[0001] Die Erfindung betrifft einen Trockner für gelochte Keramikformlinge, vorzugsweise
Hochlochziegel, mit einbringbaren, aufeinander und ggf. nebeneinander stapelbaren
Trockengutträgern, die mit Stützelementen versehene Ablagestellen zur Auflage der
Formliege aufweisen, wobei Trockenluft gegen die mit Lochungen versehene Oberfläche
der Formlinge gerichtet geführt ist. Die Erfindung betrifft zudem ein Verfahren zum
Trocknen gelochter Keramikformlinge, die auf Ablagestellen von übereinander stapelbaren
Trockengutträgern in einem Trockner abgelegt sind.
[0002] Aus der
DE 195 27 415 ist bereits eine Vorrichtung zum Trocknen von keramischen Formlingen, insbesondere
gelochten Formlingen bekannt, bei der die Luftströmung auf die Stirnseite der gelochten
Formlinge ausgerichtet ist, so dass die Formlinge auch durch die Lochungen durchströmt
werden können.
[0003] Als nachteilig hat sich jedoch erwiesen, dass hier mehrere Lagen von Formlingen in
Luftströmungsrichtung hintereinander angeordnet sind, so dass die in Luftströmungsrichtung
hinteren Formlinge nur durch die bereits angefeuchtete Trockenluft der zuvor getrockneten
Formlinge beaufschlagt werden, wodurch die in Luftströmungsrichtung hinteren Formlinge
schlechter trocknen als die zuerst von der Trockenluft beaufschlagten Formlinge. Es
sollen zudem nur wenige Lagen der Formlinge hintereinander geschaltet werden, damit
noch eine halbwegs schnelle und gute Trocknung erfolgt. Dadurch lässt sich nur ein
sehr kleiner Besatz pro Trockner trocknen. Hinzu kommt, dass im Trockner aufwendige
Bauten für die Umlenkung der Trockenluft auf die Stirnseiten der gelochten Formlinge
notwendig sind.
[0004] Auch die
EP 89 408 B1 offenbart bereits eine Vorrichtung zum Belüften von mit Luftkanälen versehenen Trockenguts
in einem Tunneltrockner, bei dem nur eine einzige Lage Ziegelrohlinge im Trockner
angeordnet ist. Aber auch hier werden aufwendige Umlenkvorrichtungen benötigt, um
die Ziegel zu trocknen. Der Besatz des Trockners ist äußerst gering für die Umwälzung
der Trockenluft wird pro getrocknetem Ziegel sehr viel Energie benötigt.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Trockner für gelochte Keramikformlinge
sowie ein Verfahren zum Trocknen gelochter Keramikformlinge so weiter zu bilden, dass
bei einem sehr großen Besatz eine gleichmäßige Trocknung bei geringem Energieverbrauch
pro getrocknetem Ziegel erreicht wird.
[0006] Dazu wird vorgeschlagen, dass jeder Trockengutträger mindestens eine Reihe von Ablagestellen
und jede Ablagestellen-Reihe Stützelemente für mindestens zwei Formlinge besitzt,
wobei der Trockengutträger parallel zur Ablagenstellen-Reihe beidseitig angeordnete,
stirnseitig jeweils gegenüberliegend geschlossene Luftleitkanäle aufweist und wobei
der jeweils eine Luftleitkanal mit seiner offenen Stirnseite an die Trockenluftzufuhr
angeschlossen und der jeweils zweite Luftleitkanal mit seiner offenen Stirnseite mit
der Luftabfuhr verbunden ist.
[0007] Zweckmäßig ist, wenn jeder Trockengutträger mindestens zwei im Wesentlichen parallel
zueinander angeordnete Reihen von Ablagestellen sowie zwischen den Ablagestellen-Reihen
angeordnete Luftleitkanäle aufweist, wobei die zwischen den Ablagestellen-Reihen angeordneten
Luftleitkanäle durch senkrecht angeordnete Trennelemente in zwei einseitig jeweils
gegenüberliegend geschlossenen Luftleitkanäle geteilt sind und der jeweils eine Teilkanal
an der Trockenluftzufuhr angeschlossen ist und der jeweils zweite Teilkanal mit der
Luftabfuhr verbunden ist.
