[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft das Gebiet der akustischen Gefahrmeldetechnik.
Die vorliegende Erfindung betrifft insbesondere eine Peripherieeinheit für ein akustisches
Gefahrenmeldesystem, welche Peripherieeinheit auf einfache Weise hinsichtlich der
Verständlichkeit von ausgegebenen akustischen Signalen überprüft bzw. getestet werden
kann. Die vorliegende Erfindung betrifft ferner ein Gefahrenmeldesystem, welches eine
Zentrale und zumindest eine mit der Zentrale gekoppelte Peripherieeinheit des genannten
Typs aufweist. Außerdem betrifft die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Bereitstellen
von Prüfsignalen zum Überprüfen der von einer Peripherieeinheit des genannten Typs
ausgegebenen akustischen Signale auf deren Verständlichkeit.
[0002] In großen Gebäuden wird zunehmend die Forderung erhoben dass eine Anlage zur Beschallung
vorhanden ist, damit im Notfall Mitteilungen gemacht und das Gebäude geordnet evakuiert
werden kann. Häufig ist ohnehin eine solche Anlage vorhanden um das Gebäude mit Hintergrundmusik
zu belegen, um allgemeine Durchsagen zu machen und/oder um Waren oder Dienstleistungen
zu bewerben. In diesem Fall wird man zweckmäßigerweise eine gemeinsame Anlage sowohl
für derartige kommerzielle Anliegen als auch für in einem Gefahrenfall auszugebende
akustische Warnsignale verwenden. In anderen Fällen wird lediglich eine Beschallungsanlage
für Notfälle eingebaut die nicht für andere Anwendungen zur Verfügung steht.
[0003] Sobald derartige Beschallungsanlagen auch für Notfälle vorgesehen ist, müssen sie
den einschlägigen Vorschriften genügen. Insbesondere muss sie der Norm EN 60849 genügen,
in der verbindliche Vorschriften für "Elektroakustische Notfallwarnsysteme" aufgeführt
sind. In dieser Norm wird gefordert, dass die Verständlichkeit von akustischen Warnhinweisen
genügend gut ist, wobei auf andere Normen und insbesondere auf die Norm EN 60268-16
verwiesen wird, welche eine "objektive Bewertung der Sprachverständlichkeit durch
den Sprachübertragungsindex" vorschreibt.
[0004] Die Prüfung der Verständlichkeit von akustischen Warnhinweisen kann beispielsweise
mit Hilfe der Software "DIRAC" erfolgen, die von der Fa. Brüel & Kjaer (siehe auch
http://www.bksv.com) vertrieben wird. Derartige Messungen der Verständlichkeit erfordern
jedoch ein geeignetes Prüfsignal, das üblicherweise auf einer Compact Disc (CD) gespeichert
und in geeigneter Weise eingespeist wird. Falls die Beschallungsanlage zur dauernden
Wiedergabe von Musik ausgelegt ist, ist üblicherweise ohnehin ein Abspielgerät für
CD's vorhanden. Wenn dies nicht der Fall ist wird in vielen Fällen ein Mikrofoneingang
verwendet, in den das entsprechende Prüfsignal eingespeist werden kann.
[0005] Wenn die Beschallungsanlage nur für Notfälle vorgesehen ist sind derartige Möglichkeiten
aber häufig nicht vorhanden. Die Wiedergabe ab CD ist in diesem Fall nicht zweckmäßig,
da keine Gewähr besteht, dass im Notfall die richtige CD eingelegt und somit die richtige
Durchsage wiedergegeben wird. Zudem sind Wiedergabegeräte für CDs wie alle Geräte
mit bewegten mechanischen Komponenten störungsanfällig. Es kann sein dass ein Mikrofoneingang
vorhanden ist, damit eine zuständige Person im Notfall eine Durchsage machen kann.
Dieser Eingang ist aber nicht immer vorhanden, und in Frankreich ist ein derartiger
Mikrofoneingang sogar verboten.
[0006] Ferner sind Notfallwarnsysteme bekannt, bei denen die Mitteilungen, welche im Notfall
wiederzugeben sind, zentral gespeichert und auf die nötige Leistung verstärkt werden.
