystem 15 umfasst
neben der Bilderfassungseinrichtung 16 auch ein System zur Auswertung und Analyse
17 der überwachten Aufnahmen. Die Bilderfassung erfolgt zumindest in Form der Erzeugung
einzelner und zeitlich versetzt zueinander erstellter Abbilder des Überwachungsbereiches
24. Vorzugsweise erfolgt die Bilderfassung in Form eines Videos. Die Bilderfassungseinrichtung
16 ist dazu ortsfest installiert, so dass die Aufnahmeperspektive nicht verändert
wird. Zur Auswertung werden die in zeitlicher Abfolge erstellten Abbilder im einfachsten
Fall unter Berücksichtigung der Bewegung der Materialbahnrollen 3 auf Veränderungen
beziehungsweise Abweichungen verglichen. Die Analyse erfolgt dabei unter Ausnutzung
entsprechender Algorithmen, Modelle, mathematischer Funktionen usw., die in einer
Auswertungssoftware umgesetzt werden.
[0030] Dabei wird ein Verfahren verwandt, in dem automatisch über das optische Überwachungssystem
15 aus den erzeugten und analysierten Abbildern und deren Abfolge ein Verlust oder
eine nicht ordnungsgemäße Platzierung eines Innenstirndeckels detektiert wird und
eine auf diesen Zustand zumindest hinweisende Information in Form eines Signals ausgegeben
wird. Dazu weist das optische Überwachungssystem 15 eine Aktionseinrichtung 18, beispielsweise
eine Fehlermeldungseinrichtung auf, die optisch und/oder akustisch arbeiten kann.
Über die Bilderfassungseinrichtung 16 wird der betroffene Raum, in welchem sich eine
Materialbahnrolle 3 mit Innenstirndeckel bewegen kann, überwacht. Über die Bilderfassungseinrichtung
16 werden die Bilder zu einer Bildverarbeitungseinrichtung 19 übertragen und aus diesen
Abbildern mittels einer Auswert- und Analyseeinrichtung 20 ein fehlerhaft platzierter
Stirndeckel erkannt. Die Erkennung kann dabei in unterschiedlichen Stufen erfolgen.
Zumindest wird ein im möglichen Bewegungsraum der Materialbahnrolle 3.1 bis 3.n liegender
Innenstirndeckel 24 erfasst.
[0031] Das optische Überwachungssystem 15 umfasst eine Bilderfassungseinrichtung 16 in Form
vorzugsweise einer Kamera. Die Funktionsweise des optischen Überwachungssystems ist
in stark schematisiert vereinfachter Darstellung anhand eines Blockschaltbildes in
der Figur 2a in zentraler Ausführung wiedergegeben. Dargestellt sind beispielhaft
zwei Bilderfassungseinrichtungen 16, die Abbildungen des Überwachungsbereiches in
unterschiedlichen Perspektiven erstellen. Diese sind über ein Netzwerk 25 mit einem
zentralen Analysesystem 17 verbunden, umfassend eine mit diesem gekoppelte Bildverarbeitungseinheit
19 und eine Auswert- und Analyseeinrichtung 20. Dabei wird über die Bilderfassungseinrichtung
16 ein Abbild beziehungsweise werden Abbilder der theoretischen Umgebung einer umhüllten
Materialbahnrolle 3 mit Innenstirndeckel 23 erstellt. Die Abbilder werden in zeitlich
fortlaufender Folge, vorzugsweise kontinuierlich, erzeugt und der Bildverarbeitungseinheit
19 zugeführt. In der Bildverarbeitungseinheit 19 werden diese verarbeitet und der
Analyse- und Auswerteinrichtung 20 zugeführt, wobei die Analyse und Auswertung im
Hinblick auf innerhalb des Überwachungsraumes nicht vorgesehene Objekte erfolgt. Die
Überwachung kann dabei derart durchgeführt werden, dass lediglich spezielle Daten
erkannt und gefiltert werden. Dies kann beispielsweise über eine entsprechende Filtereinrichtung
erfolgen. Die Filtereinrichtung kann derart eingestellt werden, dass lediglich kreisrunde
