[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Kontaktpartners für einen
Steckverbinder sowie einen nach diesem Verfahren hergestellten Kontaktpartner gemäß
den Merkmalen des Oberbegriffes des Patentanspruches 1.
[0002] Aus der
DE 10 2006 014 156 ist ein Kontaktpartner für einen Steckverbinder bekannt, wobei eine auf einen Gegenkontaktpartner
wirkende Druckfeder an einem Kontaktgehäuse (Halteschutzbuchse), das zur Aufnahme
des Gegenkontaktpartners ausgebildet ist, angefügt ist, wobei weiterhin der Kontaktpartner
an einem Ende eines Kabels angeordnet ist und ein elektrischer Leiter des Kabels elektrisch
mit dem Kontaktpartner verbunden wird.
[0003] Diese bekannte Halteschutzbuchse wird in der Fertigung ohne elektrischen Kontaktierungsbereich
gefertigt und erst bei einem späteren Verarbeitungsprozess (folgender Verarbeitungsschritt)
mit dem elektrischen Leiter für eine Steckverbindung in einem geeigneten Montagewerkzeug
verbunden.
[0004] Bei Bedarf einer veredelten Oberfläche im Kontaktierungsbereich muss diese Oberflächenbearbeitung
nachträglich, nach dem Anfügen des elektrischen Leiters an der Halteschutzbuchse mit
großem Aufwand ausgeführt werden. Das Verbinden der Halteschutzbuchse mit dem elektrischen
Leiter auf einem Halb- oder Vollfertigungsautomaten wird auch durch den notwendigen
vorgeschalteten Vorbereitungsprozess für die den Kontaktierungsbereich und dem anschließenden
axialen Zusammenführungsprozess von Halteschutzbuchse und elektrischem Leiter zeitlich
begrenzt, was sich nachteilig in der Wirtschaftlichkeit des Fertigungsprozesses auswirkt.
Insbesondere ist es von Nachteil, dass das Material der Halteschutzbuchse im Regelfall
sehr dünn ist, so dass die Gefahr besteht, dass bei dem Fügeprozess, mit dem der elektrische
Leiter an die Halteschutzbuchse angefügt wird, aufschmilzt und somit keine zuverlässige
elektrische Kontaktierung und mechanische Festlegung gegeben ist.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein verbessertes Verfahren zur Herstellung
eines Kontaktpartners für einen Steckverbinder bereit zu stellen, mit dem der elektrische
Leiter zuverlässig und dauerhaft an dem Kontaktpartner angefügt werden kann, ohne
dass es zu zeitlichen Behinderungen bei dem Fertigungsprozess kommt.
[0006] Diese Aufgabe ist durch die Merkmale des Patentanspruches 1 gelöst.
[0007] Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass das Kontaktgehäuse zusätzlich mit einem Kontaktteil
versehen wird, an dem der elektrische Leiter an das Kontaktgehäuse angefügt wird,
wobei das Kontaktteil zur Durchführung dieses Fügeprozesses ausgebildet ist. Mit anderen
Worten wird das Material des Kontaktgehäuses (Halteschutzbuchse) mit Hilfe eines zusätzlichen
Kontaktteiles verstärkt, um den elektrischen Leiter mittels eines geeigneten Fügeverfahrens
optimal, das heißt, dauerhaft und zuverlässig, an dem Kontaktgehäuse anfügen zu können.