Diese Signale werden mit der bekannten 100 V-Technik zu den einzelnen Wiedergabeeinheiten
übertragen. Dabei werden durch eine erhöhte Spannung die Ohm'schen Verluste insbesondere
bei längeren Leitungen deutlich reduziert.
[0007] Außerdem sind auch Notfallwarnsysteme bekannt, bei denen Anlagen verwendet werden,
in denen die wiederzugebenden Mitteilungen nicht zentral, sondern lokal in jeder einzelnen
Wiedergabeeinheit gespeichert sind. Von einer zentralen Stelle aus besteht lediglich
eine Verbindung mit der die Wiedergabe ausgelöst und gegebenenfalls eine aus mehreren
Mitteilungen ausgewählt werden kann. In einer solchen Anlage ist es naturgemäß sehr
umständlich das Prüfsignal in die dezentralen Wiedergabeeinheiten einzuspeisen.
[0008] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Prüfung der Verständlichkeit
von akustischen Signalen einer Peripherieeinheit eines Gefahrenmeldesystems zu verbessern.
[0009] Diese Aufgabe wird gelöst durch die Gegenstände der unabhängigen Patentansprüche.
Vorteilhafte Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen
beschrieben.
[0010] Gemäß einem ersten Aspekt der Erfindung wird eine Peripherieeinheit für ein Gefahrenmeldesystem
und insbesondere für ein elektroakustisches Gefahrenmeldesystem beschrieben. Die beschriebene
Peripherieeinheit weist eine Steuereinrichtung auf, welche mit einer Zentrale des
Gefahrenmeldesystems koppelbar ist, und welche derart eingerichtet ist, dass auf ein
Anforderungssignal der Zentrale hin zumindest ein Prüfsignal zur Prüfung der Verständlichkeit
von akustischen Signalen, die von der Peripherieeinheit wiedergegeben werden können,
bereitstellbar ist.
[0011] Der beschriebenen Peripherieeinheit liegt die Erkenntnis zugrunde, dass die zur Prüfung
der Verständlichkeit von akustischen Alarmsignalen erforderlichen Prüfsignale in der
Peripherieeinheit selbst gespeichert oder im Bedarfsfall generiert werden können.
Um die Verständlichkeit der akustischen Alarmsignale zu überprüfen kann somit auf
vorteilhafte Weise auf eine externe Einspeisung von entsprechenden Prüfsignalen in
die Peripherieeinheit verzichtet werden. Dies hat den Vorteil, dass ein routinemäßiges
Überprüfen der Funktionsfähigkeit von einer Mehrzahl von Peripherieeinheiten auf effektive
Weise durch ein geeignetes Anforderungssignal oder durch mehrere geeignete Anforderungssignale
veranlasst werden kann. Die Anforderungssignale können dabei über eine herkömmliche
Melderleitung von der Zentrale an die betreffenden Peripherieeinheiten übermittelt
werden. Ein hinsichtlich des Bedienaufwandes aufwendiges Einlegen von externen Speichermedien
wie beispielsweise einer CD in jede einzelne Peripherieeinheit kann somit vermieden
werden.
[0012] Es wird darauf hingewiesen, dass die Erfindung hinsichtlich der Anzahl an verschiedenen
Prüfsignalen, welche intern bereitgestellt werden können, keine prinzipielle Obergrenze
aufweist. Eine große Anzahl an unterschiedlichen Prüfsignalen hat den Vorteil, dass
die Verständlichkeit von ausgegebenen akustischen Alarmsignalen bzw. akustischen Warnsignalen
auf vielfältige Weise überprüft werden kann. Dadurch wird die Messgenauigkeit in nicht
unerheblicher Weise erhöht.
[0013] Gemäß einem Ausführungsbeispiel der Erfindung weist die Peripherieeinheit zusätzlich
eine Speichereinrichtung auf, welche mit der Steuereinrichtung gekoppelt ist und welche
zum Speichern des zumindest einen Prüfsignals eingerichtet ist.
[0014] In der Speichereinrichtung können verschiedene Prüfsignale gespeichert sein, welche
durch ein geeignetes Anforderungssignal bereitgestellt werden können. Dabei ist jedem
Prüfsignal ein bestimmtes akustisches Testsignal zugeordnet, mit dem die Verständlichkeit
von akustischen Alarmsignalen überprüft werden kann.
