[0001] Die Erfindung betrifft eine Düsenleiste zum Erzeugen von Fluidstrahlen bei einer
Vliesverfestigung gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Bei der Herstellung von Vliese, die durch Ablage einer Vielzahl von Fasern gebildet
sind, ist es bekannt, das Vlies in einem Weiterbearbeitungsprozess zu verfestigen,
um den Zusammenhalt der Fasern innerhalb einer Faserbahn zu erhöhen. Neben chemischen
und thermischen Verfestigungsmethoden werden insbesondere mechanische Verfestigungsmethoden
verwendet, bei welcher die Faserbahn durch zusätzliche Mittel durchdrungen wird, um
die Fasern miteinander zu verschlingen. In jüngster Zeit hat insbesondere die Fluidstrahlvernadelung
als Verfestigungsmethode an Bedeutung gewonnen. Hierbei werden säulenförmige Fluidstrahlen
vorzugsweise des Wasser unter einem Hochdruck erzeugt, die im Wesentlichen senkrecht
auf die Faserbahn auftreffen und diese durchdringen. Dabei führen die Fluidstrahlen
in dem Auftreffpunkt zur Verdichtung und Verwirbelung der Fasern, so dass sich Oberflächenstrukturen
an der Faserbahn ausbilden.
[0003] Als Fluid wird vorzugsweise Wasser verwendet, das unter Hochdruck aus Düsenöffnungen
herausgedrückt wird und mit hoher Energie strahlenförmig auf die Faserbahn auftrifft
und diese zur Verwirbelung der Faser durchdringt. Das Ergebnis der Verwirbelung wird
dabei im Wesentlichen durch die Beschaffenheit des Wasserstrahls sowie seine Intensität
bestimmt. So ist beispielsweise bekannt, dass die Erzeugung der Wasserstrahlen mit
sehr hohen Drücken von über 400 bar zu besseren Ergebnissen der Festigkeit des Vlieses
führen. Derartige hohe Drücke haben jedoch grundsätzlich den Nachteil, dass sich die
Verschleißerscheinungen an den Düsenöffnungen der so genannten Düsenleisten erhöhen.
[0004] Zur Ausbildung der Düsenöffnungen in der Düsenleiste sind im Stand der Technik grundsätzlich
zwei unterschiedliche Varianten bekannt. Bei einer ersten Variante wird die Düsenöffnung
durch eine Düsenbohrung in einer Metallplatte gebildet, die aus mehreren Bohrungsabschnitten
besteht. Derartige Düsenbohrungen sind in der Düsenleiste zu einer Reihe angeordnet
und an einer Unterseite eines Düsenbalkens gehalten. Eine derartige Düsenleiste ist
beispielsweise aus der
WO 2006/063112 A1 bekannt.
[0005] Bei der bekannten Düsenleiste sind die Düsenbohrungen jeweils durch zwei ineinander
übergehende Bohrungsabschnitte gebildet. Ein erster in eine obere Eintrittsfläche
mündender Bohrungsabschnitt bildet eine zylindrische Kapillarzone, in welcher das
Fluid unter Hochdruckeinfluss eintritt und sich zu einem Fluidstrahl bündelt. In einem
unmittelbar sich anschließenden zweiten Bohrungsabschnitt ist eine Expansionszone
zur Aufweitung des Fluidstrahls vorgesehen. Die Expansionszone erstreckt sich bis
zu einer Austrittsfläche an der Unterseite der Düsenleiste. Der Bohrungsabschnitt
der Expansionszone ist konisch ausgebildet, so dass sich ein Eintrittsdurchmesser
an der Eintrittsfläche stetig zu einem Austrittsdurchmesser an der Austrittsfläche
erweitert. Derartige Düsenformen besitzen jedoch grundsätzlich den Nachteil, dass
bei zu niedrigen Drücken nach Austreten des Fluidstrahls die Gefahr eines Aufplatzens
des Strahls besteht. Derartige diffuse Fluidstrahlen führen in der Faserbahn zu Unregelmäßigkeiten,
die sich beispielsweise durch eine Steifigkeit bemerkbar macht.
[0006] Eine weitere im Stand der Technik bekannte Variante zur Ausbildung einer Düsenleiste
ist beispielsweise aus der
WO 2005/123616 A2 bekannt. Bei dieser bekannten Düsenleiste sind die Düsenöffnungen durch mehrere Bauteile
gebildet, die dichtend zur Bildung einer Düsenöffnung zusammengehalten sind. So ist
beispielsweise in einer oberen Platte eine zylindrische Düsenbohrung enthalten, die
die Kapillarzone zum Bündeln des Fluidstrahls bildet. In einer zweiten unmittelbar
sich anschließenden Metallplatte ist eine weitere zylindrische Bohrung mit einem größeren
Durchmesser angeordnet, die eine Expansionszone zur Erweiterung des Fluidstrahls darstellt.