[0008] Dadurch ist gewährleistet, dass, obwohl jeder Trockengutträger eine große Anzahl
von Formlingen tragen kann, keine Hintereinanderschaltung von Formlingen erfolgt.
Jeder Trockengutträger weist eigene Luftleitkanäle auf, über die die Trockenluft gegen
die gelochten Stirnflächen der Formlinge gerichtet wird. Im Trockner selbst müssen
keine aufwendigen Luftleitvorrichtungen vorgesehen werden. Dadurch wird ein sehr großer
Besatz im Trockner möglich und jeder Formling wird von der Trockenluft gleicher Beschaffenheit
durchströmt, so dass alle Formlinge auch zur gleichen Zeit gleich trocknen.
[0009] Von Vorteil ist, dass die Ablagestellen-Reihen jeweils stirnseitlich geschlossen
sind. Dadurch wird erreicht, dass zum Trockenluftventilator hin nur die Öffnungen
der Kanäle Luft aufnehmen können. Querluft über die Formlinge wird durch die geschlossenen
Stirnseiten der Ablagenstellen-Reihen verhindert.
[0010] Ein besonders einfacher Aufbau ergibt sich, wenn die Trennelemente den Luftleitkanal
diagonal zweiteilen. Dadurch ist gewährleistet, dass stets genügend und damit gleiche
Trockenluft an alle Ziegel geführt werden kann und auch die angefeuchtete Luft entsprechend
gleich abgeführt werden kann. Hinzu kommt, dass durch die diagonale Anordnung der
Trennelemente sich eine höhere Stabilität ergibt und der minimalste Materialaufwand
gewährleistet ist.
[0011] Wird jede Ablagenstellen-Reihe mindestens einseitig über Düsen aufweisende Schottwände
zum Luftleitkanal geschlossen ist gewährleistet, dass im Luftleitkanal ein entsprechender
Staudruck entstehen kann, so dass über die Düsen die Formlinge alle gleich mit Trockenluft
versorgt werden können.
[0012] Dabei sollte die Anzahl der Düsen mindestens der Anzahl der Löcher der zu trocknenden
Formlinge entsprechen. Vorzugsweise sollte die Anzahl der Düsen jedoch höher sein
als die der Löcher der zu trocknenden Formlinge, damit sichergestellt ist, dass auch
die Stirnseiten der Formlinge, in deren Bereich keine Löcher vorhanden sind entsprechend
mit Trockenluft beaufschlagt werden.
[0013] Es hat sich bewährt, dass die Schottwand als Lochblech ausgebildet ist. Die Löcher
des Lochblechs bilden die einfachsten Formen von Düsen, so dass die Erstellung der
Schottwand sehr kostengünstig ist.
[0014] Sind die Löcher der Lochbleche zumindest auf die Lochungen aufweisenden Stirnseiten
der Formlinge ausgerichtet, so ist gewährleistet, dass jeder Formling ganzflächig
mit Trockenluft beaufschlagt wird. Vorteilhaft ist jedoch, wenn die Fläche der Löcher
größer als die Stirnfläche der Formlinge ist, so dass auch noch an den Seiten im Bereich
der Auflagen und oberhalb sowie seitlich der Formlinge Trockenluft entlang streichen
kann.
[0015] Besonders zweckmäßig ist, wenn der Trockengutträger zumindest unterseitig geschlossen
ist. Damit wird erreicht, dass die Strömung im Haufwerksbesatz tatsächlich im Wesentlichen
durch die zu trocknenden Formlinge und nicht zusätzlich im Trockner von unten nach
oben durch die Trockengutträger erfolgt.
[0016] Wenn die Luftleitkanäle oberseitig geschlossen sind ergeben sich komplett geschlossene
Luftleitkanäle die besonders wirkungsvoll die Trockenluft an die Formlinge heran und
von diesen abführen können. Die Ablagestellen sind dabei freigelassen, so dass diese
leicht mit den Formlingen beladen werden können.
[0017] Wenn die Stützelemente, auf denen die Formlinge abgelegt werden im Wesentlichen im
rechten Winkel zum Luftleitkanal ausgerichtet sind ist gewährleistet, dass die Stützelemente
der Trockenluft kaum einen Widerstand entgegensetzen. Damit ist eine optimale Trocknung
auch der Unterseite der Formlinge möglich.