[0015] Durch die beschriebene Speicherung des zumindest einen Prüfsignals ist dieses Prüfsignal
oder sind diese Prüfsignale in der Peripherieeinheit stets vorhanden und können somit
ohne nennenswerte Zeitverzögerung für entsprechende Verständlichkeitstests verwendet
werden.
[0016] Die Speicherung des zumindest einen Prüfsignals kann dabei auf die gleiche Art und
Weise erfolgen, wie in bekannter Weise bei modernen Peripherieeinheiten fest vorgegebene
akustische Alarmsignale gespeichert werden. Das gleiche gilt für den Abruf des Prüfsignals,
welches in gleicher oder in ähnlicher Weise wie ein gespeichertes akustisches Alarmsignal
aus der Speichereinrichtung ausgelesen werden kann.
[0017] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung weist die Peripherieeinheit
zusätzlich eine Berechnungseinrichtung zum Berechnen des zumindest einen Prüfsignals
auf. Dies hat den Vorteil, dass das zumindest eine Prüfsignal nicht ständig gespeichert
werden muss sondern im Bedarfsfall durch Anwendung einer vorgegebenen Berechnungsvorschrift
generiert werden kann. Da die Speicherung einer Berechnungsvorschrift üblicherweise
deutlich weniger Speicherplatz als die Speicherung eines Audio-Prüfsignals benötigt,
kann auf diese Weise der erforderliche Speicherbedarf für eine interne Bereitstellung
des zumindest einen Prüfsignals erheblich reduziert werden. Dies bedeutet, dass bei
einer bestimmten Speicherkapazität deutlich mehr unterschiedliche Audio-Prüfsignale
bereitgestellt werden können.
[0018] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung weist die Berechnungseinrichtung
ein rückgekoppeltes Schieberegister auf. Die Verwendung eines rückgekoppelten Schieberegisters,
bei dem beispielsweise zwei Ausgänge des Schieberegisters über ein XOR-Gate zusammengefasst
und einem Eingang des Schieberegisters zugeführt werden, hat den Vorteil, dass auf
einfache Weise ein reproduzierbares pseudozufälliges Rauschsignal erzeugt werden kann.
Pseudozufällige Rauschsignale eignen sich im Hinblick auf Verständlichkeitsprüfungen
genauso gut als Prüfsignal wie vollständig zufällige Rauschsignale, welche beispielsweise
durch statistische thermische Effekte erzeugt werden.
[0019] Es wird darauf hingewiesen, dass die Berechnungseinrichtung auch noch eine Modulationseinrichtung
aufweisen kann, welche beispielsweise dem rückgekoppelten Schieberegister nachgeschaltet
sein kann. Dadurch können pseudozufällige Rauschsignale zusätzlich moduliert werden,
so dass für eine Verständlichkeitsprüfung besonders geeignete Prüfsignale generiert
werden können.
[0020] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung entspricht das zumindest eine
Prüfsignal der Norm EN 60268-16. Dies hat den Vorteil, dass die Sprachverständlichkeit
von akustischen Alarmsignalen, die von der Peripherieeinheit generiert werden, von
standardisierten Auswerteverfahren verwendet werden können, um die Verständlichkeit
auf objektive Art und Weise zu überprüfen.
[0021] Es wird darauf hingewiesen, dass selbstverständlich auch andere Prüfsignale bereitgestellt
werden können, welche zwar nicht der Norm EN 60268-16 entsprechen, welche aber ebenso
gut zur Überprüfung der Sprachverständlichkeit verwendet werden können.
[0022] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist das zumindest eine Prüfsignal
ein Rauschsignal. Das Rauschsignal kann dabei ein vollständig statistisches Rauschen
oder auch ein sog. pseudozufälliges Rauschen umfassen. Dabei hat ein pseudozufälliges
Rauschen, welches beispielsweise mittels eines rückgekoppelten Schiebregisters generiert
werden kann, den Vorteil, dass es ein reproduzierbares Signal darstellt.
[0023] Dadurch können die entsprechenden Verständlichkeitsmessungen in objektiver Weise
durchgeführt werden.
[0024] Er wird darauf hingewiesen, dass das Rauschsignal auch eine bestimmte Modulation
aufweisen kann, so dass auch im Falle eines vollständig statistischen Rauschens für
eine Verständlichkeitsprüfung besonders geeignete Prüfsignale generiert werden können.
