[0001] Die Erfindung bezeichnet einen Maschinenständer mit einer Maschinenkupplung für eine
transportable Werkzeugmaschine, insbesondere zum Antrieb einer Kernbohrkrone zum Bohren
von Beton und Mauerwerk.
[0002] Die beim Kernbohren von Gestein notwendigen hohen Drehmomente und Vorschubkräfte
werden üblicherweise von der Werkzeugmaschine gegen einen Maschinenständer aufgebracht,
der fest mit dem Untergrund verbunden ist. Dabei werden die Kräfte von der Werkzeugmaschine
über einen versetzbaren, mit einem Maschinenkupplungsteil zur zentralen Befestigung
der Werkzeugmaschine ausgebildeten, Führungsschlitten symmetrisch auf eine Führungsschiene
und weiter über eine Bodenplatte in den Untergrund übertragen.
[0003] Nach der
DE3237057 ist an einer Führungsschiene eines Maschinenständers ein versetzbarer Führungsschlitten
mit einem Schlittenkupplungsteil mit einer Spannfläche angeordnet, an dem über ein
koppelbar zugeordnetes Maschinenkupplungsteil mit einer zugeordneten Spannfläche eine
Werkzeugmaschine über eine spitzwinkelige, exponiert hervorstehende Nase (bei üblicher
Montage unten) in den Schlittenkupplungsteil eingehängt, in die Verspannposition verschwenkt
und sicher arretiert und über einen einsteckbaren Hebel verspannt werden kann, indem
mittels des Hebels ein umfänglich freiliegender Bolzen des Schlittenkupplungsteils
exzentrisch versetzt wird.
[0004] Die Aufgabe der Erfindung besteht in der Realisierung eines Maschinenständers mit
einer Maschinenkupplung mit einem kleineren und weniger auskragenden Maschinenkupplungsteil.
Ein weiterer Aspekt besteht in der technologisch einfacheren Herstellung insbesondere
des Maschinenkupplungsteils.
[0005] Die Aufgabe wird im Wesentlichen durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte
Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0006] So weist ein Maschinenständer eine am Führungsschlitten angeordnete Maschinenkupplung
für eine transportable Werkzeugmaschine auf, wobei am Führungsschlitten ein Schlittenkupplungsteil
mit einer Spannfläche angeordnet ist, dem ein Maschinenkupplungsteil für die Werkzeugmaschine
mit einer Spannfläche koppelbar zugeordnet ist, wobei das Maschinenkupplungsteil zwei
zumindest teilweise umfänglich freiliegende Bolzen aufweist, die hinter zwei koppelbar
zugeordnete Haken des Schlittenkupplungsteils einhängbar sind, wobei zumindest ein
erster Haken im Schlittenkupplungsteil entlang dessen Spannfläche versetzbar ist.
[0007] Durch die beiden am Haken des Schlittenkupplungsteils einhängbaren, zumindest teilweise
umfänglich freiliegenden Bolzen des Maschinenkupplungsteils ist eine exponiert hervorstehende
Nase verzichtbar, wodurch das Maschinenkupplungsteil kleiner ausführbar ist und die
zumindest teilweise Integration in das Maschineninnere besteht. Zudem ist über die
beiden Bolzen die Werkzeugmaschine auch im unarretierten Zustand an zwei Orten eingehängt
und somit unschwenkbar fixiert. Die Herstellung des Maschinenkupplungsteils ist technologisch
einfach, da als Bolzen Standardteile verwendbar sind, die nur zumindest teilweise
umfänglich freiliegend beanspruchbar festgelegt sein müssen, bspw. in Löchern von
zwei planparallelen Platten des Maschinenkupplungsteils.
[0008] Vorteilhaft ist der erste Haken durch einen Exzentermechanismus versetzbar, wodurch
die Arretierung selbstarretierend ausgebildet ist.
[0009] Vorteilhaft ist der Exzentermechanismus als ein in einer Zylinderhülse geführter
Exzenterbolzen ausgebildet, der weiter vorteilhaft eine radial sprialförmige Kontaktfläche
aufweist, wodurch verschleissarm hohe Verspannkräfte aufbringbar sind.