Hierbei ist zwischen der Kapillarzone und der Expansionszone eine Durchmesserstufe
gebildet, die einerseits Turbulenzen verursacht und andererseits Druckverluste bewirkt,
die sich in einer verringerten Prallenergie des Fluidstrahls an der Oberfläche der
Faserbahn auswirken.
[0007] Mehrteilige Düsenöffnungen in Düsenleisten sind beispielsweise auch aus der
DE 100 47 106 A1 und der
US 6,668,436 B2 bekannt. Bei den bekannten Düsenleisten werden Einsätze verwendet, um in einer Metallplatte
eine Düsenöffnung zu erzeugen. Dabei werden mehrere Querschnittsformen der Düsenöffnung
zwischen einer Eintrittsfläche und einer Austrittsfläche gebildet, jedoch mit dem
Nachteil, dass mindestens eine Durchmesserstufe, die eine Querschnittserweiterung
oder eine Querschnittsverengung bewirkt, zu überwinden ist.
[0008] Es ist nun Aufgabe der Erfindung eine Düsenleiste zur Erzeugung von Fluidstrahlen
für eine Vliesverfestigung der gattungsgemäßen Art derart weiterzubilden, dass effiziente
Fluidstrahlen mit hoher Prallenergie bei möglichst niedrigen Drücken erzeugbar sind.
[0009] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Düsenleiste mit den Merkmalen nach
Anspruch 1 gelöst.
[0010] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind durch die Merkmale und Merkmalskombinationen
der jeweiligen Unteransprüche definiert.
[0011] Die erfindungsgemäße Düsenleiste zeichnet sich insbesondere durch die hohe Freistrahlqualität
der Fluidstrahlen aus. Insbesondere die gute Parallelität sowie die relativ hohen
Prallkräfte der Fluidstrahlen führten bei gleichem Energieeinsatz im Vergleich zu
herkömmlichen Düsenleisten zu einer deutlichen Steigerung der Vliesverfestigung. Die
durch die Fluidstrahlen erzielbaren Verfestigungseffekte ermöglichen es somit, Festigkeitsstrukturen
in Faserbahnen mit möglichst geringem Energieaufwand zu erzeugen. Die hohe Freistrahlqualität
der erzeugten Fluidstrahlen führten zudem zu einer vergleichmäßigten Festigkeit der
Faserbahn in Maschinenrichtung und in Querrichtung.
[0012] Die Erfindung hat sich dabei von dem Vorbehalt gelöst, dass die Fertigung von Düsenbohrungen
mit mehr als zwei kontinuierlich ineinander übergehende Bohrungsabschnitte in Düsenleisten
mit dünnen Metallplatten wirtschaftlich nicht herstellbar sind. So sind die Düsenbohrungen
in der Düsenleiste erfindungsgemäß zumindest aus drei Bohrungsabschnitten gebildet,
die zu einer stetigen Querschnittsveränderung der Düsenöffnung führen. Ein erster
in die Eintrittsfläche mündender Bohrungsabschnitt bildet eine Kapillarzone zur Bündelung
des Fluidstrahles. Ein mittlerer Bohrungsabschnitt enthält die Expansionszone zur
Aufweitung des Fluidstrahles und ein dritter in die Austrittsfläche mündender Bohrungsabschnitt
bildet eine Austrittszone zur Führung des Fluidstrahls. Somit lassen sich parallel
austretende und gegenüber der Umgebung scharf abgegrenzte Fluidstrahlen erzeugen,
die beim Auftreffen auf die Faserbahn über der gesamten Wirkfläche ihre Prallenergie
zur Verwirbelung der Fasern in der Faserbahn umsetzen können. Das Ergebnis ist eine
hohe Gleichmäßigkeit der Verwirbelungszonen und damit eine hohe Gleichmäßigkeit der
erzeugten Verfestigung in der Faserbahn.