scheibenförmige Gebilde als Fehlerquelle angesehen werden. In diesem Fall wird eine
Aktionseinrichtung 18, insbesondere eine Fehlermeldeeinrichtung aktiviert und/oder
die Steuerung der Rollenverpackungsanlage 1 derart angesteuert, dass diese den Betrieb
unterbricht. Diese wird aus einem Abbild eines in der Umgebung der umhüllten Materialbahnrolle
3 nicht ordnungsgemäß platzierten Innenstirndeckels 23 generiert. In Abhängigkeit
einer derartigen Größe wird eine Stellgröße Y zur Aktivierung der Aktionseinrichtung
18, beispielsweise einer Fehlermeldeeinrichtung ausgegeben. Die Fehlermeldeeinrichtung
kann verschiedenartig arbeiten. Im einfachsten Fall wird lediglich mittels eines optischen
oder akustischen Signals durch Aktivierung einer entsprechenden Warneinrichtung auf
den nicht ordnungsgemäßen Zustand hingewiesen. Gemäß einer Weiterentwicklung ist es
denkbar, hier auch einen aktiven Eingriff in die Betriebsweise der automatisierten
Rollenverpackungsanlage 1 vorzunehmen. Dies kann beispielsweise auch in einer Unterbrechung
der Betriebsweise erfolgen.
[0032] Die Anordnung des optischen Überwachungssystems 15, insbesondere der Bilderfassungseinrichtung
16, erfolgt dabei derart, dass bei Vorsehen zumindest einer Bilderfassungseinrichtung
der gesamte theoretisch mögliche Bereich, in welchen der Innenstirndeckel bei nicht
fachgerechter Platzierung oder beim Herausgleiten gelangen kann, abgescannt wird.
Dies entspricht in der Regel dem zwischen Deckelanlageeinrichtung 10 und Packpresse
14 vorliegenden Raum beziehungsweise dem theoretischen Bewegungsraum für die Materialbahnrolle
3 mit an diesem angeordneten Innenstirndeckel 23.
[0033] Die Figur 2b verdeutlicht eine mögliche zentrale Ausführung des Analysesystems 17.
Dieses ist im dargestellten Fall in der Bilderfassungseinrichtung 16 in Form einer
Kamera integriert. Die übrige Funktionsweise erfolgt analog wie in Figur 2a beschrieben.
[0034] Die Figuren 3a bis 3b verdeutlichen in schematisiert vereinfachter Darstellung noch
einmal die möglichen Anordnungen der Bilderfassungseinrichtungen 16 in Abhängigkeit
der Anordnung der Deckelanlageeinrichtung 10. Gemäß Figur 3a ist die Deckelanlageeinrichtung
10, wie in der Figur 1 dargestellt, in der Wickelstation 2 integriert. In diesem Fall
ist der Wirkbereich der Bilderfassungseinrichtung 16 auf die Umhüllungsstation 5 sowie
den Zwischenraum, insbesondere die Transporteinrichtung 12 und die Kompaktpresseinrichtung
14 beschränkt.
[0035] Gemäß Figur 3b erfolgt die Deckelanlage in einer der Umhüllungsstation 5 vorgeordneten
Deckelanlageeinrichtung 10. Bei dieser Ausführung ist der Wirkbereich der Bilderfassungseinrichtung
16 um diese zu erweitern.
[0036] Vorzugsweise werden Systeme eingesetzt, die mit einer Kamera auskommen. Denkbar sind
jedoch auch mehrere Kameras, die aus verschiedenen Perspektiven verschiedene Orte
abscannen. Die Verarbeitung der Informationen erfolgt entsprechend der in den Figuren
2a und 2b beschriebenen Art und Weise, wobei hier auf Details nicht weiter eingegangen
wird, da Systeme zu derartigen Überwachungen hinlänglich bekannt sind.
[0037] Werden vorzugsweise mehrere Bilderfassungseinrichtungen verwendet, kann mittels diesen
auch ein Abgleich bei einer möglichen Fehlermeldung erfolgen, um die Fehlerrate weiter
einzuschränken. In diesem Fall werden die ermittelten Analysedaten miteinander verglichen.