[0010] Vorteilhaft weist der Exzentermechanismus eine Hebelaufnahme zum Einstecken eines
Hebels auf, wodurch bei zweckentsprechender Verwendung der Hebel selbst entfernbar
ist und nicht stört.
[0011] Vorteilhaft ist der erste Haken an einem Schwenkhebel ausgebildet, der über den Exzentermechanismus
verschwenkbar ist, wodurch die Verspannkraft übersetzbar ist.
[0012] Vorteilhaft ist am Schlittenkupplungsteil ein zweiter Haken starr festgelegt, wodurch
dieser technologisch einfach montierbar ist, bspw. durch eine Passbolzenverschraubung.
[0013] Vorteilhaft sind die Spannflächen geneigt zur Versetzungsrichtung des Führungsschlittens
angeordnet, wodurch bei Verwendungen in horizontaler Versetzungsrichtung ein allfällig
auf den Spannflächen befindliches Wasser selbstständig abfliessen kann.
[0014] Vorteilhaft sind sowohl an dem Maschinenkupplungsteil als auch an dem Schlittenkupplungsteil
jeweils zwei gegeneinander orientierte Führungsflächen ausgebildet, die senkrecht
zu den Spannflächen verlaufen, wodurch eine Arbeitsachse der Werkzeugmaschine definiert
zu der Versetzungsrichtung des Führungsschlittens ausgerichtet ist.
[0015] Das Schlittenkupplungsteil ist im allgemeinen Fall ein integraler Bestandteil des
Führungsschlittens. Doch vorteilhaft sind mit dem Schlittenkupplungsteil Nutensteine
verbunden, die in senkrecht zur Versetzungsrichtung eines separaten Führungsschlittens
verlaufende T-förmige Quernuten eingreifen, wodurch eine Justage der Lage des Schlittenkupplungsteils
an einem separaten Führungsschlitten möglich ist.
[0016] Die Erfindung wird bezüglich eines vorteilhaften Ausführungsbeispiels näher erläutert
mit:
Fig. 1 als Maschinenständer mit Maschinenkupplung zur Werkzeugmaschine im Längsschnitt
Fig. 2 als Schlittenkupplungsteil in Seitenansicht
Fig. 3 als Maschinenkupplungsteil mit Werkzeugmaschine in Seitenansicht
Fig. 4 als Werkzeugmaschine beim Einhängen in die Maschinenkupplung im Längsschnitt
[0017] Nach Fig. 1 weist ein (nur angedeuteter) Maschinenständer 2 eine Maschinenkupplung
1 zu einer (nur teilweise dargestellten) transportablen Werkzeugmaschine 3 in Form
einer Kernbohrmaschine mit einer Drehachse A auf. An einem Führungsschlitten 4 mit
einer Versetzungsrichtung V des Maschinenständers 2 ist ein Schlittenkupplungsteil
1a und ein angekoppelt zugeordnetes Maschinenkupplungsteil 1 b der Werkzeugmaschine
3 mit je einer zur Versetzungsrichtung V des Führungsschlittens 4 geneigten Spannfläche
5a, 5b angeordnet. Das an der Werkzeugmaschine 3 montierte Maschinenkupplungsteil
1b weist zwei umfänglich freiliegende Bolzen 6 auf, die hinter zwei koppelbar zugeordnete
Haken 7a, 7b des Schlittenkupplungsteils 1a einhängbar sind. Der erste Haken 7a ist
im Schlittenkupplungsteil 1a längs seiner Spannfläche 5a durch einen Exzentermechanismus
versetzbar. Dabei ist der Exzentermechanismus selbst als ein in einer Zylinderhülse
8 geführter Exzenterbolzen 9 ausgebildet, der eine radial sprialförmige Kontaktfläche
10 aufweist, die auf einen federnd vorgespannt, schwenkbar gelagerten Schwenkhebel
11 drückt, an dem der erste Haken 7a ausgebildet ist. Der zweite Haken 7b ist am Schlittenkupplungsteil
1a starr festgelegt. Weiter sind mit dem Schlittenkupplungsteil 1a verspannbare Nutensteine
12 verbunden, die in senkrecht zur Versetzungsrichtung V des Führungsschlittens 4
verlaufende T-förmige Quernuten 13 eingreifen.