[0013] Zur Stabilisierung der erzeugten Fluidstrahlen ist die Weiterbildung der Düsenleiste
bevorzugt verwendet, bei welcher der Bohrungsabschnitt der Austrittszone zylindrisch
mit einem Austrittsdurchmesser an der Austrittsfläche ausgeführt ist, welcher Austrittsdurchmesser
im Verhältnis um einen Faktor von mindestens 2,5 bis maximal 5,0 größer ist als ein
Eintrittsdurchmesser der Kapillarzone an der Eintrittsfläche. Durch das Flächenverhältnis
zwischen einem Eintrittsquerschnitt und einem Austrittsquerschnitt lässt sich im Wesentlichen
die Umsetzung der Druckenergie in eine kinetische Energie bestimmen. Um bei der Erzeugung
der Fluidstrahlen einerseits die Druckverluste zu minimieren und andererseits eine
hohe kinetische Energie zu erhalten, hat sich das Verhältnis zwischen dem Austrittsdurchmesser
und dem Eintrittsdurchmesser im Bereich von 2,5 bis max. 5,0 als besonders bewährt.
[0014] Grundsätzlich besteht jedoch auch die Möglichkeit, dass der Bohrungsabschnitt der
Austrittszone leicht konisch mit einem Öffnungswinkel <3° ausgebildet ist, wobei ein
Austrittsdurchmesser an der Austrittsfläche größer ist als ein am Ende der Expansionszone
gebildeter Erweiterungsdurchmesser. Damit lassen sich zusätzliche Düseneffekte bei
der Erzeugung des Fluidstrahls nutzen.
[0015] Die Weiterbildung der erfindungsgemäßen Düsenleiste nach Anspruch 4 ist besonders
vorteilhaft, um eine maximale kinetische Energie an dem Fluidstrahl zu erzeugen. Hierzu
ist der Bohrungsabschnitt der Kapillarzone zylindrisch mit dem Eintrittsdurchmesser
an der Eintrittsfläche ausgeführt und der Bohrungsabschnitt der Expansionszone konisch
mit einem Öffnungswinkel im Bereich von 8° bis 15° zur Erweiterung des Eintrittsdurchmessers
ausgeführt. Damit lassen sich sehr sanfte Übergänge zwischen den Bohrungsabschnitten
realisieren, die das Auftreten von turbulenten Strömungen vermeiden.
[0016] Der Bohrungsabschnitt der Expansionszone lässt sich dabei auch vorteilhaft durch
mehrere konische Bereiche ausbilden, wobei die konischen Bereiche unterschiedliche
Öffnungswinkel aufweisen. So könnte beispielsweise der Öffnungswinkel des sich der
Kapillarzone anschließenden Bereiches größer als die Öffnungswinkel nachfolgender
Bereiche der Expansionszone sein.
[0017] Um bei der Bündelung der Fluidstrahlen möglichst geringe Druckverluste zu erhalten,
ist gemäß einer vorteilhaften Weiterbildung der erfindungsgemäßen Düsenleiste der
Bohrungsabschnitt der Kapillarzone mit einer Länge ausgebildet, die mit dem Eintrittsdurchmesser
ein Verhältnis von 1/d im Bereich von 1 bis 1,5 bildet.
[0018] Demgegenüber weist der Bohrungsabschnitt der Austrittszone zur Führung des Fluidstrahls
eine größere Länge auf, so dass die Länge der Austrittszone mit der Länge der Kapillarzone
ein Verhältnis von >1 bildet.
[0019] Grundsätzlich ist die erfindungsgemäße Ausbildung der Düsenleiste mit Metallplatten
ausführbar, die zwischen der Eintrittsfläche und der Austrittsfläche eine Dicke von
1 mm bis 5 mm aufweisen. Die besten Ergebnisse bei der Erzeugung von Wasserstrahl
und bei der Herstellung der Düsenbohrungen hat sich jedoch besonders an den Metallplatten
mit einer Dicke im Bereich von 1,5 mm bis 3 mm herausgestellt.
[0020] Je nach Anforderung an die Verfestigung der Faserbahn lassen sich die Düsenöffnungen
an der Metallplatte in einer Reihe oder in mehreren Reihen nebeneinander anordnen.
Je nach gewünschter Verfestigung bzw. Anforderung lassen sich dabei die Teilungsabstände
zwischen den Düsenöffnungen im Bereich von 0,5 mm bis 2,5 mm ausführen.
[0021] Insoweit ist die erfindungsgemäße Vorrichtung zum Verfestigen einer Faserbahn gemäß
den Merkmalen des Anspruchs 11 besonders geeignet, um parallele und hocheffiziente
Fluidstrahlen zum hydrodynamischen Verwirbeln von Faserbahnen zu erzeugen. Hierzu
weist die Vorrichtung einen Düsenbalken auf, welcher an einer Unterseite zumindest
eine erfindungsgemäße Düsenleiste aufweist.
[0022] Derartige Vorrichtungen zum Verfestigen einer Faserbahn werden mit verschiedenen
Arbeitsbreiten eingesetzt, um eine Faserbahn aus Spinnvlies zu verfestigen.