[0025] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist das zumindest eine Prüfsignal
eine Überlagerung von ausgewählten sinusförmigen Einzelsignalen. Die Erzeugung des
zumindest einen Prüfsignals durch eine Superposition von geeigneten Sinus- und/oder
Kosinus-Schwingungen hat den Vorteil, dass genau reproduzierbare Prüfsignale auf besonders
einfache Weise generiert werden können.
[0026] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist das zumindest eine Prüfsignal
ein Sprachsignal. Das Sprachsignal kann ein als geeignet anzusehendes Wort wie beispielsweise
das Wort "Rhabarber" sein. Bevorzugt wird dieses Wort immer wieder wiederholt, so
dass die Sprachverständlichkeit eines von der Peripherieeinheit erzeugten Sprachsignals
durch wiederholte Messungen mit hoher Genauigkeit ermittelt werden kann.
[0027] Es wird darauf hingewiesen, dass zur Prüfung der Sprachverständlichkeit auch andere
Silben oder Worte, welche nicht zwangsläufig der Norm EN 60268-16 entsprechen, verwendet
werden können. Diese Silben und/oder Worte können in der oben beschriebenen Speichereinrichtung
fest abgespeichert sein und im Bedarfsfall wiedergegeben werden.
[0028] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung weist die Peripherieeinheit
zusätzlich eine weitere Speichereinrichtung auf, welche mit der Steuereinrichtung
gekoppelt ist und welche zum Speichern von zumindest einem akustischen Alarmsignal
eingerichtet ist. Dies hat den Vorteil, dass nicht nur die Prüfsignale intern bereitgestellt
werden sondern dass auch die Alarmsignale, die in einem Gefahrenfall von der beschriebenen
Peripherieeinheit ausgegeben werden, in der Peripherieeinrichtung abgespeichert sind.
Dafür kann mit der weiteren Speichereinrichtung ein eigener Datenspeicher vorgesehen
sein. Alternativ sind die oben beschriebene Speichereinrichtung und die weitere Speichereinrichtung
einem einzigen Datenspeicher zugeordnet, in dem sowohl die Prüfsignale als auch die
Alarmsignale abgespeichert sind.
[0029] Es wird darauf hingewiesen, dass auch mehrere Datenspeicher vorgesehen sein können,
wobei in jedem Datenspeicher beispielsweise jeweils ein oder mehrere Prüf- und/oder
Alarmsignale gespeichert sein können. Sofern in jedem Datenspeicher genau ein Prüf-
oder Alarmsignal gespeichert ist, können im Bedarfsfall die einzelnen Datenspeicher
einzeln von der Steuereinrichtung angewählt und das entsprechende Signal ausgelesen
werden.
[0030] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung weist die Peripherieeinheit
zusätzlich eine Wiedergabeeinrichtung zum Wiedergeben von auf dem zumindest einem
Prüfsignal basierenden akustischen Testsignalen auf. Dies bedeutet, dass die Wiedergabeeinrichtung
zumindest eine akustische Ausgabeeinheit wie beispielsweise einen herkömmlichen Lautsprecher
aufweist. Ferner kann die Wiedergabeeinrichtung auch noch einen geeigneten Verstärker
aufweisen, welcher die an die akustische Ausgabeeinheit gerichteten Signale in bekannter
Weise verstärkt.
[0031] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Gefahrenmeldesystem und insbesondere
ein elektroakustisches Gefahrenmeldesystem beschrieben. Das Gefahrenmeldesystem weist
eine Zentrale und zumindest eine Peripherieeinheit des oben genannten Typs auf, wobei
die Zentrale und die zumindest eine Peripherieeinheit über eine Leitung oder eine
drahtlose Verbindung miteinander verbunden sind.
[0032] Dem beschriebenen Gefahrmeldesystem liegt die Erkenntnis zugrunde, dass durch die
Zuführung von geeigneten Anforderungssignalen an die oben beschriebenen Peripherieeinheiten
die Verständlichkeit von akustischen Gefahrmeldungen, die von beliebigen Peripherieeinheiten
des Gefahrmeldesystems ausgegeben werden können, auf effektive Weise überprüft werden
kann. Dabei können die für unterschiedliche Peripherieeinheiten bestimmten Prüfsignale
nacheinander oder gleichzeitig über die Leitung von der Zentrale zu der jeweiligen
Peripherieeinheit übertragen werden.