[0018] Nach Fig. 2 weist der quer zur Versetzungsrichtung V (Fig. 1) längs seiner Exzenterachse
E versetzbare Exzenterbolzen 9 eine aussen freiliegende Hebelaufnahme 14 in Form eines
Innenvierkants zum Einstecken eines zugeordnet passenden Hebels 15 auf. Zudem sind
sowohl an den Haken 7a, 7b des Schlittenkupplungsteils 1a als auch nach Fig. 3 an
dem an der Werkzeugmaschine 3 montierten Maschinenkupplungsteil 1b beidseitig der
beiden umfänglich freiliegende Bolzen 6 jeweils zwei gegeneinander orientierte Führungsflächen
16a, 16b ausgebildet, die senkrecht zu den Spannflächen 5a, 5b verlaufen.
[0019] Nach Fig. 4 geschieht das Einhängen des Maschinenkupplungsteils 1b, das selbst weitgehend
in die Werkzeugmaschine 3 eingelassen ist, indem die Werkzeugmaschine 3 von oben nach
unten mit dem oberen Bolzen 6 zuerst in den zweiten Haken 7b eingehängt wird und dann
mit einer Schwenkbewegung S auf die Spannfläche 5a des Schlittenkupplungsteils 1a
geschwenkt wird. In einer (dargestellten) Einhängposition dreht sich dann der Schwenkhebel
11 gegen die Kraft einer Feder 17, bis der (zuvor herausgezogene) Exzenterbolzen 9
längs seiner Exzenterachse E (Fig. 2) seitlich in das Schlittenkupplungsteil 1a eingeschoben
werden kann und mit seiner sprialförmigen Kontaktfläche 10 (Fig. 1) den Schwenkhebel
11 hintergreift. Damit ist die Werkzeugmaschine 3 fest aber noch nicht verspannt,
was anschliessend durch die Drehung des Exzenterbolzens 9 geschieht.
1. Maschinenständer mit einer am Führungsschlitten (4) angeordneten Maschinenkupplung
(1) für eine transportable Werkzeugmaschine (3), wobei am Führungsschlitten (4) ein
Schlittenkupplungsteil (1a) mit einer Spannfläche (5a) angeordnet ist, dem ein Maschinenkupplungsteil
(1 b) für die Werkzeugmaschine (3) mit einer Spannfläche (5b) koppelbar zugeordnet
ist, wobei das Maschinenkupplungsteil (1 b) zwei zumindest teilweise umfänglich freiliegende
Bolzen (6) aufweist, die hinter zwei koppelbar zugeordnete Haken (7a, 7b) des Schlittenkupplungsteils
(1a) einhängbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest ein erster Haken (1a) im Schlittenkupplungsteil (1a) entlang dessen Spannfläche
(5a) versetzbar ist.
2. Maschinenkupplung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Haken (1a) durch einen Exzentermechanismus versetzbar ist.
3. Maschinenkupplung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Exzentermechanismus als ein in einer Zylinderhülse (8) geführter Exzenterbolzen
(9) ausgebildet ist.
4. Maschinenkupplung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der erste Haken (7a) an einem Schwenkhebel (11) ausgebildet ist, der über den Exzentermechanismus
verschwenkbar ist.
5. Maschinenkupplung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Exzentermechanismus eine Hebelaufnahme (14) zum Einstecken eines Hebels (15)
aufweist.
6. Maschinenkupplung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass am Schlittenkupplungsteil (1a) ein zweiter Haken (7b) starr festgelegt ist.
7. Maschinenkupplung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Spannflächen (5a, 5b) geneigt zur Versetzungsrichtung (V) des Führungsschlittens
(4) angeordnet sind.
8. Maschinenkupplung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass sowohl an dem Maschinenkupplungsteil (1 b) als auch an dem Schlittenkupplungsteil
(1a) jeweils zwei gegeneinander orientierte Führungsflächen (16a, 16b) ausgebildet
sind, die senkrecht zu den Spannflächen (5a, 5b) verlaufen.
9. Maschinenkupplung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass mit dem Schlittenkupplungsteil (1a) Nutensteine (12) verbunden sind, die in senkrecht
zur Versetzungsrichtung (V) des Führungsschlittens (4) verlaufende T-förmige Quernuten
(13) eingreifbar sind.