[0023] Zur Verfestigung derartiger Faserbahnen werden bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung
bevorzugt mehrere Düsenbalken in Produktionsrichtung hintereinander eingesetzt, um
eine Faserbahn mit Fluidstrahlen zu verfestigen. Das Fluid wird dem Düsenbalken dabei
vorzugsweise mit einem Prozessdruck mit vorzugsweise 40 bis 200 bar oder darüber zugeführt.
[0024] Die erfindungsgemäße Düsenleiste wird nachfolgend anhand einiger Ausführungsbeispiele
unter Bezug der beigefügten Figuren näher erläutert.
[0025] Es stellen dar:
- Fig. 1
- schematisch eine Draufsicht auf ein Ausführungsbeispiel einer erfin- dungsgemäßen
Düsenleiste
- Fig. 2
- schematisch ein Ausschnitt einer Querschnittsansicht des Ausführungs- beispiels aus
Fig. 1
- Fig. 3
- schematisch ein Ausschnitt einer Querschnittsansicht eines weiteren Aus- führungsbeispiels
einer erfindungsgemäßen Düsenleiste
- Fig. 4
- schematisch ein Ausschnitt einer Querschnittsansicht eines weiteren Aus- führungsbeispiels
der erfindungsgemäßen Düsenleiste
- Fig. 5
- schematisch eine Ansicht eines Ausführungsbeispiels der erfindungsge- mäßen Vorrichtung
[0026] In den Figuren 1 und 2 ist ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Düsenleiste in mehreren Ansichten dargestellt. Die Fig. 1 zeigt das Ausfiihrungsbeispiel
in einer Draufsicht und Fig. 2 zeigt das Ausführungsbeispiel schematisch in einem
Ausschnitt einer Querschnittsansicht. Insoweit kein ausdrücklicher Bezug zu einer
der Figuren gemacht ist, gilt die nachfolgende Beschreibung für beide Figuren.
[0027] Die Düsenleiste 1 besteht aus einer streifenförmigen Metallplatte 2, die sich je
nach Arbeitsbreite der Vorrichtung zur Verfestigung einer Faserbahn über mehrere Meter
erstrecken kann. So werden beispielsweise beim Verfestigen von Vliesstoffen Arbeitsbreiten
von mehreren Metern realisiert. An einem Ende weist die Metallplatte eine Fixieröffnung
4 zum Handling auf, die beispielsweise zur Fixierung an einer Unterseite eines Düsenbalkens
genutzt werden könnte. Im mittleren Bereich wird die Metallplatte 2 von einer Mehrzahl
von Düsenöffnungen 3 durchdrungen. Die Düsenöffnungen 3 sind in einer reihenförmigen
Anordnung nebeneinander ausgebildet und erstrecken sich über die Länge der Arbeitsbreite.
Grundsätzlich können derartige Düsenöffnungen 3 auch in mehreren Reihen angeordnet
sein.
[0028] Jede der Düsenöffnungen 3 ist durch eine Düsenbohrung 5 mit mehreren Bohrungsabschnitten
6.1, 6.2 und 6.3 gebildet. In Fig. 2 ist schematisch ein Ausschnitt einer Querschnittsansicht
mit zwei nebeneinander ausgebildeten Düsenbohrungen 5 gezeigt. Die Metallplatte 2
ist durch eine obere Eintrittsfläche 10 und durch eine untere Austrittsfläche 11 begrenzt.
Die Düsenbohrung 5 einer der Düsenöffnungen 3 erstreckt sich von der Eintrittsfläche
10 bis zur Austrittsfläche 11. Die Eintrittsfläche 11 mündet ein erster Bohrungsabschnitt
6.1. Der Bohrungsabschnitt 6.1 stellt innerhalb der Düsenbohrung 5 eine Kapillarzone
7 dar, in welcher ein in der Eintrittsfläche 10 herkommendes Fluid zu einem Fluidstrahl
gebündelt wird. Der Bohrungsabschnitt 6.1 der Kapillarzone 7 ist zylindrisch ausgebildet
und bildet an der Eintrittsfläche 11 den Eintrittsdurchmesser d der Düsenöffnung 3.