In das Kontaktgehäuse (die Halteschutzbuchse) wird eine kompakte und mit hoher Dichte
versehene Kontaktteilzone integriert und fest verbunden, so dass bei dem anschließenden
Verarbeitungsprozess eine insbesondere vertikale Zuführung des elektrischen Leiters
mit einem anschließenden Fügeprozess (Schweißprozess oder andere Verbindungsmethode)
die Halteschutzbuchse mit dem elektrischen Leiter verbunden werden kann. Dabei ist
dieses zusätzliche Kontaktteil zur Durchführung des Fügeprozesses ausgebildet. Das
heißt, dass das zusätzliche Kontaktteil einerseits so ausgebildet ist, dass es zuverlässig
an dem Kontaktgehäuse angefügt werden kann und andererseits nach dem Anfügen an dem
Kontaktgehäuse ein insbesondere anderer Fügeprozess eingesetzt werden kann, um den
elektrischen Leiter mit dem Kontaktteil zu verbinden. Da bei diesem Fügeprozess andere
Parameter, insbesondere Drücke und Temperaturen, zum Einsatz kommen, verhindert das
Kontaktteil, dass durch diese Parameter das eigentliche Kontaktgehäuse beschädigt
werden könnte. Wird beispielsweise das Kontaktgehäuse aus einem dünnen Blechstreifen
in einem Stanzbiegeverfahren hergestellt und würde anschließend mittels eines Schweißprozesses
der elektrische Leiter direkt an das Kontaktgehäuse angefügt werden, besteht die Gefahr,
dass aufgrund der Parameter dieses Schweißprozesses das Kontaktgehäuse aufschmilzt
und somit kein zuverlässiger Kontaktbereich der überhaupt kein Kontaktbereich mehr
vorhanden ist. Durch den Einsatz des zusätzlichen Kontaktteils wird in vorteilhafter
Weise der Kontaktierungsbereich für den elektrischen Leiter verstärkt (z.B. durch
entsprechende Materialwahl des Kontaktteils oder entsprechende Materialdicke), so
dass der gewünschte Fügeprozess, insbesondere das Schweißverfahren, weiterhin insbesondere
ein Reibschweißverfahren, ausgeführt werden kann, ohne das Kontaktgehäuse (Halteschutzbuchse)
zu beschädigen. Dies ist vor allen Dingen dann von Vorteil, wenn der elektrische Leiter
ein Rundleiter, vorzugsweise ein Litzenleiter, ist, und vor und/oder während des Fügens
an das Kontaktteil plattiert wird. Denn durch das Plattieren (Flachdrücken) mit einem
entsprechenden Werkzeug zur Anfügung des elektrischen Leiters an dem Kontaktteil würde
ohne ein solches Kontaktteil das Kontaktgehäuse die hierbei herrschenden Drücke bzw.
Temperaturen nicht aushalten, so dass in vorteilhafter Weise das Kontaktgehäuse durch
das Kontaktteil verstärkt wird und der entsprechende Fügeprozess und/oder Umformprozess
ausgeführt werden kann.
[0008] Weitere Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben und werden
anhand eines Ausführungsbeispieles, auf dass die Erfindung jedoch nicht beschränkt
ist, im Folgenden beschrieben und anhand der Figuren erläutert.
[0009] In den Figuren 1 und 2 ist, soweit im Einzelnen dargestellt, mit der Bezugsziffer
1 ein Kontaktpartner für einen Steckverbinder bezeichnet. Ein oder mehrere solche
Kontaktpartner 1 werden in ein Steckverbindergehäuse, genauer deren Kontaktkammern,
eingesetzt und bilden somit eine einreihige, mehrreihige und somit mehrpolige Steckverbindung.
[0010] Der Kontaktpartner 1 ist an dem Ende eines Kabels 2, das einen elektrischen Leiter
3 aufweist, angeordnet. Bei dem Kabel 2 handelt es sich um ein einpoliges Kabel, es
kann aber auch als mehrpoliges Kabel (wie z.B. Stegleitung) ausgebildet sein. Es muss
sich auch nicht zwangsweise um ein Rundkabel handeln, sondern es kann auch eine Flachbandleitung
sein.
[0011] Das Ende des elektrischen Leiters 3 ist an einem Kontaktgehäuse 4 (Halteschutzbuchse)
dauerhaft angefügt, wobei weiterhin an dem Kontaktgehäuse 4 eine Druckfeder 5 angeordnet
ist, die auf einen hier nicht dargestellten Gegenkontaktpartner zur Erzielung der
entsprechenden Kontaktkräfte wirkt.
[0012] Erfindungsgemäß ist das Kontaktgehäuse 4 mit einem zusätzlichen Kontaktteil 6 versehen,
welches z.B. nur in dem Bereich, in dem der elektrische Leiter 3 mit dem Kontaktgehäuse
4 verbunden werden soll, vorhanden ist.