Dies kann insbesondere bei mehreren Kameras dazu führen, dass beispielsweise mit einer
ein unbekannter Gegenstand innerhalb der Verpackungsanlage detektiert wurde, während
ferner mit den anderen beiden nichts ermittelt wurde.
[0038] Eine Unterteilung des Überwachungsbereiches in Zonen I, II, III ist in Figur 3c beispielhaft
für eine Ausführung in Figur 3a wiedergegeben. In Abhängigkeit der zonalen Ergebnisse
kann die Aktionseinrichtung 18 unterschiedlich angesteuert werden. Jeder Zone ist
eine Bilderfassungseinrichtung 16 zugeordnet.
[0039] Das Verfahren zur Detektierung des Fehlens eines einer Stirnseite einer Materialbahnrolle
3 mittels einer Deckelanlageeinrichtung 10 zugeordneten Innenstirndeckels 23 an der
mit Verpackungsmaterial in einer Wickelstation 2 umhüllten Materialbahnrolle 3 vor
der Positionierung eines Außenstirndeckels 22 in einer Rollenverpackungsanlage 1 ist
in Form eines Signalflussbildes in Figur 4 wiedergegeben. Dabei werden vom Überwachungsbereich
24, der durch die Bewegungsbahn der Materialbahnrolle 3 zwischen Wickelstation 2 und
Vorrichtung 13 zur Positionierung und Anlage der Außenstirndeckel 22 beschreibbar
ist, in zeitlicher Abfolge aus zumindest einer Perspektive Abbilder B1 bis Bn erstellt
und die Abbilder B1 bis Bn auf zumindest eine, ein Fehlen eines Innenstirndeckels
hinweisende Abweichung A analysiert. Dies erfolgt mittels der Schritte Bildverarbeitung
D und Analyse F. Die Abweichung kann als Zustand Z, Ereignis E oder Objekt O bestimmt
werden. Als Funktion von dieser wird eine Aktionseinrichtung 18 angesteuert.
Bezugszeichenliste
[0040]
- 1
- Automatische Rollenverpackungsanlage
- 2
- Wickelstation
- 3.1 - 3.n
- Materialbahnrollen
- 4
- Verpackungsmaterial
- 5
- Umhüllungsstation
- 6
- Rollenmagazin
- 7
- Transporteinrichtung
- 8
- Stirndeckelmagazin
- 9
- Palette
- 10
- Deckelanlagestation
- 11
- Automatische Handhabungseinrichtung
- 12
- Transporteinrichtung
- 13
- Einrichtung zur Fixierung der Außenstirndeckel
- 14
- Packpresse
- 15
- Optisches Überwachungssystem
- 16
- Bilderfassungseinrichtung
- 17
- System zur Analyse; Analysesystem
- 18
- Aktionseinrichtung
- 19
- Bildverarbeitungseinheit
- 20
- Auswerteinrichtung
- 21
- Außenstirndeckel
- 22
- Deckelanlageeinrichtung
- 23
- Innenstirndeckel
- 24
- Überwachungsbereich
- 25
- Netzwerk
- A
- Abweichung
- B1-Bn
- Abbilder
- D
- Bildverarbeitung
- E
- Ereignis
- F
- Bildanalyse
- I, II, III
- Zonen
- O
- Objekt
- Y18
- Stellgröße
- Z
- Zustand
1. Verfahren zur Detektierung des Fehlens eines einer Stirnseite einer Materialbahnrolle
(3.1 bis 3.n) mittels einer Deckelanlageeinrichtung (10) zugeordneten Innenstirndeckels
(23) an der mit Verpackungsmaterial (4) in einer Wickelstation (2) umhüllten Materialbahnrolle
(3.1 bis 3.n) vor der Positionierung eines Außenstirndeckels (21) in einer Rollenverpackungsanlage
(1),
dadurch gekennzeichnet,
dass von einem Überwachungsbereich (24), der durch die Bewegungsbahn der Materialbahnrolle
(3.1 bis 3.n) zwischen Wickelstation (2) und Einrichtung (13) zur Positionierung und
Anlage der Außenstirndeckel (21) beschreibbar ist, in zeitlicher Abfolge aus zumindest
einer Perspektive Abbilder (B1, Bn) erstellt werden und die Abbilder (B1, Bn) auf
zumindest eine, ein Fehlen eines Innenstirndeckels (23) hinweisende Abweichung (A)
analysiert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass bei Detektierung des Fehlens eines Innenstirndeckels (23) eine Aktion eingeleitet
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Abbilder (B1, Bn) als Einzelabbilder in zeitlich vordefinierten Intervallen erstellt