[0029] Dem ersten Bohrungsabschnitt 6.1 folgt ein zweiter Bohrungsabschnitt 6.2, der im
mittleren Bereich der Metallplatte 2 ausgebildet ist. Der Bohrungsabschnitt 6.2 ist
innerhalb der Düsenbohrung 5 als eine Expansionszone 8 zur Aufweitung des Fluidstrahls
ausgeführt. Der Bohrungsabschnitt 6.2 der Expansionszone 8 ist hierzu konisch mit
einem Öffnungswinkel α zur Erweiterung des Eintrittsdurchmessers d ausgeführt. Innerhalb
der Expansionszone 8 wird somit eine stetige Erweiterung des durch den Eintrittsdurchmesser
d bestimmten Strömungsquerschnittes erreicht, so dass der in der Düsenbohrung 5 geführte
Fluidstrahl sich aufweitet.
[0030] Dem zweiten Bohrungsabschnitt 6.2 folgt ein dritter Bohrungsabschnitt 6.3, der der
in die Austrittsfläche 11 mündet und eine Austrittszone 9 zur Führung des Fluidstrahls
bildet. Der Bohrungsabschnitt 6.3 der Austrittszone 9 ist zylindrisch mit einem Austrittsdurchmesser
D der Düsenöffnung 3 an der Austrittsfläche 11 ausgeführt.
[0031] Um für die Vliesverfestigung möglichst parallele und energiereiche Fluidstrahlen
erzeugen zu können, haben sich insbesondere die nachfolgenden geometrischen Verhältnisse
als besonders gut herausgestellt. Unter Bezug auf eine Dicke der Metallplatte, die
in Fig. 2 mit dem Großbuchstaben S gekennzeichnet ist, erstreckt sich der erste Bohrungsabschnitt
6.1 über eine Länge 1. Die Länge 1 der Kapillarzone 7 ist vorzugsweise um den Faktor
1 bis 1,5 größer als der Eintrittsdurchmesser d. Somit ergibt sich ein Verhältnis
1/d = 1 bis 1,5.
[0032] Des Weiteren hat sich gezeigt, dass der Austrittsdurchmesser D der Austrittszone
9 an der Austrittsfläche 11 nicht zu groß im Verhältnis zu dem Eintrittsdurchmesser
d der Kapillarzone 7 gewählt werden darf, da ansonsten die Fluidstrahlen eine zu geringe
kinetische Energie aufweisen. Andererseits besteht der Wunsch, möglichst große Auftreffpunkte
mit den Fluidstrahlen an der Oberfläche einer Faserbahn zu realisieren. Somit hat
sich das Verhältnis zwischen dem Austrittsdurchmesser D und dem Eintrittsdurchmesser
d von D/d = 2,5 bis 5,0 als besonders effektiv herausgestellt. Um dabei eine Parallelität
und exakte freie Strahlungsausbildung des Fluidstrahls zu erhalten, ist die Länge
L der Austrittszone vorzugsweise größer eingestellt, als die Länge 1 der Kapillarzone
7.
[0033] Um die für die Erzeugung der kinetischen Energie zur Verfügung stehenden Druckenergie
möglichst optimal nutzen zu können, erfolgt die Aufweitung des Fluidstrahls in der
Expansionszone 8 durch einen Öffnungswinkel α von 8° bis 15°. Grundsätzlich lassen
sich auch größere oder kleinere Öffnungswinkel realisieren.
[0034] Je nach Anforderung der Verfestigung einer Faserbahn lassen sich die Düsenöffnungen
3 mit unterschiedlichen Teilungen nebeneinander in einer Reihenanordnung ausbilden.
Um eine intensive Verwirbelung und damit eine hohe Festigkeit in einer Faserbahn zu
erreichen, werden bevorzugt enge Teilungsabstände realisiert, die je nach Austrittsdurchmesser
der Düsenöffnungen bis zu 0,5 mm betragen können. Aufgrund der verbesserten Ausnutzung
der Druckenergie in den Fluidstrahlen sind auch bei größeren Teilungsabständen von
bis zu 2,5 mm noch hohe Festigkeiten in einer Faserbahn zu erzielen. Der Teilungsabstand
ist in Fig. 2 mit dem Großbuchstaben T gekennzeichnet, und stellt den Abstand der
Mittelpunkte der Düsenöffnungen dar.
[0035] So konnte in einem Vergleichsversuch mit herkömmlichen Düsenleisten mit einer erfindungsgemäßen
Düsenleiste, die aus einer Metallplatte mit 2 mm Dicke gebildet war und Düsenöffnungen
mit einem Eintrittsdurchmesser von 0,12 mm, einem Austrittsdurchmesser von 0,5 mm
und im Bereich der Expansionszone einen Öffnungswinkel von 13° aufwies, vergleichbare
Festigkeitswerte mit größeren Teilungen T zwischen den Düsenöffnungen 3 realisiert
werden. Damit zeichnet sich die erfindungsgemäße Düsenleiste insbesondere dadurch
aus, dass mit geringem Energieeintrag bereits hohe Verfestigungsergebnisse in einer
Faserbahn realisiert werden können.