[0013] Bei dem in Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispiel erstreckt sich das zusätzliche Kontaktteil
6, ausgehend von dem Bereich, in dem der elektrische Leiter 3 vorhanden ist, bis in
Richtung der Steckseite des Kontaktgehäuses 4, wobei in der mittleren Darstellung
der Figur 1 erkennbar ist, dass es im steckseitigen Endbereich umgebogen ist. Durch
dieses separate Bauteil in Form des Kontaktteiles 6 besteht bei Bedarf gleichzeitig
die Möglichkeit, die kontaktteillose Kontaktierung in verschiedenen Oberflächenausführungen
(wie z.B. Gold, Silber, Zinn usw.) extrem kostengünstig auszuführen, wobei nur eine
einzige Fertigungswerkzeugvariante für das Kontaktgehäuse 4 benötigt wird, da das
Kontaktteil 6 in der gewünschten Formgebung und mit dem gewünschten Material zusätzlich
eingesetzt werden kann. Hierzu ist es denkbar, dass das Kontaktteil 6 mittels Kraftschluss
an dem Kontaktgehäuse 4 festgelegt wird und der elektrische Leiter 3 mittels des schon
erwähnten Löt- oder Schweißverfahrens, insbesondere dem Reibschweißverfahren, an dem
Kontaktteil 6 angefügt wird.
[0014] Wenn der entsprechend der in der Figur 1 gezeigte Kontaktpartner 1 fertig hergestellt
ist und der elektrische Leiter an das Kontaktteil 6 angefügt wurde, wird noch eine
Dichtung 7, insbesondere eine so genannte Einzelleiterabdichtung, auf den elektrisch
nicht leitfähigen Außenmantel des Kabels 2 aufgeschoben und mittels Crimpflügel 8,
die vorzugsweise Bestandteil des Kontaktgehäuses 4 sind, dort mechanisch festgelegt,
so dass auch eine Zugentlastung des Kontaktgehäuses 4 von auf das Kabel 2 wirkenden
Zug- und Druckkräfte realisiert ist. Ein derart hergestellter und vorbereiteter Kontaktpartner
1 kann dann in eine Kontaktkammer eines hier nicht näher dargestellten Steckverbindergehäuses
eingesetzt werden.
[0015] In der Figur 1 ist die Ausführung des Fügeprozesses, mit dem der elektrische Leiter
an dem Kontaktteil 6 angefügt wird, noch nicht dargestellt. Durch den punktierten
Pfeil ist lediglich dargestellt, dass der elektrische Leiter 3 diesem Fügeprozess
unterworfen wird und an dem Kontaktteil 6 angefügt wird. Dabei erfolgt eine Plattierung
und damit einhergehend eine Kompaktierung des elektrischen Leiters 3, der hier als
Litzenleiter ausgeführt ist. Dies Kompaktierung kann beispielsweise mittels eines
Reibschweißverfahrens erzielt werden, so dass die geometrischen Verhältnisse nach
Ausführung der Kompaktierung und des Fügens in Figur 2 dargestellt sind. Hier ist
erkennbar, dass der elektrische Leiter 3 plattiert worden ist und an dem Kontaktteil
6 dauerhaft und zuverlässig angefügt wurde.
[0016] Bei Betrachtung der Figur 1, insbesondere die mittlere Darstellung, ist erkennbar,
dass die Halteschutzbuchse 4, die Druckfeder 5 und das Kontaktteil 6 voneinander separate
Teile sind, die auch in voneinander separaten Herstellungsschritten bzw.
Herstellungsverfahren hergestellt werden können. Dabei können gleichartige oder voneinander
unterschiedliche Materialien zum Einsatz kommen. Bevorzugt werden solche Herstellungsverfahren
und solche Materialien, die für den jeweiligen Zweck optimal sind. So wird vorzugsweise
das Kontaktgehäuse 4 aus einem dünnen und preiswerten Blechstreifen in einem Stanzbiegeverfahren
aus einem elektrisch leitfähigen Material hergestellt. Die Druckfeder 5 wird aus einem
Material hergestellt, welches Federeigenschaften (wie z.B. ein Federstahl) aufweist,
um dauerhaft die erforderlichen Kontaktkräfte aufbringen zu können, wenn in das Kontaktgehäuse
4 ein entsprechender Gegenkontakt eingesetzt ist. Das Kontaktteil 6 besteht, wie schon
beschrieben, aus einem Material, das einerseits die erforderlichen Kontaktierungseigenschaften
zwecks Kontaktierung mit dem eingesetzten Gegenkontakt aufweist und andererseits auf
das Fügeverfahren, mit dem der elektrische Leiter 3 an dem Kontaktteil 6 angefügt
wird, entspricht. Diese genannten beteiligten Bauelemente des Kontaktpartners 1 werden
je nach Anforderungen kraftschlüssig und/oder formschlüssig miteinander verbunden.