[0018] Von besonderem Vorteil ist, wenn die Luftströmungsrichtung im Trockner während der
Trocknung der Formlinge umgekehrt wird. Dadurch wird erreicht, dass jeder Formling
abwechselnd von seinen beiden Seiten mit der trockenen Luft beaufschlagt werden kann,
so dass der Formling im Wesentlichen homogen getrocknet wird. Ein Trocknungsgefälle
im Formling von der einströmenden Trockenluft zur aus dem Formling ausströmenden Trockenluft
wird damit optimal vermieden.
[0019] Die Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläutert. Dabei zeigt
- Fig. 1
- einen erfindungsgemäßen Trockner in der Vorderansicht, der Seitenansicht und der Draufsicht
und
- Fig. 2
- einen Trockengutträger in der Vorderansicht, Seitenansicht und Draufsicht.
[0020] Der Fig. 1 ist ein Trockner 1 zu entnehmen, in dem ein Trocknerwagen 2 angeordnet
ist, welcher eine Anzahl von Trockengutträgern 3 trägt. Oberhalb des oberen Trockengutträgers
3' ist ein Ventilator 4 zu erkennen, über den Trockenluft eine Strömungsrichtung A
erteilt wird. In vorgebbaren Zeitabständen oder z.B. nach Messung der Feuchtigkeitsunterschiede
in den Formlingen 5 der auf den Trockengutträgern 3 kann der Ventilator 4 die Strömungsrichtung
umkehren, so dass dann die Strömungsrichtung gemäß Pfeil B im Trockner 1 herrscht.
[0021] Im Trockner 1 muss lediglich darauf geachtet werden, dass der Ventilator 4 bzw. dessen
Dichtfläche 6 möglichst dicht mit den oberen Trockengutträgern 3' abdichtet und dass
der Trocknerwagen 2 im unteren Bereich ebenfalls möglichst dicht mit dem Trocknerboden
7 abschließt.
[0022] Fig. 2 zeigt einen Trockengutträger 3, der Stützelemente 8 aufweist, welche die Ablagestelle
für die Formlinge 5 darstellen. Die Formlinge 5 weisen rechts und links Löcher 9,
9' auf, die über Röhren 10 miteinander verbunden sind. In der Fig. 2 ist dargestellt,
dass vier Formlinge in einer Reihe abgelegt sind, wobei selbstverständlich auch die
Anzahl der in einer Reihe befindlichen Formlinge entsprechend an die Größe des Trockners
angepasst wird. Zwischen den Ablagestellen-Reihen 11 sind Luftleitkanäle 12 angeordnet,
welche durch diagonal verlaufende Trennelemente 13 zweigeteilt sind. Die Ablagestellen-Reihen
11 werden zu den Luftleitkanälen 12 durch Lochbleche 14 abgetrennt. Die Lochbleche
14 bewirken, dass in den Luftleitkanälen 12, in die die Trockenluft eingeblasen wird
ein Staudruck entsteht, der wiederum eine möglichst gleichmäßige Beaufschlagung der
Formlinge 5 mit Trockenluft gewährleistet. An den beiden äußeren Enden der Trockengutträger
ist jeweils nur ein Luftleitteilkanal 12a, 12b vorgesehen.
[0023] In der Draufsicht der Fig. 2 ist durch die Pfeile z. B. die Strömungsrichtung A dargestellt.
In der Draufsicht der Fig. 1 ist zu erkennen, dass die Strömungsrichtung auch umgekehrt
werden kann. In diesem Fall würde die trockene Luft entgegen der Pfeile in Fig. 2
strömen.
[0024] Den Fig. ist zu entnehmen, dass durch die erfindungsgemäße, in den Trockengutträgern
3 angeordneten Luftleitkanälen 12 ein großer Besatz mit Formlingen 5 möglich ist,
und dass im Trockner 1 selbst keine aufwendigen Aufbauten für eine Luftleitung notwendig
sind, so dass die Trockner 1 auch ohne Weiteres für andere Aufgaben verwendet werden
können.
Bezugszeichenübersicht
[0025]
- 1.
- Trockner
- 2.
- Trockenwagen
- 3.
- Trockengutträger
- 4.