[0036] In Fig. 3 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Düsenleiste
gezeigt. Die Düsenleiste ist als Ausschnitt einer Querschnittsansicht dargestellt.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 3 ist im Wesentlichen identisch zu dem Ausführungsbeispiel
nach Fig. 1 und 2, so dass an dieser Stelle nur die Unterschiede erläutert werden.
[0037] Gegenüber dem vorgenannten Ausführungsbeispiel ist der mittlere Bohrungsabschnitt
6.2 der Düsenbohrung 5 in mehrere konische Bereiche aufgeteilt. Ein erster konischer
Bereich 12.1 schließt sich hierbei unmittelbar an den Bohrungsabschnitt 6.1 der Kapillarzone
7 an. Der konische Bereich 12.1 des Bohrungsabschnittes 6.2 ist mit einem Öffnungswinkel
α
1 ausgebildet. Im weiteren Verlauf des Bohrungsabschnittes 6.2 geht der erste konische
Bereich 12.1 in einen zweiten konischen Bereich 12.2 über, der durch einen Öffnungswinkel
α
2 gebildet ist. Der zweite konische Bereich 12.2 erstreckt sich bis zum Ende des Bohrungsabschnittes
6.2 und geht kontinuierlich in den dritten Bohrungsabschnitt 6.3 der Austrittszone
9 über.
[0038] Bei dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel ist der Öffnungswinkel α
1 des ersten konischen Bereiches 12.1 größer ausgebildet, als der nachfolgende konische
Bereich 12.2 mit dem Öffnungswinkel α
2. So könnte beispielsweise mit einer derartigen Anordnung auch größere Öffnungswinkel
im Bereich oberhalb von 15° unmittelbar bei Austritt aus der Kapillarzone realisiert
werden. So könnte der Bohrungsabschnitt 6.2 im ersten konischen Bereich 12.1 einen
Öffnungswinkel von beispielsweise 24° aufweisen, so dass in einem relativ kurzen Einlauf
des zweiten Bohrungsabschnittes 6.2 ein größerer Aufweitungseffekt an dem Fluidstrahl
erzeugt wird. Der nachfolgende konische Bereich 12.2 würde dann vorzugsweise einen
Öffnungswinkel im Bereich von 8° bis 15° erhalten.
[0039] In Fig. 4 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Düsenleiste
schematisch in einem Ausschnitt einer Querschnittsansicht gezeigt. Das Ausführungsbeispiel
nach Fig. 4 ist ebenfalls im Wesentlichen identisch zu dem Ausführungsbeispiel nach
Fig. 1 und 2, so dass anschließend nur die Unterschiede erläutert werden und ansonsten
Bezug zu der vorgenannten Beschreibung genommen wird.
[0040] Bei der in Fig. 4 dargestellten Düsenleiste werden die Düsenöffnungen 3 ebenfalls
durch eine Düsenbohrung 5 mit insgesamt drei Bohrungsabschnitten 6.1, 6.2 und 6.3
gebildet. Die Bohrungsabschnitte 6.1 und 6.2 sind identisch zu dem Ausführungsbeispiel
nach Fig. 1 und 2 ausgeführt.
[0041] Der die Austrittszone 9 bildende dritte Bohrungsabschnitt 6.3 der Düsenbohrung 5
ist in diesem Ausführungsbeispiel nicht zylindrisch ausgebildet. Der Bohrungsabschnitt
6.3 ist leicht konisch mit einem kleinen Öffnungswinkel β ausgeführt. Der Öffnungswinkel
β ist bevorzugt klein im Bereich <3° ausgebildet, um insbesondere eine ausreichende
Führung der Fluidstrahlen in der Austrittszone 9 zu erhalten. Insoweit ist der aus
der Austrittsfläche 11 gebildete Austrittsdurchmesser D der Düsenöffnung 3 größer
als ein am Ende des zweiten Bohrungsabschnittes 6.2 gebildeter Erweiterungsdurchmesser
D
E. Der Öffnungswinkel in dem dritten Bohrungsabschnitt 6.3 ist im Verhältnis zu dem
Öffnungswinkel des zweiten Bohrungsabschnittes 6.2 wesentlich kleiner ausgebildet,
um möglichst die durch die Austrittszone 9 an dem Fluidstrahl wirkende Führung zu
erhalten und die durch die Expansionszone erzeugte Aufweitung entgegenzuwirken. Auch
hierbei lassen sich sehr scharf abgegrenzte und parallele Fluidstränge erzeugen, die
nur genetische Energie und damit hoher Prallkraft die Oberfläche einer Faserbahn treffen.