werden, oder dass eine unendliche Anzahl von Abbildern (B1, Bn) zeitlich unmittelbar
aufeinanderfolgend erstellt werden, insbesondere eine Videoaufnahme.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass als eine auf ein Fehlen eines Innenstirndeckels (23) hinweisende Abweichung (A) ein
Ereignis (E) angesehen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Ereignis (E) eine Bewegung eines Innenstirndeckels (23) im Überwachungsbereich
(24) angesehen wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass als eine auf ein Fehlen eines Innenstirndeckels (23) hinweisende Abweichung (A) ein
Zustand (Z) angesehen wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass als Zustand (Z) das Fehlen eines Innenstirndeckels (23) an einer umhüllten Materialbahnrolle
(3.1 bis 3.n) angesehen wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Überwachungsbereich (24) in Überwachungszonen (I, II, III) unterteilt ist und
jede einzelne Zone (I, II, III) einzeln überwacht wird.
9. Verfahren Anspruch 8,
durch gekennzeichnet,
dass bei Ermittlung einer auf das Fehlen eines Innenstirndeckels (23) hinweisenden
Abweichung (A) in Abhängigkeit der Überwachungszone (24), in welcher die Abweichung
ermittelt wird, eine Aktion eingeleitet wird.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, in einer Rollenverpackungsanlage
(1) mit einer der Wickelstation (2) vorgeordneten Deckelanlageeinrichtung (10),
dadurch gekennzeichnet,
dass die Überwachung sich auch auf die Deckelanlageeinrichtung (10) erstreckt.
11. Rollenverpackungsanlage (1), insbesondere automatisierte Rollenverpackungsanlage (1)
mit einer Wickelstation (2), einer Deckelanlageeinrichtung (10) und einer Einrichtung
(13) zum Positionieren und Anbringen eines Außenstirndeckels (21),
dadurch gekennzeichnet,
dass ein Überwachungssystem (15) zur Überwachung eines Überwachungsbereiches (24) zwischen
Wickelstation (2) und der Bewegungsbahn der Materialbahnrolle (3.1 bis 3.n) bis zur
Einrichtung (13) zum Positionieren und Anbringen des Außenstirndeckels (21) vorgesehen
ist, umfassend zumindest eine Bilderfassungseinrichtung (16) und ein dieser zugeordnetes
intelligentes Analysesystem (1), insbesondere Bild- und/oder Videoanalysesystem, das
derart angeordnet und ausgebildet ist, eine auf das Fehlen eines Innenstirndeckels
(23) im Überwachungsbereich (24) hinweisende Abweichung (A) zu ermitteln.
12. Rollenverpackungsanlage (1) nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
dass eine Mehrzahl von Bilderfassungseinrichtungen (16) vorgesehen sind, die derart angeordnet
und ausgeführt sind, den Überwachungsbereich (24) in unterschiedlichen Perspektiven
und/oder Zonen (I, II, III) abzubilden.
13. Rollenverpackungsanlage (1) nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Analysesystem (17) zumindest eine Bildverarbeitungseinheit (19) und eine Analyse-
und Auswerteinrichtung (20) umfasst, und die einzelne Bilderfassungseinrichtung (16)
derart ausgeführt ist, dass das Analysesystem (17) in dieser integriert ist.
14. Rollenverpackungsanlage (1) nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Analysesystem (17), insbesondere das intelligente Bild- und/oder Videoanalysesystem
der Rollenverpackungsanlage (1) unmittelbar zugeordnet ist.
15. Rollenverpackungsanlage (1) nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Analysesystem (17), insbesondere das intelligente Bild- und/oder Videoanalysesystem
dezentral zur Bilderfassungseinrichtung (16) angeordnet ist und mit dieser über ein
Netzwerk (25) gekoppelt ist.