- Ventilator
- 5.
- Formling
- 6.
- Dichtungsfläche
- 7.
- Trocknerboden
- 8.
- Stützelement
- 9.
- Löcher
- 10.
- Röhre
- 11.
- Ablagestellen-Reihen
- 12.
- Luftleitkanäle
- 13.
- Trennelement
- 14.
- Lochblech
1. Trockner (1) für gelochte Keramik- Formlinge, vorzugsweise Hochlochziegel, mit einbringbaren,
aufeinander und ggf. nebeneinander stapelbaren Trockengutträgern (3), die mit Stützelementen
(8) versehene Ablagestellen zur Auflage der Formlinge (5) aufweisen, wobei Trockenluft
gegen die mit Lochungen (9) versehene Oberfläche der Formlinge (5) gerichtet geführt
ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass jeder Trockengutträger (3) mindestens eine Reihe von Ablagestellen (11) und jede
Ablagenstellen- Reihe (11) Stützelemente (8) für mindestens zwei Formlinge (5) besitzt,
wobei der Trockengutträger (3) parallel zur Ablagenstellen- Reihe (11) beidseitig
angeordnete, stirnseitig jeweils gegenüberliegend geschlossene Luftleitkanäle (12)
aufweist und wobei der jeweils eine Luftleitkanal mit seiner offenen Stirnseite an
die Trockenluftzufuhr angeschlossen und der jeweils zweite Luftleitkanal mit seiner
offenen Stirnseite mit der Luftabfuhr verbunden ist.
2. Trockner nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass jeder Trockengutträger (3) mindestens zwei im Wesentlichen parallel zueinander angeordnete
Reihen von Ablagestellen (11) sowie zwischen den Ablagenstellen- Reihen (11) angeordnete
Luftleitkanäle (12) aufweist, wobei die zwischen den Ablagenstellen- Reihen (11) angeordneten
Luftleitkanäle (12) durch senkrecht angeordnete Trennelemente (13) in zwei einseitig
jeweils gegenüberliegend geschlossene Luftleitkanäle geteilt sind und der jeweils
eine Teilkanal an die Trockenluftzufuhr angeschlossen und der jeweils zweite Teilkanal
mit der Luftabfuhr verbunden ist.
3. Trockner nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Ablagenstellen- Reihen (11) jeweils stirnseitig geschlossen sind.
4. Trockner nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Trennelemente (13) den Luftleitkanal (12) diagonal zweiteilen
5. Trockner nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
dass jede Ablagenstellen- Reihe (11) mindestens einseitig über Düsen aufweisende Schottwände
zum Luftleitkanal (12) abgeschlossen ist
6. Trockner nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Anzahl der Düsen zumindest der Anzahl der Löcher (9) der zu trocknenden Formlinge
entspricht, diese jedoch vorzugsweise übersteigt.
7. Trockner nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Schottwand als Lochblech (14) ausgebildet ist.
8. Trockner nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Löcher der Lochbleche (14) zumindest auf die die Lochung (9) aufweisende Stirnseite
der Formlinge (5) ausgerichtet sind.
9. Trockner nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Trockengutträger (3) zumindest unterseitig geschlossen ist.
10. Trockner nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass zumindest die Luftleitkanäle (12) oberseitig geschlossen sind.
11. Trockner nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Stützelemente (8) im Wesentlichen im rechten Winkel zum Luftleitkanal (12) ausgerichtet
sind.
12. Verfahren zum Trocknen gelochter Keramikformlinge die auf Ablagestellen von übereinander
stapelbaren Trockengutträgern in einem Trockner abgelegt sind,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Trockenluft über Luftleitkanäle (12) der Trockengutträger (3) umgelenkt wird
und über Düsen mit im Wesentlichen gleichem Druck auf die gelochten (9) Stirnseiten
von mindestens zwei in einer Reihe angeordneten Formlinge (5) auftrifft, und dass
die Trockenluft nachdem sie den jeweiligen Formling passiert hat über weitere Luftleitkanäle
(12) des Trockengutträgers (3) abgesaugt wird.
13. Verfahren zum Trocknen gelochter Keramikformlinge nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Luftströmungsrichtung während der Trocknung der Formlinge (5) im Trockner (1)
umgekehrt wird.