[0042] In Fig. 5 ist ein Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Verfestigen
einer laufenden Faserbahn schematisch in einer Ansicht dargestellt. Das Ausführungsbeispiel
weist ein Führungsmittel 13 zur Führung einer Faserbahn 15 auf. Das Führungsmittel
13 besteht aus einem Siebband 16, das vorzugsweise als ein endloses Band ausgebildet
ist und über einen Bandantrieb 17 mit einer vorbestimmten Bandgeschwindigkeit angetrieben
wird. Das Siebband 16 ist luft- oder wasserdurchlässig ausgeführt. An der Oberfläche
des Siebbandes 16 liegt eine aus einer Vielzahl von abgelegten Fasern gebildete Faserbahn
15.
[0043] Oberhalb des Führungsmittels 13 mit geringem Abstand zu der Faserbahn 15 ist ein
Düsenbalken 14 angeordnet. Der Düsenbalken 2 erstreckt sich im Wesentlichen quer über
die Breite der Faserbahn 15. Der Düsenbalken 14 ist vorzugsweise beweglich gehalten
und wird über einen hier nicht dargestellten Antrieb mit einer vorgegebenen Amplitude
hin- und hergeführt. Dabei bewegt sich der Düsenbalken 14 im Wesentlichen quer zur
Laufrichtung der Faserbahn 15.
[0044] Auf der Unterseite des Düsenbalkens 14 ist eine Düsenleiste 1 mit einer Mehrzahl
von Düsenöffnungen in einer Reihenanordnung mit Abstand zueinander gehalten. Jede
der Düsenöffnungen der Düsenleiste 1 ist über eine hier nicht dargestellte Druckkammer
mit einem Fluidzulauf 19 verbunden. Über den Fluidzulauf 19 wird dem Düsenbalken 14
ein Fluid vorzugsweise ein Wasser zugeführt, welches mit einem Hochdruck in einer
Druckkammer innerhalb des Düsenbalkens 14 gehalten und über die Düsenöffnungen der
Düsenleiste 1 als eine Mehrzahl von Fluidstrahlen abgegeben wird. In Fig. 5 sind die
auf der Unterseite des Düsenbalkens 14 aus den Düsenöffnungen austretenden Fluidstrahlen
mit dem Bezugszeichen 18 versehen.
[0045] Im Betrieb wird durch die in Fig. 5 dargestellte Vorrichtung eine laufende Faserbahn
14 kontinuierlich durch eine Mehrzahl von Fluidstrahlen durchdrungen. Hierbei treten
Verwirbelungen und Verschlingungen der einzelnen Faserstränge auf, die den Zusammenhalt
der Fasern verbessern und somit zu einer Erhöhung der Zugfestigkeit der Faserbahn
15 führen.
[0046] Durch die effizienten Fluidstrahlen, die durch die erfindungsgemäße Düsenleiste bedingt
erzeugbar sind, konnte eine gleichmäßige Verteilung der Zugfestigkeit sowohl in Längsrichtung,
die auch als Maschinenrichtung (MD) bezeichnet wird, und in Querrichtung, die auch
als CD-Richtung bezeichnet wird, erreicht werden. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
ist insoweit besonders geeignet, um hochwertige Faserbahnen zu verfestigen. Des Weiteren
lassen sich mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung Energieeinsparungen realisieren,
um standardmäßige Festigkeiten in Faserbahnen zu erzeugen.
Bezugszeichenliste
[0047]
- 1
- Düsenleiste
- 2
- Metallplatte
- 3
- Düsenöffnung
- 4
- Fixieröffnung
- 5
- Düsenbohrung
- 6.1, 6.2, 6.3
- Bohrungsabschnitt
- 7
- Kapillarzone
- 8
- Expansionszone
- 9
- Austrittszone
- 10
- Eintrittsfläche
- 11
- Austrittsfläche
- 12.1, 12.2
- konischer Bereich
- 13
- Führungsmittel
- 14
- Düsenbalken
- 15
- Faserbahn
- 16
- Siebband
- 17
- Bandantrieb
- 18
- Fluidstrahlen
- 19
- Fluidzulauf
1. Düsenleiste zum Erzeugen von Fluidstrahlen bei einer Vliesverfestigung bestehend aus
einer Metallplatte (2), die zwischen einer oberen Eintrittsfläche (10) und einer unteren
Austrittsfläche (11) eine Mehrzahl nebeneinander angeordnete Düsenöffnungen (3) aufweist,
und mit zumindest einer Düsenbohrung (5) zur Bildung einer der Düsenöffnungen (3),
welche Düsenbohrung (5) sich innerhalb der Metallplatte (2) von der Eintrittsfläche
(10) bis zur Austrittsfläche (11) erstreckt und die durch mehrere stetig ineinander
übergehende Bohrungsabschnitte (6.1, 6.2) gebildet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Düsenbohrung (5) zumindest drei Bohrungsabschnitte (6.1, 6.2, 6.3) aufweist, dass
ein erster in die Eintrittsfläche (10) mündender Bohrungsabschnitt (6.1) eine Kapillarzone
(7) zur Bündelung des Fluidstrahls bildet, dass ein mittlerer Bohrungsabschnitt (6.2)
eine Expansionszone (8) zur Aufweitung des Fluidstrahls bildet und dass ein dritter
in die Austrittsfläche (11) mündender Bohrungsabschnitt (6.3) eine Austrittszone (9)
zur Führung des Fluidstrahls bildet.