So ist es bei dem Ausführungsbeispiel, welches in den Figuren gezeigt ist, so ausgeführt,
dass das Kontaktteil 6 durch Formschluss mittels verformbarer Laschen 10 und eines
Steges 11 an dem Kontaktgehäuse 4 festgelegt ist. Dabei sind z.B. mittels der Laschen
10 auch die Druckfeder 5 kraftschlüssig an dem Kontaktgehäuse 4 festgelegt, wobei
aber auch ein Formschluss alternativ oder ergänzend zu dem Kraftschluss zur Festlegung
der Druckfeder 5 an dem Kontaktgehäuse 4 in Betracht kommt.
[0017] Insgesamt bietet die Erfindung also den Vorteil, dass das Kontaktgehäuse 4 schnell
und einfach sowie kostengünstig hergestellt werden kann, wobei gleichzeitig auf Grund
des erfindungsgemäße zusätzlichen Kontaktteils 6 sichergestellt ist, dass die mechanische
Festlegung und elektrische Kontaktierung des elektrischen Leiters 3 an diesem Kontaktteil
6 dauerhaft und zuverlässig ohne Beeinträchtigungen an dem Kontaktgehäuse 4 erfolgen
kann, wobei weiterhin durch das zusätzliche Kontaktteil 6 insbesondere dann die hohe
Kontaktsicherheit zu einem Gegenkontakt hergestellt ist, wenn sich das Kontaktteil
6 bis in Richtung des in Richtung des in das Kontaktgehäuse 4 eingesetzten Gegenkontaktes
erstreckt.
Bezugszeichenliste
[0018]
- 1.
- Kontaktpartner
- 2.
- Kabel
- 3.
- elektrischer Leiter
- 4.
- Kontaktgehäuse
- 5.
- Druckfeder
- 6.
- Kontaktteil
- 7.
- Dichtung
- 8.
- Crimpflügel
- 9.
- Federlasche
- 10.
- Lasche
- 11.
- Steg
1. Verfahren zur Herstellung eines Kontaktpartners (1) für einen Steckverbinder, wobei
eine auf einem Gegenkontaktpartner wirkende Druckfeder (5) an einem Kontaktgehäuse
(4), das zur Aufnahme des Gegenkontaktpartners ausgebildet ist, angefügt wird, wobei
weiterhin der Kontaktpartner (1) an einem Ende eines Kabels (2) angeordnet ist, und
ein elektrischer Leiter (3) des Kabels (2) elektrisch mit dem Kontaktpartner (1) verbunden
wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Kontaktgehäuse (4) zusätzlich mit einem Kontaktteil (6) versehen wird, an dem
der elektrische Leiter (3) an das Kontaktgehäuse (4) angefügt wird, wobei das Kontaktteil
(6) zur Durchführung dieses Fügeprozesses ausgebildet ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Kontaktteil (6) mittels Kraftschluss an dem Kontaktgehäuse (4) festgelegt wird
und der elektrische Leiter (3) in einem Löt- oder Schweißverfahren an dem Kontaktteil
(6) angefügt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Schweißverfahren ein Reibschweißverfahren ist.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kontaktgehäuse (4) und die Druckfeder (5) sowie das Kontaktteil (6) aus gleichen
oder unterschiedlichen Materialien in einem Stanzbiegeverfahren als separate Bauteile
hergestellt und danach zusammenmontiert werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass das Kontaktteil (6) von der Druckfeder (5) gebildet wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der elektrische Leiter (3) vor und/oder während des Fügens an das Kontaktteil (6)
plattiert wird.
7. Kontaktpartner (1), hergestellt nach einem Verfahren gemäß den vorhergehenden Patentansprüchen.
8. Kontaktpartner (1) nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Kontaktgehäuse 4 zumindest eine Lasche (10) und/oder einen Steg (11) aufweist,
mit dem das Kontaktteil (6) kraftschlüssig an dem Kontaktgehäuse (4) festgelegt ist.