[0033] Die Leitung kann beispielsweise eine Busleitung sein, so dass jede einzelne einer
Vielzahl von Peripherieeinheiten individuell angesprochen werden kann.
[0034] Durch die Übermittlung der entsprechenden Anforderungssignale an die jeweilige Peripherieeinheit
kann die Verständlichkeit sämtlicher von dem Gefahrmeldesystem erzeugter Alarmsignale
getestet werden, ohne dass die entsprechenden Prüfsignale jeder einzelnen Peripherieeinheit
beispielsweise durch das Einlegen einer CD von extern bereitgestellt werden müssen.
Damit können routinemäßige Überprüfungen des Gefahrenmeldesystems auf effektive Weise,
d.h. ohne einen größeren Bedienaufwand durchgeführt werden.
[0035] Gemäß einem weiteren Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Überprüfen der von
einer Peripherieeinheit des oben genannten Typs ausgegebenen akustischen Signale auf
deren Verständlichkeit beschrieben. Das Verfahren weist auf (a) ein Zuführen eines
Anforderungssignals an die Peripherieeinheit, (b) ein Bereitstellen eines Prüfsignals
durch die Steuereinrichtung der Peripherieeinheit.
[0036] Dem beschriebenen Überprüfungsverfahren für Peripherieeinheiten liegt die Erkenntnis
zugrunde, dass durch eine interne Bereitstellung von geeigneten Prüfsignalen, welche
beispielsweise in einer Speichereinrichtung der Peripherieeinheit gespeichert oder
in einer Berechnungseinrichtung der Peripherieeinheit ermittelt werden, die Verständlichkeit
von Alarmmeldungen der Peripherieeinheiten auf einfache und besonders bequeme Weise
überprüft werden kann. Selbstverständlich kann nach der Bereitstellung des Prüfsignals
ein Ausgeben eines Test-Signals basierend auf dem bereitgestellten Prüfsignal und
ein in bekannter Weise durchgeführtes Auswerten des ausgegebenen Test-Signals erfolgen.
[0037] Infolge der Tatsache, dass die erforderlichen Prüfsignale nicht mehr über externe
Datenträger jeder einzelnen Peripherieeinheit eines Gefahrmeldesystems zugeführt werden
müssen, können durch entsprechende Kommandos gleichzeitig oder sequentiell viele Peripherieeinheiten
getestet werden. Damit reduziert sich der Bedienaufwand derartiger Tests erheblich,
welche abhängig von der jeweils gültigen Sicherheitsanforderung regelmäßig in mehr
oder weniger kurzen Zeitabständen durchgeführt werden müssen.
[0038] Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der folgenden
beispielhaften Beschreibung derzeit bevorzugter Ausführungsformen. Die Figuren der
Zeichnung dieser Anmeldung sind lediglich als schematisch und als nicht maßstabsgetreu
anzusehen.
- Figur 1
- zeigt ein elektroakustisches Gefahrmeldesystem mit Peripherieeinheiten, welche jeweils
eine Speichereinrichtung zur internen Bereitstellung von Prüfsignalen zur Prüfung
der Verständlichkeit von auszugebenden akustischen Signalen aufweisen.
- Figur 2
- zeigt eine Peripherieeinheit eines elektroakustischen Gefahrmeldesystems, welche eine
Berechnungseinrich- tung zur internen Generierung von Prüfsignalen zur Prüfung der
Verständlichkeit von auszugebenden akustischen Signalen aufweist.
[0039] An dieser Stelle bleibt anzumerken, dass sich in der Zeichnung die Bezugszeichen
von gleichen oder von einander entsprechenden Komponenten lediglich in ihrer ersten
Ziffer und/oder durch einen angehängten Buchstaben unterscheiden.
[0040] Figur 1 zeigt ein elektroakustisches Gefahrmeldesystem 100, welches eine Zentrale
110 und mehrere Peripherieeinheiten bzw. Alarmmeldungswiedergabegeräte aufweist. Aus
Gründen der Übersichtlichkeit sind in Figur 1 nur zwei Peripherieeinheiten 120a und
120b dargestellt. Abhängig von den jeweiligen Anforderungen kann das elektroakustische
Gefahrmeldesystem 100 eine Peripherieeinheit, mehrere Peripherieeinheiten oder eine
beliebige Anzahl von Peripherieeinheiten aufweisen.