2. Düsenleiste nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Bohrungsabschnitt (6.3) der Austrittszone (9) zylindrisch mit einem Austrittsdurchmesser
(D) der Düsenöffnung (3) an der Austrittsfläche (11) ausgeführt ist, welcher Austrittsdurchmesser
(D) im Verhältnis um den Faktor von mindestens 2,5 bis maximal 5,0 größer ist als
ein Eintrittsdurchmesser (d) der Düsenöffnung (3) an der Eintrittsfläche (10).
3. Düsenleiste nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Bohrungsabschnitt (6.3) der Austrittszone (9) konisch mit einem Öffnungswinkel
(β) im Bereich < 3° ausgebildet ist, wobei ein Austrittsdurchmesser (D) der Düsenöffnung
(3) an der Austrittsfläche (11) größer ist als ein am Ende des Bohrungsabschnitts
(6.2) der Expansionszone (8) gebildeten Erweiterungsdurchmesser (DE).
4. Düsenleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Bohrungsabschnitt (6.1) der Kapillarzone (7) zylindrisch mit dem Eintrittsdurchmesser
(d) der Düsenöffnung (3) an der Eintrittsfläche (10) ausgeführt ist und dass der Bohrungsabschnitt
(6.2) der Expansionszone (8) konisch mit einem Öffnungswinkel (α) im Bereich von 8°
bis 15° zur Erweiterung des Eintrittsdurchmessers (d) der Düsenöffnung (3) ausgeführt
ist.
5. Düsenleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Bohrungsabschnitt (6.2) der Expansionszone (8) durch mehrere konische Bereiche
(12.1, 12.2) gebildet ist, wobei die konischen Bereiche (12.1, 12.2) unterschiedliche
Öffnungswinkel (α1, α2) aufweisen.
6. Düsenleiste nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Öffnungswinkel (α1) des sich an dem Bohrungsabschnitt (6.1) der Kapillarzone (7) anschließenden Bereiches
(12.1) größer ist als die Öffnungswinkel (α2) nachfolgender Bereiche (12.2) des Bohrungsabschnittes
(6.2) der Expansionszone (8).
7. Düsenleiste nach einem der vorgenannten Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Bohrungsabschnitt (6.1) der Kapillarzone (7) eine Länge (1) aufweist, die mit
dem Eintrittsdurchmesser (d) der Düsenöffnung (3) ein Verhältnis 1/d im Wertebereich
von 1 bis 1,5 bildet.
8. Düsenleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass
der Bohrungsabschnitt (6.3) der Austrittszone (9) eine Länge (L) aufweist, die mit
der Länge (1) des Bohrungsabschnitts (6.1) der Kapillarzone (7) ein Verhältnis L/1
im Wertebereich von >1 bildet.
9. Düsenleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Metallplatte (2) zwischen der Eintrittsfläche (10) und der Austrittsfläche (11)
eine Dicke (S) im Bereich von 1,5 mm bis 3mm aufweist.
10. Düsenleiste nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Düsenöffnungen (3) an der Metallplatte (2) in einer Reihe oder mehreren Reihen
mit einem Teilungsabstand (T) im Bereich von 0,5 mm bis 2,5 mm angeordnet sind.
11. Vorrichtung zum Verfestigen einer Faserbahn (15) mittels Fluidstrahlen (18) mit einem
Düsenbalken (14), welcher zur Erzeugung von Fluidstrahlen (18) zumindest eine Düsenleiste
(1) aufweist und welcher oberhalb einer laufenden Faserbahn (15) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Düsenleiste (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 10 ausgebildet ist.