[0041] Die Peripherieeinheiten 120a und 120b sind über eine Leitung 115 mit der Zentrale
110 verbunden. Gemäß dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Leitung 115
eine Busverbindung.
[0042] Die Peripherieeinheiten 120a und 120b weisen jeweils eine Speichereinrichtung 130
auf, welche eine Mehrzahl von Speicherplätzen 131, 132, 133 umfasst. Gemäß dem hier
dargestellten Ausführungsbeispiel ist in jedem Speicherplatz 131, 132, 133 ein Prüfsignal
zur Prüfung der Verständlichkeit von akustischen Signalen gespeichert, die von der
Peripherieeinheit 120a, 120b wiedergegeben werden können. Die Anzahl der Speicherplätze
richtet sich nach den jeweiligen Bedürfnissen und liegt zwischen eins und beliebig
vielen. In Figur 1 sind beispielhaft drei Speicherplätze 131, 132, 133 dargestellt.
[0043] In jeder Peripherieeinheit 120a und 120b ist ferner eine weitere Speichereinrichtung
140 vorgesehen, welche eine bestimmte Anzahl an Speicherplätzen 141, 142, 143 für
vorgegebene akustische Alarmmeldungen umfasst. Auch hier richtet sich die Anzahl nach
den Bedürfnissen und wird zwischen einem und beliebig vielen liegen. In den in Figur
1 dargestellten Peripherieeinheiten 120a und 120b sind aus Gründen der Übersichtlichkeit
lediglich die drei Speicherplätze 141, 142 und 143 dargestellt.
[0044] Mithilfe eines Schalters 150 wird eines der Alarmsignale oder eines der Prüfsignale
ausgewählt und einer akustischen Wiedergabeeinrichtung zugeführt. Gemäß dem hier dargestellten
Ausführungsbeispiel umfasst die akustische Wiedergabeeinrichtung einen Verstärker
160 und einen als Lautsprecher ausgebildeten elektroakustischer Wandler 162. Das ausgewählte
Signal wird im Verstärker 160 auf den erforderlichen Pegel gebracht und mit dem elektroakustischen
Wandler 162 wiedergegeben.
[0045] Die Stellung des Schalters 150 wird in der Zentrale 110 festgelegt, und die erforderlichen
Informationen werden über die Busverbindung 115 an die Steuereinrichtung 122 weitergegeben.
Die Steuereinrichtung 122 wandelt diese Signale so um, dass der Schalter 150 die richtige
Position einnimmt. Die Steuereinrichtung 122 schaltet ferner den Verstärker 160 ein.
[0046] Es wird darauf hingewiesen, dass die Peripherieeinheiten 120a und 120b selbstverständlich
auch mit elektrischer Energie versorgt werden müssen. Dies geschieht in bekannter
Weise über eine Speiseleitung, die aus Gründen der Übersichtlichkeit in Figur 1 nicht
dargestellt ist.
[0047] Figur 2 zeigt eine Peripherieeinheit 220, welche sich von den Peripherieeinheit 120a
und 120b lediglich dadurch unterscheidet, dass die intern bereitgestellten Prüfsignale
nicht gespeichert sondern bei Bedarf mittels einer Berechnungseinrichtung 235 berechnet
werden. Gemäß dem hier dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Berechnungseinrichtung
235 ein rückgekoppeltes Schieberegister 237 auf. Das rückgekoppelte Schieberegister
237 kann in bekannter Weise pseudozufällige Rauschsignale erzeugen, welche für eine
objektive Messung der Verständlichkeit von durch die Peripherieeinheit ausgegebenen
akustischen Testsignale besonders geeignet sind. Die pseudozufälligen Rauschsignale
können nämlich reproduzierbar erzeugt werden, so dass für eine automatische Auswertung
der akustischen Testsignale genau definierte Bedingungen vorliegen.
[0048] Ein Schalter 250 kann nun zwischen verschiedenen Speicherplätzen 241, 242, 243, in
welchen jeweils ein Alarmsignal gespeichert ist, und einem Ausgang der Berechnungseinrichtung
235 eingestellt werden. Auf diese Weise können entweder die entsprechenden Alarmsignale
oder ein berechnetes Prüfsignal einem Verstärker 260 zugeführt werden.
[0049] Die anderen Komponenten der Peripherieeinheit 220 sind mit den entsprechenden Komponenten
der in Figur 1 dargestellten Peripherieeinheiten 120a, 120b identisch und werden deshalb
an dieser Stelle nicht noch einmal im Detail erläutert.
[0050] Es wird darauf hingewiesen, dass die hier beschriebenen Ausführungsformen lediglich
eine beschränkte Auswahl an möglichen Ausführungsvarianten der Erfindung darstellen.
So ist es möglich, die Merkmale einzelner Ausführungsformen in geeigneter Weise miteinander
zu kombinieren, so dass für den Fachmann mit den hier expliziten Ausführungsvarianten
eine Vielzahl von verschiedenen Ausführungsformen als offensichtlich offenbart anzusehen
sind.
1. Peripherieeinheit für ein Gefahrenmeldesystem (100), insbesondere für ein elektroakustisches
Gefahrenmeldesystem (100), die Peripherieeinheit (120a, 120b, 220) aufweisend
• eine Steuereinrichtung (122, 222), welche mit einer Zentrale (110) des Gefahrenmeldesystems
(100) koppelbar ist, und welche derart eingerichtet ist, dass auf ein Anforderungssignal
der Zentrale (110) hin zumindest ein Prüfsignal zur Prüfung der Verständlichkeit von
akustischen Signalen, die von der Peripherieeinheit (120a, 120b, 220) wiedergegeben
werden können, bereitstellbar ist.
2. Peripherieeinheit nach Anspruch 1, zusätzlich aufweisend
• eine Speichereinrichtung (130), welche mit der Steuereinrichtung (122) gekoppelt
ist und welche zum Speichern des zumindest einen Prüfsignals eingerichtet ist.
3. Peripherieeinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 2, zusätzlich aufweisend
• eine Berechnungseinrichtung (235) zum Berechnen des zumindest einen Prüfsignals.
4. Peripherieeinheit nach Anspruch 3, wobei
die Berechnungseinrichtung (235) ein rückgekoppeltes Schieberegister (237) aufweist.
5. Peripherieeinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 4, wobei das zumindest eine Prüfsignal
der Norm EN 60268-16 entspricht.
6. Peripherieeinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei das zumindest eine Prüfsignal
ein Rauschsignal ist.
7. Peripherieeinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei das zumindest eine Prüfsignal
eine Überlagerung von ausgewählten sinusförmigen Einzelsignalen ist.
8. Peripherieeinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 5, wobei das zumindest eine Prüfsignal
ein Sprachsignal ist.
9. Peripherieeinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 8, zusätzlich aufweisend
• eine weitere Speichereinrichtung (140, 240), welche mit der Steuereinrichtung (122,
222) gekoppelt ist und welche
zum Speichern von zumindest einem akustischen Alarmsignal eingerichtet ist.
10. Peripherieeinheit nach einem der Ansprüche 1 bis 9, zusätzlich aufweisend
• eine Wiedergabeeinrichtung (160, 162, 260, 262) zum Wiedergeben von auf dem zumindest
einem Prüfsignal basierenden akustischen Testsignalen.
11. Gefahrenmeldesystem, insbesondere elektroakustisches Gefahrenmeldesystem, das Gefahrenmeldesystem
(100) aufweisend
• eine Zentrale (110) und
• zumindest eine Peripherieeinheit (120a, 120b, 220) nach einem der Ansprüche 1 bis
10,
wobei die Zentrale (110) und die zumindest eine Peripherieeinheit (120a, 120b, 220)
über eine Leitung (115, 215) oder eine drahtlose Verbindung miteinander verbunden
sind.
12. Verfahren zum Bereitstellen von Prüfsignalen zum Überprüfen der von einer Peripherieeinheit
(120a, 120b, 220) nach einem der Ansprüche 1 bis 10 ausgegebenen akustischen Signale
auf deren Verständlichkeit, das Verfahren aufweisend
• Zuführen eines Anforderungssignals an die Peripherieeinheit (120a, 120b, 220), und
• Bereitstellen eines Prüfsignals durch die Steuereinrichtung (122, 222) der Peripherieeinheit
(120a, 120b, 220).